Alle Artikel vom 03. Januar 2004
Basketball: Bonn nähert sich Tabellenführung

Bonn bezwingt GHP BambergBasketball: Bonn nähert sich Tabellenführung

Neuss (rpo). Das erste Spiele im neuen Jahr ist für die Telekom Baskets Bonn erfoglreich verlaufen. Die Rheinländer bezwangen GHP Bamberg und rücken dem Tabellenführer Alba Berlin immer näher auf die Pelle.Mit einem Sieg im ersten Spiel des neuen Jahres haben die Telekom Baskets Bonn den Rückstand auf Tabellenführer Alba Berlin in der Basketball-Bundesliga wieder auf zwei Punkte verkürzt. Die Rheinländer gewannen gegen Vizemeister GHP Bamberg 91: 83 (39:36) und verbuchten damit im zwölften Spiel ihren neunten Saisonerfolg (18:6). Serienmeister Berlin (20:8), der bereits am Freitag gegen BS/Energy Braunschweig mit 93:87 (46:45) die Oberhand behielt, hat allerdings schon zwei Spiele mehr ausgetragen als Bonn. Für Bamberg (16:10) war es die fünfte Saisonniederlage. Aufsteiger BG Iceline Karlsruhe verbuchte unterdessen beim 85: 72 (34:43) gegen den Mitteldeutschen BC in der 13. Partie seinen dritten Erfolg, bleibt in der Tabelle aber weiterhin Vorletzter (6: 20) vor dem bereits als Absteiger feststehenden Team Brandt Hagen. Für den ambitionierten MBC unter Ex-Bundestrainer Henrik Dettmann (8:16) ist die vierte Niederlage in Serie ein weiterer Rückschlag im Kampf um den Anschluss an die Playoff-Plätze. Krimi im Spiel Trier gegen LudwigsburgTBB Trier setzte sich in einem Krimi mit 95:94 (44:51) bei EnBW Ludwigsburg durch. Wenige Sekunden vor Schluss hatten die Gastgeber noch mit 94:93 in Führung gelegen hatten. Die Bamberger, die im Vorjahr im Playoff-Halbinale die Baskets ausgeschaltet hatten, lagen vor 3500 Zuschauern in der ausverkauften Bonner Hardtberghalle zwischenzeitlich sogar mit zehn Punkten vorne, scheiterten aber insbesondere am Ende an der besseren Abwehr der Gastgeber. Erfolgreichster Werfer bei Bonn war Rimantas Kaukenas mit 20 Zählern, Bamberg hatte in Jason Sasser (17) seinen besten Schützen.

Explosionsdrohung: Polizei überwältigt 40-Jährigen

Mann wollte Haus in die Luft sprengenExplosionsdrohung: Polizei überwältigt 40-Jährigen

Staufenberg (rpo). Am Samstagabend haben Polizei-Spezialkräfte im hessischen Staufenberg einen Mann überwältigt. Er hatte zuvor gedroht, sein Wohnhaus mit Gas in die Luft zu sprengen.Der 40-Jährige wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen, wie die Polizei in Gießen mitteilte. Während der Aktion wurde der Ortskern von Staufenberg für mehrere Stunden abgesperrt. Etwa 25 Anwohner mussten aus Sicherheitsgründen vorübergehend ihre Häuser verlassen. Hintergrund der Drohung des 40-Jährigen waren Probleme in der Beziehung mit seiner Freundin. Der Freundin und der Polizei hatte der unter Alkoholeinfluss stehende Mann kurz nach 15.00 Uhr sein Vorhaben telefonisch angedroht. Polizei und Feuerwehr sperrten daraufhin den Stadtbereich rund um die Wohnung. Spezialkräfte, darunter eine Verhandlungsgruppe, konnten den Mann gegen 19.10 Uhr überwältigen. Er befand sich allein in dem zweigeschossigen Haus.

Wechsel: Rivaldo kickt bald in der Wüste
Wechsel: Rivaldo kickt bald in der Wüste

Wechsel nach Saudi-Arabien offenbar perfektWechsel: Rivaldo kickt bald in der Wüste

Jeddah (rpo). Offenbar hat das Wechsel-Theater um den brasilianischen Fußball-Weltmeister Rivaldo ein Ende. Den 31-jährigen Mittelfeldstar zieht es in die "Wüste".Rivaldo soll sich mit dem saudi-arabischen Klub Al-Ittihad auf einen Fünf-Monats-Kontrakt geeinigt haben. Dafür soll Rivaldo mit drei Millionen Dollar fürstlich entlohnt werden. Das bestätigte Klub-Boss Mansour Al-Balawi der französischen Nachrichtenagentur AFP. Demnach soll Rivaldo am Montag den Vertrag unterschreiben und innerhalb von zehn Tagen sein Engagement im Wüstenstaat beginnen. Der Brasilianer war bei Champions-League-Sieger AC Mailand ausgemustert worden und hatte sich schließlich auf eine Vertragsauflösung mit den Lombarden geeinigt. Zuletzt war eine Rückkehr nach Brasilien im Gespräch. Meister Cruzeiro Belo Horizonte, der FC Sao Paulo und auch Erstliga-Aufsteiger Botafogo Rio de Janeiro hatten ihr Interesse bekundet. Knackpunkt GehaltsvorstellungenKnackpunkt der Verhandlungen waren allerdings immer die Gehaltsvorstellungen des früheren Weltfußballers des Jahres. Während der 31-Jährige bei Milan monatlich rund 170.000 Euro verdiente, wollte Cruzeiro seine interne Gehalts-Obergrenze von derzeit umgerechnet 22.000 Euro nicht überschreiten. Diese Differenzen waren dagegen in Saudi-Arabien kein Thema mehr.

Eiskunstlauf-DM: Dytrt verteidigt Titel

Auch EM-Ticket gesichertEiskunstlauf-DM: Dytrt verteidigt Titel

Berlin (rpo). Annette Dytrt hat bei den deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften in Berlin ihren Titel erfolgreich verteidigt. sie zeigte eine zwar solide, nach internationalen Maßstäben allerdings nur zweitklassigen Kür.Die 20 Jahre alte Münchnerin, die schon nach dem Kurzprogramm am Unter den Augen von Ehrengast Katarina Witt hat Annette Dytrt bei den deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften in Berlin ihren Titel in der Damen-Konkurrenz erfolgreich verteidigt. Mit einer soliden, nach internationalen Maßstäben allerdings nur zweitklassigen Kür setzte sich die 20 Jahre alte Münchnerin, die schon nach dem Kurzprogramm am Freitag in Führung gelegen hatte, vor 2000 Zuschauern im ausverkauften Erika-Heß-Eisstadion vor Denise Zimmermann aus Mannheim und der Erfurterin Constanze Paulinus durch. Die deutsche Rekordhalterin verpatzte bei ihrem Vortrag zu elektronischen Klängen nur den dreifachen Flip, konnte dies aber durch einen sauber gestandenen dreifachen Lutz wieder ausgleichen. "Natürlich freue ich mich über diesen Titel, ganz zufrieden bin ich aber nicht, das bin ich ja eigentlich nie", sagte die gebürtige Tschechin nach ihrem Erfolg. Überraschung bei der Paarlauf-KonkurrenzDer zweite nationale Titel in Folge sichert Dytrt auch die Qualifikation für die Europameisterschaften im Februar in Budapest. Sollte die Blondine dort ein achtbares Ergebnis um Rang 15 herum erzielen, wird sie die Deutsche Eislauf-Union (DEU) auch für die Welttitelkämpfe im März in Dortmund nominieren. In der Paarlauf-Konkurrenz hingegen deutet sich eine echte Überraschung an. Die Chemnitzer Newcomer Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy schockten ihre Konkurrenten mit einem fehlerfreien Kurzprogramm. Erst seit dem Frühsommer vergangenen Jahres sind die Ukrainerin und ihr Partner ein Paarlauf-Duo. Eistanz-Konkurrenz vor Wiederholung des VorjahreserfolgesSawtschenko und Szolkowy am nächsten kamen Mikkeline Kierkgaard und Norman Jeschke aus Berlin, die ebenfalls international noch nicht für die DEU startberechtigt sind. Die beiden EM-Tickets werden somit voraussichtlich Eva-Maria Fitze und Rico Rex sowie Nicole Nönnig und Matthias Bleyer erhalten, die wie Sawtschenko/Szolkowy in Chemnitz beim ehemaligen Weltmeister Ingo Steuer trainieren. Auch in der Eistanz-Konkurrenz stehen Kati Winkler und Rene Lohse vor einer Wiederholung ihres Vorjahreserfolges. Die beiden Berliner bauten ihren Vorsprung aus den Pflichttänzen gegenüber dem Dortmunder Geschwisterpaar Christina und William Beier weiter aus und dürften auch nach der Kür-Entscheidung am Sonntag die Nase vorn haben. Eiskunstlauf-Endstand: 1. Annette Dytrt (München) 1,5 Punkte, 2. Denise Zimmermann (Mannheim) 4,0, 3. Constanze Paulinus (Erfurt) 5,0, 4. Katharina Häcker (Mannheim) 6,0, 5. Stefanie Dankert (Berlin), 6. Christiane Berger (Mannheim) beide 7,5 (besseres Kürergebnis zugunsten von Dankert), 7. Constance Kemmner (Stuttgart), 8. Kristina Beutelrock (Königsbrunn) beide 12,5 (besseres Kürergebnis zugunsten von Kemmner), 9. Mari-Doris Vartmann (Düsseldorf) 14,0, 10. Denise Philipp (Dortmund) 16,0

Ich-AGs: SPD will Regelverschärfung

Betriebswirtschaftliche Kenntnisse vertiefenIch-AGs: SPD will Regelverschärfung

Berlin (rpo). Künftig sollen arbeitslose Ich-AG-Gründer die Teilnahme an betriebswirtschaftlichen Weiterbildungsmaßnahmen nachweisen. Entsprechende Pläne werden derzeit in der SPD-Bundestagsfraktion diskutiert, berichtet eine Zeitung.Dies berichtet die „Welt am Sonntag“. Klaus Brandner, Sprecher der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Arbeit, sagte der Zeitung: „Die Gründer müssen das erste Jahr der Selbstständigkeit, in dem sie finanziell massiv unterstützt werden, dazu nutzen, sich weiterzubilden und ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zu vertiefen.“ Dazu sollten sowohl die Bundesanstalt für Arbeit als auch private Träger Bildungsbausteine entwickeln, mit denen die Ich-AGler besser auf die Selbstständigkeit vorbereitet werden könnten. Konkret schlug Brandner vor, die Regelungen des so genannten Überbrückungsgeldes auf die Ich-AGs zu übertragen. Beim Überbrückungsgeld müssen Existenzgründer, die zuvor arbeitslos waren, bereits heute ein Gutachten einer fachkundigen Stelle, meistens der regionalen Industrie- und Handelskammer, vorlegen. Dies führe dazu, dass auch noch nach drei Jahren 70 Prozent der jungen Firmen auf dem Markt seien. „Dieses Prinzip sollte auch für die Ich-AG-Gründer gelten“, so Brandner, zunächst allerdings „auf freiwilliger Basis“. Nach einem Jahr solle dann Bilanz gezogen werden, ob ein freiwilliges Angebot ausreiche.

Steuerreform-Streit: CSU kontert CDU

Sätze zwischen 13 und 39 ProzentSteuerreform-Streit: CSU kontert CDU

Berlin (rpo). Der Steuerstreit innerhalb der Union geht in eine neue Runde. Am Samstag präsentierte CSU-Chef Edmund Stoiber ein Steuerreformkonzept seiner Partei und stellt sich damit in wesentlichen Punkten gegen das Modell der CDU.Bei ihrer Klausurtagung in Wildbad Kreuth will sie am kommenden Mittwoch ein eigenes Steuerkonzept beschließen, das eine Entlastung der Bürger um maximal 15 Milliarden Euro vorsieht. Die von der CDU geforderten 24 Milliarden seien für die öffentlichen Haushalte nicht verkraftbar, sagte Parteichef Edmund Stoiber am Wochenende. Nach dem Fünf-Punkte-Programm der CSU sollen die Steuersätze auf 13 bis 39 Prozent sinken. Unionsfraktionsvize Friedrich Merz verteidigte das von ihm entworfene CDU-Stufenmodell mit Sätzen von 12, 24 und 36 Prozent. Einen Spitzensteuersatz von 39 Prozent lehnte er als zu hoch ab. Bundeskanzler Gerhard Schröder zeigte sich zu Gesprächen mit der Opposition über eine Vereinfachung des Steuersystems bereit, nannte als Bedingung aber die Bereitschaft zu einem durchgreifenden Subventionsabbau. Die Grünen sehen die Chancen auf eine Einigung skeptisch. Die CSU ist nach CDU und FDP die letzte Oppositionspartei, die sich mit einem eigenen Konzept für eine große Steuerreform positioniert. Die in dem Fünf-Punkte-Programm vorgeschlagenen Freibeträge decken sich mit denen der CDU: Für jedes Familienmitglied soll es einen Grundfreibetrag von 8.000 Euro geben, hinzu kommt ein Arbeitnehmerfreibetrag von 1.000 Euro. Steuersätze: CSU hat sich noch nicht festgelegtDie wesentliche Differenz liegt in den Steuersätzen. Die CSU hat sich nach den Worten Stoibers noch nicht darauf festgelegt, ob sie sich auf das Stufenmodell der CDU einlassen oder bei einem linearen Anstieg bleiben will. "Wir sind für beide Lösungen offen", betonte der bayerische Ministerpräsident im "Focus". Bei einem Stufenmodell dürfe eine Entlastung von 15 Milliarden Euro aber nicht überschritten werden. Zur Gegenfinanzierung plädiert die CSU für einen weitgehenden Subventionsabbau, will die Pendlerpauschale aber im Gegensatz zur CDU ausnehmen. Neben der Einkommensteuer sollen dem Konzept zufolge auch andere Steuerarten in die Reform einbezogen werden. Unter anderem sind eine pauschale Kapitalertragsteuer von 25 Prozent und die Abschaffung der Gewerbesteuer geplant. Trotz der Differenzen geht Stoiber davon aus, dass sich die Union bis zu einem Treffen der Parteispitzen am 7. März auf eine gemeinsame Linie einigt. Auch Merz zeigte sich in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zuversichtlich, dass es zu einem Kompromiss kommen werde. Schröder sagte im "Spiegel", er sei gerne zu Gesprächen mit der Opposition über eine Vereinfachung des Steuersystems bereit. Allerdings könne es nicht angehen, "dass sich die Opposition über niedrigere Steuersätze verbreitet und ich darüber öffentlich nachzudenken habe, wie die finanziert werden sollen", sagte der SPD-Vorsitzende. "Das Theater, wie wir es im Vermittlungsausschuss erlebt haben, wo die CDU-Ministerpräsidenten durchgreifenden Subventionsabbau verhindert haben, wird es mit mir nicht mehr geben." SPD-Finanzexperte Poß watscht CDU ab Der SPD-Finanzexperte Joachim Poß nannte das CSU-Konzept seriöser als das der CDU. Stoiber habe eher als Merz begriffen, dass es jetzt nicht mehr um weitere Steuersenkungen, sondern um vernünftige Strukturreformen gehe. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck wies die Steuerpläne der Union zurück: "Wer Illusionen nährt, eine Vereinfachung mit einer Entlastung verbinden zu können, ist ein Scharlatan", sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende der "Financial Times Deutschland".

Umzug: Wehrmachtsausstellung soll in Nazi-Burg

Burg soll geräumt werdenUmzug: Wehrmachtsausstellung soll in Nazi-Burg

Düsseldorf/Hamburg (rpo). Offenbar soll die umstrittene Wehrmachtsausstellung nach dem Willen des nordrhein-westfälische Kulturminister Michael Vesper (Grüne) in eine frühere Nazi-Burg ziehen. Dies berichtet ein Nachrichtenmagazin.Vesper möchte die Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung offenbar in der ehemaligen Nazi-Ordensburg Vogelsang in der Eifel ansiedeln. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Samstag vorab meldete, wolle Vesper damit verhindern, dass die ehemalige NS-Kaderschmiede zu einem Wallfahrtsort für Neonazis wird. Derzeit liegt die Burg noch in einem Sperrgebiet der belgischen Armee, das 2006 geräumt wird. Nach Angaben des Blattes hat der Chef des Instituts für Sozialforschung, Jan Philipp Reemtsma, keine Einwände gegen den Plan Vespers. Allerdings wolle er sich nicht an den Kosten für das aufwendige Projekt beteiligen.

Verfolgung von Schwarzarbeit: CDU block ab

Steuerrechtsänderung statt VerschärfungVerfolgung von Schwarzarbeit: CDU block ab

Berlin (rpo). Auf Ablehnung bei der CDU und dem Steuerzahlerbund stößt die von der Bundesregierung geplante strafrechtliche Verfolgung von Schwarzarbeit auch in privaten Haushalten. Statteiner Verschärfung solle man lieber das Steurrecht ändern.CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer forderte statt der angestrebten Verschärfung in der "Welt am Sonntag" Änderungen im Steuerrecht. Haushaltsnahe Dienstleistungen sollten von der Steuer abgesetzt werden können. Damit würden Haushalte als Arbeitgeber legalisiert und die Schwarzarbeit höre auf, wird Meyer zitiert. Auch der Präsident des Steuerzahlerbundes, Karl Heinz Däke, forderte in dem Blatt eine Senkung der hohen Steuern und Abgaben zur Lösung des Problems. Diese seien die Hauptursache von Schwarzarbeit. Geplantes Bußgeld von mindestens 1.500 EuroLaut den Plänen der Bundesregierung müssen künftig Privatleute, die eine Putzfrau schwarz beschäftigen oder Handwerker ohne Rechnung arbeiten lassen, mit Strafverfolgung rechnen. Geplant ist ein Bußgeld von mindestens 1.500 Euro. Bisher begehen Privatleute nur eine Ordnungswidrigkeit, wenn sie jemanden für ein Handgeld arbeiten lassen. Der Entwurf soll voraussichtlich am 18. Februar vom Kabinett verabschiedet werden.

Lazio vor dem Abgrund

Topstars schon bei anderen Clubs ander AngelLazio vor dem Abgrund

Rom (rpo). Die italienische Serie A gerät endgültig zur Pleiten und Konkursliga. Nachdem schon der AC Parma seine Topstars zum Ausverkauf feil bietet, droht nun auch dem Traditionsclub Lazio Rom der Konkurs. Die Leistungsträger sind schon auf dem Sprung.Dem italienischen Fußball-Erstligisten Lazio Rom droht angesichts seiner ungelösten Finanzprobleme bis Monatsende der Verlust namhafter Stars und sogar der Konkurs. Sollten die Spieler um Stürmerstar Simone Inzaghi ihre noch ausstehenden Gehälter in Höhe von insgesamt elf Millionen Euro nach Ablauf einer Stillhalte-Vereinbarung einfordern und der Ex-Meister im Zuge des noch zu billigenden Sanierungsplanes nicht die angestrebte Kapitalaufstockung von 120 Millionen Euro erreichen, müsste der Klub das Insolvenzverfahren eröffnen lassen. Die prekäre Lage bei Lazio schürt auf dem Apennin, wo auch der frühere Europacup-Gewinner AC Parma durch den Finanz-Skandal bei seinem Mutter-Konzern Parmalat in Schwierigkeiten geraten ist, Spekulationen über den Abschied von mehreren Spielern noch während der bis zum Monatsende laufenden Transfer-Periode. "Bei Lazio hat die große Flucht begonnen", schrieb die Tageszeitung La Repubblica am Samstag. Der italienische Nationalspieler Stefano Fiore liebäugelt angeblich schon mit einem Wechsel zum englischen Spitzenteam Chelsea London, und Stürmer Bernardo Corradi steht offenbar bereits in Kontakt mit Meister Juventus Turin. Über Inzaghis Pläne dagegen ist nichts bekannt.

