Gesamtschule in Mettmann Die Gegner rüsten sich

Mettmann · Sport- oder Multifunktionshalle? Die Kosten sind die nächste Hürde für das Projekt.

 Für die Umwandlung der Realschule in eine Gesamtschule wäre mehr nötig als nur eine neue Auszeichnung des Eingangsbereiches.

Für die Umwandlung der Realschule in eine Gesamtschule wäre mehr nötig als nur eine neue Auszeichnung des Eingangsbereiches.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(arue) Das Thema „Gesamtschule“, das der Schulausschuss am Donnerstag in öffentlicher Sitzung berät, weitet sich nun auf das Thema „Multifunktionshalle“ aus. Das hat Zündstoff, weil es an den Kosten einer neuen Gesamtschule wesentlichen Anteil hat. Zur Erinnerung: Stadtverwaltung und Politik beraten derzeit über die Einrichtung einer Gesamtschule in Mettmann. Dazu soll der Standort der bisherigen Realschule genutzt werden, die aufgegeben würde.

Das sanierungsbedürftige Gebäude der Realschule dafür fit zu machen, kostet viel Geld: In einer Machbarkeitsstudie ist von 40 Millionen Euro die Rede. Ein hoher Betrag, der sich womöglich als Hinderungsgrund für eine Gesamtschule herauskristallisieren könnte.

Der Sprecher der Bürgerinitiative, Jan Roth, betont daher, dass es sich bei dem Betrag um den Gesamtkostenrahmen für Gesamtschule einschließlich Multifunktionshalle handelt. Roth weist darauf hin, dass die Gesamtschule einschließlich Sanierung des Bestandes ohne Sporthalle lediglich einem Gesamtkostenrahmen von 24,5 Millionen Euro einnehmen werde. Inklusive einer Dreifach-Sporthalle werde ein Gesamtkostenrahmen von 31 Millionen Euro erreicht. Andere Varianten, bei denen ein größerer Anteil an Bestandsbebauung erhalten wird, seien sicherlich kostengünstiger, führt Roth weiter aus. Fakt ist auch, dass die Realschule sanierungsbedürftig ist. Bleibt sie bestehen, müsste ebenfalls Geld in die Hand genommen werden.

Doch es rüsten sich bereits die Gegner. Für die FDP-Fraktion sollte „das Bildungsangebot auch in Zukunft aus einer Schullandschaft mit Grundschulen, beiden Gymnasien, Realschule und dem Berufskolleg bestehen“, heißt es darin. Die „bewährte Realschule“ und „das traditionsreiche Konrad-Heresbach-Gymnasium“ aufzugeben, lehnen die Liberalen ab. „Wir sind der Auffassung, dass bis zur eindeutigen Erhebung und Feststellung des Elternwillens weitere kostenintensive Planungen zu vermeiden sind“, erklärt dazu der Schulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Tim Günter. „Projektkosten in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro sind für uns nicht verantwortbar.“ Kämmerin Veronika Traumann habe bereits deutlich gemacht, dass sich angesichts der durch das „Monheim-Urteil“ zur Teilkreisumlage der Förderschulen und möglicher weiterer finanzieller Belastungen wie etwa den Kosten der Leitstelle Politik und Verwaltung auf einen strengen Konsolidierungskurs einstellen müssen.

Eine Mehrzweck- oder Multifunktionshalle an der Realschule Goethestraße stelle aufgrund ihrer Lage außerdem keinen adäquaten Ersatz dar: „Ein Kulturzentrum gehört in das innerstädtische Zentrum und nicht in eine Randlage“, sagt Christiane Jochum, Kulturpolitische Sprecherin der Liberalen.

(arue)
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