Hoeneß reagiert reserviertBayern: Dede als Lizarazu-Nachfolger im Gespräch
Dubai (rpo). Trainer Ottmar Hitzfeld möchte in der kommenden Saison das Bayernblut gerne ein wenig auffrischen. Dabei denkt der Coach vom Rekordmeister an eine Verpflichtung des Dortmunders Dede als Nachfolger von Lizarazu. Manager Uli Hoeneß reagiert ein wenig zurückhaltend auf diese Pläne."Ich glaube, dass wir im Sommer noch zwei, drei Spieler holen müssen. Wenn neue Spieler kommen, ist das ideal, um Konkurrenz zu schaffen", erklärte Hitzfeld zum Abschluss des Trainingslagers in Dubai - und ging dabei auf die Kritik von Präsident Franz Beckenbauer ein, wonach die Mannschaft zu satt sei. Manager Hoeneß mahnt hingegen, in Sachen Neuverpflichtungen erst einmal die Bälle flach zu halten. "Wir sollten nicht an die neue Saison denken, das lenkt mir zu sehr von den schweren Aufgaben ab, die wir jetzt haben. Wir müssen uns jetzt auf die Spiele konzentrieren, die vor uns liegen. Alles andere machen wir im Februar/März", sagte Hoeneß dem Sport-Informations-Dienst (sid), nachdem sich der Trainer für seine Verhältnisse überraschend ausführlich zur Personalpolitik geäußert hatte. Und während Hitzfeld erklärte, Dede werde "sicher einer der Kandidaten" sein, falls Bixente Lizarazu den Klub verlasse, meinte Hoeneß: "Wir haben uns mit dem Thema Dede überhaupt nicht beschäftigt. Es ist ja immer sehr davon abhängig, was Lizarazu jetzt macht. Lizarazu hat einen Vertrag bis Ende der Saison, und den haben wir immer erst im März/April verlängert. Und diese Gespräche wollen wir abwarten. Wenn er weggehen oder aufhören sollte, was ich nicht glaube, dann müssen wir uns neue Gedanken machen. Aber im Moment ist das kein Thema." Rummenigge hatte zuvor bereits ausgeschlossen, einen Profi vom kriselnden Erzrivalen aus Dortmund zu holen. Hoeneß glaubt zudem nicht mehr an eine Verpflichtung des Argentiniers Carlos Alberto Tevez, nachdem der Klubchef von Boca Juniors Buenos Aires einen Wechsel des Youngsters für den Sommer ausgeschlossen hatte. "Wenn der Präsident das sagt, dann muss ich das respektieren und akzeptieren. Das ist sein gutes Recht, er hat einen Vertrag mit ihm. Wenn dem so ist, ist das Thema für uns erledigt", meinte der Manager. Hitzfeld glaubt dagegen nur an ein Pokerspiel: "Im Fußball kann sehr viel passieren." Im taktischen Bereich hat Hitzfeld derweil im Trainingslager einige Änderungen einstudiert. "Wir haben etwas umgestellt, um die spielerischen Elemente zu stärken. Ballack ist etwas offensiver. Aber das ist eine Nuance. Wichtiger ist, dass die Spieler auf den Außenbahnen weiter nach innen ziehen und wir kompakter im Mittelfeld stehen", sagte der 55-Jährige und wollte aber nichts von einer grundsätzlich neuen Ausrichtung seines Spielmachers, der zuletzt auch Defensiv-Aufgaben übernehmen musste, wissen: "Michael Ballack wird eine ähnliche Rolle spielen wie bisher." In einem Interview mit Sat.1 kündigte unterdessen Hoeneß neue Strategien in Bezug auf die ausländischen Asse des deutschen Meisters an: "Bisher war es natürlich auch ein Problem, dass die Medien in Deutschland sich immer nur auf Michael Ballack oder Oliver Kahn gestürzt haben. Aber wir werden daran etwas ändern und daran arbeiten, dass auch die ausländischen Spieler als Führungspersönlichkeiten anerkannt werden, auch von den Medien. Wir werden sie auch mehr ins Schaufenster stellen als in der Vergangenheit, damit das Gleichgewicht innerhalb der Mannschaft wieder besser, auch in der Öffentlichkeitsarbeit besser hergestellt ist."