Hückeswagen Die Stadt soll schöner werden

Hückeswagen · Ein Arbeitskreis des Stadtmarketings sucht Paten, die öffentliche Grünflächen pflegen oder gestalten wollen. Die Aktion ist der Nachfolger von "Die Stadt blüht auf" und wird auch im Hinblick auf den NRW-Tag 2013 gestartet.

 So schön soll es an möglichst vielen Stellen blühen: Einzelhändler Dirk Sessinghaus (Mitte) pflegt zwei Blumenkübel auf der Islandstraße, Iris Spiegel und Ralf Haberstroh vom Stadtmarketing sind begeistert.

So schön soll es an möglichst vielen Stellen blühen: Einzelhändler Dirk Sessinghaus (Mitte) pflegt zwei Blumenkübel auf der Islandstraße, Iris Spiegel und Ralf Haberstroh vom Stadtmarketing sind begeistert.

Foto: Hertgen, Nico

Die Idee hatte Iris Spiegel. "Ich kam vor ein paar Wochen auf den Arbeitskreis des Stadtmarketings zu und habe an eine Aktion von vor ein paar Jahren erinnert", berichtet die 43-Jährige. "Damals suchte die Stadt Paten für Baumscheiben, und wir sind so selber Paten geworden", erzählt Spiegel, die seit elf Jahren in Hückeswagen lebt und die Schloss-Stadt schätzen gelernt hat.

Darum will sie ihr etwas zurückgeben und schlug vor, die Aktion "Die Stadt blüht auf", die im Frühjahr 2010 an die Besitzer von Vorgärten und Balkone gerichtet war, in diesem Jahr mehr in die Öffentlichkeit zu tragen.

Nicht nur die Innenstadt

Darum sucht das Stadtmarketing ab sofort unter dem Motto: "Unsere Stadt soll schöner werden" Paten für öffentliche Grünflächen. "Das kann eine kleine Grünanlage sein, Straßengrün oder Blumenbeete — alles, was öffentlich ist", erklärt Ralph Haberstroh für den Arbeitskreis "Stadtverschönerung". Spiegel ergänzt: "Wir meinen nicht nur die Innenstadt, sondern rufen im kompletten Bereich Hückeswagen alle Bürger auf, die zur Verschönerung der Stadt beitragen wollen."

Die Aktion soll bis September 2012 laufen, muss dann aber keineswegs beendet sein. "Wir versuchen ja, die Bürger dazu zu bringen, dass sie sich immer um ihre Stadt kümmern", sagt Spiegel. Daher würden die von den Paten angegebenen Bereiche immer mal wieder besucht, um die Pflege zu verfolgen. Das Stadtmarketing will laut Haberstroh Hilfe anbieten. "Die Patenschaft kann bedeuten, dass man einen Bereich pflegt oder auch — in Absprache mit der Stadt — völlig neu gestaltet. Es hilft an einigen Stellen auch, wenn die Leute als Paten sagen würden: ,Ich räum' da jetzt einfach mal den Müll weg'", sagt Haberstroh.

Das käme sicher auch im Hinblick auf den NRW-Tag 2013 gut an, wenn an einem Wochenende rund eine halbe Million Besucher nach Hückeswagen kommen sollen. "Wir wollen uns in 2012 schon für 2013 warmlaufen", meint Spiegel lächelnd. "Es ist eine gewisse Vorbereitung auf den NRW-Tag, wenn man durch so eine Aktion schon Leute kennengelernt hat, die sich um die Stadt kümmern wollen", ergänzt Haberstroh.

Der gebürtige Wermelskirchener ist "eigentlich schon immer" in Hückeswagen und glaubt, in den vergangenen Jahren eine Veränderung im Bewusstsein der Schloss-Stadt-Bürger ausgemacht zu haben. Ihn bestätigt in dieser Annahme unter anderem die "Frage des Tages" in der BM am Dienstag: Diese lautete: "Empfinden Sie Hückeswagen als einen attraktiven Wohnort?" — die Internet-Abstimmung förderte ein eindeutig positives Ergebnis zu Tage: 69 Prozent der Leser stimmten mit "Ja".

Haberstroh meint: "Das ist ein vollkommen subjektiver Eindruck, aber ich glaube, das wäre vor fünf bis zehn Jahren noch 80 Prozent negativ gewesen." Den Grund für die Veränderung glaubt Haberstroh in "einer positiven Grundstimmung im Verhältnis zur Stadt" ausgemacht zu haben und ergänzt: "Es ist wohl ein allgemeiner Trend, dass einerseits globalisiert wird, andererseits aber auch lokale Dinge interessant werden."

(RP/rl)
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