Mönchengladbach Die Hochschule baut aus

Mönchengladbach · Stetig steigende Studentenzahlen zwingen die Hochschule Niederrhein, den Campus Mönchengladbach auszubauen. Daher ist ein neues Multi-funktionalgebäude an der Richard-Wagner-Straße geplant. Es ersetzt Gebäude, die nicht mehr den Brandschutzbestimmungen entsprechen.

Seit Jahren ist klar: Die Hochschule Niederrhein muss ausbauen. Und zwar nicht nur in Sachen Studentenzahlen, sondern auch in Sachen Räumlichkeiten. Immer mehr Abiturienten interessieren sich für ein Studium in Gladbach — und die Hochschule gelangt an ihre Grenzen.

Gab es im Jahr 2008 noch 5568 Studierende am Standort Gladbach, sind es derzeit 6618. "Die räumliche Situation hat sich damit wesentlich verschärft", sagt Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg. Deshalb plant die Hochschule mehrere Neubauten mit Hörsälen, Werkstätten und Seminarräumen sowie mit neuen Bibliotheken. Auch Existenzgründer sollen dort einen Platz finden.

Werkstätten und Hörsäle

Schon seit ihrer Gründung im Jahr 1971 wurde die Hochschule — damals ein Zusammenschluss von 13 Höheren Fachschulen — sukzessiv ausgebaut. Zu Beginn gab es die Gebäude der Fachbereiche Textil- und Bekleidungstechnik und Wirtschaft. Auch die Alte Villa, in der sich heute der FB Sozialwesen befindet, gehört zu den Gründungsgebäuden. Der Fachbereich Oecotrophologie gehörte damals ebenfalls zur Hochschule.

Erst 15 Jahre nach der Gründung, im Jahr 1986, wurde die Hochschule erstmals ausgebaut: Damals wurden die Gebäude errichtet, die sich auf der linken Seite der Webschulstraße befinden, nämlich die Maschinenhalle des Fachbereich Textil und Bekleidung. Darin stellen die Studierenden heute Stoffe und Kleidung her.

Dieser Bereich wurde erweitert, als im Jahr 1992 eine weitere Halle mit Bekleidungslaboren einem Textilprüfungslabor und einem Veredlungs-, Gravur- und Farbmesslabor sowie Räume für die Physik und Chemie errichtet wurde. "Auch die Mensa stammt aus dieser Zeit", ergänzt Christian Sonntag, Pressesprecher der Hochschule. "Sie wurde 1988 eröffnet, gehört aber nicht zur Hochschule, sondern zum Studentenwerk."

Im Wintersemester 1989/90 überschritt die Gesamtzahl der Studierenden in Krefeld und Gladbach erstmals die 10 000er-Grenze. Daher wurden in den 90ern weitere Gebäude errichtet: 1991 kam die neue Bibliothek hinzu, 1996 und 1997 entstand entlang der Richard-Wagner-Straße das Verfügungszentrum, in dem sich heute unter anderem der Fachbereich Sozialwesen befindet. Zum Jahrtausendwechsel wurde die Alte Villa grundsaniert. Zuletzt wurde im Jahr 2001 endlich ein neues Gebäude für den FB Oecotrophologie verwirklicht.

Seitdem hat die Hochschule trotz der steigenden Studentenzahlen noch keine weiteren Gebäude errichtet. Der Platzmangel wird zum Problem. "Deswegen ist das neue Multi-Gebäude geplant worden", sagt Christian Sonntag. Es wird auf der Grünfläche neben dem Wirtschaftsgebäude stehen.

Darin sollen Werkstätten, Hörsäle und Seminarräume untergebracht werden. "Wir müssen nämlich die alten Werkstätten in der Textiltechnik abreißen", erklärt der Sprecher. "Sie entsprechen nicht mehr den Brandschutzbestimmungen." Bis das neue Zentrum eröffnet ist, wird mit dem Abriss gewartet. Der Spatenstich erfolgt am 24. November — fertig werden soll das Haus bis zum Wintersemester 2013/14.

Eine weitere Idee ist für den Teil neben der Oecotrophologie an der Rheydter Straße entstanden: Dort gibt es zwei Gebäude, die nicht zur Hochschule gehören und leer stehen. Sie sollen abgerissen werden und ein Neubau soll den Zeilenschluss bilden. Dann würde die komplette Häuserfront zur Hochschule gehören.

In das neue Gebäude sollen Start-up-Unternehmen von Hochschulangehörigen ziehen. "Das Gebäude soll zeigen, wie intensiv sich die Hochschule Niederrhein mit den Unternehmen dieser Region vernetzt", sagt Präsident von Grünberg. Außerdem würde dort Platz für weitere Bibliotheken entstehen.

(RP)
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