Alle Artikel vom 01. Juni 2003
Zum Schujahresbeginn sind Räume fertig

Erweiterungsbau Schule Frixheim schreitet voranZum Schujahresbeginn sind Räume fertig

Der Erweiterungsbau der Gemeinschaftsgrundschule in Frixheim macht große Fortschritte. Wie die Gemeinde jetzt mitteilte, liegen die Arbeiten im Plan. Nachdem am 27. Januar diesen Jahres der erste Spatenstich für die Erweiterung der GGS Frixheim gesetzt wurde, sind die Bauarbeiten zügig vorangeschritten und stehen jetzt vor dem Abschluss.

Thomas Gogol erhielt die Königs-Insignien

Glanzvoller Auftakt des Schützenfestes in EckumThomas Gogol erhielt die Königs-Insignien

Der Eckumer Königsthron blieb am Sonntag nur einige Minuten lang verwaist. Nach der feierlichen Abdankung des bisherigen Königspaars Hans-Jürgen und Michaela Prell ehrte Präsident Peter Metzemacher zunächst den neuen Jungschützenkönig Oliver Grund von den Gillbachschützen 91, bevor er dann Thomas Gogol vom Sappeurzug zum neuen König des Bürgerschützenvereins ausrief. Thomas Gogol von den Sappeuren erhielt gestern in einer feierlichen Zeremonie die Königs-Insignien. Er löst das Königspaar Hans-Jürgen und Michaela Prell ab. Er selbst regiert ohne Königin. NGZ-Foto: L. Berns -->

Eine erweiterte Kirchenorgel

Christuskirchen-Gemeinde feiert Instrument am 15. JuniEine erweiterte Kirchenorgel

Noch liegen die silbrig glänzenden Pfeifen sauber in Holzwolle verpackt in einem großen Ciabatta-Brot-Karton auf der Orgelempore der evangelischen Christuskirche, daneben stehen helle hölzerne Schablonen mit kreisrunden Löchern in verschiedenenen Durchmessern. In die müssen die Orgelpfeifen eingesetzt werden.

Liquido als Vierter mit guter Leistung

Großer Mercedes-Benz-PreisLiquido als Vierter mit guter Leistung

Derbysieger Next Desert landete bei seinem Comeback nach elfmonatiger Pause nur auf Platz drei. Trotzdem: Drei Pferde des Trainers Andreas Schütz belegten am Sonntag im Großen Mercedes-Benz-Preis zum Abschluss des Frühjahrs-Meetings vor gut 19.000 Zuschauern auf der Iffezheimer Galopprennbahn die drei ersten Plätze.

Marion Schleypen und Pretty Woman unschlagbar

20. Grefrather Dressurtage auf der Reitanlage HeldMarion Schleypen und Pretty Woman unschlagbar

Sie ist und bleibt die Dressurkönigin im Kreisverband Neuss: Marion Schleypen. Am Freitagabend krönte die Dressurreiterin vom Neuss-Grefrather Reitclub (NGRC) ihre hervorragende Bilanz der vergangenen Jahre mit dem dritten Sieg im NGZ-Cup - einer Flutlicht-Kür der Klasse S, die im Rahmen der Grefrather Dressurtage auf der Reitanlage Held ausgetragen wird. Hartwig Franke von der NGZ-Marketingabteilung gratulierte. NGZ-Foto: H. Jazyk

Hochrangige türkische Delegation zu Gast

Gedankenaustausch im Neusser KreishausHochrangige türkische Delegation zu Gast

Landrat Dieter Patt und Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke trafen sich mit einer hochrangigen türkischen Delegation zu einem Gedankenaustausch im Neusser Kreishaus. Angeführt wurde die türkische Delegation von Mustafa Kilic, Fachmann des Hochrates für Religionsangelegenheiten der türkischen Regierung, und Oguz Tuncay, Attaché des türkischen Konsulats Düsseldorf.

Pauschalen für den Feuerschutz

Land: Kommunen können über Verwendung der Mittel selbst entscheidenPauschalen für den Feuerschutz

Nordrhein-Westfalen zahlt den Kommunen als Pauschale für Investitionen im Feuerschutz zum 1. Juli weitere 34 Millionen Euro. "Das ist eine Steigerung um fast elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr", erklärte Innenminister Dr. Fritz Behrens. Das Geld stammt aus dem Aufkommen der Feuerschutzsteuer.

"Pflegekosten sind Risiko für Kommunen"

Landkreistag gegen neues Landespflegegesetz"Pflegekosten sind Risiko für Kommunen"

Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) lehnt den Gesetzentwurf der Landesregierung zur Novellierung des Landespflegegesetzes ab. "Der Gesetzentwurf verschiebt die Lasten der Investitionsförderung für die Pflegestruktur im Land ausschließlich auf die kommunale Ebene. Die Kommunen und Kreise sind finanziell am Ende.

Neuer Schub für regionale Kulturarbeit

Dezernenten vom Niederrhein stimmten Themen abNeuer Schub für regionale Kulturarbeit

Aufbruchstimmung in der Kulturregion Niederrhein. Nachdem die regionale Kulturarbeit angesichts der prekären Haushaltslage von Land und Kommunen an Intensität verloren hatte, soll es nun einen neuen Schub mit spannenden Projekten und deutlicher erkennbarem Profil geben.

Erstpilger im Zoppenbroich "getauft"

Fußwallfahrer der St.-Matthias-BruderschaftErstpilger im Zoppenbroich "getauft"

Nach neun Tagen Abwesenheit vom heimatlichem Umfeld wurden am Wochenende mit verständlicher Freude und Beifall die vom Trierer Apostelgrab zurück kehrenden Fußpilger der St.-Matthias-Bruderschaft Korschenbroich im Garten der Gaststätte Deuss in Pesch empfangen. Von der Fußwallfahrt zum Apostelgrab in Trier zurück gekehrt: Pilger der St.-Matthias-Bruderschaft.

Glehner Turnverein feiert runden Geburtstag

Vor 40 Jahren gegründetGlehner Turnverein feiert runden Geburtstag

Die meisten Gründungsmitglieder des Glehner Turnvereins (GTV) waren Sänger im Männergesangverein Glehn. Nach der Probe trafen sie sich wie üblich bei Trauscheit an der Theke und fanden, dass die erste Schulturnhalle doch gut von einem Sportverein genutzt werden könnte. "Schon wenig später haben wir Volleyball mit Medizinbällen gespielt", erzählt Walter Brockers schmunzelnd. "Die waren mit Sägespänen gefüllt, und wer so einen Ball gegen den Kopf bekam, war gleich k.o." Ein Foto aus der Anfangszeit des 40-jährigen Glehner Turnvereins: 1965 beim Gau-Kinderturnfest in Glehn.

"Please, drink a lot of beer..."

"The Ten Tenors""Please, drink a lot of beer..."

Dass ein "normales" Publikum binnen kürzester Zeit zu einem einzigen großen Fan-Club wird, wünschen sich wohl alle Künstler, für "The Ten Tenors" scheint es allerdings schon zum Arbeitsalltag zu gehören..... Schon das Betreten der Bühne ließ den Saal toben, und nach einem Medley aus bekannten Opern war das Publikum schon vollkommen erobert. Stimmgewaltig sorgten "The Ten Tenors" für einen beeindruckenden Zusammenklang. NGZ-Foto: L. Berns

Ein stolzer König und seine bezaubernde Königin

Parade beim Schützenfest in DrieschEin stolzer König und seine bezaubernde Königin

Endlich mal wieder ein komplettes Königshaus in Driesch, da lachte sogar die Sonne vor Freude: Mit ihr um die Wette strahlten das Königspaar Hubert I. Kallen und seine bezaubernde Königin Karin und die Ministerpaare Thomas und Elke Weiers sowie Olaf und Petra Pagel. Trotz der Hitze war das Festzelt gut besucht.

Große Vorfreude bei Kaarster Bruderschaft

Schützenfest beginnt am 14. JuniGroße Vorfreude bei Kaarster Bruderschaft

Was bringt rund 600 Männer dazu, drei Stunden lang in einem Zelt auszuharren, in dem das schweißtreibende Klima mit jeder Sauna mithalten kann? Es muss die Faszination "Schützenfest" sein. Beim Königs- und Generalitäts-Ehrenabend der Kaarster St. Sebastianer - ausnahmsweise im Zelt gegenüber dem Bebop - spürte man sie förmlich, die Vorfreude auf das am 14. Juni beginnende Schützenfest.

Oldtimer erlitt einen Totalschaden

Unfall bei KapellenOldtimer erlitt einen Totalschaden

Ein 22 Jahre alter Elsdorfer wurde am Samstag bei einem Verkehrsunfall in Kapellen verletzt. Der junge Mann war mit seinem BMW auf der Landstraße 361 unterwegs und wollte an an der Einmündung zur Neusser Straße nach links in Richtung Kapellen abbiegen.

Hülchrath ist für die Landes-Juroren gerüstet

Projekte und ZukunftsvisionenHülchrath ist für die Landes-Juroren gerüstet

In 24 Tagen wird es spannend: Dann kommt die Landes-Jury des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden" nach Hülchrath. Unvorbereitet wird der Kreissieger des vergangenen Jahres nicht in diese Runde ziehen. Das wurde bei den Info-Tagen am Wochenende deutlich. Die Dorfgemeinschaft hat Ideen für die nächsten zehn Jahre zusammengetragen, von denen einige unmittelbar vor dem Eintreffen der Juroren noch in die Tat umgesetzt werden sollen. Die Hülchrather Dorfgemeinschaft informierte im Kulturtreff jetzt über ihre Projekte zur Ortsverschönerung. Dazu gehört auch die Nikolaus-Skulptur (im Vordergrund), die bald wieder ihren Platz am Pfarrhaus erhalten soll. NGZ-Foto: M. Reuter

Gehorsam: Sichere Basis für ein Hundeleben

"Tag des Hundes" auf dem Übungsplatz am Stüttger WegGehorsam: Sichere Basis für ein Hundeleben

Ob Labrador, Berner Sennhund oder Dackel, Rassehund oder beste Promenadenmischung, auf dem Hunde-Übungsplatz am Stüttger Weg bekommt jeder bellende Vierbeiner seine Lektion aus dem Hunde-Knigge erteilt. Jeden Samstag treffen sich dort Hunde und Herrchen oder Frauchen hier zur gemeinsamen Trainingsstunde.

Strahlender Gerhard Schröder trifft US-Präsident Bush

Gesten der Versöhnung beim G-8-GipfelStrahlender Gerhard Schröder trifft US-Präsident Bush

Evian/St. Petersburg (rpo). Beim G8-Gipfel ist Bundeskanzler Gerhard Schröder zum zweiten Mal an diesem Wochenende mit US-Präsident Bush zusammengetroffen. Schröder traf nach dem SPD-Parteitag verspätet, aber bestens gelaunt in Evian ein. Der Handschlag mit Bush war nicht die einzige versöhnliche Geste des Gipfels. Die Staats- und Regierungschefs der G 8 gratulierten Bundeskanzler Gerhard Schröder am Sonntagabend zu seinem Erfolg auf dem SPD-Sonderparteitag. Als der SPD-Parteivorsitzende verspätet beim G-8-Gipfel im französischen Evian eintraf, würdigte ihn Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac für seine "Reform- Agenda 2010" unter dem Beifall aller Anwesenden, einschließlich US- Präsident George W. Bush. Dabei gab Bush Schröder erneut die Hand. Der Kanzler lächelte und strahlte sichtlich gelöst. Nach dem tiefen Zerwürfnis wegen des Irak- Krieges war schon das erste Zusammentreffen der beiden am Sonnabend bei den 300-Jahr-Feiern im russischen Sankt Petersburg mit Spannung erwartet worden. Auch hier hatte Bush Schröder die Hand gereicht.Erstmals nach den Zerwürfnissen in der Irak-Krise wollen sich die führenden sieben Industriestaaten und Russland (G 8) ihrer Verantwortung in der schweren Weltwirtschaftskrise stellen. Auch im Kampf gegen den internationalen Terrorismus wollen sie zusammenstehen. Das zeichnete sich am Sonntag nach dem ersten Treffen der Staats- und Regierungschefs im französischen Evian ab. Der Gipfel beginnt offiziell an diesem Montag und wird auch über die regionalen Krisenherde beraten. Bei teilweise gewalttätigen Demonstrationen gegen das Treffen wurden in Lausanne und Genf mehrere hundert Menschen vorläufig festgenommen. Ein Demonstrant wurde schwer verletzt, als die Polizei ein Seil bei einer Autobahnblockade zerschnitt. Nach unterschiedlichen Schätzungen gingen in der Schweiz und Frankreich zwischen 40 000 und 100 000 Demonstranten auf die Straße. US-Präsident George W. Bush will die Terrorbedrohung beim Gipfel zum zentralen Thema machen, wie aus amerikanischen Delegationskreisen verlautete. Dabei wollen die USA eine Reihe von Initiativen zum Kampf gegen den Terror ankündigen. "Was die Sicherheitsfragen angeht, erwarten wir von den G-8-Politikern, das sie eine Serie von Initiativen billigen werden, überwiegend Sicherheitsinitiativen, die für den Antiterrorkrieg extrem wichtig sind", sagte ein US-Regierungsbeamter. Weltwirtschaftskrise das zentrale ThemaFür Frankreichs Staatspräsidenten Jacques Chirac ist die Weltwirtschaftskrise das zentrale Thema. "Evian soll das Vertrauen in die Wirtschaft fördern", sagte eine Sprecherin Chiracs. Dagegen wollen sich die USA nach den Delegationsangaben bei dem Thema zurückhalten. "Die USA sind jetzt praktisch die einzige Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft. Wir haben bei uns mit der Steuer- und Finanzpolitik entscheidende Zeichen gesetzt", sagte ein Regierungsbeamter. Die G 8 kamen am Sonntag mit 13 Schwellen- und Entwicklungsländern aus Afrika, Südamerika und Asien zusammen. Unter ihnen waren die Staats- und Regierungschefs aus China, Indien, Brasilien, Mexiko, Nigeria und Saudi-Arabien. Chirac würdigte den Meinungsaustausch als fruchtbar und kündigte an, dass Frankreich seine Hilfe für den internationalen Anti-Aids-Fonds verdreifachen werde. Er gehe davon aus, dass die Europäische Union so wie die USA eine Milliarde Dollar jährlich für den internationalen Kampf gegen Aids bereitstellen werde. Das Experiment eines "erweiterten Dialogs" vor dem offiziellen Gipfel werde sich bei den weiteren Beratungen als Entscheidungshilfe auszahlen, sagte Chirac. Als historisch lobte er das von Bush angekündigte Milliarden-Programm zur Aids-Bekämpfung in den kommenden fünf Jahren. Bush hatte 15 Milliarden Dollar zugesagt, von denen fünf Milliarden an den Welt-Aids-Fonds gehen sollen. Frankreich erhöht seinen Beitrag auf 150 Millionen Euro jährlich. Afrika zu eigenen Friedenseinsätzen befähigenAls weiteren Hilfsbeitrag für Afrika will die G 8 künftig den Schwarzen Kontinent zu eigenen Friedenseinsätze befähigen. In einem am Sonntag vorab veröffentlichten Entwurf über den bisherigen Stand der Afrika-Hilfe hieß es, die G 8 wolle "Afrikas Vision für eine Friedens- und Sicherheitsinfrastruktur" auf den Weg bringen. Zu diesem gemeinsamen G-8-Afrika-Plan gehört unter anderem die Aufstellung und Ausbildung "multinationaler Bereitschafts-Brigaden". Bei einem Treffen in St. Petersburg räumten die USA und Russland am Sonntag ihren Streit in der Irak-Frage aus. Bush forderte Iran und Nordkorea erneut auf, ihre Atomwaffenprogramme einzustellen. Er sei sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einig, dass diese Programme eine Bedrohung darstellten, sagte Bush. Auch Chirac teile die amerikanischen Bedenken. "Iran muss sich zu der Besorgnis der Welt äußern", sagte die Sprecherin Chiracs. Die USA suchen beim Gipfel auch Unterstützung für ihre harte Linie gegen Iran. So bekräftigte kurz vor Beginn des Treffens US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice die Vorwürfe, Iran unterstütze den Terrorismus im Nahen Osten und entwickle Nuklearwaffen. "Wir müssen handeln. Wir dürfen nie wieder in die gleiche Situation kommen wie im Irak", sagte sie. Auch das Thema der Nicht-Verbreitung von Massenvernichtungswaffen steht am Montag an.

Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik

Bobic bester Mann im Dress des DFBDie deutsche Mannschaft in der Einzelkritik

Wolfsburg (rpo). Nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit kam die deutsche Elf im zweiten Durchgang gegen Kanada noch zu einem klaren Sieg. Das lag auch daran, dass zur Pause beinahe das gesamte Team ausgewechselt wurde. Wie die einzelnen Spieler gespielt haben, erfahren Sie hier.Frank Rost: Der Torwart von Schalke 04, der wie schon zuletzt gegen Serbien und Montenegro Kapitän Oliver Kahn vertrat, war in seinem dritten Länderspiel wenig gefordert. Beim 0:1 durch Kevin McKenna war der 29-Jährige machtlos. Zur Pause wurde Rost durch Jörg Butt ersetzte. Arne Friedrich: Der Berliner war nach rund dreiwöchiger Pause wegen einer Adduktorenverletzung völlig von der Rolle. Der 24-Jährige leistete sich in seinem achten Länderspiel viele Abspielfehler und war auf der rechten Seite der Viererabwehrkette ein Unsicherheitsfaktor. Frank Baumann: Der Bremer Abwehrspieler konnte sich nicht für das wichtige EM-Qualifikationsspiel in Schottland empfehlen. Der 27-Jährige agierte nervös, verlor viele Zweikämpfe und zudem beim 0:1 durch McKenna das entscheidende Kopfballduell. Christian Wörns: Der Dortmunder ersetzte erneut Oliver Kahn, der wegen seines Einsatzes im DFB-Pokal-Finale fehlte, als Kapitän. Der 31-Jährige strahlte in seinem 45. Länderspiel allerdings wenig Sicherheit aus. Zudem war Wörns im Zweikampf ungewohnt oft zweiter Sieger, vor allem bei Kopfballduellen gegen McKenna tat sich der BVB-Profi sehr schwer. Tobias Rau: Der Lokalmatator vom VfL Wolfsburg war auf der linken Seite durchaus bemüht. Dem 21-Jährigen, der in der kommenden Saison für Bayern München spielen wird, gelang allerdings im Spiel nach vorne reichlich wenig. Vor allem den Flanken von Rau fehlte meist die Präzision. Der Junioren-Nationalspieler wurde zum Schluss der Partie aber immer frecher und erzielte in der 90. Minute das 4:1. Bernd Schneider: Der Leverkusener konnte im Mittelfeld die in ihn ersetzten Erwartungen nie erfüllen und Michael Ballack nicht ersetzen. Der technisch versierte Mittelfeldakteur versteckte sich im ersten Durchgang meist auf der rechten Seite. Nach der Pause spielte der 29-Jährige zentraler, konnte dem deutschen Spiel aber dennoch kaum Impulse geben. Ein Tor Schneiders wurde wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben. Torsten Frings: Der 26 Jahre alte Profi von Borussia Dortmund wirkte vor allem in der ersten Hälfte, als er auf der für ihn ungewohnten linken Mittelfeldseite spielen musste, im deutschen Team wie ein Fremdkörper. Trotz einer Umstellung nach der Pause konnte Frings in seinem 22. Länderspiel nicht überzeugen. Vor allem in der Offensive blieb Frings Vieles schuldig. Carsten Ramelow: Der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen war in der Defensive wenig gefordert, im Spielaufbau offenbarte der 29-Jährige einige Male aber die gewohnten Schwächen. Allerdings gelang Ramelow in seinem 38. Länderspiel der Treffer zum 1:1. Es war sein insgesamt zweiter Länderspieltreffer. Sebastian Kehl: Der 23-Jährige wirkte in seinem 16. Länderspiel auf der zentralen defensiven Mittelfeldposition einige Male überfordert. Kehl leistete sich viele Abspielfehler. Allerdings bereitete er den Ausgleich mit einer Flanke vor. Fredi Bobic: Der Angreifer von Hannover 96 war der beste deutsche Spieler. Der 31-Jährige war immer anspielbar, laufstark und einsatzfreudig. Der künftige Berliner krönte seine starke Leistung mit seinem fünften Länderspieltor im 24. Einsatz. Benjamin Lauth: Der Angreifer von 1860 München konnte seine Bewährungschance in Abwesenheit von Miroslav Klose nicht nutzen. Der 21 Jahre alte "Löwe" präsentierte sich in seinem dritten Länderspiel ohne Durchsetzungsvermögen und ohne Selbstvertrauen. Lauth musste zur Halbzeit das Feld räumen. Paul Freier: Der Bochumer kam zur Pause für Ramelow und sorgte auf der rechten Seite für viel Wirbel. Der 23-Jährige wurde in seinem neunten Länderspiel mit seinem ersten Treffer für die DFB-Auswahl zum wichtigen 2:1 belohnt. Freier empfahl sich durchaus für einen Einsatz in Schottland. Oliver Neuville: Der 30-Jährige von Bayer Leverkusen ersetzte nach der Pause den schwachen Lauth. Neuville war in seinem 41. Länderspiel gewohnt lauffreudig und bereitete das 3:1 durch Bobic mustergültig vor. Andreas Hinkel: Der 21-Jährige vom VfB Stuttgart spielte ab der 46. Minute für den enttäuschenden Friedrich auf der rechten Seite der Viererkette. Hinkel stand in seinem zweiten Länderspiel wesentlich sicherer als sein Vorgänger und konnte sich durchaus für weitere Einsätze empfehlen. Zudem war der Jungstar Vorlagengeber zum 2:1 von Paul Freier. Marko Rehmer: Trotz zuletzt schwacher Leistungen im Verein und in der Nationalmannschaft erhielt der Berliner von Völler eine erneute Bewährungschance. Der 31-Jährige konnte sich in seinem 32. Länderspiel nach seiner Einwechslung für Baumann nach gut einer Stunde jedoch nicht mehr in Szene setzen. Allerdings verpasste er kurz vor Schluss freistehend bei einem Kopfball einen möglichen Treffer. Kevin Kuranyi: Völler belohnte die gute Leistungen des 21-jährigen Stuttgarters in der Bundesliga mit dessem dritten Länderspiel. Kuranyi kam in der 68. Minute für Bobic, hatte jedoch keine Möglichkeit mehr, seine Torgefährlichkeit unter Beweis zu stellen. Michael Hartmann: Der Berliner durfte sich über seinen zweiten Länderspiel-Einsatz freuen, nachdem er vor knapp fünf Wochen gegen Serbien und Montenegro sein Debüt gefeiert hatte. Der 28-Jährige konnte sich allerdings nicht mehr in den Vordergrund spielen. Jörg Butt: Der Leverkusener ersetzte in der 46. Minute den Schalker Rost. Doch auch wie sein Vorgänger konnte sich der 29-Jährige in seinem dritten Länderspiel nicht auszeichnen.

Ökumenischer Rückenwind aus Berlin

Spiritualität im BlickpunktÖkumenischer Rückenwind aus Berlin

"Was uns jetzt verbindet, kann niemand mehr zerreißen." Hans Joachim Meyer, Präsident des ersten ökumenischen Kirchentages in Berlin, sagte diesen Satz am Sonntag unter dem Beifall von 200.000 Menschen beim Gottesdienst vor dem Reichstag und brachte damit auch die Stimmung der Kirchentagsbesucher aus Neuss auf den Punkt.

Ab in die Bütt

Freibäder waren Ausflugsziel Nummer einsAb in die Bütt

Affenhitze, Sauna, Brutofen - nach Dauerregen und Kältewelle im Mai bekamen die Neusser am Wochenende einen echten Vorgeschmack auf den Hochsommer: Wer nicht über die Hitze stöhnte, hatte sich entweder in den kühlen Hobbykeller zurückgezogen, ein schattiges Plätzchen im Biergarten erwischt oder war im Freibad abgetaucht. Mit Karacho rein ins kühle Nass: Die Neusser Freibäder waren am Wochenende das Ausflugsziel Nummer eins. NGZ-Foto: H. Jazyk

ModruX: "Wehret den Anfängen"

"Osterath gegen Fluglärm"ModruX: "Wehret den Anfängen"

Eine Entscheidung über die umstrittene neue Flugroute ModruX steht noch aus. Der Bürgerverein Osterath gegen Fluglärm steht in den Startlöchern, um eine etwaige Genehmigung der Route zu bekämpfen. Ein Interview mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, Dr. Günther Radtke.