Derby: Celtic spielt Rangers an die Wand

Christian Nerlinger spielte nichtDerby: Celtic spielt Rangers an die Wand

Glasgow (rpo). Die Paarung ist der Inbegriff des Derbys: Wenn in Schottland Celtic auf die Rangers trifft, herrscht in Glasgow der Ausnahmezustand. Diesmal ließ Celtic nicht den leistesten Zweifel daran, welche Mannschaft derzeit die schottische Liga dominiert.Die Fußball-Profis des 38-maligen schottischen Meisters Celtic Glasgow haben sich ausgerechnet mit einem Sieg im Derby gegen Meister Glasgow Rangers ein Denkmal gesetzt. Durch den 3:0-Erfolg am 19. Spieltag fuhr Celtic den 18. Liga-Sieg in Folge ein, knackte damit die 16 Jahre alte Vereinsbestmarke und baute den Vorsprung auf den Lokalrivalen mit nunmehr 55 Punkten auf elf Zähler aus. Der frühere Dortmunder Torhüter Stefan Klos in Diensten der Rangers wurde bei der bitteren Pleite im mit 59.087 Zuschauern voll besetzten Celtic Park von Stilian Petrow (19.), Stanislaw Warga (60. ) und Alan Thompson (84.) überwunden. Celtics schwedischer Stürmer-Star Henrik Larrson (16 Treffer in 18 Spielen) ging dagegen leer aus. Gar nicht erst dabei war der Ex-Münchner Christian Nerlinger. Der Rangers-Legionär hat in seinen zweieinhalb Jahren auf der Insel damit noch immer kein Lokalderby bestritten.

Beratergelder: Verprasste Rot-Grün Millionen?

Seit Antritt der rot-grünen Regierung 1998 - Zeitungsbericht über interne ListeBeratergelder: Verprasste Rot-Grün Millionen?

Berlin (rpo). Laut eines Zeitungsberichtes hat die rot-grüne Bundesregierung seit 1998 offenbar fast 190 Millionen Euro für Berater, Gutachten und Expertenkommissionen ausgegeben. Kommentar eines Finanzministeriumssprechers: Externer Sachverstand gehöre halt zum modernen Regierungshandeln.Nach einem Bericht des Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" geht aus einer internen Liste hervor, dass in der fünfjährigen Regierungszeit 128 Millionen Euro für mehr als 1.700 Analysen und Studien ausgegeben wurden. 361 Experten seien von den einzelnen Ministerien für Honorare von insgesamt 48 Millionen Euro zu Rate gezogen worden. Hinzu kämen zwölf Millionen Euro für die Arbeit von Kommissionen. Allein das Wirtschaftsministerium habe im Laufe der Jahre 62 Beratungsfirmen engagiert, die teilweise gleich mehrere Aufträge abwickelten. CDU glaubt an noch höhere BeträgeEin Sprecher des Finanzministeriums konnte die Zahlen nicht bestätigten. Er sagte aber, dass es zu "modernem Regierungshandeln" gehöre, sich externen Sachverstand für die Bewertung von politischen Einzelfragen einzuholen. In der CDU gibt es laut "Tagesspiegel" Zweifel an der Liste. Allein das Bekanntwerden der Verträge für das umstrittene Maut-Sytem in einem Gesamtvolumen von 16,3 Millionen Euro zeige, dass die Aufstellung der Regierung "unvollständig ist", sagte der CDU-Haushaltspolitiker Albrecht Feibel der Zeitung. Mit einer Anfrage im Bundestag wolle er klären, "was es noch an versteckten Beraterverträgen gibt". "Industrielle Unterstützungsleistungen"Das Verteidigungsministerium wies unterdessen einen Bericht der "Bild"-Zeitung zurück, nach dem Minister Peter Struck in diesem Jahr 128,4 Millionen Euro für externe Berater ausgeben wolle. Mit dem Geld würden in erster Linie "industrielle Unterstützungsleistungen" zur Realisierung verschiedener Projekte finanziert, sagte ein Sprecher am Samstag auf Anfrage. Erst Ende Dezember hatte Struck Konsequenzen aus der Affäre um Beraterverträge zwischen der Bundeswehr und der Firma Roland Berger gezogen und die Vergaberichtlinien seines Ministeriums geändert. Hintergrund waren umstrittene Verträge im Umfang von 14,3 Millionen Euro.

Broich will sich einen Platz erobern

Trainingsauftakt bei Borussia MönchengladbachBroich will sich einen Platz erobern

Mönchengladbach (rpo). Auch bei Borussia Mönchengladbach wurde am Samstag zum Trainingsauftakt geladen. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei das Neu-Fohlen Thomas Broich, das vom Zweitligisten Burghausen an den Bökelberg gewechselt war. "Ich hoffe, dass ich mich schnell in die Mannschaft einfinden und einen Platz erobern kann", erklärte der vom Zweitligisten Wacker Burghausen verpflichtete "U21"-Nationalspieler. Neben dem 22-Jährigen konnte Mönchengladbachs Coach Holger Fach auch die übrigen 27 Spieler seines Kaders zum Trainingsstart begrüßen. Für den Pokal-Viertelfinalisten steht am Sonntag zunächst die Teilnahme am Hallenturnier in Oldenburg auf dem Programm. Am Dienstag reisen die Gladbacher ins Trainingslager auf Marbella.

Innsbruck: Spaeth und Uhrmann im Favoritenkreis
Innsbruck: Spaeth und Uhrmann im Favoritenkreis

Ahonen gewinnt auch Qualifikation in InnsbruckInnsbruck: Spaeth und Uhrmann im Favoritenkreis

Innsbruck (rpo). Die deutschen Skisprung-Überraschungen der Vierschanzentournee haben eindrucksvoll ihre Topform bestätigt: Als Fünfter und Elfter der Qualifikation in Innsbruck gehören sie zum Kreis der Favoriten. Sven Hannawald verzichtete erneut auf die Qualifikation und muss im am Sonntag im ersten Durchgang gegen Qualifikationssieger Jane Ahonen antreten.Als der entnervte Sven Hannawald wieder einmal zuschaute, schürte der neue Vorflieger Georg Späth bei der 52. Vierschanzentournee die Hoffnungen auf einen deutschen Podest-Platz. Dem Dritten der Gesamtwertung reichte in der Qualifikation für das dritte Springen in Innsbruck ein mittelmäßiger Sprung auf 126 Meter zu Platz sechs. Der finnische Sieger Janne Ahonen sprang nur 3,5 Meter weiter und trifft im K.o. -Duell erneut auf Hannawald. Insgesamt gehen am Sonntag (13.45 Uhr bei RP-Online) sechs Deutsche auf die Jagd nach dem in der Ausscheidung zweitplatzierten Tournee-Doppelsieger Sigurd Pettersen (Norwegen). "Wenn ein mittelmäßiger Sprung von Georg schon zu solch einem Top-Platz genügt, muss uns vor dem Wettkampf nicht bange sein. Ich traue ihm alles zu, selbst den ersten Saisonsieg", erklärte Bundestrainer Wolfgang Steiert. Nicht zuviel GedankenNach zwei weniger gelungenen Trainingssprüngen zeigte Späth in der Qualifikation gewachsene Nervenstärke. "Das war endlich mal ein guter Sprung", meinte der Dritte des Neujahrsspringens und stapelte tief: "Ein Platz unter den Top 10 wäre im Wettkampf schon gut. Und ein Podestplatz in der Gesamtwertung wäre schon genial, aber daran mag ich lieber nicht denken." Der Gesamt-Vierte Michael Uhrmann landete trotz erneut schwacher Anfahrts-Geschwindigkeit mit 123,5 Metern auf Platz elf und will ebenfalls nicht mehr an kommende Siegerehrungen denken: "Ich habe mir in den letzten Tagen viel zu viele Gedanken darüber gemacht, nach ganz vorn zu springen. Jetzt konzentriere ich mich wieder lieber auf die Sprünge und greife im Wettkampf an." Uhrmann liegt bei "Halbzeit" des Skisprung-Grand-Slams 32,5 Punkte hinter Pettersen. Späth muss als Dritter nur 29 Zähler aufholen. Trainer traut Hanni noch den Sieg zuSven Hannawald hat die Tournee dagegen wohl schon abgeschrieben und fuhr wie in Garmisch-Partenkirchen vorzeitig ins Hotel. "Ich wollte mir den Nervenstress der Qualifikation nicht machen, schließlich ist das doppelt schwierig, wenn es nicht so läuft. Außerdem ist die Saison noch lang", sagte der Gesamt-Zwölfte dem sid. Im Training segelte Hannawald mit 122 und 114 Metern erneut hinterher, fand sich aber trotzdem nicht schlecht: "Es geht Schritt für Schritt voran, aber die Schritte sind nicht so groß, wie ich sie gern hätte." Steiert fand wieder einmal Verständnis für die umstrittene Verzichtshaltung des schwächelnden Vorfliegers: "'Hanni' will im Wettkampf halt lieber ganz hinten gegen Ahonen springen. Er hatte damit Erfolg, warum soll er das Rezept dann ändern?" Der Trainer traut Hannawald sogar seinen zweiten Sieg in Innsbruck und den insgesamt elften Erfolg eines Deutschen am Bergisel zu. "Schneckenhaus"-KritikDamit steht Steiert jedoch allein. Selbst der ehemalige Tournee-Sieger Dieter Thoma forderte Hannawald auf, "endlich aus dem Schneckenhaus herauszukommen". Vielleicht ja bei der Party für Maximilian Mechler (Isny), der an seinem 20. Geburtstag auf Platz 18 direkt vor dem vierfachen Weltmeister Martin Schmitt (Furtwangen) einkam. "Irgendwie passt es einfach nicht, aber immerhin sind wir wieder bei der Anfahrts-Geschwindigkeit dabei", meinte Schmitt. Team-Olympiasieger Stephan Hocke (Oberhof) besiegte das Trauma seines schweren Sommer-Sturzes an gleicher Stelle und qualifizierte sich mit einem 114-Meter-Flug als sechster Deutscher für die Top 50. Jörg Ritzerfeld (Oberhof/106,5) und Alexander Herr (Rohrhardsberg/103,5) schieden nach schwachen Sprüngen aus. Pettersen unverändert starkÜberzeugend war dagegen erneut die Vorstellung des bei der laufenden Tournee noch ungeschlagenen Pettersen mit einem 126, 5-Meter-Flug in der Qualifikation nach zwei herausragenden Trainingssprüngen. Der 23-Jährige jagt den Jahrhundert-Rekord von Hannawald, der als bislang einziger Springer alle vier Tournee-Springen hintereinander gewinnen konnte. "Pettersen gewinnt alle vier Springen. Der steckt den Druck locker weg", meint Espen Bredesen in Innsbruck überzeugt. Der TV-Kommentator des norwegischen Fernsehens hatte vor zehn Jahren als letzter "Norge"-Flieger die Tournee gewonnen.

Flammendrama nach Feuerspiel

Drei Duisburger Kinder sterben in WohnhausFlammendrama nach Feuerspiel

Duisburg (rpo). Führten verbotene Feuerspiele zum tödlichen Flammendrama? Bei einem verheerenden Wohnungsbrand sind in Duisburg-Hochfeld drei Kinder getötet worden. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war das Feuer am Freitag im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses ausgebrochen. Zwei 2 und 13 Jahre alte Mädchen konnten noch schwer verletzt aus den Flammen gerettet werden. Für den sechsjährigen Bruder kam jede Hilfe zu spät - er wurde nur noch tot aus dem Haus geborgen. Die beiden Mädchen wurden zudem so schwer verletzt, dass sie noch Freitagnacht in Krankenhäusern starben. Nach ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Duisburg war der Brand offenbar durch unsachgemäßen Umgang mit Feuer im Kinderzimmer gelegt worden. Eines der insgesamt sieben Kinder der neunköpfigen deutschen Familie habe mit Feuer gezündelt und so den Brand im Bereich eines Metall-Etagenbettes gelegt, sagte Staatsanwalt Gerd Unterberg. Die genauen Umstände, wie der Brand entstanden war, seien zunächst nicht bekannt. Die Ermittlungen dauern an. Nach Polizeiangaben erlitten fünf weitere Personen leichte Rauchgasvergiftungen oder einen Schock und mussten in Kliniken gebracht werden. Weitere Mieter konnten sich über das Dach auf ein Nebengebäude vor den Flammen retten. Wie es weiter hieß, brach in der Nacht zum Samstag in dem Haus zudem ein zweiter Brand aus. Dabei brannten das Dachgeschoss und die dritte Etage aus. Das Feuer griff zudem auf ein Nachbarhaus über - 14 Personen mussten das Gebäude verlassen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurde dieses Feuer durch ein noch nicht abgelöschtes Brandnest verursacht. Der Sachschaden des Brandes war zunächst nicht bekannt.

Wunder in Bam: 97-jährige Frau gerettet

Nach acht Tagen aus Trümmern geborgenWunder in Bam: 97-jährige Frau gerettet

Bam (rpo). Zwischen aller Not, Trauer und Leid gibt es in Iran immer wieder Wunder: Jetzt bargen Helfer eine 97-jährige Frau. Sie hat das Erdbeben im Südosten des Landes nahezu unverletzt überlebt. Acht Tage nach der Erdbebenkatastrophe in Iran ist am Samstag eine über 90-jährige Frau lebend aus den Trümmern gerettet worden. "Es ist ein Wunder", sagte Behördensprecher Asadollah Iranmanesh. Rettungskräfte berichteten der Fernsehnachrichtenagentur APTN, Möbel hätten Scharbanu Masandarani vor den herabstürzenden Trümmern geschützt. Spürhunde hätten die alte Frau entdeckt. Masandarani, deren Alter der Rote Halbmond nach Berichten der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA mit 97 Jahren angab, sei unverletzt geblieben. Viele Überlebende des Erdbebens von Bam leiden nach einem UN-Bericht unter psychologischen Störungen wie posttraumatischem Stress. Die Zahl der Erdbebenopfer in Iran ist nach offiziellen Angaben vom Samstag auf 35.000 gestiegen. Weitere 17.000 Menschen seien bei dem Beben in Bam am Freitag vor einer Woche verletzt worden, sagte Brigadegeneral Hosein Fat'ahi von der Islamischen Revolutionären Garde der iranischen Nachrichtenagentur IRNA. In einem ebenfalls am Samstag veröffentlichten Lagebericht des UN-Koordinationsteams zur Katastropheneinschätzung wurde die Zahl der offiziell bestätigten Toten mit 29.700 angegeben. Weitere 1.700 Menschen seien in Dörfern in der Umgebung von Bam beigesetzt worden. Mindestens 5.000 Opfer seien darüber hinaus vermutlich unregistriert beerdigt worden. Depression oder SelbstmordDer Leiter der Behörde für psychische Krankheiten in der Provinz Kerman, Mohammad Farodschpur, erklärte, wenn die Stresssymptome nicht behandelt würden, könnten sich daraus Fälle von schwerer Depression oder Selbstmord entwickeln. Deutsche und französische Hilfsorganisationen wollten laut dem UN-Bericht insgesamt 130 Psychologen und Psychiater zur Betreuung der Überlebenden einfliegen. Die iranische Rote Halbmond entsandte bereits 40 Beraterinnen. Das Erdbeben der Stärke 6,6 zerstörte dem UN-Bericht zufolge bis zu 85 Prozent der Gebäude in Bam irreparabel. Rings um die Stadt entstünden Lager mit beheizten Zelten für die Obdachlosen, die bislang inmitten der Ruinen in unbeheizbaren Zelten hausten. Beben unterbrach Belieferung DrogenabhängigerBehördenleiter Farodschpur zufolge unterbrach das Beben auch die Belieferung Drogenabhängiger mit Opium. Bis zu 20 Prozent der über 15-Jährigen in Bam sollen drogenabhängig sein. An sie würden Methadon, Codein und sterile Spritzen ausgegeben.

Superstar Alexander nicht reif für Weltkarriere

Musikmacher Dieter Bohlen steht hinter seinem TalentSuperstar Alexander nicht reif für Weltkarriere

München (rpo). „Superstar“ Alexander plant erstmal keinen weltweiten Durchbruch, sondern konzentriert sich auf seine Karriere in Deutschland. Grund ist der Dämpfer bei der Show „Superstars weltweit“. Doch Bohlen steht offenbar auch nach dem vorletzten Platz hinter seinem Musiktalent.Alexander Klaws ist nicht am Boden zerstört. „Die Show war eine schöne Erfahrung für mich, keine Blamage, wie es immer heißt“, sagte der 20-Jährige der Münchner Zeitung „tz“ (Wochenendausgabe). Er sei „sehr zufrieden“. „Ich wusste, dass ich nicht gewinnen würde.“ Dem Sieger Kurt Nilsen aus Norwegen gönne er den Erfolg „von ganzem Herzen“. Er habe eine „Superstimme“. Die Wahl fand Alexander allerdings nur „teil, teils“ gerecht. Er habe sich als Deutscher „unfair“ behandelt gefühlt. Das Urteil der Jury, die hart mit ihm ins Gericht gegangen war, habe ihn zwar getroffen, werde seine Karriere aber nicht bremsen. Dieter Bohlen habe ihn angerufen und versichert, dass er hinter ihm stehe. Für ihn sei die Lehre aus „Superstar weltweit“, dass er noch nicht reif sei für eine Weltkarriere, sagte Klaws weiter. Er werde sich auf Deutschland, Österreich und die Schweiz konzentrieren und jetzt erst mal ins Studio gehen. „Mein zweites Album steht an, meine neue Single kommt Anfang Februar raus“, sagte Klaws. Der Sänger hatte bei dem Wettbewerb der in elf Ländern gecasteten „Superstars“ am Neujahrstag in London nur den vorletzten Platz belegt. Der Norweger Kurt Nilsen wurde mit 106 von 112 möglichen Punkten zum „Superstar weltweit“ gekürt.

