Düsseldorf So schmeckt's in Schulmensen

Düsseldorf · Eine Studie hat ergeben, dass das warme Essen deutschlandweit in vielen Schulen mangelhaft sei. In Düsseldorf legen die Betreiber aber durchaus Wert auf ein gutes, gesundes Mittagessen für die Schüler. Dabei ist die Methode "Cook and Chill" nicht zwangsläufig die beste Lösung.

 Nudeln mit Tomatensoße, Schnitzel und frischem Salat: Am Gymnasium Koblenzer Straße wird das Essen vom Caterer in Warmhalteboxen geliefert. Andrea Lahme-Lux leitet die Schulmensa und ist mit der Qualität des Essens immer zufrieden gewesen.

Nudeln mit Tomatensoße, Schnitzel und frischem Salat: Am Gymnasium Koblenzer Straße wird das Essen vom Caterer in Warmhalteboxen geliefert. Andrea Lahme-Lux leitet die Schulmensa und ist mit der Qualität des Essens immer zufrieden gewesen.

Foto: Christoph Goettert

Zerkochtes Gemüse, fettiges Fleisch, matschige Nudeln: So in etwa muss das Essen in vielen Schulmensen Deutschlands aussehen. Das legt jedenfalls eine Untersuchung von Ernährungsforschern der Hochschule Niederrhein nahe (die RP berichtete). Doch es geht auch anders: In Düsseldorf haben schon 130 der insgesamt 160 Schulen eine Mensa, in der warmes Essen ausgegeben wird. Beschwerden gibt es derzeit offiziell keine, daher sind wohl Schüler, Eltern und Lehrer zufrieden mit den Angeboten.

Im Gegensatz zum Curriculum ist die Stadt nicht für die Mensa einer Schule verantwortlich. Die Schulleitungen müssen, sobald es Unterricht am Nachmittag, also nach der sechsten Stunde gibt, dafür sorgen, dass die Kinder eine warme Mahlzeit bekommen können. Finanziert werden solche Angebote über die Eltern: Sie zahlen einen bestimmten Betrag für die warme Mahlzeit ihres Kindes. Ein wichtiges Unterscheidungskriterium bei der Bewertung des Essens ist die Art der Zubereitung. In drei Schulen wird direkt gekocht, die anderen Schulen engagieren Caterer. Diese können einerseits warmes Essen anliefern. Andererseits gibt es die von den Ernährungswissenschaftlern favorisierte "Cook and Chill"-Methode.

Warm liefern Für die Schulen und ist es häufig zu aufwändig, in einer Küche selbst zu kochen. Deswegen lassen viele vom Caterer warmes Essen anliefern. Das klappt beispielsweise am Gymnasium Koblenzer Straße reibungslos: "Wir bekommen von einem Caterer aus der Nähe gegen 11 Uhr das Essen", sagt Mensaleiterin Andrea Lahme-Lux. Das wird ab halb zwölf an 220 Kinder verteilt. "Der letzte Teller wird gegen viertel vor eins befüllt", sagt Lahme-Lux. So wird das Essen nicht unnötig lange warmgehalten. Das Gemüse sei immer frisch, ebenso gebe es Salat und Obst. "In unserem Essen sind auch keine Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker", sagt Lahme-Lux.

Auch am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium wird das Essen warm geliefert. "Die beste Qualitätskontrolle ist, dass die Lehrer mitessen", erklärt Schulleiterin Brigitte Vinke. Denn zusammen mit den Klassen gehen die Klassenlehrer mittags in die Mensa. "Der Caterer, den wir beauftragen, ist auch zertifiziert", sagt Vinke.

Cook and Chill Statt warmes Essen zu liefern, bringen die Caterer gekühlte Lebensmittel. "Die Gerichte wurden vorgekocht und auf vier Grad heruntergekühlt", erklärt Ulli Sylvester vom gleichnamigen Catererservice. In den Schulen werden die Speisen in speziellen Öfen erwärmt. Der Vorteil: Das Essen wird nicht zerkocht und schmeckt frisch. Am Friedrich-Rückert-Gymnasium wird diese Methode umgesetzt. "Als wir vor anderthalb Jahren die Mensa gebaut haben", sagt Schulleiter Konrad Großmann, "haben Eltern, Schüler und Lehrer verschiedene Caterer probiert." Die Wahl fiel am Ende eindeutig auf den Cook-and-Chill-Anbieter.

"Der Nachteil der Methode ist, dass die Geräte sehr teuer sind", erklärt Catererchefin Sylvester. "Außerdem ist es eine enorme Stromverschwendung, wenn das Essen erst gekühlt und dann erhitzt wird." Deswegen bietet ihr Unternehmen diesen Dienst nicht an. Grundsätzlich könne man mit guten Grundzutaten das Essen auch gut warmhalten, ist sie sicher.

(jco)
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