Stadt Kempen Schüler begeistern mit Broadway-Stück

Stadt Kempen · Ein großes Theaterereignis gab es jetzt im Kempener Thomaeum. Die Premiere des Musicals "Big Fish" begeisterte das Publikum in der voll besetzten Aula so sehr, dass die Zuschauer unmittelbar nach den letzten Schlussakkorden aufstanden, um Schauspielern, Sängern, Tänzern und Musikern mit lang anhaltendem Applaus Respekt für ihre Aufführung zu zeigen.

 Insgesamt 60 Schüler des Kempener Gymnasiums machten bei der Deutschland-Premiere des Musicals mit.

Insgesamt 60 Schüler des Kempener Gymnasiums machten bei der Deutschland-Premiere des Musicals mit.

Foto: Kaiser

Es ist überhaupt das erste Mal, dass dieses Musical an einer Schule in Deutschland aufgeführt wurde. Am Broadway in New York feierte es viele Erfolge, in Deutschland ist es bisher kaum präsentiert worden. Von daher haben Lehrer David Nethen (Musikalische und Gesamtleitung) sowie Regisseur Markus Brux mutig Neuland betreten.

Die Geschichte schwankt zwischen Lachen und Weinen, zwischen großen Weisheiten und Humor. Edward Boom ist ein Fabulierer. Sein Leben besteht aus Geschichten, die er gerne seinem kleinen Sohn Will erzählt. Aber was ist an diesen Geschichten dran, fragt sich schon der kleine Will, erst recht später der große Will. Ist sein Vater ein Hochstapler? Gleichzeitig fühlt sich Will aber in den Geschichten seines Vaters wohl. Denn da entsteht im Süden der USA, geschätzt in den 1950er- und 1960er-Jahren eine faszinierende Welt. Es gibt Fantasiegestalten von Hexen bis zu Riesen. Edward arbeitet einmal im Zirkus, verliebt sich, erlebt Abenteuer, nimmt alles gierig in sich auf. Und er erzählt eben diese Geschichten seinem Sohn. Der hinterfragt aber, als er älter wird zunehmend die Geschichten seines Vaters. Und der So hn erlebt bei der vermeintlichen Entdeckung, dass sein Vater eine Geliebte gehabt hätte, die Überraschung, dass sein Vater in Wahrheit ein Held war, der seine kleine Heimatstadt gerettet hat. So kann Will kurz vor dem Tod noch mit seinem Vater Frieden schließen.

Mit einem großen, sehr vielseitigen Ensemble brachten die jungen Darsteller sowie das Orchester des Gymnasiums diese umfangreiche, aber keine Minute langweilige Geschichte auf die Bühne. Erstaunlich waren die vielfältigen Begabungen, die sich da zeigten. Hinreißende Tanzszenen gab es. Und immer wieder ist es erstaunlich, welche Gesangstalente sich unter den jungen Darstellern befinden. Allen voran Laurenz Novotny als erwachsener Edward und Oliver Driesch als junger Edward. Ebenfalls Franziscus Brux (Will), Annika Philipps (Edwards Ehefrau Sandra), oder auch Marie Angora (Jenny). Leider kann man das große Ensemble gar nicht komplett nennen, aber sie waren alle hervorragend.

Sehr schön war das minimalistische Bühnenbild von Jürgen Hemkemeyer. Ohne große Requisiten wurde viel mit Lichteffekten und Schatten gespielt. Selbst eine komplett verdunkelte Bühne gab es in manchen Szenen. Dadurch wirkten Musik und Gesang noch mehr. Für die Kostüme und die Ausstattung hatte Brigitte Nienhaus gesorgt, die damit ihrer "alten" Schule noch im Ruhestand treu bleibt. Für die umfangreiche Choreographie sorgten Nele Martens und Julia Müller.

Wer es an diesem Wochenende nicht geschafft hat, die Aufführung anzusehen, hat am kommenden Wochenende noch zweimal die Gelegenheit dazu. Am kommenden Freitag, 31. März, sowie am Samstag, 1. April, wird "Big Fish" noch einmal aufgeführt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Eintrittskarten kann man noch im Sekretariat des Thomaeums unter der Telefonnummer 02152 4141 bestellen.

(sr)
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