Herren 40 von BW Neuss klar überlegen

Tennis: Verletzungen schwächen die Herren 50Herren 40 von BW Neuss klar überlegen

Von den fünf Regionalliga-Mannschaften des TC Blau-Weiss Neuss hatten am vergangenen Samstag die Damen 50 spielfrei. Das Team um Mannschaftsführerin Marita Vierßmann weist bis jetzt zur Halbzeit der Medensaison eine höchst erfeuliche Bilanz von drei Siegen und nur einer Niederlage auf.

Dorf-Schicksal bald im Metropolitan Museum

Otzenrath-Stipendiatin Ute Effland aus HamburgDorf-Schicksal bald im Metropolitan Museum

Freitag Nachmittag in Otzenrath. Inge Broska hat den Tisch im romantisch verwilderten Garten ihres Hauses an der Düsseldorfer Straße gedeckt. Altes Zwiebelmuster-Porzellan auf einer weißen Damast-Tischdecke, auf dem großen Kuchenblech duftet der noch warme Streuselkuchen, vermischt sich mit dem verlockenden Aroma von frischem Kaffee. Rundum dunkelblauer Rittersporn, weiße Margariten, hellrote Mohnblumen und Pfingstrosen. Sie beschäftigen sich intensiv mit einem sterbenden Dorf: Künstlerin Inge Broska (r.) und Stipendiatin Ute Effland wollen auf das Schicksal von Otzenrath aufmerksam machen. NGZ-Foto: L. Berns

Regiment marschierte für Thomas und Ute Heuser

Schützenfest in KapellenRegiment marschierte für Thomas und Ute Heuser

Weit über die Ortsgrenzen hinaus findet in Kapellen nicht nur der sonntägliche Festmarsch sein in die Tausende gehendes Publikum, sondern auch der Fackelzug am Samstag. Auch diesmal ergab sich hier kein anderes Bild: Die Straßen waren kurz nach Einbruch der Dämmerung von Zuschauern dicht gesäumt, wobei das gut 600 Mann starke und nahezu komplett mit Fackeln bestückte Regiment den Ort in ein Lichtermeer tauchte. Strahlendes Schützenkönigspaar: Bei hochsommerlichen Temperaturen nahmen die Regenten Thomas und Ute Heuser Sonntag Nachmittag die Parade ab. Rund tausend Aktive beteiligten sich am Festzug, der ein großes Publikum nach Kapellen lockte. NGZ-Foto: M. Reuter

DFB-Team nach 0:1 noch 4:1 gegen Kanada
DFB-Team nach 0:1 noch 4:1 gegen Kanada

Bobic und Freier empfehlen sich für Schottland-SpielDFB-Team nach 0:1 noch 4:1 gegen Kanada

Wolfsburg (rpo). Nach schwacher erster Halbzeit und einem Remis zur Pause hat die deutsche Nationalmannschaft das Testspiel gegen Kanada am Ende klar für sich entschieden. In der zweien Halbzeit trafen Paul Freier, Fredi Bobic und Tobias Rau zum 4:1 (1:1)-Sieg und versöhnten die Fans. Sechs Tage vor dem Richtung weisenden EM-Qualifikationsspiel in Glasgow kam die Mannschaft von Teamchef Rudi Völler am Sonntag im Test-Länderspiel in Wolfsburg erst dank einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause zum standesgemäßen Erfolg. Vor 23 000 Zuschauern in der nicht ausverkauften Volkswagen-Arena, darunter Schottlands Coach Vogts, erzielten Carsten Ramelow (41.), Paul Freier (53.), Fredi Bobic (63.) und Tobias Rau (90.) die Tore. Kevin McKenna (20.) hatte die Kanadier in Führung gebracht. Auf den Tag genau ein Jahr nach dem 8:0-Sieg über Saudi-Arabien, mit dem in Sapporo der deutsche Erfolgszug bei der WM-Endrunde in Südkorea und Japan begann, agierte der Vize-Weltmeister bei der Länderspiel-Premiere in Wolfsburg eine Halbzeit lang saft- und ideenlos. Erst als die deutschen Einwechselspieler für frischen Wind sorgten und bei den biederen Gästen die Kräfte schwanden, kam die deutsche Angriffsmaschinerie nach Wiederanpfiff halbwegs in Schwung. Dennoch steht fest: Die frisch gebackenen DFB-Pokalsieger des FC Bayern München, der Lauterer Torjäger Miroslav Klose sowie die Vize- Weltmeister Dietmar Hamann, Christoph Metzelder und Christian Ziege sind nicht gleichwertig zu ersetzen. Bobic war lange einziger Aktivposten in einer schläfrig wirkenden Elf. Neben dem Torjäger empfahl sich "Edeljoker" Freier für die Start-Elf gegen Schottland. Das gemeinsam als Ballack-Vertreter in der Antreiber-Rolle vorgesehene Duo Torsten Frings/Bernd Schneider präsentierte sich nach der langen Saison dagegen ebenso ausgelaugt wie Sebastian Kehl, der zudem eine hohe Fehlerquote aufwies. Und dem Berliner Aufsteiger Arne Friedrich (Adduktorenprobleme) merkte man die fehlende Fitness an. Gegen den vom früheren DFB-Coach Holger Osieck betreuten FIFA- Weltranglisten-77. benötigte die Völler-Truppe eine lange Anlaufzeit, um überhaupt auf Betriebs-Temperatur zu kommen. Der Dortmunder Kehl zielte beim ersten nennenswerten Schussversuch zu hoch. Dann rettete Pat Onstad bei Bobic' 16-m-Schuss zur Ecke (17). Eine Minute später hätte der kanadische Keeper keine Chance gehabt, als Bobic nach Kopfballvorlage durch Kapitän Christian Wörns aus Nahdistanz nur an die Latte köpfte. Auf der Gegenseite folgte kurz darauf die kalte Dusche: Nach einer Freistoßflanke von Martin Nash stimmte in der deutschen Viererkette die Zuordnung überhaupt nicht. Und da Frank Baumann gegen KcKenna auch noch zu spät kam, konnte der Ex-Profi von Energie Cottbus nahezu ungestört zum 0:1 einköpfen. Praktisch im Gegenzug traf zwar Bobic, doch der französische Schiedsrichter Eric Poulat erkannte das Tor zu Unrecht nicht an. Die TV-Bilder zeigten, dass bei diesem Angriff kein deutscher Akteur im Abseits stand. Kehl (31.) bot sich noch eine gute Kopfballchance, doch insgesamt hielt die DFB-Auswahl das Tempo viel zu niedrig. Dadurch hatten die Kanadier zunächst noch leichtes Spiel, um die bis dahin wenig clever vorgetragenen Angriffe zu kontrollieren. Nach einer der wenigen guten Kombinationen fiel dann kurz vor der Pause aber doch der Ausgleich, als Ramelow eine von Bobic per Hinterkopf verlängerte Kehl-Flanke mit einem sehenswerten Volleyschuss in die Maschen setzte. Nach dem Wechsel wechselte Völler wie geplant durch und brachte vier frische Kräfte ins Match. Wichtigste taktische Änderung: Freier übernahm die rechte Außenbahn, so dass Schneider zentral hinter den Spitzen agieren konnte. Das wirkte sich positiv aus, zumal der vom ebenfalls eingewechselten Stuttgarter Andreas Hinkel glänzend frei gespielte Freier mit seinem ersten Länderspieltor schnell das 2:1 anbrachte. Bobic machte nach Neuvilles kluger Vorarbeit alles klar. Der künftige Münchner Rau krönte seine Abschiedsvorstellung mit seinem ersten Treffer im DFB-Dress. Stimmen:Teamchef Rudi Völler (Deutschland): "In der ersten Hälfte waren die Kanadier noch frisch und haben taktisch geschickt gespielt. Wir hatten kaum Mittel, uns durchzusetzen. Wir waren etwas geschockt durch den frühen Rückstand, aber die Reaktion in der zweiten Halbzeit war sehr gut. Da war Spielfreude zu sehen. Das Spiel hat mir Mut gemacht für die Partie gegen Schottland am Samstag. Das Wichtigste war, dass die Spieler ohne Spielpraxis gefordert wurden." Trainer Holger Osieck (Kanada): "Wir sind überraschend gut ins Spiel gekommen. Meine Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft und vor allem in der ersten Halbzeit der deutschen Mannschaft einigermaßen Schwierigkeiten bereitet. Fragen sie mich nicht, warum ich am Ende nicht noch einmal ausgewechselt habe. Die da noch auf der Bank gesessen haben, waren theatermäßig gesprochen Komparsen und haben mit Fußballern wenig zu tun." Statistik:Deutschland: Rost (FC Schalke 04/29 Jahre/3 Länderspiele - 46. Butt/Bayer Leverkusen/29/3) - Friedrich (Hertha BSC/24/8 - 46. Hinkel, VfB Stuttgart/21/2), Wörns (Borussia Dortmund/31/45), Baumann (Werder Bremen/27/16 - 59. Rehmer/Hertha BSC/31/32), Rau (VfL Wolfsburg/21/3) - Ramelow (Bayer Leverkusen/29/38 - 46. Freier/VfL Bochum/23/9), Kehl (Borussia Dortmund/23/16) - Schneider (Bayer Leverkusen/29/24 - 75. Hartmann/Hertha BSC/28/2), Frings (Borussia Dortmund/26/22) - Bobic (Hannover 96/32/34 - 69. Kuranyi/VfB Stuttgart/21/3), Lauth (TSV 1860 München/21/3 - 46. Neuville/Bayer Leverkusen/30/41) Kanada: Onstad (San Jose Earthquakes/35/37) - Nsaliwa (1. FC Saarbrücken/21/10 - 82. Fletcher/Atlanta Silverhawks/31/40), Fenwick (Hibernian Edinburgh/33/29), Pizzolitto (Montreal Impact/26/6), Hastings (Grazer AK/26/31) - Nash (Macclesfield Town/27/25 - 77. Canizalez/Werder Bremen/20/3), Imhof (FC St. Gallen/25/16), Dasovic (Vancouver Whitecaps/34/58), De Guzman (Hannover 96/22/6) - McKenna (Heart of Midlothian/23/16), Stalteri (Werder Bremen/25/42) Schiedsrichter: Eric Poulat (Frankreich) Zuschauer: 23 000 Tore: 0:1 McKenna (20.), 1:1 Ramelow (41.), 2:1 Freier (53.), 3:1 Bobic (61.), 4:1 Rau (90.) Beste Spieler: Bobic, Freier - Nsaliwa

Galaxy erreicht zum fünften Mal World Bowl

Durch Sieg über Rhein FireGalaxy erreicht zum fünften Mal World Bowl

Frankfurt/Main (rpo). Durch einen Kantersieg gegen den Erzrivalen Rhein Fire haben sich die Footballer der Frankfurt Galaxy die Teilnahme am World Bowl gesichert. Weniger glanzvoll präsentiert sich Titelverteidiger Berlin Thunder, der auf den letzten Platz abgerutscht ist.Dank eines 38:7 (21:0)-Rekordsieges gegen Rhein Fire qualifizierten sich die Hessen bereits einen Spieltag vor Abschluss der Punkterunde für den World Bowl am 14. Juni in Glasgow. Der Gegner des zweimaligen Siegers wird am kommenden Wochenende zwischen den mit 5:4 Siegen gleichauf liegenden Rhein Fire, Scottish Claymores und Barcelona Dragons ermittelt. Der entthronte Titelverteidiger Berlin Thunder (2:7) steht nach einem 43:51 bei den Amsterdam Admirals dagegen vorzeitig als Letzter der 11. NFLE-Saison fest. Bei einer Niederlage der Frankfurter (6:3 Siege) am nächsten Samstag in Berlin könnten zwar noch zwei Teams des punktgleichen Trios aufschließen, doch in allen Direktvergleichen haben die Hessen die Nase vorn. "Mein Team war großartig. Heute stimmte einfach alles", jubelte Headcoach Doug Graber, der die Galaxy im dritten Jahr verantwortlich betreut. Zuletzt hatten die Frankfurter 1999 um den World Bowl gespielt und diesen damals zum zweiten Mal nach 1995 gewonnen. In den Jahren 1996 und 1998 verloren die Hessen das Finale. 25 000 Zuschauer auf der Baustelle Waldstadion gerieten aus dem Häuschen, als ihre Mannschaft nach schleppendem Beginn im 2. Viertel zur Hochform auflief. Robert Baker steuerte mit zwei Touchdowns die meisten Punkte zum Sieg der Hausherren bei. Im Duell des zweitbesten Angriffs gegen die vor dem Spiel beste Verteidigung der Liga boten die Gäste eine desolate Vorstellung. So nahm die erst fünfte Niederlage für Rhein Fire im 18. Duell früh ihren Lauf und fiel am Ende auch in dieser Höhe verdient aus. Während der zweimalige World-Bowl-Gewinner aus Düsseldorf im Vorrunden-Endspiel gegen Barcelona aber immer noch auf den Finaleinzug hoffen darf, ist das Unternehmen Titelverteidigung der Berlin Thunder kläglich gescheitert. "Heute war es wie in der ganzen Saison: Viele Situationen sind einfach gegen uns gelaufen. Es war nicht unser Spiel und auch nicht unser Jahr", bilanzierte Coach Peter Vaas nach der Niederlage in Amsterdam. Vor 12 207 Zuschauern waren die Berliner als Verlierer auch unfreiwillige Beteiligte an einem neuen NFLE-Rekord. Mit den 94 Gesamt-Zählern beider Kontrahenten überbot die Partie die bisherige Marke vom Saisonauftakt, als Thunder bei den Claymores in Glasgow mit 31:62 unterging. Das schottische Team wahrte am Wochenende seine Finalchance mit einem deutlich 45:7 bei den Barcelona Dragons.

Bush und Schröder reden wieder miteinander

Kurzer Wortwechsel und Handschlag auf G8-GipfelBush und Schröder reden wieder miteinander

St. Petersburg/Berlin (rpo). Auf dem G8-Gipfel in Evian haben Bundeskanzler Gerhard Schröder und US-Präsident George W. Bush erstmals seit einem halben Jahr wieder miteinander gesprochen. Zu dem Smalltalk inklusive Handschlag kam es am Rande des Abendessens.Beim G-8-Gipfel in Evian, der am Sonntag begann, werden sie erstmals wieder zusammen an einem Verhandlungstisch sitzen. Ein bilaterales Gespräch zwischen den beiden ist allerdings nicht geplant. Schröder und Bush hatten sich zuletzt im vergangenen November beim NATO-Gipfel in Prag getroffen und seitdem wegen der Meinungsverschiedenheiten im Irak-Konflikt nicht mehr direkt miteinander gesprochen. Bei dem Abendessen mit insgesamt rund 40 Staats- und Regierungschefs im Schloss Peterhof ging Bush nach Angaben aus deutschen Delegationskreisen auf Schröder zu, reichte ihm die Hand und fragte: "How are you?" ("Wie geht's?"). Anschließend hätten beide ein paar Worte gewechselt. Beim Essen selbst saßen beide allerdings nicht miteinander an einem Tisch. Bush durfte beim Gastgeber, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, Platz nehmen. Schröder speiste mit dem österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und dem belgischen Ministerpräsidenten Guy Verhofstadt. Erler: "Vereinte Nationen instrumentalisiert" Mit Bestürzung hatten deutsche Politiker zuvor das amerikanische Eingeständnis aufgenommen, Massenvernichtungswaffen in Irak seien nur einer von mehreren Kriegsgründen gewesen. SPD-Fraktionsvize Gernot Erler sagte, dies laufe darauf hinaus, dass die USA die Vereinten Nationen instrumentalisiert hätten. Mit dem Wandel in der Argumentation stehe die Glaubwürdigkeit der USA und Großbritanniens auf dem Spiel, erklärte Erler der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe). Es müsse geklärt werden, warum sich US-Präsident George W. Bush vor dem Krieg "hundertprozentig sicher" gezeigt habe, dass Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge, jetzt aber keine dort gefunden würden. Der CDU-Parlamentarier Elmar Brok, sprach von "Schaden für die Zukunft", weil in den Augen der Bevölkerung mit falschen Gefahrenanalysen gearbeitet worden sei. Der europapolitische Sprecher der Union, Peter Hintze, warnte davor, wegen der Kontroverse in alte Lager zurückzufallen. Nun müssten Gemeinsamkeiten gesucht werden. Der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz versuchte unterdessen, den über seine Äußerungen entstandenen Eindruck zu relativieren.

Michael Schumacher im Interview

"Ein Problem der Reifen"Michael Schumacher im Interview

Michael Schumacher hat beim Rennen von Monte Carlo nicht ganz die Erwartungen erfpüllen können. Gegen den Williams-BMW und den McLaren-Mercedes von Kimi Räikkönen war der Ferrari bei weitem nicht so schnell unterwegs. Woran es lag erzählt er im Interview.Frage: "Fünfmal schon haben Sie in Monaco gewonnen, diesmal war es nur Platz drei. Woran lag es?" Michael Schumacher: "Hätte, Wenn und Aber - ich denke, hinterher ist man immer schlauer. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob es die richtige Taktik war, ob ich vielleicht zuviel Benzin an Bord hatte. Das alles bringt jetzt nichts mehr, ich muss es einfach akzeptieren wie es ist." Frage: "Wo haben Sie das Rennen verloren?" Schumacher: "Wenn überhaupt, als ich hinter dem Renault von Jarno Trulli lag. Er hat mich aufgehalten, und das waren mit Sicherheit wertvolle Sekunden." Frage: "Sie hätten Kimi Räikkönen die WM-Führung abjagen können. Das hat nun nicht geklappt. Sind Sie sehr enttäuscht darüber?" Schumacher: "Alles in allem waren es sechs wichtige WM-Punkte für mich, auch wenn ich auf Kimi heute zwei eingebüßt habe." Frage: "Wann wussten Sie, dass es nicht zum Sieg reichen würde? " Schumacher: "Mit einem fünften Startplatz hat man auf dem engen Kurs in Monte Carlo natürlich keine optimale Ausgangsposition. Unter diesen Umständen kann ich mit dem Ergebnis eigentlich ganz gut leben, denn es ist hier nicht so selbstverständlich, vom fünften auf den dritten Rang nach vorn zu fahren. Es hätte auch schlimmer kommen können." Frage: "Sie haben gesagt, dass der F2003-GA der beste Ferrari aller Zeiten ist. In Monaco war er das offenbar nicht ..." Schumacher: "Das war kein Problem des neuen Autos, sondern der Reifen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Die Saison ist noch lang, und es kommen auch Rennen, in denen wir sicher wieder etwas besser aussehen werden." aufgezeichnet von Ralf Loweg (sid)

Alba Berlin macht ersten Schritt zum Titel

73:69 im ersten Finale in BambergAlba Berlin macht ersten Schritt zum Titel

Bamberg (rpo). Die Korbjäger von Alba Berlin haben den ersten Schritt zur Titelverteidigung in der deutschen Basketball-Bundesliga gemacht. Im ersten Finalspiel gegen den Außenseiter TSK uniVersa Bamberg kamen die Hauptstädter zu einem knappen Sieg.Der Titelverteidiger und Pokalsieger gewann nach einer spannenden Schlussphase trotz großer Personalsorgen in Bamberg mit 73:69 (41:34) und kann in der "best of five"-Serie mit Siegen in den beiden folgenden Heimspielen am Mittwoch (20 Uhr) und Pfingstsonntag (15 Uhr) bereits das "Double" perfekt machen. Das einzige Team, das bislang sieben Meisterschaften in Folge feiern durfte, war Rekordtitelträger Bayer Leverkusen (1990 bis 1996). Trainer bei allen Triumphen der "Riesen vom Rhein" war der heutige Bamberger Coach Dirk Bauermann. Vor 5000 Zuschauern im ausverkauften Bamberger Forum gingen die Gastgeber erst zu Beginn des vierten Viertels erstmals in Führung (56:55), konnten den Vorsprung gegen die abgeklärten Berliner aber nicht über die Zeit retten. Albas DeJuan Collins verwandelte acht Sekunden vor Schluss einen Freiwurf zum vorentscheidenden 71:69, im Gegenzug verpasste Bambergs Gert Kullamäe den Korbleger und den möglichen Gleichstand. In den ersten drei Vierteln hatte in einer hart geführten und phasenweise unansehnlichen Partie die Gäste trotz großer Personalsorgen dominiert. Neben den Langzeitverletzten Henrik Rödl und Jörg Lütcke musste Trainer Emir Mutapcic kurzfristig auch noch Nationalspieler Mithat Demirel (Bluterguss in der Ferse) ersetzen. Dennoch war Alba abgeklärter und in den entscheidenden Situationen effektiver. Der vom üblichen Rhythmus abweichende Finalmodus mit zwei Alba-Heimspielen in Folge wurde notwendig, weil die Max-Schmeling-Halle am Sonntag wegen des Kirchentages nicht zur Verfügung stand. Die eventuell notwendigen Spiele vier und fünf finden am 10. Juni (20 Uhr in Bamberg) und 12. Juni (20 Uhr in Berlin) statt.

Zweiter Giro-Gesamtsieg für Simoni

Ukrainer Gontschar entscheidet Zeitfahren für sichZweiter Giro-Gesamtsieg für Simoni

Mailand (rpo). Gilberto Simoni hat erwartungsgemäß den Triumph perfekt gemacht. Mit einem Vorsprung von über sieben Minuten gewann der Italiener den diesjährigen Giro d'Italia. Das Zeitfahren bei der letzten Etappe am Samstag gewann der Ukrainer Sergej Gontschar.Gilberto Simoni, im Vorjahr nach der 11. Etappe wegen Kokain-Konsums disqualifiziert, gewann am Sonntag den Giro d'Italia zum zweiten Mal nach 2001. Seine Konkurrenz war bei der 86. Auflage überschaubar. Der 31-jährige Rad-Profi aus dem Trentin holte sich drei Etappensiege und verwies in der Gesamtwertung nach insgesamt 3 408 km seinen Landsmann Stefano Garzelli (7:06 Minuten zurück) und die große Entdeckung, Jaroslaw Popowitsch (7:11), auf die Plätze. Der Ukrainer hatte es beim abschließenden Zeitfahren über 33 km in Mailand knapp verpasst, Garzelli noch vom 2. Platz zu verdrängen. Der Ukrainer Sergej Gontschar war auf der 21. Etappe in 38:04 Minuten der Schnellste im Giro-Finale, das durch den Absturz eines Sportflugzeugs direkt neben der Strecke überschattet wurde. Der Saeco-Kapitän Simoni konnte sich 2:14 Minuten Rückstand auf Gontschar leisten und wurde vor dem Mailänder Dom trotzdem begeistert gefeiert. Einen bemerkenswerten 5. Rang in der Endabrechnung erreichte der Österreicher Georg Totschnig, Kapitän des einzigen deutschen Teilnehmer-Teams, Gerolsteiner. Die 20. und vorletzte Etappe über 122 km hatte am Samstag in Cantu der Cipollini-Helfer Giovanni Lombardi (Italien) gewonnen. Italiener unter sichDer 86. Giro, in den vergangenen beiden Jahren durch Doping- Razzien mit erheblichen Funden aus dem Gleichgewicht gebracht, verlief diesmal in engen Grenzen. Die Italiener waren weitgehend unter sich. Simoni war der große Dominator, Weltmeister Mario Cipollini knackte nach Anlaufschwierigkeiten den Uralt-Rekord Alfredo Bindas und schraubte seine Bestmarke auf insgesamt 42 Etappensiege. Alessandro Petacchi schaffte wie Cipollini 2002 sechs Etappensiege und schied durch Zeitüberschreitung wie der Weltmeister nach einem Sturz vorzeitig aus. Simoni hatte sein Startrecht dem italienischen Verband zu verdanken, der ihn rechtzeitig begnadigt hatte. Erst hatte sein Zahnarzt die Schuld an Simonis Kokain-Befund auf sich genommen (Betäubungsspritze), dann waren peruanische Hustenbonbons schuld. Simonis erneuter Erfolg ließ den Giro-Triumphator mit rosa gefärbten Haaren vor der am 5. Juli startenden Tour große Töne spucken: "Lance Armstrong ist den Bergen noch niemals ernsthaft gefordert worden. Das will ich ändern."

