Alle Artikel vom 22. Januar 2004
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Produkt: Neuss. Ziel: Dieses Produkt bekannt zu machenImagegewinn

Wenn das Produkt nicht stimmt, ist jedes Marketing umsonst": Wenn diese Donnerstag von Bürgermeister Herbert Napp aufgestellte These stimmt, dann ist Neuss ein Spitzenprodukt. Stadtmarketing ist Gemeinschaftsaufgabe. In Neuss wirken daran viele Köpfe, viele Gremien mit. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Dick: Sorgfalt geht vor Schnelligkeit

Vorbereitete Windkraft-Entscheidung vertagtDick: Sorgfalt geht vor Schnelligkeit

Vertagt! - Obschon das Thema Windkraft für die Stadt Korschenbroich längst nicht vom Tisch ist, können die Windkraft-Gegner zunächst aufatmen.

"Hunde riechen nicht nach Parfum"

Vorwürfe an das Tierheim in Oekoven"Hunde riechen nicht nach Parfum"

Uschi ist keine Dame für jedermann. Bei der ersten Begegnung mit ihr ist sogar Vorsicht geboten, denn Fremden gegenüber muss sie erst Vertrauen aufbauen. Uschi lebt seit Juni 2001 im Tierheim Oekoven. "In deutschen Haushalten leiden viele Tiere", sagt Dr. Annette Kern. Uta Wegener (l.) mit ihrer Mitarbeiterin Astrid Käsler im Tierheim des Rhein-Kreises Neuss in Oekoven. Dort leben zur Zeit 45 Hunde, 103 Katzen und 40 andere Tiere. NGZ-Foto: H. Jazyk

Mehr als ein Protagonist der Spaßgesellschaft

Weit über 500 Gäste feierten Guido WesterwelleMehr als ein Protagonist der Spaßgesellschaft

"Supergut!" Das Lob für den FDP-Bundesvorsitzenden beim Verlassen der "Klartext-Arena" kam aus berufenem Munde. Und Regierungspräsident a.D. Dr. Achim Rohde steht nicht im Verdacht, zu Schmeicheleien zu neigen.

"Nüss hat so viel Flair"

Der Prinz singt"Nüss hat so viel Flair"

Der Neusser Karneval hat eine neue Hymne: "Nüss hat so viel Flair". Davon ist nicht nur Michael Erb überzeugt, Neusser Gastronom und ehemaliger Chorknabe der Regensburger Domspatzen, der den Text für das Bekenntnis zur Stadt schrieb.

"Türme für Pisa" werben für Bauingenieur-Beruf

Zündende Ideen von Lank-Latumer Professor"Türme für Pisa" werben für Bauingenieur-Beruf

Pisa? Mit diesem Wort dürften die meisten Leute hierzulande entweder den schiefen Turm in der gleichnamigen italienischen Stadt oder die besonders für Nordrhein-Westfalen alarmierende Bildungsstudie verbinden. Der in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindende Schülerwettbewerb "Türme für Pisa" bezieht sich gewissermaßen auf beides.

Ersparnisse gestohlen

Trickbetrüger überrumpelten eine ältere FrauErsparnisse gestohlen

Trickbetrüger sind in der Wahl ihrer Methoden erfinderisch und nutzen immer wieder erfolgreich die Hilfsbereitschaft vor allem älterer Menschen aus. Wie in dem Fall, der sich am Mittwoch in Büderich zutrug.

Hinrunde: Ansporn oder Hypothek?

Mit Konstanz wartet eine harte Nuss auf Bayer DormagenHinrunde: Ansporn oder Hypothek?

Eigentlich kann für den Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen gar nichts schief gehen Samstagabend in der Schänzlehalle (Anwurf 20 Uhr) beim Tabellendrittletzten HSG Konstanz. Denn: "Alles, was wir in zwei Tagen gemacht haben, haben wir gewonnen", erinnert Trainer Kai Wandschneider an die Siege in Aue (31:25) und Balingen (19:18). Im Stress: Michael Kopeinigg (links) ist heute für Österreich noch international tätig und muss morgen mit Dormagen in Konstanz ran. NGZ-Foto: H. Jazyk --->

Der Gegner

Elephants treffen auf ein angeschlagenesTeamDer Gegner

Unerwartet in arge Abstiegsnöte ist der TuS Lichterfelde geraten. Das "Farmteam" des Deutschen Meisters Alba Berlin ist Tabellenletzter, hat auf dem Parkett die letzten elf (!) Spiele allesamt verloren.

"Immer ein Ohr für Neues haben"

Andr|2as Keller - Namensgeber des Keller Quartetts"Immer ein Ohr für Neues haben"

Andr|2as Keller mag dem Quartett zwar seinen Namen gegeben haben - als Chef des berühmten Streicherensembles Keller Quartett sieht er sich nicht. Eher schon als Moderator. Und so verwundert es denn auch nicht, wenn er auf die Frage, wie musikalische Konflikte gelöst werden, nur eine knappe Antwort parat.

Leben an einem Un-Ort

Rheinische Landestheater zeigt das Stück "Spinnen"Leben an einem Un-Ort

Von Helga Bittner

Neue Konzepte und Produkte

Profinetzwerk referiert über LebensmittelmarktNeue Konzepte und Produkte

Die aktuellen Trends auf dem Lebensmittelmarkt sind nicht nur für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie die Gastronomie von Bedeutung. Auch die Verpackungsindustrie, Marketing- und Werbeagenturen, Unternehmensberatungen, Handelsunternehmen, Ärzte, Therapeuten, die Medienwelt und angrenzende Märkte sind eng mit dieser Entwicklung gekoppelt.

Durch Hausaufgabenhilfe die Integration fördern

Arbeitskreis und Jugendamt helfen FlüchtlingskindernDurch Hausaufgabenhilfe die Integration fördern

Integration fängt mit der Sprache an. Dies ist längst kein Geheimnis mehr. Auch vielen Kaarstern ist dies bewusst. Schon in der Grundschule beginnen bei vielen Flüchtlings- und Zuwandererkindern die Probleme mit der deutschen Sprache. Hilfe bei den Hausaufgaben als aktiver Beitrag zur Integration: Ingrit Köster ist eine der ehrenamtlichen Kräfte, die Flüchtlingskindern durch ihren Einsatz eine Perspektive geben. NGZ-Foto: L. Berns

Von Sinsteden auf den Sinai

Nicole Wollschläger arbeitet in der SonneVon Sinsteden auf den Sinai

Dort leben und arbeiten, wo andere Menschen Urlaub machen. Sich den Traum von ewiger Sonne, Sand und Meer erfüllen. Wer möchte das nicht? Und wer hätte nicht schon zig mal in Gedanken den Koffer gepackt, um dann doch nicht den Schritt ins Unbekannte zu wagen? Nicole Wollschläger aus Sinsteden mit ihrem Mann Nader Gouda. NGZ-Foto: M. Reuter

Geißbock "Hennes" ist Ehrengast beim Dorffest

Jahreshauptversammlung der Ansteler SchützenGeißbock "Hennes" ist Ehrengast beim Dorffest

Über rekordträchtige Besucherzahlen konnte sich die Ansteler St.-Sebastianus-Bruderschaft im vergangenen Jahr bei so mancher Veranstaltung des Bezirks Nettesheim im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften freuen. Den Vogel schoss in dieser Hinsicht der Bezirksjungschützentag im Mai ab.

Wieder vier Einbrüche

In Wohnungen eingestiegenWieder vier Einbrüche

Die Serie der Einbrüche auf Dormagener Stadtgebiet reißt nicht ab. Am Mittwochnachmittag beziehungsweise -abend registrierte die Polizei vier weitere Straftaten im Gebiet Goethestraße.

Bankautomat erbeutet

Maskierte RäuberBankautomat erbeutet

Um 3 Uhr in der Nacht zu Donnerstag erbeuteten zwei dunkel gekleidete und maskierte Männer einen Bankautomaten aus dem Vorraum einer Bank an der Odilienstraße in Gohr.

VHS setzt auf die Zertifizierungen

Volkshochschule präsentierte ihr neues ProgrammVHS setzt auf die Zertifizierungen

Die Dormagener Volkshochschule (VHS) startet mit einem neuen Konzept in das Frühjahrssemester. "Attraktiver, spezieller und mehr Abschlüsse", lautet die Formel, die Weiterbildungs-Referatsleiter Heinz Pankalla und VHS-Leiterin Claudia Stawicki für das neue Programm als Leitmotiv gedient hat. Setzen auf Zertifizierung: VHS-Leiterin Claudia Stawicki (links), Referatsleiter Heinz Pankalla und VHS-Mitarbeiterin Heike Novas. NGZ-Foto: H. Jazyk

Mehr Interesse an der Volksinitiative Jugend

Noch bis 27. Januar liegen im Rathaus Listen ausMehr Interesse an der Volksinitiative Jugend

Vor neun Tagen hatten erst 60 Jüchener für die Volksinitiative "Jugend braucht Zukunft" der Arbeitsgemeinschaft "Haus Offener Türen NRW" unterschrieben. "In den letzten Tagen hat es einen rasanten Anstieg auf 165 Unterstützer gegeben", sagte Rathaus-Sprecher Norbert Wolf auf Anfrage der NGZ.

Jüchen-West bietet viel Entwicklungs-Potenzial

FDP wird dem Etat 2004 zustimmenJüchen-West bietet viel Entwicklungs-Potenzial

Die FDP wird in der nächsten Ratssitzung dem Etat 2004 mitsamt dem Haushaltssicherungs-Konzept zustimmen. Dies signalisierte Vorsitzender Herbert Altenberg vor den Haushaltsberatungen am kommenden Montag.

Im Burggraben fand Rolf Gerhards Inspiration

Am Sonntag wird die Ausstellung "Bilder-Broich" eröffnetIm Burggraben fand Rolf Gerhards Inspiration

Dülken, das italienische Ligurien und jetzt Hülchrath - das sind drei Stationen im künstlerischen Schaffen von Rolf Gerhards. Nach einem Ausstellungsbesuch in der ehemaligen Synagoge an der Broichstraße war Gerhards von dieser Räumlichkeit so angetan, dass er sich vornahm: "Hier will ich meine Arbeiten zeigen."

Experten rätseln über Staus

Auf der A46 ist es vollExperten rätseln über Staus

Mehr als sechs Kilometer Stau am vergangenen Mittwoch, auch am Dienstag krochen die Autos nur auf der A46 zwischen der Anschluss-Stelle Grevenbroich und dem Kreuz Holz. Warum es sich in Richtung Heinsberg staute, darüber rätseln auch die Experten des Landesbetriebs Straßen. Tägliches Ärgernis: Staus und zähfließender Verkehr auf der Autobahn 46. Die Bauarbeiten dauern noch bis zum 7. Februar. NGZ-Foto: H. Jazyk --->

Amphetamin und Ecstasy im Rucksack

Polizei schnappt DealerAmphetamin und Ecstasy im Rucksack

Einen dicken Fisch schienen Polizeibeamte am Haken zu haben, als sie in der Nacht zu Mittwoch auf der Lindenstraße in Grevenbroich die Besatzung eines Fiiats überprüften und im Rucksack eines 29-jährigen Aacheners etwa ein halbes Kilogramm Amphetamin vorfanden.

DEL: Für die Pinguine wird die Luft dünn

Sechste Niederlage in FolgeDEL: Für die Pinguine wird die Luft dünn

Hamburg (rpo). In der letzten Saison feierten die Krefeld Pinguine noch den Titelgewinn in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). In der laufenden Speilzeit sieht es jedoch düster aus. Die Pinguine mussten die sechste Niederlage in Folge hinnehmen.In einer Partie des 41. Spieltages unterlagen die Rheinländer den Hamburg Freezers 2:7 (1: 0, 0:3, 1:4) und haben mit 42 Punkten weiterhin nur drei Zähler Vorsprung auf den ersten der beiden Playdown-Plätze. Die Freezers hielten dagegen mit dem 26. Saisonsieg und Rang drei den Anschluss zu Spitzenreiter Eisbären Berlin. Vor 12.521 Zuschauern in der Hamburger Arena lag der Meister nach einem Tor von Adrian Grygiel in der 6. Minute am Ende des ersten Drittels sogar noch in Führung. Mit einem Dreifach-Schlag durch Dan Lambert (26.), Andrew Schneider (27.) und Jacek Plachta (29.) sorgten die Gastgeber in ihrem 50. Heimspiel seit dem Umzug aus München dann aber für die Wende und machten im vierten Duell den vierten Saisonsieg gegen die Pinguine vorzeitig perfekt. Mark Greig (44.), Peter Abstreiter (45.), Kent Fearns (48.) und Brad Purdie (53.) erhöhten im letzten Drittel weiter, Chris Luongos Treffer (45.) brachte die Krefelder nicht mehr weiter.

Bush will in Ruhe seine Schweinerippchen essen

Journalisten sollten dasselbe tun - zum Wohle der WirtschaftBush will in Ruhe seine Schweinerippchen essen

Roswell (rpo). Auch ein US-Präsident ist nur ein Mensch und bekommt im Wahlkampf mal Hunger. Und dabei ist er gerne ungestört.George W. Bush jedenfalls wollte sich bei einem Überraschungsbesuch in einem Restaurant in Roswell im US-Bundesstaat New Mexico nicht von Journalisten stören lassen. "Ich habe Hunger und werde ein paar Schweinerippchen bestellen", sagte Bush am Donnerstag, den Arm um eine Kellnerin des Nothin' Fancy Cafe gelegt. Den Journalisten riet der gut gelaunte Präsident, dasselbe zu tun: "Lassen Sie mich erklären, wie die Wirtschaft funktioniert. Wenn Sie hier Geld für Essen ausgeben, ist das gut für das Geschäft dieser Dame." Eine Bestellung mache es sogar wahrscheinlicher, dass jemand einen neuen Job finde. "Also anstatt mir Fragen zu stellen, beantworten Sie lieber meine: Werden Sie etwas zu essen bestellen? ", schloss Bush.

Irak-Wiederaufbau: Weg für deutsche Firmen frei

"Handelsblatt": Zweite Auftragstranche offen ausschreibenIrak-Wiederaufbau: Weg für deutsche Firmen frei

Washington/Berlin (rpo). Jetzt können deutsche Firmen beim Wiederaufbau im Irak doch noch zum Zug kommen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, können sie sich nun um Generalaufträge an US-Aufbauprogrammen bewerben.Die Aufträge der zweiten Tranche würden offen ausgeschrieben, berichtete die Zeitung (Freitagausgabe) unter Berufung auf nicht näher genannte US-Regierungsvertreter. Dabei handele es sich um Projekte im Wert von fünf Milliarden Dollar (knapp vier Milliarden Euro) in den Bereichen Elekrizität, Wasserversorgung und Verkehr. Bei der Ausschreibung der ersten Tranche über insgesamt 18,6 Milliarden Euro war die Teilnahme noch auf Firmen aus 63 Staaten begrenzt worden, die den Irakkrieg unterstützt hatten. Dem Bericht zufolge ist noch nicht entschieden, wie bei der dritten Tranche verfahren werde. In Berlin gelte aber als unvorstellbar, dass Firmen aus früheren Kriegsgegner-Staaten dann erneut ausgeschlossen werden könnten - zumal Ende Februar ein Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und US-Präsident George Bush in den USA geplant sei. Auch US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice habe in Telefonaten mit der Bundesregierung bereits ein Einlenken angedeutet. Die Regierungen in Frankreich und Russland hatten den Ausschluss scharf kritisiert.

Schumacher beendet Winterpause im alten Ferrari

In BarcelonaSchumacher beendet Winterpause im alten Ferrari

Barcelona (rpo). Michael Schumacher hat sich am Donnerstag aus der Winterpause zurück gemeldet. Er dreht in Barcelona 98 Runden im alten Ferrari.In der katalanischen Hauptstadt testete der sechsmalige Weltmeister im F2003-GA und fuhr dabei die zweitschnellste Runde von insgesamt 16 Fahrern aus acht Formel-1-Teams. Der neue Ferrari für die Saison 2004 wird am 26. Januar im Firmensitz in Maranello vorgestellt. "Ich war schon ein bisschen nervös, aber es ist wirklich gut gelaufen und ich freue mich, alle wiederzusehen", erklärte Schumacher nach der Probefahrt.

SAS-Passagierflugzeug in Newcastle notgelandet

Rauch im CockpitSAS-Passagierflugzeug in Newcastle notgelandet

Newcastle (rpo). Im nordenglischen Newcastle ist am Donnerstag ein Passagierflugzeug der Scandinavian Airlines (SAS) notgelandet. Im Cockpit der mit 57 Menschen besetzten Maschine hatte sich Rauch entwickelt.Wie eine Sprecherin des Newcastle International Airport mitteilte, verlief die Landung des in Kopenhagen gestarteten Flugzeugs ohne Zwischenfälle. Niemand sei verletzt worden, und es habe keinerlei Hinweis auf ein Feuer an Bord gegeben. Die Untersuchung dauere an. Der Pilot der Maschine vom Typ McDonnell Douglas 80 hatte das Problem an den Tower in Newcastle gemeldet, weil er einen Brand befürchtete. Die Passagiere wurden mit Bussen zu ihrem Zielflughafen Manchester gebracht.

Berlin: Brand in Luxushotel Ritz-Carlton

Feuer gelöscht - Zwei VerletzteBerlin: Brand in Luxushotel Ritz-Carlton

Berlin (rpo). Erst vor wenigen Tagen wurde das Luxushotel Ritz-Carlton in Berlin am Potsdamer Platz eröffnet. Am Donnerstag brach dort ein Feuer aus, das Hotel musste evakuiert werden.Der Brand konnte innerhalb von 50 Minuten gelöscht werden. Zwei Angehörige des Sicherheitspersonals des Hotels wurden nach Feuerwehrangaben mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Der Schwelbrand war aus vorerst ungeklärter Ursache in einem noch nicht bezugsfertigen Apartment im 12. Stock des Hotelkomplexes ausgebrochen. Feuerwehrangaben zufolge brannten vier Kubikmeter Baumaterial. Dabei kam es zu starker Rauchentwicklung, wodurch die Löschkräfte behindert wurden. Die Feuerwehrleute hatten das Feuer zunächst in der 11. Etage vermutet. In ersten Meldungen hieß es, wegen des Brandes sei das Hotel komplett geräumt worden. Dies wurde später korrigiert. Lediglich die 11. Etage sei evakuiert worden. Der Ausbau der Apartments im 12. bis 19. Geschoss ist noch nicht abgeschlossen. Daher seien diese Etagen noch nicht bewohnt und Menschen nicht in Gefahr gewesen. Die Feuerwehr war mit acht Wagen zu dem Hotel gefahren. An den Löscharbeiten waren 25 Feuerwehrleute beteiligt. Über die Höhe des Schadens lagen Polizei und Feuerwehr zunächst keine Erkenntnisse vor.

Papst Johannes Paul II. erhält außerordentlichen Karlspreis
Papst Johannes Paul II. erhält außerordentlichen Karlspreis

Erstmals vergebenPapst Johannes Paul II. erhält außerordentlichen Karlspreis

Aachen (rpo). Papst Johannes Paul II. wird eine besondere Ehre zuteil: Er bekommt den erstmals vergebenen außerordentlichen Karlspreis der Stadt Aachen verliehen.Das teilten Aachens Oberbürgermeister Jürgen Linden (SPD) und der Sprecher des Karlspreisdirektoriums, Walter Eversheim, am Donnerstagabend in Aachen mit. Diese Würdigung einer in besonderem Maße verdienten europäischen Persönlichkeit sei einmalig und werde einmalig bleiben, betonte Eversheim: "Es wird keine Wiederholung geben. Der Papst ist eine einmalige Persönlichkeit. An keine andere Persönlichkeit hätten wir einen außerordentlichen Karlspreis verliehen." Die Entscheidung, Papst Johannes Paul II. diesen außerordentlichen Karlspreis anzutragen, sei mit dem diesjährigen Karlspreis-Träger, dem Präsidenten des europäischen Parlaments, Pat Cox, abgestimmt, sagte Eversheim. Die Entscheidung des Karlspreisdirektoriums, dessen Wunsch es schon seit langem gewesen sei, den Papst auszuzeichnen, sei einstimmig gefallen, sagte Eversheim. Die Verleihung soll aber nicht, wie üblich, am Himmelfahrtstag in Aachen geschehen, sondern werde "aller Voraussicht nach" am 25. März in Rom in der Salla Clementina stattfinden. Der Papst habe den Karlspreis mit großer Freude und mit Respekt und Anerkennung vor diesem Preis akzeptiert. "Der Papst ist ein herausragender Europäer", sagte Linden zur Begründung. Er lebe europäische Werte, die seit der Antike geprägt worden seien, den Menschen weltweit vor. Johannes Paul II. sei somit ein außergewöhnliches Vorbild für den europäischen Integrationsprozess und mache immer wieder deutlich, dass Europa auch kulturelle Werte zu fördern habe. "Papst Johannes Paul II. hat wie kein anderer seiner Vorgänger oder ein anderer religiöser Führer den interreligiösen Dialog gefördert", betonte Linden. Auch sein Einfluss auf die Politik habe eine gewichtige Rolle gespielt. Die Haltung des Papstes habe ganz maßgeblich dazu beigetragen, den Kalten Krieg zu überwinden und den Eisernen Vorhang zu beseitigen.

Zeitung: Gersters Abgang offenbar beschlossen

Clement will BA-Chef angeblich haltenZeitung: Gersters Abgang offenbar beschlossen

Düsseldorf (rpo). Am Samstag tritt in Nürnberg der 21-köpfige Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit zusammen, um über die Zukunft von Florian Gerster zu entscheiden. Offenbar ist die Entscheidung jedoch bereits gefallen.Wie das Düsseldorfer "Handelsblatt" (Freitagausgabe) berichtet, will die Mehrheit des Verwaltungsrats dem BA-Chef bei der Sondersitzung in das Misstrauen aussprechen. Das habe sich bei einem Treffen von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) mit dem Verwaltungsratspräsidium abgezeichnet. Clement habe versucht, die Präsidiumsvertreter von Arbeitgebern und Gewerkschaften, Peter Clever und Ursula Engelen-Kefer, davon zu überzeugen, Gerster zu halten, schreibt die Zeitung. Beide Seiten seien jedoch entschlossen, den Vorstandschef abzulösen. Dass Gerster von sich aus zurücktritt, werde für unwahrscheinlich gehalten. Clement wolle das Votum des Verwaltungsrats akzeptieren und Gerster von seinen Aufgaben entbinden, fügt die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise hinzu. Offen sei geblieben, ob zeitgleich auch ein Nachfolger benannt werde. Angesichts der Angriffe auf Gerster wegen einer Reihe umstrittener Beraterverträge sei die Suche schwierig, hieß es. Gerster selbst hat für Freitag kurzfristig eine Eröffnungsrede zur Dresdner Aus- und Weiterbildungsmesse "Karrierestart 2004" abgesagt. Er wolle im Moment keine offiziellen Termine wahrnehmen, teilten die Veranstalter der Messe am Donnerstagabend als Begründung mit.Gerster sagt Messeeröffnung in Dresden abFlorian Gerster hat seine für Freitag geplante Eröffnungsrede zur Messe KarriereStart in Dresden abgesagt. Zur Begründung habe Gerster erklärt, er wolle im Moment keine offiziellen Termine wahrnehmen, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Bei der Messe vom 23. bis 25. Januar geht es um Aus- und Weiterbildung, Unternehmensgründung sowie die Rekrutierung von Fachkräften und Nachwuchs.