Knast-Bettwäsche von Egon Krenz versteigert

Frühere DDR-Staats- und SED-Chef hatte Bettzeug signiertKnast-Bettwäsche von Egon Krenz versteigert

Berlin (rpo). Original Bettwäsche von Egon Krenz aus dem Männerknast Berlin-Plötzensee ist per Mausklick versteigert worden. Für 221 Euro kam der Komplettsatz im Internet-Portal Ebay unter den digitalen Hammer.Der frühere DDR-Staats- und SED-Chef hatte das Bettzeug mit dem Schriftzug „Egon Krenz 18.12.03“ signiert, wie die „Berliner Zeitung“ (Wochenendausgabe) berichtet. Allerdings sei unklar, ob es sich um landeseigene Bettwäsche aus dem Knast handelt, schreibt das Blatt. Krenz durfte als Freigänger auch in privatem Bettzeug schlafen. Der neue Besitzer blieb anonym, da die Ebay-Versteigerung als Privatauktion lief. Krenz musste wegen der Schüsse an der DDR-Grenze vier Jahr im Gefängnis sitzen. Er wurde am 18. Dezember 2003 entlassen.

Sulzers Traumtor

Das hoch verdiente 4:1 (2:0, 1:0, 1:1) gegen Mannheim hat die DEG Metro Stars wieder ins Rennen um die Play-off-Plätze gebrachtSulzers Traumtor

Düsseldorf (RP). Die DEG Metro Stars sind zurück im Geschäft. Mit dem 4:1-Sieg über die Adler Mannheim rückten sie den Play-off-Plätzen wieder näher. Die drei Punkte aber waren hart erkämpft: Daniel Kreutzer, Tore Vikingstad und Mike Pellegrims mussten in der Kabine genäht werden, Marcus Thuresson erlitt gar einen Adduktorenriss. Nach der peinlichen 1:3-Pleite gegen Augsburg war jedem klar, dass Mike Komma etwas tun musste. Und er tat was! Genauer gesagt ließ der Trainer bei den Sturmreihen kaum einen Stein auf dem anderen. So spielte Daniel Kreutzer neben den beiden Schweden Johan Molin und Magnus Thuresson. Ob es an diesen Umstellungen allein lag, sei dahin gestellt - auf jeden Fall präsentierten sich die Düsseldorfer in einer völlig anderen Verfassung als noch am Dienstag gegen die Panther. Dennoch hatten die Mannheimer die erste ganz klare Chance des Spiels. In der vierten Minute leistete sich Mike Pellegrims einen dicken Schnitzer an der eigenen Blauen Linie, und Nationalspieler Thomas Martinec konnte allein auf Andrej Trefilov zulaufen. Der war auch machtlos, aber Martinec’ Schuss landete am linken Pfosten.Mehr Glück hatte neun Minuten später Tore Vikingstad. Trefilov war aus seinem Kasten geeilt, weil der sehr kleinlich agierende Schiedsrichter Gerhard Müller eine Strafe gegen die Adler angezeigt hatte. Und diese Überzahl nutzte die DEG zum Führungstreffer, nach dem sie dann endgültig befreit aufspielte. Das bewies das Traumtor zum 2:0: In doppelter Überzahl passten sich die Verteidiger Martin Ulrich und Alexander Sulzer den Puck in aller Gemütsruhe mehrfach zu, ehe Sulzer mit einem mächtigen Schlagschuss genau in den Winkel traf. Es war das zweite Saisontor des 19-Jährigen.Endgültig gelaufen war die Partie nachdem Clayton Young im Mitteldrittel den dritten Treffer angebracht hatte. Gerade eine Sekunde waren die Gäste nach Todd Hluskos Strafzeit wieder komplett, da setzte Jeff Tory den Außenstürmer mit einem klugen Pass ein. Danach hatte Nationalkeeper Marc Seliger genug: Er räumte seinen Platz im Mannheimer Gehäuse für Richard Shulmistra. Den größten Applaus rief freilich keiner der Treffer hervor, sondern die glänzende Manier, in der die Gastgeber fast zwei Minuten Unterzahl mit drei gegen fünf Spieler überstanden. Im Schlussdrittel trafen sie dann sogar durch Vikinigstad selbst mit einem Mann weniger. DEG: Trefilov - Pellegrims, Tory; Ulrich, Sulzer; Pöttinger, Unterluggauer - Molin, Thuresson, Kreutzer; Magnussen, Vikingstad, Brittig; Young, Mikesch, Brännström; Kühnhauser, F. Jung, Hart.Schiedsrichter: Müller (Schierken). Zuschauer: 6930. Tore: 1:0 (12:27) Vikingstad (F. Jung, Kreutzer - 6:5), 2:0 (15:52) Sulzer (Ulrich, Vikingstad - 5:3), 3:0 (24:37) Young (Pellegrims, Tory), 4:0 (51:32) Vikingstad (Magnussen - 4:5), 4:1 (58:37) Molling (Martinec, Groleau - 5:4). Strafminuten: Düsseldorf 20, Mannheim 16. Von BERND JOLITZ

Hans Meyer nimmt Rettungsarbeiten auf

Trainingsauftakt am SamstagHans Meyer nimmt Rettungsarbeiten auf

Berlin (rpo). Hans Meyer forderte seine Kicker beim Trainingauftakt auf, nun Profil zu zeigen: Am Samstag hat der 61-Jährige damit begonnen, das Unternehmen Hertha vor dem Untergang zu retten.Am Samstag begann für den 61-Jährigen seine auf fünf Monate begrenzte Amtszeit beim Tabellenvorletzten. Meyer soll bis Saisonende den Karren aus dem Dreck ziehen und den kriselnden Hauptstadt-Klub nach der schlechtesten Hinrunden-Bilanz seit 13 Jahren vor dem drohenden Abstieg bewahren. Im Erfolgsfall dürfte dem aus dem Ruhestand zurückgeholten Coach zu seinem Grundgehalt von rund 250.000 Euro noch einmal die gleiche Summe als Prämie winken. "Ich erwarte, dass die Jungs im Training Flagge zeigen", sagte Meyer in einer Pressekonferenz vor dem Trainingsstart nach der Winterpause. Sein erstes Training lockte denn auch die für Berliner Verhältnisse große Zahl von 1000 Kiebizen an. Vor der Übungseinheit hatte Meyer, unterstützt von Manager Dieter Hoeneß, den Hertha-Profis über 40 Minuten hinter verschlossenen Türen ins Gewissen geredet. Meyer kein Mann der KompromisseDer Nachfolger des Anfang Dezember entlassenen Niederländers Huub Stevens gilt als wenig kompromissbereit, wenn es darum geht, eine Mannschaft zurück in die Erfolgsspur zu führen. Bei Borussia Mönchengladbach hatte der frühere DDR-Auswahltrainer einst Torjäger und Publikumsliebling Toni Polster aus dem Kader geworfen. Sein Ruf eilt Meyer also voraus. Sperenzchen lässt sich der Routinier nicht bieten. Das ist sogar bis nach Brasilien durchgedrungen: Herthas Regisseur Marcelinho verzichtete darauf, seinen Heimaturlaub wie in der Vergangenheit eigenmächtig zu verlängern, und meldete sich pünktlich wie der Rest des Kaders am Freitag zurück in Berlin. Signal von der MannschaftDem Unternehmen Klassenerhalt wird ab sofort alles untergeordnet. "Hertha BSC darf nicht absteigen. Darum geht es, um nichts anderes", betonte Manager Dieter Hoeneß und wirkte dabei wesentlich gelöster als vor der Weihnachtspause. Hoeneß pocht in Sachen Prämien weiterhin auf ein Signal aus der Mannschaft. Der 50-Jährige verlangt zwar keinen Gehaltsverzicht, erwartet allerdings von den Profis den Vorschlag, Erfolgsprämien einzufrieren und erst im Fall des Klassenerhalts ausbezahlt zu bekommen. Konfliktpozenzial befürchtet Hoeneß deswegen nicht: "Ohne dieses Problem haben wir auch nur 13 Punkte geholt. Daran wird es also nicht liegen." Gute VoraussetzungenDeutlich wurde am Samstag vor allem, dass Meyer durchaus derjenige sein kann, der Lockerheit zurück in die Manschaft bringt. Seine Aussagen in Richtung Journalisten sind nicht selten gespickt mit feiner Ironie. Dennoch verbreitet der bis vor kurzem als Scout bei seinem Ex-Klub Borussia Mönchengladbach tätige Fußball-Lehrer auch die nötige Ernsthaftigkeit. Zumal Meyer sich selbst eines denkbaren Alibis für den Fall des Misserfolgs beraubt. Der körperliche Zustand der Spieler sei seiner meinung keinesfalls geeignet, um in Panik zu verfallen. "Es gibt generell keine Chance, Huub Stevens den Schwarzen Peter zuzuschieben", sagte Meyer in Hinblick auf die Arbeit seines Vorgängers. Transfers nicht ausgeschlossenNicht ausgeschlossen ist, dass Hertha vor dem Ende der Transferperiode am 31. Januar noch einmal aktiv wird. "Aber wir holen keinen Wackelkandidaten, nur eine echte Verstärkung. Ansonsten verunsicherst du die Mannschaft noch mehr", sagte Meyer. Die Entscheidung über einen neuen Spieler wird frühestens im Trainingslager auf Gran Canaria (11. bis 21. Januar) fallen. Im Gespräch war zuletzt der marokkanische WM-Star Mustafa Hadji. Zum Kreis der Mannschaft zählt dagegen bereits der 18 Jahre alte dänische "U21"-Nationalspieler Dennis Cagara, der bereits im Sommer von Bröndby Kopenhagen verpflichtet worden war und nun seinen Dienst in Berlin antritt.

Scheichs umwerben Zidane

Weltfußballer zum Urlaub in Katar eingeladenScheichs umwerben Zidane

Madrid/Katar (rpo). Kommt es nach der EM 2004 zum Duell Zidane gegen Basler und Effenberg? Fakt ist, dass Scheich Said al Nahyane den Weltfußballer mit Hilfe etlicher Dollars nach Katar locken willen.Scheich Said al Nahyane möchte als Präsident des einheimischen Erstliga-Klubs Al Ain den französischen Welt- und Europameister nach Ablauf des Vertrags bei Spaniens Rekordmeister im kommenden Jahr in die Wüste locken. Der 31-jährige Zidane bestätigte am Wochenende Medienberichte, wonach er sich auf Einladung von Said al Nahyane momentan zu einem Urlaub und Gesprächen im Golfstaat aufhält. Seine Zukunft hatte der Regisseur der "Königlichen" und der französischen Nationalmannschaft zuletzt offen gelassen. In einem Interview kurz vor dem Jahreswechsel hatte "Zizou" allerdings erklärt, er könne sich nicht vorstellen, noch einmal für einen anderen Klub als Real Madrid zu spielen. Eine Entscheidung über seinen Rücktritt aus der "Equipe tricolore" kündigte Zidane für die Zeit nach der Euro 2004 in Portugal an. In Katar lassen derzeit zahlreiche namhafte Fußballer ihre sportliche Karriere ausklingen. Dazu gehören auch die ehemaligen Bundesliga-Profis Stefan Effenberg, der unter Trainer Wolfgang Sidka bei Al Arabi spielt, sowie Mario Basler bei Al Rayyan.

Uhrmann schielt aufs Siegerpodest

Nach zwei Springen Vierter der GesamtwertungUhrmann schielt aufs Siegerpodest

Innsbruck (rpo). Nach den ersten zwei Springen der Vierschanzentournee zählt der zuvor im Hannawaldschen Schatten stehende Michael Uhrmann als einer der Geheimfavoriten auf den Gesamtsieg. Sich im Klassement von Rang vier aus weiter zu verbessern ist für den ehrgeizigen Bayern Ehrensache.Auf dem Weg vom weithin unbekannten Olympiasieger zum Skisprung-Star ist Michael Uhrmann auf die Zielgerade eingebogen. "Endlich bin ich aus der zweiten Reihe raus und werde nicht mehr nur als Anschlusskader wahrgenommen", meint der ehrgeizige Bayer vor der zweiten Hälfte der 52. Vierschanzentournee mit den Springen in Innsbruck am Sonntag und Bischofshofen am Dienstag (beide 13.45 Uhr/live bei RP-Online). Auf Platz vier der Gesamtwertung gilt der Mann vom WSV Rastbüchl zumindest noch als Geheimfavorit für den prestigeträchtigen Tournee-Triumph. "Mein Ziel ist das Siegerpodest, und das werde ich auch schaffen", sagt Uhrmann. Auf solch einen ganz großen Wurf wartet der zweimalige Junioren-Weltmeister von 1996 und Team-Olympiasieger von 2002 in Salt Lake City schon fast ein Jahrzehnt. Ausgerechnet in einer kritischen Situation, in der im deutschen Team die Stars Sven Hannwald und Martin Schmitt schwächeln, scheint er genau wie sein Zimmerkollege Georg Späth endlich bereit zum Triumph: "Martin und Sven sind viel ruhiger geworden, dafür bin ich so gut in Form wie noch nie. Ich merke, dass ich sogar Fehler machen kann und trotzdem noch vorne mitmische. Ich bin sicher, dass in diesem Winter endlich der Knoten platzt." Selbstvertrauen eigentlich untypischDas für den Spaßvogel im deutschen Team eigentlich untypische Selbstvertrauen zieht Uhrmann aus seinem vierten Platz beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf. Da schüttelte der mittlerweile 25-Jährige das zuvor immer wieder hemmende Nervenflattern ab und verbesserte im Finale mit einem besseren Sprung als im ersten Durchgang eine gute Ausgangsposition (Rang fünf) sogar noch. Wenige Wochen zuvor in Trondheim war das noch anders. Uhrmann führte in Norwegen nach dem ersten Durchgang souverän und stürzte danach, den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere vor Augen, auf Rang fünf ab. "Damals war ich mental noch nicht in der Lage, zum Sieg zu springen - jetzt schon", beschreibt Uhrmann seine Entwicklung. Vielleicht hätte er es schon an Neujahr in Garmisch-Partenkirchen geschafft. Dort aber verpokerte er sich bei der Wahl seines Skischliffs, fuhr im Gegensatz zu seinen Teamkollegen in der Anfahrt etwa 1,5 km/h hinter der Spitze her, verlor deshalb die entscheidenden Weitenmeter und wurde wieder einmal braver Siebter. Gerade zehn Punkte fehlten zum Sprung auf das Siegerpodest. Siege passieren"Der Uhrmann ist dran. Er muss nur locker bleiben", meint Walter Hofer, der als Renndirektor des Internationalen Skiverbandes (FIS) die Versuche des Deutschen schon viele Jahre beobachtet: "Den ersten Sieg kann man nicht erzwingen, er passiert einfach, und ich bin sicher, dass er bei Uhrmann bald passiert." Bundestrainer Wolfgang Steiert, der im Verein mit dem neuen Konditionstrainer Jürgen Wolf hauptverantwortlich für den Aufschwung des 64-kg-Leichtgewichtes ist, mag das Thema gar nicht: "Der 'Michi' darf nicht so viel an den Sieg, sondern soll von Sprung zu Sprung denken. Er hat sich als Springer und Typ in letzter Zeit sehr positiv entwickelt. Das ist wichtig." Highlight des Jahres kommt nochUhrmann führt seine gute Form auch auf eine erstmals voll auf den Sport ausgerichtete Saison-Vorbereitung zurück. In den Vorjahren hatten ihn mehrere Bänderrisse und auch die vierjährige Ausbildung zum Vollzugsbeamten im Bundesgrenzschutz stark beschäftigt. Das wichtigste Ereignis des Jahres 2004 soll aber erst nach dem Skisprung-Winter beginnen. Im Frühjahr will Uhrmann gemeinsam mit seiner Freundin Heidi, einer Krankenpflegerin, im heimatlichen Breitenberg mit dem Bau eines Hauses beginnen. Die 8000 bisher bei der Tournee eingeflogenen Euro sind "als Anschubfinanzierung willkommen. Ich kann aber schon noch ein paar Euro mehr brauchen".

Steht das Ende des Zuwanderungs-Streits bevor?

Stolpersteine sind das Flüchtlingsrecht und die ArbeitsmigrationSteht das Ende des Zuwanderungs-Streits bevor?

Berlin (rpo). Das Ende des Zuwanderungs-Streits halten Politiker aller Parteien für möglich. Als Hürden gelten aber noch das humanitäre Flüchtlingsrecht, die Integration und die Arbeitsmigration.„Die Chancen stehen 50 zu 50“, sagten übereinstimmend der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Bosbach (CDU) und der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, der „Welt am Sonntag“. Auch SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz sieht „gute Chancen“ für einen Kompromiss. Wiefelspütz sagte dem Blatt zu den Erfolgsaussichten, dass sich zwar noch alle bewegen müssten, sich offenbar auch alle bewegen wollten. Allerdings werde es eine Einigung nicht um jeden Preis geben. Strittig sind laut Zeitung vor allem das humanitäre Flüchtlingsrecht, die Integration und die Arbeitsmigration. Außerdem müssten Sicherheitsaspekte bei der Einwanderung stärker berücksichtigt werden, sagte Bosbach. Beispielsweise müsste schon beim konkreten Verdacht terroristischer Tätigkeit die Einreise verweigert werden können. Auch müssten kriminell gewordene Ausländer leichter abgeschoben werden können. Rot-Grün setzt derweil auf ein Punktesystem zur Zuwanderung. Das sei das „Kernstück der Reform“, sagte Beck. Wenn die Union sich durchsetze, könnten „allenfalls noch Nobelpreisträger in Deutschland einwandern“. Einen Kompromiss schlägt FDP-Gremiumsmitglied Max Stadler vor. Demnach würde die rot-grüne Regelung im Gesetz stehen bleiben, allerdings müsste die jährlich zu bestimmende Zahl von Zuwanderern vom Bundesrat bestätigt werden. Mit dem Einwanderungsgesetz soll die Zuwanderung nach Deutschland geregelt werden, ohne den Arbeitsmarkt zu belasten. Nach Ansicht der Bundesregierung könnte damit die Wirtschaft gefördert werden, weil Hochqualifizierte leichter angeworben werden könnten. Um die letzten strittigen Punkte aus dem Weg zu räumen, soll dem Blatt zufolge die Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses von 20 auf 7 Personen reduziert werden. Dieser Unterarbeitsgruppe sollen Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), Wiefelspütz und Beck von der Koalition sowie der Unions-Verhandlungsführer, Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU), Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) und Bosbach angehören. Als siebtes Mitglied soll Stadler teilnehmen. Die Verkleinerung könnte bei der nächsten Sitzung des Gremiums am 16. Januar beschlossen werden.