G-8-Gipfel: Gewalt und Tränengas

Gewalttäter zerstörten GeschäfteG-8-Gipfel: Gewalt und Tränengas

Genf/Lausanne/Annemasse (rpo). Kein Weltwirtschaftsgipfel ohne Gewalt: Mehrere zehntausend Globalisierungskritiker haben am Sonntag in der Schweiz und Frankreich zum Teil gewaltsam gegen den G-8-Gipfel von Evian protestiert.Nach der weitgehend friedlichen Großkundgebung mit 20 000 bis 30 000 Teilnehmern kam es am Sonntagnachmittag in Genf zu gewalttätigen Nach-Demonstrationen. Die Polizei setzte Tränengas ein und riegelte Teile der Stadt ab. Über Genf patrouillierten Hubschrauber. Auch in Lausanne und der französischen Stadt Annemasse ging die Polizei nach Ausschreitungen und Blockaden mit Tränengas und Gummigeschossen gegen gewaltbereite Demonstranten vor. In Lausanne gelang es den Sicherheitskräften erst nach Stunden, die kleinen und gut organisierten Gruppen von vermummten Randalierern aus der Innenstadt zu vertreiben. Eine für Sonntagnachmittag geplante Demonstration wurde verboten. Bei einer Blockade der Autobahn bei Aubonne am Genfer See stürzte ein Teilnehmer von einer Brücke und verletzte sich schwer. Losungen gegen die Globalisierung Dagegen verlief die Großkundgebung der Globalisierungskritiker an der schweizerisch-französischen Grenze weitgehend friedlich. Nach unterschiedlichen Angaben waren zwischen 20 000 und 30 000 Demonstranten von Genf und Annemasse aufgebrochen, um sich bei Thonex an der Grenze zu einem Gegengipfel zu vereinen. Die Teilnehmer skandierten Losungen gegen die Globalisierung sowie für Frieden und einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt. Auf Transparenten hieß es "Krieg den G 8" und "Widerstand gegen den Kapitalismus" und "Ende der Besatzung des Iraks". Die Organisatoren des Protestmarsches hatten mit mehr als 100 000 Teilnehmern gerechnet. Nach Polizeiangaben zerstörte eine kleine Gruppe von 200 bis 300 vermummten Jugendlichen Schaufensterscheiben und Garagen und beschädigte eine Tankstelle. Schon in der Nacht zum Sonntag hatten rund 300 radikale Jugendliche in der Genfer Innenstadt randaliert. Sie zerstörten in den teuren Einkaufspassagen Schaufensterscheiben und versuchten, Geschäfte in Brand zu stecken. Außerdem wollten sie im Finanzamt und Rathaus Feuer legen. Sie warfen außerdem zwei Molotow-Cocktails gegen die Genfer Kantonsverwaltung. Die Polizei sprach von gut organisierten Gruppen. Als Reaktion auf die Ausschreitungen schützten am Sonntag mehrere Hundert Polizisten mit Gummiknüppeln das Geschäfts- und Bankenviertel am Genfer See. Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der PolizeiIn Lausanne und Annemasse kam es am Sonntag teilweise zu Straßenschlachten zwischen gewaltbereiten Demonstranten und der Polizei. In Lausanne, wo viele Teilnehmer des G-8-Gipfels in Hotels untergebracht sind, hatten mehr als 300 vermummte Jugendliche eine Tankstelle und ein Lager geplündert und die Einsatzkräfte mit Steinen beworfen. Diese reagierten mit Tränengas und Gummigeschossen. Die für Sonntagnachmittag geplante Protestkundgebung gegen den G-8-Gipfel wurde verboten. Erst nach einem stundenlangen Einsatz gelang es den Polizeikräften, die Randalierer aus der Innenstadt zu vertreiben. Diese hatten Barrikaden errichtet und Container angezündet. Sicherheitskräfte nahmen in den Zeltlagern am Stadtrand mehrere Personen fest, die der Plünderung und Sachbeschädigung verdächtig waren. In Genf, Morges, Lausanne und Annemasse versuchten Globalisierungskritiker am Sonntagmorgen, mit Blockaden eine Anreise der Delegationen des Weltwirtschaftsgipfels auf dem Landweg von Genf nach Evian zu verhindern. In Genf blockierten sie vier Brücken. In Annemasse setzte die Polizei gegen Demonstranten, die die Zufahrt nach Evian sperren wollen, Tränengas ein. Großfeuer um den Genfer SeeIn der Nacht zum Sonntag hatten Globalisierungskritiker 50 Großfeuer rund um den Genfer See angezündet, um ihren Widerstand gegen den G-8-Gipfel auszudrücken.

Das Wunder aus dem Erzgebirge

Traditionsclub Aue in der 2. LigaDas Wunder aus dem Erzgebirge

Aue (rpo). Die Zweite Liga ist um einen kuriosen Namen reicher. Am Sonntag schaffte der FC Erzgebirge Aue mit einem Auswärtssieg in Dresden die Sensation und kann sich als dritter Aufsteiger in die zweite Liga feiern lassen.Gebirgsbewohner glauben eher an Wunder als die Leute im Flachland, sagt man. Manchmal schaffen sie sich ihre Wunder allerdings auch selbst. Der FC Erzgebirge Aue hat durch den 4:1-Sieg am Sonntag beim Dresdner SC mit dem Sprung in die 2. Fußball- Bundesliga ein solches Wunder geschafft. Damit gelang den Violett- Weißen aus der sächsischen Kleinstadt die Sensation der Regionalliga- Saison 2002/03. Bodenständig, arbeitsam, gesellig, bescheiden - Eigenschaften die den Erzgebirgsbewohnern nachgesagt werden. Als Erklärung für den Erfolg der Auer Fußballer genügen sie allein jedoch kaum, denn das Team aus dem Erzgebirgsstadion rekrutiert sich nur zu einem Bruchteil aus Einheimischen. Dabei konnte Trainer Gerd Schädlich sein Aufgebot vor Saisonbeginn personell längst nicht so mit Legionären ergänzen, wie die meisten der Liga-Konkurrenten. Mit lediglich 1,5 Millionen Euro Jahresetat für die Auer Kicker (der Gesamtverein mit seinen 13 Abteilungen verfügt über rund 2 Millionen) blieb Schädlichs Einkaufszettel in überschaubarem Rahmen. "Wir mussten vor der Saison immerhin vier starke Spieler ersetzen", erklärt Schädlich. "Entsprechend unseren Möglichkeiten blieb nur Spielraum für preiswerten Ersatz." Das war allerdings keineswegs nur ein Nachteil, meint der frühere DDR-Oberligaspieler, denn das Risiko, bei einem nicht so teuren Neuzugang daneben zu greifen, ist nicht so groß. "Die Erwartungen sind kleiner, dafür aber die Entwicklungsmöglichkeiten größer." Mit dieser Philosophie ist der Coach ausgesprochen gut gefahren, sicher auch, weil er bei aller Bescheidenheit ein exzellenter Fußballfachmann ist. Er spielt seinen diesbezüglichen Erfolg herunter: "Man muss auch eine glückliche Hand haben. Bei uns gibt es keine herausragenden Akteure, aber wir sind ein Team. Die Spieler wissen, dass es hier keine Unsummen zu verdienen gibt, aber dass der Verein das einhält, was er sagt", bemerkt Schädlich. Die auch vom Trainer verinnerlichte wirtschaftliche Devise des Vereins ist schlicht: Nur das ausgeben, was man hat. Damit holten sich die Sachsen die Zweitliga-Lizenz ohne Auflagen. Dabei hatten die Auer zuletzt sogar einige Sponsorenausfälle zu verkraften, weil viele Firmen des Erzgebirges von der Hochwasser-Katastrophe im vergangenen Jahr betroffen waren. "Bei fünf Millionen wird unser Etat in der nächsten Saison liegen, davon kriegen 4,5 Millionen die Fußballer", erklärt der für Finanzen verantwortliche FCE-Vizepräsident Bertram Höfer. Er versteht es offenbar gemeinsam mit Präsident Uwe Leonhardt, der selbst maßgeblicher Sponsor ist, hinreichend viele Unternehmer der wirtschaftlich keineswegs blühenden Region für ein Engagement beim FC Erzgebirge zu gewinnen. Erstaunlich angesichts einer Einwohnerzahl von nur etwa 20 000. Der Größe nach ist Aue vergleichbar mit dem bayerischen Burghausen. Der dortige Zweitligist SV Wacker verfügt freilich über einen Großsponsor, wie ihn die Auer mit der sowjetisch-deutschen Aktiengesellschaft Wismut lediglich früher besaßen. Damals, in den 50er Jahren als DDR-Meister unter dem Namen SC Wismut Karl-Marx- Stadt, und in den 80ern als BSG Wismut Aue, mischten die "Veilchen" sogar in den europäischen Wettbewerben mit. Dass es zu derartigen Höhenflügen jemals wieder reicht, glaubt im 20 000 Zuschauer fassenden Erzgebirgsstadion sicher niemand.

Beerbaum gewinnt Hitzeschlacht von Hamburg

Derby-Meeting in HamburgBeerbaum gewinnt Hitzeschlacht von Hamburg

Hamburg (rpo). Erfahrung siegt: Ludger Beerbaum hat zum zweiten Mal nach 1998 das deutsche Spring-Derby in Hamburg gewonnen. Bevor er als Sieger feststand, musste er jedoch ein Nerven zehrendes Stechen überstehen.Der viermalige Olympiasieger triumphierte in Klein Flottbek im Stechen mit Champion du Lys mit dem einzigen fehlerfreien Ritt in 48,45 Sekunden. Mit jeweils vier Fehlerpunkten belegten Weltcup-Sieger Marcus Ehning aus Borken mit Locando (53, 43) und der Schwede Rolf-Göran Bengtsson mit Lordano die Plätze zwei und drei. Bei tropischen Temperaturen und auf einer Anlage, die mit 25. 000 Zuschauern ausverkauft war, wurde der Riesebecker damit seiner Favoritenrolle gerecht. "Ich hatte heute das beste Pferd, dadurch wurde es mir leicht gemacht", lobte Beerbaum sein Derby-Pferd, das während des gesamten Meetings ohne jeden Abwurf geblieben war. Ein Abwurf und eine Verweigerung kosteten Titelverteidiger Sören von Rönne aus Neuendeich die Qualifikation für das Stechen. Der Mannschafts-Europameister von 1994 landete am Ende auf Rang elf. Keine Siegchance hatte auch Holger Wulschner aus Passin. Der Mecklenburger, 2000 Derby-Sieger und letzter Reiter mit einer fehlerfreien Runde auf dem Derby-Platz, erlaubte sich mit Dublin drei Abwürfe und musste am Ende mit dem 14. Platz zufrieden sein. Bereits am Vormittag hatte Dolf-Dietram Keller für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der Berufsreiter aus Bad Bevensen gewann das Dressur-Derby mit 3692 Punkten vor der viermaligen Olympiasiegerin Isabell Werth aus Rheinberg (3626) und der Winsenerin Heike Kemmer (3601). Veredelt wurde der Erfolg des Außenseiters dadurch, dass sein Pferd De Niro beim Finale mit Pferdewechsel auch unter dem Sattel seiner Konkurrentinnen die besten Punktzahlen erreichte. Doch standesgemäß sorgte der Niedersachse mit dem eigenen Pferd und 1310 Punkten vor 4000 Zuschauern auf der bis zum letzten Platz gefüllten Dressuranlage für den Tageshöchstwert. "Als kleiner Junge wollte ich immer das Spring-Derby gewinnen, doch ein Sieg im Dressur-Derby ist auch ein Riesenerfolg", sagte Keller, dessen Hengst neben seinen sportlichen Aktivitäten auch noch Deckarbeit zu verrichten hat. Die geschlagene Titelverteidigerin Werth lobte die Ausbildung von De Niro: "Er war von mir hervorragend zu reiten, obwohl ich ihn vorher noch nie getestet hatte." In den Jahren 2001 und 2002 war das Dressur-Derby ausgefallen, weil keine geeignete Austragungsstätte zur Verfügung stand. Die diesmal noch provisorisch wirkende Anlage soll bis zum nächsten Jahr komplett fertig gestellt sein. "Dann haben wir wieder absolut perfekte Bedingungen", versprach Turnierchef Volker Wulff. Den Nachwuchspferde-Cup der Springreiter gewann Tjark Nagel aus Neumünster mit Kymba, der Hodorfer Detlev Marziniak holte sich mit Smoking in einer weiteren Springprüfung der Klasse S den Sieg.

Klares Votum für Schröders Reform-Agenda

Schröder ziegt Basis auf seine SeiteKlares Votum für Schröders Reform-Agenda

Berlin (rpo). Der Kampf beim SPD-Agenda-Parteitag ist gewonnen: Mit deutlicher Mehrheit votierten die SPD-Delegierten für Bundeskanzler Gerhard Schröders Reformkurs.Im wochenlangen Streit der SPD um die Agenda 2010 hat sich Bundeskanzler Gerhard Schröder auf ganzer Linie durchgesetzt. Ein Sonderparteitag beschloss am Sonntag in Berlin mit unerwartet großer Mehrheit Schröders Reformkonzept ohne jede Abstriche. Der Abstimmung ging ein eindringlicher Appell des SPD-Vorsitzenden an die Basis voraus, seine Pläne inklusive der drastischen Einschnitte ins soziale Netz mitzutragen. Sämtliche Korrekturwünsche der Linken wurden zurückgewiesen. Für Schröders Agenda votierten nach Angaben des Parteitagspräsidiums 80 bis 90 Prozent der Delegierten - klar mehr als von der SPD-Führung erwartet. Schröder, der die Zustimmung der Basis zu seinen Ideen mit dem Verbleib im Kanzleramt verknüpft hatte, verzichtete in seiner kämpferischen Rede auf eine neuerliche Rücktrittsdrohung. Er sagte, es gehe nicht um einen Abschied von sozialdemokratischen Werten, sondern um die Modernisierung Deutschlands im Interesse künftiger Generationen. "Das Signal, das wir die Kraft dazu haben, muss von diesem Parteitag ausgehen." Die Agenda markiere eine "wirkliche politische Zäsur". Schröder ziegt Basis auf seine SeiteSchröder gelang es, die Basis in allen Kampfabstimmungen auf seine Seite zu ziehen. Beim Krankengeld müssen sich die Arbeitnehmer künftig allein absichern: der Arbeitgeberanteil entfällt, was die Linken als "pure Lohnminderung" kritisierten. Die Übergangslösung beim Arbeitslosengeld für über 55-Jährige wird nicht erweitert. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement verteidigte Schröders Plan und betonte, zur Abfederung der Kürzung seien "Gürtel, noch ein Gürtel und Hosenträger" eingezogen worden. Der Kündigungsschutz wird gelockert. Ein Gegenantrag, die Agenda zurückzuziehen und einen neuen Entwurf mit den Gewerkschaften zu erarbeiten, wurde zurückgewiesen. Alle Bundesminister, die das Wort ergriffen, und zahlreiche SPD-Spitzenpolitiker der Länder unterstützten Schröder. Die Linken kritisierten die Agenda erneut als sozial ungerecht und beharrten auf einer stärkeren Steuerlast für Reiche. Wortführerin Andrea Nahles kündigte weiteren Widerstand an: "Wir sind kein Nickdackel, der immer nickt." "Wir sind die Kraft in Deutschland, die reformfähig und reformwillig ist"Nach Worten Schröders bewies die SPD mit ihrem klaren Ja: "Wir sind die Kraft in Deutschland, die reformfähig und reformwillig ist." Der Kanzler appellierte an die Sozialdemokraten, den Realitäten ins Auge zu sehen. Die Zeit des "irgendwie werden wir schon durchkommen" sei vorbei. "Wer glaubt, mit dieser Haltung Probleme lösen zu können, der irrt. Der macht sich, - aber schlimmer noch - er macht anderen etwas vor." Die Bundesrepublik müsse von manchem Abschied nehmen, "was uns lieb, leider manchmal auch zu teuer geworden ist". Die SPD müsse anerkennen, dass die Massenarbeitslosigkeit nicht nur auf die Konjunkturschwäche zurückgehe, sondern auch auf strukturelle Probleme, betonte Schröder. Nur mit einem "hohen Maß an Geschlossenheit" könne die SPD Regierungsfähigkeit belegen und Vertrauen der Bevölkerung zurückgewonnen werden. Schröder warnte die SPD davor, Glaubwürdigkeit zu verlieren. Die Partei müsse darauf achten, dass der interne Streit über die Agenda nicht als Zerrissenheit und Handlungsunfähigkeit wahrgenommen werde. Die schärfsten Gegner der Sozialdemokraten seien mitunter nicht die Opposition, sondern Resignation und Pessimismus. Reaktionen:Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer erneuerte seine Kritik an der Reform-"Agenda 2010". Sommer kündigte in Berlin an, die kommenden Monate intensiv zu nutzen, um mit der SPD, den Grünen und der Union "vernünftige Wege aus der Krise zu diskutieren". Die SPD habe die Tür für eine solche Zukunftsdebatte mit dem Perspektivantrag aufgestoßen. "Die anderen Parteien sollten ihr darin folgen." Sommer kritisierte allerdings, dass der geplante "Sozialabbau weder geeignet ist, die Wirtschaft zu beleben noch den Arbeitsmarkt in Schwung zu bringen". Die CSU sieht in der von der SPD am Sonntag mit großer Mehrheit angenommenen Sozialreform "Agenda 2010" keinen großen Wurf. "Wir brauchen in Deutschland dringend Reformen", sagte CSU-Generalsekretär Thomas Goppel. Doch die SPD bleibe mit ihren nun verabschiedeten Plänen weit hinter dem zurück, "was unser Land wirklich fit machen würde". Goppel betonte: "Was jetzt vorliegt, ist der schmale Ansatz eines verwässerten Mini-Reförmchens." Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat die von der SPD verabschiedete Reform-"Agenda 2010" als "Minimalkonzept" bezeichnet. Verbandspräsident Ludwig Georg Braun sagte am Sonntag zu den Beschlüssen des SPD-Sonderparteitags: "Diesem Einstieg müssen weitere noch deutlichere Schritte zur Sanierung der öffentlichen Haushalte und der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland folgen." Bereits jetzt habe die finanzwirtschaftliche Realität des Landes die Ziele der Agenda 2010 überholt, meinte Braun. Der Grünen-Politiker Rezzo Schlauch hat die rasche Umsetzung der SPD-"Agenda 2010" gefordert und weitere Reformschritte angemahnt. "Das ist erst der Anfang", sagte der Staatssekretär im Arbeitsministerium dem Berliner "Tagesspiegel" (Montag). "Insbesondere bei der Rente haben wir in dieser Amtsperiode noch weiteren Reformbedarf." Die "Agenda 2010" stelle nur "einen ersten, wenngleich sehr wichtigen Schritt zur Sanierung der Sozialsysteme" dar, erklärte der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung. FDP-Fraktionschef Gerhardt hat die SPD-Reformagenda-2010 als nicht weit reichend genug kritisiert, aber dennoch ihre schnelle Umsetzung gefordert. "Angesichts der dramatischen Lage auf dem Arbeitsmarkt müssen die von der SPD beschlossenen Minimal-Reformen schnell in konkrete Gesetzgebungsverfahren münden", erklärte Gerhardt am Sonntag in Berlin. Die FDP sei deshalb auch zu Sondersitzungen des Bundestags während der Sommerpause bereit.

NRW: Grüne stellen Ultimatum an SPD

NRW: Grüne stellen Ultimatum an SPD

Düsseldorf (rpo). Die Koalitions-Krise in Nordrhein-Westfalen schwelt weiter. Die Grünen haben nun der SPD für die Fortsetzung ihrer Koalition ein Zwei-Wochen-Ultimatum gestellt."Die SPD muss auf ihrem Parteitag in zwei Wochen klar sagen, ob sie die Koalition mit uns fortsetzen will oder nicht", sagte Grünen-Landeschef Frithjof Schmidt dem Nachrichtenmagazin "Focus". Die SPD beharrt jedoch auf ihrem Zeitplan, der eine inhaltliche Klärung der Koalitionskrise bis Mitte Juli vorsieht. Ein Treffen von SPD-Ministerpräsident Peer Steinbrück mit den SPD- Bundestagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen am Sonntag am Rande des SPD-Sonderparteitags in Berlin war abgesagt worden. Dies galt auch für einen weiteren am Dienstag in Berlin vorgesehenen Termin. Aus der NRW-Landesgruppe im Bundestag hieß es am Rande des SPD- Parteitages in Berlin, man wolle den bis Mitte Juli vorgesehenen "Klärungsprozess" in der Koalition abwarten. Grüne wollen keinen neuen KoalitionsvertragDie Grünen erteilten einer Neufassung des Koalitionsvertrages mit der SPD eine Absage. Eine Neujustierung des Vertrags komme nicht in Frage, sagten Schmidts Co-Landesvorsitzende Britta Hasselmann und der Grüne Bauminister Michael Vesper in Interviews. Landesverkehrsminister Axel Horstmann (SPD) sprach sich unterdessen für den Fortbestand des Bündnisses aus. Der SPD- Landesvorsitzende Harald Schartau hielt in der "Bild am Sonntag" am Zeitplan fest, der bis Mitte Juli eine Klärung der Probleme vorsieht. Bis dahin müssten inhaltliche Fragen etwa zum Metrorapid, zum Ausbau der Flughäfen oder zum Abbau von Bürokratie beantwortet sein. Die Chancen für den Fortbestand der Koalition sehe er "wieder besser als 50:50". Klärungsprozess mit den Grünen bis Juli abschließenSchartau und Steinbrück hatten schon länger angekündigt, den Klärungsprozess mit den Grünen bis Juli abschließen zu wollen. Auf dem Parteitag Mitte Juni in Bochum wollen beide laut "Focus" ihre "NRW-Agenda" vorstellen. Diese soll ein deutliches Bekenntnis zur umstrittenen Magnetschnellbahn "Metrorapid" enthalten, der notfalls auch mit Hilfe einer Landesbürgschaft finanziert werden soll. Abstriche beim Gehalt der Landesbeamten, eine Interkontinentalpiste für den Düsseldorfer Flughafen und die Nachtflugerlaubnis für den Flughafen Köln/Bonn seien weitere SPD-Forderungen.Schartau betonte, die Entscheidung über den Fortbestand der Koalition werde in Düsseldorf, nicht in Berlin gefällt. Es gehe um die Frage, wie eine neue Politik angesichts von Rezession, Massenarbeitslosigkeit und leerer Kassen aussehen könne. FDP biedert sich anUnterdessen warfen führende CDU-Politiker der FDP und ihrem Vorsitzenden Guido Westerwelle vor, sich bei der SPD anzubiedern. "Ich sehe mit Befremden, wie sich die FDP jetzt den Sozialdemokraten anbiedert", sagte Unions-Fraktionsvize Friedrich Merz der "Welt am Sonntag". "Ich habe von denen noch keine einzige inhaltliche Bedingung gehört. Die wollen bloß dabei sein", sagte CDU- Generalsekretär Laurenz Meyer dem "Focus" über die FDP.