Windsurfen als Schulsport
Windsurfen als Schulsport

'Bootsmann', Segler, Ruderer, Kanufahrer, Wasserskisportler und Windsurfer in Halle 2Windsurfen als Schulsport

Düsseldorf (dto). Die Windmaschinen am Regattabecken in Halle 2 laufen auf Hochtouren. Etwa 20 Schülerinnen und zwei Schüler der Düsseldorfer Gesamtschulen Kikweg und Hulda Pankok stehen gekonnt auf ihren Surfbrettern und beweisen den Messebesuchern, was ihnen von Surflehrer Sven Muthke, Sonja Alt und Sascha Toth seit Beginn der Messe beigebracht wurde. Neben jungen Wassersportlern bekommen die Zuschauer im Aktions-Center eine bunte Show präsentiert, die ihren Höhepunkt während Auftritten des Seenotrettungshundes Bootsmann und Rettungsvorführungen der DRK-Wasserwacht erreicht.Bootsmann heißt Deutschlands erster geprüfter Wasserrettungshund. Der sechs Jahre alte Vierbeiner gehört zur Hunderasse der Landseer und horcht auf alle Befehle von 'Frauchen' Elke Otto. Besonders spitzte Ohren bekommt Bootsmann bei Hilferufen und begeistert mit Kostproben seines Könnens vor allem die jüngsten Messebesucher. "Ich hätte auch gerne so einen Hund", erklärt die fünfjährige Anne, nachdem Sie von Bootsmann auf einem kleinen Boot aus dem Hallenbecken gezogen wurde.Viel Applaus von den Tribünen ernten auch Segler, Ruderer, Kanufahrer und Wasserskisportler, die sich für das Publik besondere Tricks und Showeinlagen einfallen lassen. Bei vielen Aktionen können Messebesucher sogar selbst mitmachen, ihre Wassersporttauglichkeit unter Beweis stellen und Preise gewinnen.Zum Ausklang jedes Messetags müssen die zwei Windmaschinen am Beckenrand noch einmal auf Höchststufe laufen. Wie jeden Abend führen etwa 20 Schüler der Gesamtschulen Kikweg und Hulda Pankok vor, was sie einerseits in der Schule im Sportfach Windsurfen, anderseits seit Beginn der 'boot' von den Bochumer Sportstudenten Sonja Alt, Sven Muthke und Sascha Toth gelernt haben."Leider treten wir als letzte auf, so dass kaum noch Zuschauer da sind", zeigt sich Surflehrer Toth etwas enttäuscht, wobei Sandra Koop aus er neunten Klasse der Hulda-Pankok-Gesamtschule gleich ergänzt: "Trotzdem macht es viel Spaß. Am meisten gefällt mir das schnelle Fahren am Beckenrand, nahe der Windräder." Bevor sie täglich samt Surfausrüstung ins Schwimmbecken steigen, erhalten die Düsseldorfer Schüler eine Theoriestunde von den Sportstudenten."Heute haben wir richtiges Abfallen und Anluven gelernt, also wie man gegen den Wind surft", hat Schülerin Koop gut aufgepasst, während Windsurf-Spezialist Muthke hinzufügt: "Natürlich machen die Schüler auch Unsinn, aber wenn es um wichtige Details oder die Sicherheit geht, passen alle besonders gut auf." Nach zwanzig Minuten im Regattabecken ist der Spaß für die jungen Wassersportler schon wieder beendet. Sie verlassen das Aktions-Center mit Vorfreute auf den nächsten Messetag und viel 'Lust auf Meer'.Von Vassilios Katsogridakis

DAX schließt nach Jahreshoch nahezu unverändert

Schering und Siemens gesuchtDAX schließt nach Jahreshoch nahezu unverändert

Frankfurt/Main (rpo). Nachdem der DAX kurz nach Börsenbeginn mit 4171 Punkten den höchsten Stand seit mehr als eineinhalb Jahren erreicht hatte, schloss er am Abend mit 4140 Punkten nur knapp über dem Vortagesschlusskurs.Der anziehende Euro und Gewinnmitnahmen hätten den DAX in der Folge belastet, sagten Händler. Gesucht waren Schering und Siemens nach Vorlage von Quartalszahlen. Der TecDAX gab 0,1 Prozent auf 610 Zähler ab. Der MDAX stieg dagegen um 1,3 Prozent auf 4762 Punkte. Schwächer präsentierten sich auch die US-Börsen. Rund zwei Stunden nach Handelsbeginn lag der Dow Jones mit 0,1 Prozent im Minus bei 10 612 Punkten. Der Nasdaq Composite büßte 0,8 Prozent auf 2125 Zähler ein. Der Euro stieg am Devisenmarkt wieder über die Marke von 1,27 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) stellte einen Referenzkurs von 1,2710 US-Dollar fest. Im DAX legten Siemens 1,0 Prozent auf 67,88 Euro zu. Vom operativen Gewinn und dem Nettoergebnis des Technologiekonzerns zeigten sich Händler positiv überrascht. Neue Gerüchte über eine bevorstehende Fusion zwischen Sanofi-Synthelabo und Aventis beflügelten Schering, die sich um 2,2 Prozent auf 45,05 Euro verbesserten. Metro gewannen nach dem Verkauf der Beteiligungsgesellschaft Divaco 3,5 Prozent auf 35,65 Euro. "Wir werten den Schritt positiv, da ein Schlussstrich unter die anhaltenden Verhandlungen gesetzt wird", sagte ein Händler. Größter Verlierer waren TUI mit Abgaben von 4,7 Prozent auf 19,50 Euro. Im TecDAX stiegen Lion Bioscience um mehr als 5,0 Prozent auf 3,55 Euro. Evotec, Freenet und Repower waren ebenfalls gesucht. Unter Druck standen vor allem Elmos und IDS Scheer, die jeweils rund 4,0 Prozent abgaben.

Nackt-Wanderer nach sieben Monaten am Ziel

Meiste Zeit im Gefängnis gesessenNackt-Wanderer nach sieben Monaten am Ziel

John O'Groats/Schottland (rpo). Sieben Monate lang ist Stephen Gough nackt durch Großbritannien gewandert. Am Donnerstag hat er endlich sein Ziel im Norden Schottlands erreicht.Der 44-jährige Gough, der mit seiner Wanderung im Adamskostüm durch ganz Großbritannien für das Recht auf Nacktheit in der Öffentlichkeit demonstrieren wollte, hatte dabei allerdings die meiste Zeit, insgesamt fünf Monate, hinter Gittern verbracht. Immer wieder war er nach Klagen von Bürgern festgenommen worden. Die 1.363 Kilometer lange Wanderung hatte Gough von Land's End in Südwestengland bis nach John O'Groats in Schottland geführt. Er hatte seine Reise im warmen Sommer nur mit Socken, Schuhen, einem Rucksack und Hut versehen begonnen, weigerte sich aber auch bei den eisigen Temperaturen im schottischen Winter Kleider anzuziehen. Nach einem Glas Champagner erklärte er, es werde wohl noch eine Weile dauern, bis die Paranoia vor dem menschlichen Körper verschwunden sei. "Mein Körper ist ein Teil von mir und es ist keine Schande", sagte er. Er werde jetzt erst einmal ordentlich essen, bevor er sich wieder Kleider anziehe und in seinen Heimatort in Südengland zurückkehre.

Funkstille bei "Spirit": "Eine sehr ernste Anomalie"

Kontakt zur Marssonde weiter unterbrochenFunkstille bei "Spirit": "Eine sehr ernste Anomalie"

Washington (rpo). Rückschlag für die bislang so erfolgreiche Marsmission der NASA. Die Weltraumbehörde hat den Kontakt zur Sonde "Spirit" verloren. Sogar eine schwere Panne wird nicht mehr ausgeschlossen."Spirit" sendet seit mehr als 24 Stunden keine Daten mehr zu Erde, wie Projektleiter Pete Theisinger von der US-Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstag in Pasadena mitteilte. Er zeigte sich sehr besorgt. "Das ist ein sehr ernstes Problem. Das ist eine sehr ernste Anomalie", sagte Theisinger. Die letzten regulären Übertragungen der Sonde stammten vom Mittwochmorgen. Danach seien nur noch gelegentlich und zudem völlig sinnlose Daten angekommen. Zunächst sei angenommen worden, dass Wetterprobleme auf der Erde, ein Gewitter über Antennenanlagen in Australien, den Empfang verhindert hätten. Nun werde aber vermutet, dass der Roboter Hard- oder Software-Probleme habe, sagte Theisinger. "Spirit" ist die eine Hälfte eines 820 Millionen Dollar teuren Marsprojekts der US-Raumfahrtbehörde NASA. Die Schwestersonde "Opportunity" ist im Anflug auf den Mars und soll am Samstag in Meridiani Planum landen, das ist auf der entgegengesetzten Marsseite. Die beiden Sonden sollen herausfinden, ob auf dem Roten Planeten einst ein wärmeres Klima herrschte und womöglich Leben möglich war. "Spirit" landete am 3. Januar auf dem Mars. Er sollte dort drei Monate arbeiten. Die NASA hörte zuletzt von dem Roboter, als dieser seine Arbeiten zur Untersuchung eines Steins in der Nähe des Landegeräts fortsetzen wollte. Seitdem nutzte er mehrere Kommunikationsmöglichkeiten mit der Erde nicht und sandte nur einzelne Signale. Die Ingenieure der NASA arbeiteten daran, die genaue Ursache des Problems herauszufinden. Es sei noch nicht klar, ob es nur eine Ursache gebe, sagte der stellvertretende Projektmanager Richard Cook. Eine erste Untersuchung deute darauf hin, dass das Funkgerät noch arbeite und dass sie Sonnensegel weiter Strom produzierten. Ein Software-Problem könnte die NASA auch von der Erde aus lösen, wenn es aber ein Hardware-Problem gebe, sei dies weit schwer wiegender, sagte Theisinger.

Diana-Tod: Polizei schließt Charles-Befragung nicht aus

Auch weitere königliche Familie könnte befragt werdenDiana-Tod: Polizei schließt Charles-Befragung nicht aus

London (rpo). Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Tod von Prinzessin Diana schließt es die britische Polizei nicht aus, auch Prinz Charles zu vernehmen.Der mit den Ermittlungen beauftragte Polizeikommissar Sir John Stevens erklärte am Donnerstag in einem BBC-Interview, wenn es nötig sei, würden auch Thronfolger Prinz Charles und die weitere königliche Familie befragt. Die britische Justiz hat Anfang Januar erstmals eigene Ermittlungen zu dem tödlichen Unfall Dianas und ihres Freundes Dodi Al Fayed im August 1997 in Paris aufgenommen. Der königliche Untersuchungsrichter Michael Burgess beauftragte die Londoner Polizei mit der Prüfung der Frage, ob wegen eines möglichen kriminellen Hintergrunds ermittelt werden sollte.

Enteignungs-Urteil: Bund und Ländern droht Milliardenforderung

Alteigentümer sollen entschädigt werdenEnteignungs-Urteil: Bund und Ländern droht Milliardenforderung

Straßburg/Berlin (rpo). Der Beschluss des Europäischen Gerichtshofes zu enteignetem Bodenreformland in der ehemaligen DDR kann für den Bund und die Länder teuer werden. Es drohen Milliardenforderungen seitens der Alteigentümer.Das Straßburger Gericht stellte am Donnerstag in seinem Urteil fest, dass Deutschland Bürger der ehemaligen DDR für Grundstücke entschädigen muss, die im Zuge der Wiedervereinigung verstaatlicht wurden. Über die Höhe der Entschädigung wird der Straßburger Gerichtshof nach Angaben einer Sprecherin nach Prüfung der Sachlage entscheiden. Während Interessenverbände das Urteil begrüßten, kündigte die Bundesregierung an, die Einlegung von Rechtsmitteln zu prüfen. Die Straßburger Richter gaben mit ihrem Urteil vier Frauen und einem Mann aus der früheren DDR Recht, die aufgrund eines Gesetzes aus dem Jahre 1992 Grundstücke an den Staat abtreten mussten, die ihre Familien 1945 durch die Bodenreform in der damaligen sowjetischen Besatzungszone erhalten hatten.Gegen Grundrecht auf Schutz des Eigentums verstoßenDeutschland hätte den Betroffenen eine "angemessene Entschädigung" zahlen müssen, rügte das Gericht. Die Verstaatlichung der Grundstücke ohne jede Ausgleichszahlung habe gegen das Grundrecht auf Schutz des Eigentums verstoßen. Die zwischen 56 und 64 Jahre alten Kläger hatten die fraglichen Flächen in den 70er und 80er Jahren geerbt. Ihre Familien gehörten zu den so genannten Neubauern, denen 1945 im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone Landwirtschaftsflächen zugeteilt worden waren. Kurz vor Ende der DDR verabschiedete die Modrow-Regierung im März 1990 ein "Gesetz über die Rechte der Eigentümer von Grundstücken aus Bodenreformen", das die Nutznießer der Bodenreform vor Enteignungen schützen sollte. Dieses Gesetz wurde jedoch zwei Jahre später durch das "Zweite Vermögensrechtsänderungsgesetz" vom 14. Juli 1992 revidiert. Entscheidung mit SignalwertDas neue Gesetz bestimmte, dass Erben von Grundstücken aus der Bodenreform diese nur behalten durften, wenn sie die fraglichen Flächen wenigstens in den zehn vorangegangenen Jahren landwirtschaftlich genutzt hatten. Die übrigen mussten die Grundstücke an die jeweiligen Bundesländer abtreten. Mehrere zehntausend Bürger der früheren DDR wurden auf diese Weise enteignet. Der Rechtsanwalt der Kläger, Thorsten Purps, unterstrich in Potsdam den Signalwert der noch nicht rechtskräftigen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs. Die Kläger fordern nunmehr ein Bundesgesetz, das die Rückgabe beziehungsweise Entschädigung regeln soll. Purps wandte sich in einem Schreiben an Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sowie die ostdeutschen Länderfinanzminister, in dem er Vorschläge unterbreitet, "wie die Kuh vom Eis gebracht werden kann". Bei den Grundstücken, die noch im Eigentum des Länder stehen und nicht weiterveräußert wurden, soll gesetzlich sichergestellt werden, dass sie zurückgegeben werden. Bei bereits weiterveräußerten Grundstücken ehemaliger DDR-Bürger soll die Entschädigung gesetzlich geregelt werden. "Erstaunliche Entscheidung"Das Bundesjustizministerium betonte in einer Erklärung, dass das Urteil nicht generell Enteignungen durch die Bodenreform von 1945 in der damaligen sowjetischen Besatzungszone betreffe. Vielmehr gehe es ausschließlich um solche Fälle, in denen Bodenreformland später in der DDR vererbt, von den Erben aber nicht mehr landwirtschaftlich genutzt worden sei. Damit hätten aber auch nach DDR-Recht diese Grundstücke wieder an den staatlichen Bodenfonds zurückfallen müssen, argumentierte das Justizministerium weiter. Sollte es zu Entschädigungsleistungen an die Betroffenen kommen, dürfe das "keinesfalls zu Lasten der Aufbau-Ost-Mittel oder nur der ostdeutschen Länder gehen", sagte der Ost-Sprecher der Bundestags-Grünen, Peter Hettlich, der "Leipziger Volkszeitung" (Freitagsausgabe). In dieser Frage müsse der Gesamtstaat in die finanzielle Verantwortung treten. Der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Gerald Thalheim (SPD), bezeichnete die Straßburger Entscheidung in dem Blatt als "erstaunlich". Schließlich sei die Regelung vom Bundesverfassungsgericht für rechtens erklärt worden. Der ostdeutsche Politiker wies darauf hin, dass im Entschädigungsfall und von der Rückabwicklung von Verträgen nicht der Bund, sondern nur die ostdeutschen Länder betroffen wären.

Campino ehrt Wim Wenders

Düsseldorfer Filmpreis 2004Campino ehrt Wim Wenders

Düsseldorf (dto). Dass der Filmpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf in diesem Jahr an den renomierten Regisseur und gebürtigen Düsseldorfer Wim Wenders geht, ist schon seit Herbst bekannt. Jetzt hat sich Wenders für Vergabe des so genannten Helmut-Käutner-Preises am übernächsten Wochenende einen ganz besonderen Redner gewünscht und der hat auch schon zugesagt. Campino, der Frontmann der Punk-Rockband "Die Toten Hosen", wird zum ersten Mal im Plenarsaal des Düsseldorfer Rathauses am Rednerpult stehen, um Wenders zu ehren. In der Begründung der Jury zur Preisverleihung heißt es unter anderem: "Mit Wim Wenders würdigt Düsseldorf einen Filmregisseur, der über Jahrzehnte die deutsche Filmkultur geprägt hat und sie international bekannt machte. Es gelang ihm, mit seinen in Deutschland wie in Amerika entstandenen Filmen eine eigene Handschrift zu entwickeln und zu bewahren." Der mit 8.000 Euro dotierte Preis, der 2004 zum zehnten Male verliehen wird, erinnert an den ebenfalls in Düsseldorf geborenen Regisseur Helmut Käutner (1908 Düsseldorf - 1980 Castellina, Italien). Erste Preisträgerin war 1982 die Filmhistorikerin und -publizistin Lotte Eisner. Ihr folgten unter anderem Wolfgang Staudte, Bernhard Wicki und Hildegard Knef. Wim Wenders wurde am 14. August 1945 in Düsseldorf geboren. Zu seinen bekannten Filmen zählen: "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (1971), "Falsche Bewegung" (1974), "Im Lauf der Zeit" (1975), "Der amerikanische Freund" (1976), "Der Stand der Dinge", (1982), der ihm unter anderem in Venedig den Goldenen Löwen brachte, und "Paris, Texas" (1984), ausgezeichnet mit der Goldenen Palme in Cannes und bis dato größter Publikumserfolg. Mit "Der Himmel über Berlin" (1987) realisierte Wenders einen weiteren Erfolgsfilm. Und mit dem 1999 entstandenen Dokumentarfilm "Buena Vista Social Club" löste er eine weltweite Salsa-Bewegung aus. Das Düsseldorfer Filmmuseum würdigt Wim Wenders anlässlich der Preisverleihung mit einer kleinen Ausstellung; sie ist vom 27. Januar bis 19. Februar im Foyer des Museums, Schulstraße 4, zu sehen. Darüber hinaus präsentiert das Black-Box-Kino im Filmmuseum eine Retrospektive seiner Filme (19. Januar bis 25. Februar).

80 Kilogramm schwerer Riesentumor erfolgreich entfernt

Patientin nach Marathon-Operation in stabilem Zustand80 Kilogramm schwerer Riesentumor erfolgreich entfernt

Bukarest (rpo). Acht Stunden hat die Operation gedauert, dann konnte das amerikanisch-rumänische Ärzteteam die erfolgreiche Entfernung eines 80 Kilogramm schweren Riesentumors bei einer rumänischen Patientin vermelden.Die Frau befinde sich in stabilem Zustand, teilten die Ärzte am Donnerstag in Bukarest mit. Ein 14-köpfiges amerikanisch-rumänisches Chirurgenteam hatte ihr den bösartigen Tumor am Mittwoch entfernt. Die 46 Jahre alte Patientin fühle sich befreit, sagte der Chirurg Ioan Lascar. Die Operation habe kürzer gedauert als erwartet, da der Tumor eine symmetrische Form gehabt habe. Auf diese Weise hätten zwei Operationsteams simultan arbeiten können. Die Patientin müsse sich jetzt noch einem weiteren Eingriff zur Wiederherstellung ihrer Haut unterziehen. Die ehemalige Kuchenverkäuferin aus Kronstadt (Brasov) war seit drei Jahren bettlägerig und auf Hilfe angewiesen. Der wachsende Tumor absorbierte wie ein gigantischer Parasit Blut und Nährstoffe aus ihrem Körper. Die Operation in Bukarest wurde geleitet von Doktor McKay McKinnon, einem plastischen Chirurgen aus Chicago. McKinnon hatte seine Dienste kostenlos angeboten, nachdem die rumänische Regierung erklärt hatte, sie könne die Kosten der Patienten für eine Behandlung in den USA in Höhe von 300.000 Dollar nicht aufbringen. Nach Angaben der Mediziner handelte sich um den zweitgrößten Tumor, der je einem Menschen entfernt werde. McKinnon hatte 2000 einer Frau im US-Staat Wyoming einen 90 Kilogramm schweren Tumor entfernt. Die Frau litt unter der gleichen Krankheit wie die Patientin in Rumänien.

Warnstufe Rot: Sonne ist wieder sehr aktiv
Warnstufe Rot: Sonne ist wieder sehr aktiv

Erste Plasmawolke erreicht ErdumgebungWarnstufe Rot: Sonne ist wieder sehr aktiv

Greifswald (rpo). Messinstrumente der Europäischen Weltraumorganisation ESA haben verstärkte Sonnenaktivitäten registriert. Die Weltraumwetter-Warnstufe Rot ist bereits ausgerufen. Eine erste Plasmawolke der Sonnenauswürfe hat bereits die Erdumgebung erreicht.Die Messinstrumente des Soho-Satelliten der ESA haben am Dienstag zwei koronale Massenauswürfe auf der Sonnenoberfläche registriert, wie Frank Jansen von der Weltraumwetterwarte Greifswald am Donnerstag mitteilte. Die Eruptionen fanden auf der erdwärts gerichteten Seite der Sonne statt und erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 874 Kilometern je Sekunde. Die erste Plasmawolke erreichte am Donnerstag die Erdumgebung, so dass die Weltraumwetter-Warnstufe Rot ausgerufen wurde. Mit der Ankunft der zweiten kosmisch-galaktischen Strahlungswelle wird für Freitagvormittag gerechnet. Forscher schließen geomagnetische Aktivitäten nicht aus. Sie können unter anderem zu Polarlichtern aber auch zu Funktionsstörungen in elektronischen Geräten führen.

