Düsseldorf Neue Mensen für Düsseldorfer Schüler

Düsseldorf · Vor 13 Jahren wurde in der Landeshauptstadt der Offene Ganztag eingeführt, doch erst jetzt drückt die Stadt beim Bau von Mensen auf das Tempo. Eine Gesamtschule sucht nach kreativen Übergangslösungen.

 Die Schüler an der Werner-von-Siemens-Realschule freuen sich über ihre neue Mensa.

Die Schüler an der Werner-von-Siemens-Realschule freuen sich über ihre neue Mensa.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Batuhan (11) und Kenan (10) schmeckt es. Der Teller mit Kaiserschmarrn vor den beiden Sechstklässlern leert sich zügig. Das war nicht immer so. Erst seitdem die Werner-von-Siemens-Realschule eine neue Mensa hat, essen die beiden mit Genuss. "Vorher haben wir in einem Klassenraum gegessen, das war eng und wir mussten immer warten, bis alles weggepackt war", sagt Kenan. "Die Schüler sind dankbar, dass das Provisorium ein Ende hat", sagt auch Schulleiter Gerhard Weiß.

Die Mensa der Realschule ist das erste Projekt, das die neue Schulbaufirma IPM realisiert hat. Dabei lobt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche vor allem die vergleichsweise kurze Bauzeit von 18 Monaten und sieht sich deshalb mit der IPM auf dem richtigen Weg, die gesteckten Ziele zu erreichen. "Mehr Schulbaumaßnahmen sollen und müssen in kürzerer Zeit realisiert werden, um dem Investitionsstau an unseren Schulen zu begegnen."

So sollen bis 2020/21 etwa 21 Grundschulen mit einer Mensa ausgestattet werden. Zwar bieten alle 86 städtischen Grundschulen ein warmes Mittagessen an; in der Regel bekommen die Schüler ihr Essen im Offenen Ganztag. Bislang gibt es nur an drei Grundschulen einen separaten Mensabereich.

An den 51 weiterführenden Schulen im Ganztagsbetrieb bieten 46 ein warmes Mittagessen an, 39 davon haben eine Mensa. Für zwölf weiterführende Schulen sind Mensen in Planung oder werden fertiggestellt, darunter an sechs Gymnasien, zwei Förderschulen, einer Realschule und zwei Gesamtschulen. Dass die Übergangszeit bis zur Eröffnung der Mensa mitunter sehr belastend sein kann, erlebten die Schüler des Benrather Schloß-Gymnasiums lange, bevor es die neue Schulbaufirma gab. Das Gymnasium hatte als eine der Ersten den Ganztag eingeführt mit der Zusage "zeitnah" eine Mensa zu bekommen. Bis diese endlich eröffnet werden konnte, dauerte es fünf Jahre. In der Zwischenzeit fuhr ein Teil der Schüler mit dem Bus zu einer Kirche, um dort im Eiltempo zu essen. Ein anderer Teil fuhr zum Freien Christlichen Gymnasium. Die begleitenden Lehrer fielen für diese Zeit im Unterricht aus.

Auf die Suche nach einer guten Zwischenlösung hat sich Birgit Planken gemacht. Die Leiterin der Maria-Montessori-Gesamtschule ist für ihre alltagspraktischen Lösungen in Essensfragen bekannt. Als vor einigen Jahren an der damaligen Sekundarschule an der Lindenstraße große Unzufriedenheit mit dem Caterer herrschte, weil es den Schülern nicht schmeckte und auch nicht genügend Essen geliefert wurde, fand sie einen eher ungewöhnlichen Ausweg. Planken kam mit dem Inhaber des Restaurants "Zum Nudeln" auf der Ackerstraße ins Gespräch, der den Schülern ein Mittagessen in seinen Räumen anbot.

Mittlerweile hat sich die Sekundarschule zur Maria-Montessori-Gesamtschule gewandelt, die Schüler sind mehr geworden und essen nun in der alten Aula. Doch die wird im Sommer abgerissen; eine Mensa soll dann in der neuen Aula integriert werden. Für die etwa anderthalbjährige Bauzeit ist für den Übergang vorgesehen, dass die Schüler das Essen in Containern einnehmen. Doch auch diesmal überlegte die Schulleiterin, ob nicht auch eine andere Lösung in Frage kommt und entdeckte ein großes leerstehendes Restaurant. Man prüfe derzeit mehrere Angebote, erklärt Florian Dirszus vom Schulverwaltungsamt.

(RP)
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