Die wichtigsten Wellness-Trends im ÜberblickKleines Wellness-ABC, Teil I
Wellness-Behandlungen verbinden jahrtausendalte Tradtionen mit modernstem Hightech. Doch was steckt hinter Dosha, Feng Shui und Zilgrei? Ein Überblick über die wichtigsten Anwendungen und Techniken sorgt dafür, dass Sie sich auch im Dickicht der Fachausdrücke wohlfühlen können. Lesen Sie hier alles vom Buchstaben A bis K.Anti-Aging: Sammelbegriff für alle Maßnahmen, die den Alterungsprozess von Körper und Geist bremsen sollen. Dazu gehört an erster Stelle: gesunde Ernährung und Bewegung. Aber ebenso: Strategien gegen Stress, Vitalstoffe und kosmetische Anwendungen. Akupunktur: Die Kunst der Nadeltechnik ist eine 5.000 Jahre alte chinesische Behandlungsform. Entlang der Energiebahnen (Meridiane) werden an besonderen Punkten Nadeln gesetzt, die den Energiefluss (Qi) ausgleichen. Akupunktur eignet sich besonders zur Schmerzbehandlung und zur Reduzierung psychosomatischer Störungen. Aqua Parcour: In einem so genannten Aqua Parcour durchläuft der Gast eine Badelandschaft mit Thermal- oder Meerwasser, das durch Hydromassagedüsen auf die Haut trifft. Die Haut kann so an allen Stellen massiert, durchblutet und entschlackt werden. Diese Anwendung ist ideal bei Wassereinlagerungen in den Beinen und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Aromatherapie: Aus Blüten, Blättern, Nadeln oder Wurzeln gewinnen Pharmazeuten stark duftende ätherische Öle. Über die Atemwege und die Haut nimmt der Organismus ihre Wirkstoffe auf und schleust sie rasch ins Gehirn, wo sie mit Gefühlen "gekoppelt" werden. Deshalb können Gerüche auch Gefühlsregungen, Erinnerungen, Hormonsteuerungen oder immunologische Prozesse auslösen. Das Wissen um die gesundheitsfördernde Wirkung ätherischer Öle ist alt. Schon die alten Ägypter und Chinesen setzten duftende Pflanzenessenzen ein. Duftstoffe sorgen für gute Laune, stimulieren die Sinne und tragen zur Entspannung bei. Sie unterstützen aber auch das Immunsystem, helfen in der Bekämpfung von Erkältungen, Muskelschmerzen und bei Hautproblemen. Auch bei Schlafstörungen oder Angstzuständen können die Duftkonzentrate eine Besserung bewirken. Sie sollen sogar die Schmerztoleranz erhöhen.Autogenes Training: Entspannungstechnik mittels spezieller Atemtechnik. Baut Stress, Unruhe und Nervosität ab. Ayurveda: Auf indisch heißt "Ayur" Leben und "Veda" Lehre. Die altindische "Wissenschaft vom Leben" vebindet die Körperbehandlung mit meditativen und spirituellen Methoden. Ayurveda soll primär Krankheiten vorbeugen udn mit Wasser, Ölbehandlungen, Bewegungsübungen und spezieller Ernährung zu Gelassenheit und innerer Ruhe führen. Das "Wohlfühl-Vergnügen" wirkt sich positiv auf das vegetative Nervensystem aus und damit auch bei stressbedingten Gesundheits- oder Befindlichkeitsstörungen. So hat sich Ayurveda beispielsweise bei Asthma, bei Arthritis, Bluthochdruck und Magen-Darm-Problemen sowie bei Herz-Kreislaufstörungen, Kopfschmerzen und Rheuma bewährt. 