Immer mehr Euro-Blüten unterwegs

50-Euro-Schein am häufigsten gefälschtImmer mehr Euro-Blüten unterwegs

Frankfurt/Main (rpo). Der Euro ist jetzt seit zwei Jahren als greifbare Währung im Umlauf und er erfreut sich wachsender Beliebtheit. Besonders bei Fälschern.Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte, wurden im zweiten Halbjahr 2003 insgesamt 311.925 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Umlauf genommen. Das entspricht einem Anstieg um 30 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr. Insgesamt hat sich die Entwicklung allerdings verlangsamt. Im vorangegangenen Sechsmonatszeitraum hatte der Anstieg noch bei 59 Prozent gelegen. Bei den am häufigsten sichergestellten Fälschungen handelte es sich um 50-Euro-Scheine (162.774), gefolgt von 20- (95.233), 100-(39.736) und 200-Euro-Scheinen, von denen die Ermittler in den vergangenen sechs Monaten 8.510 Exemplare aus dem Umlauf nahmen. Im Vergleich zur Fälschungshäufigkeit bei der D-Mark und den anderen Vorgängerwährungen kommt der Euro allerdings noch relativ gut weg. Mit 551.287 sichergestellten Euroblüten 2003 lag die Zahl der Fälschungen rund 20 Prozent unter den 2001 von den nationalen Zentralbanken des Euro-Währungsgebietes gemeldeten Fälschungen. Insgesamt sind nach Angaben der EZB derzeit etwa neun Milliarden echte Euro-Noten im Umlauf. Nach Angaben der Zentralbank lassen sich selbst gute Fälschungen anhand der Sicherheitsmerkmale sowie anhand des so genannten "Fühlen-Sehen-Kippen"-Systems entdecken.

Keine 'Reevolutions' bei der CPD

Absage kurz vor der Messe:Keine 'Reevolutions' bei der CPD

Düsseldorf (dto). Wie in der Musik-Szene, setzen oft auch in der Mode kleine, alternative Labes neue Trends, die später zu einer allgemeinen Modeerscheinung werden könen. Diese Trends wollte auch die Modemesse CPD mit einer eigenen Veranstaltung aufgreifen. Zunächst mit der 'cpd xsite' und seit Februar vergangenen Jahres mit der 'Reevolutions - collections on the cutting edge'. Eigentlich sollte die 'Reevolutions' auch in diesem Februar wieder stattfinden. Jetzt ist die Sonder-Messe kurz vor dem Start der CPD am übernächsten Sonntag aus Mangel an Ausstellern abgesagt worden. Bei der letzten CPD im August hatten sich noch fast 50 Aussteller mit ihren kreativen Modeentwürfen auf der 'Revolutions' in den Rheinterrassen präsentiert. In diesem Jahr sei nicht die ausreichende Anzahl von schriftlichen Anmeldungen eingegangen, so eine Sprecherin der IGEDO-Company, die die Veranstaltung gemeinsam mit der Firma TRIO GbR organisiert. "Wir sehen uns gegenüber Ausstellern und Besuchern in der Verantwortung, nur ein erfolgreiches Event mit einer starken Auswahl von Labels zu realisieren."Nach wie vor bestehe der Bedarf an einer alternativen Plattform in Sachen Mode, um das Gesamtspektrum der CPD abzurunden. Deshalb bleibe die 'Reevolutions' für die CPD im August vorerst weiter im Programm.

Kriminalfall Gsell gelöst

Staatsanwaltschaft: Zweiter Haupttäter ermitteltKriminalfall Gsell gelöst

Nürnberg (rpo). Dank der "akribischen Detailarbeit" der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, darf der spektakuläre Kriminalfall um den Tod des Schönheitschirurgen Franz Gsell als gelöst angesehen werden.Wie die Staatsanwaltschaft miteilte, ist es gelungen, den zweiten mutmaßlichen Haupttäter zu ermitteln. Dabei handle es sich um einen vielfach vorbestraften 41-Jährigen, der derzeit in Halle in anderer Sache in Untersuchungshaft sitze. Gegen den Mann sei Haftbefehl wegen Körperverletzung mit Todesfolge erlassen worden. Der zweite mutmaßliche Haupttäter, ein 33 Jahre alter Mann, habe zudem mittlerweile ein umfassendes Geständnis abgelegt. Die Ermittlungen gegen die zeitweise ebenfalls beschuldigte Witwe Tatjana Gsell stehen demnach kurz vor dem Abschluss. Laut Staatsanwaltschaft lässt sich der Überfall vom 5. Januar vergangenen Jahres, bei dem der 76-jährige Gsell so schwer verletzt wurde, dass er zweieinhalb Monate später starb, jetzt rekonstruieren. Demnach hatte Tatjana Gsell Autoschieber engagiert, die ihren Mercedes im Wert von 100.000 Euro bei Franz Gsell abholen und dafür 30.000 Euro zahlen sollten. Die sich in Geldnöten befindene Tatjana Gsell, die zur Tatzeit bei ihrem Geliebten lebte, wollte den Wagen laut Ermittlungen anschließend als gestohlen melden, um die Versicherungssumme zu kassieren. Die Autoschieber hätten allerdings zu keinem Zeitpunkt die vereinbarte Summe zahlen wollen. Als Franz Gsell deshalb die Herausgabe der Schlüssel verweigerte, habe der jetzt ermittelte Täter ihn angegriffen und schwer verletzt, erklärte die Staatsanwaltschaft. Seine Witwe muss sich als Auftraggeberin des Überfalls wegen versuchten Versicherungsmissbrauchs, Vortäuschen einer Straftat sowie versuchten Betrugs verantworten. Auch einem ehemaligen Staatsanwalt und Jugendfreund Tatjana Gsells, der ihr geholfen haben soll, werden diese Taten vorgeworfen.

Bericht: Aventis verhandelt über Megafusion

erwerwerBericht: Aventis verhandelt über Megafusion

Düsseldorf/Paris (rpo). In der Pharmabranche scheint sich eine neue deutsch-französische Megafusion anzubahnen. Fünf Jahre nach der Verschmelzung von Hoechst und Rhône-Poulenc zu Aventis verhandele der Straßburger Konzern nun mit dem Konkurrenten Sanofi über einen Zusammenschluss zum weltweit zweitgrößten Pharmaunternehmen, berichtete das Düsseldorfer "Handelsblatt". Die Gespräche seien weit fortgeschritten und könnten bereits nächste Woche abgeschlossen werden. Die Unternehmen hielten sich bedeckt. Aventis verwies auf eine Presseerklärung der vergangenen Woche, wonach man sich nicht in Fusionsgesprächen befinde. Die Sanofi-Synthélabo-Gruppe wollte den Bericht nicht kommentieren. Auch die Sanofi-Hauptaktionäre, der Ölkonzern Total und der Kosmetikproduzent L'Oréal, hüllten sich in Schweigen. Ein Zusammenschluss würde die gemessen am Geschäftsvolumen weltweit zweitgrößte Pharmagruppe hinter dem amerikanischen Pfizer-Konzern schaffen, mit einem Börsenwert von rund 86 Milliarden Euro, 28 Milliarden Euro Umsatz und 110.000 Beschäftigten. Die beiden Konzerne, die derzeit jeweils 43 Milliarden Euro wert sind, strebten eine Fusion unter Gleichen an, schrieb das "Handelsblatt". Unklar sei noch, auf welcher Basis der Kurs für das Austauschverhältnis berechnet werde. Auch über den Namen des neuen Unternehmens seien sich die künftigen Partner nicht einig. Ein Scheitern der Gespräche auf der Zielgeraden sei unwahrscheinlich, schrieb das Wirtschaftsblatt unter Berufung auf Aktionärskreise. Analysten begrüßten einen möglichen Zusammenschluss. Aventis und Sanofi passten gut zusammen, sagte Alexander Groschke von der Landesbank Rheinland-Pfalz der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones. Alles spreche dafür. Das "Handelsblatt" schrieb, wegen steigender Forschungskosten und dem bevorstehenden Auslaufen von Patenten stehe die Pharmabranche weltweit vor Konsolidierungen. Fusionen könnten einen Hebel für Effizienzsteigerungen bieten. Den Angaben zufolge haben L'Oréal und Total einen Ende 2003 ausgelaufenen Anteilseignerpakt nicht verlängert, nach dem beiden Konzerne mindestens jeweils 19,4 Prozent an Sanofi halten müssten. "Nach Informationen aus Finanzkreisen sind L'Oréal und Total die treibenden Kräfte hinter einer Fusion", schrieb die Düsseldorfer Wirtschaftszeitung. Die Aktienkurse von Aventis und Sanefi an der Pariser Börse legten am Donnerstag bis zum Nachmittag um vier beziehungsweise zwei Prozent zu.

Biathlon: Fischer holt ersten deutschen Einzelsieg

Ex-Weltmeister Raphael Poiree auf Rang zweiBiathlon: Fischer holt ersten deutschen Einzelsieg

Antholz (rpo). Überraschung in Antholz: Biathlet Sven Fischer hat beim 20-km-Rennen die Konkurrenz auf die Plätze verwiesen und für den ersten deutschen Einzelsieg in dieser Saison gesorgt.Er kam, lief und siegte: der ungewöhnliche Kurztrip von Biathlet Sven Fischer nach Antholz war Gold wert. Der erst am Morgen per Auto angereiste Thüringer schaffte im 20-km-Rennen überraschend den ersten Saison-Einzelsieg für die deutschen Skijäger und beendete mit dem drittplatzierten Ruhpoldinger Ricco Groß rechtzeitig vor Beginn der WM im heimischen Oberhof (6. bis 15. Februar) die Krise der deutschen Herrenmannschaft. "Ich bin hohes Risiko gegangen, aber es hat sich gelohnt", sagte Fischer und schickte beim Zieleinlauf mit gefalteten Händen ein Stoßgebet in den Himmel. Nach tagelangem Spezialtraining in Ruhpolding hatte er sich von Vater Willi erst wenige Stunden vor dem Wettkampf ins 1600 Meter hoch gelegene Antholzer Tal kutschieren lassen. "Ich habe hier immer Probleme mit der Höhenanpassung", erklärte Fischer: "Da habe ich mir gesagt: Probierst es mal ganz ohne Anpassung und schaust, was rauskommt." Peter Sendel SechsterAm Ende konnte sich der 32-Jährige über seinen mit 15.000 Euro belohnten 23. Weltcup-Einzelsieg seit 1993 und das mit Abstand beste Saison-Ergebnis freuen. Neben Fischer, der Raphael Poiree (Frankreich) mit 7,5 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei verwies, liefen hinter Groß in der zum ersten Mal in der laufenden Saison überzeugenden deutschen Mannschaft auch Peter Sendel (Oberhof), Michael Greis (Nesselwang) und Youngster Andreas Birnbacher (Ruhpolding) als Sechster, Achter und Zehnter in die Top Ten. "Heute hat alles gepasst", meinte Bundestrainer Frank Ullrich erleichtert: "Ich habe immer gesagt, wenn sich alle kleinen Mosaiksteinchen zusammenfügen, sind wir in der Lage, ganz vorne mitzulaufen. Wir hatten uns für heute sehr viel vorgenommen. Dass es so gut wird, war kaum zu glauben. Jetzt dürfen wir nur nicht in Euphorie verfallen." Ullrich war nach den zahlreichen Misserfolgen der letzten Wochen in die Kritik geraten. Sein Paradeläufer Sven Fischer musste "notgedrungen" die eigentlich geplante sofortige Heimreise nach Thüringen wegen der Siegerehrung am Abend aufschieben und Schwester Andrea alleine deren 35. Geburtstag feiern lassen. Fischer, der schon 1994 einmal an gleicher Stelle über 20 km siegte, startet nicht mehr in Antholz und beginnt stattdessen auf den WM-Strecken mit der individuellen Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt. Zweitbestes Saisonergebnis"Hoffentlich kommt nicht noch einer. Noch einmal will ich nicht Vierter werden", bangte Ricco Groß lange im Ziel. Doch von den 43 nach ihm gestarteten Läufern war keiner mehr besser. Groß registrierte nach zuletzt zwei vierten Plätzen im heimischen Ruhpolding sein zweitbestes Saisonergebnis und bilanzierte: "Sonne, gute Ski und ein Podestplatz - das hat so richtig Spaß gemacht." Keinen Spaß hatte dagegen im kollektiven deutschen Jubel Altmeister Frank Luck (Oberhof). Der 36-Jährige kommt auf seiner "Goodbye-Tour" nicht in Schwung und fand nach seinem 39. Platz "jeden Kommentar überflüssig". Ausgerechnet bei der Abschieds-WM droht dem 10-maligen Weltmeister nun die Reservebank. "Der Lucki muss hier im Sprint und im Massenstart noch etwas zeigen. Sonst wird es ganz eng für ihn", sagte Ullrich.Biathlon, Weltcup in Antholz, Einzelrennen: Herren, 20 km:1. Sven Fischer (Oberhof) 56:32,7 Minuten/1 Strafminute nach Schießfehler, 2. Raphael Poiree (Frankreich) 0:07, 5 Minuten zurück/1, 3. Ricco Groß (Ruhpolding) 0:30,2/1, 4. Tomasz Sikora (Polen) 0:44,2/2, 5. Lars Berger (Norwegen) 1:33,9/4, 6. Peter Sendel (Oberhof) 1:36,1/1, 7. Ole Einar Björndalen (Norwegen) 1:45,9/3, 8. Michael Greis (Nesselwang) 1:46,5/2, 9. Ferreol Cannard (Frankreich) 1:53,0/2, 10. Andreas Birnbacher (Ruhpolding) 2:05,0/2, ... 39. Frank Luck 4:45,3/3, ... 71. Alexander Wolf (beide Oberhof) 7:37,6/7 Stand im Gesamtweltcup nach 13 von 27 Rennen: 1. Björndalen 446 Punkte, 2. Poiree 413, 3. Halvard Hanevold (Norwegen) 385, 4. Groß 350, 5. Sergej Roschkow (Russland) 330, 6. Wladimir Dratschew (Weißrussland) 288, 7. Fischer, 8. Egil Gjelland (Norwegen) beide 263, 9. Berger 253, 10. Sergej Tschepikow (Russland) 248, ... 13. Sendel 236, ... 18. Greis 158, ... 24. Luck 113, ... 26. Wolf 103, ... 40. Birnbacher 58.

Chemnitz: Löwe greift Tierpflegerin an

33-Jährige nach Operation außer LebensgefahrChemnitz: Löwe greift Tierpflegerin an

Chemnitz (rpo). Im Chemnitzer Tierpark ist ein Tierpflegerin von einem Löwen angefallen und dabei schwer verletzt worden. Kollegen der Frau konnten das Tier vertreiben und so Schlimmeres verhindern.Wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte, erlitt die 33-jährige Frau durch Bisse und Krallenrisse Verletzungen an Rücken und Beinen. Nach einer Operation sei sie mittlerweile außer Lebensgefahr. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Mittwochnachmittag. Gegen 15 Uhr hatte die Pflegerin den Käfig des Löwen betreten, um dort frisches Stroh aufzuschütten. Offenbar habe sie vor dem Betreten des Innenkäfigs nicht darauf geachtet, dass die so genannte Schleuse zum Außenkäfig nicht geschlossen gewesen sei. Dadurch konnte der 17-jährige Löwe "Sultan" in den Innenbereich gelangen und die Frau angreifen. Kollegen der Pflegerin konnten den Löwen vertreiben und dadurch Schlimmeres verhindern, hieß es. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand geht die Stadt davon aus, dass der Zwischenfall durch eine Nachlässigkeit der als erfahren und sonst sehr gewissenhaft geltenden Tierpflegerin verursacht wurde. Wie es hieß, kennt die Frau den Löwen seit der Zeit, als er als ganz junges Tier in den Chemnitzer Tierpark kam.

ISIS vernetzt den WDR

Sender vergibt Millionen-Auftrag für modernes ÜbertragungsnetzISIS vernetzt den WDR

Düsseldorf (dto). Das Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmen ISIS Multimedia Net hat einen großen Fisch an Land gezogen. Der Westdeutsche Rundfunk hatte die Modernisierung seines Leitungsnetzes zwischen seinen 14 Standorten in NRW öffentlich ausgeschrieben, denn der Sender braucht ein modernes Übertragungsnetz für die Echtzeitkommunikation zwischen seinen Studios. Jetzt hat die Düsseldorfer ISIS den Zuschlag für den Auftrag bekommen. Der WDR lässt sich das neue Glasfasernetz einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Über die genaue Höhe hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart, so ISIS-Chef Horst Schäfers.Mit dem künftigen Glasfasernetz, das eine Gesamtlänge von 1.600 Kilometern haben wird, will der WDR vor allem Kosten sparen. Derzeit mietet er die Leitungen an und ist dadurch in den Übertragungskapazitäten nicht so flexibel wie erforderlich. Vom Überspielen regionaler Beiträge aus einem Studio ins andere bis hin zu Live-Schaltungen, etwa in der 'Aktuellen Stunde', soll die Kommunikation künftig schneller werden. "Mit dem durchgängigen Glasfasernetz von Isis schafft der WDR die Grundlage für die Digitalisierung von Programmproduktion und deren Ausstrahlung auch in der Region", so Dieter Hoff, Technischer Direktor des Westdeutschen Rundfunk. Für die Realisierung dieses Projektes kann ISIS auch auf bestehende Übertragungswege der Muttergesellschaft Arcor zurückgreifen. Daneben sind Kooperationen mit verschiedenen andern Citycarriern geplant. Das ist offenbar auch nötig, weil der WDR es mit dem neuen Netz eilig hat. Am 1. Juli bereits soll in einer ersten Ausbaustufe das Kernnetz zwischen den WDR-Standorten Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Wuppertal realisiert sein. "Wir freuen uns auf die Aufgabe, für eines der Herzstücke der WDR-Fernseh- und Hörfunkübertragungen die Verantwortung bei Betrieb und Netzüberwachung zu übernehmen", sagt ISIS-Chef Schäfers. Er rechne mit weiteren Aufträgen von Medienunternehmen, da die Ansprüche an die Übertragungsqualitäten allgemein wachsen würden.

Doping: Cofidis-Fahrer sollen Blut gekauft haben

Ex-Weltmeister Museeuw wurde verhörtDoping: Cofidis-Fahrer sollen Blut gekauft haben

Paris (rpo). Der französische Rennstall Cofidis gerät immer tiefer in den Doping-Sumpf: Angeblich haben Cofidis-Fahrer bei der vergangenen Tour de France Blut von außenstehenden Personen gekauft, um die eigene Körperflüssigkeit mit roten Blutkörperchern anzureichern. Darüber berichtet die französicher Fachzeitschrift L'Equipe. Das Sportblatt beruft sich auf Informationen des Magazins Le Point. Demnach sollen Fahrer Blut von außenstehenden Personen gekauft haben, um die eigene Körperflüssigkeit mit roten Blutkörperchern anzureichern. Die Transfusionen erhöhten die Sauerstoffzufuhr für die Muskeln. Der Radsport-Weltverband UCI hatte bei Kontrollen während der Tour 2003 drei Profis identifiziert, die erstaunlich gleiche Blutwerte aufwiesen. Laut Le Point sei diese Art von Blutdoping schon in den 70er-Jahren angewendet worden, aus Angst vor Hepatitis- und Aids-Infektionen dann aber jahrelang nicht mehr parktiziert worden. Als Beweis für die Behauptung liefert Le Point einen nun veröffentlichten Telefonmitschnitt eines entsprechenden Gesprächs zwischen dem in der vergangenen Woche verhafteten Cofidis-Physiotherapeuten Bogdan Madejak un Ex-Cofidis-Fahrer Marek Rutkiewicz. Madejak muss sich wegen des Beitzes und Vertriebs von Drogen verantworten. Während Rutkiewicz gegen Auflagen wieder auf freiem Fuß ist, waren am Dienstag seine ehemaligen Teamkollegen Philipp Gaumont und der einstige Tour-Etappensieger Cedric Vasseur auf dem Flughafen Paris-Orly nach ihrer Ankunft aus einem spanischen Trainingslager in Untersuchungshaft genommen worden. Als Zwischenhändler fungiertGaumont soll in der Vergangenheit als Zwischenhändler fungiert haben. Dem früheren Sieger von Gent-Wevelgem kann offenbar der Handel mit EPO-Produkten nachgewiesen werden. Der 30-Jährige soll den früheren Bahn-Weltmeister Robert Sassone beliefert haben. Im Haus von Sassone wurden im Rahmen der Untersuchungen Amphetamine und Wachstumshormone gefunden. Ihre Ermittlungen gegen belgische Fahrer wegen Drogenbesitzes setzten auch die Dopingfahnder in Frankreichs Nachbarland fort. Dort mussten sich erneut Ex-Weltmeister Johan Museeuw sowie Cross-Star Mario De Clercq den Fragen der Ermittler stellen. Ebenfalls verhört wurden Jo Planckaert und Chris Peers, beide fuhren in den vergangenen Jahren für Cofidis.

Alaaf: Mal wieder Knatsch in der Kölner "Bütt"

Skandale und Affären beherrschen kölschen KarnevalAlaaf: Mal wieder Knatsch in der Kölner "Bütt"

Köln (rpo). Wenn die fünfte Jahreszeit vor der Tür steht, dann kann man sich in Köln in den letzten Jahren fast immer darauf verlassen, dass bei den Narren der Haussegen ordentlich in Schieflage gerät. So auch in diesem Jahr. Die Gründe lauten: Sex, Drogen und die große Politik.Schon Wochen vor den "tollen Tagen" mussten Kölns Karnevalsfunktionäre die Hoffnung auf eine unbelastete Session aufgeben. Der Ärger ging schon im Sommer los. Nur mit viel Mühe konnten drei geeignete Kandidaten für das närrische Ehrenamt des Dreigestirns gewonnen werden. Nun also regieren Prinz Wolfgang I., Bauer Peter und Jungfrau Berta (Hubert) bis Aschermittwoch die Domstadt. Liebevoll "Knübbelche" genanntWegen seiner nicht gerade zierlichen Proportionen wird das Trifolium auch liebevoll "Knübbelche" genannt. Auf der feierlichen Prinzen-Proklamation Anfang Januar haben sich die drei allerdings nicht gerade als Traumbesetzung erwiesen. Das wird noch, seufzen die jecken Strippenzieher hinter den Kulissen, die längst viel größere Probleme haben. Zum Beispiel die "Busen-Affäre" bei der Herrensitzung der ehrenwerten Karnevalsgesellschaft Greesberger. Eine Veranstaltung, bei der das ausschließlich männliche Publikum mit zotigen Witzen und knappgeschürzten Samba-Mädchen erfreut werden sollte. Das reichte den Greesbergern nicht: Bei ihnen haben gleich mehrere Tänzerinnen auf das zwingend vorgeschriebene Bikini-Oberteil verzichtet und - schlimmer noch - der Sitzungspräsident soll sich persönlich auf offener Bühne der nackten Tatsachen angenommen haben. "So geht das nicht"So geht das nicht, rügte Kölns oberster Jeck, Festkomitee-Chef Hans-Horst Engels, und drohte strenge Sanktionen an. Die Greesberger nehmen es gelassen, immerhin sind ihrer Karnevals-Sitzungen ausverkauft - was in Zeiten schwacher Konjunktur in Köln für viele Vereine nicht mehr selbstverständlich ist. Zwar sind Karten für die prestigeträchtigen Fernsehsitzungen im "Gürzenich" mit Preisen von bis zu 120 Euro nach wie vor begehrt. Doch auch auf den prominenten Sitzungstischen musste die legendäre "Kalte Ente" - eine Mischung aus Sekt und Weißwein mit eingebauter Kopfschmerzgarantie und einem Preis von mindestens 80 Euro - längst dem ordinären Mineralwasser weichen. Hier kostet die Dreiviertelliterflasche geradezu bescheidene 9,50 Euro. Ein Trend, der es Büttenrednern und anderen Karnevalskünstlern immer schwerer macht. Ein überwiegend nüchternes Saalpublikum schunkelt nicht gerne. Stadtoberhaupt als Spaßbremse?Nun hat sich nun auch Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) in den Karneval eingemischt. Der beurlaubte Lateinlehrer legte sich mit der kölschen Kultband "Bläck Fööss" an, weil sie in ihrem aktuellen Hit alle "Krade" nach Köln eingeladen haben. Nach Ansicht von Schramma steht der Mundart-Begriff "Krade" für lichtscheues Gesindel, während die "Fööss" in den "Krade" mehr die unkonventionellen Lebenskünstler sehen. Prompt forderten die Kölner Sozialdemokraten Schramma auf, die "Fööss" und andere verdiente Dialektgruppen für die Eintragung in das "Goldene Buch" der Stadt vorzuschlagen. Schließlich stehen diese Bands für kölsche Mentalität und Mundart sowie für die "weltoffene Lebensphilosophie Kölns". Der listige Schachzug der SPD führt hinterrücks den NRW-Kommunalwahlkampf in den Karneval ein. Denn verweigert Schramma den Musikern die Ehrung, gilt das schmollende Stadtoberhaupt bei den Jecken als Spaßbremse. Die "Bläck Fööss" sind nicht die einzigen, die Karnevalslieder mit Nebenwirkungen vorlegen. Die "Höhner" sollen in ihrem Hit "Kott erup" den Marihuana-Konsum verherrlicht haben. Außerdem bannte Festkomitee-Chef Engels die Band "Brings" wegen des Worts "Poppen" in der Titelzeile ihres aktuellen Hits. Engels, den man in Köln ungestraft mit dem Schimpfwort "Wassertrinker" belegen darf, sang seinerseits fröhlich bei der Band "Räuber" mit: In deren aktuellem Hit "Ich habe was, was Du nicht hast" geht es durchaus frivol um den berühmten "kleinen Unterschied".