Montoya stoppt Schumachers Serie
Montoya stoppt Schumachers Serie

Schumacher hinter Räikkönen DritterMontoya stoppt Schumachers Serie

Monte Carlo (rpo). Der Williams-BMW-Pilot Juan Pablo Montoya hat das lkegendäre Formel 1 Rennen von Monte Carlo gewonnen. Mit einer taktisch klugen Leistung verwies er Kimi Räikkönen und Michael Schumacher auf die Plätze.Michael Schumacher hat im Fürstentum Monaco den erhofften Sprung auf den WM-Thron verpasst und beim berühmtesten Formel-1-Rennen der Welt im Duell mit Kimi Räikkönen um die Spitze sogar noch Punkte verloren. Der Weltmeister musste sich am Sonntag beim Motorsport-Klassiker in Monte Carlo nach drei Saisonsiegen in Serie mit Rang drei hinter dem finnischen Silberpfeil-Piloten begnügen, während Juan Pablo Montoya den ersten Triumph des Jahres für BMW-Williams feierte. Michael Schumacher, der beim Großen Preis von Monaco mit einem Sieg die Rekordmarke des sechsmaligen Gewinners Ayrton Senna hätte einstellen können, erzielte das für ihn magerste Ergebnis auf dem engen Stadtkurs seit fünf Jahren. In der WM hat er nun vier Punkte Rückstand auf Räikkönen. Bruder Ralf kam trotz Pole- Position als Vierter nicht auf das Podium. Zweiter Karriere-SiegBeim verrücktesten Grand Prix des Jahres auf dem mit einer Rundenlänge von 3,340 km kürzesten Formel-1-Kurs gelang Montoya nach 78 Runden und 260,520 km der zweite Sieg seiner Karriere. Für BMW war es der erste Sieg nach Malaysia im März 2002. Räikkönen kam im McLaren-Mercedes bereits zum vierten Mal in dieser Saison auf Rang zwei. Michael Schumacher hatte im Ziel 1,7 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Die anderen beiden Deutschen blieben ohne Punkte: Heinz- Harald Frentzen schied gleich in der ersten Runde durch einen Unfall aus. Sein Sauber-Kollege Nick Heidfeld belegte Rang elf. In der WM- Wertung führt Räikkönen mit 48 Punkten vor Michael Schumacher (44) und Renault-Pilot Fernando Alonso (29). Michael Schumacher hatte am Vortag in der Qualifikation wegen eines Reifen-Nachteils nur den fünften Startplatz und somit eine ungünstige Ausgangsposition für das Rennen auf dem engen Stadtkurs, auf dem praktisch keine Überholmöglichkeit besteht. Sein Bruder Ralf hingegen, erstmals seit knapp zwei Jahren auf der Pole-Position, nutzte Startplatz eins, kam gut weg und ging als Führender in die ersten Runden. Frentzen setze Wagen an die PlankeWeiter hinten im Feld erlebte Landsmann Frentzen ein jähes Aus. Der Mönchengladbacher prallte in der Schwimmbad-Passage heftig in die Leitplanke, blieb aber unverletzt. "Das war ein Fahrfehler. Ich bin zu hart über den Randstein gefahren, die Reifen waren zu kalt, ich bin ausgerutscht", meinte Frentzen, "heute wären Punkte drin gewesen." Für den Sauber-Piloten war damit zum dritten Mal in Serie ein Rennen vorzeitig beendet. Wegen der Bergungs-Arbeiten musste das Sicherheitsfahrzeug bis zur vierten Runde auf die Strecke. Im Vorderfeld hatte Räikkönen gleich am Start seinen zweiten Platz an Montoya verloren, Michael Schumacher blieb vorerst auf Rang fünf hinter Jarno Trulli. Bis zu Ralf Schumachers Boxenstopp in der 21. Runde änderte sich nichts an der von ihm und seinem BMW-Williams-Kollegen Montoya angeführten Reihenfolge der Besten. Ralf reihte sich danach als Achter wieder ein - und verlor schließlich gegen Montoya und Räikkönen, die sich nach ihren Tankstopps vor dem Kerpener platzierten. Auch Michael Schumacher konnte nach seinem ersten Stopp (31.) bei der Rückkehr auf den Kurs vor seinen Bruder fahren. Schließlich führte Montoya vor Räikkönen sowie Michael und Ralf Schumacher. In der 49. bzw. 50 Runden tankten Ralf und Montoya erneut. Und wieder war der Deutsche der Verlierer: Montoya war nach dem Stopp Dritter, Ralf Schumacher Achter. Kurz danach kam der jüngere Schumacher auch noch an der Rascasse-Kurve zum Stehen, setzte das Rennen aber fort. Als Räikkönen in der 53 Runde zum zweiten Mal an die Box ging, war Michael Schumacher an der Spitze. Doch auch er musste in der 59. Runde noch einmal tanken - und kam über Rang drei nicht hinaus. Button zog zurückVor dem Rennen hatte der BAR-Rennstall seinen Piloten Jenson Button zurückgezogen, der am Vortag einen schweren Trainingsunfall praktisch unverletzt überstanden hatte. Das Team habe die Entscheidung getroffen, obwohl sich der Engländer selbst fit genug gefühlt habe, hieß es in einer Mitteilung. Man habe den Rat der Ärzte befolgt. Am Morgen war Button aus dem Krankenhaus entlassen worden. "Obwohl Jenson und das Team extrem enttäuscht sind, dass er nicht fährt, glauben wir, im Sinne seiner Gesundheit die richtige Entscheidung getroffen zu haben", erklärte Teamchef David Richards.

Irak-Kriegsgrund: Kritik an USA und GB

Irak-Kriegsgrund: USA und GB unter DruckStarke Kritik an Blair und BushIrak-Kriegsgrund: Kritik an USA und GB

Washington/London/Bagdad (rpo). Der Irak-Krieg hatte einen festen Grund: Massenvernichtungswaffen in Irak. Die USA und Großbritannien stehen nun fast zwei Monate nach dem Irak-Krieg wegen dieses Kriegsgrundes immer stärker im Kreuzfeuer der Kritik. (Foto: Tony Blair)Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten die Gefährdung durch diese Waffen dramatisiert. Die vor drei Wochen aus Protest gegen den britischen Premierminister Tony Blair zurückgetretene Entwicklungsministerin Clare Short warf ihm vor, die Öffentlichkeit hinsichtlich der Existenz von irakischen Massenvernichtungswaffen "betrogen" zu haben. Die britische Zeitung "Guardian" berichtete am Samstag, US- Außenminister Colin Powell und sein britischer Amtskollege Jack Straw hätten Anfang Februar selbst starke Zweifel am Beweismaterial geäußert. Das britische Außenministerium in London bezeichnete den Bericht als "schlicht unwahr". Blair bestreitet LügenBlair bestritt, die Öffentlichkeit hinters Licht geführt zu haben: "Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass Saddam Massenvernichtungswaffen gehabt hat", sagte er in einem des britischen Fernsehsenders Sky News. "Das ist der Grund, warum wir zwölf Jahre UN- Resolutionen gehabt haben. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir die Beweise zusammenstellen und veröffentlichen. Ich habe absolut keinen Zweifel daran, dass wir diese Beweise finden werden." Große Aufmerksamkeit fanden kritische Äußerungen von Bundesaußenminister Joschka Fischer beim Treffen in St. Petersburg. Die "Mail on Sunday" zitierte ihn auf der Titelseite mit den Worten: "Ich habe sehr deutlich gemacht, dass wenn es keine Massenvernichtungswaffen geben sollte, er, Tony Blair, zugeben sollte, dass er Geheimdienst-Berichte missbraucht und die Weltöffentlichkeit fehlgeleitet hat." "Ich glaube, wir sind betrogen worden"Ex-Ministerin Short sagte dem "Sunday Telegraph", Blair habe die Informationen der britischen Geheimdienste zum irakischen Waffenarsenal aufgebauscht. Er habe ein "Gefühl der Dringlichkeit" erzeugen wollen. "Ich glaube, wir sind betrogen worden", kritisierte sie. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erklärte, der Krieg sei nicht unter einem falschen Vorwand geführt worden. Rumsfeld sagte in einem Rundfunkinterview: "Ich kann Ihnen versichern, dass dieser Krieg nicht unter irgend einem falschen Vorwand geführt wurde." "Bürokratische Gründe"Das Pentagon relativierte Äußerungen von Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz, der vom Magazin "Vanity Fair" mit den Worten zitiert wird, die USA hätten sich bei ihrer Argumentation für einen Irak- Krieg aus "bürokratischen Gründen" auf Massenvernichtungswaffen konzentriert. Dies sei ein Grund gewesen, dem alle hätten zustimmen können. In einem Interview mit der "Washington Post" betonte Wolfowitz aber später, es habe einwandfreie Geheimdienst-Erkenntnisse über die irakischen Massenvernichtungswaffen gegeben. Eine neue Spezialtruppe mit bis zu 1 400 Experten aus den USA, Großbritannien und Australien soll nun die bisher erfolglose Suche nach biologischen und chemischen Waffen im Irak fortsetzen. Das irakische Handelsministerium begann unterdessen unter Aufsicht der US-Zivilverwaltung erstmals seit Kriegsbeginn wieder offiziell mit der Verteilung von Lebensmitteln an die Bevölkerung. Mehr als 16 der 24 Millionen Iraker sind nach UN-Schätzungen gänzlich auf die staatlichen Lebensmittelrationen angewiesen.

VW-Chef: "Kosten müssen runter"

Konzern will Kosten im Vertrieb senkenVW-Chef: "Kosten müssen runter"

München (rpo). Flaue Nachfrage beim Autohersteller VW. Angesichts dessen hat VW-Chef Bernd Pischetsrieder deutliche Kostensenkungen im Vertrieb angekündigt.Alles müsse auf den Prüfstand, sagte Pischetsrieder dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Ein wichtiges Feld ist der Vertrieb, hier müssen die Kosten deutlich runter", sagte der Chef des Wolfsburger Autokonzerns. Westeuropa und der deutsche Markt bewegten sich auf dem schlechten Niveau des Vorjahres und des ersten Quartals, beklagte Pischetsrieder. Im Gesamtjahr werde der Konzerngewinn schrumpfen. "2003 wird für den VW-Konzern beim Ertrag schlechter als das vergangene Jahr", sagte der Unternehmenschef. Zwar sei das erste Quartal nicht repräsentativ für das Gesamtjahr. Doch nach wie vor seien eine massive Kaufzurückhaltung, eine hohe Sparrate und ein sehr hohes Durchschnittsalter der Autos zu beobachten. Eine weitere Kürzung von Investitionen schloss Pischetsrieder aber aus. Es bleibe bei der vor der Dollar-Baisse beschlossenen Kürzung von zehn Prozent. Kritische Aussage zum Luxusgefährt PhaetonErst kürzlich hatte das "Manager-Magazin" berichtet, Pischetsrieder wolle den bislang neunköpfigen Vorstand des Konzerns verkleinern. Den Posten eines Vertriebsvorstands, wie ihn der im April überraschend entlassene Robert Büchelhofer innehatte, solle es in Wolfsburg nicht mehr geben. Pischetsrieder äußerte sich im "Focus" eher skeptisch zum Erfolg der Luxuslimousine Phaeton. Wenn sich der Markt für große Limousinen weiter so negativ entwickele, werde das Ziel, 2004 rund 20.000 Stück zu verkaufen, nicht erreicht. VW-Chef poltert gegen EU-KommissarDer VW-Chef kritisierte scharf die Absicht von EU-Kommissar Frits Bolkestein, das VW-Gesetz mit der Stimmrechtsbegrenzung für einzelne Aktionäre zu kippen. "Herr Bolkestein erweckt den Eindruck, es gäbe weltweit einen einheitlichen Kapitalmarkt", sagte Pischetsrieder. Dabei ignoriere der EU-Kommissar Regelungen wie die Übernahmegesetze von Pennsylvania und Indiana, die Übernahmen und Fusionen vereitelten, oder die Mehrfachstimmrechte der Familie Ford.

Auszüge aus Schröders Rede

DokumentationAuszüge aus Schröders Rede

Berlin (rpo). Nachfolgend die Rede des SPD-Vorsitzenden Gerhard Schröder auf dem Berliner Sonderparteitag in Auszügen: "Heute wird auf unsere Partei, wird auf die Sozialdemokraten geschaut. Ob wir den Mut aufbringen, die Herausforderung einer veränderten ökonomischen und demographischen Wirklichkeit anzunehmen. (...) Was wir heute beweisen müssen, ist der Mut, Neues zu wagen. Dabei werden wir uns von manchem, was uns lieb und leider gelegentlich auch zu teuer geworden ist, verabschieden müssen. Wir müssen erklären, warum wir diesen Kraftakt auf uns nehmen. (...) Wenn wir dieses Jahrzehnt und darüber hinaus politisch gestalten wollen, dann muss das Signal, dass wir die Kraft dazu haben, von diesem Parteitag ausgehen. (...) Ich habe heute Nacht in Evian beim Weltwirtschaftsgipfel zu sein. Meine Bitte ist, dass ich dort hinfahren und sagen kann, diese Regierung, von deutschen Sozialdemokraten gebildet und gestützt, hat die Zeichen erkannt. (...) Ich möchte das mit Stolz auf meine Partei sagen können. (...) Gerecht ist, den Jüngeren und den kommenden Generationen geordnete Staatsfinanzen zu hinterlassen. Nicht, weil wir abstrakten Sparzwängen hinterherliefen. Nein, damit die Jüngeren die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen gestalten können. (...) Oberstes Ziel einer Politik der Gerechtigkeit ist zu verhindern, dass Menschen aus Arbeit und Gesellschaft ausgeschlossen werden. Aber auch nicht zuzulassen, dass sie dauerhaft von staatlicher Unterstützung leben müssen. Hilfe ja, aber das ihnen Mögliche muss jeder zu leisten im Stande, aber eben auch bereit sein. Es kann nicht Sinn sozialdemokratischer Politik sein, Arbeitslose gut und aufwendig zu verwalten. Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen viel schneller in Arbeit vermittelt werden können. Nicht Betreuung, sondern Hilfe zu Selbsthilfe ist der Kern des Sozialstaates, wie wir ihn verstehen. (...) Unsere schärfsten Gegner sind manchmal nicht unsere politischen Konkurrenten, unsere Gegner sind gelegentlich Resignation, Pessimismus, auch Trägheit im Denken. Das, was wir uns unter dem Stichwort Agenda 2010 vorgenommen haben, erfordert mehr als nur die Bereitschaft zu einigen notwendigen Maßnahmen. Wir brauchen in Deutschland auch einen Wandel in der Mentalität. Noch immer ist in unserem Land die Haltung weit verbreitet, irgendwie werden wir schon durchkommen, irgendwie wird es schon gut gehen. Oder aber, es hätte ja alles noch schlimmer kommen können. Wer glaubt, mit dieser Haltung die Probleme, die da sind und die noch auf uns zukommen werden, bewältigen zu können, der irrt. Wer glaubt, es könne alles so bleiben, wie es ist, der macht sich etwas vor. Aber schlimmer noch: Er macht anderen etwas vor. Es wird sich viel ändern müssen, damit Wohlstand und soziale Sicherheit auch nur so bleiben können, nur das Niveau halten können, das wir heute haben. Mehr sollten wir den Menschen auch nicht versprechen. Das Versprechen würde uns sonst bitter einholen. Geben wir es ruhig zu, auch wir haben oft genug den Eindruck erweckt, als sei der Sozialstaat eine Fürsorgegarantie, die sich nach Art eines Perpetuum mobile ohne eigene Anstrengungen ständig selbst finanziert; anstatt deutlich zu machen, dass es sich bei unseren Sozialsystemen um eine Versicherung auf Gegenseitigkeit handelt. (...) Wir bleiben die Partei des Diskurses, die in den Gewerkschaften und deren Mitgliedern ihre Freunde sehen, auch wenn wir uns gelegentlich streiten. (...) Auf dem langen Weg, der vor uns liegt, und den wir mit der Agenda 2010 erst einschlagen, brauchen wir Debatten, aber auch ein hohes Maß an Geschlossenheit. (...) Ich bitte von Herzen um eine möglichst große Zustimmung zur Agenda 2010. Wir brauchen sie, um unsere Arbeit erfolgreich fortzusetzen und wir brauchen Euch möglichst alle, damit dies gelingt."

G-8-Gipfel gegen globale Armut

Beratungen Kampf gegen Aids und SchuldenerlassG-8-Gipfel gegen globale Armut

Evian (rpo). Am Sonntag hat im französischen Evian die G-8-Konferenz begonnen. Bei dem Gipfeltreffen treffen Industriestaaten und Entwicklungsländern aufeinander. (Foto: Gastgeber Jacques Chirac)20 Staats- und Regierungschefs berieten in dem Kurort am Genfer See über Schuldenerlass, den Kampf gegen Aids und einen besseren Zugang der ärmsten Länder zum Weltmarkt. Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde wegen des SPD-Sonderparteitags erst am Abend erwartet. Der französische Präsident und Gastgeber Jacques Chirac empfing im Zeichen des Nord-Süd-Dialogs die Repräsentanten von 80 Prozent der Weltbevölkerung, darunter die Präsidenten von Brasilien, Südafrika, China und Nigeria. Am Mittag begrüßte Chirac US-Präsident George W. Bush im Hotel Royal von Evian. Sie schüttelten sich kurz die Hand und wechselten nur ein paar Worte miteinander. Am (morgigen) Montag treffen sie sich erstmals nach ihrem Streit über den Irak-Krieg bilateral. Ein Vier-Augen-Gespräch mit Schröder plant Bush dagegen weiter nicht. Annan las G8 die LevitenHinter verschlossenen Türen las dann UN-Generalsekretär Kofi Annan den Industriestaaten die Leviten. Er erinnerte sie an die ehrgeizige Selbstverpflichtungen des Millenniumsgipfels, die Zahl der in bitterer Armut lebenden Menschen bis 2015 zu halbieren. Dazu seien rund 100 Milliarden Dollar Entwicklungshilfe jedes Jahr nötig, fast doppelt so viel wie heute, schrieb Annan den Präsidenten ins Stammbuch. Die zugesagten Aufstockungen könnten nicht mehr als ein Anfang sein. Die Verhandlungen der Welthandelsorganisation stocken: Die USA wehren sich dagegen, den Entwicklungsländern Zugang zu billigen Medikamenten zu gewähren. Ein Schuldenerlass sei nötig und die Subventionen der Industriestaaten auf Agrarexporte müssten abgebaut werden, verlangte der UN-Generalsekretär. Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva wollte in Evian seinen Vorschlag für einen Fonds gegen den Hunger auf den Tisch bringen. Südafrikas Staatschef Thabo Mkebi hieb in die gleiche Kerbe: Die wohlklingenden Versprechen seien ja gut und schön, aber sie müssten jetzt endlich auch umgesetzt werden. Er sei "sehr unglücklich" über die wenigen konkreten Fortschritte, gab er in der BBC zu Protokoll. Die G-8 müssen noch zeigen, dass sie es mit der Evian zur Schau gestellten Solidarität mit den Ärmsten der Welt ernst meinen.USA suchen Unterstützung für ihre harte Linie gegen IranDie USA suchen beim G-8-Gipfel Unterstützung für ihre harte Linie gegen Iran. So bekräftigte kurz vor Beginn des Treffens am Sonntag im französischen Evian US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice die Vorwürfe, Iran unterstütze den Terrorismus im Nahen Osten und entwickle Nuklearwaffen. "Wir müssen handeln. Wir dürfen nie wieder in die gleiche Situation kommen wie im Irak", sagte sie dem "Handelsblatt" (Düsseldorf/Montagausgabe). Die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen ist an diesem Montag Thema beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen sowie Russlands. Dann dürfte auch das Atomprogramm Nordkoreas zur Sprache kommen. Der Gastgeber des G-8-Treffens, der französische Staatspräsident Jacques Chirac, teilt die amerikanischen Bedenken. "Iran muss sich zu der Besorgnis der Welt äußern", sagte Catharina Colonna, die Sprecherin Chiracs, am Sonntag in Evian. "Wir haben eine Botschaft, die sich der der USA nähert." Signal der EinigkeitNach den tiefen Differenzen in der Irak-Krise soll der G-8-Gipfel ein Signal der Einigkeit und des Vertrauens aussenden. Während der Kampf gegen den Terrorismus und die schlechte Lage der Weltwirtschaft im Mittelpunkt der Beratungen am Montag stehen dürften, setzte Gastgeber Chirac am Sonntag ein Zeichen der Öffnung der G-8, die sich seiner Meinung nach nicht als "Vorstand der Welt" verstehen dürften. An dem so genannten Erweiterten Dialog nahm auch UN-Generalsekretär Kofi Annan teil, der von den führenden Industriestaaten eine massive Aufstockung der Entwicklungshilfe und einen Abbau von Handelsschranken fordert.Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva wollte die Einrichtung eines internationalen Fonds gegen den Hunger anregen. Auch eine Aufstockung des Globalen Gesundheitsfonds der Vereinten Nationen stand in Evian auf der Tagesordnung: Nachdem die USA zugesagt haben, ihren Beitrag von 350 Millionen Dollar jährlich etwa zu verdreifachen, wenn insgesamt mindestens drei Milliarden Dollar zusammenkommen, fordert Frankreich von seinen EU-Partnern, gemeinsam ebenfalls eine Milliarde Dollar einzuzahlen. Geld gegen AIDSMit dem Geld soll die Ausbreitung von Aids, Tuberkulose und Malaria eingedämmt werden. Die USA wollen in den nächsten fünf Jahren insgesamt 15 Milliarden Dollar im Kampf gegen die tödliche Immunschwächekrankheit investieren und verlangen von den Europäern vergleichbare Anstrengungen. Dagegen sträuben sich die Vereinigten Staaten in den Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO), den Entwicklungsländern billige Medikamente zur Verfügung zu stellen. Beraten werden sollte in Evian auch über die beim Millenniumsgipfel zugesagte Erhöhung der Entwicklungshilfe. Erster Termin Schröders in Evian war der Planung zufolge das Abendessen der G-8-Staats- und Regierungschefs mit Ägypten, Algerien, Nigeria, Südafrika und Senegal über die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD). US-Präsident Bush reist wegen seiner diplomatischen Initiative im Nahen Osten bereits am Montagmittag wieder ab. Der G-8-Gipfel geht am Dienstagmittag zu Ende.

Schröder kämpft für Reformagenda

Kanzler fordert von SPD Geschlossenheit bei SozialreformenSchröder kämpft für Reformagenda

Berlin (rpo). Ein Bundeskanzler als verbaler Kämpfer: Auf dem Sonderparteitag der SPD forderte Gerhard Schröder die geschlossene Unterstützung für seine Sozialreformen.In einer kämpferischen Rede auf dem SPD-Sonderparteitag am Sonntag in Berlin beschwor der Parteivorsitzende die gut 500 Delegierten, Mut zur Veränderung zu haben und ihm Rückendeckung für seine Reform- "Agenda 2010" zu geben. Die SPD müsse zu einem "Wandel in der Mentalität" bereit sein. Auch bei einem für den Nachmittag erwarteten klaren Ja des Parteitags zu Schröders Kurs gilt eine rot- grüne Mehrheit im Bundestag aber noch nicht als sicher. Der Sonderparteitag war von SPD-Kritikern des Reformkurses nach der Regierungserklärung des Kanzlers am 14. März erzwungen worden. Vor dem Tagungshotel demonstrierten mehrere hundert Menschen und der Deutsche Gewerkschaftsbund gegen die geplanten Einschnitte ins Sozialsystem. Erste Niederlage für SPD-LinkeDie Parteilinken haben auf dem SPD-Sonderparteitag eine erste Niederlage hinnehmen müssen. Nach Intervention von Bundeskanzler Gerhard Schröder votierten die rund 500 Delegierten für seinen Vorschlag, die Bezugsdauer für das Arbeitslosengeld wieder auf zwölf beziehungsweise 18 Monate für über 55-Jährige zu reduzieren. Die Linken wollten es bei der maximalen Bezugsdauer von 32 Monaten belassen, wenn den Betroffenen kein Arbeitsplatz angeboten werden kann. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement wies darauf hin, dass sich die Parteiführung verpflichtet habe, Jobs auf dem zweiten Arbeitsmarkt für Ältere zu schaffen, falls dies erforderlich werde. Er habe als Sicherheit für die Arbeitnehmer einen "Gürtel, noch einen Gürtel und Hosenträger" eingezogen."Es wird sich viel ändern müssen"Schröder sagte: "Es wird sich viel ändern müssen, um Wohlstand und soziale Sicherheit zumindest auf dem gegenwärtigen Niveau zu gewährleisten." Er ermahnte seine Kritiker in der SPD-Fraktion, ihm die Gefolgschaft im Parlament nicht zu verweigern. Dort dürfe nicht "gewackelt" werden. Die SPD dürfe nicht den Eindruck von Zerstrittenheit oder Handlungsunfähigkeit vermitteln.Redner der Parteilinken bestritten in der Aussprache die Notwendigkeit von Reformen nicht. Sie verlangten aber mehr soziale Ausgewogenheit und auch einen Beitrag der Reichen bei der Erneuerung des Sozialstaates. Der SPD-Sozialpolitiker Ottmar Schreiner sagte, niemand in der SPD wolle einen anderen Kanzler. Aber die "Agenda 2010" löse die Probleme auf dem Arbeitsmarkt nicht. Die Sprecherin der Partei-Linken, Andrea Nahles, bekräftige ihre Forderung nach Wiedereinführung der Vermögensteuer. "Die SPD ist kein Nick-Dackel", sagte sie in Richtung Parteispitze. Fraktionschef Franz Müntefering schlug als Kompromiss eine Überprüfung der Steuer bis zum nächsten Parteitag im November vor. Nach seinen Worten wird mit Schröders Agenda der "Start in die Erneuerung des Landes angegangen".Zustimmung für RegierungsarbeitSchröder rief den Delegierten zu: "Wir brauchen von Euch möglichst große Zustimmung, damit wir unsere Regierungsarbeit fortsetzen können. Wir brauchen Euch möglichst alle, damit dies gelingt." Die Partei werde sich von lieb und "leider auch teuer" gewordenen Errungenschaften verabschieden müssen. Es müsse aber gehandelt werden, "weil sich seit unserem Wahlerfolg so vieles geändert hat".Die veränderte wirtschaftliche Lage erfordere eine politische Zäsur. "Wer versucht, die Realität zu verdrängen, den drängt die Realität beiseite." Die hohe Arbeitslosigkeit sei nicht nur aus konjunkturellen Gründen auf weit mehr als vier Millionen angestiegen. Dafür gebe es auch strukturelle Ursachen. Die hohen Lohnnebenkosten führten dazu, dass Arbeitnehmer "immer weniger von ihrem Brutto in der Tasche behalten, und andererseits es für die Unternehmen immer teurer wird, Arbeitsplätze zu schaffen". Mut zur WahrheitAuch die Alterssicherung und das Gesundheitssystem müssten den veränderten Bevölkerungsstrukturen angepasst werden. Nötig sei Mut zur Wahrheit. Er wolle "mit Stolz" vor den anderen Regierungschefs erklären können, dass die deutsche Regierung die Zeichen der Zeit erkannt und die notwendigen Änderungen eingeleitet habe.Schröder versicherte, dass die SPD zu ihren sozialen Werten stehe und weiter für soziale Gerechtigkeit kämpfen werde. Aber nicht nur sozial Schwächere hätten Anspruch auf Sicherheit. "Deshalb sollten wir uns hüten, diejenigen, die heute schon leistungsstärker und selbstständiger sind, durch ständig neue Diskussionen um Steuern und neue Zwangsmaßnahmen zu verunsichern."Verdammt anstrengendDie SPD unterscheide sich nicht nur durch ihre sozialen Werte von anderen Parteien. "Wir sind auch deshalb eine andere Partei, weil wir uns die Entscheidungen verdammt nochmal nicht leicht machen." Und: "Wir bleiben eine Partei des Diskurses, auch wenn das manchmal verdammt anstrengend ist."

