Radevormwald Dem Papst ganz nah

Radevormwald · Eine 29-köpfige Gruppe aus dem Bergischen hat den 26. Weltjugendtag in Madrid besucht. Für Rosa Arnone aus Radevormwald war es ein "unvergessliches Erlebnis" – trotz eines Einbruchs und Chaos bei der Organisation.

 Dieser Pilger-Gruppe aus dem Bergischen gehörte Rosa Arnone beim Weltjugendtag in Madrid an.

Dieser Pilger-Gruppe aus dem Bergischen gehörte Rosa Arnone beim Weltjugendtag in Madrid an.

Foto: KN

Diesen Ausflug nach Spanien wird Rosa Arnone wohl nie vergessen. Nicht, weil dabei doch so einiges schief gelaufen ist, sondern weil die Raderin beim Weltjugendtag (WJT) in Madrid dem Papst ganz nah war. "Wir hatten erst Angst, ob das mit den Karten für den Abschlussgottesdienst überhaupt geklappt hat", erinnert sich die 19-Jährige an das "Chaos bei den spanischen Volunteers". Doch sie und ihre Schwester Jessica (14 Jahre) bekamen die Karten sogar mit einer Überraschung: "Wir durften weiter vorne sitzen als gedacht. Anders als viele aus meiner Gruppe, die im letzten Block waren, saß ich in der vierten Reihe. Das war bewegend", sagt Rosa Arnone.

"Beim Papst war es richtig cool"

Zwar hat die Raderin nun in Madrid bereits ihren dritten WJT besucht (siehe Info-Kasten), doch noch nie war sie Papst Benedikt XVI. dabei so nah. "Ich war total aufgeregt", berichtet Arnone von dem Gottesdienst in Madrid. "Das ist schon etwas anderes, wenn man den Papst direkt vor sich sieht, anstatt auf Leinwänden, bei denen man nur weiß, dass er da vorne irgendwo ist." Durch dieses Erlebnis zieht Arnone als Fazit: "Beim Papst war es richtig cool. Das macht es unvergesslich."

Ein paar Fotos hätten auch helfen können, die Eindrücke in Erinnerung zu halten, aber das war Arnone nicht möglich. "Bei uns ist eingebrochen worden. Dabei wurden mein I-Pod und meine Kamera gestohlen", sagt die Katholikin traurig. Das war nicht das einzige, was die schönen Erlebnisse des WJT ein wenig eintrübte. "Der Weltjugendtag in Australien war generell besser organisiert", meint Arnone. "Die Spanier waren ziemlich überfordert, vor allem, was das Wasser anging." Da es im August in Madrid locker bis zu 40 Grad heiß werden kann, ein nicht zu unterschätzendes Problem. "Einige sind auch umgekippt, weil es so heiß war", erinnert sich Arnone und ergänzt: "Beim Abschlussgottesdienst hieß es erst, wir könnten unsere Wasserflaschen da auffüllen. Dann sind da aber direkt die Leitungen zusammengebrochen. Also mussten wir Wasser kaufen. Dann war's plötzlich doch wieder umsonst und wir hatten die ganzen Flaschen dabei."

Zudem sei das Feld "komplett überfüllt" gewesen, doch Arnone und ihre insgesamt 29-köpfige Gruppe aus dem Bergischen machten das Beste daraus. "Man trifft so viele Menschen aus so vielen Ländern, die man teilweise nur aus dem Atlas kennt", beschreibt die Raderin. "Auf der einen Seite hat man natürlich Stille und Andacht, aber auf der anderen Seite hat man Spaß, geht zu Konzerten und so weiter. Allein jede Metro-Fahrt ist ein Erlebnis, weil da zum Beispiel Menschen in ihren jeweiligen Landessprachen singen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt."

Darum will Arnone auch auf jeden Fall zum nächsten WJT: 2013 in Rio de Janeiro. "Wir müssen jetzt viel zwischendurch arbeiten, um das Geld für Rio zusammen zu bekommen", sagt Arnone, die ergänzt: "Zwei Jahre sind dafür echt kurz." Vor der vielen Arbeit steht aber Urlaub an: Heute geht es erneut nach Spanien – nicht zum WJT, sondern nach Mallorca. "Aber nicht zum Ballermann", betont Rosa Arnone und lacht.

(RP/jt)
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