Neuer Akt im "Steuertheater"

Union uneins über Vorlage eines GesetzentwurfesNeuer Akt im "Steuertheater"

Berlin (rpo). Im Dauertheater um die Steuerreform ist heute ein neuer Akt gespielt worden. Dabei ist sich die CDU nicht einig, ob es von ihrer Seite nun einen eigenen Gesetzentwurf zu dem Thema geben soll oder nicht. Heute war aus Bayern zu hören, dass es keinen ausgearbeiteten Entwurf geben.Entgegen der Ankündigung von CDU-Vize Jürgen Rüttgers will die Union nun doch keinen Gesetzentwurf, sondern nur Eckpunkte für eine große Steuerreform vorlegen. Die FDP reagierte am Donnerstag mit scharfer Kritik auf die neuen Irritationen. Rüttgers hatte am Mittwoch erklärt, die Union werde nach Vorlage eines Reformkonzeptes Anfang März "dann einen Gesetzentwurf in Bundestag und Bundesrat einbringen". Bereits im Dezember hatte Unions-Fraktionsvize Friedrich Merz (CDU) bis zur Jahresmitte einen eigenen Gesetzentwurf angekündigt, damit "alle Parteien Farbe bekennen" müssten. CSU-Generalsekretär Markus Söder entgegnete am Donnerstag, man könne "nicht von der Opposition erwarten, dass sie einen bis ins Detail ausformulierten Gesetzesvorschlag macht". Dies sei Sache der Regierung und nicht der Union. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Fraktion, Volker Kauder (CDU), unterstrich, es bleibe bei der Linie von CDU-Chefin Angela Merkel und CSU-Chef Edmund Stoiber, wonach die Gesetzgebungspflicht bei der Bundesregierung liege. FDP-Fraktionsvize Carl-Ludwig Thiele forderte die Union auf, ihr "Steuertheater" zu beenden. Die Union dürfe nicht das Vertrauen als Hoffnungsträger aufs Spiel setzen. Derzeit "trägt sie zur Verunsicherung der Bürger und Betriebe bei und gefährdet den sich abzeichnenden Aufschwung", kritisierte Thiele. FDP-Vize Andreas Pinkwart betonte, die Union sollte in der Lage sein, einen eigenen Gesetzentwurf vorzulegen. Dabei könne sich die Union "eine Scheibe von der FDP abschneiden", die ihren Gesetzentwurf Mitte Februar in den Bundestag einbringen werde. SPD-Fraktionsvize Joachim Poß warf der Union einen "Eiertanz" in der Steuerpolitik vor. Die Union könne für einen Gesetzentwurf auf mehrere Landesfinanzministerien zurückgreifen, "insbesondere auf das bayerische, auf das Herr Stoiber so stolz ist". Poß erinnerte daran, dass laut Grundgesetz auch der Bundesrat Gesetzesvorschläge machen könne.Gemeinsame Sitzung am 7. MärzCDU und CSU wollen sich in einer gemeinsamen Präsidiumssitzung am 7. März zunächst auf Eckpunkte für eine Steuerreform verständigen. Die vorbereitende Arbeit dazu leisten Unions-Fraktionsvize Friedrich Merz (CDU) und Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU). Das Modell von Merz sieht einen Stufentarif mit Sätzen von 12, 24 und 36 Prozent sowie die Abschaffung fast aller Vergünstigungen vor. Die CSU will dagegen Steuersätze zwischen 13 und 39 Prozent sowie den linear-progressiven Tarif und viele Ausnahmen beibehalten. Söder ist sich dennoch "ganz sicher", dass sich CDU und CSU einigen. Beide Seiten bewegten sich "sehr stark aufeinander zu". Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) sieht eine 70- bis 80-prozentige Übereinstimmung beider Konzepte. "Jetzt muss die Conclusio gelingen", forderte Teufel. Eine weitere Möglichkeit zur Verständigung besteht am Sonntag, wenn sich die Spitzen der Union und der Bundestagsfraktion treffen. Das Gespräch ist einem CDU-Sprecher zufolge aber nicht wegen des Steuerstreits angesetzt worden, sondern war zur Jahresplanung 2004 schon seit längerem vorgesehen.

VW-Dieselrußfilter entwickelt sich zum Renner

Institutionen und Behörden an Sonderausstattung interessiertVW-Dieselrußfilter entwickelt sich zum Renner

Wolfsburg (rpo). Manchmal entwickeln sich Produkte zu einem Verkaufsschlager, von denen man es gar nicht erwarten würde. So jetzt geschehen mit dem Dieselrußfilter von Volkswagen. Rund sechs Prozent der Passat-Modelle werden inzwischen mit dem Rußfilter als Sonderausstattung bestellt, wie ein VW-Sprecher in Wolfsburg mitteilte. VW-Vorstandsmitglied Wilfried Bockelmann hatte vorher eingeräumt: "Wir verkaufen mehr als gedacht." Genaue Zahlen über die Verkäufe wollte VW nicht mitteilen. Nach amtlichen Angaben wurden 2003 allein in Deutschland rund 110.000 Passat neu zugelassen. Der Passat mit Filter kostet rund 800 Euro mehr als ein Modell ohne die Sonderausstattung. Vor allem größere Institutionen und Behörden seien die Käufer, teilte Bockelmann mit. Der Passat ist seit November mit Dieselrußfilter zu haben und war das erste VW-Modell mit der neuen Technik. Die deutschen Autobauer und vor allem VW hatten sich lange gegen den Rußfilter gewehrt und wollten stattdessen mit besseren Motoren den Ruß im Abgas verringern. Der Ruß aus Dieselmotoren steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Französische Hersteller waren die Vorreiter bei dieser Technik und hatten die Deutschen so unter Druck gesetzt. Im Spätsommer 2003 hatten die deutschen Hersteller den Widerstand aufgegeben und Rußfilter als Extra angekündigt. Vorher hatte auch Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) Druck für den Filter gemacht und so die Autoindustrie gegen sich aufgebracht.

Wegen Gerster: CDU sieht einen Fall Clement

Union erwägt UntersuchungsausschussWegen Gerster: CDU sieht einen Fall Clement

Berlin /Nürnberg (rpo). Die Probleme rund um die Bundesagentur für Arbeit (BA) und deren Chef Florian Gerster versucht die CDU jetzt auch auf den Gerster-Chef Wirtschaftsminister Wolfgang Clement auszudehnen. Die Union erwägt einen Untersuchungsausschuss."Wenn bei der BA nicht sofort reiner Tisch gemacht wird, erwägt die Union einen Untersuchungsausschuss Clement/Gerster", sagte der parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer Volker Kauder in Berlin. Der Fall Gerster werde zunehmend ein Fall Clement, fügte der CDU-Politiker hinzu. Kauder und die FDP kritisierten, dass der Minister seine Aufsichtsfunktion nicht ernst nehme. Der FDP-Arbeitsmarktexperte Dirk Niebel sagte der Chemnitzer "Freien Presse", Clement müsse sich fragen lassen, wann er von dem Verstoß gegen die Vergaberichtlinien bei den drei neuen Beraterverträgen gewusst habe. Zudem hätte er verhindern müssen, dass Beraterfirmen wie Roland Berger und McKinsey als Mitglieder der Hartz-Kommission Millionen-Aufträge von der Bundesagentur erhielten.

Fußgängerin und Radfahrer schwer verletzt

Zwei schwere VerkehrsunfälleFußgängerin und Radfahrer schwer verletzt

Düsseldorf (dto). Bei zwei Verkehrsunfällen in Vennhausen sind ein 62-jähriger Radfahrer und eine 51-jährige Fußgängerin am Mittwoch schwer verletzt worden. Beide mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden.Gegen 13.40 Uhr war ein 49-jähriger Lastwagen-Fahrer auf der Straße 'In den Kötten' unterwegs in Richtung Vennhauser Allee. Die Ampel zeigte grün, als er mit seinem Fahrzeug nach rechts in den Kamper Weg einbiegen wollte. Aus noch unbekannten Gründen übersah er dabei einen neben ihm fahrenden 62-jährigen Radfahrer. Der Laster erfasste den Radler und schleuderte ihn auf die Fahrbahn. Es entstand ein Sachschaden von etwa 500 Euro. Am Abend, gegen 20 Uhr, waren ein 20-jähriger Mann und seine 23- jährige Beifahrerin auf der Berliner Allee in Richtung Graf-Adolf-Straße unterwegs. Als er mit seinem Wagen den Einmündungsbereich der Blumenstraße querte, lief plötzlich eine Frau über die Straße. Die soll laut Zeugenaussagen bei Rot über den Gehweg an der Berliner Allee gelaufen sein. Der 20-Jährige bremste zwar sofort, konnte aber einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Durch den Aufprall wurde die 51-Jährige gegen die Windschutzscheibe geschleudert und fiel dann auf die Fahrbahn. Ein Rettungswagen brachte die Frau zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Auch der 20-Jährige und seine Beifahrerin wurden in ein Krankenhaus gebracht, konnten aber nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Die Polizisten schätzen den Schaden auf etwa 4.000 Euro.

Brandstifter festgenommen

36-Jähriger zündelte vor SupermarktBrandstifter festgenommen

Düsseldorf (dto) Ein Betrunkener hat am Mittwochabend in Oberbilk an einem Supermarkt einen Abfallbehälter angezündet. Der Mann konnte wenig später festgenommen werden. Der Wohnungslose ist in der Vergangenheit schon mehrfach beim "Zündeln" aufgefallen. Um 19 Uhr hatten Angestellte des Lebensmitteldiscounters an der Oberbilker Allee beoabachtet, dass der Mann den bereits geschlossenen Laden betreten wollte. Plötzlich hatte er ein Feuerzeug gezückt und den Papierbehälter unter dem Vordach des Marktes in Brand gesetzt. Während der Papierkorb kräftig qualmte, machte sich der Mann aus dem Staub. Die Angestellten verständigten Polizei und Feuerwehr. Das Feuer war schnell gelöscht, den betrunkenen "Zündler" konnte die Polizei in einer Hofeinfahrt festnehmen. Es entstand kein Sachschaden, so die Polizei.

Sebastian Deisler ist Vater geworden

Sohn heißt RaphaelSebastian Deisler ist Vater geworden

München (rpo). Fußball-Nationalspieler Sebastian Deisler hat einen neuen Job, er ist Vater geworden. Sohn Raphael kam per Kaiserschnitt in der Nacht zum Donnerstag in einer Münchner Klinik zur Welt.Das teilte der Sprecher des FC Bayern München, Michael Hörwick, mit. Mutter und Kind seien wohlauf. Sebastian Deisler selbst ist vor zwei Wochen 24 Jahre alt geworden. Der Profi ist seit einiger Zeit wegen Depressionen in Behandlung.

So klappt's mit dem Einparken
So klappt's mit dem Einparken

Keine Panik bei kleinen LückenSo klappt's mit dem Einparken

Düsseldorf (rpo). Wer in der Großstadt wohnt, den trifft das leidige Thema besonders: Parkplätze. Sollte man überhaupt einen finden, beginnt das Drehen und Wenden, um das Fahrzeug einigermaßen gekonnt in die Lücke zu setzen. Doch wie stellt man das am geschicktesten an, ohne sich vollkommen zu blamieren? Manch einem oder einer scheint das Einparken im Blut zu liegen, denn sie haben überhaupt keine Probleme, selbst größte Autos in die kleinsten Lücken zu bugsieren.Warum aber ist das Einparken überhaupt ein Problem? Erstens schon einmal deswegen, weil man rückwärts fahren muss, was ansonsten im Verkehr ja nicht so häufig vorkommt. Außerdem ist das Blickfeld nach hinten eingeschränkt. Da hilft also letztlich nur üben.Der ADAC beispielsweise bietet Kurse an, in denen es zum Üben reichlich Gelegenheit gibt. Und passieren kann auch nichts, denn die Parklücken sind mit Gummipollern dargestellt, die Gefahr von Blechschäden ist also nicht gegeben.Wie stellt man Einparken also an? Auf jeden Fall nicht verrückt machen lassen. Im dichten Stadtverkehr schon gar nicht so einfach... Will man parallel zur Fahrbahn einparken, muss das eigene Auto auf jeden Fall gerade stehen. Und dann der kleine Trick: Haben die Hinterräder die Lücke erreicht, das Lenkrad ganz einschlagen. Dann langsam rückwärts weiterrollen, bis die Vorderräder den Anfang der Lücke erreicht haben. Lenkrad in die andere Richtung drehen und wieder ganz einschlagen - und dabei immer langsam weiterrollen. Hört sich in der Theorie ganz einfach an.Woher aber sieht man, wann Vorder- oder Hinterräder den Anfang der Lücke erreicht haben? Damit das bei den ersten Versuchen klappt, kleben die Trainer des ADAC ein kleines Stück Klebeband in die Mitte der jeweiligen Seitenfenster. Und damit sich bei den ersten Versuchen nicht wieder die alten Fehler einschleichen, muss jeder Teilnehmer erstmal vor den Augen der Trainer einparken - Korrekturhinweise inklusive.

Spritztour mit gestohlenen Auto

Ohne Führerschein:Spritztour mit gestohlenen Auto

Düsseldorf (dto). Die Polizei hat am späten Mittwochabend einen 18- Jährigen in einem gestohlenen Pkw festgenommen. Der junge Mann war mit seiner 17-jährigen Freundin unterwegs, der er offenbar zeigen wollte, dass er auch ohne Führerschein ein Auto fahren kann. Gegen 23.30 Uhr hatten die Polizisten den Wagen auf der Münchener Straße gestoppt und den Fahrer kontrolliert. Schnell stellte sich heraus, dass der Mann keinen Führerschein hat und der Wagen am Zünschloss kurzgeschlossen war. Für die Polizei ist der junge Mann kein Unbekannter, weil er bereits mehrfach Autos gestohlen hatte. Nach ersten Ermittlungen hat der 18-Jährige bereits vor einigen Tagen ein Auto in Garath gestohlen und war damit auch auf "Spritztour" gegangen. Diesen Wagen fanden die Beamten später auf der Hildener Straße. Gegen den 18-Jährigen und seine Freundin wird nun wegen gemeinschaftlichen Auto-Diebstahls ermittelt. Der Mann muss sich auch wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis verantworten.

Aufregend: Julia Roberts Leidenschaft ist das Stricken
Aufregend: Julia Roberts Leidenschaft ist das Stricken

Star gibt sich als normale EhefrauAufregend: Julia Roberts Leidenschaft ist das Stricken

Stuttgart (rpo). Julia Roberts gehört zu den gefragtesten und teuersten Schauspielerinnen in Hollywood. Und sie hat, wie sie jetzt der "Gala" verraten hat, ein ganz besonders aufregendes Hobby: Stricken.Zur "Gala" sagte der Hollywood-Star: "Das habe ich angefangen, als ich noch ein kleines Mädchen war. Inzwischen hat Stricken fast eine therapeutische Wirkung auf mich." Außerdem sei es schön, damit ein persönliches Geschenk zu machen. Überhaupt gibt sich Roberts als ganz normale Ehefrau: "Ich bin eine gute Hausfrau und versuche, eine gute Ehefrau, ein gutes Familienmitglied und eine gute Freundin zu sein", sagte sie dem Magazin "Reader's Digest". Eine Haushälterin braucht sie nach eigenen Worten nicht, obwohl sie kein Putzteufel sei. "Man braucht nicht jeden Tag Staub zu saugen. Wenn man Unordnung macht, soll man aufräumen", meinte Roberts, die seit eineinhalb Jahren mit dem Kameramann Danny Moder verheiratet ist. In dem gerade angelaufenen Film "Mona Lisas Lächeln" spielt sie eine College-Lehrerin der 50er Jahre, die gegen die Festlegung der Frauen auf die Rolle als Ehe- und Hausfrau kämpft. "Es war interessant, diese Frau zu spielen, der ich eigentlich nicht unähnlich bin, - und trotzdem habe ich so zu sagen die Seiten gewechselt", erklärte Roberts. Der "Gala" erklärte Roberts, dass sie sich von keinem Regisseur zu Sexszenen überreden lassen wolle: "Ich habe nichts gegen erste Annäherungen und Küsse. Aber dann müssen wir, Schnitt, auch schon wieder im Morgen danach angekommen sein", sagte sie. Ihrer Karriere habe dieser Umstand bisher noch nicht geschadet. Roberts verriet: "Ich lasse mich immer im Liegen schminken. Mein Gesicht ist einfach entspannter, wenn ich auf dem Rücken liege. Und dann ist auch das Endergebnis besser." Das hätten inzwischen auch die Visagisten erkannt, sagte sie. Dass sie nicht nur Sexszenen, sondern auch den Rummel um ihre Person ablehnt, sagte Roberts zu "Reader's Digest": "Ich bin nicht so interessant, sondern habe nur einen interessanten Beruf."

Veronika Ferres träumt von internationaler Karriere

Hoffnung noch nicht aufgegebenVeronika Ferres träumt von internationaler Karriere

Hamburg (rpo). In Deutschland gehört Veronika Ferres zu den bekanntesten Schauspielerinnen. Jetzt möchte sie aber auch jenseits der Landesgrenzen Erfolge feiern, sie strebt eine internationale Karriere an."Mein Traum ist es, Filme mit guten Regisseuren zu drehen und eventuell internationale Produktionen zu machen", sagte die Schauspielerin der Zeitschrift "Gala". Und wenn eine Schwangerschaft dazwischenkäme, dann wäre es für Ferres "anders als geplant, aber natürlich das größte Glück". Die Mutter einer zweijährigen Tochter fragt: "Gibt es eine schönere Überraschung als ein Baby?" Ferres wird am 26. Januar um 20.15 Uhr im ZDF-Film "Stärker als der Tod" zu sehen sein. Sie spielt die Mutter einer 14-Jährigen, die Opfer eines Sexualverbrechens wird. Ganz bewusst sei sie dort ungeschminkt und mit Augenringen zu sehen: "Ich habe jahrelang Komödien gespielt, immer und immer wieder mein komisches Talent bewiesen. Jetzt möchte ich das Tragische, das Leidvolle, die anspruchsvollen, schwierigen Rollen spielen", sagte "Superweib"-Darstellerin Ferres. Ferres glaubt, dass Frauen mental stärker sind als Männer: "Sie sind eher bereit, sich Problemen zu stellen, und in den meisten Fällen sind sie sich selbst gegenüber aufrichtiger - und würden zur Not auch eine Therapie machen", sagte sie. Die weibliche Intuition lenke Frauen häufig in die richtige Richtung: "Männer hingegen sind mehr kopfgesteuert und verdrängen Probleme eher", meinte die 38-Jährige.

Gute und schlechte Nachricht beim FC Bayern München

Scholl bricht Training wieder abGute und schlechte Nachricht beim FC Bayern München

München (rpo). Gute und schlechte Nachricht beim FC Bayern München: Sebastian Deisler ist in der Nacht zu Donnerstag Vater geworden, Mehmet Scholl musste das Training wegen muskulärer Probleme abbrechen. Wann Scholl, der seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2005 verlängert hat, wieder spielen kann, ist nach wie vor offen. "Man muss abwarten. Wir werden es immer wieder probieren", sagte Trainer Ottmar Hitzfeld nach dem Training am Donnerstag, bei dem Nationalspieler Michael Ballack wegen einer Magen-Darm-Grippe fehlte. Gute Nachrichten gab es beim deutschen Meister derweil von Sebastian Deisler. Der 24-Jährige, der sich weiterhin in psychiatrischer Behandlung befindet, wurde in der Nacht zum Donnerstag Vater eines Sohnes (Rafael). "Wir freuen uns alle für ihn. Ich hoffe, dass jetzt eine Belastung von ihm abfällt und die Geburt seines Sohnes ihm helfen wird, wieder schneller Tritt zu fassen", sagte Hitzfeld.

Michael Mittermeier feiert Comeback bei RTL

Komiker startet ab dem 14. FebruarMichael Mittermeier feiert Comeback bei RTL

Köln (rpo). Comeback für Michael Mittermaier: Nach über einem Jahr Pause kehrt der Komiker bei RTL auf den Bildschirm zurück. Seine neue Sendung startet am 14. Februar.Mit "Mittermeier Saturday Night Live" wird er jeweils samstags abends um 22.45 Uhr blödeln, wie der Kölner Sender am Donnerstag mitteilte. Gemeinsam mit anderen Comedians kommentiert er verschiedene Ausschnitte aus der Comedy-Sendung "Saturday Night Live". Dabei unterstützen ihn seine Kollegen Thomas Hermanns, Atze Schröder und Rick Kavanian im Wechsel mit Hennes Bender.

