Alle Artikel vom 21. Januar 2004
Französische Politik geht Powell manchmal "auf die Nerven"

"Franzosen sind stolze Leute"Französische Politik geht Powell manchmal "auf die Nerven"

Washington (rpo). US-Außenminister Colin Powell hat zugegeben, dass französische Politiker ihn manchmal nerven. Damit dies nicht gleich wieder zu politischen Verwicklungen führt, hat Powell hinterhergeschoben, dass er die französischen Politiker vermutlich auch manchmal nerve.Obwohl Frankreich seit der Unabhängigkeit der USA vor über 200 Jahren ein wichtiger Bündnispartner sei, "sind sie mir schon auf die Nerven gegangen", sagte Powell am Mittwoch in einem Radiointerview. Auf die Frage, ob er dies jemals einem Franzosen gegenüber zum Ausdruck gebracht habe, sagte der Minister: "Oh ja." Gleichzeitig räumte er ein: "Ich bin sicher, dass ich sie auch manchmal genervt habe." Er verstehe sich gut mit dem französischen Außenminister Dominique de Villepin, und sie hätten "sehr direkte Gespräche darüber geführt, auf welche Weise wir uns gegenseitig nerven", erzählte Powell im Gespräch mit einem Lokalsender aus Philadelphia. Als Beispiel nannte er die französische Kritik am Irak-Krieg. Inzwischen bemühe sich Frankreich wie auch Deutschland und andere Kriegsgegner, den Wiederaufbau Iraks zu unterstützen, sagte der US-Außenminister. "Aber wir haben unser Meinungsverschiedenheiten mit den Franzosen gehabt. Die Franzosen sind stolze Leute, die manchmal sehr entschieden ihren Standpunkt vertreten." In der vergangenen Woche hatte die französische Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie in einer Rede in Washington "bestimmte radikale, neokonservative Strömungen" in den USA kritisiert, die schädlich für die transatlantischen Beziehungen seien. Es gebe amerikanische Bestrebungen nach einer wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Vormachtstellung, sagte Alliot-Marie bei ihrem Auftritt im Zentrum für Strategische und Internationale Studien, einem privaten Forschungsinstitut.

Heidfeld testet nochmal im Jordan

Entscheidung bis zum 25. JanuarHeidfeld testet nochmal im Jordan

Neuss (rpo). In Sachen Vertrag hat sich bei Nick Heidfeld noch nichts ergeben. Der Mönchengladbacher Formel 1-Fahrer hat aber noch einmal Testfahrten bei Jordan in Barcelona absolviert. Eine feste Zusage von Jordan gibt es aber noch nicht.Vor knapp zwei Wochen hatte Heidfelds Manager Werner Heinz erklärt, er rechne bis zum 25. Januar mit einer Entscheidung. Für Jordan sind die bisherigen Testfahrten nicht sehr positiv verlaufen. Der Belgier Bas Leinders, ebenfalls Kandidat für ein Jordan-Cockpit, bauten mit seinem Wagen gleich in der ersten Proberunde einen Unfall. Einen guten Eindruck hatte Teamchef Eddie Jordan dagegen vom 21 Jahre alten deutschen Talent Timo Glock, der ebenfalls Testrunden im Jordan drehte. "Für das erste Mal in einem Formel-1-Auto war seine Vorstellung sehr beeindruckend", erklärte Jordan. Die Besetzung der Cockpits bei dem Team hängt davon ab, ob Jordan seinen Rennstall finanziert bekommt. Sollten sich die Fahrer selbst einkaufen müssen, ist zumindest Heidfeld außen vor. Sollten sich die Hoffnungen des letztjährigen Sauber-Piloten zerschlagen, wären die Brüder Michael und Ralf Schumacher die beiden einzigen deutschen Formel-1-Piloten.

Gladbach unterliegt Alemannia Aachen
Gladbach unterliegt Alemannia Aachen

Chancenauswertung war schlechtGladbach unterliegt Alemannia Aachen

Bergisch Gladbach (rpo). Borussia Mönchengladbach hat ein Testspiel gegen den Zweitligisten Alemannia Aachen mit 0:1 verloren. Trainer Holger Fach war vor allem mit der schlechten Chancenauswertung unzufrieden.Den Siegtreffer für die Alemannia erzielte vor 800 Zuschauern in Bergisch Gladbach der Niederländer Erik Meijer per Kopf in der 57. Minute. Aachen zeigte fünf Tage vor dem Wiederholungsspiel gegen den 1. FC Nürnberg eine ansprechende Leistung, vor allem Torwart Stephan Straub wusste zu überzeugen. Gladbachs Trainer Holger Fach war neun Tage vor dem Rückrundenauftakt beim 1. FC Köln vor allem mit der mangelnden Chancenauswertung seiner Mannschaft unzufrieden. Für die Borussia war es im fünften Testspiel die zweite Niederlage in diesem Jahr.

Hyper Street Cruisers fordern Kaarster Team

Crash Eagles eröffnen Saison mit buntem ProgrammHyper Street Cruisers fordern Kaarster Team

Premiere bei den Crash Eagles Kaarst. Der Skaterhockey-Bundesligist lockt zur offiziellen Saisoneröffnung mit einer zweitägigen Veranstaltung in die Dreifachhalle an der Pestalozzistraße. Los geht's bereits am Freitag Abend (19 Uhr) mit einem Freundschaftsspiel alter Haudegen aus den 80er und 90er Jahren gegen die Hyper Street Cruisers aus England.

Bocskai wieder im Sattel

Comeback in NeussBocskai wieder im Sattel

Ein bekannter Jockey wagt sein Comeback - auf der Neusser Galopprennbahn am Samstag. Am 2. Dezember 2001 hat sich der Jockey Georg Bocskai bei den Rennen in Neuss mit dem Ritt auf Nebrasko im Radio Heinz Ilbertz-Rennen von seinem Beruf verabschiedet. Er wurde Letzter.

Deutscher Medienpreis: Clinton würdigt Annan

Auszeichnung ist undotiertDeutscher Medienpreis: Clinton würdigt Annan

Baden-Baden (rpo). In Baden-Baden hat der UN-Generalsekretär Kofi Annan den Deutschen Medienpreis 2003 erhalten. Die Laudatio hielt der frühere US-Präsdint Bill Clinton. Clinton bezeichnete Annan als "führenden Weltbürger".Der Friedensnobelpreisträger des Jahres 2001 werde "mehr als jeder andere UN-Generalsekretär auch von den Menschen auf der Straße geliebt". Dies liege an seinem "offensichtlichen Anstand", seiner Menschlichkeit und seinem Glauben an die Versöhnung, sagte Clinton, der den Deutschen Medienpreis für das Jahr 1999 erhalten hatte. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) - ebenfalls Laudator - würdigte Annans Eintreten für eine gerechte Weltordnung und die Einhaltung der Menschenrechte. "Kofi Annans Lebenswerk ist international, kosmopolitisch und kulturübergreifend ausgerichtet", sagte Thierse. Annan meide den "Glamour des medialen Boulevards", weil er auf Kompetenz und die "Übereinstimmung von Handeln und Reden" setze. Er sei "uneitel und zurückhaltend, aber beharrlich, unbestechlich und absolut integer". Zur Preisverleihung waren rund 600 Gäste gekommen, unter ihnen Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), das Top-Model Nadja Auermann, Fußballnationalspieler Michael Ballak, der Erfolgstrainer Felix Magath sowie Generalbundesanwalt Kay Nehm. Clinton hatte 35 US-amerikanische Freunde mitgebracht, darunter die Hollywood-Stars Chevy Chase ("Hero") und John Cusack ("Con Air"). Annan kam in Begleitung seiner Frau, der schwedischen Juristin und Künstlerin Nane Cronstedt. In seiner Dankesrede sagte er: "Für die Verleihung des Medienpreises sollte man einen bedeutenden Beitrag für den Weltfrieden geleistet und eine außergewöhnlich Medienpräsenz erreicht haben. Letzteres war im Jahr 2003 einfacher als Ersteres". Das vergangene Jahr werde den Vereinten Nationen "als eines der schwierigsten und schmerzlichsten Jahre unserer Geschichte in Erinnerung bleiben". Er hoffe, dass die Welt es nicht zulassen werde, dass der Irak auch im Jahr 2004 die Aufmerksamkeit der Menschen "monopolisiert", sagte Annan.Aids eine große HerausforderungAls große Herausforderung nannte Annan die Immunschwächekrankheit Aids. Dieser "tödlichsten Epidemie in der Geschichte der Menschheit" könnten ohne entsprechende Gegenmaßnahmen "hunderte Millionen Menschen" zum Opfer fallen. Eine zweite Aufgabe bestehe darin, "mit dem Wiederaufbau unseres Systems der kollektiven Sicherheit zu beginnen". Schließlich gelte es, sich der Entwicklung hin zu einem "Kampf der Kulturen" zu widersetzen. Der jährlich vergebene, undotierte Medienpreis war 1992 vom Gründer des Medienanalyse-Unternehmens Media Control, Karlheinz Kögel, ins Leben gerufen worden. Der 65-jährige Annan stehe "wie kein anderer Politiker für den Grundgedanken der Vereinten Nationen, nach einer besser organisierten und friedlicheren Welt zu suchen", befand die Jury. Für viele Menschen verkörpere er "das Gewissen der Welt". Kögel übergab den Preis - eine blau bemalte Keramikstatue - an Annan. Der Träger der Auszeichnung wird durch eine Befragung von Chefredakteuren der Medien mit dem stärksten Einfluss und der größten Reichweite in Deutschland ermittelt.

"Die Träumer": Angst bringt Michael Pitt nicht weiter

Film von Bernardo Bertolucci provoziert"Die Träumer": Angst bringt Michael Pitt nicht weiter

München (rpo). Mit seinem Film "Die Träumer" (englischer Originaltitel: "The Dreamers") sorgte Bernardo Bertolucci schon bei der Biennale in Venedig für Aufsehen. Der sehr freizügige Film hatte Probleme in den USA, jetzt läuft er auch in Deutschland. Dörte Langwald unterhielt sich mit Hauptdarsteller Michael Pitt über den Film.Das Thema Sexualität wird in "Die Träumer" sehr freizügig behandelt. Deshalb wurde er in den USA erst nach langen Diskussionen ungekürzt freigegeben. Warum reagieren Ihrer Meinung nach die Amerikaner so prüde auf Sex im Film? Pitt: Die Leute fühlen sich schuldig. Sie fürchten sich vor ihrem sexuellen Bewusstsein und haben Angst vor dem, was sie entdecken könnten. Leider bedeutet das im Endeffekt, dass diese Menschen Angst davor haben, sich zu entwickeln und zu lernen.Worin liegt für Sie der Unterschied zwischen Pornografie und künstlerischer Darstellung von Sex-Szenen?Pitt: Um es brutal zu sagen: Beim Porno holt man sich einen runter, beim Kunstfilm kann man etwas lernen.Und wie steht es mit Ihnen selbst? Als Schauspieler setzen Sie sich öffentlich mit Ihrer Sexualität auseinander — zumindest auf der Leinwand.Pitt: Konfrontation ist eine Frage der Wahl. Ich hätte das Angebot ja auch ablehnen können, in diesem Film mitzuwirken. Nicht viele US-Schauspieler würden sich so einer Herausforderung stellen - aus Angst, ihr Ansehen zu verlieren. Aber Angst bringt mich nicht weiter."Die Träumer" spielt zur Zeit der 68er Revolte in Paris — war Ihnen dieses Stück Geschichte bekannt?Pitt: Nein, ich habe nie eine richtige Schulbildung erfahren. Erst durch Bernardo Bertolucci erhielt ich eine Art Bildungs-Crashkurs. Ohne ihn hätte ich mir auch niemals all die großen Klassiker von Truffaut oder Chabrol angesehen, die in "Die Träumer" zitiert werden. Ich war ganz erstaunt, wie gut mir diese alten Schinken gefallen haben (lacht).Hat "Die Träumer" eine Faszination für Kino in Ihnen geweckt, die Sie vorher nicht kannten?Pitt: Sagen wir eher, er hat ein Bewusstsein für eine andere Generation und deren Ausdrucksform geschaffen. Ich empfinde nun auch mehr Respekt für die alten Filme. Dennoch: "Die Träumer" mag in einer anderen Zeit spielen, aber er wurde für die jungen Leute von heute gemacht - für meine Generation. Und die ist völlig anders als in den Sechzigern.Bertolucci sagte, dass nach der 68er-Generation die Verbindung zwischen Sex und politischem Bewusstsein verloren ging. Stimmen Sie zu?Pitt: Hilfe, in welcher Welt leben Sie eigentlich (lacht)?! Über solche Sachen machen sich die Jungendlichen von heute wohl wirklich keine Gedanken mehr. Aber im Ernst: Ich glaube trotzdem daran, dass immer die Möglichkeit besteht, eine bessere Welt zu schaffen. Und da bin ich hoffentlich nicht der einzige.Sie machen es sich mit Ihrer Rollenauswahl nicht leicht. Sind das bewusste Karriereentscheidungen oder Zufall?Pitt: Ich wünschte, es gäbe in meinem Leben einfache Entscheidungen. Aber die hat es nie wirklich gegeben. Ich hab schon verdammt viel erlebt. Wahrscheinlich kann ich mich deshalb nicht mit so genannten normalen Rollen identifizieren. Mich interessieren Figuren, die berühren und den Menschen richtig unter die Haut gehen. In diesem Punkt kann ich die 68er verstehen: Es ist toll, wenn man etwas verändern oder bewirken kann.Sie sagen, Sie haben schon viel mitgemacht im Leben. Wann war der Punkt, an dem Sie sich entschieden, Schauspieler zu werden?Pitt: Schauspielen ist die einzige Sache, in der ich je gut war (lacht). Das habe ich als Zehnjähriger im Sommercamp entdeckt. Wenn ich spiele, vergesse ich die Realität - als ob ich mich an einen anderen Ort beame. Schauspielen berauscht mich wie eine Droge. Eine Droge, von der ich nicht loskommen möchte.Schauspielen als eine Art Flucht?Pitt: Schauspielen kann für mich alles sein: Droge, Flucht - aber auch Bewusstsein. Sogar eine Ejakulation!Wie beeinflusst ist ein junger Mensch wie Sie vom plötzlichen Ruhm?Pitt: Ganz ehrlich: Es ist schwer, bei sich selbst zu bleiben, wenn die Leute einem ständig den Arsch küssen. Viele Stars verlieren dabei ihre Selbsteinschätzung. Ich hoffe, dass ich niemals vergesse, wer ich eigentlich bin und wo ich herkomme. Hey — ich bin Michael, der Junge aus Jersey!Von Dörte Langwald

Zahlreiche Termine und gegenseitige Besuche

Gemeinde-Partnerschaft mit Mouilleron-le-CaptifZahlreiche Termine und gegenseitige Besuche

Das Partnerschaftskomitee Mouilleron le Captif trauert um Eliane Bourasseau. Wie jetzt Ursula Loux-Schorsch die Vorsitzende der Rommerskirchener Vereinigung mitteilte, ist ihre Kollegin auf französischer Seite vor einigen Tagen gestorben. In der Rommerskirchener Pfarrkirche St. Peter läuteten am Montag Nachmittag angesichts der zeitgleich stattfindenden Beerdigung von Eliane Bourasseau die Glocken, am Abend wurde für sie eine Gedenkmesse in St.Peter gefeiert.

Himmlischer Raum

Werke von Gunnar WolfHimmlischer Raum

"Land in Sicht" heißt eine Ausstellung, die großformatige Ölbilder und kleinere Holzdrucke des Malers Gunnar Wolf im Foyer von Janssen-Cilag zeigt. "Ausfahrt" - aus Gunnar Wolfs Malerblick auf den Derendorfer Güterbahnhof. NGZ-Foto: Woi

Beim Sehen fast das Hören vergangen

"Eins Live Comedy Tour" im UCI-KinoBeim Sehen fast das Hören vergangen

Nicht nur die Tontechnik hatte beim Auftritt der "Eins Live Comedy Tour" im UCI-Kino Schwierigkeiten: Als Adrian Engels und Markus Riedinger, besser bekannt als "Onkel Fisch", den Comedy-Reigen eröffneten, dauerte es eine längere Schrecksekunde, bis die Funkmikros ansprangen. Eine Startschwäche, die für den Abend im ausverkauften Saal Symbolcharakter hatte. Denn was die Radio-Comedians boten, war allenfalls seichter Durchschnitt.

Protest gegen Kürzung

Schüler aus Neuss mit von der PartieProtest gegen Kürzung

Proppevolle Straßen- und S-Bahnen, mit Dutzenden von Bussen zugeparkte Straßen und Brücken - nach Veranstalterangaben 32.000 Schüler und Eltern demonstrierten am Mittwoch Vormittag vor dem Düsseldorfer Landtag gegen die geplanten Kürzungen bei den Freien Schulen in NRW und im Erzbistum Köln. Mit dabei: rund 200 Schüler des Norbert-Gymnasiums in Dormagen-Knechtsteden und über 500 Schülerinnen des Neusser Marienberg-Gymnasiums. Ausgerüstet mit Plakaten und Schriftbändern fuhren am Mittwoch Morgen hunderte von Marienberg-Schülerinnen mit der Straßenbahn nach Düsseldorf, um vor dem Landtag gegen die Erhöhung des Trägeranteils zu protestieren. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Stadt hofft wieder auf viele Baumspender

Pflanzaktion im Bürgerwäldchen am 20. MärzStadt hofft wieder auf viele Baumspender

Wer in diesem Herbst einen Baum fürs Meerbuscher Bürgerwäldchen spenden möchte, sollte schnell zugreifen. Die Stadt Meerbusch bietet die Obstbäume einmal mehr zum Sonderpreis von 52 Euro an. Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Walnuss - 275 Exemplare haben Meerbuscher Bürger seit 1998 auf dem Areal nahe dem Lanker Wasserwerk gepflanzt.

Frau Tasche entrissen

Jugendlicher mit gestohlenem Fahrrad auf BeutetourFrau Tasche entrissen

Einer 69-Jährigen wurde am Dienstag gegen 17.45 Uhr in Büderich die Handtasche entrissen. Zu ihrer Freude konnte der Räuber wenig später von der Polizei gefasst werden. Die Geschädigte ging zur Tatzeit auf der Hermann-Unger-Allee, als ein Mann mit einem Rad vorbeifuhr und versuchte, ihr die Handtasche zu entreißen.

Stiftung hat Sonderprüfung selbst beantragt

Im Kreisausschuss: Aktuelle Probleme von Schloss DyckStiftung hat Sonderprüfung selbst beantragt

Was der Architekt Erwin Schwartzmanns am Dienstag in der NGZ gefordert hat, ist schon längst geschehen. "Der Regierungspräsident als innere Aufsicht und das Innenministerium als obere Aufsicht unternehmen seit Dezember 2003 eine Sonderprüfung der Stiftung Schloss Dyck zu ihrer Ertragskraft."

CDU: Reformen sind bitter, aber nötig

Hildegard Müller zu Gast in NeussCDU: Reformen sind bitter, aber nötig

Grundlage des CDU-Reformpakets ist die Arbeit der so genannten "Herzog-Kommission", über deren Arbeit und Ergebnisse die CDU-Sozialpolitikerin Hildegard Müller MdB jetzt auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe im Café-Restaurant NOAH in Neuss berichtete. In Neuss stellte Hildegard Müller MdB die Grundzüge des Reformpakets zur Diskussion. Auf Einladung von Hermann Gröhe MdB (r.), hier mit dem Neusser CDU-Vorsitzenden Cornel Hüsch, war Hildegard Müller MdB in Neuss zu Gast.

"Ohne Bürgerbeteiligung geht nichts"

FDP-Antrag zur Kostenübernahme abgelehnt"Ohne Bürgerbeteiligung geht nichts"

Das bislang ungelöste Grundwasser-Problem im Korschenbroicher Stadtgebiet rief Hans-Jürgen Brieger auf den Plan. Der FDP-Fraktionsschef wagte im Hauptausschuss einen erneuten Vorstoß, das aktuelle Finanzierungsmodell für die dringend erforderlichen Sofortmaßnahmen zu kippen. Es sieht vor, dass sich die betroffenen Bürger in Herrenshoff, Raderbroich, Pesch und Kleinenbroich jeweils mit 80 Prozent an den Betriebs- und Investitionskosten für Brunnen-Pumpen beteiligen, während die Stadt die restlichen 20 Prozent über Kredite finanzieren will.

Billigflüge im Internet suchen und buchen

Reisen preiswert gestaltenBilligflüge im Internet suchen und buchen

Reisepläne werden schon oft am Anfang des Jahres geschmiedet - schließlich gilt es doch, seine eigene Planung mit denen der Kollegen abzustimmen. Dass der Zielort möglichst preiswert erreicht werden soll, ist keine Frage. Einen Großteil der Reisekosten macht oft der Flug aus.

Die Meinung der Bürger ist gefragt

Studenten der FH-Düsseldorf:Konzepte zum Leitbild 2020Die Meinung der Bürger ist gefragt

Das Leitbild 2020 liegt in Kaarst schon lange auf dem Tisch. Die Verwaltung machte zahlreiche Vorschläge, die jetzt um eine weitere Nuance bereichert wurden. Im Zuge der Pläne, die Stadt für die Zukunft fit zumachen, unterbreitete gestern im Bürgerhaus Kaarst der akademische Nachwuchs seine Ideen.

Strategie: Die Nichtwähler mobilisieren

SPD-Vorstand hat sich für die Kommunalwahl festgelegtStrategie: Die Nichtwähler mobilisieren

Von Christoph Pütz Der Vorstand der Kaarster Sozialdemokraten ist sich einig: Bürgermeisterkandidat der SPD soll Rolf Rottländer werden. Der sechzigjährige Vorster wird am 18. Februar auf der Jahreshauptversammlung offiziell vorgeschlagen und soll am 29. März von den Kaarster Sozialdemokraten zum Bürgermeisterkandidaten gewählt werden. Drei Ziele steuert die SPD nun an: Die Nichtwähler mobilisieren, die absolute Mehrheit der CDU brechen und eine Stichwahl erreichen. Rolf Rottländer: Der voraussichtliche SPD-Bürgermeisterkandidat wohnt in Vorst und ist seit 28 Jahren SPD-Mitglied.

Promi-Punk bei Helga

Der große Knall zuletztPromi-Punk bei Helga

Keine geringeren als die "Lokalmatadore" konnten Christoph Baum und Markus Titschnegg (Helga Events) für die letzte Veranstaltung zum sechsjährigen Bestehen der Eventfirma gewinnen. Satte 20 Jahre Erfahrung, sechs Alben, zehn Singles, Exotenstatus in den USA - beileibe keine schlechte Biographie.

Fünf Mal zwei UCI-Kinokarten zu gewinnen

Für "Paycheck - Die Abrechnung"Fünf Mal zwei UCI-Kinokarten zu gewinnen

Spannung und Unterhaltung verspricht der Film "Paycheck - Die Abrechnung" von John Woo, der jetzt in den Kinos anläuft. Programmierer Jennings will eine große Katastrophe in Zusammenhang mit seiner Arbeit verhindern und muss dabei etlichen tief fliegenden Kugeln ausweichen.

Shin-Daiko

Im ZAKK am ersten FebruarShin-Daiko

Eine faszinierende Mischung aus Power und Rhythmus können die Besucher im ZAKK an der Fichtenstraße in Düsseldorf am Sonntag, 1. Februar, ab 20 Uhr bei einer japanischen Trommel-Performance mit der Taiko-Formation "Shin-Daiko " erleben.

Kino-Termine

Neustarts mit Julia Roberts, Ben Affleck etc.Kino-Termine

Paycheck - Die Abrechnung

Wachstum mit Überraschungseffekt

Neues Baugebiet "Lindenhof II"Wachstum mit Überraschungseffekt

Von Daniela Buschkamp Lieber allein im freistehenden Haus als direkt Wand an Wand mit den Nachbarn - dieser unerwartete Trend zeichnet sich jetzt für das neue Baugebiet "Lindenhof II" ab. Bis 2006 wird der Ortsteil Bedburdyck ein vollständig neues Gesicht erhalten. Eines der größten Bauprojekte in der Gemeinde Jüchen ist "Lindenhof II". Dabei wird Bedburdyck ein neues Gesicht erhalten: Bis 2006 werden rund 133 Grundstücke bebaut. Für über 70 Prozent liegen bereits Kaufverträge vor. NGZ-Foto: H. Jazyk

Dederichs: Als Stadt viele Vorteile

Vor der Aussprache zum Etat 2004Dederichs: Als Stadt viele Vorteile

"Wir müssen gar nicht in den Haushalt gucken, um zu wissen: Da können wir nichts verändern", sagt Peter Dederichs, Ehrenvorsitzender der UÖWG. Folglich gebe es auch keinen Grund für Streit, meint er vor der Aussprache zum Etat 2004.

Auto-Diebe geschnappt

Weitere Straftaten nachgewiesenAuto-Diebe geschnappt

Die Autodiebe, die in der Nacht zum Freitag einen Kleinbus auf dem Elfgener Kirmesplatz stahlen, konnten gefasst werden. Zwei 20 Jahre alte Männer aus Grevenbroich haben jetzt den Diebstahl gegenüber der Polizei gestanden. Im Zuge der Ermittlungen konnten ihnen noch weitere Straftaten nachgewiesen werden.

Werbung für die Perle am Niederrhein

Zonser Heimatverein feiert 100-jährigesWerbung für die Perle am Niederrhein

Von Simon Hopf Er hat das "Rheinische Rothenburg" weit über die Region hinaus bekannt gemacht: Der Zonser Heimat- und Verkehrsverein feiert jetzt sein 100-jähriges Bestehen. Der Zonser Heimat- und Verkehrsverein besteht seit 100 Jahren; seit 40 Jahren dabei: Helmut Scholten.

Hoffnung für Sportinternat

NGK KnechtstedenHoffnung für Sportinternat

Es gibt offensichtlich doch noch Hoffnungen für ein Sportinternat in Knechtsteden. Das ist nach Angaben von Landrat Dieter Patt das Ergebnis eines Gesprächs einer Delegation mit dem Landrat an der Spitze sowie Vertretern des Sports und dem Knechtstedener Schulleiter Josef Zanders mit hochrangigen Vertretern des Ministeriums von Dr. Michael Vesper in Düsseldorf.

Liquidität der Verkehrsgesellschaft gefährdet?

Verkauf der Industriebahn Zons-NievenheimLiquidität der Verkehrsgesellschaft gefährdet?

Gefährdet der Verkauf der Industriebahn Zons-Nievenheim die Liquidität der Verkehrsgesellschaft Dormagen VGD, einer GmbH, deren Anteile bei der Stadt liegen? Ist gar der Bestand der Gesellschaft, die den Busbetrieb und die Industriebahn in Dormagen betreibt? Fragen, die SPD-Stadtverbandsvorsitzender und sozialdemokratische Bürgermeisterkandidat Heinz Hilgers öffentlich aufwirft

Gegen Kürzungen im Jugendbereich

Volksinitative "Jugend braucht Zukunft" läuft bis 27. JanuarGegen Kürzungen im Jugendbereich

Die heimischen Jugendeinrichtungen schlagen gemeinsam mit der Dormagener Agenda 21 Alarm: "Das Land Nordrhein-Westfalen plant, die Fördermittel der offenen Jugendarbeit um mehr als die Hälfte zu kürzen. Der Verlust von 18 Millionen Euro würde für viele pädagogische Angebote das Aus bedeuten."

Stefan Jung siegte vor seiner Frau

Versammlung des Automobilclubs DormagenStefan Jung siegte vor seiner Frau

Vorstandsneuwahlen, die Siegerehrung der Clubmeisterschaft und die Ehrung verdienter Mitglieder standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Automobilclub Dormagen im ADAC. Erster Vorsitzender Willi Reinke ehrte die Automobilsportler für zehn- beziehungsweise 15 Jahre Mitgliedschaft.

Bruno Robeck neuer Prior in Langwaden

Amtswechsel im KlosterBruno Robeck neuer Prior in Langwaden

Das Kloster Langwaden hat einen neuen Prior: Bruno Robeck (34). Sein Vorgänger Basilius Ullmann (61) kümmert sich nun als Cellerar um die Geschäftsführung des Hauses. Amtswechsel im Kloster Langwaden: Bruno Robeck (l.) wurde zum neuen Prior ernannt. Sein Vorgänger Basilius Ullmann kümmert sich nun als Cellerar um die Geschäftsführung des Hauses. NGZ-Foto: L. Berns

"Ohne Bürgerbeteiligung geht nichts"

FDP-Antrag zur Kostenübernahme abgelehnt"Ohne Bürgerbeteiligung geht nichts"

Das bislang ungelöste Grundwasser-Problem im Korschenbroicher Stadtgebiet rief Hans-Jürgen Brieger auf den Plan. Der FDP-Fraktionsschef wagte im Hauptausschuss einen erneuten Vorstoß, das aktuelle Finanzierungsmodell für die dringend erforderlichen Sofortmaßnahmen zu kippen. Es sieht vor, dass sich die betroffenen Bürger in Herrenshoff, Raderbroich, Pesch und Kleinenbroich jeweils mit 80 Prozent an den Betriebs- und Investitionskosten für Brunnen-Pumpen beteiligen, während die Stadt die restlichen 20 Prozent über Kredite finanzieren will.

Julia Roberts pickt sich Filmprojekte heraus

Schauspielerin: Ich kann machen, was ich willJulia Roberts pickt sich Filmprojekte heraus

München (rpo). In einer äußerst glücklichen Position befindet sich die Schauspielerin Julia Roberts. Sie kann sich mittlerweile die Filmprojekte herauspicken, die ihr wirklich am Herzen liegen. Und genaus so will Roberts auch künftig verfahren.Darum arbeite sie derzeit weniger, sagte die 36-Jährige der Illustrierten "Bunte". "Ich bin in einer privilegierten Position. Und die ist: Ich kann machen, was ich will", sagte die Schauspielerin. Ihr Weg an die Spitze des Filmgeschäfts sei ein natürlicher Prozess gewesen. "Ich hatte Aufgaben, die ich meistern konnte. Dabei lernte ich, meine eigenen Ideen zu akzeptieren, meiner eigenen Stimme zu folgen", sagte Roberts. Vor dem Älterwerden hat die Schauspielerin, die mit dem Film "Pretty Woman" berühmt wurde, anscheinend keine Angst. "Glück hat nichts mit Aussehen oder Alter zu tun", sagte sie.

US-Musikindustrie reicht 532 Klagen wegen Musiktauschs ein

Provider müssen Namen nicht herausgebenUS-Musikindustrie reicht 532 Klagen wegen Musiktauschs ein

Washington (rpo). In den USA hat die dortige Musikindustrie wieder Klagen gegen 532 Nutzern von Internet-Tauschbörsen eingereicht. Die Klagen gingen an Gerichte in New York und Washington. Allerdings müssen Provider nicht mehr die Namen von Verdächtigen herausgeben.Die Beklagten sollen im Netz illegal Musik angeboten haben. Es waren die ersten Klagen, seit ein Gericht im vergangenen Monat der Musikindustrie die Möglichkeit genommen hatte, von Internet-Providern die Namen von Verdächtigen zu erfahren. Dieser muss jetzt erst auf dem Gerichtsweg geklärt werden, was für die Musikindustrie deutlich teurer wird. Alle 532 Klagen wurden deshalb auch in Washington und New York eingereicht, dem Sitz großer Provider. Die verklagten Nutzer stammen vermutlich aus allen Teilen der USA. Der Verband der Amerikanischen Musikindustrie (RIAA) hat auch noch nie so viele Personen auf einmal verklagt. Die Lobby der Schallplattenfirmen begann im Juni vergangenen Jahres, in File-Sharing-Netzen wie Kazaa oder Gnutella nach Usern Ausschau halten, die "beträchtliche" Sammlungen von MP3-Musikdateien zum Download bereitstellen. Jede der jetzt verklagten Personen soll mehr als 800 Musikstücke im Internet angeboten haben. Den Verklagten drohen hohe Geldbußen.

