Eine kohlenhydratarme Diät sieht ihrem Namen nach im Ernährungsplan möglichst wenige Kohlenhydrate vor. Kartoffeln, Haferflocken, Brot, Reis und viele süße Nahrungsmittel scheiden somit aus, könnte man denken. Doch es kommt auf die Kombination an. Kurz- und langkettige Kohlenhydrate (sogenannte Mono-, Di- und Polysaccharide) werden unterschiedlich schnell verstoffwechselt. Um den Blutzuckerspiegel in Balance zu halten, findet eine ausgeklügelte kohlenhydratarme Diät verschiedene Wege, einen abwechslungsreichen und gesunden Speiseplan zu gestalten. Schließlich heißt es kohlenhydratarme Diät, nicht kohlenhydratfreie Diät.

Berichte über sensationelle Erfolge dank der Wunderdiät: Kohlenhydratarme Diät hilft auf einfache Art und Weise beim Abnehmen? Da ist etwas dran! Die kohlenhydratarme Diät hat laut Studien bessere Erfolge in der Gewichtsreduktion aufzuweisen als die Vertreter des Diätenuniversums, die eine fettarme Ernährung propagieren. Wer abnehmen möchte, sollte sowieso auf Alkohol und Süßigkeiten verzichten oder deren Konsum auf ein Minimum beschränken. Dies ist auch essenzieller Teil der kohlenhydratarmen Diät. Das Abnehmen fällt durch leckere, Gemüse- und proteinhaltige Gerichte auch nicht so schwer wie bei anderen Diäten, etwa der Friss-die-Hälfte-Diät.

Der Kardiologe Dr. Robert Atkins hat in den 70er-Jahren die kohlenhydratarme Diät in eine strenge Richtung entwickelt: Die umstrittene Atkins-Diät. Viele Ernährungsexperten sowie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung lehnen sie als potenziell gesundheitsschädigend ab. Die Atkins-Diät gilt als einseitig und kann deshalb Mangelerscheinungen hervorrufen. Die bei der Atkins-Diät entstehenden Ketonkörper können von Diabetikern und Patienten mit Niereninsuffizienz nicht hinreichend wieder ausgeschieden werden. Somit droht ihnen die Gefahr einer Azidose (Blutübersäuerung). Ansonsten gelten die gleichen Kritikpunkte wie bei anderen kohlenhydratarmen Diäten. Wie bei jeder Diät sollte man sich vorab umfassend informieren.