SAP verbucht 2003 Höchstwerte in Unternehmensgeschichte

Aber Gewinnrückgang im vierten QuartalSAP verbucht 2003 Höchstwerte in Unternehmensgeschichte

Walldorf/Frankfurt (rpo). Der Softwareriese SAP kann sich über ein historisches Betriebsergebnis freuen. Das Unternehmen erzielte 2003 mit 1,7 Milliarden Euro das beste Ergebnis seiner Geschichte.Das Konzernergebnis stieg von 509 Millionen Euro 2002 auf rund 1,1 Milliarden Euro und erreichte mit bei 3,48 Euro je Aktie (2002: 1,63 Euro) einen Höchstwert, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Im vierten Quartal 2003 verbuchte der Konzern mit 423 Millionen Euro allerdings einen niedrigeren Gewinn als im gleichen Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2004 rechnet SAP mit einem Wachstum bei den Softwarelizenzen von 10 Prozent. Trotz des schwierigen Umfeldes sei 2003 für SAP "ein außerordentlich gutes Jahr" gewesen, betonte Vorstandssprecher Henning Kagermann. "Wir haben unsere Prognose deutlich übertroffen." Die Profitabilität habe einen Höchststand seit 1997 erreicht, und "wir haben mehr Marktanteil gewonnen, als je in unserer Geschichte". Marktführerschaft in den USAGroße Erfolge verbuchte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge auch in den USA, wo mit dem Erlangen der Marktführerschaft ein "ganz klarer Turnaround" gelungen sei, betonte Kagermann. Den allgemeinen Rückgang bei der Auftragsgröße habe man mit einem vergrößerten Volumen erfolgreich auffangen können, hieß es. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibung (EBITDA) legte von 1,8 Milliarden Euro 2002 auf rund 1,9 Milliarden zu. Der Gesamtumsatz ging im gleichen Zeitraum um fünf Prozent auf rund 7 Milliarden Euro zurück (2002: 7,4 Milliarden). Die Softwarelizenz-Umsätze seien um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,1 Milliarden Euro (2002: 2,3 Milliarden Euro) gesunken, hieß es. Ohne Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse sei dies jedoch ein Anstieg um 1 Prozent. Positiv fiel auch Kagermanns Ausblick auf das neue Jahr aus, für das SAP mit einer Erholung des wirtschaftlichem Umfeldes rechnet. Er sei "extrem zuversichtlich", dass der Konzern im Lizenzbereich 2004 ein zweistelliges Wachstum erreichen könne, betonte er und kündigte weiter Effizienzsteigerungen an. Bei Forschung und Entwicklung werde man "keinen Fuß vom Gas nehmen", betonte er. "Unsere Kunden investieren wieder verstärkt in Software. Unsere Auftragspipeline ist gut." Nach den Worten von Fondsmanager Andre Köttner von Union Investment legte SAP auch 2003 mehr Marktanteile als erwartet zu. Im vierten Quartal habe besonders der deutsche Markt zum Ergebnis beigetragen, betonte er. Positiv überrascht habe auch der gute Ausblick im Lizenbereich, den der Analyst als realistisch einstufte. Im Vergleich zu Mitbewerbern stehe die Aktie gut da, betonte er.

Erste Grippetote in Deutschland

17-Jährige stirbt an InfektionsfolgenErste Grippetote in Deutschland

München (rpo). Die Grippe hat in Deutschland in diesem Winter ein erstes Todesopfer gefordert. In Leer in Ostfriesland ist ein 17 Jahre altes Mädchen an den Folgen der Influenza A gestorben.Das teilte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter Hinweis auf das dortige Gesundheitsamt mit. Die Grippe verlaufe bei Kindern häufig unauffälliger als bei Erwachsenen, warnte Ursel Lindlbauer-Eisenach vom Berufsverband am Donnerstag in München. Hohes Fieber, trockener Husten und der plötzliche Beginn der Beschwerden seien typisch für eine Infektion mit Influenza-Viren. Eltern sollten ihre Kinder genau beobachten und bei Verdacht auf eine Erkrankung umgehend ihren Kinder - und Jugendarzt aufsuchen. Derweil verzeichnet die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Berliner Robert Koch-Institut den Angaben zufolge eine Zunahme der Influenza-Meldungen. In den meisten Fällen handele es sich um das Influenza-A-Virus Variante "Fujian".

Das Geschäft mit den Vorsätzen - Raucherentwöhnungsmittel und Fitnesskurse stehen zu Jahresbeginn hoch im Kurs

Das Geschäft mit den Vorsätzen - Raucherentwöhnungsmittel und Fitnesskurse stehen zu Jahresbeginn hoch im Kurs

Berlin (rpo). Mit guten Vorsätzen gehen viele Bundesbürger insneue Jahr. Der Wunsch nach purzelnden Pfunden, einem letztenAusdrücken des Glimmstängels und einer gesünderen Lebensweise standzu Jahresbeginn wieder hoch im Kurs. Ob die Ziele langfristigerreicht werden, bleibt dahingestellt. Fest steht aber:Neujahrsvorsätze sind ein gutes Geschäft und spülen alljährlich Geldin die Kassen der Hersteller und Anbieter einschlägiger Produkte undDienstleistungen.

Elfjährige bringt gesunden Jungen zur Welt

Vater vor Strafverfolgung geflohenElfjährige bringt gesunden Jungen zur Welt

Kiew (rpo). Eine Elfjährige ist die bislang jünste Mutter der Ukraine. Das Mädchen brachte einen gesunden Jungen zur Welt. Der Vater, ein 26-jähriger Nachbar, ist aus Angst vor Strafverfolgung geflohen.Das Baby wurde per Kaiserschnitt geboren und wog 3,8 Kilogramm, wie die Tageszeitung "Fakti" am Donnerstag unter Berufung auf den Arzt der jungen Mutter berichtete. Es kam am Dienstag in einem Krankenhaus in der ostukrainischen Stadt Charkiw zur Welt. Mutter und Sohn seien wohlauf, sollten jedoch noch eine Woche zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, hieß es weiter. Die Familie des Mädchens habe eine Abtreibung abgelehnt und "alles in die Hand des Schicksals gelegt", sagte der Arzt Valentin Grischtschenko. Der kleine Junge solle voraussichtlich zu Hause bei seiner Mutter und Großmutter aufwachsen. Bei dem mutmaßlichen Vater des Kindes handele es sich um einen 26 Jahre alten Nachbarn, schrieb "Fakti". Er sei aus Angst vor einer strafrechtlichen Verfolgung aus der Stadt geflohen, als er von der Schwangerschaft des Mädchens erfahren habe. Sex mit Minderjährigen wird in der Ukraine mit bis zu drei Jahren Haft bestraft.

Alles beim Alten - Mehrheit der Deutschen nimmt sich 2004 nichts vor

Alles beim Alten - Mehrheit der Deutschen nimmt sich 2004 nichts vor

Berlin (rpo). Die meisten Deutschen haben mit guten Vorsätzennichts am Hut. 63 Prozent der Bundesbürger sagen laut einerOnline-Umfrage der F&S Internet Infotainment GmbH für dieNachrichtenagentur ddp, sie hätten sich für 2004 überhaupt nichtsvorgenommen. Sie wollen nicht auf Zigaretten verzichten, wenigerAlkohol trinken oder mehr Sport treiben oder mehr Zeit für dieFamilie haben.

Hertzsch wechselt nach Frankfurt

Bei Bayer keine Perspektive mehrHertzsch wechselt nach Frankfurt

Frankfurt/Main (rpo). Ingo Hertzsch spielt ab sofort für Eintracht Frankfurt. Bayer-Trainer Klaus Augenthaler hatte den Abwehrspieler zuvor bei Leverkusen aussortiert. Der 26-Jährige unterschrieb einen Vertrag, der nur für die erste Liga gilt. "Mit Ingo Hertzsch haben wir einen Spieler verpflichten können, der uns bei den verletzungsbedingten Problemen in der Abwehr helfen kann", sagte Vorstandschef Heribert Bruchhagen: "Er kann auf Grund seiner Erfahrungen während seiner Zeit beim HSV und Bayer Leverkusen sowie bei der Nationalmannschaft eine Mannschaft führen." Im Fall Hertzsch, der bei Leverkusens Trainer Klaus Augenthaler keine Perspektiven mehr sah, wollten die Hessen die Hälfte des bis zum Saisonende fälligen Gehalts des 26-Jährigen von 300.000 Euro übernehmen. Die Leverkusener forderten hingegen, dass der Aufsteiger 200.000 Euro des Hertzsch-Salärs bezahle. Im Gegenzug sollte der Aufsteiger keine Ablösesumme für den zweimaligen A-Nationalspieler aufbringen. Über die Konditionen der Einigung war bis Donnerstagabend nichts bekannt. Bereits am Mittwoch hatte die Eintracht Stürmer Ioannis Amanatidis vom VfB Stuttgart als ersten Neuzugang in der Winterpause präsentiert. Der 22 Jahre alte Grieche unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2005, der aber nur für die erste Liga gilt.

Italien: Inter im Pokal gegen Juventus

"Geisterkulisse" im Giuseppe-Meazza-StadionItalien: Inter im Pokal gegen Juventus

Rom (rpo). Dank eines 3:1 (1:1)-Erfolgs im Rückspiel gegen Udinese Calcio qualifizierte sich Inter Mailand für das Halbfinale des italienischen Pokals. Dort wartet Meister Juventus Turin. Die Mailänder qualifizierten sich wenige Tage nach dem Rücktritt von Vereins-Chef Massimo Moratti dank des Erfolgs im Rückspiel gegen Udinese Calcio für die Runde der letzten Vier. Im Hinspiel in der vergangenen Woche war Inter nicht über ein torloses Remis hinausgekommen. Rekordmeister Juventus genügte im Rückspiel gegen den AC Perugia ein schmeichelhafter 1:0 (1:0)-Sieg, nachdem der Champions-League-Finalist bereits das Hinspiel 2:1 gewonnen hatte. Die Führung für Inter vor der "Geisterkulisse" von 2672 Zuschauern im Giuseppe-Meazza-Stadion erzielte der niederländische Nationalstürmer Andy van der Meyde bereits nach 17 Minuten. Udineses Dino Fava gelang zwar noch vor der Pause der Ausgleich (35. ), doch Obafemi Martins (51.) und Julio Cruz per Foulelfmeter (62.) sorgten für einen ungefährdeten Sieg der Gastgeber. Auch in Turin wollten nur 2900 Fans den durchwachsenen Auftritt ihrer Mannschaft sehen. Trainer Marcello Lippi schonte beim Sieg gegen Perugia seinen Traumsturm David Trezeguet und Alessandro Del Piero, bewies mit der Hereinnahme von Ersatzangreifer Fabrizio Miccoli aber ein glückliches Händchen: Mit einem Treffer ins lange Eck gelang Miccoli für Juve in der 40. Minute das Tor des Tages.

Afrika-Cup: Schäfer wittert großen Coup

Kamerun kann Rekord-Champion werdenAfrika-Cup: Schäfer wittert großen Coup

Tunis (rpo). Fette Beute für die "unbezähmbaren Löwen" und ihrem deutschen Dompteur? Kamerun will mit Trainer Winfried Schäfer den ganz großen Coup landen und zum dritten Mal in Folge den Afrika-Cup gewinnen. Noch nie zuvor in der Geschichte der seit 1957 ausgetragen Kontinental-Meisterschaft triumphierte ein Land dreimal in Folge. Sollte Schäfers Team dieses Kunststück bei der am Samstag beginnenden Endrunde in Tunesien (bis 14. Februar) tatsächlich gelingen, wäre Kamerun gleichzeitig mit fünf Titelgewinnen alleiniger Rekord-Champion. Schäfer ist sich der historischen Aufgabe bewusst. "Der Druck ist enorm, denn in Afrika ist die kontinentale Meisterschaft eine große Prestigesache. Der Afrika-Cup bedeutet für Kamerun mehr als eine WM. Hinzu kommt, dass wir Fußball-Geschichte schreiben können", erklärte der 54-Jährige, der wenige Tage vor dem Auftakt der Titelkämpfe seinen Vertrag bis zur WM 2006 in verlängert hat. "Ich habe den Verantwortlichen klar gemacht, dass im Fußball nur Kontinuität in der Trainingsarbeit ein Land oder einen Verein weiterbringt", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi. Auf Schäfer und sein Team, das sich in einem Trainingslager im spanischen Marbella auf das "Unternehmen Titelverteidigung" vorbereitete, lasten die Erwartungen der ganzen Nation. Als sich die Mannschaft in der Hauptstadt Jaunde verabschiedete, waren über 70.000 zum Abschluss-Training ins Stadion gekommen. Dabei sind schon die Aufgaben in der Vorrunden-Gruppe C gegen Ägypten, Algerien und Simbabwe nicht einfach. "Gerade gegen die Nordafrikaner zu spielen, ist unangenehm. Deren Defensivriegel muser um Prämien, verspätete Anreise - all das, was den Geheimfavoriten Kamerun bei der WM 2002 als Gruppengegner des späteren Finalisten Deutschland ins Straucheln gebracht hatte, wurde diesmal ausgelassen. Der Trainer, der immer noch um den im Vorjahr beim Konföderationen-Cup verstorbenen Marc Foe trauert ("Er ist von seiner Persönlichkeit her nicht zu ersetzen"), hatte bei der Zusammenstellung seines Kaders freie Hand und setzt auf Profis, die in Europa tätig sind. Nur die beiden Ersatztorhüter spielen in der Heimat. Tchato mit dabeiAus der Bundesliga vertraut Schäfer, der in Tunesien, Nigeria und dem WM-Viertelfinalisten Senegal die Hauptkonkurrenten sieht, auf Bill Tchato und Lucien Mettomo (1. FC Kaiserslautern) sowie auf Mohammadou Idrissou (Hannover 96). Obwohl alle drei Profis in der Hinrunde nicht überzeugen konnten, hegt der Coach keine Zweifel an deren Form: "Ich weiß, was sie können." Doch nicht nur Schäfer vertraut auf deutsche Wertarbeit. Insgesamt stehen 13 Deutschland-Legionäre in den Aufgeboten der 16 teilnehmenden Nationen. Neben Bundesliga-Profis wie Victor Agali (Nigeria/Schalke 04) oder Soumaila Coulibaly (Mali/SC Freiburg) sind aber auch Spieler aus den Amateurligen für ihr Land aktiv. So wird Adigo Dinalo vom FC Schönberg 05 für Benin auflaufen und Michel Kamanzi (SG 06 Betzdorf) steht im Kader Ruandas.

Billiger von Erfurt nach Leipzig - teurer von München nach Frankfurt

Die Bahn ändert ihre PreiseBilliger von Erfurt nach Leipzig - teurer von München nach Frankfurt

Berlin (rpo). Die Bahn wird die Preise zum 1. April 2004 erhöhen (kein Aprilscherz!). Eine Übersicht zeigt, was sich ändert und ob die Strecken teurer oder billiger werden.Während die Preisrunde für Kunden auf mittellangen Strecken zum Teil bittere Aufschläge bringt, können sich vor allem Reisende auf kürzeren Strecken freuen: Sie zahlen künftig weniger. AFP fasst die wichtigsten Änderungen zusammen und nennt Preisbeispiele für einige ICE-Verbindungen. Bei den GRUNDPREISEN BIS 100 KILOMETER ändert sich nichts. Allerdings waren die Preise in diesem Bereich vor der Preisreform vom Dezember 2002 auch deutlich niedriger. So kostet etwa eine Fahrt von Frankfurt am Main nach Mannheim heute wie ab 1. April 22,40 Euro. Ende 2002 war dieselbe Verbindung noch für 21,20 Euro zu haben. Die GRUNDPREISE VON 100 BIS 200 KILOMETER sinken im Schnitt um 1,6 und maximal um 3,5 Prozent, aber auch hier hatte die Bahn vor gut einem Jahr zum Teil kräftig aufgeschlagen. Von Erfurt nach Leipzig etwa fährt der Bahnkunde ab April für 24 Euro und damit um 3,2 Prozent günstiger als derzeit. Im Dezember 2002 war der Preis für diese Strecke aber um gut fünf Prozent auf 24,80 Euro gestiegen. Die GRUNDPREISE VON 200 BIS 400 KILOMETER steigen um 2,1 bis 4,4 Prozent. Die Fahrt von Hamburg nach Berlin kostet zum Beispiel statt derzeit 47,60 künftig 49 Euro, ist damit aber immer noch deutlich günstiger als vor Dezember 2002 mit 51,40 Euro. Die GRUNDPREISE AB 400 KIILOMETERN klettern am kräftigsten nach oben - im Schnitt um 5,8, im Extremfall sogar um mehr als acht Prozent. Doch auch hier gilt: Die Tarife bleiben in der Regel unter dem Niveau der Zeit vor der Preisreform. Die Fahrt von München nach Frankfurt etwa verteuert sich von derzeit 64,80 auf 69 Euro, kostete ursprünglich aber 75,60 Euro. Von Berlin nach Köln reisen Bahnkunden derzeit für 80,40 Euro und ab April für 85 Euro; bis Dezember 2002 hatte dieselbe Fahrt 97,60 Euro gekostet. MAXIMALPREIS: Zum ersten Mal deckelt die Bahn ihre Grundpreise. Der Höchstpreis greift auf Strecken etwa ab 700 Kilometern und beträgt in der zweiten Klasse 111 Euro, in der ersten Klasse 167 Euro für die einfache Fahrt. Da auch er mit allen Rabatten kombiniert werden kann, ist mit der Bahncard 50 oder dem 50-Prozent-Frühbucherrabatt eine Fahrt von der Ostseeküste bis zum Bodensee für 55,50 Euro zu haben. Doch auch der Maximalpreis ist nicht in jedem Fall ein Gewinn: So gilt er ab April etwa für die Strecke Hamburg-München - und die ist derzeit noch für 107 Euro zu haben. STRECKENZEITKARTEN: Alle Monats- und Jahreskarten werden um 1,9 Prozent teurer. RESERVIERUNGEN: Wer künftig per Internet oder am Fahrkartenautomaten seinen Sitzplatz im IC oder ICE reserviert, muss dafür nichts mehr zahlen. Beim Buchen am Schalter, im Reisebüro oder per Telefon steigt die Reservierungsgebühr dagegen von derzeit 2,60 auf drei Euro.

'Die Hure läuft mit Geld' - in den Abgrund
'Die Hure läuft mit Geld' - in den Abgrund

Weltpremiere des Musicals ‚Das Mädchen Rosemarie’ im Capitol-Theater mit viel Prominenz'Die Hure läuft mit Geld' - in den Abgrund

Düsseldorf (dto). Rasant, kurzweilig, ironisch und witzig entlarvt die neue Musical-Produktion des Düsseldorfer Capitol-Theaters die Doppelmoral von Deutschen Biedermännern der 50er Jahre. Das Opfer dieser Doppelmoral im Musical 'Das Mädchen Rosemarie' ist wie im wirklichen Leben die Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt, eine Rolle, die Musical-Star Anna Montanaro von Regisseur Dirk Wittkuhn geradezu auf den Leib geschrieben wurde. "Keine kann wie sie die große Kraft, Gnadenlosigkeit und Härte, aber auch die Zerbrechlichkeit und Angst darstellen", findet Wittkuhn. Das sahen auch die über 400 geladenen Gäste der Weltpremiere am Mittwochabend so, darunter viele Stars und Sternchen aus dem deutschen Film- und Showgeschäft. Den Produzenten Thomas Krauth und Andrea Friedrichs ist nach 'Miami Nights' mit dem ungewöhnlichen Stoff aus dem Frankfurter Rotlichtmilieu erneut eine Erfolg versprechende Eigenproduktion gelungen. Das Theater-Musical kommt ohne Anleihen vom Broadway oder vom Londoner Westend aus. Es ist ein deutsches Stück und erzählt die wahre Geschichte um den Aufsehen erregenden Mord an der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt, den ersten Gesellschaftsskandal im Nachkriegsdeutschland. Das Verbrechen an der einst in Ratingen geborenen Lebedame, die in Frankfurt getötet und in Düsseldorf beerdigt wurde, beherrschte 1957 über Monate hinweg die Schlagzeilen der Boulevardpresse. Rosemarie träumt, wie viele in den 50ern, von einem besseren, glücklicheren Leben. Sie verliebt sich in den reichen Industriellen Konrad Hartog, überzeugend dargestellt von Bernhard Bettermann. Die Nitribitt sieht in ihm ihre Chance für besseres Leben. "Ich war der Silberfisch im Dreck der Gosse", singt sie stimmgewaltig und hofft "Du bist der Schlüssel zu einer Welt, die mir nicht länger verschlossen ist." Hartog vermittelt ihr den Zugang zu den oberen Zehntausend der Frankfurter Gesellschaft. Über mehrere Affären gerät Rosemarie immer tiefer in den Sumpf des Rotlichtmilieus und der Doppelmoral der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Erst als ein Freier dem anderen die Klinke in die Hand gibt, dämmert ihr schließlich, auf welch gefährliches Spiel sie sich eingelassen hat. Der Song "Baby Doll" beschreibt das "Unternehmen Rosemarie" in seiner ungeschminkten Realität. Rosemarie macht unter dem Versprechen auf noch mehr Geld Tonband-Aufzeichnungen von den Schäferstündchen in ihrem Liebes-Kabinett, für die sich schließlich sogar der Geheimdienst interessiert. Ihren 'Förderern' wird die Sache zu heiß, sie lassen sie fallen, denn "Gute Huren sind diskret". Auch ihre ehemaligen Weggefährten unter den Bordsteinschwalben gönnen ihr den vermeintlichen Erfolg nicht. "Noch einmal mit Deinem Schlitten am Hauptbahnhof und es wird kuschelig", fauchen sie Rosemarie an. "Leck mich", zischt sie zurück. Das hemmungslose Streben nach Geld führt die Lebedame schließlich ins Verderben und mit nur 24 Jahren in den Tod. Weitaus galanter ging es am Rande der Aufführung zu. Prominente wie die Schauspieler Mathieu Carriere, Christine Neubauer, Michael Mendl, Simone Bechtel oder Volksmusiksänger Patrick Lindner und Moderator Hans Meiser waren an den Rhein gekommen, um die Premiere zu sehen. Auch Ex-"No Angel" Lucy, die erst vergangene Woche zum ersten Mal als Musicalstar in "Jekyll&Hyde" glänzte, war mit von der Partie. Sie alle saßen ebenso wie die übrigen Zuschauer an kleinen Tischchen mit roten Lämpchen und verfolgten fasziniert und amüsiert aber auch nachdenklich das Bühnengeschehen. Dabei wippte so mancher Fuß nach den Rhythmen der 50er Jahre und Einflüssen französischer Chansons. Komponist Heribert Feckler lässt mit 20 Songs in "Das Mädchen Rosemarie" die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders wieder aufleben. Zwischendurch demonstrieren harte Rockklängen den Zuschauern auch die Kälte und Härte des Rotlichtmilieus, unterstützt durch das einfache aber effektvolle Bühnenbild im kargen Charme der Wirtschaftswunderzeit. "Das Mädchen Rosemarie" ist zunächst bis 31. März im Club des Düsseldorfer Capitol-Theaters auf der Erkrather Straße zu sehen. Vorstellungen gibt es von Mittwoch bis Sonntag. Karten kosten zwischen 29 und 59 Euro. Von Stefan Felten

Ski alpin: Kjus gewinnt erste Abfahrt in Kitzbühel

Österreicher Eberharter auf Rang zweiSki alpin: Kjus gewinnt erste Abfahrt in Kitzbühel