Traumurlaub endet als Albtraum

Auch Deutsche lieben ägyptischen Badeort am Roten MeerTraumurlaub endet als Albtraum

Kairo (rpo). Der Traumurlaub in Scharm el Scheich endete als Albtraum. Dabei hatten die 148 Urlauber gerade einen paradisischen Ort verlassen. Der ägyptische Badeort an der Südspitze der Sinai-Halbinsel ist ein Magnet für Touristen aus aller Welt. Auch Deutsche schätzen den direkt am Roten Meer gelegenen Ferienort. Großzügige Hotelanlagen, ausgedehnte Strände und schöne Korallenriffe locken jährlich tausende Menschen zum Sonnen, Baden, Schnorcheln und Tauchen an. Besonders bei Italienern ist Scharm el Scheich beliebt. Sie treffen jahraus jahrein mit Charterfliegern ein und bilden mittlerweile so etwas wie eine eigene Kolonie innerhalb der internationalen Touristengemeinde. Daneben ist der mondäne Ort seit Jahren Schauplatz von Nahost-Krisengipfeln. Fern der Hauptstadt Kairo mit ihren häufigen Demonstrationen gegen die USA und Israel bietet der Ort den Gästen nicht nur die nötige Abgeschiedenheit und Sicherheit. Scharm el Scheich ist auch ein Ort mit Symbolkraft. So kamen dort Ende 2000 der damalige US-Präsident Bill Clinton, Ägyptens Staatschef Husni Mubarak, der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Barak und Palästinenserführer Jassir Arafat zusammen, um eine Friedensregelung für den Nahen Osten auszuhandeln. Im vergangenen Juni traf sich US-Präsident George W. Bush in Scharm el Scheich mit arabischen Staatsmännern. Mubarak verfügt in dem Badeort über eine eigene Residenz, ein ägyptisches Gegenstück zu Camp David in den USA. Die Sinai-Halbinsel gehört erst seit dem israelisch-ägyptischen Friedensvertrag von 1979 und dem endgültigen Abzug der israelischen Truppen 1982 wieder zu Ägypten.

"Herminator" auf eigener Piste ausgeschieden

Österreicher Raich gewinnt Riesenslalom in Flachau"Herminator" auf eigener Piste ausgeschieden

Flachau (rpo). Der Superstar des alpinen Ski-Zirkus hat beim Weltcup-Riesenslalom auf der eigenen, nach ihm benannten Piste in Flauchau eine Super-Pleite erlebt. Hermann Maier musste zuschauen, wie sein Landsmann Benjamin Raich mit einem überragenden zweiten Lauf die Konkurrenz gewann.Benjamin Raich hat damit der Skination Österreich den ersten Saisonsieg im Riesenslalom beschert. Mit einem beherzten zweiten Lauf stürmte der 25-jährige Pitztaler auf der "Hermann Maier Weltcup-Strecke" am Griesenkar unter dem Jubel von 15.000 Zuschauern noch von Platz zwei aus an die Spitze und feierte nach zwei Jahren ohne großen Erfolg den elften Weltcupsieg seiner Karriere. "Es ist ein Traum. Dieser Hang liegt mir einfach. Es ist einfach geil, vor so einer Kulisse zu fahren", meinte Raich, der zuletzt vor 25 Monaten in Kranjska Gora im Weltcup gewonnen hatte: "Ich habe immer gesagt, man muss Geduld haben, der Skisport ist kein Wunschkonzert. Ich habe Geduld bewiesen, und jetzt hat es endlich wieder geklappt." Das Gegenteil galt für Hermann Maier. Ausgerechnet in seinem Heimatort patzte der "Herminator" und verabschiedete sich als 50. mit 3,58 Sekunden Rückstand schon nach dem ersten Lauf. In der Gesamtzeit von 2:22,54 Minuten siegte Raich auf seinem Lieblingshang, auf dem er schon 1999 einen Riesenslalom gewonnen hatte, überlegen vor dem nach dem ersten Lauf führenden Italiener Massimiliano Blardone (2:23,24) und dem Norweger Bjarne Solbakken (2:23,36). Auf den Plätzen vier und fünf landeten der Österreicher Christoph Gruber und Norwegens Altmeister Lasse Kjus. Hermann Maier trotzallem noch in FührungTrotz seines schnellen Abgangs verteidigte Hermann Maier zumindest die Spitze im Gesamt-Weltcup. Mit 515 Punkten führt der Doppel-Olympiasieger von 1998 knapp vor seinem Landsmann Hans Knauss (440), Lasse Kjus (438) und Raich (419). Trotz der schmerzlichen "Heim-Niederlage" gab sich Maier gelassen. "Ich bin nicht gut gefahren und dann fast noch umgefallen. Wahrscheinlich wollte ich zu viel", erklärte der 31-Jährige seine schwache Vorstellung im ersten Lauf. Vermutlich hatte ihn das ganze Theater um den ersten Auftritt in Flachau seit seinem Motorradunfall vor 28 Monaten aus der Ruhe gebracht. "Es war schon schwierig mit dem ganzen Rummel, die letzten Tage waren der Wahnsinn", gestand Maier: "Ich war zu verkrampft." Nicht zum Risiko in der LageEine enttäuschende Vorstellung bot auch Andreas Ertl. Der 28-jährige Lenggrieser verpasste als 41. des ersten Durchgangs mit 2,75 Sekunden Rückstand erneut das Finale. "Wenn man viermal in Folge nicht dabei ist, ist das Selbstvertrauen angekratzt", meinte Alpinchef Walter Vogl. "Er muss Risiko gehen, um sich für das Finale zu qualifizieren, aber dazu war er nicht in der Lage." Auch Ertl reagierte enttäuscht. "Durch die vielen Ausfälle fehlt mir das Selbstvertrauen. Ich bin einfach zu wenig mutig gefahren." Beim Slalom am Sonntag bekommt Ertl zumindest noch deutsche Gesellschaft. Außer ihm starten der gerade von einer schweren Grippe genesene Felix Neureuther (Partenkirchen) und Alois Vogl (Lohberg). STATISTIK:Ski alpin, Weltcup, 5. Riesenslalom der Männer in Flachau/Österreich: 1. Benjamin Raich (Österreich) 2:22,54 Minuten (1:11,78/1:10,76), 2. Massimiliano Blardone (Italien) 2:23,24 (1:11, 23/1:12,01), 3. Bjarne Solbakken (Norwegen) 2:23,36 (1:12,18/1:11, 18), 4. Christoph Gruber (Österreich) 2:23,46 (1:12,42/1:11,04), 5. Lasse Kjus (Norwegen) 2:23,47 (1:12,01/1:11,46), 6. Aksel Lund Svindal (Norwegen) 2:23,92 (1:12,44/1:11,48), 7. Davide Simoncelli (Italien) 2:23,98 (1:12,99/1:10,99), 8. Heinz Schilchegger (Österreich) 2:24,05 (1:12,22/1:11,83), 9. Manfred Mölgg (Italien) 2:24,18 (1:13,17/1:11,01) und Christian Mayer (Österreich) 2:24,18 (1:12,52/1:11,66). - ausgeschieden im 2. Lauf u.a.: Bode Miller (USA). - nicht qualifiziert für den 2. Lauf u.a.: 40. Kalle Palander (Finnland) 1:13,98, 41. Andreas Ertl (Lenggries) 1:13, 98, ... 50. Hermann Maier (Österreich) 1:14,81. Stand im Riesenslalom-Weltcup (nach 5 von 8 Rennen): 1. Bode Miller (USA) 310 Punkte, 2. Kalle Palander (Finnland) 249, 3. Raich 234, 4. Simoncelli 216, 5. Frederic Covili (Frankreich) 190, 6. Blardone 186, 7. Andreas Schifferer (Österreich) 174, 8. Arnold Rieder (Italien) 154, 9. Kjus 141, 10. Hans Knauß (Österreich) 138. - Kein deutscher Läufer platziert. Stand im Gesamt-Weltcup (nach 14 von 40 Wettbewerben): 1. Hermann Maier (Österreich) 515, 2. Knauß 440, 3. Kjus 438, 4. Raich 419, 5. Solbakken 383, 6. Michael Walchhofer (Österreich) 376, 7. Schifferer 371, 8. Stephan Eberharter (Österreich) 358, 9. Palander 349, 10. Miller 337, ... 63. Felix Neureuther (Partenkirchen) 32, ... 65. Max Rauffer (Leitzachtal) 29, ... 85. Alois Vogl (Lohberg) 15, ... 106. Stefan Stankalla (Partenkirchen) 6.

Treibt Schmerz die Bebenopfer in den Selbstmord?

Helfer befürchten schwere psychologische FolgenTreibt Schmerz die Bebenopfer in den Selbstmord?

Bam (rpo). Die Helfer in Bam müssen die Erdbeben-Opfer verstärkt psychologisch betreuen. Viele Überlebende der Katastrophe leiden nach einem UN-Bericht unter posttraumatischem Stress. Die Sorge vor Depressionen oder Selbstmorden wächst.In dem am Samstag veröffentlichten Lagebericht des UN-Koordinationsteams zur Katastropheneinschätzung wurde die Zahl der offiziell bestätigten Toten mit 29.700 angegeben. Weitere 1.700 Menschen seien in Dörfern in der Umgebung von Bam beigesetzt worden. Mindestens 5.000 Opfer seien darüber hinaus vermutlich unregistriert beerdigt worden. Der Leiter der Behörde für psychische Krankheiten in der Provinz Kerman, Mohammad Farodschpur, erklärte, wenn die Stresssymptome nicht behandelt würden, könnten sich daraus Fälle von schwerer Depression oder Selbstmord entwickeln. Deutsche und französische Hilfsorganisationen wollten laut dem UN-Bericht insgesamt 130 Psychologen und Psychiater zur Betreuung der Überlebenden einfliegen. Die iranische Rote Halbmond entsandte bereits 40 Beraterinnen. Das Erdbeben der Stärke 6,6 zerstörte dem UN-Bericht zufolge bis zu 85 Prozent der Gebäude in Bam irreparabel. Rings um die Stadt entstünden Lager mit beheizten Zelten für die Obdachlosen, die bislang inmitten der Ruinen in unbeheizbaren Zelten hausten. Behördenleiter Farodschpur zufolge unterbrach das Beben auch die Belieferung Drogenabhängiger mit Opium. Bis zu 20 Prozent der über 15-Jährigen in Bam sollen drogenabhängig sein. An sie würden Methadon, Codein und sterile Spritzen ausgegeben.

Preisanstieg: Fernsehen wird teurer

Gebühren für ARD und ZDF klettern auf 17,22 Euro im MonatPreisanstieg: Fernsehen wird teurer

Frankfurt/Main (rpo). Auch das Sitzen vor der Flimmerkiste wird teurer. Die Gebühren für Radio und Fernsehen steigen im nächsten Jahr voraussichtlich um 1,07 Euro. Dann müssen die Deutschen 17,22 Euro im Monat berappen. Damit geht der Streit um höhere Rundfunkgebühren in eine neue Runde. CSU-Generalsekretär Markus Söder lehnte eine Erhöhung in der "Welt am Sonntag" strikt ab. Kommenden Donnerstag gibt die zuständige Gebührenkommission KEF ihren Vorschlag über eine Erhöhung ab nächstem Jahr bekannt. In einem Zwischenbericht hatte die KEF für 1,07 Euro mehr plädiert und damit teils heftige Kritik aus den Ländern ausgelöst. Dem KEF-Vorschlag muss die Rundfunkkommission der Länder zustimmen. CSU-Generalsekretär Söder nannte eine Gebührenerhöhung weder notwendig noch durchsetzbar. Die Landtage würden sich zu Recht dagegen sperren. Der medienpolitische Sprecher der CDU, Günther Oettinger, hält dem Vorabbericht vom Samstag zufolge eine "Nullrunde für ein Jahr mit gleichzeitiger Festlegung einer maßvollen Erhöhung zum 1.1.2006" für sachgerecht. WDR-Intendanten Fritz Pleitgen sagte dagegen, sollte es Anfang 2005 keine Gebührenerhöhung geben, fehlten dem WDR, der zuletzt als größte Landesrundfunkanstalt allein eine Milliarde Euro Gebühren erhalten hatte, bis Ende 2007 in der eigenen mittelfristigen Finanzplanung rund 300 Millionen Euro. Der Intendant bekräftigte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" den Sparwillen von ARD und ZDF. Für die Gebührenperiode 2005 bis 2008 würden netto 1,6 Milliarden Euro eingespart. Erreicht werden solle das Sparziel durch weitergehende Kooperationen der neun Landesrundfunkanstalten der ARD und eine Vermeidung von Doppelarbeiten innerhalb der Sendefamilien.

Absturz der Zwergen-Flotte Flash Airlines

Flotte halbiert: Charterflieger hatte nur zwei MaschinenAbsturz der Zwergen-Flotte Flash Airlines

Berlin (rpo). Die Flotte des kleinen ägyptischen Unternehmens Flash Airlines hat sich mit dem Absturz der Boeing 737 halbiert. Die Fluggesellschaft besaß nur zwei Charter-Flieger.Mit nur zwei Flugzeugen des Typs Boeing 737, Baujahr 1993, bestritt die Firma mit Sitz in Kairo seit sechs Jahren ihre Charterflüge. Flash Airlines ist Teil des 1985 in Ägypten gegründeten Tourismus-Unternehmens Flash Group. Die Fluglinie ist spezialisiert auf preisgünstige Charterflüge zwischen Kairo und zahlreichen europäischen Städten. Bei Flash Tours können komplette Urlaubsreisen mit Ausflugsprogrammen gebucht werden. Außerdem bietet das Unternehmen Kreuzfahrten, Besichtigungstouren oder religiöse Reisen an und verfügt auch über eigene Hotels. Die Unglücksmaschine, die am Samstagmorgen mit 148 Insassen an Bord auf dem Weg von Scharm el Scheich nach Kairo abstürzte, hatte wenige Stunden zuvor italienische Touristen von Venedig ins Urlaubsparadies am Roten Meer geflogen. Die Maschinen verfügen nach Angaben von Flash Airlines über modernste Navigationsgeräte wie das Satellitennavigationssystem GPS. Das Flugpersonal sei bestens ausgebildet und erfahren. „Sicherheit und Zuverlässigkeit sind das Motto unseres Unternehmens“, heißt es auf der Website.

Sternenstaub mit Kurs auf Utah

NASA-Sonde soll in der Nacht zum Sonntag auf dem Mars landenSternenstaub mit Kurs auf Utah

Pasadena (rpo). Wärend die Europäer weiter auf ein Lebenszeichen der Marssonde Beagle 2 hoffen, vermeldet die amerikanische Weltraumbehörde NASA einen Erfolg in Fingerhutgröße: Die unbemannte Sonde "Stardust" hat Sternenstaub an Bord. Der nächste Coup könnte schon in der Nacht auf Sonntag gelingen.Die Stardust-Mission verlief bereits in der Nacht zum Samstag erfolgreich. Die unbemannte Sonde "Stardust" flog durch die Gaswolke um den Kometen "Wild 2" und sammelte Staubpartikel des Himmelskörpers ein. Von den Partikeln erhoffen sich die Forscher Aufschluss über den Beginn unseres Sonnensystems. "Stardust" durchquerte die Gaswolke um 19.44 Uhr MEZ und näherte sich dem Kometen dabei auf eine Entfernung von 230 Kilometern an. Dabei machte die Sonde auch 72 Bilder vom Kern des Kometen. "Wir haben erfolgreich Proben eines Kometen gesammelt und bringen sie jetzt nach Hause", sagte der leitende Wissenschaftler der Mission, Don Brownlee. Vom ersten Foto, das auf der Erde eintraf, zeigte sich Brownlee begeistert. "Wir wussten sofort, das ist ein Juwel", erklärte er. Riskantes ManöverDas Manöver fünf Jahre nach dem Start 1999 galt als riskant, weil die Partikel aus Staub und Steinchen die Sonde hätten beschädigen können. Nach ersten Erkenntnissen sei jedoch nichts passiert, teilte die NASA am Freitagabend mit. Wissenschaftler glauben, dass der Kometenstaub organische Moleküle enthält, mit deren Hilfe das Leben auf der Erde begann. "Stardust" soll im Januar 2006 wieder an der Erde vorbeifliegen und einen Behälter mit den gesammelten Staubproben über dem US-Staat Utah fallen lassen, der von dem begehrten Staub nicht mehr als das Volumen eines Fingerhuts beherbergt. "Wild 2" wurde 1978 von einem Schweizer Astronom entdeckt. Der Komet ist mit einem Teleskop von der Erde aus sichtbar. Samstagnacht soll US-Marssonde landenDie amerikanische Weltraumbehörde NASA unternimmt indes einen weiteren Versuch zur Landung auf dem Mars: Eine Sonde mit dem Landegerät "Spirit" näherte sich am Samstag dem Roten Planeten. Die Landeeinheit sollte in der Nacht zum Sonntag in einem Krater südlich des Mars-Äquators aufsetzen und dann Verbindung mit der Bodenkontrolle aufnehmen. Das europäische Marslandegerät Beagle 2 ist seit seiner vermuteten Landung auf dem Planeten am 25. Dezember stumm. "Wir haben alles getan, um den Erfolg dieser Mission sicherzustellen", sagte NASA-Direktor Charles Elachi. Eine Garantie gebe es jedoch nicht. Andere Mitarbeiter der Mission sagten, eine sichere Landung hänge allein von den Bedingungen auf dem Mars ab. "Ein Windstoß oder ein spitzer Stein könnte uns einen schlechten Abend bescheren", erklärte der leitende Wissenschaftler der Mission, Steve Squyres. Die NASA könnte schon zehn Minuten nach der Landung von "Spirit" hören. Probleme bei der Übertragung könnten die Kontaktaufnahme jedoch auch um bis zu 24 Stunden verzögern. Wenn die NASA bis Sonntagabend nichts von "Spirit" höre, "dann haben wir ein ernsthaftes Problem", sagte Projektleiter Pete Theisinger. Zu dem 820 Millionen Dollar teuren Projekt gehört auch eine weitere, baugleiche Landeeinheit, "Opportunity", die am 24. Januar auf dem Mars landen soll. Die beiden Rover sollen 90 Tage im Mars-Gestein und in Bodenproben nach Hinweisen auf Wasser suchen. "Wir sehen Hinweise, dass der Mars vielleicht einmal ein ganz anderer Ort war", sagte Squyres. Die letzte Mars-Mission schlug 1999 fehl. Damals stürzte der "Polar Lander" wegen eines Software-Fehlers über dem Mars ab.