Jean-Luc Godard zu Geldstrafe verurteilt

Filmemacher verwendete unerlaubt BuchzitatJean-Luc Godard zu Geldstrafe verurteilt

Paris (rpo). Der französische Filmemacher Jean-Luc Godard ist zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Grund: Er hatte in seinem Film "King Lear" ein Zitat aus einem Buch verwandt, dieses aber nicht gekennzeichnet.Godard und die Produktionsgesellschaft Bodega Films hätten ohne eine entsprechende Kennzeichnung einen Auszug aus einem Buch der Schriftstellerin Viviane Forrester genutzt und sich damit des Plagiats schuldig gemacht, urteilte ein Pariser Gericht nach Angaben aus Justizkreisen vom Mittwoch. Godard und die Gesellschaft wurden zur Zahlung von jeweils 5000 Euro an Forrester und ihren Verlag verpflichtet. "King Lear" wurde 1987 gedreht, kam nach zahlreichen Produktionsschwierigkeiten aber erst im April 2002 auf die Leinwand. Godard gilt mit seinem Kultfilm "Außer Atem" (1959) als einer der wichtigsten Vertreter der französischen Filmbewegung Nouvelle Vague.

DAX verzeichnet moderate Kursgewinne

TUI zeigt sich im AufwindDAX verzeichnet moderate Kursgewinne

Frankfurt/Main (rpo). Moderate Kursgewinne hat der Deutsche Aktienindex (DAX) am Mittwoch verzeichnet. Dabei gab im DAX auch richtige Tagesgewinner. Zu ihnen gehörten Energieversorgen und der Touristikkonzern TUI, der eine seiner Töchter an die Börse bringen will.Insgesamt sprachen Marktteilnehmer von einem sehr ruhigen Geschäft. Der DAX legte 0,8 Prozent auf 4138 Punkte zu. Der MDAX gab dagegen leicht um 0,1 Prozent auf 4700 Zähler nach. Der TecDAX büßte 0,5 Prozent auf 611 Punkte ein. An der Wall Street zeigten sich die US-Börsen verhalten. Rund zwei Stunden nach Handelsbeginn notierte der Dow Jones behauptet bei 10 536 Punkten. Der Nasdaq-Composite verlor 0,9 Prozent auf 2129 Zähler. Der Euro notierte am frühen Abend über der Marke von 1,26 US-Dollar und knapp oberhalb des jüngsten Referenzkurses der Europäischen Zentralbank von 1,2607 US-Dollar. Außer TUI, die um 7,6 Prozent auf 20,45 Euro anzogen, waren im DAX vor allem die Versorger gesucht. RWE gewannen 5,2 Prozent auf 32,96 Euro und E.ON 3,7 Prozent auf 52,30 Euro. Händler führten dies auf den defensiven Charakter dieser Papiere zurück. Viele Anleger schienen nach den deutlichen Kursgewinnen bei Finanz- und Technologiewerten jetzt ihre Positionen im defensiven Bereich auszubauen. Zudem unterstütze die positive Studie einer britischen Investmentbank den gesamten Sektor. Wegen Gewinnmitnahmen standen MAN unter Druck, die sich um 2,8 Prozent auf 27,80 Euro verbilligten. Deutsche Börse ermäßigten sich um 1,1 Prozent auf 47,61 Euro. Der US-Börsenbetreiber CBOT hat Medienberichten zufolge unter seinen Mitgliedern Geld eingesammelt, um dem geplanten Start der Deutsche-Börse-Tochter Eurex auf dem US-Markt entgegen zu wirken, hieß es zur Begründung für die Verluste. Im TecDAX legten IDS Scheer nach guten Bilanzzahlen um 4,8 Prozent auf 17,49 Euro zu. Draegerwerk gewannen gut 5,0 Prozent auf 52,20 Euro. Lion Bioscience verbesserten sich um 3,7 Prozent auf 3,38 Euro. Nach einer Abstufung verzeichneten Aixtron die höchsten Verluste. Die Papiere ermäßigten sich um 6,2 Prozent auf 6,64 Euro. Evotec und SCM Microsystems verloren jeweils rund 3,0 Prozent.

BP/Aral und Shell bringen Diesel-Mix

Kraftstoff soll für alle normalen Selbstzünder geltenBP/Aral und Shell bringen Diesel-Mix

Bochum/Hamburg (rpo). BP/Aral und Shell bringen im Laufe des Februars erstmals einen Diesel auf den Markt, der bis zu fünf Prozent Biodiesel enthält. Da er alle Normen erfüllt, soll dieser Kraftstoff auch für alle normalen Selbstzünder nutzbar sein.Die Unternehmen in Bochum und Hamburg folgen damit nach Angaben vom Mittwoch einer EU-Richtlinie, die bis Ende Januar 2005 einen Anteil von rund zwei Prozent Biokomponenten in Kraftstoffen erreichen will. Diesel der Marken Aral und Shell soll den Unternehmen zufolge künftig maximal fünf Prozent Rapsölmethylester enthalten. Im Laufe des Februars solle solcher Diesel erstmals ausgeliefert werden, hieß es. Die Bundesregierung hatte zum 1. Januar eine Beimischung in dieser Höhe von der Steuer ausgenommen, um so die Umsetzung der EU-Richtlinie zu fördern. Die Unternehmen versicherten, dass Diesel mit Biokomponente alle Normen und gesetzlichen Anforderungen erfülle, die in enger Abstimmung mit der Autoindustrie erarbeitet worden seien. Der Kraftstoff entspreche auch den darüber hinausgehenden strengen Qualitätsstandards von BP und Aral und könne ohne Bedenken getankt werden, erklärte BP-Vorstandsvorsitzender Wilhelm Bonse-Geuking. Shell will zunächst den Berliner Raum mit dem neuen Gemisch beliefern, BP/Aral beginnt mit der Herstellung in Gelsenkirchen. Im Gegensatz zum normalen Biodiesel, der vollständig aus Rapsölmethylester besteht, kann der neue Mischdiesel bedenkenlos in allen normalen Dieselautos verwendet werden, versicherte Unternehmenssprecher Detlef Brandenburg. Da der Kraftstoff alle Normen erfülle, müsse er nicht besonders gekennzeichnet werden.

Rückruf für Babykost wegen BSE-Panne

Fleisch zweier Rinder war nicht auf BSE getestetRückruf für Babykost wegen BSE-Panne

Bickenbach (rpo). Wegen Pannen bei BSE-Tests haben zwei Unternehmen eine bestimmte Charge ihrer Babykost zurückgerufen. Zwar sei das Risiko von BSE absolut gering, Verbraucher können gekaufte Babynahrung aber im Handel umtauschen.Betroffen sind ist das Naturkostunternehmen Alnatura und der Babynahrungshersteller Sunval. Wie die beiden Unternehmen am Mittwoch im hessischen Bickenbach berichteten, ist von dem Rückruf Babybrei der Sorte "Karotten mit Kartoffeln und Rindfleisch" mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 20. August 2005, 22. August 2005 und 3. September 2005 betroffen. Für die Herstellung des Breis sei Biorindfleisch verarbeitet worden, das nicht auf BSE getestet worden sei. Alnatura und Sunval erklärten, das Fleisch stamme von zwei Tieren, die auf einem nordrhein-westfälischen Biohof geboren und aufgewachsen seien. Sie seien im Alter von 30 Monaten in Herford geschlachtet und nicht auf die tödliche Rinderseuche getestet worden. "Das BSE-Risiko ist für diese Tiere so gering wie überhaupt möglich", erklärten die beiden Unternehmen. Die Verbraucher könnten aber noch vorhandene Gläschen aus den betroffenen Chargen im Handel umtauschen. Alnatura-Produkte werden vor allem in dm-Drogeriemärkten sowie über die Lebensmittelfilialisten tegut und HIT vermarktet. Sunval-Produkte sind vor allem in Bioläden erhältlich.

Mannesmann-Prozess schleppend gestartet
Mannesmann-Prozess schleppend gestartet

Welle von Einwänden der VerteidigungMannesmann-Prozess schleppend gestartet

Düsseldorf (ddp). Das Düsseldorfer Landgericht ist seit Mittwoch Schauplatz eines der spektakulärsten Wirtschaftsstrafverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik. Mit einer Welle von Einwänden der Verteidigung begann vor der 14. großen Wirtschaftsstrafkammer der Mannesmann-Prozess gegen sechs führende Vertreter aus Finanzwelt und Industrie. Nach einem schleppenden Anfang mit vielen Unterbrechungen zeichnet sich eine Fortsetzung des Verfahrens ab. In dem Verfahren müssen sich die Angeklagten - unter ihnen der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser, der frühere Mannesmann-Aufsichtsratssitzende Joachim Funk, sowie der frühere IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel - verantworten. Insgesamt geht es um die Summe von 111 Millionen Mark (60 Millionen Euro), die im Zuge der Übernahme von Mannesmann durch den britischen Mobilfunkriesen Vodafone aus Sicht der Staatsanwaltschaft ohne Rechtsgrundlage an damals aktive und frühere Mannesmann-Vorstände geflossen sein sollen. Zum Prozessauftakt versuchte die Verteidigung erfolglos, die Verlesung der Anklageschrift zu verhindern. In einem Antrag wurde die Schrift als gesetzeswidrig kritisiert, weil sie nicht aktualisiert worden sei. Diesen Antrag wies das Gericht ebenso zurück wie einen Besetzungseinwand der Verteidigung, der die Zuständigkeit des Gerichts anzweifelte. Die Vorsitzende Richterin Brigitte Koppenhöffer betonte, die Kammer sei ordnungsgemäß besetzt und der Beschluss der Zuständigkeit rechtmäßig. Die Beschlüsse für die Zahlungen wurden im vierköpfigen Präsidium des Mannesmann-Aufsichtsrates gefasst, dem Funk, Ackermann, Zwickel und der mitangeklagte frühere Betriebsratschef Jürgen Ladberg angehörten. Die Strafverfolger sind der Ansicht, dass die Beschuldigten eine bewusste Schädigung des Firmenvermögens vornahmen. In der Anklageverlesung betonte die Staatsanwaltschaft, Anlass der von Funk und Esser angeregten Zahlungen sei allein die Befürwortung einer freundlichen Übernahme von Mannesmann durch Vodafone gewesen. Die Verteidiger rügten, damit stehe erneut der Vorwurf der Käuflichkeit gegen Esser im Raum, den die Strafkammer bereits verworfen habe. Esser hatte nach der Fusion, gegen die er bis zuletzt eine beispiellose Abwehrschlacht organisiert hatte, etwa 32 Millionen Mark als so genannte Anerkennungsprämie erhalten. Zusammen mit Abfindungszahlungen, die jedoch nicht beanstandet wurden, soll er nach der Übernahme knapp 66 Millionen Mark kassiert haben Funk sagte in dem Verfahren, er habe "zu keinem Zeitpunkt" weder heute noch vor vier Jahren eine Straftat in seinem Handeln gesehen. Den Tag des Prozessbeginns nannte er eine "Zäsur" in seinem Leben. Er sei zuversichtlich, dass die Hauptverhandlung die "Thesen" der Anklage widerlege und vertraue in die Unabhängigkeit des Gerichts. Ackermann sagte unmittelbar vor Prozessbeginn, Deutschland sei das einzige Land, "wo diejenigen, die erfolgreich Werte schaffen", vor Gericht stehen. Auf seinen Gemütszustand angesprochen sagte Ackermann, er fühle sich "gut". Esser, der sich lediglich wegen Beihilfe zur Untreue verantworten muss, bekräftigte, dass er sich bei der Übernahme aus seiner Sicht korrekt verhalten habe. Er werde nicht die Einstellung des Verfahrens beantragen Am Mittwoch wollen sich die Angeklagten zu den Vorwürfen äußern. Esser kündigte für seine Ausführungen bereits eine Dauer von rund fünf Stunden an. Zwickel will sich nach eigenen Angaben rund eine Stunde zur Sache einlassen.

Team Gerolsteiner: Udo Bölts neuer Sportlicher Leiter

Rennstall hat große Ziele für Saison 2004Team Gerolsteiner: Udo Bölts neuer Sportlicher Leiter

Gerolstein (rpo). Der deutsche Radrennstall Team Gerolsteiner geht mit großen Ambitionen, 24 Fahrern und Udo Bölts als neuem Sportlichen Leiter in die Saison 2004.Im Mittelpunkt steht dabei die erneute Teilnahme bei der Tour de France, für die sich die Mannschaft um Teamchef Hans Michael Holczer als Weltranglistensechster erneut qualifizieren konnte. "2003 war ein sensationelles Jahr und hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir haben uns in der Spitze der Weltrangliste etabliert. Nun gilt es, diese Position zu behaupten", sagte Holczer bei der Präsentation in Gerolstein und rief dabei insbesondere die 27 Saisonsiege nochmal ins Gedächtnis. Sieben Neuzugänge sollen die Mannschaft, die vom Mineralwasser-Konzern schätzungsweise mit acht Millionen Euro jährlich unterstützt wird, weiter voranbringen. Zu den prominentesten Zugängen gehört der Schweizer Rundfahrt-Spezialist Sven Montgomery, dessen Landsmann Beat Zberg sowie Sprinter Danilo Hondo (Cottbus), der vom Team Telekom kam. Außerdem sind der Italiener Marco Serpellini, der Erfurter Thomas Ziegler sowie die beiden Jungprofis Sven Krauss (Herrenberg) und "U23"-Zeitfahrweltmeister Markus Fothen (Kaarst) neu im Team. Die Sportliche Leitung um Holczer, Christian Henn und Reimund Dietzen wird durch Udo Bölts verstärkt. Der Heltersberger hat im Winter die Seiten gewechselt, nachdem er 2003 nach 15 Profijahren seine Karriere beendet hatte. "Ich betrete nun Neuland. Jetzt kommt erst einmal die Phase, in der ich mich in meiner neuen Rolle einarbeiten muss", meinte der Pfälzer. Teamchef Holczer ist von Bölts jedenfalls überzeugt: "Der Udo ist so lange dabei und kennt jedes Rennen. Da muss ich ihm nichts mehr beibringen." Zu den Saison-Höhepunkten zählen neben der Tour und den wichtigen Rennen in Deutschland auch der Giro d'Italia sowie die Frühjahrsklassiker, bei denen vor allem Kapitän Davide Rebellin Erfolge einfahren will. Eine Teilnahme bei der Spanien-Rundfahrt ist dagegen nicht vorgesehen. Der Saisonstart erfolgt am 31. Januar beim Grand Prix Doha International. Teamchef: Hans Michael Holczer Sportliche Leiter: Udo Bölts, Reimund Dietzen, Christian Henn Fahrer: Gianni Faresin (Italien/16.07.1965), Robert Förster (Leipzig/27.01.1978), Markus Fothen (Kaarst/09.09.1981/neu), Uwe Hardter (Freiburg/14.01.1977), Rene Haselbacher (Österreich/15.09. 1977), Danilo Hondo (Cottbus/04.01.1974/neu), Sven Krauss (Herrenberg/06.01.1983/neu), Sebastian Lang (Erfurt/15.09.1979), Sven Montgomery (Schweiz/10.05.1976/neu), Volker Ordowski (Weilen/09.11.1973), Uwe Peschel (Scheidegg/04.11.1968), Olaf Pollack (Kolkwitz/20.09.1973), Davide Rebellin (Italien/09.08. 1971), Michael Rich (Emmendingen/23.09.1969), Torsten Schmidt (Schwelm/18.02.1972), Ronny Scholz (Döbbrick/24.04.1978), Marco Serpellini (Italien/14.08.1972/neu), Marcel Strauss (Schweiz/15.08. 1976), Georg Totschnig (Österreich/25.05.1971), Fabian Wegmann (Münster/20.06.1980), Peter Wrolich (Österreich/30.05.1974), Beat Zberg (Schweiz/10.05.1971/neu), Marcus Zberg (Schweiz/27.06.1974), Thomas Ziegler (Erfurt/24.11.1980/neu)

Mit dem Miet-Hausboot über Kanäle und Flüsse

Schippern ohne Führerschein - ein Tourismus-Trend bei der "boot"Mit dem Miet-Hausboot über Kanäle und Flüsse

Düsseldorf (RP). Ein Traum in weiß: Elf Meter lang, 3,90 Meter breit, vier kraftstrotzende Zylinder stampfen im Dieselmotor. Innen gibt reichlich Platz für Kapitän und Mannschaft - vier Personen passen ohne Probleme in die Kajüte. Wer auf der Crown-Clipper Urlaub macht, darf sich wie ein echter Seebär fühlen - ganz ohne Führerschein und Kapitänspatent. Denn auch ohne Bootsführerschein ist Urlaub auf dem Mietboot kein Problem. Urlaub mit dem Hausboot ist angesagt. Was nach beengtem Urlaub im Wohnwagen klingt, ist alles andere als das. "Mittlweile gibt es die Boote in jeder Ausführung und Größe, von einfach bis luxuriös", sagt Hans-Georg Dörge, Inhaber des Reisebüros "Der Freizeit-Kapitän" in Krefeld. Seit Jahren bietet Dörge Reisen mit dem Mietboot an und weiß, wie beliebt die Touren derzeit sind. "Die Nachfrage steigt stetig." Während es Hobby-Kapitäne früher meist nach Frankreich, Holland oder Irland gezogen hat, entdecken die Skipper mittlerweile auch deutsche Gewässer. "Besonders Mecklenburg-Vorpommern ist sehr beliebt", so Dörge. Die Gründe liegen für ihn auf der Hand. "Traumhafte Natur, 1A-Wasserqualität und eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Häfen und Marinas." Auch Albert und Udita Ptasinski wissen die Vorteile des schwimmenden Heims auf Zeit zu schätzen: "Wir mögen das Gefühl der Freiheit." Im Mai soll es an die Müritz nach Mecklenburg gehen - Neuland für die beiden. Mindestens einmal im Jahr sind sie auf einem Hausboot unterwegs, mal allein, mal in einer Gruppe. Sie mögen es, sich treiben zu lassen. "Nicht Ankommen ist wichtig, sondern die Fahrt ist das Erlebnis". Zu erleben - und vor allem zu sehen - gibt es einiges, schneller als mit zehn Stundenkilometern geht es ohnehin nicht. Nautische Kenntnisse braucht dafür niemand, nach einer etwa zweistündigen Einweisung durch den Vermieter kann es los gehen. Daran allerdings geht kein Weg vorbei, ohne Einführung kein Charterschein, der während der Fahrt als Fahrerlaubnis gilt. Allzu teuer ist der Spaß auch nicht mehr. Vier Personen zahlen für eine Woche in der Nebensaison ab 500 Euro. Nach oben hin sind die Grenzen offen - je nach Größe und Ausführung des schwimmenden Zuhauses. Hinzu kommt in jeden Fall die Kosten für die Anfahrt und Verpflegung. Bei manchen Häfen ist auch noch eine kleine Anlegegebühr fällig. "Teurer als in einem guten Hotel ist sowas nicht", sagt Albert Ptasinski. "Aber viel erholsamer". Infos unter: www.hausboot.de oder www.hausboot.com

Bonhof soll Trainer in China werden

Weltmeister von 1974 bestätigte AnfrageBonhof soll Trainer in China werden

Glasgow (rpo). Dem derzeitigen Coach der schottischen U21-Nationalmannschaft, Rainer Bonhof, liegt ein Angebot des chinesischen Erstligisten Schanghai vor. Der Weltmeister von 1974 bestätigte eine entsprechende Anfrage. "Es gibt definitiv ein Angebot aus China. Obwohl es von der anderen Seite der Erde kommt, muss man als Trainer darauf vorbereitet sein, überall auf der Welt zu arbeiten", sagte der derzeitige Coach der schottischen "U21"-Nationalmannschaft. Bonhof hat seinen Vertrag beim schottischen Verband SFA noch nicht verlängert, obwohl der Kontrakt in einem halben Jahr ausläuft. Dennoch will der Deutsche zunächst mit den Schotten reden. "Ich gebe dem Verband die erste Chance. Da wird es noch einige Treffen geben", meinte Bonhof, dessen Juniorenteam sich nicht für die diesjährige EM in Deutschland qualifiziert hat.

Zweifel an Churchills fluchendem Papagei

Tochter: Vater besaß niemals einen AraZweifel an Churchills fluchendem Papagei

London (rpo). Großbritanniens früherer Premier Winston Churchill soll einen fluchenden Papagei besessen haben, der noch heute schlimme Ausdrücke von sich gebe - soweit die Meldung. Doch daran hat die Tochter von Churchill, Mary Soames, starke Zweifel geäußert.Es müsse eine Verwechslung zwischen der heute 104-jährigen "Charlie" und "Polly" geben, sagte Soames am Mittwoch der britischen Nachrichtenagentur Press Association. Sie bestritt, dass ihr Vater jemals einen Ara besessen und ihm Flüche auf die Nazis beigebracht habe. Es habe zwar vor dem Zweiten Weltkrieg drei Jahre lang einen Graupapagei im Landhaus der Familie in Chartwell im Süden Großbritanniens gegeben. "Polly" sei aber zu Beginn des Krieges wieder verkauft worden, noch bevor ihr Vater Premierminister geworden sei, sagte Soames. Churchills Tochter betonte, die beiden Papageienarten unterschieden sich sehr deutlich voneinander. Sie schloss auch aus, dass ihr Vater dem Vogel das Fluchen beigebracht haben könnte. "Die Vorstellung, dass er während des Krieges Zeit darauf verwendet haben soll, ihm Beleidigungen beizubringen, verdient nicht einmal einen Kommentar", sagte sie. Die Geschäftsführerin des Gartencenters, in dem sich "Charlie" derzeit befindet, blieb jedoch bei ihrer Version der Geschichte. Danach kaufte Churchill den weiblichen Papagei 1937 und begann sofort, ihm Flüche beizubringen. Mit seinen Verwünschungen hatte der Vogel laut "Daily Mirror" einst bei Krisensitzungen manch einen General geschockt, sehr zur Freude seines Besitzers. Bis heute wettere das Tier mit Churchills Tonfall auf den einstigen Kriegsgegner. Nach Churchills Tod 1965 habe der Tierhändler Peter Oram den Papagei gekauft. Weil der Vogel aber ständig vor Kindern fluchte, wurde er schließlich in Orams Gartencenter im englischen Reigate ins Exil geschickt, wo er seit zwölf Jahren lebt.

Einzelhandel: Vier Prozent Umsatzverlust

Anhaltende Konsumschwäche:Einzelhandel: Vier Prozent Umsatzverlust

Düsseldorf (dto). Der Einzelhandel und das Dienstleistungs-Gewerbe in stecken weiter tief in der Krise. Im vergangenen Jahr mussten die Anbieter in der Region Düsseldorf einen Umsatzrückgang von rund vier Prozent hinnehmen, sagte der Vorsitzende des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Rhein-Wupper, Friedrich Conzen, am Mittwoch in Düsseldorf. Von der anhaltenden Konsumschwäche besonders getroffen war die Landeshauptstadt Düsseldorf mit ihrem hohen Anteil an hochwertigen Textilgeschäften. Weiterhin bedrohlich sei die Situation besonders für kleinere und mittlere Fachgeschäfte, von denen im vergangenen Jahr rund 400 aufgeben mussten. Ihnen haben besonders die Rabatt-Aktionen großer Handelsunternehmen zugesetzt. Für das Jahr 2004 erwartet der Verband ein Umsatzplus von 0,5 bis 1 Prozent: "Unsere Erwartungen sind bescheiden geworden", erklärte Conzen. Er plädierte für eine Beibehaltung der Schlussverkäufe, die der Handel brauche und die bei den Kunden beliebt seien. Die Anbieter hofften zudem auf eine "nachhaltige Stimmungsaufhellung bei unseren Kunden" und damit auf eine Umsatzbelebung.

Bordon spielt ab 2005 für Schalke 04

Abwehrspieler wechselt ablösefreiBordon spielt ab 2005 für Schalke 04

Gelsenkirchen (rpo). Marcelo Bordon wird am 1. Juli 2005 vom Vizemeister VfB Stuttgart zu Ligakonkurrent Schalke 04 wechseln. Der Abwehrspieler hat einen Vierjahresvertrag bis 2009 unterschrieben.Der 28-Jährige wechselt ablösefrei zu den Königsblauen. "Er ist ein großartiger Abwehrspieler, der zu uns passt und in den nächsten Jahren große Wirkung für Schalke 04 entfalten wird", sagte Manager Rudi Assauer, nachdem Bordon am Mittwoch den Vertrag unterschrieben hatte. Auch Chef-Trainer Jupp Heynckes bewertete die Verpflichtung des Innenverteidigers, der auf Schalke angeblich rund zwei Millionen Euro pro Jahr verdienen soll, ausgesprochen positiv: "Marcelo Bordon hat sich zu einem der stärksten Abwehrspieler der Bundesliga entwickelt. Er strahlt auf dem Platz Autorität und Persönlichkeit aus und wird aufgrund seiner menschlichen Qualitäten und seines Charakters ein wichtiger Spieler für die Mannschaft werden." Einen früheren Wechsel bereits im kommenden Sommer schließen die Schalker weiter nicht aus. "Für uns ist es kein Thema, einen Vorstoß beim VfB zu wagen", sagte Teammanager Andreas Müller zwar, fügte aber an: "Natürlich beobachten wir weiter die Entwicklung." Für Bordon, dessen Vertrag beim VfB noch bis 2005 läuft, müsste Schalke bei einem Wechsel in diesem Jahr wohl rund 3,5 Millionen Euro Ablöse zahlen.

Formel 1: Kein guter Start für Jordan

Eddie Jordan lobt Leistung des 21-Jährigen DeutschenFormel 1: Kein guter Start für Jordan

Barcelona (rpo). Unter keinem guten Stern steht der Saisonauftakt für das Jordan-Team: Einen Tag, nachdem Newcomer Timo Glock bei Testfahrten in Barcelona im Kiesbett landete, baute auch der belgische Testfahrer Bas Leinders am Mittwoch schon in der ersten Runde einen Crash.Der Wagen wurde beschädigt, Leinders selbst aber blieb unverletzt blieb. Glock hatte es am Dienstag immerhin auf über 50 Testrunden gebracht. Trotz des Ausrutschers zeigte sich Teamchef Eddie Jordan von der Leistung des 21-jährigen Deutschen aus Unterflockenbach beeindruckt. "Dafür, dass er zum ersten Mal in einem Formel-1-Wagen saß, hat er eine eindrucksvolle Vorstellung geboten. Es wäre schön, wenn er darauf aufbauen könnte", sagte Jordan, der für die kommenden Saison weiter einen finanzstarken Sponsor sucht. Auf einen Platz in einem der beiden Jordan-Cockpits hofft der Mönchengladbacher Nick Heidfeld. Erstmals in diesem Jahr war auch Michael Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello auf dem Catalunya-Kurs unterwegs. Der Brasilianer absolvierte im Vorjahres-Boliden wie auch der Italiener Luca Badoer Reifen-, Elektronik- und Motor-Tests.

Holsten-Übernahme: Wurden zuvor Aktien manipuliert?

Finanzaufsicht prüft Manipulation der Holsten-AktieHolsten-Übernahme: Wurden zuvor Aktien manipuliert?

Frankfurt/Main (rpo). Wurde der Kurs der Holsten-Aktie manipuliert, um eine Übernahme zu verbilligen? Die deutsche Finanzaufsicht prüft diesen Verdacht im Zusammenhang mit der Holsten-Übernahme durch den dänischen Brauereikonzern Carlsberg.Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht nach eigenen Angaben vom Mittwoch, ob der Kurs der Holsten-Aktie manipuliert wurde, um die Übernahme zu verbilligen. Es handele sich um eine Routineüberprüfung, sagte eine Sprecherin. Dabei geht es besonders um Ereignisse im Dezember 2003, die zum Absturz der Aktie führten. Carlsberg hatte am Dienstag angekündigt, die Traditionsbrauerei Holsten für insgesamt 1,065 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Ausgangspunkt für die Prüfung ist nach Angaben der BaFin-Sprecherin der Kursverlust der Holsten-Aktie vor gut einem Monat. Es besteht der Verdacht, dass eine Holsten-Meldung im Dezember vor allem den Übernahmepreis drücken sollte. Am 11. Dezember hatte die Holsten-Brauerei offiziell gemeldet, Vorstand und Aufsichtsrat hätten die Suche nach einem strategischen Partner beendet. Investmentbanken wie CSFB stuften die Aktie daraufhin herunter. Der Holsten-Kurs, anhand dessen auch die Höhe des Angebots berechnet wird, das Carlsberg allen Aktionären machen muss, brach um 24 Prozent ein und fiel in den folgenden Tagen weiter. Nur 39 Tage, nachdem Holsten das Ende der Verhandlungen verkündet hatte, gab Carlsberg die Übernahme der Holsten-Mehrheit bekannt.

Mutter wollte halbnacktes Kind gesund beten

Aufmerksame Zeugen haben Polizei gerufenMutter wollte halbnacktes Kind gesund beten

München (rpo). In München hat die Polizei zwei Frauen festgenommen, die ein halbnacktes Kind in ihrem Koffer transportierten, das sie für besessen hielten und gesund beten wollten.Die 24-jährige Mutter hatte ihren erst zwei Jahre alten Sohn halbnackt in den Koffer gepackt und durch München transportiert, weil sie den ihn für besessen hielt. Die Frau und eine Bekannte waren am Dienstagnachmittag unterwegs zu einer Kirche, um das Kind gesund zu beten, wie die Polizei am Mittwoch berichtete. In einem Linienbus bemerkten Fahrgäste, dass sich der Koffer auffällig bewegte. Auf Drängen eines Mannes öffnete die Mutter den Koffer und holte das Kind heraus. Nach Zeugenangaben zitterte der nur mit einer Windel bekleidete Junge am ganzen Körper. Als die vom Busfahrer verständigte Polizei eintraf, flüchteten die 24-jährige Kroatin und die 31-jährige Bosnierin mit dem Kleinkind, wurden aber nach kurzer Verfolgung festgenommen. Die Beamten wickelten den leicht unterkühlten Zweijährigen in eine Decke und versorgten ihn mit warmem Tee. Bei der Vernehmung gaben die Frauen an, der Junge namens Micha leide seit der Geburt an einer Vorhautverengung und sei deshalb besessen. Die 31-Jährige sagte zudem, sie habe in ihrer Wohnung alle Wasserhähne aufgedreht und die Abflüsse verstopft, um "teuflische Einflüsse zu vertreiben". Polizisten fanden die Wohnung später überschwemmt vor. Die Frauen, die sich erst seit drei Monaten kennen, äußerten sich nach Polizeiangaben sehr verwirrt. Sie wurden zur Untersuchung in eine psychiatrische Klinik gebracht. Der Zweijährige wurde nach einem kurzen Aufenthalt im Kinderheim am Mittwoch Pflegeeltern übergeben.