Kitzbühel (rpo). Auf der berühmt-berüchtigten "Streif" ließ Routinier Lasse Kjus die Konkurrenz hinter sich: Der Norweger hat die erste von zwei geplanten Weltcup-Abfahrten in Kitzbühel gewonnen. Kjus hat sich zum erstenmal in seiner langen Karriere zum "König von Kitz" gekrönt. Mit der Startnummer 17 raste der 33-jährige Norweger am Donnerstag in einem Hundertstel-Krimi auf der "Streif" zu seinem 16. Weltcup-Sieg und eroberte damit auch noch die Führung im Gesamt-Weltcup zurück. In 1:58,78 Minuten lag Kjus am Ende der spektakulärsten Abfahrt der Welt nur eine Hundertstelsekunde oder 28 Zentimeter vor dem Österreicher Stephan Eberharter (1:58,79), der das Rennen mit der Startnummer 30 erst auf den letzten Metern der 3.312 m langen Strecke am Hausberg verlor. Dritter wurde Vorjahressieger Daron Rhalves (USA/1:58,98). Österreichs Ski-Held Hermann Maier musste sich in 1:59,26 Minuten mit dem undankbaren vierten Platz begnügen, war aber dennoch "sehr, sehr zufrieden." Er habe "durch die vielen Absagen zuletzt den Rythmus verloren", sagte der Doppel-Olympiasieger von 1998: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute so weit nach vorne komme." Die deutschen Abfahrer spielten im Konzert der Großen nur eine Statistenrolle. Florian Eckert, der erstmals seit seiner schweren Knieverletzung vor 26 Monaten wieder in Kitzbühel startete, landete mit 3,88 Sekunden Rückstand auf Rang 45, Stefan Stankalla war sogar noch langsamer als der deutsche Rekonvaleszent und kam mit 5,11 Sekunden Rückstand auf Rang 52. Eckert nicht zufriedenTrotz der leichten Steigerung gegenüber Gröden, wo er bei seinem Comeback vor sechs Wochen mit über vier Sekunden Rückstand auf dem 53. und letzten Platz gelandet war, haderte Eckert mit sich und der Welt. "Die Fahrt war ganz okay, aber mit der Zeit bin ich nicht zufrieden. Das nervt." Schon am Freitag im Super-G und am Samstag bei der klassischen Hahnenkamm-Abfahrt hat der 24-jährige Bad Tölzer die Gelegenheit, den nächsten Schritt auf dem Weg zur alten Stärke zu tun. "Was mir fehlt, sind Rennkilometer. Die Form wird noch kommen, aber ich muss geduldig sein." Ganz oben auf dem Podest feierte dafür Lasse Kjus seinen zweiten Saisonsieg. Schon 1999 hatte der "alte Wikinger" auf der "Streif" gewonnen, aber nur auf einer verkürzten Sprintabfahrt in zwei Durchgängen. "Kitzbühel ist eines der größten Rennen, die es gibt. Hier zu gewinnen, ist ein Wahnsinns-Gefühl und eines der größten Dinge, die man im Skisport erreichen kann", sagte der Doppel-Weltmeister von 1999 und grinste sich eins: "Endlich bin ich vollkommen gesund. Ich fühle mich frei, so macht es Spaß. Da kann man richtig attackieren." Nur eine Hundertstel fehlte Stephan Eberharter zum Sieg, dennoch war auch der Zweite zufrieden. "Ich habe schon so oft das Glück auf meiner Seite gehabt, heute eben nicht. Ich kann zwar nicht sagen, wo ich das Rennen verloren habe, aber mit dem zweiten Platz kann ich gut leben", meinte der zweimalige Gesamt-Weltcupsieger. Nur einmal in der Geschichte der Hahnenkamm-Abfahrt gab es eine noch knappere Entscheidung: 1978 teilten sich Sepp Ferstl aus Hammer und der mittlerweile gestorbene Österreicher Sepp Walcher zeitgleich den Sieg. Spitze übernommenMit nunmehr 695 Punkten übernahm Kjus zugleich die Spitze im Gesamt-Weltcup. Auf Rang zwei folgt der Österreicher Benjamin Raich (689), der sich in der Abfahrt mit Rang 22 zufrieden geben musste, Dritter ist weiterhin Hermann Maier (605). Der Kampf um die "große Kristallkugel" ist so spannend wie schon lange nicht mehr. Auch der Amerikaner Bode Miller, der als Siebter auf der Streif sein bestes Resultat erzielte, hat mit 533 Punkten noch gute Chancen, zumal der Doppel-Olympiasieger von 2002 nun als Favorit für die Kombination gilt. Am Freitag steht in Kitzbühel ein Super-G auf dem Programm, am Samstag die klassische Hahnenkamm-Abfahrt und am Sonntag der Slalom. Lasse Kjus bewies nach den zahllosen Absagen der letzten Zeit wieder einmal gute Nerven. Zum einen war dem Wikinger kurz vor dem Start eine Schnalle am Schuh gebrochen, die erst in letzter Sekunde von seinem Servicemann ("der war nervöser als ich") gerichtet werden konnte. Zum anderen erforderte das Rennen am Donnerstag viel Geduld. Dreimal war die Abfahrt zuvor in Bormio sowie in den Ersatzorten Chamonix und Wengen ausgefallen. "Schön, dass ich Bormio jetzt doch noch gewonnen habe, nachdem ich dort gar nicht hingefahren bin", scherzte Kjus. Kurz vor dem Jahreswechsel hatte der Norweger wegen eines Darmvirus noch pausiert. Ski alpin, Weltcup, 6. Abfahrt der Männer in Kitzbühel/Österreich:1. Lasse Kjus (Norwegen) 1:58,78 Minuten,2. Stephan Eberharter (Österreich) 0,01 Sekunden zurück,3. Daron Rahlves (USA) 0,20, 4. Hermann Maier 0,48, 5. Hans Knauß (beide Österreich) 0,50, 6. Ambrosi Hoffmann (Schweiz) 0,65, 7. Bode Miller (USA) 0,84, 8. Hannes Trinkl 0,85, 9. Fritz Strobl (beide Österreich) 1,05, 10. Bruno Kernen (Schweiz) 1,06,... 45. Florian Eckert (Lenggries) 3,88, ...52. Stefan Stankalla (Partenkirchen) 5, 11 Stand im Abfahrtsweltcup (nach 6 von 12 Rennen):1. Michael Walchhofer (Österreich) 345, 2. Eberharter 331,3. Kjus 292, 4. Maier 289,5. Rahlves 275,6. Knauß 244, 7. Antoine Deneriaz (Frankreich) 211, 8. Andreas Schifferer (Österreich) 201, 9. Fritz Strobl 167, 10. Johann Grugger (Österreich) 138, ... 33. Max Rauffer (Leitzachtal) 29 Stand im Gesamtweltcup (nach 20 von 40 Wettbewerben):1. Kjus 695, 2. Raich 689, 3. Maier 605, 4. Eberharter 538, 5. Miller 533, 6. Knauß 499, 7. Walchhofer 483, 8. Kalle Palander (Finnland) 464,9. Schifferer 431, 10. Solbakken 383, ... 64. Alois Vogl (Lohberg) 55, ... 74. Felix Neureuther (Partenkirchen) 45,... 82. Rauffer 29,... 120. Stankalla 6.

Barcelona: Kluivert kommt betrunken zum Training

Berichte in spanischen MedienBarcelona: Kluivert kommt betrunken zum Training

Barcelona (rpo). Der niederländische Nationalstürmer Patrick Kluivert sorgt mal wieder für Schlagzeilen: Der Star vom FC Barcelona soll zu spät und völlig betrunken zum Training erschienen sein.Daürber berichten spanische Medien. Daraufhin wurde Kluivert von Trainer Frank Rijkaard nach Hause geschickt und mit einer Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro belegt. Kluivert ist wegen seines hohen Gehalts bei "Barca" umstritten.Rijkaard erklärte indes, die Strafe sei nur für die Verspätung ausgesprochen worden, die Alkohol-Gerüchte wollte er nicht bestätigen. Bereits im vergangenen Jahr war der Stürmer negativ aufgefallen, als er alkoholisiert mit seinem Auto mehrere rote Ampeln überfuhr und daraufhin seinen Führerschein abgegeben musste. Zudem war Kluivert 1996 von einem niederländischen Gericht zu einer dreimonatigen Freiheitsstrafe wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Der Stürmer hatte bei einem Autounfall mit überhöhter Geschwindigkeit einen Mann getötet.

Neuer Kanzler-Song veralbert die Gesundheitsreform

"10 Euro gespart!"Neuer Kanzler-Song veralbert die Gesundheitsreform

München/Hamburg (rpo). Kanzler-Imitator Elmar Brandt singt wieder. Diesmal über eine "total unfähige" Ulla Schmidt. Der "Gesundheitssong" befasst sich gewohnt satirisch mit den Tücken der Gesundheitsreform. "O.K., Leute, Ihr seid gerade sauer auf meine Gesundheitsministerin. Aber ich sag Euch: Die Ulla Schmidt ist kein schlechter Mensch! Die ist einfach nur total unfähig", heißt es da gewohnt respektlos mit der imitierten Stimme des Bundeskanzlers. "Die teuren Pillen bleiben ab sofort im Schrank. Wer noch von selbst bis zu 'nem Arzt kommt, ist nicht krank", reimt Brandt zur Melodie des Liedes "Video Killed The Radio Star" munter weiter. Das Lied läuft bislang exklusiv bei den deutschen Radiostationen, die Brandts Comedy-Serie "Die Gerd Show" ausstrahlen. Nach Angaben von Bayern-3-Comedy-Chef Jo Schweizer kommt der "Gesundheitssong" mit dem Untertitel "10 Euro gespart!" sehr gut an: "Die Hörer stehen Kopf. Der Titel wird schon kräftig gewünscht." Als Single-CD soll das Lied nach Angaben der Hamburger Plattenfirma Warner Music Group Mitte Februar in die Läden kommen. Brandt hatte im November 2002 bereits mit seinem "Steuersong" für erheblichen Unmut bei Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gesorgt. Der Kanzler warf Brandt damals vor, "parasitär" Geld zu verdienen. Und auch Bundespräsident Johannes Rau warnte, wenn Politiker "verächtlich gemacht oder als bloße Witzfiguren dargestellt" würden, entstehe "Schaden für unser demokratisches System insgesamt". Das Lied zur Melodie des "Ketchup-Songs" stieg dennoch in der deutschen Hitparade auf Platz eins.

Studie weist Wirksamkeit von Akupunktur nach

Techniker ist für Aufnahme in LeistungskatalogStudie weist Wirksamkeit von Akupunktur nach

Berlin (rpo). 80 Prozent der Kranken, die gegen ihre Beschwerden auf Akupunktur setzen, fühlen sich auf Dauer deutlich besser. Das ist das Ergebnis einer Studie der Techniker-Krankenkasse, bei der 200.000 Teilnehmer mitmachten.TK-Vorstandsmitglied Christoph Straub plädierte deshalb dafür, Akupunktur in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen. Bisher zahlen die gesetzlichen Krankenkassen die traditionelle chinesische Heilmethode in der Regel nicht - es sei denn, im Rahmen von Modellversuchen wie dem der TK. Der Gemeinsame Bundesausschuss werde aber voraussichtlich noch dieses Jahr über die Aufnahme von Akupunktur in den allgemeinen Leistungskatalog beraten, sagte Straub. Aus derzeitiger Sicht spreche nichts gegen die Aufnahme für bestimmte Krankheitsbilder. Die Studie unter Leitung von Wissenschaftlern der Berliner Charité war im Oktober 2000 gestartet worden und soll noch bis 2008 weiter laufen. Nach Angaben der TK ist es die weltweit größte randomisierte Akupunkturstudie. Sie sollte letztlich nachweisen, ob die Methode wirkt, sicher ist und sich für die Krankenkassen rechnet. Bei rund 50.000 Patienten, von denen ein Teil nur mit Schulmedizin und die übrigen mit Schulmedizin plus Akupunktur behandelt wurden, zeigte die Nadelmethode nach Angaben von Studienleiter Stefan Willich eindeutig positive Wirkung: 75 Prozent der Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, 73 Prozent der Kopfschmerz-Patienten und 85 Prozent der Arthrose-Patienten hatten deutlich weniger Beschwerden. Bei Beschwerden der Halswirbelsäule, Asthma, Heuschnupfen und Regelbeschwerden wurden ebenfalls Besserungsraten von 85 bis 90 Prozent verzeichnet. Die positive Wirkung habe auch nach sechs Monaten noch angehalten, obwohl die Behandlung nach zehn Sitzungen vorbei gewesen sei, sagte Willich. Auch habe sich die Methode in einem zweiten Studienteil mit rund 145.000 Patienten als sehr sicher erwiesen. Bei acht Prozent der Behandlungen hätten Patienten leichte Nebenwirkungen wie Blutergüsse oder Blutungen beklagt. Schwere Nebenwirkungen wie das versehentliche Anstechen der Lunge (Pneumothorax) seien extrem selten gewesen, Lebensgefahr habe in keinem Fall bestanden. Frage der Wirtschaftlichkeit offenOb sich Akupunktur im Vergleich zu anderen Therapien rechnet, soll erst im weiteren Verlauf der Studie innerhalb der kommenden zwölf Monate untersucht werden. Die TK zahlt nach Straubs Worten Ärzten 35 Euro pro Sitzung, also durchschnittlich 350 Euro pro Behandlung. Nun sollen die Gesamtkosten bei Patienten mit und ohne Akupunktur verglichen werden, einschließlich der Verluste für versäumte Arbeitstage oder etwaiger Erwerbsunfähigkeit, wie Willich sagte. Straub wollte nicht spekulieren, wie der Kostenvergleich ausfallen wird. Als verblüffendes Ergebnis der Studie vermeldete Willich, dass eine an sich regelwidrige Minimalakupunktur - dabei wird an Punkten gestochen, an denen sich eigentlich keine Wirkung einstellen dürfte - zumindest bei Rückenschmerzen und Migräne ähnlich gut hilft wie die klassische Akupunktur. Hier müsse noch genauer geprüft werden, welche Art der Behandlung für welches Krankheitsbild zu empfehlen sei. http://www.tk-online.de/

Privatbank-Chef wegen Verdacht der Geldwäscherei in Haft

Schweizer Bundesgericht wies Entlassungsgesuch abPrivatbank-Chef wegen Verdacht der Geldwäscherei in Haft

Lausanne/Bern (rpo). Der Chef einer Schweizer Privatbank hat ganz und gar keine weiße Weste. Der Bankier wird der bandenmäßigen Geldwäscherei verdächtigt. Er woll außerdem für Drogenkartelle gearbeitet haben. Seit dem 11. Dezember sitzt er in Untersuchungshaft. Ein Haftentlassungsgesuch wurde abgelehnt. Der Bankier war laut Bundesgericht an seinem Wohnsitz überprüft und bei seiner Einvernahme einen Tag später wegen Verdunkelungsgefahr offiziell in Haft genommen worden. In seiner Wohnung, an seinem Feriendomizil und in der Bank fanden Hausdurchsuchungen statt. Der Banker wird verdächtigt, für Drogenkartelle tätig zu sein und in dubiose Geldgeschäfte unter anderem mit mehreren Millionen argentinischen Pesos verwickelt zu sein. Ein Tatverdacht ergab sich auch aus einem Telefongespräch mit einem Angestellten der Großbank UBS. Dort fragte der Bankier an, ob er zwei Millionen Euro in Noten einzahlen könne. Auf die Frage des UBS-Angestellten, ob er die Herkunft des Geldes plausibel belegen könne, hat der Bankier erklärt, er werde schauen, "was ich da für Dokumente herzaubern kann." Die Bundesanwaltschaft wollte zum laufenden Ermittlungsverfahren keine Angaben machen. Sie hatte am 24. Dezember beim Bundesgericht das Gesuch gestellt, die Untersuchungshaft mindestens bis Ende Januar 2004 zu verlängern. Diesem Gesuch hat nun das Bundesgericht laut der am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung gegen den Willen des Privatbankiers entsprochen und damit den Fall öffentlich gemacht. Den Lausanner Richtern zufolge müssten unter anderem die bereits beschlagnahmten Unterlagen, die laut Bundesanwaltschaft umfangreich und komplex sind, gesichtet und ausgewertet werden. Um zu verhindern, dass der Bankier in Freiheit versuchen könnte, den Zweck der Ermittlungen zu vereiteln, rechtfertige sich die Verlängerung der Untersuchungshaft bis Ende Januar 2004. (Urteil 8 G.148/2003 vom 12. Januar 2004)

Australian Open: Größte deutsche Pleite seit 1974
Australian Open: Größte deutsche Pleite seit 1974

Barna erhebt schwere Vorwürfe gegen den TennisverbandAustralian Open: Größte deutsche Pleite seit 1974

Melbourne (rpo). Mit dem Ausscheiden von Anca Barna als letzte deutsche Spielerin im Teilnehmerfeld der Australian Open ist die größte Tennis-Pleite des DTB seit 30 Jahren perfekt.Von den insgesamt neun deutschen Spielern war bei den Australian Open nach nur zwei Runden keiner mehr dabei. In ihrem Frust attackierte Anca Barna nach dem 3:6, 4:6 gegen Lisa Raymond (USA) massiv den Deutschen Tennis Bund (DTB): "Das Ergebnis liegt vor allem am Verband. Wir Spieler sind im DTB unwichtig, die Offiziellen sind viel wichtiger. Die Unterstützung ist gleich null." Immerhin scheint ein gewisses Problembewusstsein auch im DTB vorhanden zu sein, denn kurze Zeit später wurde Barbara Rittner am Rande des Grand-Slam-Turniers als neuer Tourcoach für die deutschen Spielerinnen präsentiert. "Die Situation im deutschen Damentennis ist ein Drama. Schlimmer kann es nicht werden", meinte Rittner. Besser sieht es derzeit auch bei den Herren nicht aus, für die der letzte Mohikaner Florian Mayer in der zweiten Runde 1:6, 0:6, 3: 6 am Geheimfavoriten David Nalbandian (Argentinien) scheiterte. Eine schlechtere deutsche Gesamtbilanz hatte "down under" zuletzt 1974 gegeben, als nur Karl Meiler die 2. Runde erreicht und dort verloren hatte. "Das Ergebnis ist enttäuschend und nicht zu entschuldigen, aber Untergangsstimmung ist fehl am Platz. Wir werden auch mit dem Lager von Frau Barna ein klärendes Gespräch führen", sagte DTB-Sportwart Rolf Schmid. Dem beschämten Patrik Kühnen ("Nach Melbourne bleibt nur Frust") war es in den letzten Tagen sichtlich schwer gefallen, als erfolgloser deutscher Daviscup-Teamchef über die Anlage zu gehen, und auch seine letzte Hoffnung erlebte eine Bruchlandung. Aufgeregt vom plötzlichen Rummel um seine Person und müde von zwei Nächten mit wenig Schlaf, hatte Florian Mayer dem haushohen Favoriten Nalbandian wenig entgegenzusetzen. Glauben an Sensation verlorenBis zum ersten Spielgewinn zum 1:4 dauerte es 16 Minuten, und der nervöse Qualifikant verlor auf dem für ihn ungewohnt großen Show Court 3 schnell den Glauben an die Sensation. "Ehrlich gesagt, habe ich nicht so lange geglaubt, dass ich überhaupt gewinnen kann. Top 10 ist halt eine andere Klasse", meinte der Bayreuther: "Aber ich bin enttäuscht, weil ich nicht mein bestes Tennis gespielt habe. " Sein Aufschlag kam 15 Stundenkilometer langsamer als zuvor beim spektakulären Auftaktsieg gegen den Franzosen Richard Gasquet, zu selten ließ der 20-Jährige bei tollen Stopps und der eingesprungenen Rückhand sein riesiges Potenzial aufblitzen. Nach 94 Minuten ging Mayer mit gesenktem Kopf zur Gratulation ans Netz und verabschiedete sich mit persönlichem Rekordpreisgeld von 17.000 Euro von seinem ersten Grand-Slam-Turnier. Was bleibt, ist ein Gefühl des Stolzes, später als Vorjahresfinalist Rainer Schüttler und alle anderen Deutschen ausgeschieden zu sein und der Aufstieg auf eine Weltranglistenposition um 170. Hinzu kommen jede Menge wichtige Erfahrungen. Schließlich geht es jetzt auf dem langen Weg nach oben erstmal zurück in die Provinz zum nächsten Challenger-Turnier in Wolfsburg. Eltern müssen bei Finanzierung helfenEin Teil der Kosten wird auch dort von den Eltern finanziert, was Anca Barnas Kritik am Verband zumindest teilweise stützt. "Wir waren hier in Melbourne völlig auf uns gestellt, mehr als ein Hallo gab es vom Verbandsvertreter nicht", schimpfte sie: "Der Nachwuchs bekommt immerhin ein bisschen Geld, aber die Spieler an der Spitze werden völlig vergessen. Wir brauchen bessere Trainingsbedingungen und mehr Förderung." Jetzt soll Barbara Rittner helfen. Erstmals ist sie am 22. März beim Turnier in Miami als Tourcoach im Einsatz. Die Blondine erklärte es zu einer ihrer ersten Aufgaben, die über Teamchef Klaus Eberhard frustrierte Barna ins Fed-Cup-Team zurückzuholen. So blieben die Doppel-Erfolge von Michael Kohlmann mit dem Österreicher Julian Knowle (6:4, 6:4 gegen die Australier Nathan Healey/Stephen Huss) und von Karsten Braasch mit dem Armenier Sargis Sargsian (6:4, 7:6 gegen die Australier Luke Burgeois und Chris Guccione) die einzigen deutschen Siege an Tag vier. Braasch ist übrigens einer der Kandidaten für eine nach dem Vorbild der Rittner-Position angedachte Stelle als Herren-Tourcoach.

Raucher: Selber drehen und sparen

Neun Prozent weniger Zigaretten in Deutschland verkauftRaucher: Selber drehen und sparen

Wiesbaden (rpo). In Anbetracht erhöhter Tabaksteuern ist für manchen Raucher Schluss mit Filterzigaretten. Auch wenn's manchmal mühsam ist, wird vermehrt selbst gedreht. Die Zahl der verkauften Zigaretten brach im vergangenen Jahr um fast neun Prozent gegenüber 2002 ein, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Dagegen wurden gut 20 Prozent mehr Feinschnitt und knapp drei Prozent mehr Pfeifentabak verkauft. Auch die Zahl der verkauften Zigarren und Zigarillos stieg leicht an. Für Zigaretten wurden im vergangenen Jahr 21,1 Milliarden Euro ausgegeben. Wegen der zum Jahreswechsel erhöhten Steuern sanken die Ausgaben dafür mit 2,3 Prozent deutlich weniger als die verkaufte Stückzahl, die um 8,6 Prozent auf 132,6 Milliarden Stück zurückging. Für Feinschnitt wurden 1,5 Milliarden Euro ausgegeben, fast 40 Prozent mehr als 2002. Insgesamt sanken die Ausgaben für Tabakwaren aber um 0,3 Prozent auf 23,2 Milliarden Euro. Die Bundesregierung hatte die Tabaksteuer auf Zigaretten vergangenes Jahr zum 1. Januar um 10,7 Prozent und die auf Feinschnitt um 15,7 Prozent erhöht. Damit sind selbst gedrehte Zigaretten aber immer noch geringer besteuert und insgesamt billiger als fertig gekaufte Zigaretten.

