Stuttgart - Schalke 3:1 Stuttgart setzt Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Stuttgart · Oldie Cacau führte den Feierzug an. Der 33-Jährige marschierte gleich nach dem hoch verdienten 3:1 (1:0) des VfB Stuttgart gegen Champions-League-Aspirant Schalke 04 mit seinen Kollegen in die Fankurve und feierte ausgiebig den möglicherweise entscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt.

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Der Ex-Nationalspieler hatte mit seinem ersten Saisontreffer maßgeblich dazu beigetragen, dass der VfB ein Vier-Punkte-Polster zu Relegationsplatz 16 aufbaute. Cacau, der zweifache Torschütze Martin Harnik sowie auch alle anderen VfB-Profis blieben noch lange nach dem Schlusspfiff auf dem Feld, um den Befreiungsschlag zu genießen.

Ausgerechnet gegen seine "alte Liebe" Schalke hatte zuvor VfB-Coach Huub Stevens mit seinem neuen Team zuvor diesen wegweisenden Sieg geschafft. Der Niederländer verschwand nach dem 700. Bundesligasieg der Schwaben schnell in den Katakomben, überließ seinen Spieler den Applaus.

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"Die Spieler sollen heute den Sieg genießen. Das war ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt. Wer aber glaubt, wir sind schon durch, der bekommt Feuer. Wir haben noch drei Endspiele", sagte Stuttgarts Sport-Vorstand Fredi Bobic aber mit erhobenen Zeigefinger nach dem Schlusspfiff bei Sky. Stevens sagte ebenfalls:
"Das war nur ein erster Schritt, wir müssen nun die weiteren machen."

Stuttgart nutzt Schwäche der Konkurrenz

Während Schalke zwar Dritter bleibt, es aber versäumte, einen maßgeblichen Schritt zur direkten Qualifikation für die Champions League zu machen, haben die Schwaben die Aussetzer ihrer direkten Konkurrenten ausgenutzt. Nach den Niederlagen von Braunschweig, Hamburg und Nürnberg gelang dem VfB durch einen Doppelpack von Harnik (23./59.) und Cacau (54.) der eminent wichtige Dreier. Das 1:3 von Adam Szalai (69.) war letztlich nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Die Stuttgarter hielten vor 60.000 Zuschauern gegen die favorisierten Gäste vor allem dank ihres hohen Einsatzes und taktischer Disziplin dagegen. Die spielerischen Vorteile der Elf von Jens Keller, der wie Schalkes Sportvorstand Horst Heldt an seine einstige Wirkungsstätte zurückkehrte, kamen somit nur bedingt zum Tragen. Mit zunehmender Dauer agierte der VfB immer selbstbewusster, nutzte nahezu jede Schwäche des Gegners eiskalt aus und hatte in der Schlussphase auch das nötige Glück.

Die Königsblauen hatten zudem einmal mehr mit personellen Problemen zu kämpfen. Neben dem gesperrten Julian Draxler, Benedikt Höwedes (Muskelbündelriss) und weiteren verletzten Stammspielern musste Keller kurzfristig auch auf Jefferson Farfan (Knieprobleme) verzichten.

Schalke zu Beginn besser

Die Anfangsphase gehörte klar den Schalkern, die den VfB zunächst in Bedrängnis brachten. Schalke stellte geschickt die Räume zu und verhinderte damit Angriffe der Schwaben oft schon im Ansatz. Dazu war die Keller-Elf zupackend in die Zweikämpfen. Dann jedoch unterlief dem Champions-League-Aspiranten nach einem Freistoß von Daniel Didavi einen grober Abstimmungsfehler und Harnik köpfte ungehindert zum 1:0 ein.

Dem VfB gab die Führung spürbar Auftrieb, die Schalker zeigten Wirkung. Die Stuttgarter waren nun physisch ebenbürtig, zudem fehlte den Gästen immer mehr der Zug zum Tor. Bis auf einen Fallrückzieher von Leon Goretzka (33.) und einen Abseitstreffer von Max Meyer kurz zuvor gab es vor der Pause keine echten Chancen.

Den Zug zum Tor ließ dagegen bei Stevens' Elf Ibrahima Traore erkennen, als er vom linken Flügel aus perfekt Cacau bediente (37.). Der Ex-Nationalspieler brachte jedoch das Kunststück fertig, den Ball aus drei Metern über das fast verwaiste Tor zu schießen.

Schalke, das vor dem Duell beim VfB siebenmal ungeschlagen war, verstärkte zu Beginn des zweiten Abschnitts wieder seine Offensivbemühungen. Doch kurz nach einem gefährlichen Schuss von Kevin-Prince Boateng versetzte Cacau den Gästen mit dem 2:0 einen weiteren Dämpfer. Beflügelt davon legte Gotoku Sakai Harniks zweiten Treffer auf.

(sid)
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