Haan Gesamtschule muss Nagelprobe bestehen

Haan · Damit Eltern genügend Zeit für ihre Entscheidung haben, gibt's Grundschulzeugnisse am 1. Februar.

Nachdem die Stadt an zwei Abenden über die geplante Gesamtschule informiert hat, wächst nun die Spannung: Wird die Mindest-Anmeldezahl von 100 in Haan lebenden Schülern erreicht, die dazu nötig ist, den ersten Jahrgang der neuen Schule zu bilden? Viele Fragen sind noch offen.

Wann geht's los? Damit die Eltern genügend Zeit für ihre Entscheidung haben, erhalten Grundschüler in Haan dieses Jahr ihre Zeugnisse früher als sonst. Normalerweise würden die Dokumente am 3. Februar verteilt. Nun werden sie schon am 1. Februar ausgegeben.

Wann wissen wir Näheres? Die Anmeldefrist für die Gesamtschule endet Samstag, 4. Februar, 13 Uhr. An der Auszählung ist neben Vertretern der Stadt und Schulleitern (davon auch einer aus Monheim) ein Team der Bezirksregierung beteiligt. Ab 14 Uhr will die Stadt Haan ein Ergebnis veröffentlichen. Angenommen, die Mindestzahl wird nicht erreicht: Was passiert mit den Kindern, die für die Gesamtschule angemeldet wurden? Dann gibt es ein nachgeschaltetes Anmeldeverfahren für Haupt- und Realschule. Da allerdings weiter damit zu rechnen ist, dass die Hauptschule in absehbarer Zeit keine zwei Eingangsklassen mehr bilden kann, würde die Bezirksregierung die Stadt auffordern, zum nächstmöglichen Zeitpunkt schulorganisatorische Maßnahmen zu ergreifen - also die Schule zu schließen. In diesem Fall müssten die Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind auf einer der umliegenden Sekundar- oder Gesamtschulen anmelden oder ob sie ihr Kind ungeachtet der Schulformempfehlung an der Haaner Realschule anmelden wollen.

Die Haaner Realschule hat einen guten Ruf. Was geschieht mit ihren Projekten und Konzepten, wenn diese zugunsten der Gesamtschule geschlossen wird? "Die Angebote der Realschule werden nicht hintenüber fallen, sondern werden fortgesetzt", sichert Schuldezernentin Dagmar Formella zu. Wo werden die Kinder im Schulzentrum Walder Straße untergebracht? Der erste Jahrgang startet im so genannten Neubau - dem Hauptschulgebäude. Das hat den Vorteil, dass die Gesamtschule von Anfang an eine klare Einheit bilden kann, betont Schulamtsleiterin Astrid Schmidt. Der großzügige Flur- und Aufenthaltsbereich garantiere ausreichend große, freie Lernorte, die für die Ganztagsbetreuung wichtig sind.

Wie sieht die Ganztagsbetreuung aus? Die Gesamtschule will eine verlässliche Ganztagsbetreuung bieten. Sie öffnet um 7.45 Uhr, Schulbeginn ist um 8 Uhr. Die letzte Unterrichtsstunde endet um 15.05 Uhr. Die Unterrichtsstunden umfassen jeweils 65 Minuten. In der Regel bleiben die Schüler an drei Tagen in der Woche bis 15.30 Uhr in der Schule.

Ist ein Wechsel von der Gesamtschule auf das Gymnasium problemlos möglich? Das Abitur an Gymnasium und Gesamtschule basiert auf dem sogenannten Zentralabitur. Der Unterschied besteht darin, dass das Abitur am Gymnasium nach zwölf Jahren (G8) und an der Gesamtschule nach 13 Jahren (G9) abgelegt wird. Ein Wechsel von der Gesamtschule aufs Gymnasium ist dank der zwischen beiden vereinbarten Kooperation möglich, "wenn die Sprachen stimmen", so Formella. Denn am Gymnasium ist Französisch die zweite Fremdsprache. Halten die Eltern einen Wechsel von der Gesamtschule auf das Gymnasium für möglich, dann sollten Gesamtschüler das Angebot ihrer eigenen Einrichtung nutzen, ab Jahrgang sechs Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen.

Welches pädagogische Angebot macht die Schule den Kindern und Jugendlichen? Das ist im so genannten pädagogischen Eckpunktepapier verankert, das als erster Entwurf für die Ziele der Schule angesehen werden kann.

Das Eckpunktepapier ist auf der Homepage www.haan.de abrufbar.

(arue)
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