8 Brokaten: Eine wohltuende Entspannungstechnik aus China, die in kurzer Zeit zu erlernen ist und auch später ohne großen Aufwand in den Alltag eingebunden werden kann. Die Kombination von Bewegung, Atmung und geistiger Aufmerksamkeit aktiviert und harmonisiert den Fluss der Lebensenergie. Bachblüten-Therapie: Der englische Arzt Dr. Edward Bach war davon überzeugt, dass Blüten einen heilenden und ausgleichenden Effekt hervorrufen können. Er stellte Blüten-Zubereitungen her, die auf körperliche und seelische Störungen regulierend einwirken. Body-Wrapping: Wer unter Cellulite oder Orangenhaut leidet, kann Körperwickel mit speziellen Wirkstoffen probieren. Diese Anwendung sol die Durchblutung des Bindegewebes und die Lymphzirkulation verbessern. Doshas: Drei Wirkungsprinzipien (Doshas) regulieren alle physischen und psychischen Abläufe im Menschen. Vata steht für Bewegung und Fluss, für Wachstum und Aktivität der Sinnesorgane, für Atmung und Ausscheidung. Pitta bestimmt den Wärmeprozess, reguliert Stoffwechsel und Verdauung. Kapha bestimmt den Flüssigkeitshaushalt und die Widerstandskraft. Jeder Mensch trägt eine unterschiedliche Gewichtung dieser Doshas in sich. Ihre individuelle Verteilung bestimmt die Persönlichkeit und die Gesundheit beziehungsweise die Probleme damit. Ziel der Behandlung ist es, zwischen den Doshas ein Gleichgewicht zu schaffen. Der Patient selbst fühlt sich nach den Behandlungen wie nach einer seelischen Tiefenentspannung. Zum Entspannungs- und Wohlfühlprogramm gehören spezielle Kräuter typgerechte Ernährung, ayurvedische Behandlungen wie Synchronmassagen (Abhyanga), Stirnölgüsse (Shirodara), die besonders das vegetative Nervensystem günstig beeinflussen, und das Kräuter-Schwitzbad (Svedana). Elektrotherapie: Mit variabler Stromstärke und -frenquenz können Muskelgruppen entspannt und tonisiert werden. In der Physiotherapie ist die Elektrotherapie auch Sammelbegriff für Anwendungenm, die durch elektrische Ströme unterstützt werden. Farbtherapie: Verliebte schauen durch eine rosarote Brille, Pessimisten sehen alles schwarz und Missgünstige werden grün vor Neid. Farbwellen beeinflussen unsere Psyche und unsere Sinne. Der menschliche Puls erhöht sich in einem roten Zimmer und in einem türkisblauen Zimmer friert man schneller. Bereits die alten Chinesen und Ägypter nutzten das Wissen über die Farben, um Kranke zu behandeln. Die Ägypter bauten eigens Farbtempel mit sieben Räumen, die jeweils in einer anderen Farbe gehalten waren. Je nachdem, welche Farbe der Kranke benötigte, wurde er in einen dieser Räume gebracht, um dort ein heilsames Farbbad zu nehmen. Die Farbtherapie ordnet jeder Farbe eine bestimmte Stimmung zu. Umgekehrt geht sie davon aus, dass Farben einen Gemütszustand hervorrufen können, dass zum Beispiel die Bestrahlung mit Blau eine psychische Reaktion hervorruft. Massagen mit bunten Ölen, die Meditation vor kolorierten Tafeln und der Einsatz von getönten Brillen gehören zur Therapie. Fastenwandern, Früchtefasten, Heilfasten: Fasten ist keine Nulldiät und dient in erster Linie nicht der Gewichtsreduktion, sondern ist eine Vitalkur für Körper und Seele. Es dient der Reinigung von Körper und Geist und hat damit eine heilende und erfrischende Wirkung. Feldenkrais: Die Feldenkrais-Methode ist eine sanfte Bewegungsschule, die Elemente westlicher Gymnastik mit Qi Gong und Tai Chi kombiniert. Geistiger Vater dieser Körpertherapie ist der Judomeister und Physiker Moshe Feldenkrais. Die Feldenkrais-Bewegungsschule geht weit über gymnastische Übungen hinaus. Die Übenden sollen neue