Mönchengladbach Mit Jünter lesen ist ausgezeichnet
Mönchengladbach · Das Projekt "Lesekalische Früherziehung mit Borussia Mönchengladbach" hat einen Innovationspreis bekommen. Die Stadtbibliothek will damit Kinder für das Lesen begeistern. Rund 200 Jungen und Mädchen kamen gestern in den Borussia-Park zu Jünters Lesefest.
Kaum tritt Jünter, das schwarze Pferd mit den riesigen weißen Zähnen, auf die Bühne, sind die Kinder begeistert: Ihre Augen strahlen, und die Kleinen lachen und freuen sich, dass sie endlich das Maskottchen von Borussia Mönchengladbach sehen. Viele Kinder tragen T-Shirts, Trikots oder Schals ihrer Fußballmannschaft.
Gut 200 Kinder aus den Kindergärten St. Helena und Wanlo, dem Burgkindergarten und der Kindertagesstätte Bethesda waren gestern zu Jünters Lesefest in den Borussia-Park gekommen. Sie wurden mit Bussen hingebracht und wurden von Dagmar Jansen, Sozialpädagogin bei der Borussia, und Jünter unterhalten. Der Schülerchor der Gemeinschaftsgrundschule Alsstraße sorgte für Musik.
Alle lieben Wolfsgeschichten
Das gestrige Lesefest war etwas feierlicher als andere, denn das Projekt wurde von der Initiative "Deutschland — Land der Ideen" als einer von "365 Orten der Ideen" ausgezeichnet. "Lesen ist die Grundvoraussetzung für jedwede Entwicklung im Kindesalter", erklärt Emanuel von Bodman von der Initiative. Das Projekt wurde von einer unabhängigen Jury aus 2600 Bewerbungen für das Jahr 2011 ausgewählt. Stephan Schippers, Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach, ist sehr stolz: "Diese Auszeichnung belohnt eine Initiative, bei der wir mit Hilfe unseres Maskottchens Jünter und der großen Strahlkraft von Borussia dazu beitragen, dass Kinder zu Büchern greifen, dass sie lesen und sich durchs Lesen bilden.
Das Thema Lesen wird nun schon seit mehr als fünf Jahren von der Stadtbibliothek und dem Fußballverein mit der "Lesekalischen Früherziehung" angegangen. "Gemeinsam mit Jünter besuchen wir Klassen und Kindergartengruppen", sagt die Leiterin der Bibliothek Brigitte Behrendt. "Die Kinder reagieren sehr positiv auf Jünter und wir können mit dem Projekt bewirken, dass sie auch von den Eltern fordern, dass mehr gelesen wird." Eine Mutter zum Beispiel habe sich fast schon beschwert, dass ihre Tochter jetzt so oft ein Buch vorgelesen haben möchte.
Zum Schluss hat die Stadtbücherei fünf Kindergärten je eine Zwergenbibliothek geschenkt: 150 Bücher werden demnächst nach Wanlo, St. Helena, an den Burgkindergarten und den Bethesdakindergarten sowie nach St. Albertus geschickt. Die Kinder können sich die Bücher ausleihen. Aber welche Geschichten lesen die Kinder am liebsten? "Ich mag Pferdegeschichten", sagt die kleine Marie vom Burgkindergarten. Und Tom von St. Helena findet die Geschichten über Jünter am besten. Einig waren sich alle Kinder, dass vor allem Wolfsgeschichten spannend sind — und prompt hat der Sportdirektor Max Eberl den Kindern eine Geschichte über den Wolf und seine Freunde vorgelesen, die gemeinsam eine Suppe kochen.