Dirk Bach und Barbara Schöneberger bekommen RTL-Show

Sendung soll "glamouröse Hommage" werdenDirk Bach und Barbara Schöneberger bekommen RTL-Show

Köln (rpo). Gerade aus dem Dschungel zurückgekehrt, soll Dirk Bach künftig zusammen mit Barbara Schöneberger eine Show bei RTL erhalten. Inhaltlich dreht es sich dabei um eine Hommage an große Musik-Filme.Die Sendung mit dem Arbeitstitel "Mania" soll laut Senderangaben eine "glamouröse Hommage an legendäre Musik-Filme" wie "Grease" und "Dirty Dancing" sein und Künstler wie Elvis Presley zelebrieren. In jeder der drei 60-minütigen wechselnden Motto-Shows sollen die große Hits sowohl von internationalen Stars als auch von Schauspielern und Comedians präsentiert werden. Auch die Moderatoren sollen ihre Gesangskünste unter Beweis stellen. Dirk Bach ist als "Der kleine Mönch" im ZDF zu sehen und moderierte zuletzt die RTL-Dschungel-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus". Schöneberger moderierte zuletzt im ZDF die "Schöneberger-Show", die wegen niedriger Quoten abgesetzt worden war. Dafür hat sie ab März gleich umso mehr zu tun: Neben der RTL-Moderation geht sie in Kürze auch bei ProSieben mit der LateNight-Show "Blondes Gift" auf Sendung.

16-Jährige in Benrath angefahren - Unfallzeugen gesucht

Schülerin erlitt Prellungen16-Jährige in Benrath angefahren - Unfallzeugen gesucht

Düsseldorf (dto). Ein 16-jähriges Mädchen ist am Montag in Benrath von einem Auto erfasst und dabei verletzt worden. Die Autofahrerin stieg kurz aus und fuhr anschließend weiter. Die Polizei sucht nun Zeugen.Die 16-jährige Schülerin wurde gegen 18 Uhr beim Überqueren der Kreuzung Kappeler Straße/ Henkelstraße von einem roten Kleinwagen angefahren und zu Boden geschleudert. Die Fahrerin stieg aus, erkundigte sich bei der Schülerin, ob ihr etwas passiert sei. Als die 16-Jährige verneinte stieg die Frau wieder in ihren Wagen und fuhr weg. Jetzt stellte sich heraus, dass die Schülerin doch Prellungen erlitten hatte. Die Polizei sucht nun Zeugen. Diese werden gebeten sich beim Verkehrskommissariat der Polizeiinspektion Süd unter der Telefon 0211/8700 zu melden.

Ärzte entfernen Frau 80 Kilogramm schweren Tumor

Marathon-Operation in Bukarest begonnenÄrzte entfernen Frau 80 Kilogramm schweren Tumor

Bukarest (rpo). In Bukarest hat ein amerikanischer Chirurg mit einer Marathon-Operation begonnen. Dabei will er einer rumänischen Frau einen 80 Kilogramm schweren Tumor am Rücken entfernen.Die 46-jährige Patientin leidet an Neurofibromatose, einem Gendefekt. Der Tumor bedeckt den größten Teil ihres Rückens und reicht bis zu den Oberschenkeln. Er ist etwa doppelt so schwer, wie die Patientin ohne ihn wiegen würde. Die ehemalige Verkäuferin aus Kronstadt (Brasov) ist bettlägerig und seit drei Jahren auf Hilfe angewiesen. Der wachsende Tumor absorbiert wie ein gigantischer Parasit Blut und Nährstoffe aus dem Körper der Frau. Die Operation in Bukarest wurde geleitet von Doktor McKay McKinnon, einem plastischen Chirurgen aus Chicago. Der Eingriff werde 15 bis 20 Stunden dauern, sagte der rumänische Arzt Ioan Lascar. Es bestehe das Risiko einer schweren Blutung. McKinnon standen ein weiterer amerikanischen Chirurg, zwei Anästhesisten und zwei Krankenschwestern zur Seite. Er hatte seine Dienste kostenlos angeboten, nachdem die rumänische Regierung erklärt hatte, sie könne die Kosten der Patienten für eine Behandlung in den USA in Höhe von 300.000 Dollar nicht aufbringen. Die Mediziner sagten, es handele sich um den zweitgrößten Tumor, der je einem Menschen entfernt werde. McKinnon hatte 2000 einer Frau im US-Staat Wyoming einen 90 Kilogramm schweren Tumor entfernt. Die Frau litt unter der gleichen Krankheit wie die Patientin in Rumänien. Am Dienstag hatten das US-Team und Lascar eine 19-jährigen Rumänin im Gesicht operiert. Sie hatte einen Tumor, der ebenfalls von der Neurofibromatose ausgelöst worden war.

Meteorid verglüht über Deutschland - Hunderte besorgte Anrufer

Gewaltiges Schauspiel am HimmelMeteorid verglüht über Deutschland - Hunderte besorgte Anrufer

Mainz (rpo). Ein gewaltiges Himmelsschauspiel hat es über Rheinland-Pfalz gegeben. Dort ist ein Meteorid verglüht. Hunderte besorgte Menschen riefen bei Polizeistationen an. Das Lichtphänomen war sogar bis Aachen zu sehen."Der Blitz war fast beängstigend, als hätte jemand da oben eine riesengroße Neonröhre für kurze Zeit eingeschaltet", berichtete der Mainzer Polizeisprecher Helmut Irmen, der selbst Augenzeuge des Ereignisses wurde. Wie viele andere Rheinland-Pfälzer auch war Irmen auf dem Weg zur Arbeit, als die Landschaft zwischen Taunus und Hunsrück zu beiden Seiten des Rheins plötzlich taghell erleuchtet wurde. Das Licht sei "stufenweise, aber ganz schnell sehr hell" geworden und habe vielleicht zwei Sekunden gedauert, berichtete Irmen. Einen Gewitterblitz schloss der Polizist direkt aus, das Lichtphänomen habe entschieden länger gedauert. "Es war unheimlich, so etwas habe ich noch nicht gesehen", fügte er hinzu. Im Mainzer Polizeipräsidium liefen kurze Zeit nach Auftreten des Blitzes die Telefone heiß. Eine Joggerin aus Mainz berichtete, sie habe nach etwa 90 Sekunden einen Donner gehört. Ein anderer Polizist in Enkenbach bei Kaiserslautern will sogar eine Art Kometenschweif gesehen haben. Die Erklärung für das Lichtphänomen lieferte der Wissenschaftler Walter Flury von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt: Ein Meteorid habe höchstwahrscheinlich den Lichtblitz verursacht. Der Himmelskörper sei vermutlich in einer Höhe von 70 bis 100 Kilometern explodiert. Anders als die nur sandkorngroßen Sternschnuppen habe der Meteorid jedoch einen beträchtlichen Durchmesser von 20 bis 30 Zentimetern gehabt. Der Wissenschaftler erläuterte weiter, Meteorid werde ein Himmelkörper genannt, so lange er sich noch in der Luft befindet, Meteorit dagegen der am Boden aufgeschlagene Rest. Ein Meteor, wie zunächst in Rundfunkberichten spekuliert worden war, sei dagegen nicht der Verursacher des Lichtblitzes gewesen. Meteore seien erheblich größer und könnten einen Durchmesser bis zu zehn Meter erreichen. Den ESA-Wissenschaftler brachte das Ereignis allerdings nicht aus der Ruhe. Erst vor zwei Wochen habe ein ähnlicher Meteorid weite Teile des nachtdunklen Spaniens erhellt, sagte Flury. Eine Gefahr für die Bevölkerung sei von dem Himmelskörper am Mittwochmorgen nicht ausgegangen. Alle Splitterteile seien nach der Explosion vermutlich noch in der Atmosphäre verglüht, unterstrich Flury. Schatzsucher können deshalb getrost zu Hause bleiben: Reste des Himmelskörpers haben nach Einschätzung des Wissenschaftlers den Boden gar nicht erst erreicht.

Kroatien ist für Kulturbegeisterte ein Muss
Kroatien ist für Kulturbegeisterte ein Muss

KroatienKroatien ist für Kulturbegeisterte ein Muss

Glasklares Meerwasser, das in allen Blautönen schillert, einsame Buchten und Strände - Kroatien hat sich längst zu einem kleinen, aber feinen Tourismusmagneten entwickelt. Doch das schmale Land östlich Italiens hat noch ein Pfund, mit dem es wuchern kann: Kultur.

Sylt: Kuscheln bei Sturm und jagenden Wolken

Insel bietet in der kalten Zeit Gemütlichkeit unter ReetdächernSylt: Kuscheln bei Sturm und jagenden Wolken

Sylt (rpo). Sylt - dieser Name bezeichnet nicht einfach nur eine Insel, sondern unterschwellig wandern auch die Klischees mit. Dabei ist die Insel gerade im Winter ganz normal. Klare Luft, oft ein blauer Himmel, einsäme Strände: Wer seine Ruhe genießen will, findet auf der Insel viele Möglichkeiten.Auf Sylt wechseln die Kontraste wie kaum anderswo. Und wie nirgendwo sonst gilt hier der alte Grundsatz: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Denn gerade in der kalten Jahreszeit hat die Nordseeinsel ihre ganz besonderen Reize, vor allem für jene, die es kuschelig mögen mit einem Hauch von Luxus. Nach dem Touristenansturm und dem Promi-Alarm der Sommermonate atmet das Eiland im Winter durch, die Gäste genießen bizarre Landschaft und Wattenmeer. Abseits der Inselmetropole Westerland und des Society-Trubels im Nobel-Ort Kampen gilt Keitum mit seiner Beschaulichkeit zwischen reetgedeckten Friesenhäusern als schönster Ort der Insel. In dem Ensemble mit bis zu 300 Jahre alten Kapitänshäusern laden malerische Hotels zu Übernachtung und Wohlfühlen ein. Nicht weit entfernt und mit einem ausgiebigen Spaziergang am Watt entlang bequem zu Fuß zu erreichen liegt Munkmarsch, einstiger Inselfährhafen für die Verbindung zum Festland, ehe der Hindenburgdamm mit seiner Bahnlinie gebaut wurde.Herbergen haben investiertViele Herbergen auf Sylt haben in den vergangenen Jahren aufwändig investiert und verbinden luxuriöse Übernachtung mit Spitzenküche und Wellness-Angeboten unter einem Dach. Diese Kombination hat zwar ihren Preis, doch wer wirklich einmal abschalten, die Seele baumeln lassen und seinem Körper etwas Gutes tun will, der bekommt etwas für sein Geld. Beispiele dafür sind das romantische Hotel Aarnhoog inmitten von Keitum und das Hotel Fährhaus direkt am Munkmarscher Hafen.Was äußerlich wirkt, als sei es leicht ein paar Jahrhunderte alt, birgt hinter seinen Backsteinmauern Luxus nach modernsten Aspekten: Nur zwölf Suiten und ein Doppelzimmer ist das Aarnhoog groß, doch dafür ist alles mit allen nur erdenklichen Annehmlichkeiten ausgestattet. Wohnen meist auf zwei Etagen, im Erdgeschoss je mit eigener Terrasse, jedes Appartement in individuellem Stil Haute Couture eingerichtet, teils mit Kamin und dezent mit Antiquitäten ausgestattet. Mehrere Suiten haben einen Zugang zum Wohlfühlbereich mit Romantik-Pool, Sauna, Dampfbad und Beauty-Bereich. Der liegt unterirdisch unter dem Rhododendron-Garten und verbindet das Hotel mit dem historischen Bau, der neben der Rezeption auch eine kleine Bar, die gemütliche Tee- und Kaffeestuuv mit offenem Kamin und unter dem Reetdach eine Bibliothek in britisch-vornehmer Clubatmosphäre beherbergt, Internet-Zugang inklusive. Genüsse für FeinschmeckerWer nach der Wanderung durchs Watt oder nach einer Tour durch die malerischen Dünen an der Sylter Westküste wohlig schauernd in die heimelige Wärme zurückkehrt und sich in der Sauna aufgewärmt hat, der findet anschließend die Krönung im exklusiven Labsal für den Magen. Im Aarnhoog etwa verwöhnt Köchin Ulla Lange die Gäste mit ihrer berühmten Eierlikörtorte und der echntorte. Im Fährhaus sorgt Meisterkoch Alexandro Pape dafür, dass Feinschmecker garantiert auf ihre Kosten kommen. Seit 2002 kann er einen der begehrten Michelin-Sterne vorweisen. Und zu seinen Kreationen reicht die erst 28-jährige, aber schon vielfach preisgekrönte Sommelière Birgitta Quendler die besten Tropfen aus dem exklusiv bestückten Weinkeller. Wenn dann die Holzscheite im Kamin krachen und der Abend ausklingt, während draußen wieder einmal kräftig der Nordwest heult, dann ist der Alltag so weit wie die See vor Sylt. Und so mancher fühlt sich nach einem verlängerten Wochenende, als sei er wenigstens zwei Wochen auf der Insel gewesen.

Einzelhandel bläst zum letzten Winterschlussverkauf

"Halali der Schnäppchenjagd"Einzelhandel bläst zum letzten Winterschlussverkauf

Berlin (rpo). Ab Montag geht es wieder los. Dann ist die Schnäppchenjagd auf den wohl letzten Winterschlussverkauf eröffnet. Der Einzelhandel hofft auf steigende Umsätze.Der wohl definitiv letzte Schlussverkauf nach den alten Regeln beginnt am Montag und dauert zwei Wochen bis zum 7. Februar. Der Sprecher des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr, sagte am Mittwoch in Berlin: "Ab Montag bläst der deutsche Einzelhandel zum finalen Halali der Schnäppchenjagd." Mit einem "spektakulären Preisfeuerwerk" würden die Geschäfte die Menschen in die Innenstädte locken, sagte Pellengahr. Der WSV bilde den Schluss- und Höhepunkt der Rabattschlachten der vergangenen Wochen. Die durchschnittlichen Preisnachlässe würden sich zwischen 20 und 60 Prozent bewegen. Dabei sei das Angebot der reduzierten Artikel im WSV wesentlich größer als in den vorangegangenen Rabattaktionen. Schlussverkaufsregelung wird ersatzlos gestrichenDie Schlussverkaufsregelung wird durch die Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) ersatzlos gestrichen. Die UWG-Novelle sollte ursprünglich Anfang dieses Jahres in Kraft treten. Wegen einer Verzögerung im Gesetzgebungsverfahren kommen Handel und Verbraucher jetzt jedoch noch einmal in den Genuss eines Schlussverkaufs.

Finanzamt pfändet vorübergehend Gruft von Franz Josef Strauß

Große Proteste in BayernFinanzamt pfändet vorübergehend Gruft von Franz Josef Strauß

München (rpo). Das Finanzamt München hat die Gruft des verstorbenen früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß vorübergehend gepfändet. Die Pfändung ist nach starkten Protesten mittlerweile aber wieder aufgehoben. Das Vorgehen steht im Zusammenhang mit den Steuerforderungen an Sohn Max Strauß.Die Schreiber-Affäre hat Franz Josef Strauß 15 Jahre nach seinem Tod mit einem in Bayern bislang kaum denkbaren Eklat eingeholt: Die bayerischen Finanzbehörden haben kurzzeitig die Grabstätte des verstorbenen Ministerpräsidenten in Rott am Inn gepfändet. Erst nach einem Proteststurm führender CSU-Politiker und Kritik des Finanzministers Kurt Faltlhauser hoben die Behörden die Zwangsmaßnahme am Mittwochnachmittag wieder auf. Die Steuerfahnder hatten im Zuge der Ermittlungen gegen Max Strauß wegen Steuerhinterziehung auch Ansprüche auf dessen Anteil an der Familiengruft angemeldet. In der CSU löste ein entsprechender Bericht der Münchner "Abendzeitung" eine Welle der Empörung aus: "Die Pfändung der Gruft von Franz Josef Strauß ist geschmacklos und pietätlos", sagte CSU-Generalsekretär Markus Söder. "Ein solches Vorgehen demonstriert nicht Stärke und Unabhängigkeit, sondern einen erschreckenden Mangel an menschlichem Einfühlungsvermögen, fehlenden Respekt vor den Toten und an Kultur", kritisierte der bayerische Landtagspräsident Alois Glück und nannte den Schritt der Finanzbeamten instinktlos und unerträglich. Der ehemalige CSU-Fraktionschef fügte hinzu, dies würde "im übrigen gegenüber allen anderen Bürgerinnen und Bürgern Bayerns" ebenso gelten.Schadensbegrenzung ist angesagtFinanzminister Faltlhauser war zunächst um Schadensbegrenzung bemüht und übte indirekt Kritik an den Beamten: Die Finanzverwaltung beabsichtige nicht, ihre Ansprüche an der Grabstelle von Franz-Josef Strauß zu vollstrecken, betonte der CSU-Politiker. "Das wäre nicht nur unsinnig, sondern unstatthaft - ja peinlich." Am Abend gab eine Sprecherin der Strauß-Tochter und bayerischen Kultusministerin Monika Hohlmeier bekannt, dass die Behörden am Nachmittag die Pfändung aufgehoben hätten. Dies habe die zuständige Finanzdirektion einem Familienanwalt mitgeteilt. Dem Strauß-Sohn gehören nach Angaben der Sprecherin 50 Prozent an dem Familiengrab. Die andere Hälfte gehöre einer Tante der Strauß-Kinder. In der an den Friedhof von Rott angrenzenden Grabstätte sind der 1988 gestorbene langjährige CSU-Vorsitzende und seine 1984 im Auto ums Leben gekommene Ehefrau Marianne bestattet. Die kleine Kapelle gilt als Pilgerstätte überzeugter CSU-Anhänger.Strauß seit Dienstag vor GerichtMax Strauß muss sich seit Dienstag vor dem Augsburger Landgericht verantworten. Er soll vom Rüstungslobbyisten Karlheinz Schreiber über ein Schweizer Nummernkonto 2,6 Millionen Euro Schwarzgeld aus Airbus- und Panzergeschäften kassiert und nicht versteuert haben. Seine Verteidiger bezweifelten zum Prozessauftakt die Verhandlungsfähigkeit von Strauß und beantragten die Einstellung des Verfahrens. Der Angeklagte hatte im September einen Zusammenbruch erlitten und wird seitdem in der Psychiatrie der Münchner Uni-Klinik wegen schwerer Depressionen und Selbstmordgefahr behandelt. Am kommenden Dienstag soll der Prozess fortgesetzt werden. Die "Abendzeitung" berichtete, die Finanzbehörden hätten fast sein gesamtes Vermögen gepfändet. Dadurch habe der Politikersohn zeitweise Probleme gehabt, Vorschüsse für seine Verteidigung zu bezahlen.

TUI bringt Reederei Hapag-Lloyd an die Börse

Umbau zum Reisekonzern nun weitgehend abgeschlossenTUI bringt Reederei Hapag-Lloyd an die Börse

Hannover (rpo). Voraussichtlich zu einem Drittel will der Reisekonzern TUI die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd AG an die Börse bringen. Der Börsengang sei für die zweite Jahreshälfte 2004 vorgesehen."TUI plant, Hapag-Lloyd als reines Schifffahrtsunternehmen mit der Hapag-Lloyd Container Linie und Hapag-Lloyd Kreuzfahrten an die Börse zu bringen. Von den anderen Beteiligungen der Logistiksparte wird sich der Konzern trennen", hieß es in einer Mitteilung des Tourismuskonzerns vom Mittwoch aus Hannover. Mit dem Erlös will TUI seine Schulden auf unter zwei Milliarden Euro drücken. Hapag-Lloyd soll voraussichtlich zu rund einem Drittel an der Börse platziert werden, wie TUI erklärte. Der Börsengang sei für die zweite Jahreshälfte 2004 vorgesehen. Die Schifffahrt bleibe aber Teil des Konzerns. "Mit dem Börsengang setzen wir in der Schifffahrt auf weiteres Wachstum und erschließen Hapag-Lloyd hierfür zusätzliche Finanzierungsquellen", erklärt der TUI-Vorstandsvorsitzende Michael Frenzel. "Nach dem starken Geschäftsjahr 2003 in der Schifffahrt erwarten wir auch in den kommenden Jahren in diesem Geschäft kräftiges Wachstum", fügte er an. TUI will sich von kleineren Beteiligungen trennenZahlreiche kleinere zur Zeit bei Hapag-Lloyd untergebrachte Beteiligungen will TUI verkaufen: Dazu gehören die VTG-Lehnkering AG sowie die 67-prozentige Beteiligung am französischen Mobilbauten-Unternehmen Algeco, das an der Pariser Börse notiert ist. Der Verkaufsprozess für den Bereich Bulk- und Speziallogistik der VTG-Lehnkering ist bereits fortgeschritten, für den zweiten Unternehmensbereich der Gruppe, die Schienen- und Tankcontainerlogistik, wird er demnächst begonnen. Nach Abschluss dieser Geschäfte sehen die Finanzen nach Planung der TUI dann so aus, wie vom Vorstand geplant: Die Nettoverschuldung der TUI werde deutlich unter zwei Milliarden Euro sinken. Dadurch erweitere sich der Spielraum zur Wahrnehmung von Wachstumschancen im Kerngeschäft Touristik. Für das Geschäftsjahr 2003 weist der TUI Konzern in der Touristik nach den Angaben ein deutlich positives Ergebnis aus. Dies und die Erträge aus dem Verkauf des Energie-Bereichs sollen dazu beitragen, die Dividende bei unverändert 77 Cent je Aktie zu lassen. Die endgültigen Zahlen werden auf der Bilanzpressekonferenz am 31. März 2004 in Hannover veröffentlicht.

Bombendrohung am Flughafen: Prozessbeginn am Freitag
Bombendrohung am Flughafen: Prozessbeginn am Freitag

28-jährige Studentin soll den Flughafen im September lahmgelegt habenBombendrohung am Flughafen: Prozessbeginn am Freitag

Düsseldorf (ddp). Am Freitag beginnt vor dem Düsseldorfer Landgericht der Prozess gegen jene Frau, die im vergangenen Sommer mit telefonischen Bombendrohungen für chaotische Zustände am Düsseldorfer Flughafen gesorgt haben soll. Wie eine Sprecherin des Landgerichts am Mittwoch mitteilte, muss sich die 28-jährige Bauingenieurs-Studentin aus Wuppertal wegen Störung des öffentlichen Friedens und wegen Nötigung in einem besonders schweren Fall verantworten. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu fünf Jahre Haft. Zu dem Vorfall war es am letzten Tag der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen gekommen. Mehrere hundert Starts und Landungen mussten verschoben oder ganz gestrichen werden. 15 000 Passagiere saßen fest. Kurioserweise waren darunter auch die 28-Jährige und ihr Freund. Beide hatten am Tag der Bombendrohung nach Teneriffa fliegen wollen und konnten erst mit erheblicher Verspätung abheben. Die Ermittler waren auf Grund der Handyanrufe auf die Spur des Paares gekommen. Zunächst war der Freund der Frau in Verdacht geraten, er konnte aber durch einen Stimmenvergleich mit den aufgezeichneten Anrufen entlastet werden. Die Angeklagte hat keine Angaben zur Sache gemacht und war bislang auch nicht zu einer Stimmanalyse bereit. Ein mögliches Motiv hat die Staatsanwaltschaft nicht ermitteln können. Neben einer Haftstrafe muss die Studentin auch mit Regress-Forderungen des Flughafens in Millionenhöhe rechnen. Ein Termin für die Urteilsverkündung steht noch nicht fest.

Barbara Schöneberger talkt ab März bei ProSieben

Talkshow "Blondes Gift" hat neue Heimat gefundenBarbara Schöneberger talkt ab März bei ProSieben

Düsseldorf (rpo). Vielbeschäftigte Frau: Barbara Schöneberger moderiert im März nicht nur bei RTL. Mit ihrer LateNight-Talkshow "Blondes Gift" ist sie ab März beim Münchner Sender ProSieben zuhause.Dies berichtet das Medienmagazin DWDL am Mittwoch vorab. Mit ihrer Show erreichte Schöneberger beim WDR zuletzt kein großes Publikum. Auch ihre ZDF-Show "Die Schöneberger Show" wurde bereits wieder abgesetzt.In Kürze kehrt die Moderatorin jedoch auf prominentem Sendeplatz zurück: Schöneberger wechselt samt dem Format "Blondes Gift" zum Münchner Sender ProSieben, wie ihr Management am Mittwoch bestätigte. Dort moderiert sie ab dem 14. März immer freitags um 23.15 Uhr. Weiterhin werde Frau Schöneberger aber auch im ZDF als Ensemble-Mitglied von "Blond am Freitag" zu sehen sein, wie das Management mitteilte. ProSieben-Geschäftsführer Nicolas Paalzow stellte den Neuzugang des Senders am Mittwochabend in Hamburg vor.Das Format "Blondes Gift" moderiert Barbara Schöneberger bereits seit April 2001, damals noch bei den Lokalsendern der Kirch-Gruppe. Seit August 2002 war die LateNight-Show beim WDR Fernsehen beheimatet.

Hans Meyer: "Den Spielern fehlt Selbstvertrauen"

Kader wird reduziertHans Meyer: "Den Spielern fehlt Selbstvertrauen"

Maspalomas/Berlin (rpo). Hertha-BSC-Interimstrainer Hans Meyer bringt eine wichtige Erkenntnis vom Trainingslager auf Gran Canaria mit zurück nach Berlin: "Den Spielern fehlt Selbstvertrauen", sagte Meyer nach dem 0:1 gegen den spanischen Zweitligisten Deportivo Las Palmas.Auf "Retter" Hans Meyer wartet noch viel Arbeit. "Spieltaktisch gibt es noch einiges zu verbessern. Außerdem fehlt den Spielern noch Selbstvertrauen, das sie sich in der Meisterschaft holen müssen", meinte Meyer, der nach dem zehntägigen Vorbereitungscamp unter Spaniens Sonne aber "im Großen und Ganzen zufrieden" war. Auch Manager Dieter Hoeneß sah "gute Ansätze" und verspürte eine "neue harmonische Stimmung". Mit Blick auf den bevorstehenden Abstiegskampf ab dem 31. Januar forderte er jedoch eine weitere Steigerung: "Jetzt muss am Feinschliff gearbeitet werden." Der Appell des Managers ist nachvollziehbar, zeigten die Berliner in den Testspielen doch deutliche Schwächen. Eklatant wurden diese beim 0:1 am Dienstagabend gegen den spanischen Zweitligisten Deportivo Las Palmas. Im Sturm mangelte es an Durchschlagskraft, in der Abwehr häuften sich die Fehler. Ersatzkeeper Christian Fiedler bewahrte die Hertha-Elf vor einer höheren Niederlage. "Er hat als einziger Spieler überzeugt", urteilte Meyer. Personelles WechselspielEin Grund für die magere sportliche Bilanz der Herthaner, die auf Gran Canaria gegen den RSC Anderlecht 1:2 verloren und gegen Chinas Olympia-Auswahl (1:0) und den Hamburger SV (2:1) gewannen, lag in dem personellen Wechselspiel von Meyer. Der 61-Jährige gab jedem seiner Akteure in den Testspielen eine Chance, um sich vor dem großen Schnitt ein Bild machen zu können. Bis zum letzten Test am Samstag (14.30 Uhr) beim Zweitligisten Karlsruher SC soll der Kader von 28 auf 18 Spieler reduziert werden. "Ich arbeite lieber mit einem kleinen Kreis zusammen", so Meyer. Zu den Gewinnern des Trainingslagers dürfen sich bisherige Wackelkandidaten wie Bartosz Karwan, Malik Fathi und Alexander Mladenow zählen. Alle drei Akteure standen gegen Las Palmas in der Anfangself. "Das Schattendasein einiger Spieler ist beendet. Bartosz Karwan ist aufgeblüht, hat seine Chance gewittert", lobte Hoeneß den in Berlin bislang glücklosen polnischen Nationalspieler. Einen Sprung nach vorne hat auch Mittelfeldspieler Pal Dardai gemacht. Der Ungar legte sich nach seiner Sprunggelenkverletzung mächtig ins Zeug und dürfte Niko Kovac aus der Stammelf verdrängt haben. "Nach seiner Verletzung hat er sich mit viel Energie schneller als vermutet wieder herangearbeitet. Das zeigt seinen Charakter", meinte Hoeneß. Hartmann gehört zu den VerlierernZu den Verlierern von Maspalomas gehört zweifellos Nationalspieler Michael Hartmann. Der Linksfuß will eigentlich noch auf den Zug zur Europameisterschaft aufspringen, verlor im Trainingslager aber vorerst seinen Stammplatz. Für ihn erhielt zuletzt sogar der erst 20 Jahre alte Fatih den Vorzug auf der linken Seite. Nach wie vor liebäugelt Hertha mit einer Verstärkung für die rechte offensive Seite. Nachdem der marokkanische Nationalspieler Mustapha Hadji (keine Spielpraxis bei Aston Villa) und der Tscheche Karel Poborsky (keine Freigabe von Sparta Prag) nicht in Frage kommen, will man den Markt bis zum Ende der Transferperiode am 2. Februar beobachten. Einen Einkauf um jeden Preis wird es unter Meyer jedoch nicht geben: "Man kann davon ausgehen, das etwas Spektakuläres bei Hertha nicht passieren wird."