EuGH: Enteignung von DDR-Grundstücken war nicht rechtens

Bundesregierung prüft RechtsmittelEuGH: Enteignung von DDR-Grundstücken war nicht rechtens

Straßburg (rpo). Fünf Kläger sind mit ihrem Anliegen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg erfolgreich gewesen. Das Gericht verurteilte Deutschland wegen der Enteignung mehrerer Bürger der früheren DDR. 70.000 Erben dürfen jetzt auf Rückgabe des Eigentums hoffen. Die Bundesregierung prüft Rechtsmittel.Die Erben von rund 70.000 entschädigungslos enteigneten Grundstücken aus der Bodenreform der früheren DDR können auf Rückgabe ihres Eigentums hoffen: Die Enteignung war ein Verstoß gegen die Europäische Konvention für Menschenrechte. Mit diesem Urteil hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg am Donnerstag eine Beschwerde von fünf Betroffenen entschieden. Den Menschenrechtsverstoß sahen die Richter im Fehlen eines gerechten Ausgleichs zwischen dem Allgemeininteresse und dem Eigentumsrecht. Nach Angaben der Rechtsanwältin Beate Grün, die zwei der Betroffenen in Straßburg vertreten hatte, ist das Urteil der 3. Kammer noch nicht rechtskräftig. Die Bundesregierung habe drei Monate Zeit, die Große Kammer des Gerichtshofes anzurufen, sagte Grün in Berlin. Anderenfalls werde das Urteil verbindlich, und der bundesdeutsche Gesetzgeber sei verpflichtet, die Enteignungen rückgängig zu machen oder Entschädigungen zu zahlen. Die Bundesregierung prüft nach Mitteilung des Justizministeriums in der Tat, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen. Die finanziellen Auswirkungen der Entscheidung, sollte sie Bestand haben, seien noch nicht zu beziffern, erklärte das Ministerium. Betroffen von dem Urteil seien schätzungsweise 100.000 Hektar Fläche. Das Gesamtvolumen der Bodenreform zwischen 1945 und 1949 betrage rund 3,3 Millionen Hektar. Keine drei Monate Zeit mehr haben laut Grün Erben, die von einem Gericht zur Herausgabe des Grundstückes oder des Verkaufserlöses verurteilt worden sind: Hier gelte eine Frist von nur vier Wochen seit Kenntnis des Urteils, um eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu erreichen. Die Beschwerdeführer waren nach der Wende als Erben Volleigentümer des Bodens geworden, nachdem das erste frei gewählte DDR-Parlament im März 1990 ein entsprechendes Gesetz erlassen hatte. Nach der Wiedervereinigung war diese Regelung vom Bundestag außer Kraft gesetzt worden. Im Juli 1992 hatte das Parlament beschlossen, dass Anspruch auf Grundbesitz aus der Bodenreform nur Personen haben, die vor dem März 1990 in der Landwirtschaft tätig oder Mitglied einer land- oder forstwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft waren. Andernfalls musste das Land ohne Entschädigung an den Staat abgetreten werden, was bei den Klägern der Fall war.18.200 Erben in Sachsen-AnhaltDie Straßburger Richter stellten nun fest, dass die Kläger rechtmäßig in den Besitz ihres Landes gekommen waren. Mit dem neuen Gesetz vom Juli 1992 seien die Kläger um ihren Besitz gebracht worden, ohne dafür angemessen entschädigt worden zu sein. Dies verstieß nach Ansicht der Richter gegen das Recht auf Eigentum, das in der Europäischen Charta für Menschenrechte festgeschrieben ist. Allein in Sachsen-Anhalt sind rund 18.200 Erben von Neubauern und etwa 26.000 Hektar Ackerfläche betroffen. Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke (CDU) geht davon aus, dass auf das Land Forderungen in Höhe von 120 Millionen Euro zukommen. "Das kann das Land nicht allein schultern", sagte sie. Der Bund sei in der Pflicht. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus bedauerte das Urteil. Über die Art und den Umfang möglicher Ausgleichsansprüche müsse in jedem Fall im Rahmen eines Bundesgesetzes entschieden werden, erklärte der Minister.

Terrorprozess: Geheimnisvoller Zeuge belastet Mzoudi

Eigentlich hätte heute das Urteil verkündet werden sollenTerrorprozess: Geheimnisvoller Zeuge belastet Mzoudi

Hamburg (rpo). Eigentlich hätte im so genannten Terrorprozess gegen Abdelghani Mzoudi heute das Urteil verkündet werden sollen. Doch weil am Mittwoch plötzlich ein geheimnisvoller Zeuge auftauchte, ist das Oberlandesgericht Hamburg wieder in die Beweisaufnahme eingetreten.Der Zeuge der Bundesanwaltschaft, der vermutlich Iraner ist, war nach eigenen Angaben iranischer Spion und hat das Land 2001 verlassen. Vor Gericht sagte am Donnerstag ein 28-jähriger Beamter des Bundeskriminalamtes (BKA) aus, der den anonymen Zeugen am Montag in Berlin verhört hatte. Der 28-jährige Kriminalkommissar war nach Berlin beordert worden, weil der Zeuge zuvor in einem anderen Verfahren verhört wurde und offenbar auch interessante Angaben zu dem in Hamburg angeklagten Terrorverdächtigen Abdelghani Mzoudi gemacht hatte. "Er selbst kannte Mzoudi nicht, will aber ein E-Mail erhalten haben, die ihn schwer belastet", sagte der Beamte. Welcher Nationalität der Zeuge ist und welchen Aufenthaltsstatus er in Deutschland hat, wisse er nicht, sagte der Kriminalkommissar. Der Zeuge habe bei der Vernehmung gesagt, dass die Bundesanwaltschaft ihm Vertraulichkeit zugesichert habe und er nur zu der Person, "gegen die gerade der Prozess gemacht wird", aussagen werde. Der Beamte schilderte ausführlich, wie der Zeuge im Zuge seiner Agententätigkeit Informationen über das Terrornetzwerk Al-Qaida und auch Mzoudi erhalten haben will. So habe der Anonyme berichtet, er habe seit 1984 für den iranischen Geheimdienst gearbeitet, bei dem die Abteilung 43 für die Durchführung von terroristischen Operationen zuständig gewesen sei. 1996 habe es die erste gemeinsame Aktion dieser Abteilung gemeinsam mit der Al-Qaida gegeben, habe der Zeuge berichtet. Im selben Jahr habe sich Saif Al Adel, der militärische Chef der Al-Qaida, in den Iran zurückgezogen, weil angeblich eine "große Aktion" bevorstand. Im Mai 2001 sei der Sohn von Osama Bin Laden mit einer Al-Qaida-Delegation in Teheran gewesen. Offensichtlich sei es um bevorstehende Anschläge gegangen, habe der Zeuge dem vernehmenden Kriminalbeamten berichtet. Daraufhin seien die Operationsteams des iranischen Geheimdienstes in Alarmbereitschaft versetzt worden. Der Beamte berichtete, der Zeuge habe ihm das entsprechende Schreiben gezeigt, eine Kopie habe er davon aber nicht anfertigen dürfen. Dieses Schreiben habe er auch dem Kanzleramt und dem Bundesnachrichtendienst gezeigt. Weitere Informationen habe der Zeuge aber nur liefern wollen, wenn "die Bedingungen zur Zusammenarbeit vorab geklärt sind". Der Mann habe nicht von Geld gesprochen, aber betont, dass er davon seinen Lebensunterhalt bestreiten können müsste. Ferner habe der Zeuge berichtet, dass er 1992 mit dem amerikanischen Geheimdienst CIA eine Vereinbarung über die Lieferung von Informationen getroffen habe, für die er jährlich 150 000 Dollar erhalten sollte. Dieses Geld habe er aber nie bekommen. Nachdem er sich im Juni 2001 aus dem Iran abgesetzt habe, habe er einen Bericht angefertigt, dass am 10. September in den USA etwas passieren werde. Doch die amerikanischen Behörden hätten ihm nicht geglaubt. Zu dem Angeklagten Mzoudi befragt, habe der Zeuge berichtet, der Name sei ihm nicht bekannt gewesen. Er habe aber unlängst eine E-Mail erhalten, dass Mzoudi von der Al-Qaida eliminiert werden solle, weil er offensichtlich mit deutschen Behörden zusammenarbeite und die Organisation verraten könne. Mzoudis Arbeitsbereich innerhalb der Organisation sei die Versendung von Informationen an Verbindungspersonen gewesen, da er sich mit Codes gut ausgekannt habe. Als Quelle für diese Mail und alle Informationen über Mzoudi habe der Zeuge eine Person im iranischen Geheimdienst genannt, die"ganz weit oben" angesiedelt sei, die er aber nicht nennen könne.

Fritz bleibt bei Bayer Leverkusen

"Löwen" haben Interesse am Offensivspieler bekundetFritz bleibt bei Bayer Leverkusen

München/Leverkusen (rpo). 1860 München hatte Interesse bekundet, aber Bayer-Trainer Klaus Augenthaler lässt ihn nicht ziehen: Der 23-jährige Clemens Fritz wird auch in der Rückrunde für Bayer Leverkusen spielen."Augenthaler hat ihm mitgeteilt, dass er definitiv die Rückrunde in Leverkusen spielen wird", erklärte Bayer-Manager Ilja Kaenzig am Donnerstag. Zuvor hatte Präsident Karl-Heinz Wildmoser das Interesse der "Löwen" an einem Leihgeschäft noch in der Winterpause bestätigt. "Da kann schon noch was passieren bis zum 31. Januar. Fritz würde gut in unsere Mannschaft passen. Wenn Klaus Augenthaler die Freigabe erteilt, dann kommt Fritz zu uns", sagte Wildmoser der tz. Augenthaler plant aber mit dem 23 Jahre alten Offensivspieler, der vor der Saison vom Karlruher SC nach Leverkusen gewechselt war. "Er hat eine sehr gute Vorbereitung absolviert und ist eine echte Alternative auf der rechten Seite", sagte Kaenzig.

Russisches Raketenfeuerwerk - 28 Raumfahrtstarts geplant

25 Prozent der Flüge gehen zur ISSRussisches Raketenfeuerwerk - 28 Raumfahrtstarts geplant

Moskau (rpo). Russland will in diesem Jahre seine Raketenstarts um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Konkrekt sind 28 Starts vorgehen. Allein 25 Prozent davon steuern die Internationale Raumstation (ISS) an.Statistisch gesehen steigt damit alle zwei Wochen eine Trägerrakete von den Kosmodromen Baikonur, Plessezk und Swobodny oder auch von U-Booten auf. Ein Viertel aller Starts gelten der Internationalen Raumstation ISS. Nach dem Absturz der US-Raumfähre "Columbia" haben die Russen ungewollt das Monopol für den Personen- und Güterverkehr zu diesem Erdaußenposten. Zweimal - am 20. April und am 28. Oktober - bringen "Sojus"-Kapseln die neuen russisch-amerikanischen Stammbesatzungen zur Station, und fünfmal machen sich automatische "Progress"-Versorger mit Wasser, Lebensmitteln, Atemluft und anderen Verbrauchsgütern auf den Weg. Der erste von ihnen startet bereits am 28. Januar, der letzte am 15. November. Das ISS-Programm verschlingt gut die Hälfte der umgerechnet 730 Millionen Euro, die Moskaus zivile Raumfahrt in diesem Jahr zur Verfügung hat. Für die nationalen Programme bleibt also nicht mehr viel. Deshalb wurden klare Prioritäten gesetzt. Die Mittel werden zum einen auf die Komplettierung der arg dezimierten Flotte von Erdbeobachtungssatelliten konzentriert. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem das ökologische Monitoring, die Kontrolle der nördlichen Seewege, die Kartographie, die Analyse der irdischen Flora und die Lokalisierung von Waldbränden. Aus Geldmangel konnte in den vergangenen Jahren so gut wie keiner dieser Satelliten ersetzt werden, wenn er ausfiel, so dass die kosmische Großmacht auf ausländische Dienstleistungen angewiesen war. Der zweite Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des Nachrichtensatellitennetzes. Die meisten Satelliten, die in diesem Jahr aufsteigen, werden dabei sowohl militärisch als auch zivil genutzt - eine Tendenz, die sich immer mehr verstärkt, weil sie Geld spart. Der zivile Sektor zahlt hier nur die Startkosten, die etwa 40 Prozent der Gesamtaufwendungen ausmachen. Um zusätzlich Geld in die leeren Kassen zu spülen, werden auf kommerzieller Basis wieder eine Reihe ausländischer Satelliten gestartet, so aus Indonesien, Israel, den USA, Spanien, Korea, der Ukraine und von der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Mit großem Bedauern hat die Raumfahrtgemeinde registriert, dass in diesem Jahr kein einziger Wissenschaftssatellit gestartet werden kann, weil einfach das Geld dafür fehlt. Dafür wird Ende des Jahres eine Weltraumpremiere erwartet: Die neue Trägerrakete "Rus", die auch unter "Sojus-2" firmiert, unternimmt ihren ersten Testflug. Sie soll dabei vom nordrussischen Militärkosmodom Plessezk einen Erdfernerkundungssatelliten des Typs "Resurs-F2" auf eine Umlaufbahn bringen. Um die Nutzlast voll auszuschöpfen, ist noch ein Militärsatellit mit an Bord. Bei dem neuen Träger handelt es sich um den leistungsstärkeren Nachfolger der seit Jahrzehnten bewährten "Sojus", mit der bislang alle bemannten Raumschiffe der Russen gestartet wurden.

"Körperwelten"-Chef: "Auszuschließen ist gar nichts"
"Körperwelten"-Chef: "Auszuschließen ist gar nichts"

Verwendung von Hinrichtungsopfern dementiert"Körperwelten"-Chef: "Auszuschließen ist gar nichts"

Frankfurt/Main (rpo). Der Initiator der umstrittenen Ausstellung "Körperwelten", Gunther von Hagens, hat bestritten, Hinrichtungsopfer für seine Ausstellungen verwendet zu haben. In der vergangenen Woche hatten Medien über die dubiose Herkunft der Leichen berichtet. "Ich habe niemals Hinrichtungsopfer zu Präparaten verarbeitet", sagte Hagens am Donnerstag auf einer von Protesten begleiteten Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Auch in seiner aktuellen Ausstellung gebe es "keine Plastinate von Hingerichteten", betonte Hagens. Er könne allerdings nicht ausschließen, dass unter den von ihm in der Vergangenheit erworbenen Leichen sich möglicherweise Hinrichtungsopfer befanden. Hagens räumte ein, dass in seinem Institut im chinesischen Dalian "sieben anonymisierte Ganzkörperpräparate" gefunden wurden, die Kopfverletzungen aufwiesen. Entdeckt worden seien diese, nachdem er seine Mitarbeiter angewiesen habe, sämtliche in seiner Firma lagernden Präparate noch einmal zu überprüfen. Ob es sich bei den sieben Körpern um Hinrichtungsopfer handelt oder die Verletzungen anderen Ursprungs sind, könne er von Deutschland aus nicht beurteilen. Um auch "den leisesten Verdacht" auszuräumen, dass Hinrichtungsopfer verwendet werden, sollten die sieben Leichen nun, in Einklang mit den chinesischen Behörden, bestattet werden. Hagens bestätigte Angaben des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", wonach seine Plastinationsfirma derzeit über 647 Ganzkörperpräparate verfügt. Angesichts dieser Zahl sei es "völlig normal", dass sich darunter auch Leichen mit Kopfverletzungen befänden. "Dafür spricht schon die statistische Wahrscheinlichkeit", betonte Hagens. Wie die Menschen hinter den Präparaten zu Tode gekommen seien, wisse er "grundsätzlich nicht". Er habe bislang stets seinen Kooperationspartnern vertraut, die ihm die Leichen geliefert hätten. Wenn ihm versichert worden sei, dass es sich um keine Hinrichtungsopfer handelt, habe ihm dies stets gereicht, sagte Hagens und unterstrich erneut, dass er eine Verwendung von Hinrichtungsopfern strikt ablehne. Entsprechende Anweisungen hätten seine Mitarbeiter erhalten. Der "Körperwelten"-Urheber versprach, seine Arbeit "noch transparenter" machen zu wollen. So werde er den Dialog mit der Öffentlichkeit intensivieren. Seine Firma in Dalian könne jederzeit von Journalisten besucht werden. Das Gelände sei, anders als behauptet, keine Hochsicherheitszone. "Es gibt dort keine Videokameras und der Zaun ringsum ist löchrig", sagte Hagens. Ungeachtet der massiven Kritik an seiner Arbeit will Hagens seine Tätigkeiten verstärken. Er plane, die Zahl seiner Mitarbeiter in den nächsten Jahren von 200 auf 600 zu erhöhen. In seine Firma in China habe er bereits 14 Millionen Euro investiert. Nähere Angaben zum Umfang des von ihm betriebenen Leichenhandels machte Hagens nicht. Zur Begründung verwies er darauf, dass seine Kunden zumeist nicht in der Öffentlichkeit genannt werden wollten. Vor der Ausstellungshalle in Frankfurt am Main, wo die "Körperwelten" zurzeit zu sehen sind, protestierten Mitarbeiter der Deutschen Hospizstiftung. In Trauerkleidern entluden sie einen Sarg aus einem Leichenwagen und legten einen Kranz nieder. Auf Transparenten forderten sie, den Toten ihre Würde zu lassen und Hagens' "Gruselkabinett" zu stoppen. Der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch, teilte mit, seine Organisation prüfe, ob sie Strafantrag gegen Hagens stelle. Nach Ansicht der Stiftung verstoße die Ausstellung gegen das Pornografie-Verbot in der Öffentlichkeit.

Gemeinsames Sorgerecht nur bei tragfähiger Beziehung

Neue Entscheidung vom BundesverfassungsgerichtGemeinsames Sorgerecht nur bei tragfähiger Beziehung

Karlsruhe (rpo). Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass nach einer Scheidung der Eltern das gemeinsame Sorgerecht nicht in jedem Fall die beste Lösung für das Kind sein müsse. Diese Variante käme vielmehr nur dann in Betracht, wenn es noch eine "tragfähige soziale Beziehung der Eltern gebe", so das Gericht.Dem gemeinsamen Sorgerrecht sei gegenüber der alleinigen Sorge "von Verfassungs wegen kein Vorrang einzuräumen". Es könne nicht vermutet werden, dass die gemeinsame Sorge nach der Trennung der Eltern im Zweifel die für das Kind beste Form der Wahrnehmung elterlicher Verantwortung sei. Einem Elternteil sei auf Antrag die elterliche Sorge dann allein zu übertragen, wenn zu erwarten sei, dass dies dem Wohl des Kindes am besten entspreche. Die Karlsruher Richter gaben der Verfassungsbeschwerde einer Mutter statt. Ihr war zwar zunächst das alleinige Sorgerecht für das 1990 geborene Kind aus ihrer geschiedenen Ehe übertragen worden. Das Brandenburgische Oberlandesgericht (OLG) hatte jedoch diese Sorgerechtsregelung aufgehoben, weil es zwischen den Eltern offensichtlich einen Grundkonsens in wesentlichen Fragen, die das Kind beträfen, gebe. Sie könnten zumindest schriftlich oder per E-Mail miteinander kommunizieren, die Beschwerdeführerin habe ihren Ex-Mann auch in finanziellen Fragen "kontaktiert". Dieser war im Juni 2002 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er die Beschwerdeführerin misshandelt hatte und versucht hatte, sie zu vergewaltigen. Die Ehe wurde vier Monate später geschieden. Nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichts hätte sich das Oberlandesgericht eingehender mit der Frage befassen müssen, ob die soziale Beziehung der Eltern tatsächlich tragfähig ist. Es wirke "zumindest befremdlich, der Mutter stattdessen den Kontakt mit ihrem früheren Ehemann in finanziellen Fragen vorzuhalten". Dabei sei es allein um Schmerzensgeld und um Kindesunterhalt gegangen. Die Sache wurde an einen anderen Familiensenat des Oberlandesgerichts zurückverwiesen. (AZ: 1 BvR 1140/03 - Beschluss vom 18. Dezember 2003)

Grab-Pfändung von Strauß wird zum Politikum

Grüne in Bayern fordern AufklärungGrab-Pfändung von Strauß wird zum Politikum

München (rpo). Nach der vorübergehenden Pfändung der Gruft von Franz-Josef Strauß fordern die Grünen in Bayern jetzt Aufklärung. Die Gruft war am Mittwoch gepfändet worden, nach starken Protesten der CSU war diese Anordnung noch am gleichen Tag wieder aufgehoben worden. Außerdem soll Ministerpräsident Edmund Stoiber über Pfändung unterrichtet gewesen sein.Die gute Nachricht für Anhänger von Franz Josef Strauß: Der Kuckuck bleibt seinem Grab erspart. Die schlechte Nachricht: Es ist so ziemlich das einzige, was Strauß' Hinterlassenschaft derzeit erspart bleibt. Gut 15 Jahre nach dem Tod des langjährigen bayerischen Ministerpräsidenten ist dessen Erbe so zerrüttet, wie es sich seine ärgsten Feinde wohl nie erhofft hätten. Nicht nur, dass der älteste Strauß-Sohn Max nervenkrank vor Gericht steht und den finanziellen Offenbarungseid fürchten muss, weshalb die Gruft in Rott am Inn vorübergehend gepfändet wurde. Nein, selbst Edmund Stoiber scheint seine Dankbarkeit für den politischen Ziehvater abhanden gekommen zu sein. "Die CSU ist in Gefahr, ihre Ehre zu verlieren", warnte der unter Strauß groß gewordene Peter Gauweiler in der "Bild"-Zeitung. Gauweiler regte sich über den "willkürlichen Charakter" der Pfändung auf, durch die mit dem Strauß-Erbe abgerechnet werden solle. Nachdem die Pfändung am Mittwoch bekannt geworden war, hatte Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) zunächst das Vorgehen der ihm unterstehenden Münchner Finanzbehörde verteidigt und lediglich versichert, die Gruft solle nicht unter den Hammer kommen. Zeitgleich liefen die Gespräche an, die Pfändung wieder rückgängig zu machen. Wie die Staatskanzlei bestätigte, wusste Stoiber schon seit zwei Wochen von der Entscheidung des Finanzamts. Er habe sie verwundert zur Kenntnis genommen, sagte eine Sprecherin der "Süddeutschen Zeitung". Eingeschritten ist Stoiber zunächst aber offenbar nicht. Warum Stoiber und Co., die durch die Kontrollmechanismen der Staatskanzlei über alle Vorgänge im bayerischen Verwaltungsapparat informiert sind, ausgerechnet bei diesem heilken Vorgang nicht einschritten, ist ein Rätsel. Hinter vorgehaltener Hand vermutet ein CSU-Landtagsabgeordneter, dass Stoiber mit seiner Zurückhaltung dem Namen Strauß zum eigenen Vorteil schaden wolle. "Das ging nach dem Motto: Es schadet der CSU-Ikone, wenn Strauß nicht mal im Grab seine Ruhe hat." Die Taktik des Nicht-Eingreifens habe Stoiber zudem gewählt, um als "Saubermann" später sagen zu können, er beeinflusse die Verwaltung nicht. Erst als das Ausmaß der Empörung klar wurde, habe der einstige Strauß-Zögling dann die totale Kehrtwende vollzogen.Unbequeme FragenAls auch die CSU am Mittwoch aufschrie, war es zu spät für einen unauffälligen Eingriff in den Verwaltungsappart. Auf einmal wurde rasch und hektisch gehandelt. Deshalb muss die Staatsregierung jetzt auf Antrag der Grünen im Landtag die unbequeme Frage beantworten, auf was für einer Rechtsgrundlage ein unabhängiger Verwaltungsvorgang gestoppt werden konnte. Auch der von Stoiber abgesägte frühere bayerische Justizminister Alfred Sauter streute Salz in die Wunden und stellte eine offizielle Anfrage. Der Parteifreund Stoibers will wissen, wer im Vorfeld wann was wusste und warum die Pfändung dann wieder so rasch aufgehoben werden konnte. In der Debatte darüber könnte der früher in der CSU nur geachtete, mittlerweile aber geliebte Stoiber Schaden nehmen. Der Vorgang sei "in der deutschen und bayerischen" Verwaltungsgeschichte ohne Beispiel, griff etwa Gauweiler gleich zum großen Maßstab. "Vergleichbar vielleicht noch mit der regierungsamtlichen Niedertracht bei Entmündigung und Tod König Ludwigs II.", so der stramme Bayer und CSU-Bundestagsabgeordnete. Wohlwissend, dass Strauß ähnlich wie Ludwig als Legende gilt und in Bayern nicht in Vergessenheit geraten wird.

