"Blaue Band der Spree" Wettkampf statt Ostereier-Suche

Düsseldorf · Rund 100 Tanzpaare aus Düsseldorf und Umgebung kämpfen am Wochenende um das "Blaue Band der Spree" in Berlin, das größte nationale Tanzturnier. Dabei: Renata Busheeva und Valentin Lusin vom TD Rot-Weiss.

Jedes Jahr findet in Berlin am Osterwochenende das größte nationale Tanzturnier statt. Die besten Paare aus den Bereichen Standard- und Lateintanz messen sich hier mit der deutschlandweiten Konkurrenz.

In allen Start- und Altersklassen finden Turniere statt. Auch aus Düsseldorf nehmen regelmäßig Tänzer an dem Wettkampf teil. Bis zu 100 Tanzpaare aus den Clubs in Düsseldorf und Umgebung denken während der Ostertage nicht an Schokolade und Ostereier, sondern konzentrieren sich auf das Training und die anstehenden Turniere.

Das beste Paar im Stadtgebiet tanzt im TD Rot-Weiss Düsseldorf. Renata Busheeva (24) und Valentin Lusin (25) trainieren seit neun Jahren zusammen. Sie haben sich sowohl dem Standardtanz als auch den lateinamerikanischen Tänzen verschrieben. Auf der deutschen Rangliste (Standard) liegen sie auf Platz drei, international auf Platz 18.

Die Meisterschaft in Berlin ist für die beiden Tänzer immer etwas Besonderes: "Dort können wir sowohl national als auch international Punkte für die Rangliste sammeln", sagt Lusin. Doch auch für nicht-professionelle Paare ist Berlin etwas Außergewöhnliches: Nur selten gibt es die Möglichkeit, sich mit Paaren aus ganz Deutschland zu messen. Auch die Amateure können viele Punkte sammeln, um peu à peu in den Leistungsgruppen aufzusteigen.

"Es ist natürlich immer aufregend, wenn man so große Turniere tanzt", sagt Busheeva. Vor allem bei den Paaren, die weniger häufig zu Turnieren fahren, merkt sie Nervosität: "Unsere Senioren-Standardpaare sind aufgeregt wie kleine Kinder. Das ist richtig schön zu sehen, dass sie sich auf den Wettkampf freuen."

Von Freitag bis Ostermontag treten rund 3000 Paare in Berlin gegeneinander an. Es wird gelacht, geweint, geschwitzt — und gewartet. Denn wegen der vielen Teilnehmer dauert allein die erste Runde, in der jedes Paar seine Tänze einmal zeigt, mehrere Stunden. "Das ist wirklich das schlimmste", sagt Lusin.

Die Paare, die Turniere gewinnen, haben fünf- oder sechsmal ihre Tänze präsentiert. "Die Ranglistenturniere enden meist mitten in der Nacht", weiß Lusin. Für ihn und seine Tanzpartnerin bedeuten die Turniere vor allem eine mentale Anstrengung. Denn sie müssen sich immer wieder konzentrieren, um Höchstleistung zu erbringen. "Dafür trainieren wir täglich mehrere Stunden", sagt Busheeva.

Beide Tänzer studieren noch, werden aber im Sommer die Uni beenden. "Dann können wir uns erst mal ganz dem Tanzen widmen", freuen sie sich. Doch trotz des jährlichen Wettkampfes lassen die beiden gebürtigen Russen das Osterfest nicht ganz ausfallen: "Wenn wir am Montag nach Hause kommen, dann werden wir mit unseren Familien noch Eier essen und Ostern feiern", sagt Busheeva. Und Lusin ergänzt: "Wir stoßen immer mit den gekochten Eiern gegeneinander und schauen, welches zuerst zerbricht."

(atz)
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