Harter Schlagabtausch im Mannesmann-Prozess
Harter Schlagabtausch im Mannesmann-Prozess

Beschuldigte zeigen sich zuversichtlichHarter Schlagabtausch im Mannesmann-Prozess

Düsseldorf (rpo). Zum Auftakt des wohl spektakulärsten Wirtschaftsprozesses in Düsseldorf haben sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung einen harten Schlagabtausch geliefert. Dabei geht es auch um einiges: Hochrangige Manager stehen im so genannten Mannesmann-Verfahren vor Gericht.Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sagte am Mittwoch im Düsseldorfer Landgericht beim Auftakt des Mannesmann-Prozesses: "Das ist das einzige Land, wo die, die erfolgreich Werte schaffen, deswegen vor Gericht stehen." Der frühere Mannesmann-Aufsichtsratschef Joachim Funk prophezeite, der Prozess werde die Thesen der Staatsanwaltschaft über die Käuflichkeit der Manager und ihre unrechtmäßige Bereicherung widerlegen. Auch Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser betonte, er habe sich korrekt verhalten und sprach von einer "Kampagne" gegen die Manager. Auf der Anklagebank im Saal L 111 des Düsseldorfer Landgerichts sitzen neben Ackermann, Esser und Funk der ehemalige IG Metall-Chef Klaus Zwickel sowie zwei weitere Manager. Staatsanwalt Johannes Puls warf den Managern bei der Verlesung der Anklage "gemeinschaftliche Untreue in einem besonders schweren Fall" beziehungsweise Beihilfe dazu vor. Sie sollen die 180 Milliarden Euro teure Übernahme des Technologiekonzerns durch den Mobilfunkriesen Vodafone Anfang 2000 benutzt haben, um Managern und Ex-Vorständen des Unternehmens ungerechtfertigte Abfindungen in Höhe von fast 60 Millionen Euro zuzuschieben.Bereicherung im Januar 2000Esser und Funk seien bereits am 31. Januar 2000 - unmittelbar bevor Mannesmann seinen Widerstand gegen die Übernahme aufgab - übereingekommen, "sich auf Kosten der Mannesmann AG unrechtmäßig zu bereichern", sagte Puls. Funk und Esser hätten deshalb noch am 4.Februar 2000 einen Beschluss des Aufsichtsratspräsidiums veranlasst, der zusätzlich zu den normalen Abfindungen Prämien von rund 63 Millionen Mark umfasste. Esser seien so "innerhalb weniger Minuten" Anerkennungsprämien von 31,5 Millionen Mark zugesagt worden. "Funk billigte sich selbst rund 9 Millionen Mark zu", sagte Puls. Der einzige Grund für die Bonuszahlungen sei die Befürwortung einer freundlichen Übernahme gewesen. Ackermann, Funk, Zwickel und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Ladberg hätten als Aufsichtsratsmitglieder wider besseres Wissen grünes Licht für die Millionenzahlung gegeben und sich damit der Untreue schuldig gemacht, sagte der Staatsanwalt. Dies gelte auch für Zwickel, der sich der Stimme enthalten habe. "Denn er hätte die Auszahlung verhindern können und müssen, indem er den Umlaufbeschluss nicht unterzeichnete." Auch die damals gewährten Pensionsabfindungen von rund 61 Millionen an Ex-Vorstände beziehungsweise deren Hinterbliebene seien "mindestens in der Höhe, wenn nicht insgesamt, unrechtmäßig."Vorwurf der KäuflichkeitDie Anklage stieß auf scharfe Kritik der Verteidiger. Esser-Anwalt Sven Thomas rügte vor allem, dass die Staatsanwaltschaft trotz anders lautender Beschlüsse der Wirtschaftsstrafkammer offenbar am Vorwurf der Käuflichkeit gegen seinen Mandanten festhalte. "Für die Hygiene dieses Verfahrens ist es von großer Bedeutung, dass dieser Vorwurf hier vom Tisch kommt." Esser zeigte sich trotzdem zuversichtlich: "Ich werde nicht die Einstellung des Verfahrens beantragen, weil ich mich sehr korrekt verhalten habe und wir jetzt hier sind, um das festzustellen", sagte er. Auch Funk betonte, er "vertraue in den deutschen Rechtsstaat". Der Prozess soll am (morgigen) Donnerstag mit den Einlassungen der Angeklagten zur Sache fortgesetzt werden.

Jeder Goldfisch hat eigenen Schwimm-Stil
Jeder Goldfisch hat eigenen Schwimm-Stil

Abwechslung im AquariumJeder Goldfisch hat eigenen Schwimm-Stil

Cambridge (rpo). Brust oder Rücken ist für Goldfische eine Frage des individuellen Stils. Das fand ein französisch-amerikanisches Forscherteam heraus. Ihre Untersuchungen schildern die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "The Journal of Experimental Biology" (Bd. 207, S. 697). Heike Neumeister von der Yeshiva-Universität in New York und ihre Kollegenfilmten fünf Goldfische beim Schwimmen in einem runden Aquarium mit 50 Zentimeter Durchmesser . Um den Schwimmstil zu bestimmen, analysierten sie insgesamt 75 Bewegungsabläufe von jeweils fünf Minuten anhand mathematischer Parameter. Dazu berücksichtigten die Forscher unter anderem, wie stark die Tiere ihre Geschwindigkeit änderten oder in welchem Ausmaß sie von einer geraden Linie abwichen. Jeder Goldfisch hatte einen ausgesprochen individuellen Stil: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bewegungsabläufe zweier Fische gleich sind, betrage weniger als ein Prozent, schreiben die Forscher. Für Spannung im Aquarium ist also gesorgt.

FCK: Trainer Gerets mustert kräftig aus

Weitere Personalentscheidungen erwartetFCK: Trainer Gerets mustert kräftig aus

Kaiserslautern (rpo). Beim 1. FC Kaiserslautern werden die Zügel angezogen - und es gibt prominente Opfer: Trainer Erik Gerets plant kurz vor dem Rückrundenstart ohne Ex-Nationalspieler Steffen Freund, den früheren Kapitän Thomas Hengen und Mittelfeldspieler Markus Anfang. Einen Tag nach der Rückkehr aus dem Trainingslager im türkischen Belek teilte Gerets den drei Spielern in persönlichen Gesprächen, bei denen auch Vorstands-Boss Rene C. Jäggi und sein sportlicher Berater Olaf Marschall dabei waren, seine Entscheidung mit. "Für Steffen wäre es besser, wenn er den Verein verlässt, denn ein Spieler mit so großen Erfolgen in der Vergangenheit sollte seine Karriere nicht auf der Ersatzbank beenden. Für Markus und Thomas sehe ich beim FCK ebenfalls keine Perspektive mehr", begründete der Coach seine Maßnahme. Die Entscheidung von Gerets, der mit einer kleineren Traingsgruppe konzentrierter und effektiver arbeiten will, ist im Grunde nachvollziehbar, da die Verträge der drei ausgemusterten Profis ohnehin nach Saisonende auslaufen und der Klub seine Personalkosten von derzeit 23 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro reduzieren will. Mit der Verbannung Freunds stellt sich Gerets allerdings selbst ein Armutszeugnis aus, da der 34-Jährige erst zu Saisonbeginn auf den ausdrücklichen Wunsch des Belgiers verpflichtet wurde. Elf Verträge laufen ausIn den kommenden Wochen werden weitere Personalentscheidungen am Betzenberg erwartet, da insgesamt elf Profiverträge zum Saisonende auslaufen und Nationalspieler Miroslav Klose seinen zukünftigen Arbeitgeber bekannt geben will. Außerdem wird ein Nachfolger für den scheidenden Klubchef Jäggi gesucht, und auch der Verbleib von Gerets über das Ende der Spielzeit hinaus wird zunehmend unwahrscheinlicher. Bis zum Saisonende dürfen Freund, Hengen und Anfang bei den Amateuren trainieren, wenn sie das wünschen. Auch die vertraglichen Verpflichtungen (Gehalt) werden erfüllt, betonte der Klub.

Limp Bizkit erster Rock-Act bei "Wetten dass ...?"

Premiere bei FamiliensendungLimp Bizkit erster Rock-Act bei "Wetten dass ...?"

Düsseldorf (rpo). Dass Thomas Gottschalk immer wieder Top-Stars aus der internationalen Musikszene in "Wetten dass ...?" zu Gast hat, ist ja hinlänglich bekannt. In Klagenfurt, wo die Sendung am 28. Februar Station macht, dürften aber zum ersten Mal so richtig die Hallenwände wackeln, wenn Amerikas härteste Band in Sachen Rock, Limp Bizkit, als erste heavy Gruppe überhaupt, in der beliebten Familiensendung auftritt. Obwohl sich die deutsche Medienlandschaft außerhalb der klassischen Musiksender immer wieder schwer tut Rockbands in ihrem Programm zu präsentieren, wird hier wohl auch dem Erfolg eines Genres Rechnung getragen. Limp Bizkit's aktuelles Album "Results May Vary" landete sofort nach Veröffentlichung auf Platz Eins der deutschen Charts und hält sich dort auch nach drei Monaten immer noch in den Top Zwanzig. Gerade wurde die Band dafür mit Gold ausgezeichnet. Allerdings dürfte auch die aktuelle Single "Behind Blue Eyes", ein Who-Klassiker, aufgrund ihrer ungewöhnlich braven Gangart — der Song ist eine Ballade — die Möglichkeit dieses Auftrittes ermöglicht haben. Ob Limp Bizkit aber genau dieses Stück spielen werden, bleibt abzuwarten. Sollte es die Gruppe in Klagenfurt bei einer "braven" Präsentation belassen, wird sich dies spätestens bei der kommenden Tournee im März ändern. Dann werden die Musiker um Frontmann Fred Durst bei ihren fünf Konzerten in Deutschland garantiert jede Halle zum Beben bringen. Denn Limp Bizkit sind nach wie vor eine der härtesten Bands in Sachen Rock. Von Roger Ingenthron

BVB leiht Fernandez an River Plate aus

Argentinier war wiederholt unangenehm aufgefallenBVB leiht Fernandez an River Plate aus

Dortmund (rpo). Wie erwartet leiht Bundesligist Borussia Dortmund Abwehrspieler Juan Ramon Fernandez bis zum Ende des Jahres an den argentinischen Rekordmeister River Plate Buenos Aires aus. Das bestätigte der Klub am Mittwoch. Der 23-jährige Argentinier war im Sommer 2002 aus seiner Heimat zum BVB gewechselt und seitdem wiederholt unangenehm aufgefallen. Weil er zuletzt beim Trainingsauftakt unentschuldigt gefehlt hatte, kündigte Manager Michael Meier eine "empfindliche Geldstrafe" an. Fernandez hatte im vergangenen Jahr bereits 100.000 Euro und damit die bislang höchte Geldbuße in der Vereinsgeschichte der Dortmunder zahlen müssen. Der Abwehrspieler hatte sich nach dem Ende der vergangenen Saison eigenmächtig in seine Heimat abgesetzt, weil er bei den Westfalen keine sportliche Perspektive mehr gesehen hatte. Insgesamt kam der Argentinier in der Bundesliga nur 14-mal zum Einsatz.

Betriebsrente: Jedes zehnte Unternehmen will kürzen

UmfrageBetriebsrente: Jedes zehnte Unternehmen will kürzen

Köln (rpo). Offenbar erwägt jedes zehnte Unternehmen die Betriebsrente zu kürzen. Einige wollen laut einer Umfrage die Betriebsrente sogar ganz einstellen. Unterdessen demonstrierten mehrere hundert Commerzbank-Mitarbeiter gegen die Streich-Pläne.Jedes zehnte Unternehmen will einer Umfrage zufolge den Mitarbeitern die Betriebsrenten kürzen. Aus dieser Gruppe wiederum will jedes dritte Unternehmen die betriebliche Altersvorsorgung ganz einstellen, wie das Wirtschaftsmagazin "Capital" am Mittwoch in Köln vorab unter Hinweis auf eine Umfrage der Hamburger Unternehmensberatung BSU berichtete. Die Commerzbank und der Versicherungskonzern Gerling hatten Anfang Januar bekannt gegeben, die arbeitgeberfinanzierte Altersversorgung zu kündigen beziehungsweise drastisch zu senken. Der Autokonzern Opel will dagegen die 1997 abgeschaffte Betriebsrente noch in diesem Jahr wieder einführen. In der Diskussion steht auch, den Kündigungen von Betriebsrenten per Gesetz einen Riegel vorzuschieben. Unternehmen und Arbeitgeberverbände wehren sich dagegen.Zoff vor der CommerzbankMehrere hundert Commerzbank-Mitarbeiter haben am Mittwoch in Frankfurt am Main gegen die vom Vorstand geplante Streichung ihrer Betriebsrenten demonstriert. An einer Betriebsversammlung in der Zentrale nahmen nach Angaben der Ver.di-Betriebsgruppe rund 2.000 Beschäftigte teil; sie reisten unter anderem aus Fulda, Bensheim, Darmstadt, Wiesbaden und dem Wetteraukreis an. Im Rhein-Main-Gebiet arbeiteten deswegen rund 500 Bankfilialen mit reduzierter Besetzung oder blieben zeitweise geschlossen. Auf dem Kaiserplatz vor dem Bankhochhaus trugen Beschäftigte Transparente mit Parolen wie "Vorstand ohne Moral" und "Das haben wir nicht verdient". In einem offenen Brief an Bankchef Klaus-Peter Müller kritisierte die Betriebsrätin Gabi Seum, die Kündigung der Vereinbarungen über die Betriebsrente sei charakterlos und mehr als unverschämt. "Die Beschäftigten fühlen sich verhöhnt und betrogen." Einerseits gebe der Vorstand eine optimistische Geschäftsprognose für 2004 ab, andererseits werde "sozialer Kahlschlag" betrieben, klagte sie. Die Mitarbeiter hätten in den vergangenen Jahren oft genug Opfer gebracht, etwa beim Personalabbau und dem Verzicht aufs Weihnachtsgeld. Deshalb müsse die Kündigung vom Tisch. Laut Seum ist von der angeblichen Bereitschaft der Chefetage, mit dem Betriebsrat zu verhandeln, nichts zu spüren. "Wir haben da gar keine Signale bekommen." Es gebe nicht einmal einen Gesprächstermin. Beide Seiten warten auf den Abschluss eines Rechtsgutachtens, das am 22. Januar in Düsseldorf vorgestellt werden soll. Am Freitag hatte es auch Proteste in Hamburg, Dortmund, Hamm, Bielefeld, München und Bremen gegeben. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di nahmen daran insgesamt rund 1.500 Beschäftigte teil.

US-Ermittlern gelingt Schlag gegen New Yorker Mafia

Mehr als 20 Mitglieder der Bonanno-Familie festgenommenUS-Ermittlern gelingt Schlag gegen New Yorker Mafia

New York/Montréal (rpo). Bei einer groß angelegten Razzia in New York ist der amerikanischen Bundespolizei FBI ein bedeutender Schlag gegen die Mafia gelungen. Mehr als 20 Mitgleider der Bonannos, darunter auch ihr derzeitiger Pate Anthony Urso sowie sein Stellvertreter Joseph Cammarano, konnten verhaftet werden.Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen 27 Mitglieder und Partner des Clans, darunter gegen 18 wegen Mordes oder versuchten Mordes. An der Aktion waren hunderte Polizisten und FBI-Agenten beteiligt. Mit den Festnahmen sei die gesamte Führung des berüchtigten Clans in Haft oder vor Gericht, sagte die New Yorker Staatsanwältin Roslynn Mauskopf. Im kanadischen Montréal wurde auf Antrag der US-Ermittler zeitgleich Vito Rizzuto festgenommen. Er wird verdächtigt, in den USA an einer blutigen Abrechnung unter Mitgliedern des Bonanno-Clans beteiligt gewesen zu sein. Nach Angaben von Mauskopf machte ein geständiger Mafioso den jüngsten Fahndungserfolg möglich. Er hatte sich einverstanden erklärt, seine Gespräche mit Clanmitgliedern über ein verstecktes Mikrofon abhören zu lassen. "Wir saßen praktisch in der ersten Reihe und belauschten diese Karriereverbrecher dabei, wie sie die Ermordung von unschuldigen Opfern beschrieben", sagte Staatsanwältin Mauskopf. Der stellvertretende Direktor des New Yorker FBI-Büros, Pasquale D'Amuro, betonte, die fast vierjährigen Ermittlungen hätten das Mafia-Gesetz des Schweigens gebrochen. Viele Clanmitglieder würden nun mit der Polizei zusammenarbeiten. "Anstatt Leute zu verprügeln, rennen sie uns nun die Türen ein, um mit uns zu kooperieren", sagte D'Amuro. Seit März 2002 wurden bereits mehr als 70 Mitglieder der Bonanno-Familie festgenommen. Seit vergangenem Januar wurden Clanboss Joseph Massino und sein Vize Salvatore Vitale wegen mehrfachen Mordes und Mordversuchs angeklagt.

BKA-Umzugspläne: Steinbrück wettert, Schily überlegt

Steinbrück bittet Kanzler um UnterstützungBKA-Umzugspläne: Steinbrück wettert, Schily überlegt

Düsseldorf (rpo). Der Kanzler solle seinen Einfluss geltend machen, bittet NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück in einem Brief an Gerhard Schröder. Steinbrück spricht sich entschieden gegen einen Umzug des Bundeskriminalamtes (BKA) nach Berlin aus. Unterdessen prüft Innenminister Otto Schily die Umzugspläne "ergebnisoffen".Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Peer Steinbrück hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (beide SPD) in einem Brief um Unterstützung für den Erhalt des Bundeskriminalamts (BKA) in Meckenheim gebeten. Der Kanzler solle seinen Einfluss geltend machen, "dass die Entscheidung zur Zentralisierung des BKA in Berlin revidiert" werde, heißt es in dem Brief, der am Mittwoch in Düsseldorf in Teilen veröffentlicht wurde. Zwar unterstütze er eine Bündelung der Kräfte für eine effiziente Terrorismusbekämpfung, schreibt Steinbrück nach Angaben der Staatskanzlei in dem Brief weiter. Dafür sei allerdings unter den gegebenen Rahmenbedingungen und im Hinblick auf Möglichkeiten der modernen Kommunikation eine Zentralisierung aller BKA-Abteilungen in Berlin und die Schließung des Standorts Meckenheim nicht erforderlich. Argumentationspapier zum Erhalt des BKA-StandortesDie rot-grüne Landesregierung legte zugleich ein Argumentationspapier zum Erhalt des BKA-Standortes vor. Darin heißt es, dass gegen die Auflösung der Niederlassung "polizeifachliche, fiskalische und regionalpolitische Gründe sowie berechtigte Belange der vom Umzug betroffenen Beschäftigten und ihrer Familien" sprächen. Die Landesregierung betont, dass keine "zwingenden Notwendigkeit" für eine Zentralisierung des BKA bestehe. Wenn der BKA-Umzug wie geplant realisiert werde, bestehe aber die Gefahr einer "übermäßigen Zentralisierung von Sicherheitsbehörden" in Berlin, heißt es in dem Papier weiter. Eine solche Zentralisierung wäre nicht nur unter föderativen Gesichtspunkten, sondern für NRW vor allem auch aus regionalpolitischen Gründen "in hohem Maße problematisch". Die Landesregierung argumentiert weiter, dass das BKA durch den Umzug vor allem mit sich selbst und der eigenen Umorganisation beschäftigt sei, und zwar in Zeiten, in denen eine Zunahme der terroristischen Bedrohung erwartet werde. Hinzu werde vielfach Demotivation unter den Mitarbeitern kommen sowie ein personeller "Aderlass", den ein Umzug gegen den Willen eines Großteils der Betroffenen zwangsläufig zur Folge haben werde. Schily überprüft BKA-UmzugsplanBundesinnenministerium und Bundeskriminalamt (BKA) wollen gemeinsam eine Lösung für den umstrittenen Berlin-Umzug der Ermittlungsbehörde finden. Dazu sei eine Projektgruppe beider Behörden eingerichtet worden, teilte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) am Mittwoch nach einem Gespräch mit Abteilungsleitern des BKA in Berlin mit. Zugleich bekräftigte er sein Angebot, die in Wiesbaden und Meckenheim heftig kritisierten Umzugspläne seines Ministeriums "noch einmal von Grund auf und ergebnisoffen" zu prüfen. An dem Gespräch nahmen nach ddp-Informationen acht Abteilungsleiter des BKA teil, je einer aus Berlin und Meckenheim bei Bonn sowie sechs aus Wiesbaden. Präsident Ulrich Kersten und die Vizepräsidenten Rudolf Atzbach und Bernhard Falk waren wie Vertreter der Gewerkschaften nicht geladen. Von Gewerkschaftsseite wurde gegenüber ddp darauf hingewiesen, dass die Beschäftigten des BKA "jegliches Vertrauen" zur Amtsleitung verloren hätten. Der BKA-Führung würden "Falschspiele" in Sachen Umzug nach Berlin vorgehalten. Die Abteilungsleiter stellen die Führungsebene zwischen der Amtsleitung und den BKA-Beschäftigten dar. Sie verlangten, dass der Umzugbeschluss "komplett zurückgenommen" wird. Auch müsse die Amtsleitung "total ausgewechselt" werden, hieß es. Zuvor war auf Personalversammlungen und bei Protestaktionen bereits der Rücktritt von Kersten gefordert worden. Schily bat den Angaben zufolge bei dem Berliner Treffen die Abteilungsleiter, mit ihren Mitarbeitern "konstruktiv" deren Überlegungen zu erörtern und in den Entscheidungsprozess einzubringen.BKA-Präsident bangt um JobKein Skandal, keine Ermittlungspanne, sondern ein geplanter Umzug könnte Ulrich Kersten den Job kosten: Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA) ist wegen der geplanten Verlagerung wichtiger Abteilungen seines Amtes von Wiesbaden und Meckenheim nach Berlin erheblich in Bedrängnis geraten. Vor allem im eigenen Haus steht der 62-Jährige unter Druck. Ihm wird angelastet, die Mitarbeiter nicht in das Vorhaben einbezogen zu haben. Am Mittwoch traf er sich mit Bundesinnenminster Otto Schily (SPD), der die Pläne noch einmal überdenken will. Eifrig wurde derweil darüber spekuliert, ob Schily den BKA-Präsidenten fallen lassen könnte.

Erste Unfalltote des Jahres

Frau starb nach einer Woche im KrankenhausErste Unfalltote des Jahres

Düsseldorf (dto). Das Jahr ist noch jung und schon gibt es ein erstes Opfer nach einem Verkehrsunfall. Eine 69-jährige Frau ist nach fast einer Woche im Krankenhaus am Dienstag ihren schweren Verletzungen erlegen. Sie war am Dienstag vergangener Woche auf der Münsterstraße von einem Auto angefahren worden. Dort hatte die Frau bei Dunkelheit auf der Fahrbahn gestanden und war dann von dem Auto einer 35-jährigen Frau angefahren worden. Der Zusamenprall war so heftig, dass die 69-jähriger unter ein parkendes Auto auf dem Seitenstreifen geschleudert wurde.

Einbrecher verletzte sich auf der Flucht

Sein Komplize konnte entkommenEinbrecher verletzte sich auf der Flucht

Düsseldorf (dto). Zwei Männer sind am Dienstagabend bei einem Einbruch in eine Wohnung in Holthausen von dem Mieter überrascht worden. Die Einbrecher flüchteten durchs Fenster. Dabei zog sich einer der Täter so schwere Verletzungen zu, dass er zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht wurde.Der 42-jährige Mieter war von einer Hausbewohnerin angrufen worden, weil sie Einbrecher in seiner Wohnung vermutete. Als der Mann gegen 19 Uhr in seine Erdgeschosswohnung an der Geestraße kam, traf er dort auf zwei Einbrecher. Die Wohnung hatten sie bereits durchwühlt. Couragiert hielt der 42-Jährige einen der Täter fest. Der zweite Mann konnte durch das zuvor zum Einstieg aufgehebelte Fenster fliehen. Plötzlich riss sich auch der andere Täter los und sprang fluchtartig aus dem Fenster. Dabei prallte er offensichtlich mit der Hüfte auf das unter dem Fenster montierte Kellertreppengeländer. Der 33-jährige Verletzte flüchtete dennoch zu Fuß weiter. Erst auf der Kaldenberger Straße konnten ihn weitere Zeugen festhalten und den mittlerweile alarmierten Polizeibeamten übergeben. Der 33-jährige Einbrecher hält sich nach eigenen Angaben illegal in Deutschland auf, um zusammen mit Komplizen Straftaten, insbesondere Wohnungseinbrüche, zu begehen. Da er sich bei seinem Sprung aus dem Fenster schwere Verletzungen zugefügt hatte, musste er zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht und dort bewacht werden.

NHL-Goalie Kölzig will wieder für Deutschland spielen

Comeback nach sechs Jahren geplantNHL-Goalie Kölzig will wieder für Deutschland spielen

Washington (rpo). Nach sechs Jahren plant NHL-Torwart Olaf Kölzig ein Comeback in der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. "Olie the Goalie" stand zum letzten Mal bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano im deutschen Tor. "Sollte ich im April nicht mehr in der NHL aktiv sein, würde ich wahrscheinlich gern nach Prag fliegen, um für Deutschland zu spielen", sagte der 33 Jahre alte Schlussmann der Washington Capitals im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt. Kölzig war bei Olympia 2002 wegen einer Knieverletzung nur Zuschauer. In der nordamerikanischen Profiliga NHL liegt Kölzig mit den "Caps" bereits 14 Punkte hinter dem letzten Playoff-Platz zurück. Sollte er das Achtelfinale um den Stanley-Cup verpassen, stünde er bei der WM in Tschechien (24. April bis 9. Mai) Bundestrainer Hans Zach theoretisch zur Verfügung. In den vergangenen Jahren hatte der in Südafrika geborene Kölzig jedoch immer kurzfristig seine WM-Teilnahme abgesagt. 2001 musste er wegen einer Knieverletzung passen, 2002 und 2003 verzichtete er wegen der Autismus-Erkrankung seines Sohnes Carson auf Einsätze im Trikot des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Fest eingeplant hat Kölzig den World Cup im Herbst, wenn die deutsche Auswahl am Turnier der acht besten Eishockey-Nationen mit allen NHL-Stars teilnimmt. "Das ist ein Turnier, bei dem ich auf alle Fälle mitmachen möchte", sagte der 16-malige Nationalspieler: "1996 habe ich das richtig genossen. Ich war seit Olympia 2002 nicht mehr beim DEB-Team, und damals habe ich nicht einmal gespielt. Es wäre toll, beim World Cup für Deutschland zu spielen, ich hätte garantiert eine Menge Spaß." Auch ein mögliches Gastspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) schließt Kölzig nicht aus, falls - wie erwartet - ein Arbeitskampf den Spielbetrieb der NHL in der Saison 2004/05 auf Eis legen würde. "Ich habe bereits darüber nachgedacht, nach Deutschland zu gehen, um dort zu spielen."

Zwei Fußgänger beim Abbiegen angefahren

Eine 31-jährige Frau und ein 28-jähriger Mann wurden verletztZwei Fußgänger beim Abbiegen angefahren

Düsseldorf (dto). Zwei Verletzte hat es am Dienstagabend bei einem Unfall in Friedrichstadt gegeben. Ein Autofahrer hatte beim Abbiegen zwei Fußgänger missachtet und angefahren.Die 67-jährige Autofahrerin wollte von der Herzogstraße links in die Corneliusstraße abbiegen und achtete dabei zunächst nicht auf eine 31-jährige Frau und einen 28-jährigen Mann, die gerade die Corneliusstraße überquerten. Als der 67-Jährige die beiden Fußgänger bemerkte, versuchte der Autofahrer zwar noch zu bremsen, konnte einen Zusammenstoß aber nicht mehr verhindern. Die 31-jährige Frau wurde zu Boden geschleudert und erlitt schwere Verletzungen. Der 28-Jährige wurde leicht verletzt.

Nach Krisengipfel: Rangnick bleibt bei Hannover 96

Kontakte zu Hertha BSC Berlin dementiertNach Krisengipfel: Rangnick bleibt bei Hannover 96

Hannover (rpo). Ralf Rangnick bleibt bis auf weiteres Trainer des Bundesligisten Hannover 96. Darauf haben sich der Trainer und Klubboss Martin Kind bei einem rund dreistündigen Krisengipfel geeinigt.Nachdem es zuletzt öffentliche Auseinandersetzungen über das Vertragswerk des Übungsleiters gegeben hatte, wurden sämtliche Ausstiegsklauseln aus dem bis zum 30. Juni 2005 laufenden Kontrakt gestrichen. "Jetzt haben wir Planungssicherheit", sagte Kind am Mittwoch, und Rangnick fügte hinzu: "Es hat zwar immer wieder Zoff gegeben, aber wenn man sich danach unterhalten kann, ist es in Ordnung. Diese Klärung war notwendig." Ursprünglich war in dem Vertrag eine beiderseitige Ausstiegsklausel für die kommende Saison vereinbart, die bis zum 31. März hätte gezogen werden müssen. Rangnick wollte die Kündigungsfrist bis zum Ende der aktuellen Spielzeit verlängern und gleichzeitig auf ein Vertragsjahr verzichten. Kind hatte dies jedoch abgelehnt. Zudem war der Coach in der vergangenen Woche im Trainingslager im türkischen Side mit Sportdirektor Ricardo Moar aneinandergeraten. Die beiden hatten sich wegen vermeintlicher Fehleinkäufe und geplatzter Transfers gegenseitig die Schuld gegeben, sich inzwischen jedoch wieder angenähert. Rangnick ist seit dem 1. Juli 2001 Trainer der Niedersachsen, hatte den Klub 2002 in die Bundesliga geführt und im vergangenen Jahr im Oberhaus gehalten. Zuletzt waren dem 45-Jährigen immer wieder Kontakte zu Hertha BSC Berlin nachgesagt worden, wo Hans Meyer nur auf Interimsbasis bis zum Ende der laufenden Saison tätig ist. Rangnick und Hertha-Manager Dieter Hoeneß wiesen Spekulationen über eventuelle Kontakte jedoch zurück.

England: Arsenal im Ligacup vor dem Aus

0:1 gegen Dauerrivale MiddlesbroughEngland: Arsenal im Ligacup vor dem Aus

London (rpo). Nach seiner ersten Heimniederlage der Saison steht der englische Fußball-Vizemeister Arsenal London im Ligacup vor dem Aus. Das Team des deutschen Nationalkeepers Jens Lehmann will im "Dauerduell" schon am Samstag im FA-Cup Revanche gegen den FC Middlesbrough nehmen.Arsenal verlor am Dienstagabend gegen den FC Middlesbrough 0:1. Das Rückspiel findet am kommenden Mittwoch statt.Chance auf eine Revanche gegen "Boro" haben die "Gunners" allerdings bereits am Samstag im FA-Cup, wenn beide Teams in Highbury erneut aufeinander treffen. Das Ligacup-Rückspiel ist dann das vorläufige Ende des Dauer-Duells zwischen den beiden Mannschaften mit vier Spielen allein im Januar. Vor knapp zwei Wochen hatte Arsenal in der Meisterschaft Middlesbrough noch mit 4: 1 bezwungen. Den entscheidenden Treffer am Dienstag erzielte der Brasilianer Juninho in der 53. Minute. Arsenal blieb trotz phasenweise drückender Überlegenheit erfolglos. Der Sieger des Ligacups erhält einen Startplatz für den Uefa-Cup-Wettbewerb in der kommenden Saison. Das Finale findet am 29. Februar in der walisischen Hauptstadt Cardiff statt.

Griechischer Nationalspieler will AEK Athen kaufen

Demis Nikolaidis will auch Präsident werdenGriechischer Nationalspieler will AEK Athen kaufen

Athen (rpo). Weil sein Ex-Klub AEK Athen finanziell schwer angeschlagen ist, will der griechische Fußball-Nationalspieler Demis Nikolaidis seinen Ex-Klub kaufen und dort Präsident werden. Der 31-Jährige, der seit Juli 2003 in Diensten des spanischen Erstligisten Atletico Madrid steht, hat Medienberichten zufolge gemeinsam mit diversen Großunternehmern das erforderliche Kapital zum Kauf der AEK-Aktienmehrheit gesammelt. Zudem will Nikolaidis, der 1996 bis 2003 für AEK spielte, den Posten des Präsidenten übernehmen. Derzeit besitzen das britische Investmenthaus Enic sowie der Pay-TV-Betreiber Netmed 57 Prozent der AEK-Anteilsscheine. Der Traditionsklub, der für das Geschäftsjahr 2002/03 noch keine Bilanz vorgelegt hat, verzeichnete zwischen 1996 und 2002 ein Defizit von insgesamt 62,68 Millionen Euro. Desweiteren schuldet AEK der öffentlichen Hand und Dritten insgesamt 120,96 Millionen Euro.

Mettmann: Aufmerksamer Zeitungsbote verhindert Gasexplosion

Defektes Rohr in einer BaugrubeMettmann: Aufmerksamer Zeitungsbote verhindert Gasexplosion

Mettmann (rpo). Tageszeitungen können Leben retten. So geschehen am Mittwochmorgen in Mettmann. Dort hat ein aufmerksamer Zeitungsbote eine Gasexplosion verhindert.Der Mann hatte auf seiner frühmorgendlichen Auslieferungstour starken Gasgeruch aus einer Baugrube bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert, teilte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit. Bei einer Überprüfung stellte die Feuerwehr fest, dass aus einem defekten Rohr in der Baugruppe Erdgas austrat. Der Einsatzort wurde weiträumig abgesperrt und die defekte Gasleitung abgedichtet.