SPD im Steuerstreit

Linke für VermögensteuerSPD im Steuerstreit

Berlin (rpo). Ein tiefer Riss geht durch die SPD. Der Grund ist die Steuerpolitik der Partei. Kanzler Schröder warnt vor einer Ausweitung der Debatte.Durch die SPD zieht sich weiterhin ein tiefer Riss in der Steuerpolitik. Bundeskanzler Gerhard Schröder und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (beide SPD) warnten am Sonntag auf dem Sonderparteitag in Berlin nachdrücklich vor einer Dauerdebatte über Steuererhöhungen. Sie wandten sich gegen die vor allem von den SPD-Linken verlangte Wiederbelebung der Vermögensteuer. "Wer die privaten Investitionen voranbringen will, muss die Steuern runter bringen", rief Clement in einer engagierten Rede. Dagegen wurde von Seiten der SPD-Linken weiter die Erhöhung der Erbschaft- und Mehrwertsteuern verlangt. Letztere dienten aber nicht einer allgemein höheren Belastung, sondern der Senkung der Lohnnebenkosten, sagte der schleswig-holsteinische SPD-Vorsitzende und frühere Landesfinanzminister Claus Möller. Belebung der VermögensteuerDie Bundestagsabgeordnete und ehemalige Juso-Vorsitzende Andrea Nahles forderte eine Belebung der 1997 auf Eis gelegten Vermögensteuer für Reiche als Akt der Gerechtigkeit. Sie spielte damit auf zahlreiche Kürzungen für sozial Schwache an, die sie als einseitige Sparpolitik von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) kritisierte. Das führe zu mehr Schulden und nicht zu mehr Wachstum. Die Fähigkeit der SPD zu regieren hänge von der Überzeugungsfähigkeit und Gerechtigkeit ab. Schröder hatte zum Auftakt des Schlagabtauschs über seine Reform- "Agenda 2010" erklärt, nicht nur die sozial Schwächeren hätten Anspruch auf Sicherheit. "Deshalb sollten wir uns hüten, diejenigen, die heute schon leistungsstärker und selbstständiger sind, durch ständig neue Diskussionen um Steuern und neue Zwangsmaßnahmen zu verunsichern." Clement widersprach der Kritik des SPD-Abgeordneten Ottmar Schreiner, der das Fehlen eines Konzepts zur Stützung der Binnenkonjunktur moniert hatte. "Steuern runter - das ist die kräftigste Nachfragestärkung", sagte der Wirtschaftsminister unter Hinweis auf die kommenden Steuersenkungsstufen 2004 und 2005. Münefering kündigt Steuerentlastung für Kommunen anIndessen kündigte SPD-Fraktionschef Franz Müntefering trotz der Auseinandersetzung mit Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) erneut "mehrere Milliarden" Euro Steuerentlastung für die Kommunen im Rahmen der Gemeindefinanzreform an. Dies solle das Ergebnis der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe ebenso sein wie einer verfestigten Gewerbesteuer, in die auch die Freiberufler einbezogen würden. Eichel hatte einen erheblichen Bundesanteil an den Einsparungen durch die Zusammenlegung der Sozialsysteme angemeldet. Möller stützte die Forderung der Kieler Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD), die Mehrwertsteuer zu erhöhen, um die Sozialbeiträge senken zu können. Damit sollte künftig auch die beitragsfinanzierte Pflegeversicherung auf eine Steuerfinanzierung umgestellt werden. "Es geht nicht um Erhöhungen der Abgabenlast unter dem Strich", sagte er. Die Erbschaftsteuer müsse zum 1. Januar 2005 verfassungsfest geregelt sein. Eine Erhöhung für reiche Erben begründete Möller so: "Wir besteuern die Arbeit in Deutschland sehr hoch und haben international die niedrigste Kapitalbesteuerung. Da muss es auch möglich sein, übe die Erbschaftsteuer zu reden." Gedankenspiele zur ErbschaftssteuerMüntefering deutete nur indirekt an, dass zur Finanzierung erhöhter Kosten der Pflegeversicherung später unter Umständen eine erhöhte Erbschaftsteuer herangezogen werden könnte. "Die Menschen haben Anspruch auf Pflege, aber keiner hat Anspruch auf hohe Erbschaften." Beide Gedanken müssten miteinander verbunden werden. Auf Dauer werde ein Beitragssatz von 1,7 Prozent nicht ausreichen. Vor dem Sonderparteitag hatte sich Bremens Bürgermeister Henning Scherf (SPD) im Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" klar gegen eine Anhebung der Erbschaftsteuer ausgesprochen. "Das ist doch nur ein sozialdemokratischer Fetisch." Ebenso wenig mache eine höhere Mehrwertsteuer ökonomisch Sinn. Auch Ortwin Runde (SPD) und die Grünen wandten sich gegen Äußerungen von Simonis und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD). Dieser hatte Verständnis für die Vermögensteuer-Forderungen der SPD-Linken geäußert. Grüne warnen vor NebendiskussionenDie Fraktionschefin der Grünen, Krista Sager, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag), Vermögen- und Erbschaftsteuer könnten die Probleme der Sozialsicherung und der steigenden Lohnnebenkosten nicht lösen: "Von daher kann man nur vor Nebendiskussionen warnen, die die Illusion aufkommen lassen, uns bliebe die Stabilisierung der Sicherungssysteme im Rahmen der "Agenda 2010" erspart."

Telefongebühr: Erhöht Telekom den Grundpreis?

"Keinen entsprechenden Antrag gestellt"Telefongebühr: Erhöht Telekom den Grundpreis?

Bonn (rpo). Die Deutsche Telekom darf offenbar teurer werden, will aber wohl gar nicht. Somit bleibt die Grundgebühr für Telefonanschlüsse vermutlich vorerst unangetastet.Die Deutsche Telekom darf einem Bericht das Magazins "Focus" zufolge die Grundgebühr für Telefonanschlüsse schon in diesem Sommer deutlich erhöhen. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn wolle eine entsprechende Entscheidung am Mittwoch bekannt geben, berichtet "Focus" in seiner neuesten Ausgabe. Der Preis für die 28,9 Millionen analogen Anschlüsse in Deutschland soll um etwa einen Euro pro Monat angehoben werden. Der Telekom-Umsatz würde dann um jährlich 350 Millionen Euro steigen. Mit der Preissteigerung werde nicht nur eine Auflage der Europäischen Union zur Kosten deckenden Abgabe der Anschlüsse erfüllt. Auch Preisbrecher im Markt für Ortsgespräche könnten davon profitieren. Sie müssen dann nicht mehr die geplanten 0,4 Cent pro Minute zahlen, mit denen die Telekom sie an den Verlusten aus den Anschlussgebühren beteiligen wollte.Telekom: Preis bleibt unverändertDie Deutsche Telekom wird die Gebühren für analoge Anschlüsse zum Sommer nicht anheben. Konzernsprecher Frank Domagalla wies am Sonntag einen entsprechenden Bericht des "Focus" zurück. "Die Telekom hat bei der Regulierungsbehörde keinen entsprechenden Antrag gestellt", sagte er auf Anfrage. Der Preis bleibe unverändert bei 13,72 Euro je Analoganschluss.

Ein Halleluja mit Blasmusik

200 000 Christen Hand in HandEin Halleluja mit Blasmusik

Berlin (rpo). Abschluss des ökomenischen Kirchentags in Berlin: Unter der prallen Sonne feierten mehr als 200.000 Katholiken und Protestanten ihren größten gemeinsamen Gottesdienst seit der Reformation. "Ihr sollt ein Segen" sein - unter diesem Motto waren fast eine Viertelmillion Christen nach Berlin gereist. Fünf Tage lang hatten sie die Gemeinsamkeiten ihrer Konfessionen beschworen und über Trennendes gesprochen. Als sich dann während des Gottesdienstes zwischen Reichstag und Kanzleramt Zehntausende die Hände zum gemeinsamen "Vaterunser" reichten, ergriff auch der Protestant und Bundespräsident Johannes Rau die Hand des Berliner Erzbischofs, Kardinal Georg Sterzinsky. Mit viel Halleluja und Blasmusik hatten die Kirchen den Gottesdienst gestaltet - 5 500 Posaunen, Trompeten und Hörner erklangen in den Himmel und übertönten das Rattern der Hubschrauber. Gedränge, Hitze und müde Beine - auf der Wiese mischten sich andächtige Ruhe mit ausgelassener Freude und zufriedener Erschöpfung. Immer wieder stimmten Jung und Alt die Lieder aus voller Kehle an. Großleinwände neben AltarbühneVor dem Brandenburger Tor und im Tiergarten verfolgten Menschen auf Großleinwänden das Geschehen auf der Altarbühne. Dort reichten sich, in Erinnerung an die Taufe, die Repräsentanten der großen Kirchen Schüsseln mit geweihtem Wasser und zeichneten sich gegenseitig ein Kreuz auf die Stirn. Immer wieder brandete Applaus auf, wenn der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Manfred Kock, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, Arbeitslosigkeit und Ungerechtigkeit in der Welt anprangerten. Nachdem die Kirchentagspräsidenten Elisabeth Raiser und Hans Joachim Mayer die Teilnehmer verabschiedet hatten, wollte das große Treffen nicht enden. Musiker kamen zu Spontankonzerten zusammen, rund um das Brandenburger Tor stimmten Chöre Kirchenlieder an. Lange Schlangen bildeten sich auch vor den den Unterschriftlisten für einen weiteren ökumenischen Kirchentag im Jahr 2008 - wieder in Berlin. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat die Einladung bereits ausgesprochen.

China: SARS auf dem Rückzug
China: SARS auf dem Rückzug

"Bedeutende Fortschritte"China: SARS auf dem Rückzug

Peking/Taipeh (rpo). Aufatmen in China: Die Zahl der Neu-Infektionen mit der lebensbedrohenden Lungenkrankheit Sars ist auf den bislang niedrigsten Stand gefallen.Am Wochenende kamen nur drei neue Erkrankungen hinzu. Allerdings starben vier Patienten an dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom. In Taiwan meldeten die Behörden am Samstag und Sonntag 13 neue Infektionen. In Hongkong starb ein zweiter Arzt, der sich bei der Behandlung eines Patienten angesteckt hatte. In der chinesischen Hauptstadt, wo nur zwei neue Infektionen hinzukamen, sprach der Sprecher der Stadtregierung, Cai Fuchao, von "bedeutenden Fortschritten" bei der Kontrolle der Krankheit. Am Sonntag wurde wieder nur eine neue Infektion gemeldet. Die Zahl der Betten für Sars-Patienten wurde auf 2500 in 7 speziellen Hospitälern verringert. Derzeit werden nur noch 1377 Patienten in Krankenhäusern behandelt. Peking zählt bislang 2522 Fälle und 181 Tote. Kampagne zum FiebermessenLandesweit (ohne Hongkong) wurden in China seit Ausbruch der Krankheit 5328 Erkrankungen und 332 Todesfälle gemeldet. Taiwan startete am Sonntag eine Kampagne zum Fiebermessen. Die 23 Millionen Einwohner wurden aufgefordert, morgens und abends ihre Temperatur zu messen. Wer über 37 Grad misst, soll die Sars-Hotline anrufen. Die Inselrepublik, wo die Zahl neuer Infektionen noch am schnellsten wächst, zählt bislang 680 Fälle und 81 Tote. In Hongkong starb am Samstag ein 58 Jahre alter Hals-Nasen-Ohren- Arzt, der sich bei einem Patienten angesteckt hatte. In der Hafenmetropole sind bislang 278 Menschen an Sars gestorben.Singapur feiert Ende der Sars-GefahrKaum ein anderes Land griff derart rigoros und rasch im Kampf gegen die Krankheit durch wie die "Löwenstadt": Um eine mögliche Ausbreitung einzudämmen, wurden schon früh alle Schulen über Wochen geschlossen, zeitweise waren mehr als 2000 Menschen unter Quarantäne gestellt worden. Gesetze, die bei Verstößen gegen die Isolation sogar mit Gefängnis drohten, wurden in Rekordzeit erlassen. Täglich widmete die "Times" dem "Krieg gegen Sars" mehrere Sonderseiten, während der Irak-Krieg weiter hinten stattfand. In den Supermärkten füllten Thermometer jeder Preisklasse und "Sars-Sets", die neben Atemmasken gute Tipps enthielten, ganze Regale.Umso größer das Aufatmen, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Singapur am Samstag von ihrer Liste der Länder mit Sars-Gefahr nahm. "Singapur ist O.K., die glücklichen Tage sind zurück", titelte am Sonntag die größte Tageszeitung "Straits Times" erleichtert. Auf der Amüsiermeile Boat Quay im Schatten der markanten Hochhäuser feierten tausende Menschen bis zum Morgen den Beginn der "Zeit nach Sars". 31 Menschen waren in der tropischen Handels- und Finanzmetropole an der Seuche gestorben, 206 Krankheitsfälle wurden bekannt.

Ullrich freut sich auf die Deutschlandtour

Motivation nach Zwangspause nur noch größerUllrich freut sich auf die Deutschlandtour

Erfurt (rpo). Nach dreißigtägiger Zwangspause brennt Jan Ullrich auf den Start bei der anstehenden Deutschlandtour. Sie ist wichtiger Bestandteil seiner Vorbereitungen auf die Tour de France.Die gelungene Premiere seines neuen Teams Bianchi hat Jan Ullrich wieder Mut gemacht. "Die Vorbereitung war durch den Ärger mit Coast in den letzten Wochen nicht optimal, aber wir sind konkurrenzfähig", sagte der Kapitän des neu geschaffenen Rennstalls nach seinem 16. Rang beim Rennen "Rund um die Hainlaite" in Erfurt. 30 Tage hatte der Olympiasieger zuvor keinen Wettkampf bestritten, seine Motivation schien dadurch nur noch größer geworden zu sein: "Ich will jetzt eine richtig gute Deutschland-Tour fahren und mich bis zur Tour de France in die bestmögliche Form bringen." Auf den bevorstehenden 1229 km von Dresden nach Saarbrücken will Ullrich von Dienstag bis Pfingstmontag eine erste echte Formüberprüfung bestreiten. Die Tour-Generalprobe findet dann vom 16. bis 25. Juni bei der Schweiz-Rundfahrt statt. "Ich bin voll auf die Tour konzentriert und arbeite sehr zielgerichtet", sagt Ullrich: "Ich will mich in Frankreich zeigen, vielleicht eine Etappe gewinnen. Vom Toursieg zu sprechen, wäre aber Spinnerei." Zumal in Alex Zülle (Schweiz) und Manuel Beltran (Spanien) zwei seiner Helfer nicht mehr mit im Team sind. Schuld ist das unsaubere Geschäftsgebaren von Ex-Teamchef Günther Dahms beim bisherigen Arbeitgeber Coast. Auf ihn ist Ullrich deshalb wütend. "Er hat uns gezielt verarscht", sagt der 29-Jährige. Auf seine 18 Teamkollegen im türkisfarbenen Bianchi-Trikot lässt er dennoch nichts kommen: "Wir sind sicher nicht das stärkste Team, aber dafür ist jeder in der neuen Mannschaft topmotiviert." Am Montag präsentiert sich das Team in Dresden, wo am Dienstag der Start zur Deutschland-Tour erfolgt. "Wir wollen die Rundfahrt nutzen, um unseren Rennstall in den Traditionsfarben von Bianchi bekannt zu machen", sagt Team-Manager Jacques Hannegraaf. Ullrich freut sich auf die sieben Etappen: "Endlich ist Ruhe eingekeht, jetzt geht es wieder um Sport." Mit dem ersten Bianchi-Auftritt beim Hainleite-Rennen war Ullrich zufrieden: "Beim Rennen in Erfurt lief es für mich besser als ich erwartet hatte. Durch eine Magen-Darm-Grippe konnte ich vergangene Woche nicht richtig trainieren, dadurch hatte ich am Anfang des Rennen etwas schwere Beine. Aber mit den Kilometern wurde es immer besser." Beim Sieg von Enrico Poitschke (Gera) vor Rene Haselbacher aus Österreich und seinem Freund und früheren Telekom-Teamkollegen Jens Heppner kamm Ullrich mit 19 Sekunden Rückstand am Ende der ersten Hauptgruppe ins Ziel. Den Spurt um Platz vier konnte Erik Zabel für sich entscheiden. Schmerzlich für Telekom war der Ausfall des Australiers Cadel Evans, dem bei einem Sturz das Schlüsselbein brach.

El-Kaida-Terrorist in Iran verhaftet?

ZeitungsberichtEl-Kaida-Terrorist in Iran verhaftet?

Kairo (rpo). Der mutmaßliche El- Kaida-Terroristen Abu Mussab el Sarkawi soll iranischen Sicherheitsbehörden ins Netz gegenagen sein. Er soll als Drahtzieher eines Anschlags in Jordanien gesuchten worden sein.Das berichtete die in London erscheinende arabische Zeitung "Al-Sharq Al- Awsat" am Sonntag unter Berufung auf britische Sicherheitskreise. Der Aufenthalt Sarkawis in Iran sei dem Geheimdienst durch Telefonate zwischen ihm und seiner Ehefrau in Jordanien bekannt geworden. US-Außenminister Colin Powell hatte Anfang Februar, als er Gründe für einen Krieg im Irak aufzählte, erklärt, Sarkawi habe im Nordirak ein Trainingslager für Terroristen aufgebaut und halte sich in Bagdad auf. Der Irak beherberge ein Terrornetzwerk, das von Sarkawi geleitet werde, einem engen Verbündeten von Osama bin Laden. Sarkawi habe aus dem Irak heraus etwa die Ermordung des US-Diplomaten Foley im vergangenen Oktober in Jordanien dirigiert. Hunderte mutmaßliche Kaida-Mitglieder in HaftDas iranische Außenministerium hatte vergangene Woche die Festnahme von Hunderten mutmaßlicher Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida von Bin Laden bestätigt. Teheran erklärte jedoch, es befänden sich keine Führungsmitglieder der Organisation unter den Festgenommenen, deren Identität den iranischen Behörden zum Teil noch unbekannt sei. "Al-Sharq Al-Awsat" hatte am Freitag berichtet, unter den Festgenommenen sei auch der El-Kaida-Sprecher Sulaiman Abu Gheith, der aus Kuwait stammt und auf einem nach den Anschlägen vom 11. September 2001 veröffentlichten Videoband neben Bin Laden zu sehen war.

Schüttler in Paris gescheitert

Agassi im EiltempoSchüttler in Paris gescheitert

Paris (rpo). Rainer Schüttler ist bei den French Open im Achtelfinale ausgeschieden. Der Niederländer Martin Verkerk machte in drei Sätzen kurzen Prozess.Der Australian- Open-Finalist erwischte im sonnigen Paris einen rabenschwarzen Tag und verlor am Sonntag gegen den ungesetzten niederländischen Debütanten 3:6, 3:6, 5:7. Der 27-jährige Korbacher, der im Januar in Melbourne für Furore gesorgt hatte, stand zum ersten Mal im Achtelfinale von Roland Garros. Letzte Deutsche in der Runde der letzten Acht waren 1996 Michael Stich und Bernd Karbacher. "Im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers spiele ich mein schlechtestes Tennis. Hilfe, Hilfe", schimpfte Schüttler noch während des 2:01 Stunden währenden Spiels auf dem Center Court. Das sagte alles über seine miserable Verfassung. "Er war weit entfernt von dem, was er kann", urteilte DTB-Präsident und Augenzeuge Georg von Waldenfels. Schüttler selbst relativierte nach dem Match die Analyse seines bislang besten French-Open-Auftritts: "Ich war nicht schlecht, aber auch nicht gut. Ich wollte ihn scheuchen, aber das hat bei seiner Aufschlagstärke nicht funktioniert. Jetzt bin ich enttäuscht, denn ich ich hatte die große Chance, ins Viertelfinale zu kommen." Arme wie Windmühlenflügel Aber nicht an diesem Tag. Der 1,98 m große Verkerk spielte unbarmherzig seine Stärke aus - 22 Asse flogen Schüttler um die Ohren. Er bekam keine Länge in seine zudem schlecht platzierten Bälle und lud den schnell aufrückenden Gegner zu seinen Punkten ein. Am Netz kam Schüttler an dem Mann mit Armen wie Windmühlenflügel nicht vorbei. Im Angesicht der Niederlage zerfetzte er nach dem zweiten Satz sein knallrotes Trikot. Verkerk machte ihn noch wütender, ballte die Faust in Richtung Schüttler und hielt sich strikt an Regel Nummer 1 in niederländischen Tennis-Kreisen: "Bloß nicht gegen einen Deutschen verlieren!" Verkerk steht als erster Niederländer seit Richard Krajicek 1996 im Viertelfinale. Sein nächster Gegner ist Carlos Moya aus Spanien. Der Paris-Sieger von 1998 bezwang Jiri Novak aus Tschechien mit 6:2, 6:3, 3:6, 2:6, 6:3. Schüttler indes wollte wo schnell wie möglich weg aus Paris und erst einmal ein paar Tage "blau" machen. Im Feld der Geschlagenen befand er sich in guter Gesellschaft. Weltmeister Lleyton Hewitt erwischte es am Samstag schon in der dritten Runde. Der Weltranglisten-Erste aus Australien verlor gegen den Spanier Tommy Robredo mit 6:4, 6:1, 3:6, 2:6, 3:6 und steht zum ersten Mal seit vier Jahren nicht im Achtelfinale von Roland Garros. Am Sonntag durfte Hewitt über die kämpferischen Qualitäten seiner Freundin Kim Clijsters staunen. Die 19-jährige Belgierin schlug die Bulgarin Manuela Malejewa 0:6, 6:2, 6:1 und trifft im Viertelfinale auf die zwölf Jahre ältere Conchita Martinez aus Spanien. Venus Williams überraschend ausgeschiedenFür Vorjahresfinalistin Venus Williams ist eine Revanche gegen ihre jüngere Schwester Serena für vier hintereinander erlittene Finalniederlagen bei den Grand-Slam-Turnieren nicht mehr möglich. Die an Nummer 3 gesetzte Amerikanerin unterlag überraschend der 18-jährigen Russin Wera Zwonarewa mit 6:2, 2:6, 4:6. Ihre Schwester Serena trifft im Viertelfinale auf Lokalmatadorin Amelie Mauresmo. Die Titelverteidigerin ist ebenso noch ohne Satzverlust wie die Französin, die die Weltranglistenerste in diesem Jahr im Halbfinale von Rom bezwungen hat. Justine Henin-Hardenne (Belgien) zog an ihrem 21. Geburtstag mit einem Dreisatzsieg über Patty Schnyder (Schweiz) in die Runde der letzten 8 ein und trifft auf Chanda Rubin (USA). Titelverteidiger Albert Costa bewies am Wochenende Marathon-Qualitäten und wurde von der französischen Sportzeitung L'Equipe "Sandsträfling" getauft. Der Spanier musste beim 4:6, 4:6, 6:3, 6:4, 6:4 gegen den von Krämpfen geschüttelten Nicolas Lapentti (Ecuador) zum dritten Mal über fünf Sätze gehen. Insgesamt hat Costa in diesem Jahr in Paris schon 11:56 Stunden auf dem Platz verbracht. Im Express-Tempo entledigte sich Andre Agassi (USA) dagegen seiner Pflichten. Vor den Augen seiner Ehefrau Steffi Graf benötigte er für den 6:2, 6:1, 7:5-Sieg über Flavio Saretta (Brasilien) nur 64 Minuten. Ob er im Viertelfinale auf Hamburg-Sieger Guillermo Coria oder Mariano Zabaleta trifft, war ihm völlig egal: "Jeder, der spanisch spricht, ist gut auf Sand."