Rodel-EM: Möller statt Hackl, Gold fürs Team

Europameisterschaften in OberhofRodel-EM: Möller statt Hackl, Gold fürs Team

Oberhof (rpo). Während Serienmeister und Olympiasieger Georg Hackl bei den Rodel-Europameisterschaften in Oberhof mit einem neunten Platz erneut nicht in die Topränge vorstoßen konnte, holte Lokalmatador David Möller erstmals eine Medaille. Greenhorn David Möller überraschte mit Silber, das deutsche Rodel-Team sicherte sich in Oberhof wie erwartet Gold, und Routinier Georg Hackl stand nach Rang neun dagegen wie so oft in letzter Zeit mit leeren Händen da: Die Gastgeber feierten bei der EM in Thüringen bei leichtem Schneefall insgesamt einen gelungen Auftakt, und die Damen und Doppelsitzer können am Sonntag noch nachlegen. Möller statt Hackl Hackls Laune allerdings war nicht sonderlich gut. "Freilich bin ich enttäuscht, obwohl meine Erwartungen auf dieser Bahn nicht so hoch waren", kommentierte der dreimalige Olympiasieger aus Berchtesgaden sein Ergebnis. Der DM-Vierte lag beim Sieg von Olympiasieger Armin Zöggeler (Italien) noch hinter dem viertplatzierten Oberhofer Jan Eichhorn und den auf Position sieben gekommenen Oberwiesenthaler Dennis Geppert: "Seit der DM vor ein paar Tagen wusste ich, dass ich bei der EM in das zweite Glied zurücktreten muss. Hoffentlich kann ich bis zur WM in Nagano auf den Leistungsgipfel kommen." Für Hackl sprang der von Zöggeler nur um 0,158 Sekunden geschlagene Möller eindrucksvoll als Medaillensammler ein. Der 21 Jahre alte Lokalmatador erreichte erstmals bei internationalen Meisterschaften einen Podestplatz, während der Südtiroler Zöggeler den ersten EM-Titel seiner langen Karriere feierte. Bronze ging überraschend an den Slowaken Jaroslav Slavik. Eichhorn, Silke Kraushaar (Oberhof) und Steffen Skel/Steffen Wöller (Winterberg) verwiesen im anschließenden Team-Wettbewerb in insgesamt 2:08,035 Minuten souverän Italien (0,473 Sekunden zurück) und Österreich (0,748) auf die Ränge zwei und drei. Die Mannschaft des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) triumphierte damit zum fünften Mal bei einer EM in Serie, in den neun Konkurrenzen seit Einführung des Wettbewerbs konnte nur Italien 1994 einmal in die Phalanx der deutschen Kufen-Flitzer einbrechen. Riesentalent bestätigt ErwartungenMöller war trotz seines zweiten DM-Platzes im Team-Wettbewerb nur Zuschauer und hatte somit ausreichend Zeit, seinen Coup noch einmal Revue passieren zu lassen. "Der Durchbruch war das noch nicht, aber mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich bin einfach überglücklich. Im ersten Lauf am Start hatte ich Probleme, aber das muss man einem jungen Athleten wie mir verzeihen. Ich habe in diesem Winter schon mehr erreicht als von mir erwartet wurde." Das Riesentalent hatte in dieser Saison bereits den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere feiern können. Eichhorn, der am vergangenen Wochenende auf seiner Heimbahn noch den DM-Titel geholt hatte, war hingegen unzufrieden: "Ich ärgere mich über meine zwei schlechten Läufe, weniger über die Platzierung." Bundestrainer Thomas Schwab stellte fest: "Der Junge macht sich zuviel Druck." Im Team-Rennen bewies Eichhorn danach aber Nervenstärke. Hackl hatte im ersten Durchgang auch durch einen "groben Fehler zwischen Kurve 10 und 11" (Schwab) alle Chancen auf ein Top-Resultat vergeben. "Die Bahn war super, alles perfekt", meinte der Ex-Weltmeister. In einem Anflug seines typischen Humors verwies der Bayer auf seine fünf Jahre alte Bestmarke in der Oberhofer Eisröhre: "Mein Bahnrekord hat gehalten." STATISTIK:Rodeln, EM in Oberhof, Männer, Endstand nach 2 Läufen: 1. Armin Zöggeler (Italien) 1:28,779 Minuten (44,357+44,422 Sekunden)2. David Möller (Oberhof) 0,158 Sekunden zurück (44,436+44,501)3. Jaroslav Slavik (Slowakei) 0,351 (44,499+44,631)4. Jan Eichhorn (Oberhof) 0,390 (44,622+44,547)5. Albert Demtschenko (Russland) 0, 550 (44,699+44,630)6. Reinhold Rainer (Italien) 0,553 (44,614+44, 718)7. Denis Geppert (Oberwiesenthal) 0,662 (44,676+44,765)8. Rainer Margreiter (Österreich) 0,685 (44,682+44,782)9. Georg Hackl (Berchtesgaden) 0,736 (44,757+44,758)10. Martin Abentung (Österreich) 0,936 (44,795+44,920)Mannschaft (jeweils ein Lauf): 1. Deutschland (Jan Eichhorn, Silke Kraushaar/beide Oberhof, Steffen Skel/Steffen Wöller/Winterberg) 2:08,035 Minuten, 2. Italien (Armin Zöggeler, Anastasia Oberstolz-Antonova, Christian Oberstolz/Patrick Gruber) 0, 473 Sekunden zurück, 3. Österreich (Martin Abentung, Veronika Halder, Andreas Linger/Wolfgang Linger) 0,748, 4. Slowakei 1,008, 5. Russland 1,085, 6. Lettland 2,656.

Clement rechnet mit irakischen Aufträgen

Rumsfeld hatte Einbezug der deutschen Wirtschaft verneintClement rechnet mit irakischen Aufträgen

Berlin (rpo). Die Bundesregierung rechnet mit Großaufträgen aus dem Irak. Deutsche Firmen genössen ein gutes Ansehen, die wirtschaftlichen Beziehungen vor dem Krieg waren gut. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld aber hatte erklärt, keine irakischen Aufträge nach Deutschland zu vergeben.Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sagte der Zeitung „Welt am Sonntag“: „Deutsche Firmen hatten vor der schrecklichen Saddam-Zeit beste Beziehungen zum Irak. Selbstverständlich werden sich deutsche Firmen auch jetzt nach dem Umbruch umfangreich am Wiederaufbau des Irak beteiligen können, so bald es dort eine eigene irakische Regierung gibt.“ Das Ansehen deutscher Firmen im arabischen Raum sei „außerordentlich gut“. Die Sorge, dass deutsche Unternehmen im Irak draußen vor der Tür bleiben würden, bezeichnete Clement als „gewiss unbegründet.“ Wie das Blatt berichtet, bereiten sich bereits zahlreiche deutsche Unternehmen mit Hochdruck auf Aufträge aus dem Irak vor. Peter Kreuzberger, für den mittleren Osten zuständiger Referent des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), sagte der Zeitung: „Zwar sind die deutschen Firmen wegen der Sicherheitslage noch nicht direkt vor Ort, aber über irakische Handelsfirmen laufen bereits sehr rege Kontakte.“ Im Wesentlichen gehe es um Ersatzteile für Anlagen und Maschinen sowie um Lieferungen von Generatoren und Kleinkraftwerken. Auch die deutsche Bauwirtschaft führe intensive Gespräche.

Medikamente per Pflaster einnehmen

Keine nervigen Spritzen, keine bunten PillenMedikamente per Pflaster einnehmen

London (rpo). Vorbei die Zeiten nerviger Spritzen. Vorbei die Zeiten bunter Pillen. Künftig können voraussichtlich mehr Medikamente über die Haut verabreicht werden. Einfach per Pflaster. Amerikanische Wissenschaftler haben eine effektiveres Verfahren entwickelt, um Kombinationen von Wirkstoffen und Hilfsstoffen zu finden, welche die Haut durchdringen können. Die Methode könnte dabei helfen, auch größeren Molekülen den Weg durch die Haut zu ermöglichen. Ihr Verfahren namens INSIGHT (IN vitro Skin Impedance Guided High-Throughput) stellen die Chemieingenieure in der Fachzeitschrift „Nature Biotechnology“ vor (Online-Vorabpublikation, 4. Januar). Bisher finden Pflaster vor allem bei der Gabe von Hormonen zur Verhütung oder von Nikotin zur Suchtentwöhnung Verwendung. Die meisten Medikamente werden bislang in Tablettenform verabreicht. Manche Wirkstoffe wie zum Beispiel Eiweißstoffe können jedoch so nicht eingenommen werden, da sie im Verdauungstrakt zerstört würden. Die Haut wiederum verhindert durch ihre Schutzbarrieren das Eindringen dieser Moleküle, so dass nur die Spritze bleibt. Zwar gibt es Stoffe, die auch den Eiweißtransport durch die Haut ermöglichen, diese rufen jedoch häufig Irritationen hervor. Mit INSIGHT haben Samir Mitragotri von der Universität in Santa Barbara und seine Kollegen nun eine Methode erarbeitet, in großem Umfang Hilfsstoffe zu finden, die Wirkstoffe durch die Haut schleusen können. Eine Kombination aus zwei Chemikalien eignet sich dabei besser, da jede speziell auf bestimmte Hautschichten wirkt. So sind geringere Dosen notwendig. Das Verfahren sei mehr als hundertmal effektiver als herkömmliche Methoden, schreiben die Forscher. Mitragotri und sein Team haben bereits Stoffkombinationen gefunden, welche die Durchlässigkeit der Haut für größere Moleküle verbessern, ohne störende Hautirritationen hervorzurufen. In Experimenten in der Petrischale und bei Ratten haben sich die Substanzen als erfolgreich erwiesen.

Weltmeister im Schlussverkauf

Rivaldo will zurück in die HeimatWeltmeister im Schlussverkauf

Belo Horizonte (rpo). Der derzeit arbeitslose Weltmeister Rivaldo bietet nach wie vor seine Dienste an. Dabei wäre ihm ein Engagement in der alten Heimat Brasilien mit Ausstiegsklausel zum Noch-Mehr-Geld-Verdienen am liebsten.Der bei Champions-League-Sieger AC Mailand ausgemusterte Stürmerstar steht über seinen Berater mit dem brasilianischen Meister Cruzeiro Belo Horizonte in Kontakt. Geplant ist ein einjähriges Engagement in Belo Horizonte mit einem Kündigungsrecht nach sechs Monaten, falls ein besseres Angebot eines europäischen Klubs für den früheren Weltfußballer eingehen sollte. Knackpunkt der Verhandlungen sind allerdings Rivaldos Gehaltsvorstellungen. Während der 31-Jährige bei Milan monatlich noch rund 170.000 Euro verdiente, will Cruzeiro seine interne Gehalts-Obergrenze von derzeit umgerechnet 22.000 Euro nicht überschreiten. In die Gespräche hat sich auch Cruzeiros Trainer Wanderley Luxemburgo eingeschaltet, der Anfang der 90er Jahre mit Rivaldo bei Palmeiras Sao Paulo Erfolg hatte. Der Torjäger hatte bereits vor dem Kontakt zu Cruzeiro offizielle Anfragen aus seiner Heimat vorliegen. Sowohl der FC Sao Paulo als auch Erstliga-Aufsteiger Botafogo Rio de Janeiro sind an Rivaldos Verpflichtung interessiert.

Armee-Autorin moderiert Playboy-Magazin

Großpapa unterstützt Noga, Vater sehr skeptischArmee-Autorin moderiert Playboy-Magazin

Jerusalem (rpo). Vom Computer der Armee-Redaktion direkt vor die Kamera des Sexmagazins: Eine Ex-Korrespondentin des Militärs macht Karriere als Playboy-Moderatorin. Israel in Unruhe.„Mein französischer Großpapa hat mich dazu ermutigt“, sagte Noga Shahar vor Journalisten am Freitag. Die 21-Jährige wurde für die Moderation des Magazins auf einem Kabelsender bereits am Donnerstag von der Öffentlichkeit aus 400 Kandidatinnen ausgewählt. Ihr Vater war von der neuen Aufgabe seiner Tochter weniger begeistert. Er hätte es vorgezogen, wenn Noga „ein historisches Kulturprogramm“ präsentieren würde, erklärte er. Shahar beendete soeben ihren Militärdienst, in dem sie für die Armeezeitung schrieb. Israelinnen ohne Kinder müssen rund 18 Monate Wehrdienst ableisten, für die Männer sind es 36 Monate.

Rosicky: BVB zahlt wieder volle Gehälter

Spielmacher liebäugelt mit einem VereinswechselRosicky: BVB zahlt wieder volle Gehälter

Dortmund (rpo). Borussia Dortmund kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen: Die so vollmundig verkündeten 20-prozentigen Gehaltskürzungen der Profis von Borussia Dortmund waren offenbar nicht mehr als eine kurzfristige Sparmaßnahme. Spielmacher Thomas Rosicky liebäugelt indes mit einem Vereinswechsel.Die Westfälische Rundschau berichtete am Samstag unter Berufung auf BVB-Mittelfeldstar Tomas Rosicky, dass die Streichung von Gehaltsteilen seit dem Aus der Westfalen in der Champions-League-Qualifikation im vergangenen Spätsommer auf 2003 begrenzt war und seit Jahresbeginn wieder volle Zahlungen erfolgen würden. Angesichts der finanziellen Probleme des Ex-Meisters, der alleine durch den K.o. in der Königsklasse mindestens 15 Millionen Euro Einnahmen verpasste und zurzeit Pläne für eine Anleihe in Höhe von angeblich 100 Millionen Euro prüft, schließt Rosicky einen Wechsel zu einem anderen Klub nicht mehr aus. Dass der BVB den noch bis 2008 laufenden Vertrag zum Saisonende im Falle eines lukrativen Angebots auflösen lassen könnte, bezeichnete der Spielmacher von Deutschlands EM-Vorrundengegner Tschechien gegenüber der Rundschau "bei der derzeitigen Situation der Borussia als durchaus logisch". Der 23-Jährige, an dem mehrere Klubs aus Italien und Spanien Interesse haben, scheint auch grundsätzlich zu einem Abschied von den Schwarz-Gelben bereit zu sein: "Ich fühle mich sehr wohl in Dortmund, würde aber genauso gerne in einer anderen Umgebung spielen."

Steinbrück fordert weniger Beamte für NRW

CDU-Landesvorsitzende Rüttgers verlangt Bürokratie-AbbauSteinbrück fordert weniger Beamte für NRW

Düsseldorf (rpo). NRW-Chef Peer Steinbrück (SPD) fordert weniger Beamte im öffentlichen Dienst. Er will das Beamtentum auf wenige Bereiche beschränken. Der CDU-Landesvorsitzende Jürgen Rüttgers verlangt zudem tiefe Einschnitte in die Bürokratie. „Ich bin sehr dafür, künftig keine Unterschiede mehr zu machen zwischen Angestellten im öffentlichen Dienst und Beamten“, sagte Steinbrück der „Bild“-Zeitung (Samstagausgabe). Hoheitliche Aufgaben wie bei der Polizei und der Justiz seien davon natürlich ausgenommen. Dafür werde „ein einheitliches Dienst- und Besoldungsrecht und eine entsprechende Änderung des Grundgesetzes“ gebraucht, erklärte Steinbrück in dem Interview. „Wer dauerhaft selbstverschuldet schlechte Leistungen bringt, muss heruntergestuft werden“, sagte der Ministerpräsident laut dem Blatt. Der CDU-Landesvorsitzende Jürgen Rüttgers forderte derweil tiefe Einschnitte in die Bürokratie. Deshalb würden die Spitzen der rot-grünen Landesregierung und der CDU-Opposition noch in diesem Monat ihre Gespräche über eine umfassende Reform in diesem Bereich fortsetzen, erklärte Rüttgers in der „Welt am Sonntag“. Ziel sei es, die Selbstverwaltung der Städte und Kreise zu stärken. Zudem sollen die fünf Regierungspräsidien und zwei Landschaftsverbände aufgelöst und durch drei „abgespeckte“ Regionalverwaltungen ersetzt werden. Die Behörden sollen künftig im Rheinland, in Westfalen und dem Ruhrgebiet angesiedelt werden.

NHL: Seidenberg mischt wieder mit

Hecht mit zwei Assists für Buffalo SabresNHL: Seidenberg mischt wieder mit

New York (rpo). Der deutsche Eishockey-Nationalspieler Dennis Seidenberg ist wieder voll da: Der Verteidiger fuhr nach seiner Rückkehr aus dem Farmteam mit den Philadelphia Flyers bereits seinen zweiten Sieg ein.Mit den Philadelphia Flyers gewann der Verteidiger im zweiten Spiel nach seiner Rückkehr in die beste Liga der Welt bei den Florida Panthers mit 2:1 seinen zweiten Sieg. Die Flyers sind mit 53 Zählern derzeit gemeinsam mit den punktgleichen Detroit Red Wings das bestes NHL-Team. Seidenberg war nach 58 NHL-Spielen in der vergangenen Saison zunächst ins Farmteam der Flyers versetzt worden. Einen Tag vor Silvester allerdings feierte der Abwehrspieler beim 7:2-Erfolg über die St. Louis Blues seine Rückkehr in Philadelphias Mannschaft. Ebenfalls die Playoffs im Visier haben die San Jose Sharks mit Marco Sturm und Christian Ehrhoff. Bei den Chicago Blackhawks kassierten die Kalifornier mit 1:2 zwar die zehnte Saisonniederlage, blieben jedoch mit 44 Punkten im Rennen um die acht Playoff-Plätze im Westen fünftbestes Team. Nur noch geringe Chancen auf die Meisterschafts-Runde haben dagegen die Buffalo Sabres. Der Klub des deutschen Nationalstürmers Jochen Hecht ist trotz eines 5:2-Sieges gegen die Anaheim Mighty Ducks mit lediglich 16 Erfolgen in 39 Spielen weiterhin das schwächste Team der Northeast Division. Immerhin besserte Hecht seine persönliche Bilanz weiter auf und gab gegen Florida seine Vorlagen Nummer zehn und elf in der laufenden Saison.

Andersson wirft die Grippe um

Munteanu interessant?Andersson wirft die Grippe um

Duisburg (RP). Das nennt man Pech. Johan Andersson konnte gestern den Flieger in Richtung Düsseldorf nicht besteigen, weil ihn ein Virus umgeworfen hatte. Der schwedische Abwehrspieler hatte ihn sich im Urlaub in Thailand eingefangen und fehlte mithin beim ersten MSV-Training. Die Reise ins Trainingslager nach Portugal soll er aber auf jeden Fall mitmachen. Das ist auch notwendig, weil sich das Trainer-Duo davon überzeugen muss, dass der 29-Jährige als echte (Abwehr-) Verstärkung wirklich taugt. Der Gang auf den Prüfstand macht also Sinn. In dem Zusammenhang ist durchaus von Interesse, dass sich MSV-Fans und Hammarby-Anhänger im Internet austauschten zum Leistungsstand des Schweden. 2001 sei Andersson überragend gewesen und habe zur Meisterschaft für Hammarby IF maßgeblich beigetragen. Eine Nominierung in die Nationalelf hätte eigentlich die Konsequenz sein müssen, die aber blieb aus. Dann habe er sich eine gravierende Verletzung zugezogen und daran zu knabbern gehabt, wie es im Netz heißt. Mittlerweile sei ihm intern harte Konkurrenz durch jüngere Spieler erwachsen, die ihn verdrängt hätten. Das mag stimmen, weil Andersson auch für die nächste Saison noch unter Vertrag steht, aber offenbar um vorzeitige Auflösung gebeten hat. Sein Berater ist dem MSV im Übrigen gut und als solide bekannt. Das damalige Geschäft mit ihm und Thomas Gill zeugt davon. Ein anderer Hammarby-Fan schreibt, zuletzt habe Andersson nicht mehr in der ersten Elf Platz gehabt. Da kontert Dieter Mertens, Chefscout bei den Zebras. Er hat Mannschaftsaufstellungen vorliegen - immer mit Andersson in der Abwehrzentrale. Zwischenfazit: Abwarten und Tee trinken. Dass Abwehrspieler verpflichtet werden, ist beschlossene Sache, dringend ratsam und schon durch die Vertragsauflösung mit Steven Tweed belegt. Der Schotte scheidet wohl nicht in Freude aus Duisburg. Im Mittelfeld wird sich wohl auch noch was tun. Ein Fragezeichen gibt's hinter Dirk Lottner, der schwer zu haben sein wird, weil es finanziell ein "dicker Brocken" würde. Ein anderer Name wurde gestern gehandelt. Wolfsburgs Rumäne Dorinel Munteanu könne sich in der VW-Stadt kostenfrei verabschieden und anderswo anheuern.Von Bernd Bemmann

BKA-Experten: Osama Bin Laden lebt

Botschaften nicht aus Archiv oder manipuliertBKA-Experten: Osama Bin Laden lebt

München (rpo). Der Chef des Terrornetzwerks Al-Qaida, Osama Bin Laden, soll angeblich noch am Leben sein. Videobotschaften und Tonbandaufzeichnungen seinen so die Experten des Bundeskriminalamtes (BKA) “echt" und „aktuell". Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, ergebe sich das aus der Analyse sämtlicher Video- und Tonbandbotschaften, die Bin Laden nach den Anschlägen vom 11. September 2001 verbreitet habe. Danach stuften Experten der BKA-Abteilung „Sprechererkennung und Tonträgerauswertung" alle Wortmeldungen des Al-Qaida-Chefs und seiner Getreuen als “echt" und „aktuell" ein. Die Kriminaltechniker schlössen aus, dass die Bänder “aus Archivmaterial zusammen geschnitten oder anderweitig manipuliert wurden". In einem Bericht an die BKA-Führung haben die Phonetiker dem Blatt zufolge sämtliche Hintergrundgeräusche auf Bin-Laden-Tonbändern aufgelistet. So sei auf einem Band das Zwitschern eines Vogels zu hören gewesen, den Ornithologen nun möglicherweise einer ganz bestimmten Region zuordnen könnten. Die Analyse habe zudem ergeben, dass Bin Laden beim Besprechen von Tonbändern keine veralteten Kassettenrekorder benutze. Vielmehr verfüge er nach Einschätzung der Verfasser "mit Sicherheit" über moderne Computertechnik. Möglicherweise habe die Al-Qaida-Führung sogar Zugang zu einem Tonstudio, in dem ihr Rohmaterial bearbeitet werde.

