5:2-Erfolg gegen die Schweiz Frankreich stürmt mit Torfestival Richtung Achtelfinale

Großer Auftritt der Grande Nation: Frankreich hat mit einem weiteren eindrucksvollen Sieg das Tor zum Achtelfinale der WM in Brasilien weit aufgestoßen. Die Equipe Tricolore, 2010 in Südafrika in der Vorrunde jämmerlich gescheitert, ließ ihrem 3:0 gegen Honduras ein imposantes 5:2 (3:0) gegen die zeitweise überforderte Schweizer "Nati" von Trainer Ottmar Hitzfeld folgen. Dabei konnte sie sich sogar den Luxus leisten, einen Elfmeter zu verschießen.

WM 2014: Karim Benzema trifft nach regulärer Spielzeit zum 6:2
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Benzema trifft zu spät – Tor aberkannt

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Der französische Trainer Didier Deschampas wollte allerdings nicht in Euphorie verfallen. Wären die beiden Gegentreffer in der Schlusspahse nicht gewesen, "hätte der Abend noch perfekter sein können", sagte er, aber immerhin ergänzte er auch: "5:2 zu gewinnen, das ist ein großartiger Sieg:" Der starke Olivier Giroud betonte, die Mannschaft erlebe "ein "außergewöhnliches Abenteuer, wir spielen außergewöhnlich zusammen, der Teamspirit ist sehr gut."

Mit Fußball wie aus dem Lehrbuch überrannten die Franzosen vor allem vor der Pause die Eidgenossen. Giroud (16.), diesmal von Beginn an eingesetzt, und Blaise Matuidi (17.) trafen innerhalb von 66 Sekunden, der starke Mathieu Valbuena legte nach (40.). Dazwischen scheiterte Karim Benzema, zweifacher Torschütze gegen Honduras, mit einem Foulelfmeter an Torhüter Diego Benaglio (32.) - und war doch der überragende Mann auf dem Platz.

Frankreich lässt Schweiz keine Chance – Pressestimmen
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Frankreich - Schweiz: Pressestimmen

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Benzema zieht mit Müller gleich

Benzema (67.) und Moussa Sissoko (73.) erzielten in der zweiten Halbzeit die weiteren Treffer der Franzosen, obwohl diese da schon zwei Gänge zurückgeschaltet hatten. Für Benzema, Angreifer von Champions-League-Sieger Real Madrid, war es schon der dritte Turniertreffer. Er zog damit gleich mit Thomas Müller sowie den Niederländern Arjen Robben und Robin van Persie. Es war außerdem sein neuntes Tor in den vergangenen acht Länderspielen.

WM 2014: Granit Xhaka trifft gegen Frankreich zum 2:5
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Gladbachs Xhaka trifft gegen Frankreich zum 2:5

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Als schon alles verloren war, drehte die Schweiz noch mal auf: Blerim Dzemaili (81.) und Granit Xhaka von Borussia Mönchengladbach (87.) trafen. Doch Trainer Ottmar Hitzfeld war dennoch bedient: "Ich bin sehr enttäuscht über unsere Niederlage heute. Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt", sagte er: "Der Doppelschlag hat uns das Genick gebrochen. Wenn man gegen eine Klassemannschaft wie Frankreich spielt, ist ein 2:0 wie Doping für den Gegner."

Für Verwirrung sorgte der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers am Ende. Mitten im Angriff der Franzosen pfiff der Referee die Partie ab, unmittelbar danach traf Stürmer Karim Benzema noch ins Tor. Kuipers erkannte zum Ärger von Benzema den Treffer zum möglichen 6:2 nicht mehr an.

Der französische Nationaltrainer Didier Deschamps hatte mit der Entscheidung, Giroud diesmal von Beginn an zu bringen, eine wegweisende Entscheidung getroffen. Allerdings führte sich der Angreifer vom FC Arsenal mit einem hohen Bein gegen Steve von Bergen ein (9.), der Innenverteidiger musste ausgewechselt und durch Philippe Senderos ersetzt werden. Die Schweiz schien dies aus dem Konzept zu bringen.

Nachdem der Kopfballtreffer von Giroud, zugleich das 100. Tor der Franzosen bei einer WM, noch nach einem Eckball von Valbuena entstanden war, entstanden die weiteren Treffer vor der Pause durch das bemerkenswert gute Umschaltspiel. Das zweite Tor nur 66 Sekunden später leitete gedankenschnell Benzenma ein: Er nutzte bei seiner Vorlage auf Matuidi einen fahrlässigen Rückpass von Valon Behrami.

Torhüter Benaglio sah beim Gegentreffer von Matuidi ins kurze Eck nicht gut aus, machte dies aber wieder wett, als er einen Foulelfmeter von Benzema abwehrte (32.) - zuvor war der Schütze von Johan Djourou vom Hamburger SV ungeschickt zu Fall gebracht worden. Yohan Cabaye brachte das schier unglaubliche Kunststück fertig, den Abpraller von Benaglio an die Latte zu schießen statt ins leere Tor.

Viel hätte nicht gefehlt, und die Schweiz hätte kurz zuvor den Anschlusstreffer erzielt. Doch Xhaka und Xherdan Saquiri von Bayern München (30.) scheiterten an Hugo Lloris im Tor die Franzosen. Ebenso erging es kurz darauf Haris Seferovic (32.), beim 2:1 zum Auftakt gegen Ecuador Schütze des Schweizer Siegtreffers in der Nachspielzeit. Die Franzosen machten es besser: Giroud legte Valbuena auf, der hielt den Fuß hin — Tor.

(sid)
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