Bundespräsident: Will Merkel den Vogel?

"Vogel wäre eine exzellente Wahl"Bundespräsident: Will Merkel den Vogel?

Berlin (rpo). Nach Medienberichten möchte CDU-Chefin Angela Merkle den scheidende thüringische Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) als Bundespräsident. Der hat aber offenbar keine rechte Lust.Unter Berufung auf "gut informierte Unions-Kreise" berichtete die "Welt am Sonntag", in dieser Favoritenstellung liege auch der Grund für den vorgezogenen Rücktritt des 70-Jährigen als Ministerpräsident. Ursprünglich hatte Vogel dem Bericht zufolge erst im kommenden Jahr, dem Jahr der Bundespräsidenten- und thüringischen Landtagswahl, sein Amt an den designierten Nachfolger, den CDU-Landes- und Fraktionschef Dieter Althaus, übergeben wollen. "Vogel wäre eine exzellente Wahl mit seinen politischen und menschlichen Werten", sagte Althaus dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Mit ihm könnten sich schon auf Grund seiner Ost-West-Erfahrung die Menschen in ganz Deutschland identifizieren." Nach der bayerischen Landtagswahl im Herbst "sollten Union und FDP zusammenkommen und darüber beraten, ob sie einen gemeinsamen Kandidaten anbieten wollen". Andere LebensplanungTrotz der hartnäckigen Gerüchte hat der scheidende thüringische Ministerpräsident Jochen Vogel bestritten, Bundespräsident werden zu wollen. Er habe nicht das eine Staatsamt aufgegeben, um ein anderes anzustreben, sagte der CDU-Politiker eine Woche nach seiner überraschenden Rücktrittsankündigung der Zeitschrift "Super Illu". Vogel sagte, seine Lebensplanung sehe anders aus. Zugleich wies er daraufhin, dass die Wahl des Bundespräsidenten erst nächstes Jahr stattfinde. Darüber sollte man reden, wenn es soweit sei, und aus Respekt vor dem Amt nicht schon ein Jahr zuvor, wird der CDU-Politiker zitiert. Der Bundespräsident wird am 23. Mai 2004 in der Bundesversammlung gewählt. Union und FDP verfügen dort über eine knappe Mehrheit.

Wedel dreht Mallorca-Komödie

NachbarschaftsterrorWedel dreht Mallorca-Komödie

München (rpo). Komödien über Mallorca gibt es mittlerweile viele. Doch keine von Regisseur Dieter Wedel - noch nicht.Erst kam der Frust, dann die Idee: Regisseur Dieter Wedel (60) will eine bissige Komödie über Mallorca drehen. Baulärm in unmittelbarer Nachbarschaft seiner Wohnung auf der Baleareninsel sei der Anlass, sagte Wedel ("Der große Bellheim", "Die Affäre Semmeling") dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Seit drei Jahren fühle ich mich wie auf einer Großbaustelle." Eine spanische Immobiliengruppe errichte neben seinem Grundstück eine riesige Siedlung mit Ferienappartements. "Das war Nachbarschaftsterror mit massiver Lärmbelästigung und Luftverschmutzung." Einige einflussreiche Firmen und Familien "bestimmen hier alles", sagte Wedel weiter. Perfekter StoffIrgendwann habe er dann gemerkt: "Das ist doch der perfekte Stoff für eine amüsant-bissige Mallorca-Komödie." Im nächsten Jahr will der Regisseur das Drehbuch schreiben. 2005 solle gedreht werden. "RTL hat schon Interesse bekundet, das ZDF aber auch."

Indien: Gluthitze fordert Hunderte Tote

Keine Abkühlung in SichtIndien: Gluthitze fordert Hunderte Tote

Neu Delhi (rpo). Kaum zu glaubende Temperaturen bis 49 Grad herrschen derzeit in Indien. Die Hitzewelle hat schon 842 Menschen das Leben gekostet.Am stärksten betroffen ist der südliche Bundesstaat Andhra Pradesh, in dem nach Angaben der Behörden vom Sonntag bislang 795 Menschen der Gluthitze zum Opfer fielen. In der Hauptstadt Neu Delhi wurde am Samstag eine Temperatur von fast 44 Grad gemessen. Zeitungen berichteten, dass der Wasserverbrauch bald rationiert werden müsse, wenn die Temperaturen so hoch blieben. Nach Angaben von Meteorologen ist ein Ende der Hitzewelle noch in weiter Ferne, da der sonst vor der Monsunzeit übliche Regen bislang nicht in Sicht sei. Schon vor einem Jahr waren bei einer ähnlichen Hitzewelle in Indien mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen.

Die Leiden des Boris Becker

Becker verkleinert seine Finca auf MallorcaDie Leiden des Boris Becker

Hamburg (rpo). Viele Deutsche machen Urlaub auf Mallorca. Nur wenige können sich auf der Insel eine Villa leisten. Boris Becker kann - und muss seine Finca nun zwangsweise verkleinern.Becker wird seine Villa auf der spanischen Insel Mallorca verkleinern. Das kündigte der Tennisstar in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" an. Damit wolle Becker einen Schlussstrich unter den vier Jahre dauernden Streit mit den einheimischen Behörden ziehen, schrieb das Blatt. "Die Bauarbeiten werden sofort beginnen", wurde Becker zitiert. Der Ex-Tennis-Spieler verteidigte den Bau. Er sei Opfer eines eiskalten politischen Klimas auf der Insel. Der örtliche Bürgermeister Monserrat Santandreu verteidigte dagegen die Haltung der Behörden. In der gesamten Kommune gebe es niemanden, der so stark gegen die Normen verstößt, wie Boris Becker, der seine Baugenehmigung um 480 Quadratmeter überschritten habe, sagte er der Zeitung. Das Haus hat laut "BamS" 970 Quadratmeter Wohnfläche, erlaubt seien aber nur die Hälfte. Becker kündigte an, dass er die Pläne zum Verkauf der Finca vorerst verworfen habe. Er werde sie erst einmal selber genießen.

McBerti verspricht heißen Tanz

Rückkehr zum DFB möglichMcBerti verspricht heißen Tanz

Wolfsburg (rpo). Viele haben Realitätsverlust diagnostiziert. Im Interview erklärt Berti Vogts, warum er überzeugt ist, im Länderspiel seiner Bravehearts gegen die deutsche Nationalmannschaft eine realistische Chance zu haben. Gleichzeitig liebäugelt er mit einem Engagement beim DFB."Sicher, wir haben zu kämpfen. Trotzdem sind wir in der Lage, Deutschland zu schlagen", sagte der 56-Jährige in einem Interview mit der Welt am Sonntag und lieferte die Begründung gleich mit: "Deutschland hat in Wales verloren, hat eine zweite schlechte Halbzeit gegen Irland gespielt. Und hier im Hampden Park wird eine heiße Atmosphäre herrschen. Ich habe ein sehr gutes Gefühl." Magere BilanzTrotz seiner bislang mageren Bilanz mit den "Bravehearts" (9 Niederlagen in 15 Spielen) ist Vogts, der noch bis 2006 in Schottland unter Vertrag steht, vor dem Match gegen sein früheres Team auch noch aus einem anderen Grund zuversichtlich: "Die Leidenschaft der Spieler ist großartig, sie haben nur manchmal das Problem, das in Spielen umzusetzen. Aber sie können sicher sein, gegen Deutschland werden wir ganz anders auftreten. Wir werden sehr schottisch spielen. Die Schotten haben immer gekämpft, haben einen starken Willen und eine super Mentalität." Der 96-malige Nationalspieler bestreitet, dass die Begegnung mit Deutschland für ihn eine ganz besondere sei: "Ich habe hier den Job, eine Mannschaft aufzubauen. Es ist kein besonderes Spiel. Es gibt kein Duell Völler und Vogts." Der Weltmeister von 1974, der als Bundestrainer 1998 wenige Wochen nach dem Viertelfinal-K.o. gegen Kroatien bei der WM 1998 in Frankreich nicht zuletzt auf Druck der Öffentlichkeit zurückgetreten war, blickt aber nicht im Zorn zurück und könnte sich nach seiner Rückkehr nach Deutschland sogar wieder einen Job beim Verband vorstellen: "Man hat mich beim DFB immer fair behandelt. Vielleicht gibt es nach meiner Rückkehr aus Schottland die Möglichkeit, im administrativen oder im Nachwuchsbereich zu arbeiten. Rudi Völler und ich spielen das Spielchen der Abrechnung nicht mit." Vogts beschwert sich über Mayer-VorfelderVogts, der Deutschland 1996 in England zum Europameistertitel führte, hat aber nicht nur gute Erinnerungen an seine Arbeit in Diensten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). "Ich habe die Unterstützung, die ich von Herrn Braun hatte (der heutige Ehrenpräsident Egidius Braun war von 1992 bis 2001 DFB-Präsident/Anm. d. Red.). Später hatte ich Kämpfe mit Mayer-Vorfelder (seit 1991 DFB-Präsident/Anm. d. Red.). Ich habe vergeblich um fünf Millionen Mark für Nachwuchsförderung gebeten. Nun gibt man rund acht bis zehn Millionen für die Sichtung der Acht- bis Zwölfjährigen aus." Vogts, der in seiner Amtszeit als Bundestrainer nur 12 von 102 Spielen verloren hat und dennoch ständig mit Anfeindungen zu leben hatte, hat nach eigenen Angaben unter die Vergangenheit einen Schlussstrich gezogen: "Heute lache ich darüber. Aber ich habe mich zurückgezogen", sagte der gebürtige Büttgener und meinte weiter: "Ich habe meine Steuern bezahlt, habe weder Kinder entführt, noch Drogen genommen. Probleme habe ich mit eine gewissen Gruppe von Journalisten. Ein Jahr habe ich gebraucht, um damit klarzukommen, was um meinen Rücktritt als Bundestrainer herum passiert ist. Ich habe mich intensiv selbst in Frage gestellt. Eine schwere Zeit, die hinter mir liegt. Vielleicht bin ich zu freundlich, ehrlich und direkt."

Nackter Motorradfahrer verunglückt

Schulterverletzung und PrellungenNackter Motorradfahrer verunglückt

Anhänger der Freikörperkultur (FKK) haben kaum Probleme mit ihrer Nacktheit - außer sie schwingen sich blank auf ihr Motorrad.

Drei-Schluchten-Staudamm in Betrieb

China heftig kritisiertDrei-Schluchten-Staudamm in Betrieb

Peking (rpo). China hat am Sonntag seinen Drei-Schluchten-Staudamm in Betrieb genommen. Das größte Wasserkraft-Projekt der Welt ist wegen tiefer Natur-Eingriffe heftig umstritten.Nach zehn Jahren Bauzeit und der Umsiedlung von mehr als einer Million Menschen ist der Drei-Schluchten-Staudamm am chinesischen Jangtse-Strom in Betrieb genommen worden. Das wegen der tiefen Eingriffe in die Natur umstrittene Bauwerk ist das größte Wasserkraft-Projekt der Welt. In dem bis 2009 angestrebten Endausbau soll der Damm eine Stromkapazität von 18,2 Megawatt bereitstellen. Mehrere Stunden nach Schließung des Schleusentors erreichte der Wasserpegel im Staubecken bereits 106 Meter. Bis Mitte Juni soll der Wasserstand auf 135 Meter steigen. Drei von insgesamt 22 Öffnungen der gigantischen Staumauer bleiben vorerst geöffnet, um dem Unterlauf des Jangtse noch genügend Wasser zu lassen. Vorzeigeprojekt auf dem Weg zur High-Tech-NationDie Schließung des Schleusentors wurde im staatlichen Fernsehen live übertragen. Der Drei-Schluchten-Staudamm ist für die Regierung ein ähnlich bedeutendes Vorzeigeprojekt auf dem Weg zur High-Tech-Nation wie das ehrgeizige Raumfahrtprogramm. Die drei Schluchten des Jangtse - Qutang, Wuxia und Xiling - sind für China ein ähnlich bedeutsames nationales Symbol wie die Große Mauer und schon vor Jahrhunderten von Dichtern besungen worden. Der Bau des Staudamms begann 1993, die letzten Bauarbeiten sollen bis 2009 beendet sein. Bis dahin soll der Wasserpegel des Staubeckens eine Höhe von 175 Metern erreicht haben.

Keine Kürzungen beim Verteidigungsetat

"Keine Eingriffsmöglichkeiten"Keine Kürzungen beim Verteidigungsetat

Berlin (rpo). Hans Eichel und Sparen gehören zusammen. Doch trotz der riesigen Haushaltslücken will der Bundesfinanzminister den Verteidigungsetat von den Einsparungen im Bundesetat 2004 ausnehmen."Der Minister sieht hier keine Eingriffsmöglichkeiten", sagte sein Sprecher Jörg Müller am Sonntag auf dpa-Anfrage. Damit bleibt es bei den bis 2006 auf jährlich 24,4 Milliarden Euro festgelegten Ausgaben für Verteidigungsminister Peter Struck (SPD). Ausnahmen von Eichels Kürzungen soll es auch in den Bereichen Bildung, Forschung und Verkehr geben. Ansonsten müsse bei den in der kommenden Woche beginnenden Chefgesprächen Eichels mit seinen Kabinettskollegen zur Aufstellung des Bundeshaushalts 2004 alles auf den Prüfstand, sagte Müller. Eichel muss eine Lücke von mindestens 15 Milliarden Euro schließen. Dazu sollten die Subventionsausgaben des Bundes um 10 Prozent im Vergleich zu 2003 weiter gekürzt werden. Dies entspricht laut Müller einer Einsparsumme von zusätzlich "mehr als 1 Milliarde Euro". Neuverschuldung unter die Investitionssumme drückenDie Ministerien sollten hierzu Vorschläge unterbreiten. Die Finanzhilfen würden entsprechend bewertet, zeitlich stärker befristet und abgebaut. Einzelheiten wollte Müller nicht nennen. Die schonende Behandlung des Verkehrshaushalts begründete Müller mit dem hohen Anteil von Investitionen, die gerade bei schwacher Konjunktur nicht angetastet werden dürften. Die Neuverschuldung müsse "jedenfalls unter die Investitionssumme" gedrückt werden und so im verfassungsmäßigen Rahmen bleiben, sagte Müller. Die Investitionen sind bisher mit rund 26 Milliarden Euro für 2004 angenommen. Fachleute in der Koalition gehen für den Haushaltsentwurf von einer Neuverschuldung zwischen 20 und 23 Milliarden Euro aus. Müller wollte eine solche Zahl nicht bestätigten, sondern verwies auf das Ende der Chefgespräche Mitte bis Ende des Monats.

Michael Ballack Superstar
Michael Ballack Superstar

"Jetzt noch Berti wegputzen"Michael Ballack Superstar

Berlin (rpo). Ballack macht den Unterschied. Nach seiner famosen Vorstellung im DFB-Pokalfinale übertreffen sich die Kommentatoren in Lobeshymnen über Michael Ballack.Dieses Mal verließ Michael Ballack das Berliner Olympiastadion als strahlender Triumphator. Mit seinen beiden Toren machte der Fußball-Nationalspieler den Weg zum 11. Pokalsieg von Meister Bayern München frei und streifte persönlich ein für alle Mal das ihm aus Leverkusener Zeiten anhängende Verlierer-Image ab. Vor zwölf Monaten hatte er im Endspiel noch mit Bayer gegen Schalke 04 verloren (2:4), jetzt krönte der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler mit dem 3:1-Sieg gegen seinen Ex-Club 1. FC Kaiserslautern gleich seine Premieren-Saison im Bayern-Trikot mit dem "Double". "Im Sport zählen nur erste Plätze. Da ist es nach der letzten Saison sensationell, wenn man gleich im ersten Jahr zwei Titel holt", sagte Ballack in Erinnerung an die gleich drei zweiten Plätze mit Leverkusen, an die sich noch das verlorene WM-Finale gegen Brasilien anschloss, bei dem er wegen Gelb-Sperre tatenlos zuschauen musste. Schon nach zehn Minuten hatte er mit seinem Kopfballtreffer und dem verwandelten Foulelfmeter das Spiel vorentschieden, beim 3:0 von Claudio Pizarro (50.) glänzte Ballack zudem als Vorbereiter. "Er ist in München ein Winner geworden", lobte Bayern-Manager Uli Hoeneß. Die Wandlung vom Bayer-Pechvogel zum Bayern-Glückskind liegt für Ballack in der Münchner Erfolgs-Mentalität begründet. "Wenn man mit anderen Mannschaften verliert, ist es vielleicht nicht so schlimm. Der Druck, die Erwartungen sind hier ganz anders. Das ist vielleicht der Tick, die paar Prozent, die zum Titel führen", glaubt er. Die Lobeshymnen auf den sechs Millionen teuren Nachfolger von Stefan Effenberg, über den in München längst keiner mehr spricht, kannten in der Nacht der Pokalfeier kaum Grenzen. "Er hat dem Bayern- Spiel eine ganz andere Richtung gegeben", bemerkte Präsident Franz Beckenbauer. Und dass man die Bayern zu Saisonbeginn als "weißes Ballett" tituliert habe, "das war er", meinte Beckenbauer. "Er hat jetzt im Mittelfeld das Zepter übernommen", kommentierte Karl-Heinz Rummenigge. Effenberg habe sich "um den Mittelkreis aufgebaut, und die anderen mussten für ihn laufen", verglich der Vorstandsvorsitzende, Ballack dagegen laufe "unglaubliche Kilometer" und sei zudem der "torgefährlichste Mittelfeldspieler der Welt". Trainer Ottmar Hitzfeld bescheinigt seinem neuen Leitwolf "eine unheimliche Effizienz und Präsenz" auf dem Platz. Doch ausruhen darf sich Ballack nicht, Hitzfeld erwartet in der neuen Saison noch mehr von seiner Nummer 13: "Ich hoffe, dass er dieses Potenzial nächstes Jahr auch in der Champions League abruft und die Mannschaft dorthin führt, wo sie hingehört: unter die ersten Acht", sagte der Trainer. Zum Feiern blieb für Ballack selbst am Wochenende kaum Zeit. "Es ist noch nicht Urlaub, es kommen noch zwei EM-Qualifikationsspiele", erinnerte er selbst an die Partien in Schottland (7. Juni) und vier Tage später auf den Färöer Inseln. Nach einem halben Jahr kehrt Rudi Völlers Erfolgsgarant in die Nationalelf zurück und soll im Kampf um das Europameisterschafts-Ticket vor allem dabei mithelfen, "Berti wegzuputzen" (Rummenigge). Auf die Partie in Glasgow ist Ballack total heiß: "Mein Verhältnis zu Berti Vogts ist ja bestens bekannt. Ich kann nur sagen: Mich braucht der Rudi sicher nicht zu motivieren."

Kanzler fordert "Mut, Neues zu wagen"

Schröder verteidigt Agenda 2010Kanzler fordert "Mut, Neues zu wagen"

Berlin (rpo). Sonderparteitag der SPD in Berlin: Schröder kämpft in seiner Rede vor den Delegierten für seine Reform-Agenda 2010.Er fordert seine Partei auf, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch die kommenden Generationen ihr Leben frei gestalten könnten. Dazu müsse jetzt Mut zur Veränderung aufgebracht werden. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität als Grundwerte der SPD würden nicht in Frage gestellt. Verändern müssten sich aber die Mittel, um die Wirklichkeit zu gestalten. Die SPD brauche "den Mut, Neues zu wagen", verlangte der Parteichef. Dabei müsse man sich auch von Dingen verabschieden, die einem lieb und oft auch teuer geworden seien. Den Bürgern müsse erklärt werden, warum der Kraftakt notwendig sei, nämlich, dass der Wohlstand und der gesellschaftliche Zusammenhalt ohne Reformen gefährdet sei. Kraft zur ModernisierungVon dem Parteitag müsse das Signal ausgehen, dass die SPD die Kraft zur Modernisierung des Landes habe. Die Sozialdemokraten stellten sich denen in den Weg, die ganz einfache Lösungen parat hätten. Schröder nannte in diesem Zusammenhang den DGB und dessen Vorsitzenden und erklärte: "Ich bin froh, dass Michael Sommer hier ist." Die Gewerkschaften sollten wissen, dass sie sich mit der SPD "streitig, aber fair" über Inhalte austauschen könnten, ohne die gemeinsamen Wurzeln zu vergessen. Wer schon das Totenglöckchen der Koalition in Berlin läuten wolle, dem setze die SPD Mut und Gestaltungswillen entgegen, sagte der Kanzler. "Gerechtigkeit, das kann für uns nicht Gleichheit im Unrecht sein." Gerecht sei, was die Menschen in Erwerbsarbeit bringe und was geordnete Staatsfinanzen hinterlasse. "Wir dürfen heute nicht all' das aufessen, wovon die morgen auch noch leben wollen." Deshalb müssten die Sozialsysteme heute so umgestaltet werden, dass sie auch die Menschen in Zukunft gegen die Lebensrisiken in Schutz nehmen könnten. "Das ist der Kern der Reformagenda, die wir miteinander durchsetzen müssen." Arbeitslosen helfen statt sie zu verwaltenSchröder sagte, es könne nicht Sinn sozialdemokratischer Politik sein, Arbeitslose gut zu verwalten, sondern ihnen zu Arbeit zu verhelfen. Nicht nur ihre Werte entscheide die SPD von den anderen Parteien. Die Sozialdemokraten machten sich die Entscheidung nicht leicht. Sie seien auch bereit, auf diesem Parteitag Perspektiven über die Agenda 2000 hinaus zu entwickeln.

Ladenschluss: Samstags nun bis 20 Uhr

Geändertes Ladenschlussgesetz tritt in KraftLadenschluss: Samstags nun bis 20 Uhr

Berlin (rpo). Ab dem 1. Juni ist es soweit: Geschäfte dürfen ab sofort samstags bis 20 Uhr öffnen.Am Sonntag trat eine entsprechende Änderung des Ladenschlussgesetzes in Kraft, die erstmals am Samstag, dem 7. Juni, angewandt werden kann. Bisher galt die gesetzliche Ladenöffnungszeit von 6 Uhr bis 20 Uhr nur von Montag bis Freitag. Samstags mussten die Einzelhandelsgeschäfte bislang um 14 Uhr schließen. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) kündigte für Mittwoch die Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativ-Umfrage an, die zeigen soll, wie viele Geschäfte die neuen Öffnungszeiten einführen wollen. Vermutet wird, dass der Trend in Richtung 18.00 Uhr geht. Die Neigung, die Geschäfte länger offen zu halten, sei in Großstädten stärker als auf dem Land. Der HDE erwartet auch, dass zunächst viele Geschäfte mit den neuen Öffnungszeiten experimentieren, um zu sehen, wie die Wünsche der Verbraucher aussehen. Ladenschlussgesetz ersatzlos abschaffenNach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden die maximalen Öffnungszeiten seit 1956 kaum verändert. 1996 lagen sie demnach mit 64,5 Stunden pro Woche nur eine Stunde über den erlaubten Zeiten von 1956. Eine erhebliche Ausweitung - gleich auf 80 Stunden - gab es dann im November 1996 mit der Änderung des Gesetzes. Im Vergleich zu 1956 dürfen Händler ihre Geschäfte ab 1. Juni maximal um 20,5 Stunden länger öffnen. Die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger fordert, das Ladenschlussgesetz ersatzlos abzuschaffen. Nur so könnten die Öffnungszeiten den regionalen Bedürfnissen und den Mitarbeiterinteressen angepasst werden.