Bewegungsformen entdecken und die Wahrnehmung des eigenen Körpers schärfen. Da viele Rücken- und Gelenkprobleme nicht einfach nur durch Überlastung entstehen, sondern auch durch geringe Beteiligung einzelner Gelenke und Muskelpartien, versucht die Feldenkrais-Methode diese stillgelegten, kaum genutzten Gelenke und Muskel zu aktivieren. Die Lehre der sanften Bewegungen hilft bei einer ganzen Reihe von Beschwerden: Wirbelsäulenleiden, Verspannungen, Bandscheibenvorfall, Tennis-Ellbogen, Knieschmerzen, Bänderdehnungen, Kiefergelenkarthrose, Halswirbelsäulensyndrom, Asthma und Rheuma. Vor allem Schmerzpatienten profitieren von der Feldenkrais-Methode. Felkekur: Bei dieser Ganzheitstherapie , benannt nach dem Naturarzt Pastor Emanuel Felke, werden die Heilkräfte der Natur genutzt: Lehm in Form von Packungen und Bädern, Wasseranwendungen nach Kneipp, Licht und Luft bei einem vielfältigen Bewegungsprogramm gehören dabei zusammen. Feng Shui: Feng Shui ist die Kunst und Wissenschaft vom Leben in Harmonie mit der Umgebung. Seit Jahrhunderten bauen die Chinesen auf Feng Shui, wenn es darum geht, Städte zu entwerfen, Häuser zu bauen und Gärten zu gestalten. Ziel von Feng Shui ist es, den Menschen in Einklang mit der Natur zu bringen. Regeln der Lebensführung und eine harmonische Gestaltung des persönlichen Umfeldes führen zu einem ungestörten Energiefluss. Erst in diesem Gleichgewicht kann sich Wohlbefinden einstellen. Fußreflexzonen-Massage: Die Fußreflexzonentherapie geht davon aus, dass sich das Gesamtbild des Körpers mit allen Organen auf der kleinen Fläche der Fußsohlen und auf Zonen des Fußrückens widerspiegelt. Schmerzhafte Zonen an den Füssen signalisieren Störungen in den entsprechenden Organen. Der Therapeut drückt und reibt die einzelnen Zonen fest mit den Daumen. Auf diese Weise können über die in den Reflexzonen endenden Nerven Organfunktionen angeregt oder beruhigt werden. Diese Massage fördert auf bislang ungeklärte Weise die Durchblutung, baut Stress ab und stimuliert die Selbstheilungskräfte. Die Fußreflexzonenmassage wird bei einer Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen angewandt: unter anderem bei Gelenk- und Magenschmerzen, Kreislaufschwäche, Heuschnupfen, Menstruations- und Verdauungsproblemen, Neurodermitis und Tinnitus. Geeignet ist die Reflexzonenmassage grundsätzlich für alle: Vom Säugling bis zum älteren Menschen. F.X. Mayr-Kur: Die Behandlung, benannt nach dem österreichische Arzt Franz Xaver Mayr (1875 - 1965), ist ein Heilverfahren, das den Körper entschlacken und regenerieren soll. Dabei setzt es auf die Schonung der Verdauungsorgane. Heilfasten und Entschlacken gehört zur dieser Kur dazu. Ginkgo-Therapie: Ginkgo ist ein Baum mit schmetterlingsförmigen Blättern. Botaniker fanden heraus, dass Ginkgos Vertreter einer 250 Millionen Jahre alten Pflanzenfamilie sind. In ihrer Heimat — Japan und China — werden die Bäume, denen selbst Umweltgifte und dicke Abgasschwaden wenig anhaben können, wie Heilige verehrt. Seit Jahrtausenden sagt man ihnen heilende Kräfte nach. Inzwischen gilt auch in der modernen Medizin als erwiesen, dass Ginkgo-Extrakte gut fürs Gehirn und für die Durchblutung der feinsten Gefäße ist. Schönheitsprofis haben die im Ginkgo enthaltenen Flavonide entdeckt, die schädliche