Kommunales Ausschuss: Standort Weeze schließen

Die Mitglieder des Schul- und Sportausschusses waren sich schnell einig. Seit Gründung der Gesamtschule Kevelaer-Weeze gab es zu wenig Anmeldungen aus Weeze. Wie die endgültige Abwicklung aussieht, ist noch zu klären.

 Im Schul- und Sportauschuss der Stadt Kevelaer wurde über die Schließung des Standorts Weeze der Gesamtschule Kevelaer-Weeze diskutiert.

Im Schul- und Sportauschuss der Stadt Kevelaer wurde über die Schließung des Standorts Weeze der Gesamtschule Kevelaer-Weeze diskutiert.

Foto: Sebastian Latzel

Zahlen sprechen eine klare Sprache. Für das kommende Schuljahr wurden nur 15 Schüler aus Weeze an der Gesamtschule Kevelaer-Weeze angemeldet. Daher kam der Schul- und Sportausschuss der Wallfahrtstadt in seiner Sitzung am 6. Mai einstimmig zu der Beschlussempfehlung an den Rat, den Teilstandort Weeze zu schließen.

In der Beschlussvorlage wurde noch einmal die Entwicklung seit Gründung der Gesamtschule Kevelaer Weeze zu Beginn des Schuljahres 2014/15 skizziert. Damals war man davon ausgegangen, dass der Standort Kevelaer sechszügig, Weeze bis zu dreizügig betrieben werden kann.

Schon ein Jahr später war die Zahl der Anmeldungen aus der Gemeinde Weeze von 46 auf 41 gesunken. Die Bezirksregierung hatte darauf hingewiesen, dass zur Fortführung des Teilstandortes mindestens 50 Anmeldungen pro Schuljahr erforderlich seien.

2018/19 war die Zahl noch einmal auf 45 gestiegen, nun aber, für 2019/20, auf 15 Schüler gesunken. Aus der Sicht des Schulträgers – das ist die Stadt Kevelaer – stand auch die Investition von fünf Millionen Euro für den Umbau des Weezer Standortes im Raum. 2,3 Millionen Euro hätte die Stadt Kevelaer beisteuern müssen.

Die Politik hat lange mit der Frage der Schließung gerungen, klare Gründe für das geringe Interesse der Eltern an der Schule fand man nicht.

Kritisiert wurde punktuell, dass die Gesamtschule sich beispielsweise nicht an der Petrus-Canisius-Grundschule vorgestellt habe. Einige wenige Eltern favorisierten Weeze wegen kleiner Klassen und netter Lehrer. Aber es müsse mehr für das Image der Schule getan werden.

Auch die Entwicklung an den Schulen der Nachbargemeinde Goch wurde als Grund für weniger Anmeldungen in Weeze genannt. Wer sein Kind nicht in Weeze anmelde, gehe nach Goch zur Gesamtschule Mittelkreis. In der Sitzung des Schul- und Sportausschusses in Kevelaer wurde nun nicht mehr lange diskutiert, die Entscheidung fiel schnell nach kurzen Statements einzelner Mitglieder. Norbert Baumann (SPD) erklärte, seine Fraktion bedauere die zu geringen Anmeldezahlen und folge der Beschlussempfehlung an den Rat, den Standort Weeze zu schließen. Dieser Einschätzung folgte auch Angelika Kobsch (CDU): „Wir waren zuversichtlich, aber letztlich haben die Eltern durch ihre fehlenden Anmeldungen gegen den Standort Weeze gestimmt. Es wäre fatal, hier die Augen zu verschließen.“ Jan Itrich (FDP) zeigte sich betroffen über die Entwicklung in Weeze. Er sagte: „Wir waren schon im letzten Jahr nicht mehr optimistisch.

Die Schließung des Standortes Weeze aber kann auch eine Stärkung des Standortes Kevelaer bedeuten.“ Johann-Peter van Balllegooy (KBV) äußerte, auch seine Fraktion müsse „schweren Herzens“ das „Projekt Weezer Standort“ aufgeben.

Die Empfehlung des Schulausschusses an den Rat der Stadt Kevelaer lautet nun, den Standort Weeze zu schließen.

Eine endgültige Formulierung folgt noch kurzfristig, weil das genaue Verfahren der Auflösung noch von der Verwaltung geklärt werden muss. Dies geschieht dann in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

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