Monheim Gesamtschule startet nach dem Sommer

Von Petra czyperek · Die erst vor sechs Jahren etablierte Sekundarschule läuft sukzessive aus.

 Auch zukünftig wird am Schulzentrum Berliner Ring gebaut. Das Gymnasium wechselt zu G9 und es bekommt einen siebten Zug. Die neue Gesamtschule braucht Platz für eine gymnasiale Oberstufe.

Auch zukünftig wird am Schulzentrum Berliner Ring gebaut. Das Gymnasium wechselt zu G9 und es bekommt einen siebten Zug. Die neue Gesamtschule braucht Platz für eine gymnasiale Oberstufe.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Neugründung der Gesamtschule am Berliner Ring stand am Donnerstag im Fokus der Sondersitzung des gemeinsam tagenden Ausschusses für Schule, Sport und Jugendhilfe. Neben den Politikern kamen in der über dreieinhalbstündigen Sitzung auch Schulleiter und Elternvertreter zu Wort. Zunächst wurden Konzept und Leitbild vorgestellt. Die Ganztagsschule soll die Schwerpunkte Naturwissenschaften, Technik sowie Sport und Gesundheit haben und zum kommenden Schuljahr an den Start gehen. Am Samstag, 24. November, ist die offizielle Infoveranstaltung für die neuen Fünftklässler.

Die erst vor sechs Jahren etablierte Sekundarschule läuft nach den Sommerferien 2019 für die Neugründung der fünfzügigen Gesamtschule am selben Standort langsam aus. Beide Schulen nutzen die vorhandenen Gebäude. Das benachbarte Otto-Hahn-Gymnasium wird von sechs auf sieben Züge erweitert. Dies beschlossen die Politiker im Schulausschuss mehrheitlich gegen die Stimmen von Grünen und SPD. Im Jugendhilfeausschuss stimmten SPD und ein Vertreter der Arbeiterwohlfahrt dagegen. Einstimmig befürworteten die Vertreter in beiden Ausschüssen, dass die Schulen insgesamt weiter ausgebaut und die Schülerzahlen in den Eingangsklassen ab dem Schuljahr 2019/20 reduziert werden. Das bedeutet beispielsweise für das Otto-Hahn-Gymnasium 29 Kinder und für die Gesamtschulen 27 Schüler. Wird inklusiv unterrichtet, kann die Zahl auf 25 begrenzt werden. Der Rat muss in seiner Sitzung am 19. Dezember noch zustimmen.

Der konstant hohe Anteil an Abiturienten schaffe ein ausreichendes Potenzial für eine eigenständige Oberstufe an allen drei weiterführenden Schulen, begründete Simone Feldmann (Fachbereich Jugend und Familie) die Gründung einer zweiten Gesamtschule. Deshalb wolle man auch das Gymnasium erweitern. Die Peto-Fraktion lobte die neue Schule und ihr Konzept. Der geplante siebte Zug am OHG machte jedoch Ralf Sänger, Leiter der Peter-Ustinov-Gesamtschule (PUG), und Petra Pesch (Leiterin der Sekundarschule) Sorge. Pesch steht zwar hinter der Umwandlung, fürchtet aber wie Sänger, dass den Gesamtschulen dadurch die leistungsstarken Schüler fehlen werden.

Alexander Schumacher (SPD) meinte, dass die zweite kleinere Gesamtschule nicht automatisch den Erfolg haben werde wie die PUG. Komme es zu einem Konkurrenzkampf der beiden Gesamtschulen stehe man möglicherweise in sechs Jahren wieder vor derselben Situation wie jetzt. Schumacher und Manfred Poell (Grüne) kritisierten, die Pläne für die geplanten Schulerweiterungen enthielten keine Kostenkalkulation. Bürgermeister Daniel Zimmermann versprach, nach der Ermittlung des Raumbedarfs im Frühjahr eine detaillierte Kostenschätzung vorzulegen. Poell glaubt außerdem, das Schulzentrum am Berliner Ring werde „zu groß und kaum noch händelbar“.

In der Bürgerfragestunde sagte Oliver Ritter, Mitglied der Schulpflegschaft an der Sekundarschule, die Eltern wären im Vorfeld gerne mehr einbezogen worden. Er wollte wissen: „Wie stellen Sie während der Auslaufphase für die Kinder einen geregelten Schulbetrieb sicher?“ Zimmermann signalisierte, „alle drei Schulen finden ausreichend Raum“.

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