Dinslaken GEW befürwortet zweite Gesamtschule

Dinslaken · Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft macht keinen Standortvorschlag und spricht sich gegen Erweiterung der Ernst-Barlach-Gesamtschule aus. Ziel: Alle Kinder sollen die gleiche Schule besuchen, die alle Abschlüsse anbietet.

 Die beiden GEW-Vorsitzenden Michaela Eislöffel und Heinz-Dieter Hamm (rechts) sowie Alfred Brörmann.

Die beiden GEW-Vorsitzenden Michaela Eislöffel und Heinz-Dieter Hamm (rechts) sowie Alfred Brörmann.

Foto: Heinz Schild

In der Diskussion um die Entwicklung der Schullandschaft im Bereich der weiterführenden Schulen hat sich nun die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Kreisverband Wesel, zu Wort gemeldet. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Sekundarschule in Dinslaken keine Zukunft mehr hat. Dabei geht es für die Gewerkschaft auch um die Frage, wo die Schüler unterkommen, die aus Realschule oder Gymnasium ausgeschult werden. Davon sind rund 40 Kinder pro Jahr in Dinslaken betroffen. Die meisten wählen die Gesamtschule, da es in Dinslaken keine Hauptschule mehr gibt.

Unterstützt werden von der GEW Überlegungen, eine zweite Gesamtschule einzurichten, da offensichtlich Bedarf an dem Bildungskonzept dieser Schulform besteht. „Wir erkennen darin die Bereitschaft zur Formung einer weiteren integrativen und inklusiven Schule“, wie die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden Michaela Eislöffel und Heinz-Dieter Hamm am Freitag erklärten. Als langfristiges Ziel werde allerdings „eine Schule für alle“ angestrebt. Diese Schule soll dann von allen Kindern besucht werden, die dort alle möglichen Abschlüsse erwerben können. Inklusion müsse dort selbstverständlich sein.

Eine Absage erteilt die Gewerkschaft der Erweiterung der Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS). Diese Schule zu vergrößern, würde bedeuten, dass sie dann über drei Standorte verfügt, was den Schülern und Lehrern die Arbeits- und Lernbedingungen in einem nicht mehr erträglichen Maße erschwere. Michaela Eislöffel sorgt sich, dass mit einer großen Gesamtschule „ein System entsteht, in dem sich Kinder mit Förderbedarf nicht mehr zurechtfinden“. Um eine solche Großschule, die GEW-Mitglied Marie-Luise Planer als eine „Katastrophe“ bewertet, zu vermeiden, sollte die zweite Gesamtschule installiert werden, die über eine eigene Verwaltung verfügen müsste.

Bei Gründung einer neuen Gesamtschule will die Gewerkschaft sichergestellt wissen, dass dort die Voraussetzungen für eine funktionsfähige Oberstufe gegeben sind. Keinesfalls dürfe es passieren, dass es eine beliebte und eine weniger beliebte Gesamtschule gibt. Deshalb sollte die Verteilung der Schüler, so erläuterte GEW-Vorsitzende Michaela Eislöffel, von der Stadtverwaltung vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass jede der beiden Gesamtschulen eine gesunde Mischung erhalte. In die Standortdebatte, wo die zweite Gesamtschule eingerichtet werden soll, will die Gewerkschaft sich nicht mit einem Vorschlag einbringen. „Der Standort muss allerdings so gewählt werden, dass gewährleistet ist, dass das Fächerangebot in der Oberstufe stimmt“, sagte Gewerkschafter Alfred Brörmann. Dieses breite Fächerangebot sei im Stadtzentrum durch die Kooperation von EBGS, Otto-Hahn- und Theodor-Heuss-Gymnasium gewährleistet.

Die Gewerkschaftsvertreter bekräftigten ihre Bereitschaft zu Gesprächen über die Schulentwicklung vor Ort. Dieses Angebot hätten sie den Parteien bereits vor längerer Zeit in einem Brief unterbreitet, doch habe die Politik davon „nicht so wirklich Gebrauch gemacht“, bedauerte Michaela Eislöffel. Gefodert wird eine Analyse, woran die Sekundarschule in Dinslaken gescheitert ist.

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