Oxidationsvorgänge in den Zellen hemmen und gleichzeitig die Energieproduktion der Zellen anregen. Das führt zu einer schnelleren Erneuerung, zu mehr Feuchtigkeit und einem höheren Sauerstoffumsatz der Haut. Zudem schützt Ginkgo-Extrakt das Kollagen, das für die Elastizität der Haut verantwortlich ist. Während einer Ginkgo-Therapie werden Behandlungspakete mit Peeling, Aromabad, Ganzkörpermassage und Gesichtsbehandlung angeboten. Mit Wellness-Bausteinen wie einer Behandlung gegen "schwere Beine" oder einer Multivitamin-Kur für die Haut kann die Behandlung ergänzt werden. Eine Tiefenreinigung für den Rücken oder eine Beruhigungswickel, der mit speziellen Extrakten und Aromen gleichzeitig die von der Sonne gestresste Haut und die vom Alltag gestresste Seele verwöhnt, runden die Ginkgo-Therapie ab. Hamam: Bezeichnung für ein arabisches Dampfbad. Sowohl die Griechen als auch die Römer hatten spezielle Schwitzanlagen in ihren Badehäusern. In heutigen Wellness-Hotels gehen die Bezeichnungen auseinander: russisch-römisch, römisch-irisch oder türkisch-römisch — alle meinen dieselbe Form des Badens: Ein Schwitzbad, bei dem die Lufttemperatur 40-45 Grad und die Luftfeuchtigkeit rund 100 Prozent betragen. In der Sauna ist es bei geringer Luftfeuchtigkeit (5-10 Prozent) im Vergleich sehr viel heißer (90-100 Grad). Im Dampfbad ist es also nicht so heiß wie in der Sauna und nicht so nass wie in der Badewanne — man sitzt und schwitzt in einer wohlig warmen Wolke. Isometrische Übungen: Die Muskeln stärken — ohne viel Zeit zu investieren? Einfache isometrische Dehn- und Anspannungsübungen können dazu beitragen, dass der Körper Muskulatur aufbaut. Die Übungen kräftigen die Gesäß- und Bauchmuskulatur und entlasten die Bänder zwischen Wirbelsäule und Becken. Auch die Rückenmuskulatur sowie Schulter-, Hals- und Nackenmuskulatur lassen sich trainieren. Oft genügen kurze einfache Übungseinheiten, die zwischendurch für entspannung und Körpermassage sorgen. Kneifen Sie beispielsweise im Stehen möglich oft die Pobacken zusammen. Das gibt auf Dauer ein straffes Hinterteil. Zur Kräftigung der Rückenmuskulatur legen Sie sich auf den Bauch und heben Ihr gestrecktes Bein auf etwa zehn Zentimeter an. Bleiben Sie in dieser Position mindestens 10 Sekunden lang. Kneipp-Therapie: Pfarrer Sebastian Kneipp war einer der ersten Wellness-Experten der westlichen Welt. Körper und Seele sind für ihn eine untrennbare Einheit. Seelische Stabilisierung und nervliche Festigung gehören deshalb zu den Grundvoraussetzungen für ein gesundes Leben. Zur Kneipp-Kur gehören über 100 Anwendungen, unter anderem Waschungen, Güsse, Voll-, Sitz- und Fußbäder. Entscheidend für die Wirkungsweise ist jeweils die Temperatur: kaltes Wasser mobilisiert den Kreislauf, härtet ab und mildert akute Entzündungen. Warmes Wasser fördert die Durchblutung und entspannt. Sebastian Kneipp steht aber für mehr als nur für die Wassertherapie. Er kombinierte sie mit Bewegung, Kräutermedizin, Ernährungstherapie und seelischem Gleichgewicht (Ordnungstherapie). Kräuter und Heilpflanzen wie beispielsweise Mistel, Weißdorn, Eukalyptus und Thymian helfen bei zahlreichen Befindlichkeitsstörungen. Selbst bei der Ernährung schlug Sebastian Kneipp ein gesundes und gleichzeitig genussvolles Essen vor.