Offener Ganztag Eltern demonstrieren gegen feste Abholzeiten

Düsseldorf · Vor dem Rathaus haben etwa 80 Eltern ihren Unmut gegen die Regelungen im offenen Ganztag kundgetan. Im anschließenden Schulausschuss wurden sie an die Schulen verwiesen. Dort können Abholzeiten geregelt werden.

Demo gegen feste Abholzeiten im Ganztag: Das sagen die Eltern
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Demo gegen feste Abholzeiten im Ganztag: Das sagen die Eltern

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Ihre Enttäuschung und Wut konnten die Eltern am Dienstag nicht mehr verbergen, als sie die Sitzung des Schulausschusses verließen. Mit etwa 80 Erwachsenen und vielen Kindern waren sie gekommen, um vor dem Rathaus gegen die neuen, festen Abholzeiten in offenen Ganztagsschulen (OGS) zu demonstrieren. Außerdem nahmen sie am öffentlichen Teil des Schulausschusses teil und hörten die Antwort der Verwaltung zu der Anfrage der Linken-Fraktion, die sich auf die OGS bezog.

Der Nachmittag begann für die Eltern vielversprechend: Unter dem Zelt auf dem Marktplatz trafen sich bereits um 14 Uhr, also eine Stunde vor der Sitzung, die ersten Betroffenen. Mit Plakaten und Trillerpfeifen ausgestattet zeigten sie, dass die OGS — wie sie derzeit angeboten wird — nicht ihren Wünschen entspricht.

Svenja Kruse-Glitza vom Stadtelternrat, der zu der Demo aufgerufen hatte, kritisierte die Qualität der Angebote im offenen Ganztag: "Man hatte uns das Modell gut verkauft, das leckere, gesunde Essen angepriesen, die Musik- und Sportangebote beworben. Ein Traum. Aber nein, jetzt ist es ein Albtraum." Zahlreiche Eltern bemängelten die schlechte Qualität der Betreuung.

Hamid Rhous Sohn Yassin (8) geht in eine additive OGS. Dort wird er nach dem Mittagessen bei den Hausaufgaben betreut. "Aber niemand kontrolliert die Arbeit. Zuhause müssen wir das dennoch machen. Zwischen 13 und 15 Uhr sind die Kinder umsonst in der Schule." Er wünscht sich mehr Flexibilität.

Dafür plädiert auch Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die sich mit den Eltern unterhalten hat. "Es muss doch möglich sein, sein Kind nach Absprache ein- bis zweimal in der Woche mittags aus der OGS zu holen", sagte sie. Im Schulausschuss verlegte der Vorsitzende Wolfgang Scheffler (Grüne) den Tagesordnungspunkt, der die OGS betraf, nach vorne.

Die Linke-Fraktion hatte nach dem Spielraum gefragt, den der Landeserlass der Stadt lässt. Die Antwort von Schuldezernent Burkhard Hintzsche bezog sich auf eine Stellungnahme des Landes, die sagt, dass "nur der Herkunftsprachliche Unterricht als Förderangebot akzeptiert wird".

Für Hintzsche sei regelmäßiger Sport- oder Musikunterricht aber auch ein möglicher Ausnahmegrund. "Das muss vor Ort in den Schulen geregelt werden." Mit dieser Antwort entließ auch Scheffler die Eltern aus dem Ausschuss: "Die Beschwerden müssen in der Schulkonferenz eingebracht werden. Dort kann man Regelungen finden."

Für die Eltern war diese Aussage unbefriedigend: "Wir sind von den Schulen an das Schulamt verwiesen worden", sagte eine Mutter. Immerhin kämen die neuen Verträge von der Stadt, nicht von den Schulen.

(atz)
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