Eisiger Start

Vertrag mit Steven Tweed vor der AuflösungEisiger Start

Duisburg (RP). Nur Abdelaziz Ahanfouf fand den MSV-Auftakt deshalb erwärmend, weil die ARD gestern einen Film zum Thema "Tor des Monats" drehte. Von Steven Tweed und insbesondere Josef Ivanovic gab es beim Trainingsauftakt indes nur unangenehme Nachrichten.Auch ein Ansporn für ihn und die Kollegen, in 2004 an Leistung zuzulegen. Die Profis starteten mit wärmender Wollmütze ins Neue Jahr, und übers Trainingsgelände an der Westender Straße fegte ein unangenehmer Ostwind. Der Auftakt beim MSV geriet gestern eisig. Ab Mittwoch wird's gewiss freundlicher. An der Algarve gab's über den Jahreswechsel 18 Grad. Grund genug, dem Trainingslager unter südlicher Sonne mit Zuversicht entgegen zu blicken. Als Norbert Meier seine Zebras zur ersten Schweißübung um sich scharte, boten die Unentwegten der Kälte die Stirn. Gut 300 Fans waren gekommen, immerhin. Viel war noch nicht los auf dem Arbeitsfeld, aber die Nachrichtenlage nach den Feiertagen war für die Pressemenschen schon wieder ergiebiger. Dass die ARD vor Ort erschien, um ein Filmchen mit Abdelaziz Ahanfouf zu fertigen, der heute in der Sportschau zum Thema "Tor des Monats" über die Bildschirme flimmert, war für den MSV-Stürmer einigermaßen erwärmend. An Leistung zulegenEr freue sich "für den Aziz", sagte der Trainer in die Kamera, schon deshalb, weil mit dem Fallrückzieher von Regensburg auch der Name des MSV in guten Einklang gebracht werde. Der Plan, die Plakette durch Kurt Jara überreichen zu lassen, den letzten "Torschützen des Monats", ließ sich nicht verwirklichen, weil der "Kuddel" daheim in Innsbruck weilt. So übernahm der Trainer die Aktion. Das Erreichen des Pokal-Viertelfinals war ein sportlicher Höhepunkt in 2003, mehr davon durfte nicht registriert werden. Aber das kann sich ja ändern. Für Ahanfouf ist die Auszeichnung, das schönste Tor im Dezember erzielt zu haben, jedenfalls Ansporn für weitere gute Taten im neuen Jahr. "Ich bin stolz darauf", meinte er. Auch die Arbeitskollegen haben sich vorgenommen, an Leistung zuzulegen. Wenn Vereins-Chef Walter Hellmich am Wochenende nach erholsamem Skiurlaub in der Schweiz wieder daheim ist, wird er die Mannschaft im ersten Gespräch dazu eindringlich ermahnen. Norbert Meier muss in Portugal nur auf einen Mann verzichten. Josef Ivanovic erschien an Krücken, schonte den linken Fuß und wird die Reise Richtung Süden nicht mitmachen können. Am 15. Dezember musste er den dritten Eingriff im Bereich der Achillessehne über sich ergehen lassen, an Reha ist deshalb noch nicht zu denken. Der Mann bleibt der Pechvogel, wann er den Weg in die Mannschaft findet, bleibt mit dem Mantel der Ungewissheit bedeckt. Erfreulich deshalb, dass Marcus Kurth und Andreas Voss wieder am Ball sind. Der Stürmer aus Köln und sein Kollege aus dem Mittelfeld haben ihre Schulter-Operationen gut überstanden und sich fürs neue Jahr einiges vorgenommen. Beide machten einen zuversichtlichen Eindruck. Der kleine Caca befand sich gestern mit den großen Brüdern vom BVB noch auf der Rückreise aus der brasilianischen Heimat, hat aber ebenso einen Tag länger Urlaub erhalten wie Pavel Drsek und Ilia Gruev. Das war mit Norbert Meier so verabredet worden. Weg vom MSV wird spätestens Montag Steven Tweed sein. Der Vertrag werde aufgelöst, erklärte Norbert Meier. Da wird eine Abfindung fällig. Und ein freier Platz im Team.

Will Schröder Unions-Frau für Rau?

SPD würde offenbar auf eigenen Kandidaten verzichtenWill Schröder Unions-Frau für Rau?

Berlin (rpo). Stellt die Union eine Frau für die Wahl des Bundespräsidenten auf, könnte diese offenbar auch auf die Stimme des Kanzlers setzen. Gerhard Schröder hält es für denkbar, dass die SPD dann im Mai auf einen eigenen Kandidaten verzichtet.Gut viereinhalb Monate vor der Wahl des Nachfolgers für das Amt von Bundespräsident Johannes Rau kommt damit wieder Bewegung in die Kandidatendebatte. Inzwischen mehren sich in der CSU die Stimmen für den ehemaligen CDU-Chef Wolfgang Schäuble als Rau-Nachfolger. FDP-Chef Guido Westerwelle will unterdessen die Option der Liberalen auf einen eigenen Kandidaten weiter offen halten. Schröder sagte, er wolle „nicht ausschließen“, eine von den konservativen Parteien vorgeschlagene Bewerberin zu unterstützen. Er habe „häufig gesagt“, es sei „an der Zeit, dass eine Frau Präsidentin würde“. Dabei bleibe er. Da die rot-grüne Koalition in der je zur Hälfte aus Bundestagsabgeordneten und Vertretern der Länder zusammengesetzten Bundesversammlung jedoch keine Mehrheit habe, müssten „diejenigen, die sich einer Mehrheit berühmen können, irgendwann konkret werden“. Auch SPD-Generalsekretär Olaf Scholz sprach sich für eine Frau als nächste Präsidentin aus. Es gebe in allen Parteien “sehr qualifizierte Frauen„ für diese Aufgabe. Die Diskussion solle aber erst „Ende Januar, Anfang Februar“ geführt werden, „früher nicht“. CDU-Chefin Merkel verbat sich indes, auf den Vorschlag des Bundeskanzlers näher einzugehen. „Wir treffen die Entscheidung nach unserem Zeitplan, in Ruhe und unabhängig von der SPD“, betonte sie. Schäuble wird inzwischen in der Union immer öfter als geeigneter Kandidat genannt. Intern soll sich die CSU nach Medienberichten bereits auf den CDU-Politiker verständigt haben. Der CSU-Landesgruppenchef Michael Glos bekundete seine „persönliche Präferenz für Wolfgang Schäuble“. Führende CSU-Politiker wollen Schäuble in der kommenden Woche am Rande der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth ihre Unterstützung signalisieren. Offiziell ist Schäuble am Mittwoch zu einem Gespräch über die Außen- und Europapolitik nach Bayern eingeladen. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Peter Ramsauer, nannte Schäuble einen „außerordentlich geschätzten und für höchste Ämter befähigten Politiker“. Dennoch habe sich die CSU noch nicht endgültig festgelegt. Eine Kandidatur von CSU-Chef Edmund Stoiber dürfte dagegen endgültig vom Tisch sein. Nachdem Stoiber bereits mehrfach ein Interesse am Amt des Bundespräsidenten dementiert hatte, schloss auch Ramsauer solche Überlegungen erneut aus. „Ich bin sicher, dass Stoiber für sich entschieden hat, nicht Bundespräsident werden zu wollen.“ Als weiterer möglicher Unions-Kandidat wird nach Medienberichten auch der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) gehandelt. In der Parteispitze werde es inzwischen für möglich gehalten, dass Merkel Töpfer Mitte Januar öffentlich als möglichen Kandidaten der Union präsentieren werde, berichtet die „Bild“-Zeitung. FDP-Chef Westerwelle bekräftigte die nach wie vor unentschiedene Position seiner Partei in dieser Frage: „Ob wir einen eigenen Kandidaten vorschlagen oder die Kandidatur einer anderen Partei unterstützen, haben wir noch nicht entschieden.“

Noch mehr Joblose suchen Arbeit

Rund 4,31 Millionen Arbeitslose im DezemberNoch mehr Joblose suchen Arbeit

Hamburg (rpo). Die Hartz-Reformen zeigen erste Erfolge, Ich-AGs entstehen, der Winter war bisher mild. Dennoch waren 4,31 Millionen Menschen in Deutschland im Dezember ohne Job. Wieder einige mehr. Das berichtet die „Bild“-Zeitung (Samstagausgabe) unter Berufung auf erste Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeit (BA). Dies wären rund 125 000 mehr als im November - der höchste Wert in einem Dezember seit sechs Jahren. Allerdings hat sich der Abstand gegenüber dem Vorjahr weiter verringert. Im Dezember 2002 waren 85 000 Menschen weniger ohne Arbeit. Als Ursache nennen Arbeitsmarktexperten die Wirkung der Hartz-Reformen, die verstärkte Kontrolle der Vermittlungswilligkeit durch die Arbeitsämter sowie weitere Existenzgründungen (Ich-AG), betont das Blatt. Zudem sei der Winter nicht so streng gewesen, so dass der saisonübliche Anstieg im Rahmen geblieben sei. Im Jahresdurchschnitt waren nach Schätzung von Arbeitsmarktexperten rund 4,36 Millionen Menschen erwerbslos gemeldet. Dies ist der zweithöchste Jahresdurchschnitts-Wert seit 1997. Damals waren offiziell 4,384 Millionen Arbeitslose registriert. Die offiziellen Zahlen gibt die Bundesanstalt am Donnerstag nächster Woche bekannt.

Alba behauptet die Spitze

Hochklassiges Spiel gegen BraunschweigAlba behauptet die Spitze

Braunschweig (rpo). Der deutsche Meister Alba Berlin bleibt unangefochten an der Tabellenspitze der deutschen Basketball-Bundesliga. In einem teilweise hochklassigen Spiel gegen BS/Energy Braunschweig setzten sich die Berliner erst in der Schlussphase durch.Das Team von Trainer Emir Mutapcic gewann die Neuauflage des Vorjahres-Halbfinals bei BS/Energy Braunschweig 93:87 (46:45) und vergrößerte durch den vierten Sieg in Folge mit 20:8 Punkten den Vorsprung auf Verfolger Telekom Baskets Bonn (16:6) vorerst auf vier Punkte. Die Rheinländer, die am Samstag Vize-Meister GHP Bamberg empfangen, haben allerdings drei Spiele weniger ausgetragen als Alba. Die Braunschweiger (10:14) müssen dagegen weiter um einen Platz in den Playoffs bangen. De Juan Collins (21 Punkte) und Nino Garris (20) führten die Gäste in einem phasenweise hochklassigen Spiel zum Sieg. 25 Zähler durch Demond Mallet waren für die Niedersachsen am Ende zu wenig. Trotz deutlicher Rebound-Nachteile hielten die Braunschweiger lange Zeit das Spiel offen. Ende des dritten Viertels setzten sich die Berliner, die am kommenden Mittwoch (19.30) gegen Asvel Villeurbanne in die Euroleague-Rückrunde starten, nach einigen Unaufmerksamkeiten der Gastgeber mit fünf Punkten ab (66:61). Diesem Rückstand liefen die Braunschweiger vergeblich hinterher. Ein Dreier von Garris eine halbe Minute vor dem Ende entschied das Spiel.

Die Deutschen sollen länger schuften

CSU-Chef Stoiber für Rückkehr zur 40-Stunden-WocheDie Deutschen sollen länger schuften

München/Berlin (rpo). Für die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche setzt sich der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber ein. Kritiker nennen den Stoiber-Vorschlag "blanken Populismus und totalen Blödsinn".Zur Ankurbelung der Wirtschaft fordert der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber die Einführung der 40-Stunden-Woche für alle Arbeitnehmer. Der Vorschlag stößt bei den Gewerkschaften auf scharfe Kritik. „Die generelle Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche darf auch für die Tarifpartner nicht länger ein Tabu sein", sagte Stoiber dem Nachrichtenmagazin “Focus„. Die meisten Arbeitnehmer seien bereit, für den gleichen Lohn pro Woche ein oder zwei Stunden länger zu arbeiten, “wenn so Arbeitsplatz und Einkommen gesichert werden können". Jede Stunde mehr Arbeit pro Woche bringe ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent und 60 000 neue Stellen. „Wir müssen in diesem Jahr ernsthaft über den Abschied von der 35-Stunden-Woche reden", sagte Stoiber in dem am Samstag vorab veröffentlichten Interview. Auf Urlaubstage verzichtenFür mehr Wachstum Feiertage zu opfern, sei er allerdings nicht bereit. “Bevor man Feiertage abschafft, sollten wir eher auf ein oder zwei Urlaubstage verzichten", schlug Stoiber vor. Deutschland habe nicht nur die drittniedrigste Arbeitszeit aller OECD-Staaten, sondern sei „zu allem Überfluss auch noch Urlaubsweltmeister". Der Bundesvorsitzende der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Klaus Wiesehügel, sagte am Samstag im Deutschlandradio Berlin, Stoibers Vorschlag sei “blanker Populismus und totaler Blödsinn„. In der Baubranche würden bei hoher Arbeitslosigkeit mit die meisten Überstunden gemacht. Deshalb sei “die Theorie, dass längere Arbeitszeit Arbeitslosigkeit bremsen oder gar vermindern würde, wirklich falsch.„ Dagegen müsse weniger gewordene Arbeit auf mehr Menschen verteilt werden, sagte Wiesehügel. "Reine populistische Luftnummer"Der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Werner Neugebauer, kritisierte Stoibers Vorschläge als “beschäftigungspolitischen Katastrophenkurs„ und “reine populistische Luftnummer„. Die Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden würde alleine im produzierenden Bereich der bayerischen Metall- und Elektroindustrie 55 000 Arbeitsplätze vernichten, erklärte Neugebauer am Samstag in München. Neben mehr Arbeitslosen und der Belastung der Sozialkassen wäre das “ein gigantisches Programm zum Füllen der Arbeitgeberkassen" und keine Garantie für den Erhalt der Arbeitsplätze. Außerdem hätten die Deutschen weder die kürzesten Arbeitszeiten noch die meisten freien Tage. Wer etwas anderes behaupte, ignoriere Fakten, sagte Neugebauer.

DEL: Müde Eisbären behaupten sich mit Kraftakt

35. DEL-Spieltag: DEG schießt Mannheim aus der HalleDEL: Müde Eisbären behaupten sich mit Kraftakt

Neuss (rpo). Die DEL-Spitzenreiter Eisbären Berlin haben sich nach müdem Beginn gegen den Vorletzten aus Hannover Scorpions noch zu einem 5:2-Erfolg durchgebissen. Die DEG-Metro-Stars überzeugten hingegen beim klaren Sieg gegen DEL-Rekordmeister Mannheim.Die Eisbären Berlin haben ihre Spitzenposition in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) damit erfolgreich verteidigt. Das Team von Trainer Pierre Page gewann nach schwachem Beginn 5:2 (1:0, 1:2, 3:0) gegen den Vorletzten Hannover Scorpions und führt die Tabelle mit nunmehr 70 Punkten weiter an. Zwei Zähler dahinter folgen die Frankfurt Lions (68), die sich glücklich mit 2:1 (1:0, 1:0, 0:1) gegen ERC Ingolstadt durchsetzten. Auf Platz drei schoben sich die Nürnberg Ice Tigers (63) nach dem 3:1 (2:1, 0:0, 1:0) bei den Iserlohn Roosters vor. Vierter sind nun die Hamburg Freezers (63), die Vizemeister Kölner Haie 3:2 (2:0, 1:1, 0:1) besiegten. Marcus Thuresson verletztDEL-Rekordchampion Adler Mannheim (61) fiel nach der 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)-Pleite bei den DEG Metro Stars auf Rang fünf zurück. Die Rheinländer halten nach dem 19. Saisonsieg als Neunter mit 55 Zählern den Anschluss an die Playoff-Ränge. Getrübt wurde die Freude allerdings durch die Verletzung des Schweden Marcus Thuresson. Der 32-Jährige schied mit Verdacht auf Adduktorenriss aus. In Augsburg mussten sich die Panther den Kassel Huskies mit 5: 6 (0:2, 4:2, 1:1, 0:1) nach Penaltyschießen geschlagen geben, Meister Krefeld Pinguine verbuchte einen 4:3 (1:0, 1:2, 2: 1)-Zittersieg bei Aufsteiger Wölfe Freiburg und verbuchte nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie endlich wieder ein Erfolgserlebnis. In der Tabelle kletterten die Pinguine (41) um einen Rang auf Platz elf. Vor 5000 Zuschauer im zum zehnten Mal in dieser Saison ausverkauften Berliner Wellblechpalast starteten die Eisbären gegen den Tabellen-13. schwach. Während die Gäste aus Hannover im ersten Drittel 16 Torchancen hatten, kamen die Hausherren lediglich auf vier, wovon der Berliner Denis Pederson (6.) allerdings eine zum 1: 0-Führungstreffer nutzte. Im zweiten Spielabschnitt drehten Steve Wilson (22.) und Björn Bombis (23.) von den Scorpions die Partie innerhalb von nur 50 Sekunden. Berlin ohne Top-Scorer Klly FairchildNur mit Mühe schafften die ausgepowert wirkenden Eisbären, bei denen neben zahlreichen Leistungsträgern auch kurzfristig Top-Scorer Kelly Fairchild (Rückenbeschwerden) ausfiel, durch Keith Aldridge (30.) den Ausgleich. Erst im Schlussdrittel kamen die Gastgeber besser in Schwung und fuhren nach Treffern von Robert Leask (46.), Alexander Barta (53.) und Sven Felski (54.) letztendlich doch noch ungefährdet ihren 23. Saisonsieg ein. Die Lions und der ERC Ingolstadt boten den 6000 Zuschauern in Frankfurt eine mittelklassige Partie, die von zahlreichen Unterbrechungen und Rangeleien geprägt war. Gegen die gleichwertigen Gäste war der Sieg für die Lions nach Treffern von Jason Young (5.) und Patrick Lebeau (25.) etwas schmeichelhaft. In Freiburg lag der deutsche Meister nach Toren von Alexander Seliwanow (2.) und Justin Kurtz (35.) bereits mit 2:0 vorne, ehe Jiri Zelenka (35.), Rawil Khaidarow (37.) und Dany Bousquet (46.) den Spieß umdrehten und die Gastgeber auf die Siegerstraße brachten. Terry Yake (49.) glich kurz darauf jedoch aus, und Chris Luongo avancierte 27 Sekunden vor Spielende mit dem Treffer zum 4: 3-Endstand zum Matchwinner der Krefelder.

