„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen
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Mönchengladbach Die ersten Bufdis sind im Einsatz

Mönchengladbach · Sie helfen in Schulen, Kindergärten oder Altenheimen, ihre Aufgaben sind vielfältig – aber das Ziel ist immer dasselbe: Sie engagieren sich freiwillig im sozialen Bereich. Seit die Wehrpflicht und damit der Zivildienst abgeschafft wurde, müssen sich die Städte anderweitig Helfer suchen.

 Begrüßung der neuen "Bufdis": Susanne Hammer (Sozialholding), Schabhana Wahabi, OB Norbert Bude, Melanie Siebigs, Ralf Neuß (Fachbereich Personal der Stadt) und Christian Kox (v.l.).

Begrüßung der neuen "Bufdis": Susanne Hammer (Sozialholding), Schabhana Wahabi, OB Norbert Bude, Melanie Siebigs, Ralf Neuß (Fachbereich Personal der Stadt) und Christian Kox (v.l.).

Foto: Isabella Raupold

Sie helfen in Schulen, Kindergärten oder Altenheimen, ihre Aufgaben sind vielfältig — aber das Ziel ist immer dasselbe: Sie engagieren sich freiwillig im sozialen Bereich. Seit die Wehrpflicht und damit der Zivildienst abgeschafft wurde, müssen sich die Städte anderweitig Helfer suchen.

In Gladbach ist der Bundesfreiwilligendienst (BFD), wie die Nachfolge des Zivildienstes genannt wird, erfolgreich. "Alle offenen Stellen, die früher von Zivis besetzt wurden, konnten an Bufdis vergeben werden", erklärte Oberbürgermeister Norbert Bude. "Dass alle Stellen besetzt sind, zeigt, dass wir den richtigen Weg gewählt haben."

Berufserfahrungen sammeln

Denn die Stadt hat die Bildungs-GmbH mit der Vergabe der BFD-Stellen betraut. Susanne Hammer, stellvertretende Geschäftsleiterin der Bildungs-GmbH, erklärte: "In Mönchengladbach gibt es insgesamt 43 BFD-Stellen." Hinzu kämen noch weitere 35 Stellen, die vom Programm "Freiwilliges Soziales Jahr" (FSJ) besetzt werden. Die Teilnehmer am FSJ und BFS erhalten ein Taschengeld von 400 Euro. Der Unterschied zwischen den Programmen: Ein FSJ können nur Menschen absolvieren, die nicht älter als 27 Jahre sind. Den BFD kann jeder machen — auch in Teilzeit.

Das macht beispielsweise Melanie Siebigs. Die 37-Jährige kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ihrem Ausbildungsberuf nachgehen, will aber dennoch etwas Sinnvolles tun. "Ich arbeite im Altenheim Windberg im Sozialen Dienst", erzählt sie. Mit den älteren Menschen macht sie Gedächtnistraining, geht sie spazieren und kümmert sich beim Essen um sie. "Ich möchte Alten einen schönen Lebensabend ermöglichen", beschreibt sie ihre Motivation. Nach dem Jahr hofft sie, eine Weiterqualifikation zur Betreuerin von Demenzkranken absolvieren zu können.

Doch auch für viele Schulabgänger ist der Bundesfreiwilligendienst eine sinnvolle Möglichkeit: Schabhana Wahabi (20) möchte die Zeit bis zum Studium überbrücken und arbeitet in der Förderschule auf der Dahlener Straße. "Ich bin in der Mittelstufe eingesetzt, arbeite mit Kindern zwischen zehn und zwölf Jahren", berichtet sie. "Ich mache ihnen Frühstück und spiele mit ihnen. Später möchte ich Soziale Arbeit studieren — vielleicht auch in Gladbach."

Auch Christian Kox nutzt die Zeit des BFS, um sich über seine berufliche Zukunft klar zu werden: Der 20-Jährige arbeitet in der Sonderpädagogik der Musikschule. "Ich war selbst Schüler an der Musikschule und habe immer den Zivi beobachtet", erinnert er sich. Jetzt kann er als Bufdi, wie die Teilnehmer an dem Programm genannt werden, selbst mit den Kindern arbeiten. "Ich sehe das als Chance, in die Sonderpädagogik hineinzuschauen."

(RP)
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