Stadt Kempen Von Funksignalen und Plastikfiltern

Stadt Kempen · Mit drei Projekten ist das Thomaeum bei "Jugend forscht" angetreten. Zwei davon gehören zu den Siegern des Regionalwettbewerbes. Für Lukas Weghs und Sebastian Franz geht es nun auf Landesebene weiter.

 Die Jungforscher des Gymnasiums Thomaeum mit ihrer Lehrerin (v.l.): Sebastian Franz, Barbara Godizart, Lukas Weghs, Jule Vogelsang und Annalena Knops.

Die Jungforscher des Gymnasiums Thomaeum mit ihrer Lehrerin (v.l.): Sebastian Franz, Barbara Godizart, Lukas Weghs, Jule Vogelsang und Annalena Knops.

Foto: wolfgang kaiser

Den Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis 2016 hat Sebastian Franz schon mit seiner Facharbeit "Möglichkeiten der Ansteuerung von proprietärer funkgesteuerter Technik" gewonnen. Jetzt hatte der Abiturient des Gymnasiums Thomaeum mit genau dieser Arbeit auch bei "Jugend forscht" die Nase vorn. er siegte im Fachbereich Mathematik/Informatik. "Eigentlich hatte ich aufgrund des anstehenden Abiturs gar nicht vor mitzumachen", berichtet der 18-Jährige, der derzeit mitten in den Vorabiturklausuren steckt. Doch Barbara Godizart sprach ihn auf seine herausragende Facharbeit an und regte an, beim Wettbewerb zu starten. "Ich hatte von seiner Facharbeit gehört und mir gedacht, dass dies eindeutig etwas für den Wettbewerb ist", sagt die Biologie- und Chemielehrerin, die in einer naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft die Jungforscher begleitet.

Franz sagte zu, stellte seine Facharbeit beim Regionalwettbewerb in Krefeld vor und steckte schon einen Tag später in der nächsten Vorklausur für das Abitur. Das sei schon stressig gewesen, bemerkt er. In seiner Arbeit beschäftigte sich der Oberstufenschüler mit den unverarbeiteten Funksignalen in Form von Zahlencodes und entschlüsselte Informationen, um sie danach für einen intelligenten Einsatz im Bereich Smarthome zu nutzen. "Ich kann zum Beispiel über mein Smartphone die Temperatur in meinem Zimmer abfragen. Jetzt geht es nicht nur darum, über das Smartphone die Heizung entsprechend zu aktivieren, sondern eine Kopplung herzustellen, dass sie sich automatisch einstellt", erläutert der Abiturient seine Arbeit.

Umweltgedanken waren es bei Lukas Weghs, die den 13-Jährigen motivierten, bei "Jugend forscht" zu starten. "Ich habe eine Dokumentation über Mikroplastik in den Ozeanen gesehen. Danach habe ich zum Thema recherchiert und festgestellt, dass es noch keine Filter gibt, die dieses Problem lösen könnten", erzählt Lukas. Damit war seine Forschungsidee geboren. Unter dem Titel "Rette das Meer" beschäftigte sich der Gymnasiast mit dem Plastik im Meer, der zusätzlichen Problematik, dass sich Bakterien auf dem Mikroplastik ansiedeln und entwickelte letztendlich einen Filter, um die Mikroteilchen aus dem Wasser entfernen zu können.

Dafür leitet er durch einen porösen Ausströmerstein Luft. "In dem Stein werden die Luftbläschen durch die vielen Löcher und Ausbuchtungen kleiner gemacht. Das schmutzige Wasser fließt durch den Luftblasenstrom, und die Kleinstteilchen werden nach oben auf den Rand mitgenommen", beschreibt Lukas die Vorgehensweise. Dort sind dann weitere Filter, die das Wasser säubern. Geplant sind nun noch zusätzliche Experimente, bei denen der 13-Jährige testen möchte, ob das Ganze noch effektiver wird, wenn er verschiedene Gase statt Luft durch den Ausströmerstein schickt. Dass er mit seiner Arbeit siegen würde, zumal er das erste Mal bei "Jugend forscht" teilgenommen hat, damit hätte Lukas nicht gerechnet. Entsprechend groß ist jetzt die Aufregung, wenn es im Mai auf Landesebene in der Klasse "Schüler experimentieren" von "Jugend forscht" weitergeht.

(tref)
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