Boxen: Titel verteidigt - Häußler auf dem Sprung

Box-EM im SupermittelgewichtBoxen: Titel verteidigt - Häußler auf dem Sprung

Frankfurt/Oder (rpo). Danilo Häußler hat am Samstagabend erfolgreich seinen EM-Titel im Supermittelgewicht gegen den Franzosen Rachid Kanfouah verteidigt. Jetzt soll ein WM-Kampf folgen. Dem steht aber noch Sven Ottke im Weg.Box-Europameister Danilo Häußler muss nach seiner sechsten erfolgreichen Titelverteidigung im Supermittelgewicht gegen den Franzosen Rachid Kanfouah weiter auf einen WM-Kampf warten. "Danilo steht in allen Weltranglisten an zweiter Stelle und kriegt auch einen WM-Kampf. Aber erst, wenn Sven Ottke zurückgetreten ist", sagte Promotor Wilfried Sauerland. Vor 3500 Zuschauern in der ausverkauften Brandenburg-Halle von Frankfurt/Oder gewann Häußler mit einem einstimmigen 3:0-Urteil gegen Kanfouah. Der Franzose erwies sich als harter Brocken, der ab der achten Runde mit windmühlenartigen Schlagserien den Kampf für sich entscheiden wollte. "Bis zur siebten Runde war Danilo Weltklasse, dann hat er sich auf einen Schlagabtausch eingelassen", sagte Trainer Manfred Wolke. Häußler ärgerte sich ein bisschen über sich selbst: "Ich wollte Kanfouah nicht den Kampf überlassen und habe deshalb versucht, ein paar Schlagserien unterzubringen." Der Preis sind vier Stiche an der Augenbraue und zwei unter dem Auge. In den nächsten Wochen soll Häußler bei einem Spezialisten in London operiert werden. Eine Enttäuschung erlebte in Frankfurt/Oder Schwergewichtler Timo Hoffmann. Die "deutsche Eiche" war mit viel Zuversicht in den WM-Kampf gegen den Briten Henry Akinwande gegangen, doch das Duell gegen den Zwei-Meter-Mann wurde zu einer Schulstunde für Hoffmann. Er verlor klar nach Punkten und ist damit den Gürtel eines IBF-Continentalmeisters wieder los. "Ich bin noch nicht so weit, um einen Boxer wie Akinwande besiegen zu können", gab Hoffmann zu. Auch Wolke beschönigte nichts: "Größe, Kraft und Kampfeswille reichen nicht, um in der sensiblen Sportart Boxen zum Erfolg zu kommen. Es gehören auch Wahrnehmung, Schlagfähigkeit und Schnelligkeit dazu. Daran müssen wir bei Timo noch arbeiten." Der 2,02 m große Deutsche soll nun über eine Vielzahl von kleineren Kämpfen zu einem großen Boxer werden. "Wir werden mit Timo im Sommer in die USA gehen, wo er mehrere kleine Kämpfe bestreiten soll, damit er Erfahrung und Routine erhält", sagte Sauerland.

Charles: Ein Prinz und sein Job

Recht zur politischen InterventionCharles: Ein Prinz und sein Job

London (rpo). Was eigentlich macht Prinz Charles genau? Nach 51 Jahren als Thronfolger will Charles (54) seine staatsrechtlich nicht existierende Funktion erstmals in einer Erklärung beschreiben.Nach Berichten der "Sunday Times" und der "Mail on Sunday" will er darin seine Rechten und Pflichten benennen und seine Einfluss-Sphäre umreißen. Ausdrücklich werde er sich das Recht vorbehalten, bei Ministern und anderen Politikern zu intervenieren, wenn er sich auch aus der Parteipolitik heraushalten wolle. Außerdem plane er die jährliche Vorlage eines Rechenschaftsberichts zu seinen Finanzen und seinen wohltätigen Stiftungen. Charles hoffe, damit sein Ansehen in der Öffentlichkeit zu verbessern. Gleichzeitig wolle er dem Vorwurf begegnen, er mische sich zu stark in die Politik ein. Charles' zahlreiche Briefe an Regierungsmitglieder zu allen möglichen Fragen sind seit langem umstritten. Zuletzt soll er bei Verteidigungsminister Geoff Hoon darauf gedrängt haben, Vorwürfe gegen einen britischen Offizier wegen möglicher Kriegsverbrechen im Irak nicht untersuchen zu lassen. Der Labour-Abgeordnete Brian White sagte der "Sunday Times", mit der geplanten Erklärung werde Charles dieses Problem auch nicht lösen: Bei bestimmten Themen liege es in der Natur der Sache, dass eine Intervention des Thronfolgers kontrovers diskutiert werde.

BAR lässt Button nicht starten

Monaco: Engländer wollte fahrenBAR lässt Button nicht starten

Monte Carlo (rpo). Am Samstagmorgen der Horror-Crash, der allen den Atem stocken ließ. 24 Stunden später verkündet der Pilot Jenson Button: "Ich kann fahren." Nach langen Diskussionen und eingehenden Untersuchungen entscheidet das BAR-Team: Button darf nicht starten. Der Engländer Jenson Button war beim Großen Preis von Monaco nur Zuschauer. Nach seinem schweren Unfall am Samstag im freien Training hat sein BAR-Team den 23-Jährigen am Sonntag vom Start zurückgezogen, obwohl der frühere Williams-Teamkollege von Ralf Schumacher fahren wollte. "Wir hatten eine Empfehlung vom Krankenhaus und lange Diskussionen mit FIA-Arzt Sid Watkins. Ich hatte Jenson am Telefon, er sagte: Ich kann fahren. Aber wir haben die Entscheidung mit Blick auf seine Gesundheit getroffen", sagte Teamchef David Richards am Sonntagmorgen. "Nach so einem Trauma weiß man nie, welche Auswirkungen möglicherweise ein zweiter Schlag im Kopf haben könnte", sagte Richards: "Jenson wollte etwas beweisen, aber durch das verpasste Qualifying hatte er schon alle Möglichkeiten verloren. Er hat noch eine lange Karriere vor sich, es wäre sinnlos, das für ein Wochenende in Monaco wegzuwerfen." Am Samstagmorgen war den Zuschauern in Monte Carlo und daheim an den TV-Geräten der Atem gestockt. Wie aus dem Nichts schoss plötzlich Buttons Rennauto im freien Training aus dem Tunnel. Am schnellsten Streckenabschnitt verlor der 23-Jährige bei fast 300 km/h aus bisher ungeklärter Ursache die Kontrolle über seinen BAR-Honda und krachte rücklings in die Leitplanke. Danach schleuderte er quer über die Piste und schlug seitlich in die Sicherheitsbarriere ein. Button wurde aus dem zerstörten Boliden geborgen und eingehend von Rennarzt Watkins untersucht und danach im Krankenwagen in das Princess Grace Hospital gebracht. Wie durch ein Wunder blieb der Engländer unverletzt, verzichtete jedoch auf Anraten der Ärzte zunächst auf die Teilnahme am abschließenden Qualifying, um im Hospital weiter beobachtet zu werden. Erleichtert hatte Richards schon eine Stunde nach dem Crash Entwarnung gegeben: "Jenson war bei Bewusstsein, ihm geht es den Umständen entsprechend gut." Der BAR-Boss dankte sofort den Rettungskräften: "Man war sehr vorsichtig, als man ihn aus dem Auto holte. Der Sicherheitsstandard in der Formel 1 ist heute sehr hoch. Vor einigen Jahren hätte dieser Unfall noch böse enden können." Button war an genau derselben Stelle verunglückt wie 1994 der Österreicher Karl Wendlinger. Der heutige DTM-Pilot lag damals 19 Tage im Koma.

Rost-Griller ermitteln Deutschen Meister

Ganze Menüfolgen vom Rost - GrillRost-Griller ermitteln Deutschen Meister

Bad Lippspringe (rpo). Eine gegrillte Schwarzwälder-Kirsch-Torte? Nichts ist unmöglich bei den Deutschen Grillmeisterschaften in Bad Lippspringe.Eine einfache Wurst hat Seltenheitswert bei den Virtuosen am Grill. Gefragt sind vielmehr Kreationen. Am Samstag und Sonntag gaben sich bei den Deutschen Grillmeisterschaften in Bad Lippspringe Anhänger des Barbecue die Grillzange in die Hand. Der vertraute Geruch des Qualms fehlt im ostwestfälischen Kurort nicht, doch ein Einzelkämpfer im Kampf um die "Goldene Grillgabel" am Samstag klärt auf: "Man muss das anders sehen als die meisten Mitteleuropäer, die kaum auf die fertigen Koteletts warten können", sagt der Stuttgarter Boris Bihl. "Für ein gutes Barbecue müssen fünf Stunden eingeplant werden." Bihl muss es wissen. Er wird für seine ausgefallenen Grillmenüs wie "Schweinelendchen Sauvignon" mit Schafskäse und Paprika mit der Goldenen Grillgabel ausgezeichnet. Spaß-Braterei ist keine EntspannungBihl und 34 weitere Starter treten im "Grillteufel"-Wettbewerb zum Auftakt der Meisterschaften am Samstag an. Hier geht es laut Joachim Labudka-Winkler von der "German Barbecue Association" (GBA) "nur um den Spaß". Doch auch bei der Spaß-Braterei ist keine Entspannung angesagt: Wer wie Bihl die "Goldene Grillgabel" sein Eigen nennen will, muss Gemüse, Fisch und Fleisch auf dem Rost zum Gaumenschmaus verwandeln. Vom Grill wandern die mit viel Liebe gezauberten Speisen, etwa Holzkohle-Gyros oder Scampi-Spieße, zunächst einmal in so genannte Food-Container und aus diesen zu den Juroren. Die vergeben dann ihre Urteile, von "stark verkohlt oder noch total roh" bis hin zu "absolute Spitze". "Einige servieren einfach nur eine halbe Kartoffel mit langweiligem Dipp, aber eine marinierte Ananas ist schon toll", beschreibt Juror Thorsten Ising aus Schlangen (Nordrhein-Westfalen) die Bandbreite. Anstrengend sei die Arbeit als Wertungsrichter nicht, doch einige Steaks lägen schwer im Bauch - auch wenn er immer nur Teile esse. Biss, Geschmack und gutes AussehenTraten am Samstag noch Einzelkämpfer gegeneinander an, so waren am Sonntag 27 Profi- und Amateurteams aus ganz Deutschland gefragt, die im Stundentakt insgesamt fünf beziehungsweise vier Gänge grillten. Ihre Delikatessen sollten Biss haben, gut schmecken und lecker aussehen. Die Teams selbst mussten sogar noch die Kriterien für eine "Fun-Bewertung" erfüllen. Übung an allen freien Sonnentagen der bisherigen Saison verstand sich für die Teilnehmer daher von selbst. Darüber hinaus grillen eingefleischte Barbecue-Anhänger selbst im Winter: "Nach der Sauna schmeißen wir erst mal einige Steaks drauf", berichtet Regine Blohmeyer aus dem niedersächsischen Bodenfelde/Weser, von ihrer Grill-Leidenschaft. 30 000 BesucherDie "German Barbecue Association" veranstaltet die Deutschen Grillmeisterschaften seit 1996 und dieses Jahr zum achten Mal für Profis und zum sechsten Mal für Amateure. Erwartet wurden am Wochenende in Bad Lippspringe rund 30 000 Besucher. Für 2004 ist die Grill-Weltmeisterschaft laut GBA in Deutschland geplant.

Rührend: Basler weint beim Abschied

Klose sauer - Gerets versöhnlichRührend: Basler weint beim Abschied

Berlin (rpo). Trainer Eric Gerets hatte ihn nicht mit einem Einsatz im Pokalendspiel berücksichtigt. Dennoch öffnete Mario Basler bei seiner Rede auf der Kaiserslauterner Pokalparty sein Herz und verabschiedete sich unter Tränen.Auf der Bühne stand ein Elvis-Imitator, aber der eigentliche King auf der Pokalparty des 1. FC Kaiserslautern in einem Berliner Hotel war Mario Basler. Nach der 1:3 (0: 2)-Niederlage der Pfälzer im DFB-Cupfinale gegen Meister Bayern München verabschiedete sich der Ex-Nationalspieler zwar voller Wehmut, aber gleichzeitig wie ein Gentleman von seinem Verein. Während seiner Dankesrede, die vom Klubchef Rene C. Jäggi über den Trainer Erik Gerets bis zu den Waschfrauen nahezu alle FCK-Angehörigen beinhaltete, musste der 34-Jährige unter Tränen innehalten und erntete daraufhin die Ovationen aller geladenen Gäste. "Das war echt, denn er ist kein Schauspieler", meinte der sichtlich gerührte Gerets nach der Ansprache Baslers. Der Coach hatte den gelernten Lackierer, der ab September sein Geld im Golfstaat Katar verdient, im frühzeitig entschiedenen Pokalfinale entgegen aller Erwartungen nicht einmal für wenige Minuten eingesetzt. Dennoch verhielt sich Basler wie ein echter Profi und machte Gerets keine Vorwürfe. "Wir haben verloren. Das ist wichtiger als die Frage, ob ich gespielt habe. Ich hätte mir gewünscht, ein paar Minuten zu spielen. Aber ich werde mit dem Coach trotzdem ein Bier trinken. Da bleibt nichts hängen", sagte der gebürtige Neustädter, der trotz seiner Ausmusterung ein inniges Verhältnis zu dem Belgier hat. "Im Kopf hatte Mario schon nach dem Saisonende letzte Woche abgeschlossen. Ich wollte zum Spielende die Jungen bringen, um zu sehen, wie sie sich unter Druck verhalten", begründete Gerets, der sich trotz der Pleite eine dicke Zigarre gönnte, seine Entscheidung gegen Basler. "Super-Mario" blieb trotz seines bitteren Abschieds bis in die frühen Morgenstunden auf der Lauterer Party und schlug damit eine Einladung der Bayern zu deren Sieges-Feierlichkeiten ("Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge haben mich eingeladen") aus. Ganz ohne Kritik wollte sich Basler allerdings nach der schwachen Vorstellung der Pfälzer im Cupfinale nicht verabschieden. "Es ist traurig. Ich habe schon den ein oder anderen Titel gewonnen, aber dem ein oder anderen bei uns war nicht anzumerken, dass er den Pokal holen wollte", meinte das frühere "enfant terrible" und hatte vor seinem "wohlverdienten Urlaub" auch noch einen kessen Spruch in Richtung des Nationalmannschafts-Teamchefs parat. "Fünf Bier in zehn Minuten habe ich noch nie geschafft. Aber ich werde trainieren, dann zu Rudi gehen und sehen, was der schafft", sagte Basler in Anspielung auf die Vorwürfe des DFB-Teamchefs, der den Lauterer zuletzt als Trinker darstellte. Mit größerem Ernst als Basler setzte sich Nationalstürmer Miroslav Klose mit der Niederlage, bei der Gerets in der Pause seine Profis lautstark zusammenstauchte, auseinander. "Da kann der Trainer schreien, so viel er will, da muss sich jeder selbst motivieren. Jeder von uns weiß, dass er besser spielen kann. Wir mussten einfach anders agieren, als wir es getan haben", meinte der Angreifer, der nach den Toren des Ex-Lauterers Michael Ballack (3., 10., Foulelfmeter) und des Peruaners Claudio Pizarro (50.) den Ehrentreffer für die "Roten Teufel" erzielt hatte (80.). Im Gegensatz zu Klose, der schon nach kurzer Zeit die FCK-Party in Richtung Nationalteam verließ, zeigte sich Gerets trotz der Enttäuschung ("Ich muss leider akzeptieren, dass der Unterschied zu den Bayern sehr groß ist") am Ende versöhnlich. Der Coach erkannte die Leistung seiner Spieler im erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg an und herzte jeden Einzelnen innig vor dem anstehenden Urlaub. Schließlich konnten die Lauterer die Niederlage auch verschmerzen, da sie schon durch den Finaleinzug die Teilnahme am Uefa-Cup gesichert hatten.

Ausgeträumt: Toppmöller bei Barca aus dem Rennen

Angeblich Angebot an Beckham unterbreitetAusgeträumt: Toppmöller bei Barca aus dem Rennen

Barcelona (rpo). Es blieb beim Traum. Klaus Toppmöller ist beim FC Barcelona aus dem Rennen, nachdem sein größter Befürworter bei den Präsidentschaftswahlen eine herbe Niederlage einstecken musste. Dafür ist nun David Beckham im Gespräch.Präsidentschaftskandidat Jordi Medina, der Toppmöller im Falle eines Wahl-Sieges am 15. Juni unbedingt verpflichten wollte, konnte sich am Samstag überraschend nicht für die Wahl qualifizieren und hat somit keine Aussichten auf die Nachfolge des ehemaligen "Barca"-Chefs Joan Gaspart. Von den geforderten 1529 Vereinsmitgliederstimmen, die laut Satzung notwendig sind, um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden, brachte Rechtsanwalt Medina nur knapp 900 auf. Neuer Favorit im Rennen um das Präsidentenamt ist Luis Basset, der die Unterstützung von über 9000 "Barca"-Mitgliedern aufweisen konnte. Toppmöller ist unterdessen weiter beim früheren österreichischen Meister Sturm Graz im Gespräch. Unterdessen haben die in dieser Spielzeit gebeutelten Katalanen dem englischen Nationalmannschaftskapitän David Beckham von Manchester United ein gut dotiertes Angebot gemacht. Sollte der 28 Jahre alte Freistoßspezialist Interesse an einem Wechsel nach Spanien haben, will ihm "ManU" offenbar zudem keine Steine in den Weg legen. Als Ablöse für "Becks" sind rund 45 Millionen Euro im Gespräch.

Bundeswehr-Einsatz in Kongo?

Humanitäre Hilfen im VordergrundBundeswehr-Einsatz in Kongo?

Berlin (rpo). Politiker aller Bundestagsfraktionen haben sich für eine deutsche Beteiligung an einem EU-Friedenseinsatz in Kongo ausgesprochen. Ein Ex-Bundeswehr-General warnt hingegen. (Foto: Verteidigungsminister Struck)Dagegen warnte der ehemalige Bundeswehr-General Klaus Naumann, dass Soldaten aus Europa für eine solche Aufgabe unvorbereitet seien. Das Auswärtige Amt wies einen Medienbericht zurück, wonach es wegen einer möglichen Kongo-Mission der EU zu Unstimmigkeiten in der Regierung gekommen sei. In der "Welt am Sonntag" warnte der ehemalige Bundeswehr-Generalinspekteur Klaus Naumann vor einem Kongo-Einsatz. In dem Bürgerkriegsland herrschten völlig andere Zustände als etwa auf dem Balkan, sagte er. Dafür seien die Soldaten aus Europa nicht vorbereitet. Für Kongo brauche man ein sehr robustes Mandat, das auch einen präventiven Waffeneinsatz einschließe. Europäer müssten den Völkermord im Kongo beendenDie SPD-Bundestagsabgeordnete Verena Wohlleben bezeichnete in der "Bild am Sonntag" die Entsendung einer EU-Eingreiftruppe unter UN-Mandat als richtigen Weg. Die Europäer müssten den Völkermord im Kongo beenden, und Deutschland dürfe sich einer multinationalen Truppe nicht verweigern. Der Grünen-Fraktionsvize Winfried Nachtwei sagte nach Angaben des Blattes: "Wir müssen jetzt schnell entscheiden, wie die Bundeswehr zur EU-Mission im Kongo beitragen kann. Zumindest logistische Unterstützung sollte möglich sein." Zu einem ähnlichen Schluss kommt laut "Bild am Sonntag" ein gemeinsames Papier der Sprecher für Außen- und Entwicklungspolitik der Unionsfraktion, Friedbert Pflüger und Christian Ruck. Wenn die EU mit UN-Mandat eingreife, komme Deutschland nicht umhin, sich finanziell und möglicherweise auch mit Bundeswehr-Sanitätsflugzeugen zu beteiligen. Unstimmigkeiten zwischen Struck und Fischer?Ein Sprecher des Auswärtigen Amts wies den Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Spiegel" zurück, wonach Fischer unabgestimmt einem EU-Einsatz im Kongo "im Prinzip" zugestimmt habe. Das habe laut "Spiegel" zu Befürchtungen in der Bundeswehr geführt, dass damit der Einsatz bereits vorgezeichnet sei. Der Sprecher sagte, richtig sei, dass die Lage in der Region "sehr Besorgnis erregend" sei und dass die Staatengemeinschaft nicht tatenlos zusehen könne. Aus diesem Grund habe Deutschland die einstimmig gefasste Entscheidung des Weltsicherheitsrats zur Ausweitung des befristeten UN-Mandats in der Demokratischen Republik Kongo mitgetragen. Die Beratungen innerhalb der EU seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Dem könne nicht vorgegriffen werden. "Selbstverständlich sind die Beiträge zur deutschen Haltung in Brüssel innerhalb der Bundesregierung abgestimmt", erklärte der Sprecher. Im "Spiegel" hieß es, zwar habe Fischer keine Bundeswehr-Einheiten in Aussicht gestellt. Aber wegen der Ambitionen des Grünen-Politikers auf den EU-Außenministerposten werde im Verteidigungsministerium befürchtet, dass Berlin sich entsprechenden Wünschen aus Paris und Brüssel nicht entziehen könne. UN-Sicherheitsrat autorisiert EntsendungDer UN-Sicherheitsrat hatte am Freitag die Entsendung einer internationalen Eingreiftruppe nach Kongo autorisiert. Der Truppe unter der Leitung Frankreichs sollen 1.400 Soldaten angehören, die Hälfte davon Franzosen. Die Pariser Verteidigungsministerin Michele Alliot-Marie hatte erklärt, sie habe bereits grundsätzliche Zusagen aus Belgien, Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien erhalten, die ebenfalls Soldaten zur Verfügung stellen wollten.

Nowitzki: Der Akku ist leer

Knapp am Kreuzbandriss vorbeiNowitzki: Der Akku ist leer

Neuss (rpo). Glück gehabt: Basketballer Dirk Nowitzki ist bei seiner jüngsten Verletzung offenbar haarscharf am Kreuzbandriss vorbeigeschrammt. Nach 100 NBA-Spielen in 210 Tagen fühlt sich der Würzburger jetzt hochgradig urlaubsreif. "100 Spiele in 210 Tagen, das geht auf die Knochen", sagte der 24 Jahre alte Star der Dallas Mavericks im Gespräch mit der Bild am Sonntag: "Dazwischen die ständige Fliegerei, zwei, drei, vier Stunden zum nächsten Gegner. Früh um vier vom Flughafen ins Hotel, mittags Training, abends Spiel, Heimflug, Training, Spiel." Dennoch will der gebürtige Würzburger "schon noch so zehn, zwölf Jahre in den USA bleiben und Basketball spielen". Seinem lädierten Knie, das ihn beim Aus seiner Mavericks gegen die San Antonio Spurs in den beiden letzten Spielen zum Zuschauen zwang, geht es inzwischen wieder besser. "Der Doktor hat gesagt, dass ich haarscharf an einem Kreuzbandriss vorbeigeschlittert bin", sagte "The Big D" der BamS: "Wenn sich die Bänder nur ein paar Grad mehr überdehnt hätten, wär's passiert. Ich muss froh sein, dass ich heute laufen kann." Nach dem Urlaub, den er teilweise mit Arbeiten an seinem neuen Haus in Dallas verbringt, fliegt Dirk Nowitzki nach Deutschland. In seiner Heimatstadt Würzburg beginnt er mit dem Konditions-Aufbau für die neue Saison und der Vorbereitung für die Europameisterschaft im September in Schweden.

Lornt rastet aus: "Stielike ein Blinder"

Schimpforgie in der "Bild am Sonntag"Lornt rastet aus: "Stielike ein Blinder"

München/Ahlen (rpo). In einem Interview hat Berufscholeriker Werner Lorant alle Register gezogen: Bei seiner Schimpfkanonade bekam die gesamte Fußball-Prominenz Deutschlands ihr Fett weg.Fußball-Trainer Werner Lorant ist seinem zweifelhaften Ruf als unberechenbarer und kompromissloser "Haudrauf" einmal mehr gerecht geworden. In einem Interview der Bild am Sonntag attackierte der 54-Jährige in bekannt unverblümter Manier alles und jeden - und dabei vornehmlich den Deutschen Fußball-Bund (DFB) sowie dessen Trainer. Aus dem Verband, gab er zu Protokoll, sei inzwischen eine "echte Mafia" geworden, Uli Stielike, neuerdings verantwortlich für die "U21", sei "ein Blinder", und über DFB-Trainer Michael Skibbe "lache ich mich tot". Die Angriffe auf den DFB kommen nicht überraschend - mit ihm liegt Lorant schon seit Jahren im Clinch. Auch in der Rückrunde der zweiten Bundesliga, in der er den LR Ahlen vor dem Abstieg bewahrte, waren beide Parteien aneinander geraten. Der frühere Bundesliga-Profi wurde zu einer Sperre von zwei Spielen und einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt, weil er am 2. März Stürmer Maccambes Younga-Mouhani von Wacker Burghausen einen Stoß gegen den Oberkörper versetzt hatte. 12.000 Euro musste er zahlen, weil er am 2. Mai die Zuschauer von Union Berlin beleidigt hatte. Die Ursachen für den tiefen Riss mit dem DFB sucht Lorant, der bei LR Ahlen nach Saisonende durch Europameister Stefan Kuntz ersetzt wurde, in gewohnt rechthaberischer Manier aber allein auf der Gegenseite, der er dabei Ähnlichkeiten mit einer kriminellen Vereinigung ("eine echte Mafia") unterstellt: "Unfähige Funktionäre und einige eitle Schiedsrichter haben offenbar nur noch den Ehrgeiz, uns Trainern das Leben schwer zu machen. Es sind Leute dabei, die nicht einmal ahnen, dass der Fußball so populär wurde, weil er in erster Linie aus Emotionen besteht." Auch im Fall von Nationalspieler Benjamin Lauth habe er keine Fehler gemacht, behauptet Lorant. Von Stielike war ihm vorgehalten worden, er habe als Trainer des Bundesligisten 1860 München das Talent des Stürmers nicht erkannt. "Ich sage: Der Stielike ist ein Blinder. Lauth wurde von mir bei den Löwen immer gefördert." Er habe den heutigen "Löwen"-Torjäger jedoch schonen müssen, weil er wie ein "schmaler Hering" von der Bundeswehr gekommen sei. Lauth rückte erst nach Lorants Entlassung beim TSV 1860 im Oktober 2001 unter dessen Nachfolger Peter Pacult in die Stammformation auf. Stielike wollte zu den Vorwürfen nicht weiter Stellung beziehen. "Ich möchte mich nicht auf eine Stufe mit Werner Lorant stellen, das ist mir zu weit unten", sagte der DFB-Trainer auf sid-Anfrage. Bei den "Löwen", bei denen er von 1993 bis 2001 Trainer war, sei im Übrigen "nichts besser geworden", seit er dort weg sei, sagte Lorant. Zugleich hielt er Präsident Karl-Heinz Wildmoser vor, er habe immer mit dem Lokalrivalen FC Bayern mithalten wollen, aber "nicht kapiert", dass er etwas dafür investieren müsse. "Unmöglich" sei auch, wie der Klub "zum Schluss" mit Ex-Nationalspieler Thomas Häßler umgegangen sei. Das sei so ähnlich gewesen, "wie es Michael Skibbe in Dortmund mit ihm gemacht hat. Der Skibbe ist heute Bundestrainer. Darüber lache ich mich tot."

