Schildkröte hatte 915 Münzen im Magen Omsin ist zwei Wochen nach ihrer OP gestorben

Bangkok · Nachdem ihr fast tausend Münzen herausoperiert worden waren, schien die in Thailand lebende Meeresschildkröte Omsin auf dem Weg der Genesung zu sein. Nun ist sie allerdings nach einer plötzlichen Verschlechterung ihres Zustands gestorben.

 Das 25-jährige Suppenschildkrötenweibchen "Omsin" wurde am 10. März 2017 in der Chulalongkorn-Universität in Bangkok nach seiner Operation behandelt.

Das 25-jährige Suppenschildkrötenweibchen "Omsin" wurde am 10. März 2017 in der Chulalongkorn-Universität in Bangkok nach seiner Operation behandelt.

Foto: dpa, SL pat sab

Das teilten die Tierärzte am Dienstag in Bangkok mit. Das Schicksal der Schildkröte hatte große Anteilnahme ausgelöst. Das 25 Jahre alte Reptil habe infolge von Darmproblemen eine Blutvergiftung entwickelt, teilten die Tierärzte in der Chulalongkorn-Klinik in Bangkok mit. Die Tierärztin Nantarika Chansue sagte unter Tränen, die Schildkröte sei "friedlich verschieden". Omsin sei ihr "Freund, Lehrer und Patient" gewesen.

Omsin, was auf Deutsch "Sparschwein" bedeutet, hatte zwei Jahrzehnte lang in einem kleinen Park in der Provinz Chonburi gelebt. Nach thailändischem Brauch hatten die Besucher Münzen in ihr Becken geworfen, weil sie sich davon Glück und Reichtum versprachen. Omsin verschluckte hunderte Münzen.

Das Schicksal der Meeresschildkröte hatte großes Aufsehen erregt. Die Tierärzte informierten die Öffentlichkeit täglich über Omsins Zustand.

Nach Omsins Opration hatte Tierärztin Nantarika gesagt, die Medienberichte in aller Welt hätten den positiven Nebeneffekt, dass die Thailänder nun zwei Mal nachdächten, bevor sie Münzen in ein Wasserbecken mit Tieren werfen. Allerorten würden nun Gewässer von Münzen gereinigt und Verbotsschilder aufgestellt.

Natarika äußerte damals die Hoffnung, dass Omsin eines Tages ins Meer zurückkehren könne. Schließlich könne die Schildkröte noch weitere 60 Jahre leben, sagte die Tierärztin. Diese Hoffnungen musste sie nun begraben.

(felt/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort