A52 - Ruhrtalbrücke ab 1. Juli gesperrt Angst vor Brummis und Staus in Breitscheid

Breitscheid · Ab dem 1. Juli wird die Ruhrtalbrücke saniert, die A 52 in Richtung Essen muss gesperrt werden. Das wird gravierende Folgen haben.

 Die Ruhrtalbrücke wird saniert. Das 14 Millionen Euro teure Reparaturpaket soll die Brücke für dauerhafte Belastungen zukunftsfähig machen.

Die Ruhrtalbrücke wird saniert. Das 14 Millionen Euro teure Reparaturpaket soll die Brücke für dauerhafte Belastungen zukunftsfähig machen.

Foto: Achim Blazy

Die Anwohner in Breitscheid und Lintorf blicken mit deutlichem Unbehagen auf den 1. Juli. Denn ab diesem Tag müssen Pendler, die auf der A 52 in Richtung Essen unterwegs sind, weite Umwege fahren — ab dem Breitscheider Kreuz ist die Autobahn für einen Zeitraum von rund drei Monaten gesperrt. Das Problem: Die Alternativroute über die A 3 und die A 40 ist doppelt so lang wie der direkte Weg — etwa 40 statt 20 Kilometer. Das kostet Zeit, Geld — und vor allem Nerven. Bürger befürchten nun, dass der Verkehr in ihren Stadtteilen deutlich zunehmen wird.

Die Bürgerschaft Breitscheid hatte jetzt zu einem Gespräch ins Gemeindezentrum am Roten Turm eingeladen. Zentrale Frage: Wie kann man die Auswirkungen der A 52-Sperrung bestmöglich abfedern? Mit dabei waren Vertreter des ausführenden Landesbetriebes Straßen.NRW, der Vorsitzende des Bürgervereins Mülheim-Selbeck sowie Vorstandsmitglieder der Bürgerschaft Breitscheid. Die Stadt habe wegen personeller Engpässe und der Teilnahme an einer Bezirksausschusssitzung absagen müssen, hieß es.

Mitarbeiter von Straßen.NRW erklärten, dass die ausgeschilderte Umleitungsstrecke nicht auf innerstädtische Wege hinweise. Es sei geplant, Autofahrer schon frühzeitig auf mögliche Ausweichrouten über andere Autobahnen zu informieren. Das Vorstandsteam der Bürgerschaft Breitscheid um den Vorsitzenden Jürgen Döppeler betonte, dass man von Seiten der betroffenen Kommunen "sicherlich nicht auf allzu viel Unterstützung" hoffen könne.

Große Sorge, so klang im Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid unlängst an, bereite der Schwerlastverkehr. Wenn die Brummis auf den Kahlenbergsweg ausweichen sollten, gebe es mit Sicherheit ein Verkehrschaos. Barbara Arndt, Leiterin des Ordnungsamtes, versprach, gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW nach Lösungen zu suchen. Die Polizei werde verstärkt kontrollieren, so sollen Lastwagen aus den betroffenen Stadtteilen herausgehalten werden. Arndt: "Zum Glück haben wir während der Baumaßnahme Sommerferien, deshalb hoffen wir, dass es mit Staus nicht ganz so schlimm wird."

Dass die Bauarbeiten auf der Ruhrtalbrücke vorgezogen werden, hat einen einfachen Grund: Man will die Lage auf den Straßen im Ruhrgebiet entzerren, denn schon im Jahr 2014 steht die Sanierung der A 59 bei Duisburg an, ebenfalls mit Sperrungen. "Die räumliche Nähe der beiden Projekte Ruhrtalbrücke und A 59 war uns einfach zu groß", erklärte Bernd Löchter, Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW.

Bereits zwischen den Jahren 2001 und 2005 war die Ruhrtalbrücke, auch Mintarder Brücke genannt, in den Blickpunkt der Ingenieure gerückt. Damals wurde unter anderem Beton an Pfeilern ausgetauscht, Fahrbahnen wurden erneut.

Das 14 Millionen Euro teure Reparaturpaket sollte die Brücke für dauerhafte Belastungen zukunftsfähig machen, doch dies klappte nur bedingt. Es traten wieder Schäden auf. Während die Rheinbrücke bei Leverkusen neu gebaut werden muss, reicht aus Sicht des Landesbetriebs eine Sanierung der Ruhrtalbrücke wohl aus.

(RP/anch/das)
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