Dormagen Gesamtschule lädt AfD zur Diskussion ein

Dormagen · Gegen deren Teilnahme an der Podiumsdiskussion zur Landtagswahl gibt es eine Online-Petition.

Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule veranstaltet am 4. April in der Schulmensa mit Blick auf die Landtagswahl eine Podiumsdiskussion. Dort sollen die "regionalen Kandidaten auftreten", wie Axel Frieling, didaktischer Leiter der Schule, sagt. Das BvS hat dafür bei CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke und AfD angefragt, ob und welcher Vertreter sich der Diskussion und den Fragen der Schüler stellen wird.

Für Aufregung sorgt die Entscheidung der Schule, auch einen Vertreter der AfD einzuladen. Im Internet gibt es seit dieser Woche eine Petition unter dem Titel "Kein Auftritt der AfD an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule". Gezeigt wird dabei ein Logo der Schule mit der Auszeichnung "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage".

Bis gestern Mittag hatte diese Petition 384 Unterstützer, die offenbar aus dem gesamten Bundesgebiet kommen. Zielmarke sind 500 Unterstützer. Es handelt sich um "openPetition", einem nach eigenen Angaben unabhängigen Portal in Berlin, das gewissermaßen die Software für Online-Sammelpetitionen zur Verfügung stellt.

Frieling erklärte, dass im Kreise der Schulleitung und der beiden Lehrer, die als Moderatoren an dem Tag auftreten werden, über die Teilnahme der AfD kontrovers diskutiert worden sei. "Es wäre ein seltsames Demokratieverständnis, wenn eine so starke Partei außen vor bliebe. Wir werden mit ihr in den Nahkampf gehen."

Seiner Aussage zu Folge werden sich die Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12 im Fach Sozialwissenschaften auf die Diskussion vorbereiten. Sie sollen dort die Möglichkeit haben, den Vertretern Fragen aus dem politischen Spektrum zu stellen. Zugesagt haben laut Frieling Landtagsabgeordneter Rainer Thiel (SPD), Paul Cannata, Ex-JU-Vorsitzender, der die verhinderte Kandidatin Heike Troles (CDU) vertritt, Karlheinz Meyer (FDP), Hans Christian Markert (Grüne), Anne Rappard (Linke) und Christof Rausch, Sprecher des AfD-Kreisverbandes.

Für BvS-Schülersprecherin Yasmin Gassner ist die AfD-Teilnahme richtig: "Die Partei ist ja nicht verboten. Es soll eine offene, freie Diskussion für die Erstwähler werden. Es geht nicht darum, dort Rassismus zu verbreiten."

(schum)
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