Hückeswagen Politik will Studie zu erneuerbarer Energie

Hückeswagen · Oberberg/Hückeswagen Bis zum Jahr 2020 soll der Stromverbrauch zu 35 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden – doch welche Erzeugungstechnik ist im Oberbergischen überhaupt sinnvoll?

Oberberg/Hückeswagen Bis zum Jahr 2020 soll der Stromverbrauch zu 35 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden — doch welche Erzeugungstechnik ist im Oberbergischen überhaupt sinnvoll?

"Momentan ist keiner in der Lage, dazu etwas Seriöses zu sagen", sagte der Hückeswagener CDU-Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach am Montag in einem Pressegespräch. "Ich stehe gerne für einen vernünftigen Energie-Mix. Aber was genau hier vernünftig ist, muss man erst noch rausfinden."

Darum wird die von Biesenbach geführte CDU-Kreistagsfraktion zusammen mit der FDP in der nächsten Sitzung des Kreistags im Oktober eine Studie beantragen, die den Einsatz regenerativer Energiequellen in Oberberg realistisch darstellt. "Wir rechnen dann bis Ostern damit, objektive Daten zu haben", sagte Biesenbach. Für die Studie sollen Daten regionaler Energieversorger genutzt und die FH Köln/Campus Gummersbach eingebunden werden.

Die Kosten für die Studie schätzt Reinhold Müller, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion, auf anfangs 50 000 Euro. Dass sich die Politik um diese Studie bemüht, erklärte er mit den "eigenen wirtschaftlichen Interessen" der Energieversorger. Doch die Investition soll sich lohnen, um nicht aufs falsche Pferd zu setzen: "Bei dieser Studie kann ja 'rauskommen, dass Windkraftanlagen hier völlig sinnlos sind, aber Erdwärme funktionieren würde."

Biesenbach hat "Goldgräberstimmung" bei einigen ausgemacht, wenn es um erneuerbare Energien geht. Mit der Studie will er dieser entgegenwirken. "Das meiste ist mehr Wunsch als begründete Wirklichkeit", sagt der Politiker und nennt als Beispiel Windkraftanlagen. Aktuell seien diese rund 100 Meter hoch, modernere sollen bis zu 180 Meter hoch werden, sogar von 250 Metern sei die Rede.

Allein bei den 180 Meter hohen Anlagen "bräuchte man eine Fläche, die so groß ist wie 20 Fußballfelder", rechnete Biesenbach vor. "Da muss man wirklich erst sehen, ob das in Oberberg geht und ob die Bürger das dann noch wollen." Zumal auch nicht sicher sei, ob genug Leitungen existieren, um den erzeugten Strom zum Verbraucher zu bringen. Biesenbach betont daher: "Wir brauchen fundierte Daten."

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(RP)
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