Wichtige Neuerungen beim Arbeitslosengeld ab 2004

Einschneidende Änderungen für die BetroffenenWichtige Neuerungen beim Arbeitslosengeld ab 2004

4.316.535 Menschen waren im Dezember 2003 arbeitslos gemeldet, das entspricht einer bundesweiten Arbeitslosenquote von 10,4 Prozent. Was sich für all diejenigen ab Januar 2004 ändert wird, die bereits arbeitslos gemeldet oder die in absehbarer Zeit von Arbeitslosigkeit betroffen sind, möchten wir Ihnen im Folgenden in übersichtlicher Form erläutern.VW-Manager Peter Hartz (61), der die gleichnamige Kommission zur Arbeitsmarktreform leitet, hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2005 soll sich die Zahl der Arbeitslosen um 2 Millionen reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen unter anderem die Zumutbarkeitsregelungen für Jobangebote verschärft werden. Die eigentlichen Neuerungen im Zusammenhang mit dem Abbau der Arbeitslosigkeit sind in den sogenannten Hartz-Gesetzen formuliert.Das Dritte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt, kurz Hartz III genannt, sieht das Inkrafttreten von diversen Gesetzesänderungen zu fünf verschiedenen Zeitpunkten vor und tritt zum 1. Januar 2004 in Kraft. Zu den wesentlichen Neuerungen dieses Gesetzes gehören zum Beispiel:Arbeitslosenhilfe wird nur noch bis zum 31.Dezember 2004 gewährt. Zum 1. Januar 2005 wird der Leistungsbezug auf die Arbeitslosenhilfe II umgestellt. Ab Oktober diesen Jahres werden zu diesem Zweck die notwendigen Daten bei potentiellen Arbeitslosengeld II-Empfängern erhoben. Die Versicherungspflicht zur Arbeitslosenversicherung für Teilnehmer an Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) entfällt. Damit soll verhindert werden, dass Anwartschaften für einen Anspruch auf Arbeitslosengeld entstehen. Außerdem wird die Dauer dieser Maßnahmen auf zwei Jahre begrenzt (für über 55jährige maximal drei Jahre). Selbst für kurzfristige Beschäftigungen auf dem Arbeitsmarkt können Teilnehmer solcher Maßnahmen abberufen werden. Das Überbrückungsgeld für Existenzgründungen wird zu einer Pflichtleistung.Das Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz IV) soll zum 1. Januar 2005 in Kraft treten und beinhaltet Fragen zur Einführung des neuen Arbeitslosengeldes II. Änderungen, die im Zuge des Hartz-IV-Gesetzes in Kraft treten, sind:Die Arbeitslosenhilfe wird abgeschafft und durch das Arbeitslosengeld II ersetzt. Das Arbeitslosengeld II berechnet sich nach dem Bedarf der jeweiligen Bedarfsgemeinschaft, wie das in ähnlicher Form bei der Sozialhilfe der Fall ist. Die Zumutbarkeit von Arbeitsangeboten wird verschärft — worunter eine ganze Bandbreite von Änderungen gegenüber dem bislang bestehenden Gesetzentwurf fällt. Zum Beispiel gilt zukünftig jeder als erwerbsfähig, der nicht wegen Krankheit oder Behinderung außerstande ist, unter den üblichen Bedingungen des Arbeitsmarktes erwerbstätig zu sein. Familien mit Kindern oder Alleinerziehende müssen eine Tätigkeit annehmen, wenn die Betreuung des Kindes sichergestellt ist. Eine Arbeit ist auch dann zumutbar, wenn mindestens das maßgebliche tarifliche Arbeitsentgelt oder mangels einer tariflichen Regelung das ortsübliche Arbeitsentgelt gezahlt wird. Die Kriterien für Eigenbemühungen des Arbeitslosen werden ebenfalls schärfer gefasst. Sogar einem Arbeitssuchenden — also jemand, der bis zum feststehenden Beginn der Arbeitslosigkeit noch erwerbstätig ist — können Sperrzeiten bei Arbeitsvereitelung verhängt werden. Außerdem entfällt der aus der Nebeneinkommensregelung bisherige relative Freibetrag von 20 % des Arbeitslosengeldes vollkommen und wird einheitlich auf 165 Euro festgesetzt.Damit nicht genug, sind weitere Änderungen zum 1. Februar 2006 geplant, wie beispielsweise die maximale Anspruchsdauer auf Arbeitslosengeld auf 12 Monate zu reduzieren, bei über 55jährigen auf 18 Monate. Wehr- und Zivildienst wird zwar weiterhin versicherungspflichtig sein, begründen aus sich heraus aber keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld.Dieses Thema möchten wir mit Informationen rund ums Arbeitslosengeld abrunden. Wenn Sie von Arbeitslosigkeit bedroht sind, sollten Sie folgende Punkte beachten:Melden Sie sich rechtzeitig arbeitslos. Sobald Ihnen bekannt wird, dass Ihnen aus welchen Gründen auch immer eine Kündigung ins Haus steht, suchen Sie persönlich das Arbeitsamt auf. Wird dem Arbeitsamt bekannt, dass Sie sich zu spät arbeitslos melden, kann das Arbeitslosengeld gekürzt werden. Um in den "Genuss" von Arbeitslosengeld zu kommen, müssen Sie allerdings nicht nur arbeitslos gemeldet sondern zudem noch die Anwartschaftszeit erfüllen. Dies ist der Fall, wenn Sie in den letzten drei Jahren vor der Arbeitslosmeldung mindestens 12 Monate oder 360 Tage versicherungspflichtig erwerbstätig waren. Wehr- und Zivildienstleistenden müssen mindestens, Saisonarbeiter insgesamt 180 Tage in einem Versicherungspflichtverhältnis gestanden haben (beachten Sie aber die Änderungen ab 2006!). Ihre Anspruchsdauer ist abhängig davon, wie lange Sie in den vergangenen sieben Jahre bei der Bundesanstalt für Arbeit versicherungspflichtig waren. Sie müssen mindestens 12 Monate oder 360 Tage erwerbstätig gewesen sein, um mindestens 6 Monate oder 180 Tage Arbeitslosengeld zu erhalten. Je nach Alter und Dauer der versicherungspflichtigen Beschäftigung erhöht sich der Anspruch für unter 45jährige auf maximal 12 Monate/360 Tage, für über 47jährige auf maximal 22 Monate/660 Tage bis hin zu 32 Monaten/960 Tagen für die über 57jährigen. Die Höhe des Arbeitslosengeldes ist abhängig vom versicherungspflichtigen Arbeitsentgelt, von der Anzahl unterhaltspflichtiger Kinder und der zu berücksichtigen Lohnsteuerklasse. Der sogenannte Leistungssatz beträgt 67 % für den Fall, dass Sie oder Ihr nicht dauernd getrennt lebender Ehegatte/Lebenspartner, die ebenfalls unbeschränkt einkommenssteuerpflichtig sein müssen, ein gemeinsames Kind haben. In allen anderen Fällen beträgt der Leistungssatz 60 %. Der monatliche Auszahlungsbetrag wird als wöchentliches Arbeitslosengeld errechnet, auf einen Kalendertag heruntergerechnet (1/7) und mit der Zahl der Kalendertage pro Monat malgenommen. Das bedeutet, dass Sie in Monaten mit 31 Tagen mehr Geld erhalten als in anderen Monaten.Marcus Schmitz

Otto-Versand plant offenbar scharfe Sparrunde

Verwaltungskosten um 25 Prozent senkenOtto-Versand plant offenbar scharfe Sparrunde

Hamburg (rpo). Einem Medienbericht zufolge plant der Hamburger Otto-Versand eine scharfe Sparrunde in der Konzernzentrale. So sollen die Kosten um 25 Prozent reduziert werden.Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" . Der größte Versandhändler der Welt will dem Artikel zufolge bis Ende 2005 die Kosten in der Verwaltung um 25 Prozent senken. Das Projekt laufe in diesen Tagen an, zitiert die Zeitung einen Unternehmenssprecher. Laut Zeitung arbeiten in den betroffenen Abteilungen 3.000 von insgesamt 12.000 Mitarbeitern in Deutschland. Kündigungen soll es aber nicht geben, stattdessen soll durch normale Abgänge Personal reduziert werden, wie das Blatt schreibt. Die Kaufzurückhaltung vieler Kunden hatte die gesamte Handelsbranche im vergangenen Jahr hart getroffen. Umsatzrückgang nicht ausgeschlossenKonzernchef Michael Otto hatte vor wenigen Tagen erklärt, der Handels-und Dienstleistungskonzern schließe für das laufende Geschäftsjahr einen leichten Umsatzrückgang nicht aus. Wichtig ist dem größten Versandunternehmen der Welt, beim Jahresüberschuss an den Vorjahreswert von 233 Millionen Euro anknüpfen, wie Hauptgesellschafter Otto mitteilte. Das Geschäftsjahr endet am 29. Februar 2004. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug der Umsatz der Otto Gruppe 19,19 Milliarden Euro, was einen Rückgang um 0,8 Prozent bedeutete. Der Jahresüberschuss war dagegen um 25,9 Prozent gestiegen. Als Grund nannte das Unternehmen Kostensenkungen und höhere Spannen zwischen Wareneinkauf und Verkauf. Otto beschäftigt weltweit 65.000 Menschen, zu dem Konzern gehören auch Marken wie Sport Scheck, Eddie Bauer oder der Lieferservice Hermes.

Mentaltrainer soll Oliver Kahn motivieren

"Bei vielen Topsportlern Selbstverständlichkeit"Mentaltrainer soll Oliver Kahn motivieren

München (rpo). Obwohl Oliver Kahn dies bisher katgeorisch abgelehnt hat, soll sich künftig ein Mentaltrainer um den Bayern-Keeper kümmern. Kahn will so die Motivation für die großen Ziele des FC Bayern und der Nationalmannschaft auf hohem Niveau halten."Ich denke zum ersten Mal darüber nach, noch jemanden zusätzlich in meinem Team aufzunehmen - einen, der sich um die Bereiche Motivation und Mentales kümmert. Mentalcoaches sind heute bei vielen Topsportlern eine Selbstverständlichkeit", sagte Kahn der Sport-Bild. Nach einem Jahrzehnt beim FC Bayern, "einem Jahrzehnt mit den höchsten Maßstäben gemessen worden zu sein, gilt es jetzt, die Motivation auf allerhöchstem Niveau zu halten. Das ist die große Herausforderung", begründete der Bayern-Torwart seine Überlegungen. Bisher hatte Kahn die Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer stets abgelehnt und sich selbst mit Yoga und Fachliteratur beschäftigt. Nun sucht Kahn neue Anreize, um seine großen Ziele mit dem FC Bayern und mit der Nationalmannschaft zu verwirklichen. "Wenn mir nichts passiert, wenn ich weiter mein Niveau halte, werde ich bei der EM und zwei Jahre später bei der WM spielen", sagte der 65-malige Nationalspieler, auch mit Blick auf seinen Rivalen Jens Lehmann. Zynische ReaktionAuf die Aussagen des Konkurrenten von Arsenal London ("Ich bin überzeugt, dass ich bei der EM im Tor stehe") reagiert Kahn inzwischen zunehmend zynisch. "Wenn ich mich verletzten sollte, ist es richtig, dass er bei der EM spielt", sagte der Bayern-Torwart. Eine Anspielung von Lehmann auf Kahns Eskapaden außerhalb des Spielfeldes kommentierte der Bayern-Star so: "Deshalb habe ich mit Bayern letztes Jahr das Double gewonnen, kann in dieser Saison noch drei Titel holen."

'Le week-end': Französische Gegenwartsdramatik

Szenenische Lesungen im Theatermuseum'Le week-end': Französische Gegenwartsdramatik

Düsseldorf (ddp). Am Wochenende gibt es im Theatermuseum unter dem Titel "Le week-end" französische Gegenwartsdramatik zu entdecken. Schauspieler des Ensembles stellen in szenischen Lesungen neue Theaterstücke aus Frankreich vor, wie das Schauspielhaus am Mittwoch mitteilte. Auch die Autoren und Übersetzer der Stücke werden in Düsseldorf dabei sein. Der Theaterkritiker der "Süddeutschen Zeitung", C. Bernd Sucher, eröffnet das Treffen am Samstag um 16 Uhr mit einer Einführung in die Thematik. In Olivier Pys "Theater" steht ab 18 Uhr eine Künstlerfigur im Mittelpunkt, die sich in einer opportunistischen Welt auf die Suche nach Wahrheit macht. Py genießt in Frankreich den Ruf, politische Kontroversen mit antiken und christlichen Mythen zu großem Theater zu verbinden. Um 20 Uhr liest Valère Novarinas aus "La Scène". Sein witziges, rauschhaftes Theater lebt von musikalischen Wortkaskaden. Um 22.00 Uhr folgt "Der Gesichtswäscher" von Fabrice Melquiot. Am Sonntag klingt "Le week-end" mit "Papa muss essen" von Marie NDiaye aus.

Hamburger Terrorprozess: Geheimnisvoller Zeuge aufgetaucht

Urteilspruch verschobenHamburger Terrorprozess: Geheimnisvoller Zeuge aufgetaucht

Hamburg (rpo). Neue Überraschung im Hamburger Terrorprozess gegen den Marokkaner Abdelghani Mzoudi. Die Urteilsverkündung im zweiten Hamburger El-Kaida-Prozess ist überraschend verschoben worden. Ursprünglich sollte sie am Donnerstag stattfinden.Mit der Ankündigung eines geheimnisvollen Zeugen hat die Bundesanwaltschaft in letzter Minute das Ende des zweiten Hamburger Terrorprozesses hinausgezögert. Die für (den morgigen) Donnerstag angesetzte Urteilsverkündung wurde verschoben, wie das Oberlandesgericht am Mittwoch mitteilte. Grund ist ein neuer Zeuge, der angeblich erstmals Angaben zur Einbindung des Angeklagten Abdelghani Mzoudi in die Anschlagsvorbereitungen machen will. Verhandlungspause beantragtUm die Glaubwürdigkeit des Mannes zu überprüfen, beantragte die Bundesanwaltschaft eine Verhandlungspause von 30 Tagen. Das Gericht will am Donnerstagnachmittag darüber entscheiden. Zunächst lud der Vorsitzende Richter Klaus Rühle für (den morgigen) Donnerstag zwei Vernehmungsbeamte und einen Bundesanwalt als Zeugen, um Näheres über den Mann zu erfahren. Die Bundesanwaltschaft, die dem Zeugen Vertraulichkeit zusicherte, übermittelte dem Gericht und den anderen Prozessbeteiligten am Mittwoch das Vernehmungsprotokoll vom 19. Januar. Nach Informationen der Verteidigerin Gül Pinar behauptet der Zeuge, iranischer Auslandsspion gewesen zu sein und schon vor dem 11. September von den Anschlagsplänen gewusst zu haben. Demnach erklärte der Mann in seiner Vernehmung, das Terrornetzwerk El Kaida wolle Mzoudi "liquidieren", weil es vermute, dass Mzoudi mit den deutschen Behörden zusammenarbeite. Aus Telefonaten mit Iran will der Zeuge wissen, dass Mzoudi sich mit Codes gut auskenne und daher für Informationsaustausch zuständig gewesen sein soll. Außerdem habe der Zeuge erklärt, schon vor den Anschlägen vom 11. September von den Plänen gewusst zu haben. Er habe damals versucht, die amerikanischen Behörden zu warnen, sei aber nicht ernst genommen worden. Nebenklage spricht von SensationDer Nebenklage-Anwalt Ulrich von Jeinsen wertete das Auftauchen des Mannes als "Sensation". Erstmals gebe es einen Zeugen, der von der direkten Einbindung Mzoudis in die Anschlagsplanungen spreche. Das Gericht will den Angaben zufolge erst nach den Vernehmungen am Donnerstag entscheiden, ob es tatsächlich eine 30-tägige Verhandlungspause einlegt. Nächster regulärer Fortsetzungstermin der Verhandlung wäre der 29. Januar. An diesem Tag will sich außerdem der Bundesgerichtshof mit dem Revisionsverfahren im Fall Mounir El Motassadeq beschäftigen. Der Landsmann Mzoudis war vor einem Jahr wegen der gleichen Vorwürfe - Beihilfe zum Mord in über 3.000 Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung - zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Mzoudi steht seit August vor dem Oberlandesgericht, weil er nach Überzeugung der Anklage als Mitglied der Hamburger Terrorzelle um den Todespiloten Mohammed in die Anschlagsvorbereitungen eingebunden gewesen sein soll. Das Gericht hatte im Dezember überraschend den Haftbefehl gegen Mzoudi aufgehoben, weil es eine durch das Bundeskriminalamt übermittelte anonyme Zeugenaussage als entlastend wertete. Bei dem Zeugen handelte es sich höchstwahrscheinlich um den mutmaßlichen Terrorplaner Ramzi Binalshibh, dessen Vernehmung die USA zuvor strikt verweigert hatten.

Australian Open: Schüttler und Kiefer siegen im Doppel

"Ich habe meine Pläne halt geändert"Australian Open: Schüttler und Kiefer siegen im Doppel

Melbourne (rpo). Aus der angekündigten langen Tennispause wird erstmal nichts: Rainer Schüttler hat mit seinem Doppelpartner Nicolas Kiefer gegen die unbekannten Australier Raphael Durek und Alun Jones gewonnen. Gemeinsam mit dem ebenfalls in der ersten Einzel-Runde gescheiterten Nicolas Kiefer triumphierte der Korbacher im Doppel mühsam mit 6:7 (6:8), 6:1, 6:4. Am Tag vor den Zweitrunden-Auftritten der letzten deutschen Einzel-Hoffnungen Florian Mayer (Bayreuth) und Anca Barna (Moers) blieb der Erfolg der einzige deutsche Farbtupfer bei den Australian Open. Nicht einmal Steffi Graf erlebte den 23. Melbourne-Sieg ihres Ehemannes Andre Agassi in Folge live mit, der anschließend die Doping-Diskussion neu entflammte. "Ich habe meine Pläne halt geändert. Ob ich wieder Spaß auf dem Platz hatte, müssen die Zuschauer beurteilen", sagte Schüttler. Aus der nach dem frustrierenden Erstrundenaus geplanten langen Tennispause ("Ich nehme den Schläger erst wieder in die Hand, wenn ich Lust dazu habe") wurde lediglich ein freier Dienstag, weil er Kiefer vor dem Turnier mit Blick auf Daviscup und Olympia das gemeinsame Doppelspiel versprochen hatte. "Nicolas wollte unbedingt. Außerdem soll man nicht immer so ernst nehmen, was ein Sportler so im Frust nach einer Niederlage sagt", meinte Schüttler-Coach Dirk Hordorff. Also stellte sich der gescheiterte Vorjahresfinalist mit dem anderen prominenten deutschen Erstrundenloser auf den Platz und nutzte die Chance zur Frustbewältigung. Im ersten Durchgang wirkte Schüttler lustlos, spielte unterirdisch und fluchte wie ein Rohrspatz. Erst mit der erneuten Pleite vor Augen spielte das Duo dann seine spielerische Überlegenheit aus und Schüttler ballte nach dem mit einem Volley verwandelten Matchball die Faust. Nach dem Sieg muss der ausgebrannte Schüttler seine Pause weiter verschieben, denn nun darf er auch noch ein Zweitrundenspiel gegen Mark Knowles/Daniel Nestor (Bahamas/Kanada) bestreiten. "Die Pause beginnt nach den Australian Open. Wenn Rainer ins Doppel-Finale kommt, wäre das eine Ehre, aber damit ist ja nicht zu rechnen. Deshalb bleibt genügend Zeit zum Ausspannen bis Rotterdam", erklärte Hordorff. Die lange Pause dürfte damit vom Tisch sein, bereits ab 16. Februar wird Schüttler wie vorher geplant in den Niederlanden sein Einzel-Comeback geben und nach einer weiteren Woche Pause auch nach Dubai reisen.

Sofortprogramm: Experten fordern zehn Milliarden für Unis

ExpertenforderungSofortprogramm: Experten fordern zehn Milliarden für Unis

Berlin (rpo). Nach dem Willen der Bundesregierung sollen einige deutsche Unis in naher Zukunft wieder das Wort Elite tragen. Dieses Ziel sei nach Ansicht zweier Experten aber nur mit einem Zehn-Milliarden-Sofortprogramm zu erreichen.Nach Ansicht von zwei führenden deutschen Bildungsexperten kann Deutschland nur mit einem Sofortprogramm im Umfang von jährlich zehn Milliarden Euro wieder den Anschluss an die Weltspitze der Wissenschaft erreichen. In Berlin forderten die Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft und der Freien Universität, Hans-Olaf Henkel und Dieter Lenzen, am Mittwoch zugleich die Abschaffung des Hochschulrahmengesetzes, den Ersatz der zentralen Studienplatzvergabe durch ein Auswahlverfahren der Unis und die Streichung des Verbots von Studiengebühren. Im einzelnen verlangten Henkel und Lenzen die Neueinstellung von mindestens 5.000 Professoren und 16.000 wissenschaftlichen Mitarbeitern, um das Verhältnis von Lehrenden zu Lernenden von heute 1:55 deutlich zu verbessern. An amerikanischen Spitzen-Unis liege dieses Verhältnis heute bei 1:7. Erforderlich seien dafür rund drei Milliarden Euro jährlich. Jeweils zwei Milliarden Euro im JahrJeweils zwei Milliarden Euro im Jahr seien zur Verbesserung der veralteten technischen Ausstattung von Hörsälen und zur Gewinnung und Unterbringung internationaler Spitzenwissenschaftler und ausländischer Studierender notwendig. Auf jährlich drei Milliarden Euro veranschlagen die beiden Professoren den Ausbau von Forschungseinrichtungen an den Universitäten. Wenn das Ziel, bis 2010 jährlich drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung zu investieren, ernst gemeint sei, kämen Bund und Länder nicht darum herum, jetzt entsprechende Ansätze für die Budgets des nächsten Jahres einzuplanen. Das Hochschulrahmengesetz sollte nach Meinung Henkels und Lenzens ersetzt werden durch ein Wissenschaftssicherungsgesetz, das die Internationalisierung aller Studiengänge, die Umwandlung von Hochschulen in Stiftungen und andere Rechtsformen und den Ersatz der Staatsaufsicht durch Vertragsmanagement vorsieht. Beschäftigungsverhältnisse befristenDarüber hinaus schlugen die Experten unter anderem vor, Beschäftigungsverhältnisse im Wissenschaftsbereich zu befristen. Für alle Studiengänge und Forschungseinrichtungen sollten Qualitätssiegel und für wissenschaftliches Personal und Studierende Leistungsprämien eingeführt werden. In der von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz sind 80 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Service-Einrichtungen für die Forschung zusammengeschlossen. Lenzen hat seinen Ruf als Bildungsexperte zuletzt als Verfasser der Studie "Bildung neu denken" bestätigt.

Golf: Früher Start für Langer und Cejka

Cejka: "Ich will Gas geben"Golf: Früher Start für Langer und Cejka

Boca Raton/Neuss (rpo). Mit einem Mammutprogramm beginnen Bernhard Langer und Alex Cejka die neue Saison der US-Golf-Tour. Deutschlands Vorzeige-Golfer gehen in diesem Jahr ungewohnt früh an den Start. Während der Anhausener Langer bis zum US Masters vom 8. bis 11. April in Augusta neun Turniere spielen wird, geht der Münchner Cejka vor der ersten Major-Konkurrenz des Jahres sogar zehnmal an den Start. "Ich will Gas geben", sagt der 32-jährige Cejka, der im Vorjahr in seiner Premieren-Saison als 60. der US-Geldrangliste knapp 1,2 Millionen Dollar verdiente. Mit einem viel beachteteten vierten Rang bei der US-PGA-Championship, dem vierten und letzten Major-Turnier des Jahres, erzielte er sein wertvollstes Resultat. Weniger als die Hälfte kassierte dagegen der zweimalige US-Masters-Champion Bernhard Langer, der sich mit 555.000 Dollar als 121. und damit Viertletzter gerade noch die Tour-Karte für 2004 sicherte. Der 46-Jährige bestreitet sein erstes Turnier ab Donnerstag in der kalifornischen Wüste in La Quinta, eine Woche später steht Scottsdale/Arizona an. Dort wird dann Cejka seinen Einstand geben. Der gebürtige Tscheche wird mit Ausnahme von Pebble Beach (5. bis 8. Februar) alle Turniere vor Augusta spielen. Sein Ziel: "Ich will in die Top 30 der Weltrangliste." Derzeit ist er die Nummer 46. Damit würde sich ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere beinahe automatisch ergeben. Dann hätte er große Chancen, sich erstmals für das europäische Ryder-Cup-Team im September in den USA zu qualifizieren, dessen Kapitän Bernhard Langer ist. Von Hotel zu Hotel gereistIm vergangenen Jahr war der wegen seiner vielen Turnierstarts "Eisenmann" genannte Cejka von Hotel zu Hotel gereist. Vor der neuen Saison hat er ein eigenes Domizil gefunden. Cejka erwarb im Dezember ein Haus in Boca Raton/Florida, wo auch der in der Waltrangliste auf Platz 92 abgerutschte Bernhard Langer schon seit längerem sein zweites Zuhause hat. Im Gegensatz zu 2003 hat Cejka in diesem Jahr wieder die Tour-Karte in Europa beantragt, die ihm wegen seines Turniersieges 2002 in Paris zustand, und wird das geforderte Minimum von zwölf Turnieren auf der Europa-Tour spielen. Ohne diese Mitgliedschaft wäre kein Ryder-Cup-Einsatz für ihn möglich.

Sechstagerennen: Erster deutscher Sieg

Kappes, Beikirch und Dörich gewinnen packendes FinaleSechstagerennen: Erster deutscher Sieg

Stuttgart (rpo). Andreas Kappes (Köln), Andreas Beikirch (Titz) und Gerd Dörich (Sindelfingen) haben beim 21. Stuttgarter Sechstagerennen den ersten deutschen Sieg in der Winterbahn-Saison 2003/2004 unter Dach und Fach gebracht. In einem packenden Finale wechselte mehrfach die Führung in der Gesamtwertung zwischen dem deutschen Trio sowie den Schweizern Bruno Risi, Kurt Betschart und Franco Marvulli. Die Weltrekordler Risi/Betschart haben schon in Bremen, München und Dortmund gewonnen und insgesamt 34 Sixdays-Siege auf dem Konto. Mit einem Überraschungsangriff 17 Runden vor Schluss fuhren die Deutschen eine halbe Runde Vorsprung heraus. Davon retteten sie vor den heranstürmenden Schweizern 20 Meter ins Ziel und sicherten sich so auch die Höchstpunktzahl in den letzten beiden Wertungen. Dritte wurden Jean-Pierre van Zyl (Südafrika), Matthew Gilmore (Belgien) und Marty Nothstein (USA) vor der zweiten deutschen Mannschaft mit Frank Kowatschitsch (Marburg) sowie den Düsseldorfer Brüdern Sven und Lars Teutenberg. Insgesamt kamen zu dem Sechstagerennen 50.000 Zuschauer in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit, so Klaus-Dieter Heldmann, Geschäftsführer der veranstaltenden Stuttgarter Messe- und Kongreßgesellschaft mbH, sei nach fünf Jahren Abwärtstrend nicht nur die Wende geschafft, sondern auch der Fortbestand des Rennens gesichert. Nachdem sich bei der Premiere die Dreiermannschaften bewährt hätten, würde dieses System auch im kommenden Jahr (20. bis 25. Januar) beibehalten, kündigte der Sportliche Leiter Roman Hermann an. Radsport, 21. Stuttgarter Sechstagerennen, Endstand: 1. Andreas Kappes/Andreas Beikirch/Gerd Dörich (Köln/Titz/Sindelfingen) 476 Punkte, 2. Bruni Risi/Kurt Betschart/Franco Marvulli (Schweiz) 469, fünf Runden zurück: 3. Jean-Pierre van Zyl/Matthew Gilmore/Marty Nothstein (Südafrika/Belgien/USA) 353, sechs Runden zurück: 4. Sven Teutenberg/Lars Teutenberg/Frank Kowatschitsch (Düsseldorf/Mettmann/Marbach) 250, sieben Runden zurück: 5. Guido Fulst/Thorsten Rund/Alexander Aeschbach (Berlin/Cottbus/Schweiz) 144, neun Runden zurück: 6. Giovanni Lombardi/Marco Villa/Ivan Quaranta (Italien) 222, zwölf Runden zurück: 7. Danny Stam/Robert Slippens/Steven de Neef (Niederlande/Niederlande/Belgien) 173, 8. Jens Lehmann/Erik Weisspfennig/Stefan Steinweg (Leipzig/Waghäusl/München) 150, 27 Runden zurück: 9. Franz Stocher/Roland Garber/Werner Riebenbauer (Österreich) 114, 30 Runden zurück: 10. Stefan Löffler/Jimmy Hansen/Peter Jörg (Stuttgart/Dänemark/Schweiz) 68, 32 Runden zurück: 11. Torsten Wilhelms/Mario Vonhof/Daniel Schlegel (Hannover/Berlin/Pforzheim) 100, 34 Runden zurück: 12. Jan Ott/Christian Bach/Jan Bratkowski (Heilbronn/Meiningen/München) 93, 3. Ronny Lauke/Christian Lademann/Sascha Henrix (Wiesenau/Berlin/Düren) 72

Mode-Discounter Takko will Mitarbeiter offenbar auf Optik prüfen

Kündigungen sollen in Vorbereitung seinMode-Discounter Takko will Mitarbeiter offenbar auf Optik prüfen

Telgte/Hamburg (rpo). Der Mode-Discounter Takko hat sich Ärger eingefangen wegen einer Meldung, er wolle über 50 Jahre alte Mitarbeiter auf Entwicklung und Optik prüfen, um diese gegebenfalls kündigen zu können. Das Unternehme hat den Bericht des Magazins "Stern" dementiert.Takko will sich nach Informationen des "Stern" von über 50 Jahre alten Mitarbeitern trennen. Wie das Magazin am Mittwoch vorab berichtete, enthält das Protokoll einer Takko-Regionalleiter-Sitzung eindeutige Anmerkungen über Kündigungen über 50-Jähriger. Unter dem Punkt Personal zitiert der "Stern": "Mitarbeiter über 50 Jahre sind im Laufe der nächsten drei Monate auf Entwicklung und Optik zu überprüfen. Nicht passende sind nach Abwägung zu kündigen." Die Kündigungen sollen "ab sofort aus betrieblichen Gründen" erfolgen. Der Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Nordrhein-Westfalen, Günter Isemeyer, sagte dem Magazin, ihm sei "so eine Unverschämtheit wie bei Takko noch nicht untergekommen". Takko beschäftigt in Deutschland insgesamt 9300 Mitarbeiter in 670 Filialen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr machte die Modefirma nach eigenen Angaben 673 Millionen Euro Gesamtumsatz. Das Unternehmen wies die Vorwürfe als "nicht zutreffend" zurück. Zwar gebe es wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage Pläne, den Personalbestand insbesondere bei pauschal besteuerten Aushilfen teilweise zu vermindern, teilte Takko mit. Mitarbeiter über 50 Jahre seien aber nur betroffen, wenn bei dieser Personengruppe "die Leistungsbereitschaft und das Interesse an Modetrends" fehle. Takko beschäftigt nach eigenen Angaben 80 festangestellte und 700 Aushilfskräfte, die älter als 50 Jahre sind.

Erik Zabel will Etappe bei der Tour gewinnen

Mailand-San Remo, Tour und OlympiaErik Zabel will Etappe bei der Tour gewinnen

Palma de Mallorca (rpo). Auch nach der Rückkehr von Jan Ullrich zum T-Mobile-Team bleibt für Sprintspezialist Erik Zabel der Start bei der Tour der France eines von drei ganz großen Saisonzielen."Ich sehe mich durchaus im Tourteam für dieses Jahr. Meine Schwerpunkte liegen auf Mailand-San Remo, einem möglichen Etappensieg bei der Tour und den Olympischen Spielen in Athen", erklärte der 33-Jährige im T-Mobile-Trainingslager auf Mallorca und trat damit Mutmaßungen entgegen, in einem nach Ullrichs Wünschen aufgestellten Tourteam sei für ihn als Sprinter kein Platz mehr. Die Weltcupgesamtwertung gehört dagegen nicht mehr zu Zabels vorrangigen Zielen: "Ich sehe in diesem Jahr maximal fünf Weltcuprennen, bei denen ich vorne dabei sein kann. Um einen Paolo Bettini zu schlagen, müssten es wenigstens acht sein", sagte der Weltcupsieger von 2000. Dagegen hat er das Grüne Trikot bei der Tour weiter auf der Rechnung: "Ich werde bei den Sprintwertungen am Anfang mitkämpfen und dann abwägen, welche Chancen auf das Trikot ich habe", so der sechsmalige Gewinner der Punktwertung. In Vorbereitung auf Mailand-San Remo wird Zabel schon Anfang Februar bei der Mallorca-Rundfahrt in die Wettkampf-Saison einsteigen. "Im Moment konzentriere ich mich auf Mailand-San Remo. Was danach an Rennen kommt, ist derzeit noch offen." Als Sieganwärter bei einigen Frühjahrsrennen sieht sich Zabel auch weiter in einer Co-Kapitänsrolle bei T-Mobile: "Jan ist zwar der nominelle Kapitän, aber für ihn wird es ja erst ab Juni richtig ernst." Pevenage erhält VertragEine zusätzliche Stärkung von Ullrichs Position innerhalb des T-Mobile-Teams ist allerdings die Tatsache, dass sein persönlicher Berater Rudy Pevenage trotz ursprünglich anders lautender Aussagen einen offiziellen Zwei-Jahres-Vertrag von T-Mobile erhält. Aufgrund von Differenzen mit Teamchef Walter Godefroot war bislang kein Platz im Team für Pevenage gewesen.

Irak: Erneute Großdemo für baldige Wahlen

Tausende demonstrierenIrak: Erneute Großdemo für baldige Wahlen

Samawa (rpo). Die Demonstrationen in Irak für baldige freie Wahlen reißen nicht ab. Erneut ginge am Mittwoch Tausende Menschen für dieses Ziel auf die Straße.Mehrere tausend Schiiten gingen in der südirakischen Stadt Samawa auf die Straße, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Sie forderten das "Recht des irakischen Volks", sein "Regierungssystem und seine Verfassung" selbst zu bestimmen, wie ein Vertreter des einflussreichen Schiitenführers Großayatollah Ali Sistani zu Beginn des Protestzugs dem AFP-Reporter sagte. Bereits in den vergangenen Tagen waren die Hauptstadt Bagdad und die heiligen Städte Kerbela und Nadschaf Schauplätze von Massendemonstrationen. Die irakische Übergangsregierung soll nach dem Willen des jetzigen Regierungsrats und der US-Zivilverwaltung am 1. Juli ihre Arbeit aufnehmen und von einer Übergangsversammlung gewählt werden. Allgemeine Wahlen sind dagegen laut den Vereinbarungen zwischen den USA und dem Regierungsrat erst für Ende 2005 vorgesehen. Sistani ist einer der prominentesten Gegner dieser Pläne.

Tarifstreit: IG Metall droht Arbeitgebern

IG Metall droht mit WarnstreiksTarifstreit: IG Metall droht Arbeitgebern

München (rpo). Sollten die Arbeitgeber an ihrer Forderung nach einer Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich festhalten, droht die IG Metall mit Warnstreiks. "Damit tragen sie den Konflikt in die Tarifrunde", sagte IG-Metall-Chef Jürgen Peters in einem Interview.Er sei sich "sicher, dass die Beschäftigten sich das nicht gefallen lassen", sagte er der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). Wenn bis zum 28. Januar keine Lösung auf dem Tisch liege, habe man keine andere Chance, als die Verhandlungen mit Druck aus den Betrieben zu beschleunigen. Auch IG-Metall-Vize Berthold Huber warnte die Arbeitgeber, die Handlungsfähigkeit der Gewerkschaft zu unterschätzen. "Streik ist für uns kein Selbstzweck. Aber wir können, wenn wir müssen", versicherte der IG-Metall-Vize. Am 28. Januar endet die Friedenspflicht, dann kann die IG Metall streiken. Peters forderte die Arbeitgeber auf, am kommenden Freitag zum Auftakt der dritten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen. Dieses dürfe allerdings nicht Lohnerhöhungen von maximal 1,4 Prozent vorsehen. "Wenn das Angebot diese Dimension haben sollte, dann kann ich den Arbeitgebern nur empfehlen, es in der Tasche zu lassen, denn sie machen sich bei den Arbeitnehmern lächerlich", sagte er. Das würde im Schnitt nämlich eine Erhöhung von 30 Euro im Monat bedeuten. "Das wäre ein Skandal. Unsere Mitglieder erwarten mehr", sagte der Gewerkschaftschef. Unanständige ForderungDie Gesamtmetall-Forderung nach unbezahlter Mehrarbeit hält Huber für unanständig. Eine Verlängerung der Arbeitszeiten ohne Bezahlung sei darüber hinaus auch "beschäftigungspolitisch kontraproduktiv", sagte Huber in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des Wirtschaftsmagazins "Focus Money". Gegen Mehrarbeit, die von den Betriebsräten vereinbart werden könne, habe er jedoch nichts. "Das ist heute schon Praxis", sagte der Gewerkschafter. In der Frage nach der Laufzeit des kommenden Tarifvertrags zeigte Huber sich kompromissbereit. "Wir wollen zwölf Monate. Aber dieser Zeitraum stellt für uns kein Tabu dar", sagte er.

Iran: Rücktrittswelle in der Regierung

Iranische Minister und Vize-Präsident reichen Rücktritt einIran: Rücktrittswelle in der Regierung

Teheran (rpo). Der Streit in Iran um den Ausschluss Tausender Kandidaten von der iranischen Parlamentswahl hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Mehrere Minister und der stellvertretende Präsident haben ihren Rücktritt eingereicht.Einen Monat vor den Parlamentswahlen in Iran haben Reformpolitiker den Druck auf den konservativen Klerus verstärkt. Mehrere Minister und der stellvertretende Präsident Mohammed Ali Abtahi reichten am Mittwoch ihren Rücktritt ein, der wirksam werde, wenn der konservative Wächterrat den Ausschluss tausender Kandidaten nicht rückgängig mache, erklärte Abtahi. Innenminister Abdolwahed Mussawi-Lari warf dem Rat vor, nichts zu unternehmen, um die Krise beenden. Präsident Mohammed Chatami versprach erneut, sich gegen die Ablehnung der Kandidaten einzusetzen. Abtahi bekräftigte eine Drohung Chatamis, der in der vergangenen Woche mit dem geschlossenen Rücktritt aller Reformer gedroht hatte; die Reformer stellen neben dem Präsidenten auch die Regierung und die Mehrheit im Parlament. Derzeit überprüft der Wächterrat, der als eine Art islamisches Verfassungsgericht das mächtigste Gremium im Land ist, auf Anordnung des obersten geistlichen Führers Ayatollah Ali Chamenei den Ausschluss der zumeist reformorientierten Politiker erneut. Die Weisung Chameneis könne dem Land den Weg aus der "Krise" zeigen, sagte Abtahi. Vorwürfe an den WächterratDer mit der Organisation der Wahl betraute Mussawi-Lari warf dem Wächterrat Verschleppung vor. "Wir haben von Seiten des Wächterrats nichts gesehen, was in die Richtung der Anweisungen des obersten geistlichen Führers geht", sagte der zu den Reformern zählende Minister der studentischen Nachrichtenagentur Isna. Dem Wächterrat werde eine Liste mit 618 Kandidaten übergeben, deren Kandidatur zunächst gebilligt worden sei und die dann wieder ausgeschlossen worden seien. "Wir fordern ihn (den Wächterrat) auf, diese Liste in einer Geste des guten Willes zu bestätigen", sagte Mussawi-Lari. Freie Wahlen unter Beteiligung des Volkes seien nur "mit freiem Wettbewerb" möglich, und wenn die Wähler "eine breite Wahl" hätten, schrieb Chatami in einem am Dienstag von der Nachrichtenagentur Irna veröffentlichten offenen Brief an die Reformkoalition. Er werde seine Befugnisse vollständig nutzen, "um dieses Ziel zu erreichen". Chatami zeigte sich zuversichtlich, dass die Intervention Chameneis beim Wächterrat Wirkung zeigen und das Gremium seine Entscheidung zurücknehmen werde. Kandidaten protestieren gegen WahlausschlussNach Angaben der zentralen Kommission der Wahlausschüsse reichten bislang 3100 Kandidaten Protest gegen ihren Ausschluss von der Parlamentswahl ein. Insgesamt schlossen die vom Wächterrat abhängigen Wahlausschüsse 3605 der 8157 Kandidaten aus. Als Grund wurden in den meisten Fällen "Verstöße gegen den Islam" genannt. Betroffen waren vor allem Reformpolitiker. Nach heftigen Protesten hatte Chamenei in der vergangenen Woche die Überprüfung der Ausschlüsse angeordnet. Der Wächterrat soll nun um den 12. Februar eine endgültige Kandidatenliste veröffentlichen, nur eine gute Woche vor der Wahl am 20. Februar. Politiker aus den Reihen der Reformer unterstellen dem Rat, durch die späte Bekanntgabe den Wahlkampf unliebsamer Politiker verhindern zu wollen.

Aktionärsschützer erwarten keine Verurteilung

Mannesmann-ProzessAktionärsschützer erwarten keine Verurteilung

Hamburg/Düsseldorf (AP). Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, erwartet im Mannesmann-Prozess Freisprüche oder die Einstellung der Verfahren. Hocker sagte dem NDR am Mittwoch: "Ich meine, das ist jetzt sinnvoll, dass wir mal ein klärendes Gewitter in diesem Bereich in Deutschland bekommen." Er glaube aber nicht, dass es zu einer Verurteilung der einzelnen Angeklagten kommen werde. Schließlich sei es im Bereich der Aufgaben des Aufsichtsrates, über die Managervergütung zu entscheiden. "Und das haben sie gemacht, und wenn sie auch unangemessen hoch entschieden haben, das mag ja sein, ist dieses aber für mich noch nicht strafrechtliche Untreue", sagte der Aktionärsschützer. Hocker, der auch Mitglied in der Cromme-Kommission für den Deutschen Corporate Governance Codex (Regeln zur guten Unternehmensführung) ist, betonte: Der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser, der rund 66 Millionen Mark erhalten hatte, habe "zumindest den Wert des Unternehmens um 144 Milliarden Mark erhöht. Wenn man diese 144 Milliarden Mark vergleicht mit den 66 Millionen, dann relativiert sich das alles". Insgesamt ist eine solche Debatte um Abfindungen nach Hockers Ansicht nur in Deutschland vorstellbar. "In der Schweiz, in den USA besonders, aber auch in England, kann man sich so eine Debatte angesichts eines so erfolgreichen Ergebnisses für Aktionäre nicht vorstellen." Für ihn sei das Verwerflichste, dass der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk auch 6 Millionen bekommen habe. "Dieses hätte an sich über die Hauptversammlung nach dem deutschen System gehen müssen, das ist für mich das Verwerflichste in diesem Bereich." Hocker berichtete zudem: "Wir haben vor kurzem eine Studie erstellt und da haben wir gesehen, dass im Durchschnitt die Manager der größten deutschen Unternehmen im Jahr Fixum plus Tantieme 1,25 Millionen Euro bekommen haben." Normalerweise sei die Abfindung in der Höhe des Vertrages. "Wenn also ein Vertrag zum Beispiel noch drei Jahre dauert, dann werden die drei Jahre vorab ausgezahlt plus einem gewissen Lästigkeitswert, mit dem man sich die Verschwiegenheit des ausgeschiedenen Managers erkauft."

VW-Gesetz: Brüssel verschiebt Entscheidung

Wegen ZeitmangelsVW-Gesetz: Brüssel verschiebt Entscheidung

Brüssel (rpo). Eine Entscheidung über eine Verschärfung des Verfahrens gegen Deutschland wegen des umstrittenen VW-Gesetzes hat die EU-Kommission verschoben. Grund sei Zeitmangel.Ein Kommissionssprecher sagte am Mittwoch in Brüssel, Grund sei lediglich Zeitmangel gewesen. Die Kommission habe zunächst andere Themen besprochen, dann hätten die 20 Kommissare zum Neujahrsempfang des belgischen Königs Albert II. gehen müssen. Es habe keine Diskussion zu dem Gesetz gegeben, das Thema werde aber aller Voraussicht nach bei der Kommissionssitzung am Mittwoch kommender Woche behandelt, sagte der Sprecher des zuständigen EU-Binnenmarktkommissars Frits Bolkestein. Verfahren bereits im März 2003 eingeleitetEingeleitet hatte die Brüsseler Behörde das Verfahren bereits im März vergangenen Jahres. Die Bundesregierung sowie das Land Niedersachsen hat die Kritik der EU-Kommission bislang stets zurückgewiesen. Bolkestein strebt nun die zweite Stufe des Verfahrens an. Er sieht in dem Gesetz zum Schutz des Wolfsburger Autobauers vor feindlichen Übernahmen eine Behinderung des freien Kapitalverkehrs in der EU. Räumt Deutschland die Bedenken der EU-Kommission nicht aus, droht eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg. Nach dem 1960 erlassenen Gesetz darf kein Aktionär mehr als 20 Prozent der Stimmen in der Hauptversammlung geltend machen, selbst wenn er mehr Anteile besitzt. Das Land Niedersachsen hält rund 18 Prozent der VW-Aktien.

Nintendo: Neue Spielkonsole mit zwei Bildschirmen

Befreiungsschlag für flauen Spielemarkt erhofftNintendo: Neue Spielkonsole mit zwei Bildschirmen

Tokio (rpo). Für den japanischen Videospielhersteller Nintendo soll es ein Sprung aus der Krise sein: Eine mobile Spielkonsole mit zwei Flüssigkristallbildschirmen. Im Mai will der Konzern seine Neuerung vorstellen.Die neue Konsole mit dem vorläufigen Namen "Nintendo Double Screen" soll im Mai auf der Elektronikmesse E3 im kalifornischen Los Angeles vorgestellt und bis Ende des Jahres weltweit vermarktet werden, wie das Unternehmen am Mittwoch in Tokio mitteilte. "Diese neue Spiele-Hardware ist anders als alle anderen", sagte ein Nintendo-Sprecher. "Sie mit GameCube, PlayStation oder X-Box zu vergleichen hieße, eine Waschmaschine mit einem Kühlschrank zu vergleichen." Von der Doppelbildschirm-Konsole erhofft sich der Konzern einen Befreiungsschlag für den Weltmarkt für Videospiele. Allein in Japan sei der Branchenumsatz von 583 Milliarden Yen (4,3 Milliarden Euro) im Jahr 1997 binnen fünf Jahren auf 337 Milliarden Yen eingebrochen, sagte der Nintendo-Sprecher. Für die neue Konsole, die den Angaben zufolge nur für jeweils einen Spieler gedacht ist, werde von Nintendo und anderen Anbietern bereits Spiele-Software entwickelt.

Effenberg plant Hochzeit im kleinen Kreis

Ex-Frau von Strunz will ganz in Weiß heiratenEffenberg plant Hochzeit im kleinen Kreis

München (rpo). Stefan Efenberg ist noch nicht lange geschieden, da will er die gewonnen Freiheit auch schon wieder aufgeben. Allerdings will er die Hochzeit mit seiner Verlobten Claudia Köhler nur im kleinen Kreis feiern."Es soll ein kleines Fest mit all' unseren Kindern, der Familie und den engsten Freunden werden", sagte Effenberg der Illustrierten "Bunte". Vermutlich solle die Feier im Sommer in Florida stattfinden. Er wolle der 38-Jährigen außerdem den Wunsch erfüllen, "ganz in Weiß" zu heiraten, sagte der 35-Jährige. Nach Angaben von Köhler will das Paar "spätestens im April" gemeinsam nach Florida ziehen. Effenbergs Vertrag in Katar läuft im April aus. Er will nach eigenen Worten zunächst abwarten, ob er seine Fußballerlaufbahn noch um ein Jahr verlängern kann oder in Amerika neu anfängt. "Ich freue mich darauf, endlich mit Claudia zusammenzuleben. Es ist schön, eine gemeinsame Zukunft zu planen", sagte Effenberg.

Trainer-Top 10 : Magath besser als Hitzfeld

Stuttgarter Coach belegt Rang sechsTrainer-Top 10 : Magath besser als Hitzfeld

Wiesbaden (rpo). Bei der Wahl zum Welt-Klub-Trainer hat Felix Magath vom VfB Stuttgart seinen Kollegen Ottmar Hitzfeld (Bayern München) weit hinter sich gelassen. Zum weltbesten Trainer wurde ein Argentinier ernannt. Magath belegte bei dem von der Internationalen Föderation für Fußball-Geschichte und Statistik (IFFHS) organisierten Votum Rang sechs und war damit neun Plätze besser als Hitzfeld. Weitere deutsche Fußballlehrer kamen nicht in die "Top 20". Zum besten Trainer wählten Experten aus 83 Ländern zum zweiten Mal nach 2000 den Argentinier Carlos Bianchi von Weltpokalsieger Boca Juniors Buenos Aires vor dem Italiener Carlo Ancelotti von Champions-League-Sieger AC Mailand. Dritter wurde Ancelottis Landsmann Marcello Lippi vom italienischen Meister Juventus Turin. Hitzfeld hatte die Wahl 1997 und 2001 nach den Champions-League-Erfolgen mit Borussia Dortmund und Bayern München gewonnen.

Simone Kahn hat einen Neuen

Oliver Kahn ist seiner Ehefrau dankbarSimone Kahn hat einen Neuen

München (rpo). Obwohl Oliver Kahn seine Frau Simomne wegen einer anderen verlassen hat, ist er ihr noch immer sehr dankbar. Zum Beispiel für seine Karrier oder auch für die Kinder. Simone ihrerseits hat auch Grund zum Strahlen. Sie soll nämlich einen Neuen haben."Ich weiß es sehr zu schätzen, was sie mir alles ermöglicht hat. Ohne Simone hätte ich diese Karriere nicht gemacht", sagte der 34-jährige Nationaltorhüter der Illustrierten "Bunte". "Sie hat mir auch zwei wunderschöne Kinder geschenkt." Obwohl er seine Frau wegen seiner 22-jährigen Freundin Verena Kerth verließ, trägt er immer noch den Ehering. Vielleicht trage er ihn, um die 17 gemeinsamen Jahre "in aller Ruhe aufzuarbeiten", sagte Kahn. "Wir gehen respektvoll miteinander um", und er könne seine Kinder täglich sehen.Simone Kahn ihrerseits hat wieder Grund zum Strahlen. Die 33-Jährige hat nach Medienberichten vor wenigen Wochen den Versicherungsmakler Thomas S. (38) kennen gelernt. Beide sollen sich im Kindergarten ihrer Sprösslinge begegnet sein. Seitdem träfen sie sich regelmäßig. "Ja, es stimmt", sagte der 38-Jährige, der auch verheiratet sein soll, der Münchner "Abendzeitung".

Rau-Nachfolge: Schröder umgarnt Töpfer

Schröder setzt Opposition unter DruckRau-Nachfolge: Schröder umgarnt Töpfer

Nairobi (rpo). Während seiner Afrika-Reise hat Bundesklanzler Gerhard Schröder lobende Worte zu einer möglichen Kandidatur Klaus Töpfers als Rau-Nachfolger gefunden. Überdies drängt er die Opposition zu einer schnellen Entscheidung für einen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten.Die Diskussion heizten auch Spekulationen an, wonach die SPD mit der FDP die Möglichkeit sondiert, sich auf einen auch von den Grünen wählbaren liberalen Kandidaten zu verständigen. Nach einem Treffen mit Töpfer, dem Leiter der UN-Umweltbehörde (UNEP), in Nairobi warnte der Kanzler davor, durch eine zögerliche Diskussion mögliche Bewerber zu "verheizen" und aus parteitaktischen Gründen das Amt zu beschädigen. Mit Verweis auf die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung mahnte er Union und FDP, sich "verantwortungsvoller" zu verhalten. Die Kandidatenfrage sei aber nicht Thema des Gesprächs mit Töpfer gewesen. Auf Fragen sagte Schröder, Töpfer sei "für jedes denkbare Amt qualifiziert - international und national". Er würdigte seine "moralische und persönliche Integrität" und "außerordentlich erfolgreiche Arbeit" in Nairobi. Als wohlwollende Unterstützung für Töpfer wollte Vize-Regierungssprecher Hans Langguth Schröders Worte nicht verstanden wissen. Der Kanzler sei der Meinung, dass sich die Union jetzt irgendwann festlegen müsse, erklärte er in Berlin und bekräftigte, dass sich Schröder eine Frau als Staatsoberhaupt vorstellen könne.Töpfer dürfte auf grüne Stimmen hoffenTöpfer zählt nach Fraktionsvize Wolfgang Schäuble zu den Favoriten in der Debatte um einen Unionskandidaten und könnte im Gegensatz zu diesem sogar auf Stimmen der Grünen hoffen. Deren Vorsitzender Reinhard Bütikofer stellte sich ausdrücklich hinter Schröders Würdigung: "Ich kann dem Bundeskanzler in keiner Weise widersprechen." Töpfer selbst wollte sich nicht äußern. "Ich sitze hier nicht auf gepackten Koffern", erklärte er lediglich. Kenia sei ein schönes Land. Er fügte aber hinzu: "Man ist natürlich lieber in Deutschland." Die Union will sich erst im März festlegen; die FDP hält sich die Option eines eigenen Bewerbers offen. Der "Tagesspiegel" berichtete über Sondierungsgespräche zwischen SPD und FDP mit dem Ziel, mit einem gemeinsamen Kandidaten einen Unionspolitiker zu verhindern. FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper sagte, offizielle Kontakte zur SPD in dieser Frage gebe es nicht. Die FDP werde ihre Entscheidung nicht an parteipolitische Kriterien binden. Sie sei aber "nicht im Zugzwang" und wolle die Hamburg-Wahl abwarten.FDP-Frau im GesprächDer JU-Vorsitzende Philipp Mißfelder forderte die Freidemokraten auf, einen Kandidaten der Union zu unterstützen. Sie sei die stärkste politische Kraft in Deutschland, und deshalb müsse ein Unionskandidat Bundespräsident werden, sagte er laut "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe). Der Chef der Jungen Liberalen, Daniel Bahr, widersprach im selben Blatt und erinnerte Mißfelder, dass die Union in der Bundesversammlung einen Partner brauche. Er schloss nicht aus, dass die FDP-Politikerin Cornelia Schmalz-Jacobsen nominiert werde. Er höre, dass sie "in der rot-grünen Koalition große Sympathien genießt". Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) brachte erneut seine Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski ins Gespräch. Ihre - gegen Johannes Rau gescheiterte - Bewerbung 1999 sei "eine vorzügliche Kandidatur" gewesen, sagte er der Wochenzeitung "Rheinischer Merkur".

T-Com will Telefonnetz auf Internet umstellen
T-Com will Telefonnetz auf Internet umstellen

Deutlich früher als Marktforscher erwartenT-Com will Telefonnetz auf Internet umstellen

Hannover (rpo). Die Festnetzsparte der Deutschen Telekom T-Com will ihr Telefonnetz in den kommenden Jahren komplett auf Internet-Technologie umstellen. Das sagte T-Com-Bereichsvorstand Roland Kittel der Zeitschrift Technology Review in der aktuellen Ausgabe. Ein genauer Zeitplan liege noch nicht vor, die Umstellung solle aber deutlich vor dem Jahr 2020 abgeschlossen sein. Marktforscher erwarten, dass bis zu diesem Zeitpunkt, jeglicher Telefonverkehr in Europa über das Internet abgewickelt werden dürfte. Zur Begründung für den Umstieg sagte Kittel, er ermögliche "eine günstigere Produktion". Hintergrund ist die Tatsache, dass bei Internet-Telefonie Leitungen nur so stark belastet werden, wie sie tatsächlich genutzt werden, weil sie nicht mehr exklusiv zwischen zwei Gesprächspartner geschaltet werden müssen. Zudem benötigt die erforderliche Netztechnik aus dem Computer-Bereich wenig Platz und Strom und dürfte mittelfristig auch in der Anschaffung billiger sein. Hinzu kommt die Möglichkeit, Sprache nahtlos mit anderen Datendiensten zu verzahnen. Bei der Internet-Telefonie neuen Typs erhalten die Kunden eine gewöhnliche Festnetz-Rufnummer, können jedes normale Telefon auf der Welt anwählen und sind selbst ebenfalls wie mit einem herkömmlichen Telefon erreichbar. Erste Dienste dieser Art für Privatkunden sind in Deutschland bereits auf dem Markt. T-Com dagegen will noch abwarten: "Es macht für uns technisch keinen Sinn, das jetzt anzubieten. Wir hätten Investitionen, mit denen wir keinen Qualitäts- oder Preisvorteil erreichen würden", sagte Kittel.

Mannesmann-Prozess unterbrochen
Mannesmann-Prozess unterbrochen

Anklage soll nachgebessert werdenMannesmann-Prozess unterbrochen

Düsseldorf (dto). Einer der bedeutesten Wirtschaftsprozesse in der Geschichte hat am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Landgericht begonnen und wurde gleich unterbrochen. Die Verteidigung bemängelte in einem Antrag, dass die Anklageschrift in ihrer aktuellen Fassung nicht dem Eröffnungsbeschluss entspreche und damit gesetzeswidrig sei. Dies gelte für die Anklagevorwürfe gegen Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser und Dietmar Droste, der in der Direktionsabteilung des Konzerns für die Vertragsangelegenheiten der Vorstände zuständig war. Unter großem öffentlichen Interesse müssen sich im Düsseldorfer Mannesmann-Prozess seit Mittwoch der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser, sein Ex-Aufsichtsratschef Joachim Funk und der frühere IG Metall-Chef Klaus Zwickel sowie zwei weitere Angeklagte gegen den Vorwurf der Untreue oder Beihilfe dazu verteidigen. Die Beschuldigten zeigten sich zu Prozessbeginn zuversichtlich. Ackermann wirkte aufgeräumt und sprühte vor Energie. Er sagte lediglich: "Das ist das einzige Land, wo die, die erfolgreich Werte schaffen, deswegen vor Gericht stehen." Esser erklärte: "Ich werde nicht die Einstellung des Verfahrens beantragen, weil ich mich sehr korrekt verhalten habe und wir jetzt hier sind, um das festzustellen." Funk zeigte sich auch gelassen und meinte, er "vertraue in den deutschen Rechtsstaat". Die Angeklagten sollen die 180 Milliarden Euro teure Übernahme des Technologiekonzerns durch den Mobilfunkriesen Vodafone Anfang 2000 benutzt haben, um Managern und Ex-Vorständen des Unternehmens ungerechtfertigte Abfindungen in Höhe von fast 60 Millionen Euro zuzuschieben. Untreue kann mit Haftstrafen bis zu zehn Jahren bestraft werden. Kurz nach Verhandlungsbeginn erste Unterbrechung Die Verhandlung wurde bereits nach wenigen Minuten wieder unterbrochen. Die Verteidigung des Ex-Mannesmann-Personalvorstands, Dietmar Droste, erklärte, die Anklage entspreche nicht dem Eröffnungsbeschluss der Kammer und sei gesetzeswidrig. Den Antrag, die Anklage gar nicht erst vorzutragen, lehnte das Gericht aber ab.Staatsanwalt Johannes Puls warf Esser und Funk vor, sie seien am 31. Januar 2000 überein gekommen, sich auf Kosten der Mannesmann AG "unrechtmäßig zu bereichern". Vodafone sei aber in den folgenden Verhandlungen nicht bereit gewesen, die von Esser und Funk angestrebten Sonderzahlungen selbst zu leisten. Andererseits sei das Unternehmen aber bereit gewesen, Sonderzahlungen, die von Mannesmann selbst vor der Übernahme geleistet würden, "nicht entgegenzuwirken".Funk und Esser hätten deshalb noch am 4. Februar 2000 einen Beschluss des Aufsichtsratspräsidiums veranlasst, der zusätzlich zu den normalen Abfindungen Prämien von rund 63 Millionen Mark zusagte. Esser seien so "innerhalb weniger Minuten" Anerkennungsprämien von 31,5 Millionen Mark zugesagt worden. "Funk billigte sich selbst rund 9 Millionen Mark zu", sagte Puls. Ex-IG-Metall-Chef Zwickel warf der Staatsanwalt vor, die Zahlungen durch seine Teilnahme an den Sitzungen erst ermöglicht zu haben. Ohne seine Unterschrift hätten die 30 Millionen Prämie für Esser nicht ausgezahlt werden können: "Zwickel hätte die Auszahlung verhindern können und müssen, indem er den Umlaufbeschluss nicht unterzeichnete." Die Pensionsabfindungen von rund 61 Millionen an Ex-Vorstände beziehungsweise deren Hinterbliebene seien "mindestens in der Höhe, wenn nicht insgesamt, unrechtmäßig." Puls sagte auch, Grund und Anlass für die von Esser erstrebten Zahlungen sei allein die Befürwortung einer freundlichen Übernahme gewesen. Esser-Anwalt Sven Thomas reagierte darauf: "Das ist nichts anderes als die Formulierung einer Käuflichkeit." Dabei habe die Kammer diesen Vorwurf bereits durch einen Beschluss aus dem Weg geräumt. "Für die Hygiene dieses Verfahrens ist es von großer Bedeutung, dass dieser Vorwurf hier vom Tisch kommt." Der Prozess ist bis Ende Juni terminiert.

Bestechungsanklage gegen Scharon?

Israelischer Geschäftsmann soll Scharon bestochen habenBestechungsanklage gegen Scharon?

Tel Aviv (rpo). Vermutlich steht dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon bald eine Anklage wegen Bestechung ins Haus. Ein Geschäftsmann soll ihm tausende Dollar gezahlt haben. Gegen ihn wird seit Mittwoch vor Gericht verhandelt. Der Druck auf Scharon wird nun größer. Unterdessen haben israelischen Streitkräfte ihre Offensive im Flüchtlingslager Rafah im Gazastreifen fortgesetzt. Wegen Bestechung des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon ist am Mittwoch Anklage gegen einen Geschäftsmann erhoben worden. In der Anklageschrift heißt es, der Immobilien-Unternehmer David Appel habe mehrere hunderttausend Dollar an Scharon gezahlt, damit dieser sich in seiner Zeit als Außenminister 1999 für ein Immobilienprojekt in Griechenland einsetze. Außerdem sei es um Bauland in der Nähe von Tel Aviv gegangen, sowohl vor als auch während Scharon das Amt des Regierungschefs innehatte. Die Klage gegen Appel setzt Scharon weiter unter Druck. Es ist nun wahrscheinlicher, dass auch gegen ihn Klage erhoben wird und er möglicherweise das Amt des Ministerpräsidenten niederlegen muss. In der Klage hieß es weiter, Appel habe wegen des Projekts in Griechenland auch den heutigen stellvertretenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert bestochen, der Ende der 90er Jahre Bürgermeister von Jerusalem war. Scharons Sohn Gilad soll mehrere hunderttausend Dollar für Beratertätigkeiten erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte, auch diese Beträge seien als Bestechung Scharons zu werten. Das Büro des Ministerpräsidenten äußerte sich nicht öffentlich zu der Klage. Gegen Scharon wird bereits wegen mutmaßlicher illegaler Wahlkampffinanzierung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Scharon während des Machtkampfs um den Vorsitz seiner Likud-Partei 1999 eine Spende von 1,5 Millionen Dollar von ausländischen Geschäftsleuten erhielt. Die Opposition forderte den Regierungschef am Mittwoch zum Rücktritt auf.Israel intensiviert Gaza-OffensiveDie israelischen Streitkräfte haben am Mittwochmorgen ihre Offensive im Flüchtlingslager Rafah im Gazastreifen fortgesetzt und zahlreiche Häuser und eine Moschee niedergerissen. Von Schüssen der Soldaten wurde eine 31 Jahre alte Frau getötet, wie Ärzte berichteten. Zwei Jungen und eine weitere Frau seien von den Kugeln schwer verletzt worden. Nach Militärangaben wurde bei der Aktion ein Tunnel zerstört, durch den Waffen aus Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt worden seien. In den vergangenen Tagen rissen die israelischen Truppen in dem Flüchtlingslager die Häuser von 400 Menschen ein. In dem Lager am südlichen Ende des Gazastreifens kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen. Nach israelischer Darstellung wurden die nun zerstörten Gebäude von palästinensischen Heckenschützen benutzt. Zehn palästinensische Familien nahe der jüdischen Siedlung Kfar Darom erhielten derweil Räumungsanordnungen der israelischen Streitkräfte, wie die palästinensischen Behörden bekannt gaben. Den Familien sei erklärt worden, dass ihr Land zur Errichtung israelischer Sicherheitsanlagen benötigt werde. Mehrere Menschenrechtsgruppen legten Beschwerde ein. Jüdische Siedler konterkarieren Abbau illegaler AußenpostenIm Westjordanland konterkarierten radikale jüdische Siedler am Mittwoch den Abbau ihres illegalen Außenpostens: Nur wenige Stunden, nachdem Soldaten die Mauer eines Gebäudes abgetragen hatten, das den Siedlern als Synagoge diente, wurde sie von ihnen wieder aufgebaut. "Freiwillige haben damit begonnen, Latten und anderes Material zu sammeln und das Gebäude wieder herzurichten", sagte einer der Siedler, David Iwri, am Morgen im Militärrundfunk. In dem Gebäude sollte ein Seminar zum Studium der Lehren der antiarabischen Kach-Bewegung untergebracht werden. Die Gruppierung ist in Israel verboten und wird von den USA als terroristische Organisation eingestuft. Am Nachmittag rückten die Soldaten abermals an, um die neu errichteten Mauern wieder einzureißen. Die Siedler hinderten sie jedoch daran. Sie forderten die Vorlage einer richterlichen Anordnung, wie der Rundfunk berichtete. Die Soldaten kündigten an, ein entsprechendes Dokument zu besorgen. In dem Außenposten West Tapuah war es zuvor zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und rund 150 Siedlern gekommen. 23 Siedler wurden vorübergehend festgenommen, die meisten aber kurz darauf wieder freigelassen. Gemäß dem internationalen Friedensplan (Road Map) ist Israel zum Abbau Dutzender derartiger Siedlungen verpflichtet. Bislang verhielt sich die Regierung von Ministerpräsident Ariel Scharon jedoch zögerlich, um die Unterstützung der radikalen Kräfte nicht zu verlieren.

Mette-Marit bringt gesunde Tochter zur Welt

Mädchen wird erste Thronfolgerin des modernen NorwegenMette-Marit bringt gesunde Tochter zur Welt

Oslo (rpo). Begleitet von einer Polizeieskorte wurde die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit in der Nacht zu Mittwoch von ihrem Ehemann Prinz Haakon ins Krankenhaus gebracht. Dort brachte sie eine gesunde Tochter zur Welt.Etwa fünf Stunden nach der Einlieferung ins Krankenhaus erblickte das Mädchen das Licht der Welt. In einer Stellungnahme des Palastes hieß es, Mutter und Tochter seien bei guter Gesundheit. Zur Feier der Geburt sollten in Norwegen die Flaggen auf allen öffentlichen Gebäuden gehisst und Salutschüsse abgegeben werden. Gemäß der Verfassung wurde zunächst dem Parlamentspräsidenten die gute Nachricht überbracht. "Die Geburt ist ein historisches Ereignis, weil dies das erste Mal ist, dass die Tochter eines norwegischen Kronprinzen als Erbin des Throns geboren ist", sagte Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik. Das neugeborene Mädchen soll einmal als erste Königin in fast 600 Jahren zugleich Staatsoberhaupt des Landes werden. Haakon wird seinem Vater König Harald V. auf dem Thron folgen. Seine ältere Schwester Prinzessin Martha hat nach dem bei ihrer Geburt gültigen Gesetz keinen Anspruch auf den Thron. Das Gesetz wurde jedoch 1990 geändert, so dass Haakons Tochter jetzt die erste Thronfolgerin des modernen Norwegens wird. Die 29-jährige Mette-Marit hat bereits einen Sohn aus einer früheren Beziehung. Der kleine Marius trägt jedoch keinerlei Titel und kann nicht König werden. Prinz Haakon und die bürgerliche Mette-Marit Tjessem-Hoiby hatten im August 2001 geheiratet. Haakon hat seit Anfang Dezember die Pflichten des Königs übernommen, weil sein Vater sich einer Krebsoperation unterziehen musste. Er will Erziehungsurlaub nehmen.

Dortmund weiter unter Druck

Trainingsgelände bisher nicht errichtetDortmund weiter unter Druck

Dortmund (rpo). Bundesligist Borussia Dortmund steht weiter unter Druck: Die Westfalen sind bisher einer Vorgabe nicht nachgekommen, wonach bis spätestens 2002 ein Trainingsgelände mit drei Rasenplätzen hätte gebaut werden müssen. Insider vermuten, die momentane Finanznot des BVB sei dafür verantwortlich.Der finanziell angeschlagene Bundesligist Borussia Dortmund gerät mit dem Bau eines Trainingszentrums unter Druck. Bisher sind die Westfalen der Vorgabe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL), wonach Erstligisten bis spätestens 2002 ein Trainingsgelände unter anderem mit drei Rasenplätzen nachweisen müssen, nicht gefolgt. Die Borussen wollen jedoch nach Informationen der Dortmunder Ruhr Nachrichten noch in der ersten Jahreshälfte mit der Errichtung des Zentrums für 10 bis 12 Millionen Euro beginnen. Dass erst verspätet mit dem Bau auf einem alten Kasernengelände im Stadtteil Brackel begonnen wird, liege nicht in der Verantwortung der Borussen, erklärte Präsident Gerd Niebaum. Die Entmunitionierung des Geländes habe für die Verzögerungen gesorgt. Insider vermuten jedoch, die momentane Finanznot sei dafür verantwortlich. Inzwischen ist die Reinigung des Geländes abgeschlossen, der Kaufvertrag für das Grundstück mit dem Bundesvermögensamt seit langem unterschriftsreif. BVB-Manager Michael Meier kündigt den Abschluss für die nächsten Wochen an. Lizenzentzug drohtErsparen kann sich der BVB die Investition langfristig auf keinen Fall. Im schlimmsten Fall droht sogar der Entzug der Lizenz, auch wenn es zuletzt immer wieder Sondergenehmigungen gab. Über die Einhaltung der "Richtlinien für die Unterrichtung und Unterhaltung von Leistungszentren der Teilnehmer der Lizenzligen" wacht eine gemeinsame Kommission von DFL und DFB. Obwohl die Frist für die Auflage vom BVB lange überschritten ist, mussten aber nach DFB-Angaben bislang keine Strafgebühren gezahlt werden. Man habe sich mit der Vorlage des Bauantrags als Nachweis für die Bemühungen zufrieden gegeben, erklärte BVB-Manager Michael Meier.

"Spirit"-Zwilling "Opportunity" im Anflug
"Spirit"-Zwilling "Opportunity" im Anflug

Fußballgroßer Felsen soll angebohrt werden"Spirit"-Zwilling "Opportunity" im Anflug

Pasadena (rpo). Der Marsroboter "Spirit" bereitet der NASA weiterhin Freude. Die Erkundung der Oberfläche des roten Planeten wurde auch am Dienstag planmäßig fortgesetzt. Als nächstes soll "Spirit" einen Stein anbohren. Unterdessen läuft für die geplante Landung des "Spirit"-Zwillings alles glatt.Vorgesehen war zunächst die Analyse eines spitzen Felsbrockens, den die Wissenschaftler auf den Namen "Adirondack" getauft haben. "Spirit" soll zunächst mit seinem Greifarm mikroskopische Aufnahmen der Felsoberfläche machen und spätestens am Mittwoch in das Gestein hineinbohren. "Der fußballgroße Stein ist vermutlich aus Basalt", sagte Dave Des Marais aus dem Forschungsteam der amerikanischen Weltraumbehörde NASA. "Er ist eine Art Zeitkapsel, in der er seine Entstehungsgeschichte aufbewahrt hat." Für Dienstag wurden auch noch erste Ergebnisse einer Bodenanalyse erwartet, die die Marssonde machte, seit sie am Donnerstag vom Landegerät rollte. Bislang hat "Spirit" rund sechs Meter zurückgelegt. Nachdem die Analyse von "Adirondack" abgeschlossen ist, soll sich der Rover ein Stückchen feinkörnigen Bodens in einem Meter Entfernung ansehen, sagte Des Marais. Derweil läuft für die Landung von "Spirit"-Zwilling "Opportunity" alles nach Plan, wie der Leiter der Mission, Mark Adler, mitteilte. Der zweite Marsrover soll am Samstag in Meridiani Planum landen, das ist auf der vom Gusev-Krater entgegengesetzten Marsseite. In dem Krater landete "Spirit" am 3. Januar. Die beiden Sonden sollen herausfinden, ob auf dem Roten Planeten einst ein wärmeres Klima herrschte und womöglich Leben möglich war.

KFC: Ohne Eraslan und Evers

Testspiele vor dem Pokalknüller gegen DüsseldorfKFC: Ohne Eraslan und Evers

Krefeld (RP). Ein bißchen neidisch blickt KFC-Trainer Pele Wollitz zur Düsseldorfer Fortuna, den Pokalgegner am 20. Februar. Denn der KFC muss sich in der Vorbereitung mit Testspielen begnügen.Während die Fortuna bis dahin schon drei Oberligaspiele hinter sich hat (nur die Regionalliga beginnt später!), müssen sich die Uerdinger mit Testspielen begnügen. Das zweite in diesem noch jungen Jahr steigt am Mittwoch um 15.30 Uhr beim "Klassenkameraden" Bayer Leverkusen. Mit dabei sein wird der 20-jährige Torwart Daniel Knappschinski vom Süd-Regionalligisten SV Wehen, der seit Sonntag ein Probetraining absolviert. Nicht zur Verfügung stehen Erdal Eraslan (Adduktorenprobleme) und Brenny Evers (Oberschenkelzerrung).

Grüne werfen Stromkonzerne "Abzockerei" vor

Preiserhöhungen Folge mangelnden WettbewerbsGrüne werfen Stromkonzerne "Abzockerei" vor

Berlin (rpo). Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) bekommt Unterstützung für seine Vorwürfe gegen deutsche Stromkonzerne. Trittin hatte ihnen "bloße Abzockerei" vorgeworfen.Trittin hat vom Verbraucherministerium und aus seiner Fraktion Unterstützung für seine Kritik an der Preispolitik deutscher Energiekonzerne bekommen."Während die Stromkonzerne schöne Gewinne erwirtschaften, schauen die Verbraucher in die Röhre", sagte Verbraucher-Staatssekretär Matthias Berninger der "Berliner Zeitung" (Mittwochausgabe). "Der Wettbewerb auf dem Strommarkt funktioniert noch nicht." "Abzocke trifft den Kern des Vorgangs", sagte auch die Energieexpertin der Grünen im Bundestag, Michaele Hustedt, dem Blatt. Trittin hatte den Stromanbietern mit Blick auf Preiserhöhungen zum Jahreswechsel Ende vergangener Woche im Bundestag "bloße Abzockerei" vorgeworfen. Schon seit drei Jahren seien die Gewinne der Energieversorger in die Höhe geschossen, doch habe der private Verbraucher davon bisher in keiner Weise profitiert, bemängelte Hustedt. Ursache des jüngsten Preisanstiegs sei nicht, wie von den Versorgern oft behauptet, die Förderung der Erneuerbaren Energien: "Ursache ist und bleibt der fehlende Wettbewerb." Die Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Edda Müller, nannte das Vorgehen der Anbieter "unverschämt". In Europa zahle nur der italienische Verbraucher noch mehr für seinen Strom als in Deutschland.

Mütter stillen oft zu kurz

Neues Internetprotal bietet TippsMütter stillen oft zu kurz

Leipzig (rpo). Jungen Mütter in Deutschland wollen stillen. Doch oft kommt die Erfüllung des Wunsches auf Grund des Drucks in Freundeskreis und Familie zu kurz. Nur wenige erreichen die wünschenswerten vier bis sechs Monate ausschließlichen Stillens. Um ratsuchenden Frauen Hilfe zu bieten, richteten das Bundesinstitut für Risikobewertung und die Deutsche Liga für das Kind ein neues Internetportal ein. Unter www.stillen-info.de finden stillende Mütter fachkundige Antworten auf ihre Fragen sowie die Anschriften von Organisationen, Verbänden und von Hebammen, Stillberaterinnen und Selbsthilfegruppen in ihrer Nähe. Muttermilch ist den Verbraucherschützern zufolge das beste Nahrungsmittel für das Neugeborene: Sie ist leicht verdaulich, keimfrei und richtig temperiert. Die Zusammensetzung ist ideal an die Bedürfnisse des Säuglings angepasst. Muttermilch schont das noch nicht voll funktionsfähige Verdauungssystem und fördert die natürliche Keimbesiedlung des Darmes. Mütterliche Abwehrstoffe helfen dem unreifen Immunsystem des Babys, Krankheitserreger zu bekämpfen. Zudem bietet Stillen auch Schutz gegen Allergien, da keine körperfremden Eiweiße aufgenommen werden, und es unterstützt die Kieferentwicklung des Kindes. Auch für die Mutter bringt das Stillen gesundheitliche Vorteile. Die Gebärmutterrückbildung wird ebenso gefördert wie die nach einer Schwangerschaft gewünschte Gewichtsabnahme. Zudem senkt Stillen das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs. Stillen stärkt das mütterliche Selbstvertrauen und mildert Unsicherheiten der Eltern bezüglich der richtigen Ernährung des Kindes.

Schwarzenegger droht Wählern

Arnie will geplante AnleihenSchwarzenegger droht Wählern

Fresno/USA (rpo). Der neue kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger geht gleich in die Vollen. Er droht mit dramatischen Einsparungen, sollten die Wähler in einer Abstimmung seinem Plan nicht zustimmen, eine Anleihe in Höhe von 15 Milliarden Dollar aufzunehmen.Umfragen zufolge stehen die Bürger dem Vorhaben eher skeptisch gegenüber, mit dem das enorme Haushaltsdefizit des US-Staates eingedämmt werden soll. Anfang März sollen sie über die Anleihe abstimmen. Unterstützung erhielt der republikanische Schwarzenegger am Dienstag von dem Demokraten Steve Westly. Die Entscheidung für die Anleihe sei eine der wichtigsten, die die meisten Kalifornier in ihrem ganzen Leben treffen würden, sagte Westly. Andernfalls drohten Kürzungen des Budgets in allen Bereichen. Schwarzenegger plant laut Beobachtern noch mindestens zwei solcher Werbeveranstaltungen sowie eine umfassende Werbekampagne im Fernsehen.

Frisches Sperma für gesunde Nachkommen
Frisches Sperma für gesunde Nachkommen

Möwenweibchen erlauben Sex vor dem FruchtbarkeitshöhepunktFrisches Sperma für gesunde Nachkommen

London (rpo). Die monogamen Weibchen der Dreizehenmöwe sind wählerisch. Wenn bei der Paarung noch keine Befruchtung möglich ist, stoßen sie das Sperma ihres Gatten wieder aus. Der Grund: frisches Sperma hat eine bessere Qualität.Älteres Sperma führt häufig zu nicht lebensfähigen Embryonen, fand ein französisch-österreichisches Forscherteam heraus. Die Wissenschaftler beschreiben ihre Beobachtungen in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society: Biology Letters" Das Phänomen, dass Weibchen unerwünschtes Sperma wieder ausstoßen, kennen Biologen von einigen Insektenarten, bestimmten Vögeln und auch von einigen Säugetieren. Bislang wurde dieses Verhalten jedoch nur dann beobachtet, wenn sich ein Weibchen mit mehreren Männchen gepaart hatte und sich erst anschließend für den passenden Vater ihres Nachwuchses entschied: Diese Weibchen behielten jeweils nur den Samen mit der höchsten Qualität und stießen das andere Sperma wieder aus. Dreizehenmöwen sind jedoch strikt monogam und auch sehr treu, daher kann bei ihnen die Wahl des besten Partners nicht der entscheidende Grund für den Spermaausstoß sein. Bei der Beobachtung einer großen Gruppe von Dreizehenmöwen in Frankreich entdeckten Richard Wagner vom Konrad-Lorenz-Insitut in Wien und seine Kollegen aus Paris das merkwürdige Verhalten der Möwendamen: Etwa 90 Sekunden nach der Paarung schießen die Weibchen den Samen aus ihrer Kloake mit hohem Druck über den Rand des Nestes. Das geschieht umso häufiger, je früher die Paarung erfolgt.Erst etwa zwei Wochen vor der Eiablage, wenn ihre Fruchtbarkeit den Höhepunkt erreicht, hören die Weibchen damit auf und behalten den Samen im Körper. Vermutlich zersetze sich das Sperma im Körper und verliere dabei an Qualität, wenn es zu lange gespeichert werden muss, schreiben die Forscher. Warum die Möwenweibchen ihren Partnern die Kopulationen vor dem Fruchtbarkeitshöhepunkt überhaupt erlauben, können die Wissenschaftler dagegen noch nicht genau erklären. Sie vermuten jedoch, die Paarungen könnten die Männchen animieren, immer neues Sperma zu produzieren und so ebenfalls die Frische der Samenzellen zu erhöhen. Möglicherweise soll der Sex jedoch auch Spannungen innerhalb der Beziehung abbauen, denn die Weibchen achten penibel darauf, dass die Männchen den Samenausstoß nicht bemerken, schreiben Wagner und Kollegen.

Umfrage: 53 Prozent wollen Schröder im Dschungel-Camp sehen

Medienexperte: RTL-Show "echtes Lernfernsehen"Umfrage: 53 Prozent wollen Schröder im Dschungel-Camp sehen

Hamburg (rpo). Über mangelnde Kritik kann sich die RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" wahrlich nicht beklagen. Jetzt hat ein Experte zur Abwechselung mal etwas Gutes an der Sendung entdeckt: Es sei "echtes Lernfernsehen" gewesen. Unterdessen ergab eine Umfrage, dass 53 Prozent der Deutschen gern Kanzler Schröder im Dschungel-Camp sehen würden.Der Wunsch, die Mächtigen einmal so richtig in schwierigen Situationen sehen zu wollen, mag zur emotionalen Grundausstattung vieler gehören, die weniger zu bestimmen haben. So kann es kaum verwundern, dass nach einer neuen Forsa-Umfrage im Auftrag des "Stern" mehr als die Hälfte der Deutschen gerne Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in einem Dschungel-Camp sehen würden. Auf die Frage: "Welchen Politiker würden Sie am liebsten in solch ein Dschungel-Camp schicken?", nannten 53 Prozent der 1001 Befragten den Regierungschef, wie das Hamburger Magazin am Mittwoch vorab berichtete. Mit je 50 Prozent (Mehrfachnennungen waren möglich) kamen FDP-Chef Guido Westerwelle und Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) auf Platz zwei, dicht gefolgt von Finanzminister Hans Eichel (SPD) und den Vorsitzenden von CDU und CSU, Angela Merkel und Edmund Stoiber, die von jeweils 49 Prozent genannt wurden. Ob der Wunsch, Spitzenpolitiker der Unbill der Wildnis auszusetzen, die Genannten wirklich schrecken kann, sei dahin gestellt - schließlich scheinen die Gesetze des Dschungels nicht selten auch im ihnen vertrauten Berliner Polit-Betrieb zu gelten. Am seltensten genannt wurden in der Umfrage übrigens die Generalsekretäre von CDU und SPD, Laurenz Meyer und Olaf Scholz - sie erreichten 29 beziehungsweise 27 Prozent. "Echtes Lernfernsehen"Die Meinung, es habe sich bei der Show um "echtes Lernfernsehen" gehandelt, vertritt der Medienwissenschaftler Norbert Bolz. Dabei könne man "prima Gruppenprozesse beobachten, die man so verdichtet im wirklichen Leben nie zu sehen bekommt", sagte Bolz dem "Stern". Den Erfolg der Show, die am Dienstagabend mit der Wahl des "Dschungelkönigs" vorerst zu Ende ging, führt der Experte darauf zurück, dass in Deutschland "Stars lieber gehauen als gestreichelt" würden. Das Publikum empfinde Vergnügen daran, "den Star zu demontieren, ihn bis zu dem Punkt zu quälen, an dem seine Fassade zu bröckeln beginnt". Die Mitwirkung von Promis habe "ganz klar finanzielle Gründe", sagte Bolz dem Blatt. Sie bekämen Geld für die Show und könnten danach von einem höheren Bekanntheitsgrad profitieren. Er glaube nicht, dass der Auftritt in der Dschungel-Show den Karrieren der Beteiligten schaden könnte, fügte Bolz hinzu: "Müll oder nicht Müll, das unterscheidet doch keiner mehr. Die Dschungel-Stars können bald neben Gottschalk bei 'Wetten, dass...?' sitzen." Die Forderungen nach einem Verbot solcher Sendungen seien "Unsinn", sagte der Medienwissenschaftler. Man könne Massenmedien "nicht mit moralischen Maßstäben kommen". Allerdings gebe es juristische Grenzen: "Wir dürfen nicht dabei sein, wenn jemand umgebracht wird. Auch wenn uns das durchaus interessieren würde."

Kehrtwende: Akzeptiert DGB längere Lebensarbeitszeit?

Unveröffentlichtes PositionspapierKehrtwende: Akzeptiert DGB längere Lebensarbeitszeit?

Hannover (rpo). Laut eines Zeitungsberichts stehen die Gewerkschaften vor einer Kehrtwende in ihrer Rentenpolitik. Offenbar ist das Thema einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit kein Tabuthema mehr.Nach einem noch unveröffentlichten Positionspapier des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) solle die Verlängerung der Lebensarbeitszeit "mittel- und langfristig nicht tabu bleiben", berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (Mittwochausgabe). Jahrzehntelang hatte der DGB eine solche Maßnahme zur Sanierung der Rentenkassen strikt abgelehnt. Die DGB-Spitze werde auf einer Klausurtagung am (heutigen) Mittwoch mit den Chefs der Einzelgewerkschaften über die Neuorientierung der Rentenpolitik sprechen, berichtete das Blatt. Zugleich wollen die Gewerkschaften dem Bericht zufolge auch von ihrer kritischen Einstellung zur privaten kapitalgedeckten Zusatzrente abrücken. Sie solle nun als betriebliche Altersvorsorge "am besten verpflichtend für alle" werden.

Yamamoto: "Ich hasse Mode"
Yamamoto: "Ich hasse Mode"

"Hechelt den Trends hinterher"Yamamoto: "Ich hasse Mode"

Hamburg (rpo). "Seit Beginn meiner Karriere habe ich Mode immer ganz grundsätzlich infrage gestellt. Ich könnte es auch so formulieren: Ich hasse Mode", sagt der japanische Modedesigner Yohji Yamamoto der "Zeit". "Die Mode hechelt den Trends hinterher. Ich will zeitlose Eleganz. Die Mode hat keine Zeit. Ich schon." Yamamoto: "Die Beschleunigung der Dinge verhindert, dass man darüber nachdenkt. Zweifel werden ausgeschlossen. Alle folgen. Bis alles allem ähnelt. Eine Art Gleichschaltung." Mit seiner Mode versucht der Designer den gesellschaftlichen Entwicklungen entgegenzuwirken: "Die Mode hat den Respekt vor der Kleidung verloren. Mein Job ist es, den Respekt für die Kleidung zurück zu gewinnen. Merchandising und Werbung sind zu stark, zu dominant geworden in den vergangenen Jahren. Ich sage: Moment, macht mal halblang!"

Nur, um mal Fortuna zu sehen

Das passte so gar nicht ins Bild: Nachdenklich spazierte Thomas Berthold amNur, um mal Fortuna zu sehen

Oliva (rpo). Thomas Berthold spart im spanischen Trainingslager von Fortuna nicht mit Lob an die Düsseldorfer Kicker. Der General Manager ist beinahe bei jedem Training dabei und hat sich am Montag und Dienstag sogar selbst noch einmal die Fußball-Schuhe angezogen. Das ist sicher auch Ausdruck der guten Laune des Weltmeisters von 1990. Er zieht nach einem halben Jahr ein positives Fazit seiner Arbeit am Flinger Broich. In seinen Planungen kommt aber natürlich auch der Nicht-Aufstieg vor. "Worst Case Scenario" nennt der General-Manager der Fortuna diesen Fall, was das ganze Ausmaß der Tragik beschreiben soll. Denn personell hätte der Nicht-Aufstieg schlimme Folgen. Unter anderem Axel Bellinghausen könnten die Fortunen dann nicht mehr halten. Wie Michael Zeyer würde der Stürmer nicht ein weiteres Jahr in der Oberliga spielen wollen. "Er hat mir versprochen, dass er bleibt", sagt Berthold, der erste Gespräche mit den Spielern geführt hat. "Doch wenn wir nicht aufsteigen, dann würde sogar ich ihm raten, nicht in Düsseldorf zu bleiben. Dabei hat die Fortuna mehr erreicht, als Berthold erwartet hatte. "Das gebe ich zu: Nie hätte ich damit gerechnet, dass wir Herbstmeister werden. Schließlich haben wir sehr spät mit der Vorbereitung angefangen und hatten keine richtigen Testspielgegner. Der Trainer hat mit der Mannschaft hervorragend gearbeitet und das Optimale aus dem Team herausgeholt." Ein Glücksgriff seien die Neuzugänge Aboubacar Sankhare und Hugo Victor Lorenzón gewesen, die auf Anhieb Stammspieler geworden seien. Für die Rückrunde rechnet der General-Manager mit einer noch stärkeren Fortuna. "Kamel Ouejdide, Djebrane Abda und Anthony Roche hatten nur eine sehr kurze Vorbereitung und waren zeitweise sogar noch verletzt. Die drei gefallen mir im Trainingslager sehr gut. Sie werden in der Rückrunde ihre wahren Stärken zeigen." Enttäuscht sei er von Dziwior und Rösele. "Die beiden haben so viel Erfahrung. Ich hätte gedacht, sie wissen, was man tun muss, um Erfolg zu haben." Während Dziwior während der Winterpause beim KFC Uerdingen unter gekommen ist, sucht Rösele noch einen Verein. "Es wird Zeit. Es ist doch kein Zustand, dass er mit den 18- und 19-Jährigen in der Zweiten Mannschaft rumhampelt." Mit dem Gerüst des derzeit 24 Spieler umfassenden Kaders (der verletzte Frank Mayer ist darin noch nicht eingerechnet) möchte Berthold auch im nächsten Jahr arbeiten. Allerdings ist er Befürworter eines kleinen Kaders. "20 Spieler sind genug", sagt er. Sogar Michael Zeyer könnte noch einmal ein Jahr dran hängen. "Eigentlich wollte er im Sommer aufhören. Aber wenn er mit so viel Spaß weiter spielt, dann soll er noch ein weiteres Jahr dran hängen. Mir ist nicht das Alter sondern die Leistung wichtig", so Berthold. Kurzfristig soll noch ein Stürmer verpflichtet werden: Möglichst schnell soll nun die Entscheidung fallen zwischen Sören Seidel, Kim Olsen und einer dritten Option. "Olsen gefiel mir gut", sagt Berthold viel sagend. Der Däne ist am Sonntag zurück nach Dänemark geflogen. Und auch ein dritter Keeper soll noch engagiert werden. Gute Chancen hat der wegen einer Grippe daheim gebliebene Eckhard. "Doch mehr als ein Vertrag nur für die Rückrunde ist erst mal nicht möglich", so Berthold. "Mal sehen, ob Eckhard da überhaupt mitzieht." Im Falle des Aufstiegs muss der Kader dann weiter ergänzt werden. Berthold sagt, er hoffe, dass alle wissen, dass es am 1. Februar sozusagen wieder bei Null beginne. "In drei Jahren wollen wir schließlich in der Zweiten Liga spielen." Düsseldorf sei eine Fußball-Stadt, so Berthold. "Wenn den Leuten in der Arena guter Sport geboten wird, dann werden auch Zuschauer kommen, die noch nie im Leben in einem Stadion waren. Nur aus purer Neugier. Nur, um mal Fortuna zu sehen."Von Falk Janning

Kippt Gerster diese Woche?

Hundt rechnet mit Rücktritt des BA-ChefsKippt Gerster diese Woche?