Rogowski: Konjunkturelle Talsohle erreicht

Rogowski: Konjunkturelle Talsohle erreicht

Berlin (rpo). BDI-Präsident Michael Rogowski blickt vehalten optimistisch in die Zukunft: Die deutsche Wirtschaft habe bald den schlimmsten Teil der konjunkturellen Durststrecke hinter sich."Dieses Jahr wird lausig. Wir haben aber das Ende der Talsohle erreicht, und die Auftragseingänge in der Industrie werden leicht anziehen", sagte der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) der "Welt am Sonntag". Die aktuelle Deflationsdiskussion bezeichnete er als unselig: "Deflation ist kein Automatismus, sondern ein Angstprodukt, das herbeigeredet wird."

Neue Spannung zwischen Nord- und Südkorea

Marine stoppt FischerbooteNeue Spannung zwischen Nord- und Südkorea

Seoul (rpo). Die Spannungen zwischen Seoul und Pjöngjang verschärfen sich weiter. Der Grund ist ein neuer Zwischenfall im Seegebiet vor der koreanischen Halbinsel.Die südkoreanische Marine gab am Sonntag Warnschüsse ab, nachdem acht Fischerboote in das eigene Seegebiet eingedrungen waren. "Wir haben klar gemacht, dass Nordkorea für solche Zwischenfälle in vollem Umfang verantwortlich gemacht wird", teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Die Seegrenze zwischen beiden koreanischen Staaten ist nicht eindeutig markiert. In der Krabbensaison, die im Juni ihren Höhepunkt erreicht, gelangen Fischer aus dem Norden wiederholt in südkoreanische Gewässer. Nordkorea warf der Marine des Südens am Donnerstag Grenzverletzungen vor und warnte vor "unwiderruflichen ernsten Konsequenzen". Wirtschaftlicher Druck auf NordkoreaUnterdessen kündigten die USA wirtschaftlichen Druck auf Nordkorea an, um die Regierung zur Einstellung ihres Atomprogramm zu bewegen. "Das Land steht am Rande des wirtschaftlichen Zusammenbruchs", sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Paul Wolfowitz, der am Sonntag zu Gesprächen in Seoul eintraf. "Ich denke, das ist der Hauptansatzpunkt." In St. Petersburg riefen US-Präsident George W. Bush und der russische Präsident Wladimir Putin Nordkorea zum Verzicht auf Atomwaffen auf.

Israel gegen Besetzungsende

Israel gegen Besetzungsende

Jerusalem (rpo). Vor dem Treffen mit US-Präsident Bush steckt Israel Grenzen ab: Israel will bei dem Gipfeltreffen am Mittwoch kein "Ende der Besatzung" in den Palästinensergebieten erklären.Die gewöhnlich gut informierte Zeitung "Haaretz" berichtete am Sonntag, Israel habe einen entsprechenden Vorschlag der USA abgelehnt. Auch eine vorgeschlagene Erklärung über die Räumung von Siedlungs-Außenposten, die ohne Genehmigung der Regierung errichtet wurden, sei von israelischer Seite zurückgewiesen worden. Gemäß dem internationalen Friedensplan sollen Israel und die Palästinenser bei dem Treffen der Ministerpräsidenten Ariel Scharon und Mahmud Abbas mit Bush in Akaba Erklärungen über eine gegenseitige Anerkennung sowie den ausdrücklichen Verzicht auf Gewaltanwendung abgeben. Abriegelung des Westjordanlands aufgehobenAls erste Geste des guten Willens hob die israelische Armee am Samstagabend die vor mehreren Wochen verhängte vollständige Abriegelung des Westjordanlands wieder auf. Etwa 15 000 Palästinenser aus den besetzten Gebieten können nun wieder zur Arbeit in Israel gehen. Die israelische Regierung hatte diesen Schritt nach dem Treffen zwischen Scharon und Abbas am Donnerstagabend angekündigt.

Kirchentag: Tausende feiern Schlussgottesdienst

Kein gemeinsames Abendmahl vorgesehenKirchentag: Tausende feiern Schlussgottesdienst

Berlin (rpo). Der erste ökumenischen Kirchentag geht zu Ende. Rund 200 000 Menschen feiern am Sonntagmorgen am Brandenburger Tor den ökumenischen Schlussgottesdienst.Ein gemeinsames Abendmahl ist nicht vorgesehen. "Der Schmerz über das, was noch aussteht, wird weit überboten von der Freude über das was uns verbindet", sagte der Präses der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Manfred Kock, in seinem vorab verbreiteten Predigttext. Kock befürwortete außerdem das Vorhaben, in der künftigen europäischen Verfassung einen Gottesbezug festzuschreiben. Bei heißem Sommerwetter lagerten die Gottesdienstteilnehmer auf der Wiese vor dem Reichstag. Viele trugen den orangenen Kirchentagsschal mit den Worten "Selig sind die, die Frieden stiften". Auch regenbogenfarbene Friedensfahnen waren zu sehen. Zu Beginn des Gottesdienstes erläuterten mehrere Christen öffentlich, warum sie sich haben taufen lassen. Das Sakrament der Taufe verbindet die christlichen Konfessionen. Positive Bilanz des TreffensUnter dem Motto "Ihr sollt eine Segen sein" hatten rund 200 000 Katholiken und Protestanten in den vergangenen fünf Tagen die Hauptstadt bevölkert. Die Veranstalter hatten bereits am Vortag eine positive Bilanz des Treffens gezogen. Das Wagnis habe sich gelohnt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Als Termin für den nächsten Ökumenischen Kirchentag ist 2008 im Gespräch.

NFL Europe: Berlin Thunder peinlich

43:51-Niederlage in AmsterdamNFL Europe: Berlin Thunder peinlich

Amsterdam (rpo). Kläglicher hätte das Unternehmen Titelverteidigung kaum ausfallen können: Nach den Erfolgen in den beiden vergangenen Jahren Champion im American Football ist Berlin Thunder nach der Niederlage am Samstag in Amsterdam unwiderruflich Tabellenletzter. Nach der 43:51-Niederlage bei den Amsterdam Admirals am 9. Spieltag der Liga steht das Team bereits ein Match vor Abschluss der regulären Saison (jetzt 2:7 Siege) als Letzter des Sechser-Feldes fest. Vor 12 207 Zuschauern in Amsterdam waren die Berliner als Verlierer auch unfreiwillige Beteiligte an einem neuen NFLE-Rekord. Mit den 94 Gesamt-Zählern beider Kontrahenten überbot die Partie die bisherige Marke vom Saisonauftakt, als Thunder bei den Claymores in Glasgow mit 31:62 unterging. Das schottische Team wahrte am Wochenende seine Final-Chance mit einem deutlich 45:7 bei den Barcelona Dragons. Thunder lag gegen die Admirals von Beginn an in Rückstand. Zur Halbzeit führte der Gastgeber mit 34:14, danach konnte das Team von Headcoach Peter Vaas die Angriffsflut der Niederländer etwas bremsen. Aber erst im letzten Viertel kam man auf Sichtweite heran. Der Acht- Punkte-Rückstand am Ende suggerierte aber ein engeres Spiel, als man es zuvor erlebt hatte. Aus Berliner Sicht waren Quarterback Phil Stambaugh und Running Back David Allen hervorzuheben. Stambaugh brachte 25 von 31 Pässen für 287 Yards und drei Touchdowns an den Mann. Einen guten Einstand gab auch der erstmals eingesetzte Backup-Quarterback Mike Watkins, der zwei Touchdown-Pässe warf. Die Punkte für die Berliner erzielten Elijah Thurmon, Sean Scott, Eugene Baker, Bryan Fletcher, Chad Hayes, Jörg Heckenbach (je ein Touchdown), David Allen (2-Point-Conversion) und Axel Kruse (sechs Zusatzpunkte). Bester Admirals-Akteur war Matthew Hatchette mit drei Touchdowns. Berlins Trainer Peter Vaas zog ein enttäuschtes Fazit für Spiel und Saison: "Heute war es wie in der ganzen Saison, viele Situationen sind einfach gegen uns gelaufen. Es war nicht unser Spiel und auch nicht unser Jahr." Am kommenden Samstag trifft Thunder im Olympiastadion im letzten Saisonspiel auf die Frankfurt Galaxy. (Achtung: Wochenendzusammenfassung gegen 1830)

Gipfeltreffen: Einigkeit bei Bush und Putin

Appell an Nordkorea und IranGipfeltreffen: Einigkeit bei Bush und Putin

St. Petersburg (rpo). Die Differenzen in der Irak-Kriegs-Frage scheinen Vergangenheit: Sieben Wochen nach Ende des Kriegs demonstrierten die Präsidenten der USA und Russlands Gemeinsamkeit in zentralen Fragen der Weltpolitik.Auf ihrem Gipfeltreffen in St. Petersburg riefen George W. Bush und Wladimir Putin Nordkorea zum Verzicht auf Atomwaffen auf und äußerten sich besorgt über das Nuklearprogramm in Iran. Bush lud Putin für September auf seinen Landsitz Camp David ein. "Wir rufen Nordkorea dazu auf, sein Nuklearprogramm erkennbar, nachprüfbar und unwiderruflich abzubrechen", sagte Bush auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin und fügte hinzu: "Wir sind besorgt über das fortgeschrittene Nuklearprogramm Irans und rufen Iran auf, seine Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag in vollem Umfang umzusetzen." USA kritisieren Iran-Hilfe RusslandsDie USA haben Russland wiederholt wegen der technologischen Hilfe zur Nutzung der Atomenergie in Iran kritisiert. Nach der 45-minütigen Unterredung im Konstantin-Palast von St. Petersburg sagte Putin dazu: "Die Positionen Russlands und der Vereinigten Staaten in dieser Frage liegen viel näher zusammen, als es den Anschein hat." Sowohl die USA als auch Russland seien "entschlossen, den Bedrohungen durch Massenvernichtungswaffen zu begegnen", erklärte Bush. Auf die Frage nach Massenvernichtungswaffen in Irak sagte der US-Präsident: "Wir haben Waffensysteme entdeckt, biologische Labore, deren Existenz von Irak bestritten wurde, und Labore, die nach den UN-Resolutionen untersagt waren." Fortsetzung des AbrüstungsprozessesDie beiden Präsidenten tauschten Urkunden zur Ratifizierung des Moskauer Vertrags aus, den sie im vergangenen Jahr zur Fortsetzung des Abrüstungsprozesses unterzeichnet hatten. Der Vertrag über die Reduzierung strategischer Offensivwaffen (SORT) sieht vor, dass beide Seiten die Zahl ihrer strategischen Atomsprengköpfe bis Ende 2012 auf 1.700 bis 2.200 verringern.

Milan gewinnt auch italienischen Pokal

2:2 gegen AS Rom reichteMilan gewinnt auch italienischen Pokal

Mailand (rpo). Der AC Mailand hat sich nicht mit dem Titel des Chamions League Siegers begnügen wollen. Der Sieg im italienischen Pokalfinale gegen den AS Rom kostete Berlusconi und Co. vermutlich noch mehr Nerven als das Endspiel in der europäischen Königsklasse.Drei Tage nach dem Erfolg in der Champions League hat der AC Mailand auch den italienischen Fußball-Pokal gewonnen. Nach dem 4:1-Auswärtssieg im Hinspiel beim AS Rom genügte den Lombarden im Rückspiel im eigenen Stadion ein 2:2 (0:0) zum Titelgewinn. Dabei durfte die Roma trotz der deutlichen Hinspiel-Niederlage sogar kurzzeitig von der Sensation träumen, nachdem Nationalspieler Francesco Totti sein Team mit einem Doppelschlag (56./64.) 2:0 in Führung gebracht hatte. Nach dem postwendenden Anschlusstreffer durch den brasilianischen Weltmeister Rivaldo (65.) schwächten sich die Gäste mit Roten Karten gegen Antonio Cassano (70.) und Totti (86.) selbst, ehe Torjäger Filippo Inzaghi mit dem 2:2 in der Schlussminute die letzten Zweifel beseitigte.

G-8-Gipfel: Gewalt und Tränengas in Genf

Gewalttäter zerstörten GeschäfteG-8-Gipfel: Gewalt und Tränengas in Genf

Lausanne/Genf (rpo). Kein Weltwirtschaftsgipfel ohne Gewalt: Mit Schlagstöcken ging die Schweizer Polizei in der Nacht zum Sonntag gegen Plünderer in Genf vor.Nach den Ausschreitungen der Nacht haben Hunderte von Polizisten mit Schlagstöcken das Geschäftsviertel in der Genfer Innenstadt abgeriegelt. Mehr als 300 radikale Jugendliche hatten in der Nacht Schaufensterscheiben zerstört und Molotow-Cocktails gegen das Genfer Rathaus geworfen.In Lausanne sind Polizisten vor dem Auftakt des Weltwirtschaftsgipfels in Evian mit Tränengas gegen rund 300 schwarzgekleidete Demonstranten vorgegangen. Der Einsatz erfolgte, nachdem die Jugendlichen eine Tankstelle plündern wollten und die Polizei mit Steinen beworfen hatten. In Lausanne haben sich rund 1500 Globalisierungskritiker versammelt, um die Hotels mit den Delegationen für den G 8- Gipfel abzuriegeln. Weniger Demonstranten als erwartetAn der Genfer Großdemonstration gegen den G-8-Gipfel im französische Evian werden sich weit weniger als die von den Organisatoren erwarteten 100 000 Globalisierungskritiker beteiligen. Eine Stunde vor Beginn des Protestzugs hatten sich erst wenige tausend Demonstranten in der Genfer Innenstadt versammelt. Auf Transparenten hieß es unter anderem "Krieg den G 8", "Widerstand gegen den Kapitalismus" und "Ende der Besatzung des Iraks". Mehrere hundert Globalisierungsgegner blockierten am Vormittag vier Brücken in Genf, um eine Anreise der Delegationen des G-8-Gipfeltreffens auf dem Landweg von Genf nach Evian zu verhindern. Der Protestzug aus Genf soll sich dann im Laufe des Vormittags mit einem aus Frankreich kommenden Protestmarsch zu einem Gegengipfel an der schweizerisch-französischen Grenze vereinigen.

Real schlampig - Jetzt Saison ohne Titel?

Real nur 1:1 gegen Celta VigoReal schlampig - Jetzt Saison ohne Titel?

Madrid (rpo). Die Fußball-Mannschaft vom anderen Stern hat in der spanischen Meisterschaft erneut nicht die Erwartungen erfüllen können. Nach der Punkteteilung mit Celta Vogo befürchtet Real Madrid nun eine Spielzeit ohne Titelgewinn.Tatsächlich muss Real an den letzten beiden Spieltagen auf einen Ausrutscher von Tabellenführer Real Sociedad San Sebastian hoffen, das mit 73 Punkten einen Zähler vor den "Königlichen" liegt. Dabei verpassten die Basken am Sonntagabend durch ein 1:1 (1:1) gegen den FC Valencia sogar die Möglichkeit, ihren Vorsprung auf drei Punkte auszubauen. "Die Madrilenen präsentieren dem Rivalen Real Sociedad San Sebastián den Titel auf dem Tablett", titelte die Sportzeitung "Marca" am Sonntag. Das Konkurrenzblatt "As" ergänzte: "San Sebastián muss in den ausstehenden zwei Runden schon einen totalen Zusammenbruch erleiden, wenn Madrid noch Meister werden will." Catenaccio auch in Spanien zu Hause Ronaldo und Co. mussten gegen Celta erleben, dass der viel gescholtene Defensivfußball kein Monopol der Italiener ist, sondern dass der Catenaccio durchaus auch in Spanien zu Hause ist. Die Galicier errichteten vor ihrem Tor ein Bollwerk, von dem die Angriffe Reals serienweise abprallten. "Es war so, als hätte Celta einen Bus in seinem Torraum abgestellt - und zwar keinen Doppeldecker, sondern einen Bus mit drei Stockwerken", lästerte "As". Dem Celta-Trainer Miguel Angel Lotina empfahl das Blatt: "Wenn er in Spanien mal ohne Job ist, sollte er nach Italien gehen. Dort hat er eine große Zukunft vor sich." Der Coach rechtfertigte seine Mauer-Taktik: "Wenn wir uns mit Real auf Du und Du stellen, kassieren wir vier Tore." Figo zu langsamCelta, das bis vor kurzem den attraktivsten Fußball in Spanien gespielt hatte, kam nur ein einziges Mal gefährlich bis vor das Tor von Real-Keeper Iker Casillas. Der Russe Alexander Mostowoi nutzte die Chance in der 34. Minute zur 1:0-Führung. Raúl (67.) gelang nach dem Wechsel der Ausgleich. Dass es für die Madrilenen nicht zu mehr reichte, hatte vor allem mit dem schwachen Flügelspiel zu tun. Luis Figo erwies sich auf Rechtsaußen als zu langsam für Flankenläufe. Er drängte in die Angriffsmitte, wo das Gedränge ohnehin schon groß war. Die Real-Fußballer haderten mit dem Schiedsrichter, der einen Ronaldo-Treffer wegen Foulspiels nicht anerkannte. "Der Unparteiische brachte uns um zwei Punkte", beklagte sich Verteidiger Míchel Salgado. Trainer Vicente del Bosque suchte bei Durchhalteparolen Zuflucht: "Wir kämpfen bis zur letzten Minute des letzten Spiels."

SPD-Sonderparteitag zur Agenda 2010

Delegierten sollen über die Reformpläne abstimmenSPD-Sonderparteitag zur Agenda 2010

Berlin (rpo). Die SPD hat ihren Sonderparteitag zur Reform-Agenda 2010 eröffnet. Zur Abstimmung stehen die Reformpläne von Kanzler Gerhard Schröder. Die SPD-Linke kritisierte die Reformen scharf.Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die SPD zur Erneuerung aufgerufen. Die Partei müsse bereit sein, kühne Ziele zu formulieren und sich den notwendigen Veränderungen zu stellen, sagte Schröder am Sonntag auf dem SPD-Sonderparteitag zu seinem Reformkonzept in Berlin. Der Erfolg der SPD bei der Bundestagswahl im vorigen Jahr bedeute auch eine herausragende Verantwortung. Die SPD müsse die Bürger für ihren Weg begeistern, sagte Schröder vor den rund 500 Delegierten.Der SPD-Vorsitzende hat sein persönliches Schicksal von der Zustimmung zur Agenda 2010 abhängig gemacht. Schröder erwartet eine "solide Mehrheit" für seinen Reformkurs. In der SPD liegen die Prognosen bei 70 bis über 80 Prozent Zustimmung. Mangel an sozialer GerechtigkeitIm Streit um die Reformagenda 2010 haben die SPD-Linken Bundeskanzler Gerhard Schröder scharf kritisiert. "Die SPD ist kein Nickdackel, der immer nickt", sagte die Wortführerin der Linken, Andrea Nahles, auf dem Sonderparteitag am Sonntag in Berlin. Sie bezweifelte den Sinn des Kongresses und frage sich, "ob es nicht viel besser gewesen wäre, eine Kabinettsklausur zu machen". Niemand in der SPD bestreite die Notwendigkeit von Reformen, meinte Nahles. Die Linken kritisierten jedoch einen Mangel an sozialer Gerechtigkeit in der Agenda. Regierungsfähigkeit beweise eine Partei, wenn sie Reformen verabschiede und "es dabei gerecht zugeht". Nahles forderte erneut eine stärkere Steuerlast für Reiche und den Verzicht auf die geplanten Änderungen beim Krankengeld. Besser sei es, Freiberufler und Beamte in die Versicherungspflicht einzubeziehen. Auch der zum linken Flügel zählende Agenda-Kritiker Ottmar Schreiner erklärte, die SPD breche mit Versprechen aus ihrem Wahlprogramm und müsse sich deshalb nicht wundern, dass sie an Glaubwürdigkeit verliere. Wenn die Arbeitnehmer stärker belastet würden, schade dies der Binnenkonjunktur. "Das passt beschäftigungspolitisch überhaupt nicht zusammen."Antragsberatung und BeschlussfassungEröffnet wurde der Parteitag am Vormittag von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Nach einer Generalaussprache von knapp einer Stunde sind gut drei Stunden für Antragsberatung und Beschlussfassung vorgesehen. Unmittelbar nach dem Parteitag wollen die Initiatoren des Mitgliederbegehrens in der SPD um den bayerischen Bundestagsabgeordneten Florian Pronold entscheiden, ob nach dem Sonderparteitag auch noch die SPD-Basis über Schröders Reformpläne abstimmen soll.Proteste der GewerkschaftenGewerkschaftsvertreter zu Beginn des SPD-Parteitages in Berlin gegen die Reformagenda 2010 protestiert. Am Sonntagmorgen unterstrichen Mitglieder von ver.di und IG Metall vor dem Berliner Estrel Hotel ihre Kritik an dem Reformpaket von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Auf dem Parteitag wurden mehr als 500 Delegierte erwartet. Die Kritik der Gewerkschafter richtet sich vor allem gegen die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe sowie die Kürzung der Bezugsdauer der Arbeitslosenunterstützung. In einem Aufruf an die Delegierten mahnten auch die Jusos mehr soziale Gerechtigkeit an und forderten die Wiedereinführung der Vermögensteuer. "Deshalb setzen wir die Umverteilung von oben nach unten auf die politische Tagesordnung", heißt es in einem Schreiben. Auf Spruchbändern forderten die Demonstranten Bundeskanzler Schröder auf "umzusteuern" und sagten "Nein zur Agenda 2010". Auch die PDS und Bürgerbewegungen artikulierten vor dem Parteitag ihren Unmut gegen die Agenda und das Sparprogramm der Bundesregierung.Schröder plant, nach Ende des Parteitags zum G-8-Gipfel nach Evian am Genfer See zu fliegen.

Hitzfeld jetzt erfolgreichster deutscher Trainer

Bayerncoach sammelte 15 TitelHitzfeld jetzt erfolgreichster deutscher Trainer

Berlin (rpo). Ottmar Hitzfeld hat mit dem Pokaltriumph des FC Bayern für eine neue Bestmarke gesorgt: Er kann sich jetzt als den erfolgreichsten deutschen Trainer bezeichnen.Ottmar Hitzfeld ist nach dem Gewinn des DFB-Pokals mit Bayern München am Samstag nun erfolgreichster deutscher Fußball-Trainer aller Zeiten. Der 54-Jährige holte durch das 3:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern den 15. Titel seiner Karriere und ist damit nun erfolgreicher als Udo Lattek, der es mit den Bayern, Borussia Mönchengladbach und dem FC Barcelona auf insgesamt 14 Trophäen brachte. Der 54 Jahre alte Hitzfeld gewann mit Borussia Dortmund 1997 und den Bayern 2001 je einmal die Champions League. Die deutsche Meisterschaft holte er zweimal mit Dortmund (1995, 1996) und viermal mit München (1999, 2000, 2001, 2003), zweimal wurde er mit Grasshopper Zürich nationaler Titelträger in der Schweiz (1990, 1991). Den Pokalsieg sicherte er sich in der Schweiz dreimal (1985, 1989, 1990) und in Deutschland mit den Bayern nun zum zweiten Mal nach 2000.