Krankenhaus bleibt unter massivem Schutz

Streit zwischen Innensenator und Bundesinnenminister hält anKrankenhaus bleibt unter massivem Schutz

Hamburg (rpo). Der massive Schutz des Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg bleibt bestehen. Auch der Streit zwischen Innensenator Dirk Nockemann und Bundesinnenminister Otto Schily hielt am Wochenende an."Bisher hat sich keine Änderung bei der Beurteilung der Lage ergeben", teilte der Hamburger Innensenator Dirk Nockemann mit. Erneut übte der Politiker der Partei Rechtsstaatliche Offensive scharfe Kritik an Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). "Herr Schily scheint nicht vollkommen im Bilde darüber zu sein, welche Statements aus seinem Hause abgegeben werden, wenn etwa die dringend erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zur besten Nachrichtenzeit von seinem Staatssekretär als 'Aktionismus' bezeichnet werden", sagte Nockemann weiter. Solche Äußerungen wirkten sich zudem nicht sehr motivierend auf die Beamten aus, die Tag und Nacht vor Ort im Einsatz seien. Den Vorwurf der Geschwätzigkeit müssen sich Schily selbst machen, wenn er sich voreilig - nämlich am Dienstagabend - aus dem fernen Berlin zu notwendigen Objektschutzmaßnahmen in Hamburg äußere. Der Streit zwischen Schily und dem Hamburger Innensenator hatte sich an der Informationspolitik Nockemanns entzündet, der der von Abwahl bedrohten Partei Rechtsstaatliche Offensive angehört. Die Hamburger Polizei hatte am Dienstag das Bundeswehrkrankenhaus der Hansestadt weiträumig abgeriegelt, nachdem von einem US-Geheimdienst eine Warnung vor einem Selbstmordanschlag mit einer Autobombe eingegangen war. Nockemann hatte die strenge Absperrung gebilligt und Einzelheiten der Warnung veröffentlicht. Daraufhin hatte Schily gesagt, es sei bedauerlich, dass die Hinweise vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt seien. Dadurch werde die Aufklärung erschwert.

NBA: Starke Nowitzki-Vorstellung reichte nicht

Auch LA-Lakers mit Schlappe zum JahresauftaktNBA: Starke Nowitzki-Vorstellung reichte nicht

New York (rpo). Auch eine überzeugende Vorstellung von Superstar Dirk Nowitzki hat den Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Basketball-Liga nicht zum vierten Sieg in Folge verhelfen können. Die Texaner verloren ihr Spiel bei den Milwaukee Bucks in einer dramatischen Schlussphase.Für den deutschen Basketball-Superstar Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks hat das neue Jahr in der nordamerikanischen Profiliga NBA mit einer Niederlage begonnen. Die Texaner unterlagen bei den Milwaukee Bucks mit 101:109.Nowitkzi war mit 23 Punkten und 14 Rebounds bester Spieler der "Mavs", die Mitte der zweiten Halbzeit die Führung abgaben und danach vergeblich einem Rückstand hinterherliefen. Nowitzki konnte zwar 1:16 Minuten vor Schluss noch auf 99:103 verkürzen. Doch Michael Redd (21 Punkte) sorgte mit vier Zählern in den letzten 22 Sekunden für die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber. Auch Titelfavorit Los Angeles Lakers erlebte in seinem ersten Spiel des Jahres eine Pleite. Die Kalifornier verloren bei den Seattle SuperSonics mit 109:111, nachdem Kobe Bryant in der Schlusssekunde mit einem Drei-Punkte-Versuch lediglich den Korbrand getroffen hatte. Die Lakers mussten allerdings über weite Strecken auf Center Shaquille O'Neal verzichten, der eine Wadenverletzung erlitt und möglicherweise auch im nächsten Spiel pausieren muss. Bei Seattle überragte Ray Allen mit 35 Punkten. STATISTIK:Basketball, nordamerikanische Profiliga NBA, Ergebnisse vom Freitag: Milwaukee Bucks - Dallas Mavericks 109:101Portland Trail Blazers - Denver Nuggets 96:106Seattle SuperSonics - Los Angeles Lakers 111:109Washington Wizzards - Golden State Warriors 97:97Toronto Raptors - New Orleans Hornets 74:86Boston Celtics - Indiana Pacers 90:103New York Knicks - Chicago Bulls 99:104New Jersey Nets - Cleveland Cavaliers 97:82Miami Heat - Orlando Magic 112:101Detroit Pistons - Phoenix Suns 93:81Minnesota Timberwolves - Atlanta Hawks 93:75Memphis Grizzlies - Utah Jazz 100:88

Terrorgruppe Ansar-e Islam ins Visier geraten

Ermittlungen wegen Drohungen gegen KrankenhausTerrorgruppe Ansar-e Islam ins Visier geraten

Hamburg (rpo). Die islamistische Terrorgruppe Ansar-e Islam ist offenbar ins Visier der Bundesanwaltschaft geraten. Sie ermittelt wegen der Anschlagsdrohungen gegen das Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, sei bereits kurz vor Weihnachten ein entsprechendes Verfahren gegen die Gruppierung eingeleitet worden, die auch hinter den Terrordrohungen gegen das Hamburger Krankenhaus stecken soll. Die Bundesanwaltschaft will den Angaben zufolge klären, ob auch in der Bundesrepublik eine Teilorganisation von Ansar-e Islam existiert. Die Gruppierung aus dem Nordirak gilt als Ableger von Al-Qaida. Erst im Dezember waren in Hamburg und München zwei mutmaßliche Unterstützer von Ansar-e Islam festgenommen worden, die freiwillige Kämpfer gegen die amerikanischen Truppen in den Irak geschleust haben sollen.

Fußball-Bundesliga plant mit eigenem Kanal

Nach dem Ausstieg des bisherigen Rechteinhabers InfrontFußball-Bundesliga plant mit eigenem Kanal

München (rpo). Noch ist nichts beschlossen, doch denken die Manager der Deutschen Fußball-Liga (DFL) seit dem Ausstieg des bisherigen Rechteinhabers Infront lauter denn je über einen eigenen Fernsehkanal nach. "Wir haben immer gesagt, dass wir alle Optionen prüfen. Dazu gehören auch solche Überlegungen, die allerdings recht komplex sind", erklärte der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, Wilfried Straub, im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid). Als ersten Schritt in die Unabhängigkeit von den TV-Partnern plant die DFL aber zunächst einmal, die Produktion der Spielbilder selbst in die Hand zu nehmen und diese dann an die Sender weiterzugeben. "Die Auffassung der DFL-Geschäftsführung, die vom Aufsichtsrat geteilt wird, ist, die Eigenproduktion zu verwirklichen", sagte Straub: "Jetzt geht es darum, unser Lieblingsmodell, wenn es sich politisch und wirtschaftlich darstellen lässt, umzusetzen. Was wir wollen, wissen wir. Und es ist kein Geheimnis, dass Michael Pfad dabei eine wichtige Rolle spielt." Konzept in ArbeitDer scheidende DFL-Geschäftsführer Kommunikation, Pfad, erarbeitet derzeit ein Konzept, das bald möglichst besprochen und umgesetzt werden soll. Dadurch könnte die Liga nicht nur Qualitätsstandards setzen: Auf diese Weise kämen womöglich zusätzliche Einnahmen zustande, auf die die Profiklubs dringend angewiesen sind, um die bislang von Infront gezahlten 280 Millionen Euro jährlich einzuspielen. Der Schweizer Rechte-Händler mit Sitz in Zug hatte diese Summe nicht refinanzieren können - und zuletzt 272,5 Millionen Euro für die kommende und 277,5 Millionen Euro für die übernächste Spielzeit geboten. Von diesen Planungen unbeeindruckt wird die DFL in den kommenden Wochen nicht nur mit interessierten TV-Sendern verhandeln, sondern auch weiter mit den Rechtehändlern sprechen. Eine klare Absage erteilte Straub damit dem Leverkusener DFL-Aufsichtsrat Wolfgang Holzhäuser, der offenbar enttäuscht von der Zusammenarbeit mit Infront im Kölner Express erklärt hatte: "Die Zeit der Agenturen ist vorbei." Weitere Gespräche mit InfrontFür Straub ist dagegen klar: "Für uns ist das eine ganz klare Sache, dass wir keinen, der Interesse an unserem Produkt hat, von den Gesprächen ausschließen." So soll auch mit Infront angesichts eines "positiven Trends" in den "letzten Verhandlungsrunden" erneut gesprochen werden. "Es gehört sich einfach so", meinte Straub. Bis zu welchem Zeitpunkt die DFL den 36 deutschen Profi-Klubs Sicherheit über deren Einnahmesituation für die kommende Saison bieten will, ließ Straub offen. "Aus Planungsgründen wollen wir natürlich so schnell als möglich den Vereinen eine wirtschaftliche Größenordnung an die Hand geben. Unabhängig davon, ob dann die Verträge schon unterschrieben sind", versprach der DFL-Chef, fügte allerdings hinzu: "Vorrang müssen vor dem Zeitdruck allerdings strategische und wirtschaftliche Überlegungen haben." Der erneute Poker um die TV-Rechte ist nötig geworden, da Infront eine Option zur Vertragsverlängerung um zwei Jahre bis zum Saisonende 2006 hatte verstreichen lassen. Lediglich der mit 65 Millionen Euro jährlich dotierte Vertrag mit der ARD für die Zusammenfassung im Free-TV gilt auch über die laufende Spielzeit hinaus. Mit dem Abo-Sender Premiere, derzeit mit 145 Millionen Euro jährlich Hauptfinanzier der Liga, und mit dem DSF müssen dagegen neue Verträge ausgehandelt werden.

Kopftuch-Debatte: Streit um Rau-Äußerung wird schärfer

Rau verteidigt seine Kopftuch-HaltungKopftuch-Debatte: Streit um Rau-Äußerung wird schärfer

Berlin (rpo). Er habe nicht für das Kopftuch oder gegen die Mönchskutte gesprochen. Er habe an Gleichbehandlung appelliert. Nach seinen Äußerungen zum Kopftuchstreit wird die Kritik daran heftiger. Bundespräsident Johannes Rau verteidigt seine Haltung.Die Haltung von Bundespräsident Johannes Raum im Streit um das Tragen von Kopftüchern an deutschen Schulen stößt auf immer breitere Kritik. Nun geht auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) auf Distanz zum Staatsoberhaupt. Zwar habe der Staat „grundsätzlich die Pflicht zur Neutralität gegenüber allen Religionen“, sagte Thierse. Die entscheidende Frage bei der Gleichsetzung von christlichen Symbolen, wie dem Kreuz und dem Kopftuch sei jedoch, ob das Kopftuch nur ein religiöses Symbol ist. Auch Hamburgs Erzbischof Werner Thissen hält die Gleichsetzung des Kopftuches mit christlichen Zeichen des Glaubens für nicht akzeptabel. Zuvor hatten bereits CDU-Chefin Angela Merkel und Kurienkardinal Joseph Ratzinger Raus Haltung in dieser Frage kritisiert. Der Bundespräsident verteidigte derweil seine Auffassung. Thierse betonte: „Ein Kreuz ist kein Symbol von Unterdrückung, das Kopftuch für viele muslimische Frauen schon.“ Deshalb sei zwischen beiden zu unterscheiden. Die Pflicht für deutsche Journalistinnen, bei der Berichterstattung aus dem Iran ein Kopftuch zu tragen, sei „die Anpassung einer Reporterin an die Sitten eines Landes“, sagte Thierse. „Könnte man dann den muslimischen Bürgerinnen unseres Landes nicht zumuten, sich an die Sitten und Grundüberzeugungen unseres Landes zu halten?“, fragte der Bundestagspräsident und fügte hinzu: Im Grundgesetz sei die Unterdrückung der Frau nicht gestattet. „Das setzt Schranken für das Zeigen einer Symbolik, die dies ausdrückt.“ Meinungsfreiheit und Toleranz nicht gewährleistetErzbischof Thissen stellte heraus: „Mir ist unverständlich, dass der Bundespräsident die Frage des Kopftuches mit christlichen Zeichen des Glaubens gleichsetzt“. Hier gehe es um nicht vergleichbare religiöse Botschaften. Die Botschaft des Kopftuches sei zumindest nicht eindeutig: „Denn es kommt aus einem Umfeld, in dem Meinungsfreiheit und Toleranz nicht gewährleistet sind.“ Die christliche Botschaft stehe dagegen für Versöhnung und friedvolles Zusammenleben. „Diese Zeichen brauchen wir dringend in unserer Gesellschaft“, sagte Thissen. Der Bundespräsident dagegen bekräftigte seinen Standpunkt. „Mancher Kritiker hat offenbar nur die Überschriften gelesen“, sagte Rau. Er habe sich ja nicht für oder gegen Kopftuch tragende Lehrer ausgesprochen. „Ich weise allerdings darauf hin, dass die Entscheidungen, die jetzt in den Ländern dazu getroffen werden, auch konsequent sein sollten“. Wenn man das Kopftuch als religiöses Erkennungszeichen an Schulen verbiete, könne man die Mönchskutte nur schwer verteidigen. „Unsere Verfassung gebietet eine Gleichbehandlung der Religionen im öffentlichen Raum, also auch in den Schulen. Damit wird ja nicht unser christliches Erbe infrage gestellt“, sagte das Staatsoberhaupt. Überzeugte und glaubwürdige ChristenOb Deutschland weiterhin ein christliches geprägtes Land bleibe, hänge nicht davon ab, wie viele Menschen in Schulen welche Bekleidung trügen, betonte Rau. Das hänge allein davon ab, „wie viel überzeugte und glaubwürdige Christen es in unserem Land gibt“.

Kein Geld: Ärzte müssen Patienten behandeln

Die 10-Euro können auch im Nachhinein eingezogen werdenKein Geld: Ärzte müssen Patienten behandeln

München (rpo). Der neue Krankenschein der Deutschen ist der 10-Euro-Schein. Ärzte dürfen die Behandlung von Kassenpatienten im Notfall aber nicht verweigern. Auch, wenn diese die Praxisgebühr nicht sofort bezahlen können. "Das Geld kann auch im Nachhinein eingezogen werden", sagte die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel (SPD), dem "Focus". Die Patientenbeauftragte forderte zudem, dass Versicherten generell Rechnungen für Leistungen ausgestellt werden sollten. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt versicherte erneut, dass die Kassenbeiträge spürbar sinken würden. Die neue Patientenbeauftragte Kühn-Mengel sagte, sie halte es grundsätzlich für unethisch, "dass der Arzt nicht behandelt, wenn er die Knete nicht gleich bekommt". Als Patientenbeauftragte sei sie auch Anlaufstelle für derartige Beschwerden. Patienten hatten zuvor beklagt, in der Neujahrsnacht ohne Bargeld nicht sofort behandelt worden zu sein. Mit Überweisungsschein werde die Gebühr pro Quartal nur einmal fällig. "Das gilt auch, wenn Kassenpatienten zuerst zum Facharzt gehen und sich dann zum Hausarzt überweisen lassen", betonte Kühn-Mengel im "Focus" laut einer Vorabmeldung vom Samstag. Quittungen oder Rechnungen für erbrachte LeistungenDer "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe) sagte Kühn-Mengel, Ärzte und Krankenhäuser sollten verpflichtet werden, den Versicherten generell Quittungen oder Rechnungen für erbrachte Leistungen auszustellen. Seit dem 1. Januar können Versicherte Patientenquittungen verlangen. Kühn-Mengel rief die Patienten auf, von diesem neuen Recht gegenüber Ärzten, Zahnärzten und Krankenhäusern offensiv Gebrauch zu machen und bezeichnete die Patientenquittung als einen ersten "Schritt zu mehr Transparenz über Angebote, Leistungen, Kosten und Qualität" im Gesundheitswesen. Unterdessen sagte Bundesgesundheitsministerin Schmidt erneut sinkende Kassenbeiträge zu. Ohne die Gesundheitsreform wären die Beiträge drastisch gestiegen, sagte die SPD-Politikerin im NDR. Zunächst müssten sich die Kassen jedoch einen finanziellen Überblick über das abgelaufene Jahr verschaffen. Schmidt forderte alle Beteiligten auf, die nun vorhandenen Einsparpotenziale auch auszunutzen, räumte aber ein, in der kommenden Legislaturperiode seien Schritte zu einer langfristigen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung nötig. Zusatzversicherung für Zahnersatz teurer als angenommen?Schmidts Aussagen widersprach das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Rolf Rosenbrock, der die Beitragssätze zur Gesetzlichen Krankenversicherung in diesem Jahr nicht wesentlich sinken sieht. Die Bundesregierung werde ihr Ziel, den durchschnittlichen Beitragssatz auf 13,6 Prozent zu senken, verfehlen, sagte Rosenbrock dem "Focus". Vielmehr sei mit einem Beitrag über 14 Prozent zu rechnen. Dem Bericht zufolge wird die Zusatzversicherung für Zahnersatz für Kassenpatienten wahrscheinlich deutlich teurer als bislang angenommen. Laut einer "Focus"-Umfrage kalkulieren bereits acht Kassen mit einem Monatsbeitrag für die Familienversicherung zwischen 7,50 und 15 Euro. Ursprüngliche Schätzungen waren von maximal sechs bis sieben Euro ausgegangen. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen warnte in der "Berliner Zeitung" vor dem unüberlegten Abschluss privater Zusatzversicherungen. Vor einem Abschluss sollten unbedingt Prämienhöhen und Leistungsumfang verglichen werden, zitiert die Zeitung einen Sprecher. Nur wenige Patienten wieder nach Hause geschickt Die neue Praxisgebühr bereitet den Patienten offenbar weniger Probleme als angenommen. Der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Roland Stahl, sagte der „Bild am Sonntag“, ein erste Bilanz habe ergeben, dass die meisten Leute die Gebühr anstandslos gezahlt hätten. Stahl zufolge wurden am Freitag in Deutschland etwa 80 bis 90 Patienten von den Ärzten nach Hause geschickt, weil sie kein Geld dabei hatten. „Das waren aber keine akuten Fälle“, fügte er hinzu. Außerdem seien die meisten bei einem Arzt gewesen, der sie nicht kannte. Einige Patienten haben sich laut Stahl bei ihrem Hausarzt sofort einen Termin für jedes Quartal geben lassen und auf einen Schlag 40 Euro bezahlt. Stahl betonte: „Das große Chaos blieb bislang aus, da viele Praxen über die Feiertage geschlossen hatten.“ Aber nächster Woche werde es richtig los gehen. Er warnte: „Die Bewährungsprobe für die Praxisgebühr kommt noch.“

Kanzler setzt Europa ein Ultimatum

Entscheidung über EU-Verfassung bis Ende 2004Kanzler setzt Europa ein Ultimatum

Berlin (rpo). Bundeskanzler Gerhard Schröder hat den Druck im Streit um eine EU-Verfassung erhöht. Er setzte die Frist für eine endgültige Entscheidung bis Ende 2004. Nur so sei ein Europa der zwei Geschwindigkeiten zu verhindern. "Wir haben das, was wir für richtig halten, auf den Tisch gelegt. Bis spätestens Ende 2004 muss sich zeigen, ob wir auf dieser Grundlage eine Entscheidung zu Stande bekommen", sagte Schröder dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" nach einem Vorabbericht vom Samstag. Andernfalls rechnet der Kanzler damit, dass einzelne Länder bei der Integration Europas vorangehen und die zögerlicheren Mitglieder zurücklassen. "Ich wünsche mir das nicht, aber ich habe mich darauf einzustellen, dass die Entwicklung in diese Richtung laufen könnte", sagte Schröder auf die Frage, ob er insgeheim ein "Europa der zwei Geschwindigkeiten" favorisiere. Mit der Fristsetzung stellt sich der Kanzler gegen EU-Politiker wie den Konventspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing und den deutschen EU-Kommissar Günter Verheugen, die eine längere Denkpause nach dem Scheitern des Verfassungsgipfels im Dezember in Brüssel gefordert hatten. Schröder signalisierte zugleich seine Bereitschaft, den vorliegenden Verfassungsentwurf in einzelnen Punkten nachzuverhandeln. "Natürlich wird man schauen müssen, wo man dem einen oder anderen entgegenkommen kann. Konzessionen bei der Stimmgewichtung im Rat kommen aber nicht in Frage", sagte er. Die Gewichtung der Stimmen im Ministerrat bei Mehrheitsentscheidungen war der zentrale Streitpunkt bei dem gescheiterten Gipfel.

Detroit macht Menschen dick

Auto-Metropole zur "fettesten Stadt der USA" erklärtDetroit macht Menschen dick

Houston (rpo). Wenn Sie rank und schlank bleiben wollen, dann sollten sie keinesfalls nach Detroit umziehen. Sondern lieber in Dresden oder Düsseldorf bleiben. Denn die Auto-Metropole ist von einem amerikanischen Fitness-Magazin zur "fettesten Stadt der USA" erklärt worden. Der wenig schmeichelhafte Titel bezieht sich nicht direkt auf die Körpermasse der Einwohner, sondern auf die Wahrscheinlichkeit, in einer Stadt dick zu werden. Dieses Risiko ermittelt das Magazin "Men's Fitness" alljährlich anhand von 14 Kategorien wie der Zahl der Fitnessclubs und der Fast-Food-Restaurants pro Einwohner. Auch die Klimaverhältnisse und Daten zur Fernsehnutzung werden einbezogen. Detroit landete in diesem Jahr vor allem wegen der zunehmenden Fernsehnutzung seiner Einwohner und einem Mangel an Turnhallen auf Rang 1 von 25. In den vergangenen drei Jahren stand die texanische Metropole Houston auf dem unrühmlichen ersten Platz.

Starfriseur Walz stylt auch Waldi

VIP-Vierbeiner kommen gleich mit unter die TrockenhaubeStarfriseur Walz stylt auch Waldi

Berlin (rpo). Starfriseur Udo Walz (59) stylt bald auch Waldi und Lessie. Die VIP-Hunde kommen bei dem Berliner Haarmacher gleich mit unter die Trockenhaube, wenn sich Frauchen die Strähnchen machen lässt. „Viele meiner Kundinnen bringen ohnehin ihre Hunde mit, dann können die ja auch gleich bei mir mitfrisiert werden“, begründete Walz in der „B.Z.“ (Samstagausgabe) seine Geschäftsidee. Auf diese sei er bei seinem letzten Besuch in New York gekommen. Da gebe es so etwas schon lange. „Und was Mode in Manhattan ist, gehört doch wohl auch nach Berlin“, sagte der Starfigaro. Start für das große Bellen bei Walz soll am 1. Mai sein. Baden und Trimmen kosten dann für Bello und Co. 50 Euro. Die neuen Hunde-Friseure werden extra aus Italien und Frankreich eingeflogen. Den Partnerlook für Frauchen und Hundchen werde es bei ihm aber nicht geben, stellte Walz klar. Prominente Unterstützung bei der Verwirklichung seiner Idee hatte Walz laut Zeitung durch Talk-Lady Sabine Christiansen (46), die zu seinen Kundinnen gehört und immer Terrier-Hündin Mona mitbringt.

Ärzte befürchten neuen Sars-Virus

Ungewissheit über Chinesen-Krankheit bleibt noch einige TageÄrzte befürchten neuen Sars-Virus

Peking (rpo). Die Ärzte zeigen sich im Kampf gegen Sars ratlos. Staatsmedien berichteten am Samstag, der 32-Jährige aus der südchinesischen Provinz Guangdong könnte Sars haben. Aber eine bislang unbekannte Variante des Coronavirus. Diese Vermutung lasse sich aus genetischen Untersuchungen des bei dem Patienten gefundenen Virus ableiten, zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua das Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle in Guangdong. Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte lediglich, ersten Tests zufolge sei der Mann dem Coronavirus möglicherweise ausgesetzt gewesen; um Gewissheit zu erlangen, brauche es aber noch Tage. Die chinesischen Gesundheitsbehörden hatten am Dienstag zunächst erklärt, der Sars-Verdacht habe sich bei dem 32-Jährigen bestätigt. Vor einer offiziellen Bestätigung will die Regierung in Peking allerdings zusätzliche Beweise einholen. Auch die WHO erklärte weitere Tests für erforderlich.Trotz des Sars-Verdachtsfalls in China rechnet die WHO zunächst nicht mit einer neuen Krankheitswelle. Die Situation in der Stadt Guangzhou, wo der Patient behandelt wird, "scheint derzeit unter Kontrolle zu sein", teilte das WHO-Büro in Peking am Freitagabend in einer Presseerklärung mit.

Soldaten töten 15-jährigen Jungen

Tödliche Schüsse auf Steine werfende DemonstrantenSoldaten töten 15-jährigen Jungen

Nablus (rpo). Bei einer israelischen Militäraktion in Nablus im Westjordanland sind am Samstagmorgen drei Palästinenser erschossen worden, wie es aus palästinensischen Krankenhauskreisen verlautete. Unter den Toten war ein 15-jähriger Junge.Ein vierter wurde laut Augenzeugen später mit einem Kopfschuss schwer verletzt. Die israelische Armee hat in den vergangenen zwei Wochen in Nablus mehrere Razzien durchgeführt, die sich gegen militante Organisationen in der Gegend richteten. Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat verurteilte die Gewalt. Er machte die israelische Regierung für mögliche Konsequenzen verantwortlich. Bei dem Zwischenfall eröffneten die Truppen nach Angaben eines Armeesprechers das Feuer auf eine große Zahl palästinensischer Steinewerfer. Die Soldaten hätten bestätigt, dass drei Männer getroffen worden seien. Über ihren Zustand sei ihnen nichts bekannt. Einer von ihnen habe einen großen Betonblock in Richtung eines Soldaten fallen lassen, sagte der Armeesprecher. Der zweite habe eine Pistole gehalten, der dritte eine Brandbombe in Richtung der Truppen geschleudert. Palästinensische Augenzeugen berichteten, von den Schüssen seien drei Männer getroffen worden, darunter ein Passant. Nach Angaben des Roten Halbmonds handelt es sich bei den Opfern um Männer im Alter von 15, 19 und 25 Jahren. Ein Verwandter eines der Opfer wurde laut Augenzeugen während der Beisetzung der Männer angeschossen. Die Soldaten hätten das Feuer ohne Provokation aus einer Entfernung von 200 Metern eröffnet, hieß es. Drei weitere Palästinenser seien leicht verletzt worden. Die Armee erklärte, Soldaten hätten auf zwei Männer geschossen, von denen einer während der Beisetzung eine Pistole und einer eine Brandbombe bei sich getragen habe. Am späten Freitagabend war in Nablus neben einem Armeefahrzeug eine Bombe detoniert. Verletzt wurde niemand. In einem Anruf bei der Nachrichtenagentur AP bekannte sich die Untergrundorganisation Islamischer Dschihad zu dem Anschlag. Israel hatte am Montag bei einem Raketenangriff drei militante Mitglieder der Gruppierung getötet. Im Gazastreifen erschossen israelische Soldaten in der Nacht zum Samstag einen Palästinenser, der nach Militärangaben einen Sprengsatz nahe einer jüdischen Siedlung anzubringen versuchte.

Väterchen Frost sorgt für Chaos

Stromausfälle und Verkehrschaos nach Schneesturm in den USAVäterchen Frost sorgt für Chaos

San Francisco (rpo). Väterchen Frost tobt sich nicht nur in Deutschland aus. Ein heftiger Schneesturm hat im Westen der USA zu Stromausfällen und schweren Verkehrsbehinderungen geführt. Zahlreiche Lawinen wurden ausgelöst. In einer Berghütte in Idaho kam ein älteres Paar ums Leben, als herabstürzende Schneemassen eine Wand durchschlugen und die schlafenden Eheleute verschütteten. Ihre Kinder und Enkel überlebten, weil sie auf dem Dachboden der Hütte übernachteten. An der Küste von Oregon fiel am Freitag in rund 25.000 Haushalten vorübergehend der Strom aus, in Wyoming und Nordkalifornien mussten insgesamt fast 200 Kilometer Autobahn gesperrt werden. In Kalifornien entgleiste außerdem ein Zug, die rund 300 Passagiere saßen 14 Stunden lang darin fest. Wegen der schlechten Sicht verirrten sich in der Nacht zu Freitag mehrere Wintersportler auf Motorschlitten in den Bergen von Utah. Sie konnten erst am Morgen gerettet werden. Der Winter zieht sich in den nächsten Tagen in Deutschland etwas zurück. Statt Schnee wird dann zunehmend Regen niedergehen, der auf den gefrorenen Böden gefriert und zu gefährlicher Eisglätte führen kann. Am Sonntag ist es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach im Osten und Süden teils stärker bewölkt, teils aufgelockert und zunächst niederschlagsfrei. Im übrigen Deutschland ist es bedeckt und nach Osten hin fällt fortschreitend Schnee. Die Höchstwerte liegen zwischen zwei Grad am Niederrhein und minus sieben Grad am Alpenrand. Am Montag setzt von der Nordsee allmählich Milderung ein. Im äußersten Nordwesten gibt es Regen, sonst im Nordwesten und Westen teils Schneeregen, teils Regen, der nach Osten und Süden in Schneefall übergeht. Es ist mit Schnee- und Eisglätte zu rechnen. Die Höchstwerte liegen zwischen minus zwei Grad im Südosten und fünf Grad im Rheinland. Am Dienstag schwächt sich der Frost bei Höchstwerten von null bis acht Grad weiter ab. Die Niederschläge fallen im Osten und Süden anfangs als Schnee oder gefrierender Regen, sonst als Regen. Am Mittwoch erwarten die Meteorologen Temperaturen zwischen einem Grad in höheren Lagen und acht Grad am Rhein.

Flugzeugabsturz in Ägypten: Schock und Trauer
Flugzeugabsturz in Ägypten: Schock und Trauer

Charterflieger in Ägypten transportierte französische TouristenFlugzeugabsturz in Ägypten: Schock und Trauer

Kairo (rpo). Ein Charterflugzeug ist am Samstag kurz nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich ins Rote Meer gestürzt. An Bord waren 148 Menschen, zumeist Franzosen. Niemand überlebte. Unterdessen bargen Rettungskräfte die ersten Toten.Bergungskräfte haben nach dem Absturz einer ägyptischen Chartermaschine mit überwiegend französischen Touristen an Bord die ersten Überreste von Absturzopfern geborgen. Im Roten Meer seien bislang die „Überreste von sechs verschiedenen Personen“ gefunden worden, sagte der französische Außenstaatssekretär Renaud Muselier am Samstag in Kairo. Er wolle sich mit einem Team von Identifizierungsspezialisten umgehend zu dem Ort in Scharm el Scheich begeben, wo die Leichenteile aufgebahrt würden. Das französische Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, zur Unterstützung der Suche nach dem untergegangenen Flugzeugwrack und den Flugschreibern werde die Fregatte „Tourville“ ins Rote Meer entsandt. Muselier zufolge liegen große Teile der Maschine in rund 150 Metern Meerestiefe. Wie derweil in Paris bekannt wurde, starben bei dem Flugzeugabsturz mindestens zwei große Familien. Elf Menschen einer einzigen Familie aus der Region Dijon, unter ihnen mehrere Kinder, seien unter den Opfern, teilte die zuständige Präfektur mit. Es handele sich bei ihnen um einen Rechtsanwalt im Ruhestand, seine Ehefrau sowie neun ihrer Kinder und Enkelkinder. Ein Ehepaar und seine vier Kinder im Alter von 15 bis 19 Jahren aus dem Dorf Préaux-du-Perche in der Normandie sowie der in der Region Paris lebende Bruder des Familienvaters seien ebenfalls getötet worden, gab die Präfektur des Verwaltungsgebiets Orne bekannt. 133 französische Touristen unter den TotenDer Absturz einer ägyptischen Chartermaschine ins Rote Meer hat alle 148 Menschen an Bord das Leben gekostet. Niemand habe das Unglück überlebt, sagte ein Sprecher der französischen Botschaft in Kairo. Unter den Todesopfern waren nach Angaben des französischen Außenministeriums 133 französische Touristen, die nach einer Urlaubsreise von Scharm el Scheich nach Paris zurückfliegen wollten. Die ägyptischen Flugsicherungsbehörden nannten einen technischen Defekt als wahrscheinliche Unglücksursache. "Bisher ist die Ursache eine technische", sagte der Minister für den zivilen Luftverkehr, Ahmed Schafik, im staatlichen Fernsehen. "Es gab eine Fehlfunktion, die es für die Besatzung schwer machte, das Flugzeug zu retten." Der französische Verkehrsstaatssekretär Dominique Bussereau sagte, Flug FSH604 habe am Samstag Probleme beim Start in Scharm el Scheich gehabt. Der Pilot habe daraufhin versucht, zum Flughafen zurückzukehren. Die ägyptischen Behörden erklärten, ein Notruf sei nicht abgegeben worden. Der ägyptische Außenminister Ahmed Maher sagte, der Unfall stehe nicht in Zusammenhang mit einem terroristischen Anschlag. Neben den Touristen waren nach Angaben der französischen Botschaft in Kairo ein marokkanischer Staatsbürger und 13 Besatzungsmitglieder an Bord. Die Nationalität eines weiteren Passagiers war nicht bekannt. Flugzeug war auf dem Weg nach KairoDie Maschine der privaten ägyptischen Gesellschaft Flash Airlines vom Typ Boeing 737 startete kurz vor 05.00 Uhr Ortszeit (04.00 Uhr MEZ) und verschwand rund elf Kilometer südlich des Flughafens von den Radarschirmen. Das Flugzeug war auf dem Weg nach Kairo und sollte nach einem Besatzungswechsel von dort nach Paris weiterfliegen. Rettungsmannschaften entdeckten das Wrack laut Flash Airlines 15 Kilometer vom Flughafen entfernt in der Nähe der Küste. Der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin traf in dem am Flughafen Roissy bei Paris eingerichteten Krisenzentrum mit Angehörigen der Opfer zusammen und sprach ihnen sein Beileid aus. Noch herrsche Ungewissheit über die genauen Umstände des Absturzes, sagte Raffarin am Nachmittag. Auch sei den französischen Behörden noch nicht die Identität aller Opfer bekannt. Die Regierung kündigte an, Ermittler nach Ägypten zu schicken, um die Suche nach der Unglücksursache zu unterstützen. Die Boeing 737 hatte am frühen Samstagmorgen zunächst Fluggäste von Mailand nach Scharm el Scheich gebracht. Sie war nach Angaben von Flash Airlines eine von lediglich zwei Boeing 737 der Fluglinie, die der Verlautbarung zufolge seit sechs Jahren im Geschäft ist. Gewartet worden sei das Flugzeug in Norwegen, bei der letzten Überprüfung seien keine Probleme festgestellt worden. Beileidsschreiben von SchröderIn Beileidsschreiben an den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac und den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak sprach Bundeskanzler Gerhard Schröder den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Mit großer Erschütterung habe er von dem Flugzeugabsturz erfahren, erklärte Schröder. Auch Bundespräsident Johannes Rau sprach in einem Brief an Chirac und Mubarak sein Beileid aus. Bundesaußenminister Joschka Fischer kondolierte Maher und seinem französischen Kollegen Dominique de Villepin. In Scharm el Scheich fanden in der Vergangenheit mehrfach Verhandlungen über den Nahost-Friedensprozess statt. Derzeit macht dort der britische Premierminister Tony Blair Urlaub. Sein Büro teilte mit, kein Mitglied der Familie habe in der Maschine gesessen.

USA: Mögliche BSE-Rinder werden geschlachtet

Zur Beruhigung und Sicherheit der ÖffentlichkeitUSA: Mögliche BSE-Rinder werden geschlachtet

Washington (rpo). Vor einer Woche bestätigten die Behörden den ersten BSE-Fall in den USA. Nun haben sie die Schlachtung von mehreren Tieren aus der Herde der infizierten Kuh angekündigt. Zur Beruhigung und Sicherheit der Menschen.Dies geschehe auch zur Beruhigung der Öffentlichkeit, teilte US-Chefveterinär Ron DeHaven am Freitag (Ortszeit) mit. Die US-Behörden vermuten, dass die an Rinderwahn erkrankte Kuh aus Kanada stammt. Dieser Verdacht wird derzeit mit Hilfe von DNA-Tests überprüft, deren Ergebnisse DeHaven in der kommenden Woche erwartet. Sollte sich bestätigen, dass das Tier Ende 2001 zusammen mit 80 weiteren Kühen aus der kanadischen Provinz Alberta importiert wurde, so müssten die übrigen Tiere ebenfalls getötet werden. Neben dem Bauernhof, auf dem die BSE-Kuh zuletzt lebte, wurden bereits zwei weitere unter Quarantäne gestellt. Insgesamt machten die Behörden aber erst zehn der Rinder aus der Ursprungsherde ausfindig, zudem zwei vor einem halben Jahr geborene Kälber der erkrankten Kuh.