Berlin (rpo). Am Wochenende könnte sich das Schicksal des in der Kritik stehen Florian Gerster entscheiden, seines Zeichens Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA). Der Verwaltungsrat der BA kommt am Samstag zu einer Sondersitzung zusammen.Das Gremium soll prüfen, ob bei der Vergabe von etwa 170 Beraterverträgen im Gesamtumfang von 60 Millionen Euro alle Ausschreibungsrichtlinien beachtet wurden. Der Mitteilung zufolge hat der Leiter der Innenrevision das Verwaltungsratspräsidium am Dienstag erstmals mündlich über die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung informiert. Der schriftliche Bericht werde in den nächsten Tagen vorliegen. Die Bundesregierung will sich erst danach zu möglichen Konsequenzen äußern. Wie die Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe) aus Regierungskreisen erfahren haben will, hat Wirtschaftsminister Wolfgang Clement Gersters Schicksal in die Hände des Verwaltungsrates gelegt. Wenn auch die Arbeitgeberseite dort Gerster das Vertrauen entziehe, werde Clement ihn nicht länger im Amt halten, berichtet das Blatt. Mehrere Politiker äußerten die Vermutung, dass die veröffentlichten Insider-Informationen Teil einer Kampagne gegen Gerster sind. Sie könnten von unzufriedenen Mitarbeitern stammen, die den tief greifenden Reformprozess bei der BA boykottieren wollten, sagte der SPD-Wirtschaftspolitiker Rainer Wend im ZDF. Auch der FDP-Arbeitsmarktexperte Dirk Niebel sprach von einer gesteuerten Kampagne. Die CDU verlangte Gersters sofortigen Rücktritt. Er habe jedes Vertrauenskapital verspielt und sei gescheitert, sagte der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer. Der bayerische Sozialstaatssekretär Jürgen Heike (CSU), der Mitglied im Verwaltungsrat der BA ist, sagte der "Augsburger Allgemeinen", er rechne damit, dass das Kontrollgremium bei der Sondersitzung die Entlassung Gersters fordern werde. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sagte, für den Fall, dass Beraterverträge rechtswidrig zu Stande gekommen sind, rechne er mit dem Rücktritt Gersters. Der "Bild"-Zeitung sagte Hundt, Gerster habe erklärt, dass alles rechtens sei. "Wenn das nicht der Fall ist, muss das zu personellen Konsequenzen führen." Mehrere Zeitungen berichteten, dass mindestens drei Beraterverträge unrechtmäßig abgeschlossen worden seien.Rechtfertigung von BergerDie Unternehmensberatung Roland Berger bestätigte, dass in einem Fall keine Ausschreibung stattgefunden habe. "Es gab lediglich eine kleine, von der Bundesanstalt gewünschte und aus unserer Sicht nicht ausschreibungspflichtige Aufstockung eines Auftrags, der in einem Wettbewerb zuvor an uns vergeben worden ist", betonte Roland Bergers Partner Jobst Fiedler in der n-tv-Sendung "Maischberger". "Wir lassen uns nichts anhängen." Und Berger selbst sagte in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe), es seien keine Aufträge rechtswidrig vergeben worden. Bei den betreffenden Verträgen handele es sich um Folgeaufträge, deren Volumen 50 Prozent unter demjenigen des Ursprungsauftrags liegen würden, sagte er den Angaben zufolge. Die Vergabe sei mit EU-Vergaberecht konform. Zugleich übte er heftige Kritik an der CDU. Die Partei versuche den Eindruck zu erwecken, "die Regierung sei ohne Hilfe von außen nicht handlungsfähig", sagte Berger in der FAZ. Dabei nehme auch sie die Hilfe von Beratern - etwa von McKinsey - in Anspruch. Im "Handelsblatt" warf er der CDU vor, sie messe in der Affäre mit zweierlei Maß.

Bush hetzt gegen Homo-Ehe

"Nation muss Unverletzlichkeit der Ehe verteidigen"Bush hetzt gegen Homo-Ehe

Washington (rpo). Noch im Dezember hat US-Präsident George Bush einen leichten Kurswechsel angedeutet hatte, nun ist er beim Thema Homo-Ehe jetzt wieder voll auf Parteilinie eingeschwenkt. Um seine konservativen Wähler nicht zu verschrecken, hat er sich gegen eine rechtliche Gleichstellung von Lebensgemeinschaften Homosexueller ausgesprochen. In seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag (Ortszeit) kündigte Bush an, eine entsprechende Verfassungsänderung anzustreben, falls die bestehenden Regelungen zum Schutz der Ehe durch die Rechtsprechung weiter ausgehöhlt würden. "Unsere Nation muss die Unverletzlichkeit der Ehe verteidigen", sagte Bush vor dem US-Kongress. Bush bezog sich damit unter anderem auf ein Urteil des Obersten Gerichts des US-Bundesstaats Massachusetts vom November, das sich für die Homo-Ehe ausgesprochen hatte. Den Richtern zufolge steht es im Widerspruch zur US-Verfassung, die mit der Ehe verbundenen Rechte Homosexuellen vorzuenthalten. Ehe auschließlich Frau und Mann vorbehaltenIn einem US-Gesetz aus dem Jahr 1996 ist die Rechtsform Ehe dagegen ausschließlich dem Bund zwischen Frau und Mann vorbehalten. Ein Bundesstaat könne nicht die Ehe für andere Bundesstaaten "neu definieren", sagte Bush. Mitte Dezember hatte Bush einen leichten Kurswechsel in der Frage angedeutet. In einem TV-Interview sagte der Präsident auf die Frage zu seiner Haltung zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften: "Die Position dieser Regierung ist, egal welche rechtlichen Vereinbarungen Leute eingehen wollen: sie dürfen es." Bereits damals hatte Bush jedoch betont, dass die Ehe an sich aber nur Beziehungen zwischen Mann und Frau vorbehalten bleiben müsse. Er würde einen Verfassungszusatz unterstützen, in dem diese Definition festgeschrieben werde.

Australian Open: Agassi erteilt Lehrstunde
Australian Open: Agassi erteilt Lehrstunde

Auch Roddick und Henin-Hardenne in Runde dreiAustralian Open: Agassi erteilt Lehrstunde

Melbourne (rpo). Titelverteidiger Andre Agassi hat dem Tschechen Tomas Berdych bei den Australian Open in Melbourne eine Tennis-Lehrstunde auf höchstem Niveau erteilt. Agassi zog mit dem 23. Sieg in Folge damit souverän in die dritte Runde ein.Der US-Amerikaner triumphierte mit 6:0, 6:2, 6:4 gegen den Tschechen. Nächster Gegner auf dem Weg zum fünften Sieg beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres ist der Schwede Thomas Enqvist. Die topgesetzten Andy Roddick (USA) und Justine Henin-Hardenne (Belgien) zogen ebenfalls problemlos in die Runde der letzten 32 ein. Roddick ließ dem Tschechen Bohdan Ulihrach beim 6:2, 6:2, 6:3 keine Chance und trifft nun auf seinen Landsmann Taylor Dent. Henin-Hardenne besiegte die Französin Camille Pin 6:1, 6:4, nächste Gegnerin ist die Russin Swetlana Kusnetzowa. Das einzige Spiel mit deutscher Beteiligung an Tag drei bestritten Rainer Schüttler (Korbach) und Nicolas Kiefer (Hannover) im Doppel. Das Duo war im Einzel überraschend in der ersten Runde gescheitert. Als einzige Deutsche schafften Florian Mayer (Mannheim) und Anca Barna (Moers) den Sprung in die zweite Runde. Beide spielen am Donnerstag. Ergebnisse:Herren: Andre Agassi (USA/Nr. 4) - Tomas Berdych (Tschechien) 6:0, 6:2, 6:4 Agassi damit in der dritten Runde gegen Thomas Enqvist (Schweden) Andy Roddick (USA/Nr. 1) - Bohdan Ulihrach (Tschechien) 6:2, 6:2, 6: 3 Roddick damit in der dritten Runde gegen Taylor Dent (USA/27) Damen: Justine Henin-Hardenne (Belgien/Nr. 1) - Camille Pin (Frankreich) 6:1, 6:4 Henin-Hardenne damit in der dritten Runde gegen Swetlana Kusnetzowa (Russland/30)

Weniger Erwerbstätige arbeiten länger

2003 im Schnitt zwei Arbeitsstunden mehrWeniger Erwerbstätige arbeiten länger

Wiesbaden (rpo). Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Jahr 2003 zwar gesunken, dafür ist die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen aber gestiegen.Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf der Basis vorläufiger Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung meldete, kamen im Jahresdurchschnitt auf jeden Erwerbstätigen 1445 Arbeitsstunden, zwei Stunden oder 0,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit sei es erstmals seit 1992 wieder zu einem leichten Anstieg der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen gekommen. Ausschlaggebend hierfür war den Angaben zufolge neben der Reduzierung des Krankenstandes ein stärkerer Anstieg der Nebenerwerbstätigkeit. Die Zahl der Erwerbstätigen hatte gegenüber 2002 um 1,0 Prozent abgenommen. Betrachtet nach Wirtschaftsbereichen war die Entwicklung nach Angaben der Statistiker jedoch unterschiedlich. So erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr die geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe jeweils um 0,3 Prozent auf 1857 beziehungsweise auf 1457 Stunden, nachdem sie im Jahr zuvor noch in beiden Bereichen um 0,5 Prozent zurückgegangen waren. Im Baugewerbe arbeitete jeder Erwerbstätige im Jahr 2003 durchschnittlich 1621 Arbeitsstunden (+0,2 Prozent). In den Dienstleistungsbereichen insgesamt (Handel, Gastgewerbe, Verkehr und sonstige Dienstleistungen) kam es erstmals seit der Wiedervereinigung Deutschlands zu einem leichten Anstieg der geleisteten Arbeitszeit je Erwerbstätigen um 0,1 Prozent auf 1412 Stunden.

Zeitung: Stephanie von Monaco zieht nach Berlin

Ehemann hat Engagement in deutscher HauptstadtZeitung: Stephanie von Monaco zieht nach Berlin

Hamburg (rpo). Berlin hat vielleicht demnächst eine adelige Bewohnerin mehr. Wie die "Bild"-Zeitung erfahren haben will, plant Stephanie von Monaco offenbar ihren Umzug in die deutsche Hauptstadt.Wie das Blatt am Mittwoch berichtet, wolle die Prinzessin (38) ihrem Ehemann Adans Lopez Peres (29) an die Spree folgen. Der Kraftakrobat habe ein mehrmonatiges Engagement im Variete "Wintergarten" angenommen. Der gebürtige Portugiese werde dort zusammen mit seinem Bruder Ivan (22) eine Hand-auf-Hand-Akrobatik zeigen. Das Paar hatte sich beim Monaco-Zirkus-Festival 2001 kennengelernt. Inzwischen sind beide verheiratet. Prinzessin Stephanie, die drei uneheliche Kinder aus früheren Beziehungen hat, wünsche sich nun noch einmal Nachwuchs, schreibt das Blatt.

Eltern und Schüler demonstrieren

Erhebliche Verkehrsbehinderungen erwartetEltern und Schüler demonstrieren

Düsseldorf (ddp). Der Unmut sitzt tief und sollte den Politikern offenbar in den Ohren klingen. Mit Trillerpfeifen und Trommeln demonstrierten am Mittwoch 30.000 Schüler und Eltern vor dem Düsseldorf Landtag lautstark gegen die von der rot-grünen Landesregierung geplanten Kürzungen bei den 415 Privatschulen. Eine Woche vor der geplanten Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2004/2005 fand damit erneut eine Großdemonstration gegen die rot-grünen Sparpläne statt, nachdem bereits im September vergangenen Jahres 30.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienst vor dem Landtag protestiert hatten. Die Großkundgebung der Privatschulen stand unter dem Motto "Hände weg von unseren Schulen". Für die über 300 Busse, mit denen die Teilnehmer angereist waren, hatte die Polizei bereits ab 10 Uhr und bis in den Nachmittag hinein die komplette Düsseldorfer Rheinknie-Brücke gesperrt. Auf den mitgebrachten Plakaten der Schüler und Lehrer war unter anderem zu lesen "Spart uns nicht dumm", "Trotz PISA - Die Finanzierung wird immer weniger" und "Lernt ihr noch oder spart ihr schon". Die 415 Schulen in freier Trägerschaft mit insgesamt rund 200.000 Schülern wehren sich gegen den Plan der Landesregierung, in 2005 den Eigenanteil der Träger um 1,5 Prozent zu erhöhen. Danach würde das Land nur noch 92,5 Prozent der Personal- und Sachkosten tragen statt bisher 94 Prozent. Das Land will damit 15 Millionen Euro sparen. Die Sprecherin des Aktionskreises "Hände weg von unseren Schulen", Rita Römer-Moch, warf der Landesregierung "dreisten Wortbruch, Ignoranz und Arroganz" vor. Rot-Grün habe versprochen, nicht bei der Bildung zu sparen und wolle jetzt die Freien Schulen "kaputt sparen". Dies sei ein "Fiasko der Bildungspolitik". Die Schüler und Eltern argumentieren, dass das Land durch das Engagement der Freien Träger jährlich rund 800 bis 900 Millionen Euro spare. Die Träger befürchten zugleich drastische Konsequenzen durch die Kürzungen bis hin zu Schließungen von Schulen. Mit rund 200 werden die meisten von der katholischen Kirche getragen. Die evangelische Kirche betreibt rund 100 Privatschulen, der Rest sind weitgehend Waldorfschulen.

Affe auf der Flucht: 9000 Zoo-Besucher evakuiert

"Eine wirkliche Befreiungskünstlerin"Affe auf der Flucht: 9000 Zoo-Besucher evakuiert

Los Angeles (rpo). Nach dem wiederholten Ausbruch eines Schimpansen mussten im Zoo von Los Angeles aus Sicherheitsgründen 9000 Besucher evakuiert werden.Die Maßnahme sei am Montagnachmittag nach dem erneuten Ausbüchsen einer 15 Jahre alten Schimpansen-Dame angeordnet worden, teilte der Tierpark am Dienstag mit. "Wir haben es hier mit einer wirklichen Befreiungskünstlerin zu tun", sagte Zoodirektor John Lewis. Keinem der 1400 Tiere seines Zoos sei jemals die Flucht gelungen, der Schimpansin Gracie dagegen schon vier Mal in fünf Jahren. Den Zoowärtern gelang es nach 45 Minuten, das Tier wieder einzufangen.

Costa Cordalis zum RTL-Dschungelkönig gewählt
Costa Cordalis zum RTL-Dschungelkönig gewählt

Daniel Küblböck landete auf Platz dreiCosta Cordalis zum RTL-Dschungelkönig gewählt

Hamburg (rpo). Der angeblich so gefährliche australische Dschungel hat seinen König. Die Zuschauer der RTL-Show "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" haben Schlagerbarden Costa Cordalis am Dienstagabend auf den Thron gewählt. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Kabarettistin Lisa Fitz und "Superstar" Daniel Küblböck. Vor seiner Kür zum Dschungelkönig musste Cordalis als letzte "Dschungel-Prüfung" auf zwei Meter über einem See gespannten Seilen balancierend fünf über ihm fixierte Sterne pflücken. Fitz musste lebende Insekten, Würmer und Maden verspeisen, Küblböck kippte sich fünf Ladungen allerlei krabbelnden und kriechenden Getiers in eine überdimensionierte Spezial-Hose. Alle drei Finalisten bestanden ihre Prüfungen bravourös und holten die geforderte Anzahl an Sternen, was ihnen nach elf Tagen "Dschungel-Camp" mit karger Verpflegung zum Abschluss ein fertig zubereitetes Drei-Gänge-Menü einbrachte. Laut RTL erreichte das Finale der Show auch den Zuschauerhöhepunkt: Den Angaben des Senders zufolge schalteten in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen 54,1 Prozent der Zuschauer ein. Insgesamt habe der Marktanteil bei 43,3 Prozent gelegen, im Schnitt hätten damit 8,33 Millionen Zuschauer die Krönung des Sängers zum Dschungel-König verfolgt.1000 Euro für wohltätigen ZweckIn der Show hatten zehn mehr oder weniger Prominente in einem mediengerecht aufbereiteten "Dschungel-Camp" Prüfungen wie etwa ein Kakerlaken-Bad über sich ergehen lassen müssen. Teilgenommen hatten neben den drei Finalisten Jung-Schauspieler Dustin Semmelrogge, der gleich zu Beginn freiwillig ausschied, Ex-Hochspringer Carlo Thränhardt, Ex-"Tagesschau"-Sprecherin Susan Stahnke, Moderatorin Caroline Beil, Unterhalter Werner "Gottlieb Wendehals" Böhm, Schauspielerin Mariella Ahrens und RTL-Astrologin Antonia Langsdorf. Sie waren der Reihe nach von den Zuschauern aus dem Dschungel-Camp gewählt worden. Jeder Teilnehmer erhielt pro durchgehaltenem Tag 1000 Euro für ein Charity-Projekt. Dschungelkönig Costa bekam für seinen Sieg zusätzlich eine Prämie in Höhe von 15.000 Euro, der Gesamtbetrag geht an die "Tour der Hoffnung", eine Gemeinschaft von Menschen, die jährlich mit einer Radtour zu Spenden zu Gunsten krebskranker Kinder aufrufen. Die Kritik an dem bereits in Großbritannien und den USA mit großem Erfolg gelaufenen Format hielt auch nach dem Ende der ersten Staffel an. Der Generaldirektor des Europäischen Medieninstituts, Jo Gröbel, sagte der "Heilbronner Stimme", das Format der Sendung an sich sei nicht das Problem, sondern der hämische Umgang mit den Kandidaten. Diese Leute stünden unter einem enormen Druck, "sei es ein sozialer, sei es die fast verzweifelte Abhängigkeit von öffentlicher Aufmerksamkeit um jeden Preis".Küblböck besonders gefährdetVor "posttraumatischen Stressreaktionen" der Teilnehmer warnte die Medienpsychologin Ines Vogel in der Münchner "tz". Äußern könne sich dies etwa in depressiven Verstimmungen, Angstzuständen, Schlafstörungen oder Albträumen. Besonders gefährdet sei Küblböck, der teilweise panisch reagiert habe. "Die Frage ist, inwiefern er dieses Erlebnis verarbeiten kann." Von "echtem Lernfernsehen" sprach dagegen Medienwissenschaftler Norbert Bolz. In der Sendung könne man "prima Gruppenprozesse beobachten, die man so verdichtet im wirklichen Leben nie zu sehen bekommt", sagte er dem "Stern". Den Erfolg führte er darauf zurück, dass in Deutschland "Stars lieber gehauen als gestreichelt" würden. Die Teilnahme der Promis hat nach Bolz' Überzeugung "ganz klar finanzielle Gründe".

Struck schickt "Wiesel"-Panzer nach Afghanistan

Bericht der "Bild"-ZeitungStruck schickt "Wiesel"-Panzer nach Afghanistan

Hamburg (rpo). Ein vergrößertes Bundeswehr-Kontingent im nordafghanischen Kundus soll nach dem Willen von Bundesverteidigungsminister Peter Struck von Schützenpanzern des Typs "Wiesel" geschützt werden.Zum Schutz der deutschen Soldaten im Norden Afghanistans will Verteidigungsminister Peter Struck acht leichte Panzer vom Typ "Wiesel" nach Kundus schicken. Ein entsprechender Bericht der "Bild"-Zeitung ist insoweit am Mittwoch von einem Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigt worden. Die Panzer würden zurzeit bereitgestellt und "zu gegebener Zeit" nach Kundus transportiert. Es handele sich um eine reine Vorsorgemaßnahme, sagte der Sprecher. Der Waffenträger "Wiesel" ist ein kleines Kettenfahrzeug, das die Bundeswehr in zwei Versionen einsetzt: einmal als voll nachtkampffähiges Gerät mit Panzerabwehr-Lenkwaffe und drei Mann Besatzung, zum anderen mit einer 20-Millimeter-Präzisionskanone und zwei Mann Besatzung. Die zweite Version dürfte vermutlich für Kundus in Frage kommen. Transportiert werden können jeweils zwei "Wiesel" in einem mittleren Transporthubschrauber (MTH). In dem Wiederaufbauteam in Kundus sind nach Angaben des Sprechers derzeit rund 200 deutsche Soldaten eingesetzt. Eine etwaige Aufstockung hänge von der operativen Notwendigkeit ab. Das Bundestagsmandat erlaubt bis zu 400 Soldaten für diesen Einsatz.

Groß- und Außenhandel rechnet mit deutlich mehr Wachstum

Ergebnis einer Umfrage bei den UnternehmenGroß- und Außenhandel rechnet mit deutlich mehr Wachstum

Hamburg (rpo). Die Mehrheit der Firmen im deutschen Groß- und Außenhandel blickt optimistisch in die Zukunft. Viele der Unternehmen erwarten in diesem Jahr deutlich bessere Geschäfte als noch in 2003.55 Prozent der Unternehmen blickten trotz des derzeit starken Euro optimistisch in die Zukunft, berichtete die "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine Umfrage des Bundesverbands Groß- und Außenhandel (BGA). Die Branche werde in diesem Jahr mit voraussichtlich rund zwei Prozent etwas stärker wachsen als die gesamte deutsche Wirtschaft, für die der BGA einen Zuwachs von 1,5 Prozent prognostiziere. Der Verband begründe die positiven Geschäftsaussichten mit der weltweit anziehenden Konjunktur und einer damit verbundenen stärkeren Auslandsnachfrage, meldete die Zeitung weiter.

Regierung wirft Stromkonzernen Abzocke vor

"Wettbewerb funktioniert nicht"Regierung wirft Stromkonzernen Abzocke vor

Berlin (rpo). Überzogene Preise hat die Bundesregierung den deutschen Stromkonzernen vorgeworfen. Nach Meinung des Staatssekretärs im Verbraucherministerium, Matthias Berninger, funktioniere der der Wettbewewrb auf dem Strommarkt hierzulande nicht."Während die Strom-Konzerne schöne Gewinne erwirtschaften, schauen die Verbraucher in die Röhre", sagte Berninger der "Berliner Zeitung" (Mittwochausgabe). Berninger forderte nach Angaben des Blattes Erleichterungen für die Verbraucher beim Anbieterwechsel und eine bessere Markttransparenz für die Kunden. "Nicht überall wo Ökostrom drauf steht, ist auch Ökostrom drin", kritisierte der Staatssekretär. Zugleich forderte er die EU auf, einheitliche Kriterien zu entwickeln. Massive Kritik an der Preisgestaltung übte laut "Berliner Zeitung" auch die Energieexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Michaele Hustedt: "Abzocke trifft den Kern des Vorgangs." Schon seit drei Jahren in Folge explodierten die Gewinne der Energieversorger. Der private Verbraucher hingegen habe davon bislang in keiner Weise profitieren können.

Mannesmann-Prozess: Prominenz auf der Anklagebank

Riesiges MedienaufgebotMannesmann-Prozess: Prominenz auf der Anklagebank

Düsseldorf (rpo). Wohl selten zuvor hat ein deutscher Gerichtssaal eine solche Wirtschaftsprominenz auf der Anklagebank gesehen wie der am Mittwoch in Düsseldorf beginnende Mannesmann-Prozess - schon vorab als eines der spektakulärsten Wirtschaftsstrafverfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte bezeichnet.Auf der Anklagebank sitzen unter anderem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der frühere IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel und der ehemalige Mannesmann-Aufsichtsratschef Joachim Funk. Ihnen wird schwere Untreue im Zusammenhang mit Millionenzahlungen nach der Mannesmann-Übernahme durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone Anfang 2000 vorgeworfen. Angeklagt ist auch der damalige Mannesmann-Vorstandschef Klaus Esser, der sich aber nur wegen Beihilfe zur Untreue verantworten muss. Esser, der sich bis zuletzt gegen die Fusion gesträubt hatte, erhielt etwa 32 Millionen Mark als so genannte Anerkennungsprämie. Zusammen mit Abfindungszahlungen, die jedoch nicht beanstandet wurden, soll er nach der Übernahme knapp 66 Millionen Mark kassiert haben. Insgesamt geht es vor Gericht um eine Summe von 111 Millionen Mark, die aus Sicht der Staatsanwaltschaft ohne Rechtsgrundlage an damals aktive und frühere Mannesmann-Vorstände geflossen sind. Die 14. Große Strafkammer unter der Vorsitzenden Richterin Brigitte Koppenhöfer hat den Prozess zunächst bis Ende Juni anberaumt. Das Landgericht hatte das Verfahren Ende September vergangenen Jahres eröffnet, nachdem die Staatsanwälte im Frühjahr 2003 Anklage erhoben hatten.

Bush habe eigene "Achse des Bösen" geschaffen

Demokraten reagieren scharf auf Bush-Rede zur Lage der NationBush habe eigene "Achse des Bösen" geschaffen

Washington (rpo). In seiner Rede zur Lage der Nation verteidigte US-Präsident George Bush sein Vorgehen im Irak-Konflikt. Man werde auch weiterhin ohne Zustimmung in anderen Ländern eingreifen. Doch kaum hatte Bush seine Sicht der Dinge präsentiert, schoss sich die demokratische Opposition auf den Präsidenten ein.Die demokratische Opposition in den USA hat Präsident George W. Bush vorgeworfen, das Land international in die Isolation zu führen. In einer Reaktion auf Bushs Rede zur Lage der Nation erklärte die Oppositionsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, Bush habe eine Außenpolitik verfolgt, die die USA international isoliert dastehen ließen und die Ressourcen abziehe, die für Bildung und Gesundheitsversorgung im Land gebraucht würden. Pelosi betonte, die USA müssten "ein Licht sein für die Welt, nicht nur eine Rakete". Sie kritisierte außerdem die Milliardenverträge für Firmen wie Halliburton in Irak und betonte, der Kampf der Regierung gegen den internationalen Terrorismus sei auf dem Weg des Scheiterns. Ex-General Wesley Clark erklärte, Bush habe mit seiner Steuer-, Außen- und Innenpolitik eine eigene "Achse des Bösen" geschaffen. "Es ist eine Achse aus Steuergesetzen, die unsere Zukunft bedrohen, einer Außenpolitik, die unsere Sicherheit bedroht ... und innenpolitischen Maßnahmen, in denen die Familien zu allerletzt kommen", hieß es in einer Erklärung Clarks vom späten Dienstagabend (Ortszeit). Clark ist einer der Bewerber aus den Reihen der Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur. Tom Daschle, Minderheitsführer im Senat, kritisierte insbesondere die massiven Steuereinschnitte. Während Bushs Präsidentschaft seien drei Millionen Jobs im privaten Sektor verloren gegangen. Um dies wieder wett zu machen, müsse die US-Wirtschaft in jedem Monat bis zum Ende der Amtszeit 226.000 Stellen schaffen. Im vergangenen Monat seien jedoch nur 1000 neue Stellen geschaffen worden.Bush: Weiterhin ohne Zustimmung eingreifenDie USA behalten sich nach den Worten von Bush vor, auch in Zukunft ohne Zustimmung internationaler Institutionen in anderen Ländern einzugreifen. Es müsse weiter solchen Staaten entgegengetreten werden, die Terroristen beherbergten und unterstützten und sie mit Massenvernichtungswaffen versorgen könnten, sagte Bush am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Rede zur Lage der Nation. Der weltweite Kampf gegen den Terrorismus müsse entschlossen fortgesetzt werden. In der 54 Minuten langen Rede vor beiden Kammern des Kongresses sagte Bush weiter, die US-Wirtschaft habe die Rezession nun hinter sich gelassen und sei nun dank Steuersenkungen wieder im Aufwind. Der US-Präsident rechtfertigte erneut seine Entscheidung, ohne Rückendeckung des UN-Sicherheitsrats in den Krieg zu ziehen. Die USA hätten viel internationale Unterstützung für ihre Militäraktionen in Afghanistan wie Irak gefunden. Es sei ein Unterschied, eine Koalition vieler Nationen anzuführen oder sich "den Einwänden einiger weniger" zu beugen. Eine "Erlaubnis" zum Schutz der eigenen Sicherheit bräuchten die Vereinigten Staaten nicht. Bush verteidigte in der Rede vor beiden Kammern des Kongresses in Washington auch erneut seine Entscheidung zur Invasion in Irak. Ohne das Regime von Saddam Hussein sei die Welt für alle, die Freiheit und Frieden liebten, besserer und sicherer. Ohne die amerikanische Invasion würde der gestürzte irakische Staatschef noch heute nach Massenvernichtungswaffen streben, sagte Bush. Dabei ging er nicht darauf ein, dass noch kein Beweis für irakische Massenvernichtungswaffen präsentiert wurde. Mit Bezug auf mehr als 500 in Irak getötet US-Soldaten sagte Bush: "Der Aufbau eines neuen Irak ist hart, und er ist gerecht." Bush meidet das Thema MassenvernichtungswaffenDer US-Präsident ging nicht näher auf die vergebliche Suche nach den angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen, die er ein Jahr zuvor in der Rede zur Lage der Nation als Hauptgrund für den Krieg angeführt hatte. Er betonte jedoch, ohne die Militäraktion würde Saddam Hussein weiter nach solchen Waffen streben. Nach Bushs Darstellung hat der US-Inspektor David Kay in Irak "Dutzende von Aktivitäten" nachweisen können, die in Zusammenhang mit verbotenen Waffenprogrammen stünden, und große Mengen an Rüstungstechnik, die vor den Vereinten Nationen verborgen worden seien. "Wenn wir nicht gehandelt hätten, wären die Drohungen des (UN-)Sicherheitsrats als leer entlarvt worden, wären die Vereinten Nationen geschwächt und der Widerstand von Diktatoren in der ganzen Welt ermutigt worden." Bush räumte ein, dass den USA in Irak noch harte Arbeit bevorstehe. Je mehr sich die Demokratie in Irak festsetze, desto mehr würden die "Feinde der Freiheit" alles unternehmen, um Gewalt und Furcht im Land zu verbreiten. Die Anhänger des früheren Machthabers seien zusammen mit ausländischen Terroristen weiterhin eine "ernste Gefahr". Doch machten die US-Truppen in ihrem Kampf gegen die Untergrundkämpfer Fortschritte. Harte Linie gegen "gesetzlose Regime"Als Erfolg der harten Linie der USA gegen "gesetzlose Regime" bezeichnete Bush auch die Einwilligung des libyschen Machthabers Muammar el Gaddafi, auf Massenvernichtungswaffen zu verzichten. In diesem Zusammenhang erwähnte Bush nur kurz Nordkorea und Iran, die er bei gleicher Gelegenheit vor zwei Jahren der "Achse des Bösen" zugerechnet hatte. Bush warnte, es wäre eine "gefährliche Illusion" zu glauben, dass Terroristen und "gesetzlose Regime" nicht länger eine Gefahr für die USA seien. Als Teil der Offensive gegen den Terror müssten nicht nur die verschärften Sicherheitsmaßnahmen innerhalb der USA fortgesetzt werden. Im Nahen und Mittleren Osten könnten Afghanistan und Irak in Sachen Demokratisierung anderen Staaten den Weg weisen. Die Finanzierung für US-Programme zur Förderung der Demokratie in der Region wolle er verdoppeln. In den vergangenen drei Jahren habe die amerikanische Wirtschaft ihr "fundamentales" Potenzial gezeigt, indem sie eine Rezession, Terroranschläge, Skandale und die Unsicherheit des Irak-Krieg überstanden habe, führte Bush weiter aus. Weil der Kongress Steuer-Einschnitte gebilligt habe, sei die US-Wirtschaft wieder stark, "und sie wird stärker". Bush-Rede ohne überparteiliche UnterstützungAuch die Anzahl der Arbeitsplätze steige an. Um des weiteren Enstehens von Arbeitsplätzen willen müsse der Kongress die zunächst befristeten Steuersenkungen dauerhaft machen. Tatsächlich war der Job-Zuwachs in den USA in jüngster Zeit jedoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Bushs Rede fehlte in weiten Teilen die überparteiliche Unterstützung vor beiden Kammern des Kongresses, die er in den vergangenen Jahren bei seiner Rede zur Lage der Nation erfahren hatte. An zahlreichen Schlüsselstellen applaudierten nur die Senatoren und Abgeordneten von Bushs Republikanischer Partei, während Vertreter der Demokraten demonstrativ still blieben.