Fotos Das sind die Gewinner und Verlierer der Bundestagswahl 2013
Deutschland hat gewählt, die Wahllokale sind geschlossen. Die Union wird erneut stärkste Kraft im Bundestag. Im Folgenden die Gewinner und Verlierer des Wahlabends.
GEWINNER
CDU/CSU und ihre Spitzenkandidatin Angela Merkel. Die Union wird erneut stärkste Kraft im Bundestag. Das ist vor allem ein Sieg für die Kanzlerin. Denn auch wenn Umfragen gezeigt haben, dass die Bürger nicht mit der Innenpolitik von Schwarz-Gelb zufrieden waren, so waren sie es doch mit Merkel, die seit Monaten die Rangliste der beliebtesten Politiker anführte. Ein wichtiger Grund dafür ist auch die Stabilität der deutschen Wirtschaft in der Euro-Krise.
VERLIERER:
Es hat nicht gereicht für die SPD und ihren Spitzenkandidaten Peer Steinbrück. Nur wenige Prozent mehr als nach ihrem desaströsen Ergebnis von 2009 konnte die Partei zulegen. Abzusehen war das angesichts der Umfragen der vergangenen Wochen bereits, auch wenn Steinbrück, der Mann feiner Ironie und scharfer Worte, nach dem TV-Duell Sympathien hinzu gewinnen konnte. Der SPD selbst gelang es im Wahlkampf aber nur schwer, sich thematisch von der Union abzusetzen. Ausgenommen die Steuerpolitik, doch hier musste die Partei viel Kritik einstecken. Hinzu kommt der holprige Start des Wahlkampfes, als Steinbrück von einem Fettnäpfchen ins nächste stolperte.
VERLIERER:
14,6 Prozent – das war das Traumergebnis der FDP bei der Wahl 2009. Doch danach ging es für die Liberalen in den Umfragen stetig bergab. Auch weil sie sich mitunter nicht gegen den großen Koalitionspartner Union durchsetzen konnte. Interne Querelen taten ihr Übriges dazu, sodass die Partei mit ihrem Spitzenkandidaten Rainer Brüderle in den Umfragen zwischenzeitlich unter der Fünf-Prozent-Hürde lag. Am Wahlabend muss die Partei zittern, ob es doch noch für den Einzug in den Bundestag reicht.
VERLIERER:
Die Grünen hatten zuletzt massiv Kritik einstecken müssen: für ihre Steuerpläne, für die Veggie-Day-Idee und in der Pädophilie-Debatte. Auch wenn die Partei mit ihren Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin nur leicht verloren hat im Vergleich zu 2009, so gehört sie doch eindeutig zu den Verlierern der Wahl. Denn nach den Protesten um Stuttgart 21 und dem Atomunglück von Fukushima hatten die Grünen einen enormen Aufschwung erlebt. Zwischenzeitlich lagen sie sogar bei um die 20 Prozent, galten schon als die neue Volkspartei. Doch mitnehmen konnten sie nichts von dieser Stimmung für die Bundestagswahl.
GEWINNER:
Auch wenn die Linke mit ihrem Spitzenkandidaten Gregor Gysi im Vergleich zu 2009 verloren hat, steht sie bei der Bundestagswahl 2013 auf der Gewinnerseite. Denn die Partei war noch vor wenigen Monaten angesichts interner Streitigkeiten um die Führungsspitze in den Umfragen stark abgesackt. Nun kann sie wieder ein für ihre Verhältnisse stabiles Ergebnis vorweisen.
GEWINNER:
Bernd Lucke und seine Alternative für Deutschland (AfD). Auch wenn es knapp werden könnte für den Einzug in den Bundestag, so hat der Ökonom mit seiner erst im Mai offiziell gegründeten AfD doch einen Achtungserfolg erzielt. Denn die Partei der Euro-Skeptiker war es letztlich, die es – neben der FDP – spannend machte, ob es eine Neuauflage von Schwarz-Gelb geben würde.
VERLIERER:
Nachdem sie gleich in mehrere Landtage eingezogen waren, war das erklärte Ziel der Piraten der Einzug in den Bundestag. Doch für die einstige Internetpartei hat es nicht gereicht, der Auftrieb hielt nicht ewig: Die Partei musste sich mit internen Streitigkeiten und sinkenden Umfragewerten auseinandersetzen. Selbst die Spionage-Affäre rund um die NSA konnte die einstige Netzpartei nicht gewinnbringend für sich nutzen. Einen bundesweiten Spitzenkandidaten hatten die Piraten übrigens nicht, doch neben Parteichef Bernd Schlömer war Geschäftsführerin Katharina Nocun eines der wichtigsten Gesichter im Wahlkampf.