Bundesfrewilligendienst Helfer für Sommer gesucht

Düsseldorf · Der Bundesfreiwilligendienst geht in diesem Jahr in die zweite Runde. Nachdem der Zivildienst durch diese neue Art des sozialen Engagements ersetzt wurde, suchen Anbieter demnächst wieder nach Mitarbeitern.

Noch ist Andreas Winnenberg skeptisch, was den Bundesfreiwilligendienst (BFD) betrifft. Er ist Dienstleiter des Hausnotrufs bei den Maltesern und hat im Moment nur eine Stelle von 14 ehemaligen Zivildienststellen mit einem BFDler besetzt. "Viele unserer Stellen haben wir mit Aushilfen besetzt", erklärt er. "Denn die arbeiten, um stundenweise Geld zu verdienen und bleiben meist längerfristig in unserem Haus."

Bei den BFDlern bestehe das Problem, dass viele nur für sechs Monate einsetzbar sind - da lohnen sich die Schulungen kaum, die der Mitarbeiter braucht, um richtig mit den Kunden des Notdienstes umzugehen. "Mit den Aushilfen können wir besser planen." Winnenberg spricht damit ein Problem an, das einige freie Träger haben, wenn sie einen BFDler engagieren wollen.

Auch Christine Wegener von den Johannitern weiß, dass die Stellen nicht leicht zu besetzen sind. "Ein BFDler kann jederzeit gehen", sagt sie. "Er benötigt für die Aufgaben aber eine fundierte Grundausbildung." Immerhin fährt er, wenn einer der Senioren den Hausnotruf betätigt, alleine dorthin und muss entscheiden, was getan werden muss. "Im Sommer müssen wir mindestens drei Stellen mit BFDlern neu besetzen", sagt Tina Dayekh, Mitarbeiterin im Personalbereich der Johanniter.

Schon jetzt sind Wegener und Dayekh gespannt, ob sich geeignete Kandidaten bewerben. Ein Problem bei der Stellenbesetzung mag das Aufgabenfeld sein, das die Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst betreuen sollen. Die Arbeit mit Kindern ist häufiger nachgefragt als die Seniorenbetreuung. Bei der Caritas Düsseldorf können zum Beispiel bis zu 35 "Bufdis" - wie die Mitarbeiter auch genannt werden - eingestellt werden.

Die werden allerdings bei der Schulassistenz eingesetzt. "Wir machen uns keine Sorgen, die Stellen zu besetzen", sagt Cordula Spangenberger, Sprecherin der Caritas Düsseldorf. "Wir suchen zum Sommer wieder Leute, aber es bewerben sich erfahrungsgemäß vor allem Abiturienten. Die melden sich erst nach den Abiprüfungen bei uns."

Auch Gabriele Rox, Geschäftsführerin des Trägervereins ambulanter Hilfsdienste, blickt hoffnungsvoll auf die kommende BFD-Saison: "Wir stellen bis zu 20 Leute ein, die in Schulen arbeiten. Und es gibt drei Stellen im mobilen, sozialen Hilfsdienst. Die ersten Bewerber werden sich in den kommenden Wochen schon persönlich bei uns vorstellen." Dennoch musste der Trägerverein umstrukturieren. "Wir konnten nicht alle ehemaligen Zivi-Stellen mit BFDlern besetzen und haben deswegen auch einige Mitarbeiter fest eingestellt."

(RP)
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