Janis Kraus "Ich nenne mich nicht einen Zweitliga-Spieler"

Düsseldorf · Der Winter-Zugang des Fußball-Oberligisten Turu durfte vor sieben Jahren einige Minuten in der zweiten Bundesliga spielen.

Nachdem die ersten Spiele nach der Winterpause für den Fußball-Oberligisten Turu mit zwei Pleiten endeten, war die Abstiegszone bedrohlich Nahe gerückt. Doch dann folgte die Wende, und das Team von Trainer Frank Zilles holte aus den vergangenen vier Begegnungen zehn Punkte. Ein Grund dafür ist der gute Griff auf dem Transfermarkt, den die Turu mit den Verpflichtungen von Nicolas Clasen, Noah Salau, Julian Kray und Janis Kraus getätigt hat. Mit Letzterem sprach RP-Mitarbeiter Manfred Johann.

Herr Kraus, so oft hat die Turu in den vergangenen Jahren noch keinen Zweitliga-Spieler, wie Sie es waren, in ihren Reihen gehabt.

Kraus Ich bin nicht so vermessen, mich Zweitliga-Spieler zu nennen. Es stimmt zwar, dass ich 2010 für Rot Weiss Ahlen im Zweitligaspiel bei Energie Cottbus eingewechselt wurde. Aber bei diesem einem Einsaz in der zweithöchsten Klasse blieb es dann auch. Als Ahlen in der dritten Liga spielte, war ich Stammspieler, wurde aber im Pokalspiel gegen Werder Bremen verletzt und konnte infolgedessen lange nicht spielen. In der Oberliga Westfalen habe ich für den FC Gütersloh und den SV Lippstatdt über 100 Spiele gemacht.

Warum sind sie aus Westfalen nach Düsseldorf gekommen?

Kraus Ich habe Jura an der Uni Bielefeld studiert und habe das Oberlandesgericht Düsseldorf für meine zweijährige Referendariatsszeit zugewiesen bekommen. Ich habe mich umgehört und viel Gutes über die Turu gehört. Im Moment bin ich zwar zum Amtsgericht Duisburg überstellt, möchte aber auf jeden Fall weiter in Düsseldorf wohnen bleiben und hier Fußball spielen.

Wie war Ihr Start in Oberbilk?

Kraus Es fing hervorragend an. Das Stadion, in dem die Turu spielt, ist sehr schön. So etwas haben wir in der Oberliga Westfalen nicht überall. Meine Mannschaftkameraden haben mich toll aufgenommen und es folgten die schönen Trainingstage in Marbella. Leider blieb es nicht so gut. Ich zog mir im Vorbereitungsspiel gegen den FC Remscheid eine Bänderverletzung zu und fiel sechs Wochen aus. Kein guter Anfang für einen neuen Spieler. Trainer Frank Zilles hat mich dann ziemlich schnell, als ich fit war, ins kalte Waser geworfen und mich gegen Cronenberg eingewechselt.

Was hat er zu Ihnen gesagt?

Kraus Er hat mich darauf hingewiesen, dass ich mit 27 Jahren zusammen mit Saban Ferati der erfahrenste Spieler der Turu bin. Aus dieser Erfahrung heraus soll ich versuchen, die jungen Mitspieler zu leiten.

Es war deutlich zu sehen, dass Sie wieder Spielkultur in Turus Spiel bringen. Wo sehen Sie Ihre Stärken?

Kraus Ich glaube zu wissen, was für ein gutes Spiel notwendig ist. Zuerst muss man kämpferisch dagegenhalten, dann muss aber schon gleich das spielerische Moment folgen.

Wie lautet das Ziel für das schwere Auswärtsspiel heute (19.30 Uhr, PCC-Stadion) beim Tabellensechsten VfB Homberg?

Kraus Unseren Abstand zur Abstiegszone vergrößern und dabei das zuletzt gezeigte Niveau unbedingt halten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort