Dinslakener demonstrieren Weiter Widerstand gegen die Schulpläne

Dinslaken · Die Elternschaften der Friedrich-Althoff-Sekundarschule und der Hiesfelder Realschule wollen die Vorschläge der Verwaltung nicht einfach hinnehmen. Sie werfen ihr vor, eine neue Gesamtschule um jeden Preis gründen zu wollen.

 Bereits in der Schulausschusssitzung im Oktober gab es Proteste gegen die Pläne zur Entwicklung der Schullandschaft in Dinslaken.

Bereits in der Schulausschusssitzung im Oktober gab es Proteste gegen die Pläne zur Entwicklung der Schullandschaft in Dinslaken.

Foto: Heinz Schild

Die Stadtverwaltung hat für die nächste Sitzung des Schulausschusses eine 15-seitige Vorlage erarbeitet, in der sie sich mit den schulorganisatorischen Maßnahmen zur Schulentwicklung in Dinslaken befasst. Darin schlägt sie unter anderem vor, am Standort des Gustav-Heinemann-Zentrums (GHZ) eine zweite Gesamtschule zu gründen, die Friedrich-Althoff-Sekundarschule ab Sommer 2019 sukzessive aufzulösen und die Hiesfelder Realschule nach und nach an den Standort der heutigen Sekundarschule zu verlagern. Die Elternschaften von Realschule und Sekundarschule laufen gegen diese Pläne Sturm und hoffen weiterhin, dass der Stadtrat, der das letzte Wort in dieser Sache hat, den Verwaltungsvorschlägen nicht folgt.

„So geht es wirklich nicht“, sagt Dirk Liebert, Vorsitzender der Schulpflegschaft der Sekundarschule, entrüstet. „Die Stadt plant das, was voll am Elternwillen vorbeigeht“, ist er überzeugt. Der Verwaltung wirft er vor, unbedingt eine zweite Gesamtschule gründen zu wollen. Sie tue alles, um diese Pläne umsetzen zu können. Er hat den Eindruck, als wolle die Verwaltung in dieser Sache „mit dem Kopf durch die Wand“.

Die Gespräche, die mit der Verwaltung über die Schulentwicklung geführt wurden, sind für ihn nicht zufriedenstellend gelaufen. Zwar habe die Verwaltung sich alles angehört, doch dabei sei es auch geblieben. Die Sekundarschuleltern sehen ihre Argumentation durch die Verwaltung nicht berücksichtigt. In der kommenden Woche findet vor der Sitzung des Schulausschusses eine Demonstration gegen die Verwaltungspläne statt. „Wir werden dann ordentlich auf die Pauke hauen“, kündigt Dirk Liebert an.

Unzufrieden mit den Gesprächen, die mit der Verwaltung stattfanden, ist auch Bianca Bruckermann. Die Vorsitzende der Schulpflegschaft der Hiesfelder Realschule hatte gehofft, dass die Stadt sich mit guten Argumenten davon überzeugen lassen würde, dass die Schließung der Sekundarschule und die Verlagerung der Realschule nicht der richtige Weg seien. Sie hat den Eindruck gewonnen, dass die Verwaltung die neue Gesamtschule in Hiesfeld unbedingt durchdrücken will. „Wir wollen nicht umziehen und sind damit nicht einverstanden.“ Für Bianca Bruckermann steht fest, dass die Umsetzung der Verwaltungspläne Schwierigkeiten mit sich bringen wird. Eine Folge wird sein, dass die Realschule dann lange Zeit zwei Standorte haben werde, was negative Auswirkungen zur Folge habe. Als Beispiel führt sie das System der Lernhelfer an. Gute Schüler der neunten Klassen kümmern sich als Lernhelfer und Kinder aus den fünften Klassen und unterstützen diese in Mathematik, Deutsch oder Englisch. „An zwei Standorten wird das Konzept nicht umzusetzen sein“, ist Bruckermann überzeugt. Nach ihrer Ansicht hat die Verwaltung die Auswirkungen der anstehenden Veränderungen auf die pädagogische Arbeit der Schule nicht berücksichtigt.

Die flankierenden Maßnahmen, die die Verwaltung plant, um die neue Gesamtschule auf Dauer lebensfähig zu halten, stellen für die Schulpflegschaftsvorsitzende der Realschule gravierende Einschnitte dar, die den weiterführenden Schulen für den Aufbau einer neuen Gesamtschule zugemutet werden. Nicht nur Bianca Bruckermann hat Zweifel, ob das Konzept der Verwaltung aufgehen wird. Sie ist überzeugt, dass die Begrenzung der Zügigkeiten dazu führen wird, dass es demnächst Abweisungen an allen weiterführenden Schulen in Dinslaken geben wird.

Dirk Liebert von der Schulpfleschaft der Sekundarschule sieht sogar das Gymnasium in Hiesfeld als gefährdet an, wenn es nur wenige Schritte entfernt eine Gesamtschule mit einem gymnasialen Zweig gibt. Er beklagt zudem, dass die Sekundarschule in der Vergangenheit zu wenig durch die Verwaltung unterstützt worden ist.

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