Alpen Sekundarschule weiter auf Talfahrt

Alpen · 41 Anmeldungen, davon nur 14 aus Alpen, reichen für zwei kleine Klassen. Damit ist die Eigenständigkeit stark gefährdet.

 Nach derzeitigem Stand wird die Sekundarschule Alpen vom Schuljahr 2018/19 an Filial-Standort der Europaschule Rheinberg, die dann zur Gesamtschule wird. Doch Sekundarschulleiter Tilman Latzel hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass seine Schule eine Zukunft hat. Er setzt auf die hohe Zahl der Rückläufer.

Nach derzeitigem Stand wird die Sekundarschule Alpen vom Schuljahr 2018/19 an Filial-Standort der Europaschule Rheinberg, die dann zur Gesamtschule wird. Doch Sekundarschulleiter Tilman Latzel hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass seine Schule eine Zukunft hat. Er setzt auf die hohe Zahl der Rückläufer.

Foto: Armin Fischer (Archiv)

Die Absetzbewegung der Eltern von der Sekundarschule nimmt weiter Fahrt auf. Nur 41 Viertklässler sind für das neue Schuljahr hier angemeldet, davon nur 14 aus der Gemeinde Alpen selbst. Das reicht zwar gerade für die Bildung von zwei Eingangsklassen, bleibt aber deutlich hinter den wenn auch leisen Hoffnungen zurück, um mit 60 Meldungen den wackeligen Schulstandort zu festigen.

Auch wenn für Schulleiter Tilman Latzel das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, bedeutet das schlechte Abschneiden nach heutigem Stand das Aus für die Eigenständigkeit der noch jungen Schule. Die Räte in Alpen und Rheinberg haben sich vorsorglich darauf verständigt, bei anhaltender Anmelde-Schwäche die Sekundarschule Alpen künftig als Filiale der Europaschule Rheinberg weiterzuführen. Die liegt mit 94 Anmeldungen auch deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Teil der mit der Bezirksregierung und dem Schulministerium abgestimmten Vereinbarung beider Räte ist der Bestandsschutz für aktuelle Sekundarschüler einschließlich des Jahrgangs, der nach den Sommerferien hier beginnt. Das heißt: Auch die Schüler, die jetzt an der Sekundarschule angemeldet worden sind, werden nach Klasse zehn die Schule als Sekundarschüler verlassen. Erst die nächste Anmelderunde wäre dann der Beginn der Gesamtschul-Zweigstelle.

Noch aber hat Tilman Latzel die Hoffnung nicht aufgegeben, dass der Kelch, Juniorpartner der Europaschule zu werden, an seiner Schule vorübergeht. "Wir werden jetzt mit der Bezirksregierung in Gespräche eintreten, wie es weitergehen soll", sagte Latzel. Der neuerliche Rückschlag hält ihn nicht davon ab, weiter positiv in die Zukunft zu schauen. Er sei froh, dass der schlimmste Fall, nämlich das Verpassen der Zweizügigkeit, ausgeblieben ist. Jetzt setzt er darauf, dass sich auf Landesebene am Ende doch die Einsicht durchsetzt, nicht allein auf die Eingangsklassen zu schauen, "damit Gemeinden wie Alpen nicht ohne eigene weiterführende Schule sind".

Schließlich zeige sich, dass seine Schule durch die hohe Zahl von "Rückläufern" ab Jahrgang sieben drei beziehungsweise vier Klassen stark sei. Es werde gerade überlegt, den aktuellen 5er-Jahrgang mit inzwischen etwas über 60 Schülern vom nächsten Schuljahr an auf eine dritte Klasse hochzufahren.

Diese hoffnungsgespeiste Spekulation wird allerdings dadurch getrübt, das viele Eltern in Alpen der Schule im Ort den Rücken kehren. Denn die 14 Neulinge bei rund 100 Viertklässlern an den drei Grundschulen in der Gemeinde unter den Neuanmeldungen eine Minderheit. Die Mehrzahl kommt aus der Nachbarschaft. Von der Schule Zum Wald kommen neun Kinder, aus Veen fünf und aus Menzelen kein einziges. "Traurig", nennt das Latzel. "Ich kann mir das nicht erklären." Wenn er wüsste, was Eltern konkret davon abhalte, ihr Kind an der Sekundarschule anzumelden, hätte er die Möglichkeit, "in einen konstruktiven Dialog" einzutreten. So aber bleibe alles im Reich nebulöser Mutmaßungen.

Die Gesamtschule Xanten/Sonsbeck ist wieder auf dem Weg zur Sechszügigkeit. Bist gestern waren 123 Schüler für die Jahrgangsstufe fünf gemeldet. "In der Vergangenheit gab es immer zwischen sechs und zehn Nachmeldungen", so Leiterin Regina Schneider. Das würde dann wieder für sechs Klassen ausreichen. 150 bis 170 Schüler seien das Maximum, so Schneider. Im Jahrgang acht gibt es für 195 Schüler sieben Klassen. Schneider: "Wir sind gut im Rennen."

Das gilt auch für die katholische Marien-Realschule für Mädchen. Nach Angaben von Schulleiter Michael Lemkens gab es 121 Nennungen. Mehr als drei Anfangsklassen verkraftet die Schule aber räumlich nicht. 85 Mädchen wurden aufgenommen, die anderen müssen sich eine andere Schule suchen.

(RP)
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