Hückeswagen Streusalz schon im Sommer

Hückeswagen · An Weihnachtsplätzchen und Schoko-Nikoläuse im Sommer hat man sich schon gewöhnt. Aber Streusalz im August? Die Märkte in der Stadt haben sich damit bereits eingedeckt. Auch die Verwaltung bunkert Salz für den Winter.

Dass mitten im August bereits Streusalz verkauft wird, klingt zumindest anfangs ungewöhnlich. Doch der harte Winter im Dezember und Januar, als für Privatleute in Hückeswagen kaum noch Streusalz zu bekommen war, ist vielen noch sehr präsent. Der Kaufpark am Etapler Platz hat deshalb sogar ein eigenes Schild für das Eis- und Schnee-Bekämpfungsmittel aufgestellt: "Bitte bevorraten Sie sich jetzt", ist da zu lesen.

Frische Ware

"Wer den vorigen Winter miterlebt hat, sorgt jetzt schon für Nachschub", hat Filialleiter Rainer Heuser festgestellt. Er ist sich dessen so sicher, dass er bereits im Juli neues Streusalz geordert hat — vor rund zwei Wochen wurden vier Paletten geliefert. "Das sind keine Reste aus dem Winter, sondern dass ist alles frische Ware", betont Heuser.

Jede der gelieferten Palette hat eine andere Gewichtsklasse an Streusalzsäcken: kleine Säcke zu je 2,5 Kilogramm, mittlere zu zehn und größere zu 25 oder 50 Kilo. "Eine Einzelperson braucht vielleicht nur die 2,5 Kilo, andere kaufen 50 Kilo", berichtet Heuser. "25 Kilo kosten bei uns 7,99 Euro, 50 Kilo 9,99 Euro — die doppelte Menge für nur zwei Euro mehr zu bekommen, ist doch gut", meint der Geschäftsführer.

Beim benachbarten Raiffeisenmarkt gehört Streusalz zum ganzjährigen Sortiment — und es wird tatsächlich jetzt schon gekauft. "Manche Leute kommen und fragen danach", berichtet Verkäuferin Birgit Scheider. "Die Leute bevorraten sich jetzt schon. Wenn der Keller leer ist, haben sie gerne 'was auf Lager, bevor der nächste Wintereinbruch kommt." Die 25-Kilo-Säcke kosten 7,94 Euro, 50 Kilo 15,99. Angesichts der immerhin wärmeren Temperaturen als im Winter ist zumindest eines beruhigend: "Dass Leute jetzt das Salz säckeweise hier 'raus schleppen, ist nicht so", sagt Birgit Scheider lachend.

Die Stadt braucht sich nicht bei den Händlern am Ort einzudecken. "Wir haben einen Notvorrat von rund 70 Tonnen", berichtet Bauamtsleiter Andreas Schröder. Der sei noch weitestgehend vorhanden. "Denn entgegen den Befürchtungen, die wir im vergangenen Jahr hatten, haben wir dann doch immer noch Streusalz bekommen."

Kooperation mit Landesbetrieb

Das liegt neben dem Notvorrat auch an der Kooperation mit dem Landesbetrieb Straßen NRW. Mit diesem hat die Stadt eine Vereinbarung getroffen, "dass wir das Salz, so weit es die Belange des Landesbetriebs zulassen, mitnutzen können", erläutert Schröder. "So wird das auch weiter gehandhabt, bis wir einen gemeinsamen Bauhof mit Wipperfürth haben." Das soll Mitte 2012 oder Anfang 2013 so weit sein. Bis dahin bleibt Schröder nur eines: "Kompliment an den Landesbetrieb, der uns bislang immer gut versorgt hat."

(RP)
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