Mysteriöser Weltraumschrott geht in Argentinien nieder

Militärs und Experten rätseln über HerkunftMysteriöser Weltraumschrott geht in Argentinien nieder

Buenos Aires (rpo). Mysteriöser Weltraumschrott, aus dem eine gelbliche Flüssigkeit austritt, hat in Argentinien Armee und Behörden alarmiert. Begleitet von einer Explosion und einem Feuerball stürzte das mehrere Meter großes Bauteil eines bislang nicht identifizierten Flugobjektes in der ländlichen Provinz Corrientes auf die Erde.Die Armee forderten nach eigenen Angaben Unterstützung aus den USA an, um die Herkunft des Objekt zu klären; argentinische Militärexperten seien auf dem Weg zur Absturzstelle bei San Roque rund eintausend Kilometer nordöstlich von Buenos Aires. Ein Sprecher der Luftwaffe widersprach ersten Annahmen, dass es sich um ein Teil eines Flugzeugs handeln könnte. Der Nationalen Raumfahrtkommission CONAE zufolge könnte das Objekt Teil der "dritten Zündstufe einer Trägerrakte vom Typ 'Delta-2'" sein. Nach den Worten des regionalen Vize-Sicherheitsministers Manuel Aguirre ist das zylindrische Objekt etwa 1,60 Meter hoch und hat einen Durchmesser von rund 3,30 Meter. Aus dem Körper trete eine gelbliche Flüssigkeit aus. Gemessen an seiner Größe könne das Objekt rund 500 Liter fassen. Anwohner hätten an der Absturzstelle von einer starken Explosion und einem herabstürzenden Feuerball berichtet, der beim Aufprall eine heftige Erschütterung erzeugt habe, sagte der Minister. Das Objekt sei jedoch augenscheinlich nicht aus einem harten Metall wie etwa Stahl, sondern eher aus Aluminium; dafür spreche unter anderem, dass es sich nicht in die Erde gebohrt habe. Der Luftwaffensprecher äußerte im lokalen Fernsehsender Todo Noticias die Vermutung, dass es sich um ein Teil eines Satelliten italienischer Herkunft handeln könne. Eine mögliche radioaktive Verseuchung sei nicht gemessen worden. Die CONAE leite die Untersuchungen. Auch CONAE-Chef Conrado Varotto schloss im selben Sender eine radioaktive Belastung aus. Derartige Vorfälle seien "äußerst selten", weil ein "Großteil" solcher Objekte in der Atmosphäre verlühe, ins Meer stürze oder in menschenleeren Landstrichen niedergehe. Das mysteriöse Teil könne von einer Raketenmission von Oktober 1993 stammen, die einen Satelliten vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All beförderte, erklärte die CONAE.

Erster TV-Auftritt für fünf RTL-Dschungelbewohner

Team besucht die RekordshowErster TV-Auftritt für fünf RTL-Dschungelbewohner

Köln (rpo). Am Freitag sind fünf Bewohner des RTL-Dschungelcamps erstmals wieder in einer Fernsehshow zu sehen - bei RTL natürlich. Sie besuchen Oliver Welke, der eine Sendung mit Jagd nach Rekorden moderiert.Costa Cordalis, Daniel Küblböck, Susan Stahnke, Lisa Fitz und Werner Böhm sind dabei, wenn Moderator Oliver Welke sich um 21.15 Uhr auf die Jagd nach Weltrekorden macht, wie RTL am Donnerstag mitteilte. Neben den Dschungel-Heimkehrern fiebern außerdem die Schauspieler Alain Delon und Jürgen Vogel, Sängerin Jeanette Biedermann, Boxerin Regina Halmich sowie die Comedians Bastian Pastewka und Hella von Sinnen mit den Kandidaten der Show "Die größten Weltrekorde - Guinness World Records". In der Sendung sollen sechs Weltrekorde gebrochen werden - zum Beispiel der Sprung aus neun Metern Höhe in ein nur 30 Zentimeter tiefes Wasserbecken. Ex-Boxer Henry Maske überwacht als Schiedsrichter die Rekordversuche.

Blair in Umfragen weiter im Abwärtstrend

59 Prozent sind nicht zufriedenBlair in Umfragen weiter im Abwärtstrend

London (rpo). Tony Blairs Beliebtheit hat auch im vergangenen Monat im Königreich stark nachgelassen. Laut der neusten Umfrage sind nur noch 32 Prozent der Briten mit der Amtsführung des Premierministers zufrieden.Gleichwohl liegt seine Labour Party weiterhin vor den oppositionellen Konservativen, wie aus der am Mittwochabend veröffentlichten MORI-Erhebung hervorgeht. Demnach zeigten sich 32 Prozent der 1.960 Befragten mit der Amtsführung von Blair zufrieden, 59 Prozent waren nicht zufrieden. Vor einem Monat hatte dieses Verhältnis 36 zu 55 Prozent betragen. Die regierende Labour Party kann der Umfrage zufolge zurzeit mit 37 Prozent der Wählerstimmen rechnen - drei Prozent weniger als im Dezember. Die Konservativen legten um vier Prozentpunkte auf 35 Prozent zu. Die Liberaldemokraten fielen um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent zurück.

Clement zu Spekulationen um Gerster: "Quatsch"

Minister steht zum BA-ChefClement zu Spekulationen um Gerster: "Quatsch"

Berlin (rpo). Den Spekulationen, dass die Regierung bereits einen Nachfolger für BA-Chef Florian Gerster suche, hat Wirtschaftsminister Wolfgang Clement eine Abfuhr erteilt. Clement nannte die jüngsten Spekulationen "Quatsch".Er stehe weiterhin hinter Gerster, sagte Clement nach Angaben eines Ministeriumssprechers am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung in Leipzig. Jüngste Spekulationen über mögliche Nachfolger Gersters an der Spitze der Arbeitsverwaltung bezeichnete der Minister demnach als "Quatsch". Clement hatte bereits wiederholt deutlich gemacht, dass er ungeachtet der Affäre um nicht ausgeschriebene Beraterverträgte an Gerster festhalten möchte. Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Brandner, sieht allerdings den Verwaltungsrat der BA in der Schlüsselposition für die Entscheidung über die berufliche Zukunft Gersters. "Wenn dort das Vertrauen nicht mehr vorhanden ist, wird es schwierig, politisch Herrn Gerster zu halten", sagte Brandner im ZDF. Eine Entscheidung werde aber nicht vor Freitag fallen, wenn der Bericht des BA-internen Revisionsausschusses vorliege. Brandner sprach von einer "Kampagne" gegen Gerster, an der offenbar auch Mitarbeiter seiner Behörde beteiligt seien: "Ich glaube schon, dass da die eine oder andere Insideraktivität am Werke ist." Die CSU-Wirtschaftspolitikerin Dagmar Wöhrl wandte sich für den Fall eines Rücktritts Gersters dagegen, dessen Amt erneut mit einem Politiker zu besetzen. Sinnvoller sei eine Person aus der Wirtschaft, sagte Wöhrl im Südwestrundfunk.

David Hasselhoff ist immer "süchtig nach irgendetwas"

Schauspieler geht ins Fitness-StudioDavid Hasselhoff ist immer "süchtig nach irgendetwas"

München (rpo). Schauspieler und Sänger David Hasselhoff hat es geschafft, vom Alkohol loszukommen. Doch eine neue Sucht ist schon in Sicht: das Fitnessstudio. "Ich glaube, ich werde immer süchtig nach irgendetwas sein. Aber Sport ist eine gute Droge", zeigte sich der ehemalige "Baywatch"-Star überzeugt. "Ich habe das Werkzeug, um zu wissen, was ich tun kann, anstatt mich zu betrinken", sagte Hasselhoff der Illustrierten "Bunte". Früher habe er das nicht gewusst. Er vermisse das Trinken nicht. Auslöser für seine Sucht sei das Aus für "Baywatch" gewesen. Nach seiner TV-Rolle als Rettungsschwimmer habe er keinen Job mehr bekommen. "Ich habe die ganze Welt dafür gehasst", gestand Hasselhoff. Jetzt genieße er den Neuanfang, meinte der 51-Jährige, der gerade ein Comeback als Sänger versucht.

Königliches Baby heißt Ingrid Alexandra

Tochter von Haakon und Mette-Marit wird erste ThronfolgerinKönigliches Baby heißt Ingrid Alexandra

Oslo (rpo). Jetzt ist es heraus: Norwegens königliches Baby soll Ingrid Alexandra heißen. Das gab Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik am Donnerstag in Oslo bekannt. Kronprinz Haakon habe die Regierung bei einem Treffen im Königspalast über den Namen seiner Tochter informiert. Haakons Ehefrau Prinzessin Mette-Marit hatte das Baby am Mittwoch zur Welt gebracht. Das Mädchen steht in der Thronfolge auf Platz zwei hinter seinem Vater. Beide Namen hätten eine lange Tradition sowohl innerhalb der nordischen Region als auch innerhalb der Königsfamilie, erklärte Bondevik. "Ich persönlich finde den Namen sehr schön. Er kombiniert einen gängigen norwegischen Namen, Ingrid, mit einem in Norwegen weniger gebräuchlichen Namen, der aber eine lange königliche Tradition hat", sagte der Regierungschef. Ingrid Alexandra kam am Mittwochmorgen mit einem Geburtsgewicht von 3.868 Kilogramm und einer Größe von 51 Zentimetern zur Welt. Für den 30 Jahre alten Haakon ist es das erste Kind, die gleichaltrige Mette-Marit hat bereits einen Sohn aus einer früheren Beziehung. Der kleine Marius trägt jedoch keinen Titel und kann nicht König werden. Prinz Haakon und die bürgerliche Mette-Marit Tjessem-Hoiby hatten im August 2001 geheiratet. Haakon wird seinem Vater König Harald V. auf dem Thron folgen. Seine ältere Schwester Prinzessin Martha hat nach dem bei ihrer Geburt gültigen Gesetz keinen Anspruch auf den Thron. Das Gesetz wurde jedoch 1990 geändert, so dass Haakons Tochter jetzt die erste Thronfolgerin des modernen Norwegens wird. Haakon hat seit Anfang Dezember die Pflichten des Königs übernommen, weil sein Vater sich einer Krebsoperation unterziehen musste. Er will Erziehungsurlaub nehmen.

Jahrhundertsommer treibt Getränkeabsatz in die Höhe

Pro-Kopf-Verbrauch stieg von 271,1 auf 292,3 LiterJahrhundertsommer treibt Getränkeabsatz in die Höhe

Berlin (rpo). Der Jahrhundertsommer hat den Absatz alkoholfreier Getränke in die Höhe getrieben. Daran konnte auch das Dosenpfand nichts ändern. Dank des Jahrhundertsommers verkauften die Hersteller im vergangenen Jahr mit rund 23,4 Milliarden Litern Erfrischungsgetränken, Wässern, Säften und Nektaren 4,5 Prozent mehr als 2002, wie die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg von 271,1 auf 292,3 Liter, wobei jeder Einwohner 114,8 Liter Erfrischungsgetränke (2002: 112,8 Liter), 134,5 Liter Wasser (118,1) und 43,0 Liter Säfte und Nektare (40,2) trank. Bedingt durch die Einführung des Einwegpfandes Anfang 2003 entwickelten sich die einzelnen Marktsegmente im Bereich der alkoholfreien Getränke weiteren Angaben zufolge sehr unterschiedlich. Zu den größten Gewinnern im Handel zählten Segmente, die nicht vom Einwegpfand betroffen sind, wie Eistees (plus 26,8 Prozent), kohlensäurefreie Fruchtsaftgetränke (plus 33,1 Prozent) und Sportgetränke (plus 32,5 Prozent). Die positive Entwicklung bei Wasser wurde durch den hohen Mehrweganteil in diesem Segment begünstigt. Marktanteile verloren vom Einwegpfand betroffene Produktsparten wie kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke (minus 9,2 Prozent), Schorlen (minus 10,6 Prozent) und Energy Drinks (minus 88,5 Prozent), die in der Vergangenheit einen bedeutenden Teil ihrer Absätze mit Einwegpackungen erzielt hatten. Unzufrieden ist die Wirtschaftsvereinigung wafg mit der Umsatzentwicklung. Als Folge des anhaltenden Preiskampfes im Lebensmitteleinzelhandel sanken den Angaben zufolge die Erlöse um 0,2 Prozent. Von der Politik forderte die Organisation, das Dosenpfand abzuschaffen. Mit dem Vorschlag einer kombinierten Mehrweg- und Recyclingquote von 90 Prozent liege eine konkrete Alternative auf dem Tisch, die Investitionssicherheit bringe und Mehrweg schütze, ohne Einweg auszugrenzen, hieß es.

Bremer Friedrich kehrt nach Mainz zurück

Sprung ins Werder-Team nicht geschafftBremer Friedrich kehrt nach Mainz zurück

Bremen (rpo). Nach zwei Kreuzbandrissen ist Abwehrspieler Manuel Friedrich der Sprung in das Team von Werder Bremen nicht gelungen. Darum soll der 24-Jährige auf Leihbasis bis zum Saisonende zum Zweitligisten FSV Mainz 05 zurückkehren.Friedrich war erst im Sommer 2002 für die Mainzer Rekordablösesumme von 2,5 Millionen Euro von den Rheinhessen an die Weser gewechselt. Friedrich erlitt anschließend allerdings zwei Kreuzbandrisse und schaffte nach seiner Genesung noch nicht den Sprung in die Werder-Mannschaft. "Nach seinen schweren Verletzungen hat er in Mainz die Möglichkeit, die nötige Wettkampfhärte und Spielpraxis zurückzugewinnen, die wir ihm hier auf diesem Niveau nicht bieten können", sagte Bremens Sportdirektor Klaus Allofs. In Bremen steht Friedrich noch bis zum 30. Juni 2006 unter Vertrag. Eine Kaufoption für die Mainzer wurde nicht vereinbart.

Schneefall bremst Skispringer in Hakuba

Großschanzen-Konkurrenz soll Freitag nachgeholt werdenSchneefall bremst Skispringer in Hakuba

Hakuba (rpo). Weil Schneefall und Wind im japanischen Hakuba so stark waren, dass nicht mal ein Vorspringer herunter gelassen werden konnte, wurde das für Donnerstag geplante Weltcup-Springen auf Freitag (8 Uhr/MEZ) verschoben."Der Schneefall war so stark, dass wir es nicht mal riskieren konnten, einen Vorspringer runterzulassen", sagte Walter Hofer. Der verantwortliche Renndirektor des Internationalen Skiverbandes FIS erhielt Rückendeckung aus dem deutschen Team. "Der Abbruch war die richtige Entscheidung", sagte Bundestrainer Wolfgang Steiert: "Ein normales Springen wäre unter diesen Bedingungen unmöglich gewesen. Das Risiko für die Athleten war zu groß." Die deutsche Mannschaft um den viermaligen Weltmeister Martin Schmitt (Furtwangen) verabschiedete sich vorzeitig ins Bett, um den Jetlag zu bekämpfen. "Ich bin schon brutal müde, finde hier einfach keinen Schlaf. Das geht mir immer so bei der Umstellung Richtung Japan", meinte zum Beispiel Michael Uhrmann, der am vergangenen Wochenende in Zakopane/Polen den ersten deutschen Saisonsieg errungen hatte. "Schade, ich wäre gerne hier gesprungen", sagte der im Training überzeugende Martin Schmitt: "Ich fühle mich in Form und habe auch gute Erinnerungen an die Anlage hier." Schmitt war in Hakuba 1998 mit der deutschen Mannschaft Olympia-Zweiter geworden und hatte damit den Durchbruch in die Weltspitze geschafft. Stress-Wochenende für SpringerAuf die Skispringer kommt nach den mit den Teams abgestimmten Plänen der Organisatoren ein absolutes Stress-Wochenende zu. Nach dem Sprunglauf am Freitag wird das Gepäck per Lkw auf die Insel Hokkaido transportiert, wo am Samstag (8 Uhr MEZ) und Sonntag (3 Uhr MEZ) in Sapporo bereits die nächsten Weltcups auf dem Programm stehen. Die Springer selbst treten eine etwa fünfstündige Busfahrt nach Tokio an und werden von dort aus am Samstagmorgen in die WM-Stadt von 2007 fliegen. "Wenn alles klappt, können wir wie geplant am Samstagmittag bereits in Sapporo trainieren", sagte Walter Hofer.

Rittner soll deutsches Damen-Tennis retten

"Situation ist ein Drama"Rittner soll deutsches Damen-Tennis retten

Melbourne (rpo). Nach der Blamage bei den Australian Open soll Barbara Rittner dem angeschlagenen deutschen Damen-Tennis wieder auf die Beine helfen. Die 30-Jährige wurde bis Ende der Saison als "Tourcoach" verpflichtet.In seiner Verzweiflung greift der Deutsche Tennis Bund (DTB) offenbar nach jedem Strohhalm. Barbara Rittner soll für die Betreuung der deutschen Spielerinnen auf der WTA-Tour zuständig sein und gemeinsame Trainingslager durchführen. Klaus Eberhard bleibt weiterhin Fed-Cup-Teamchef. Im Herrenbereich ist zur Unterstützung von Daviscup-Teamchef Patrik Kühnen eine ähnliche Konstellation angedacht. Als mögliche Kandidaten sind Bernd Karbacher und Karsten Braasch im Gespräch. "Die momentane Situation im deutschen Damentennis ist ein Drama. Schlimmer kann es nicht werden, und so gesehen ist die Schaffung dieser Position ein guter Anfang", erklärte Rittner in Melbourne. Ihren ersten Auftritt als Tourcoach wird die einstige Nummer 24 der Welt ab 22. März beim Turnier in Miami haben. Barbara Rittner will neben ihrer neuen Tätigkeit auch als Spielerin aktiv bleiben, sie kann aber wegen einer Verletzung frühestens im April wieder auf dem Platz stehen. Die Position als Fed-Cup-Teamchefin sei wegen des Interessenkonfliktes deshalb noch kein Thema. Rittner sieht ihre Hauptaufgabe als Bindeglied zwischen den deutschen Spielerinnen und Klaus Eberhard. Vor allem will sie die frustrierte Anca Barna ins deutsche Fed-Cup-Team zurückholen, die in Melbourne als letzte von neun gestarteten Deutschen in der zweiten Runde scheiterte und anschließend den Verband attackierte. Rittner: "Verband hin, Verband her, es muss endlich mal Ruhe einkehren. Wir müssen uns gegenseitig hochschießen und nicht runterziehen. Wir müssen alle gemeinsam Leistung bringen und nicht schimpfen."

Wassersportler finden alles was sie suchen, beim Familienunternehmen "Lenz Rega-Port" im Hafen

"Wer sich auskennt, kann gut beraten"Wassersportler finden alles was sie suchen, beim Familienunternehmen "Lenz Rega-Port" im Hafen

Düsseldorf (RP). Ein Camper würde wohl mit der Zunge schnalzen: Ein Unterschlupf, der sich selbst aufstellt und für vier Personen Platz bietet. Dazu Lebensmittel, Trinkwasser und zur Unterhaltung ein Paar Paddel sowie eine Leuchtpistole. Das Ganze schön verpackt in einer handlichen Kiste. Der Haken: Mit 32 Kilo ist das Paket nicht so leicht zu tragen. So bleibt es wohl auch in Zukunft den Leuten vorbehalten, für die es entwickelt wurde: den Wassersportlern. "Das ist ein Container mit einer Rettungsinsel drin, für Menschen in Seenot", erklärt Alexandra Lenz. "Wir warten diese Sicherheits-Artikel, genauso wie zum Beispiel Schwimmwesten." Dieser "TÜV des Wassersports" sei wichtig, kann auf See Leben retten. Doch ist diese Kontrolle nicht das einzige, was "Lenz Rega-Port", ein Laden für Yacht- und Schiffausrüstung, anzubieten hat. In den Regalen des Geschäfts stehen Eimer voller Yachtfarbe, verschiedene Kocher, von der Decke hängen Schlauchboote herab. "Sonst verkaufen wir vor allem Bekleidung und Navigationselektronik wie GPS oder Radargeräte", so Lenz. Sie kramt einige Jacken hervor - mehr als zehn verschiedene Marken könnten sie präsentieren. Von einfachen, wasserdichten 50-Euro-Anoraks bis zu Qualitäts-Jacken, in denen sich auch die Welt umsegeln ließe. Dafür muss man aber auch schon Mal 600Euro hinlegen. Vor fast 40 Jahren eröffnete Hans-Jakob Lenz, der Vater von Alexandra, das Geschäft - passenderweise im Düsseldorfer Hafen. Doch musste der Laden dem Fernsehturm weichen. Der Familienbetrieb zog in das denkmalgeschützte Gebäude am Kopf des Hafenbeckens. Vor sieben Jahren ging es noch ein Stück weiter in die Räumlichkeiten an der Holzstraße. In rustikalem Ambiente findet sich alles rund um den Wassersport. Genau diesen betreiben die Familienmitglieder, die auch alle im Laden arbeiten, selbst äußerst gerne. "Nur wenn wir wissen, wie es an Bord aussieht, können wir die Kunden auch vernünftig beraten", meint Lenz. Bis Sonntag ist die zehnköpfige Belegschaft noch am Stand auf der "boot" beschäftigt. Seit 35 Jahren, also seit es die Messe in Düsseldorf gibt, präsentiert Familie Lenz dort ihre Verkaufsartikel. "Das haben sonst nur zehn weitere Aussteller geschafft", sagt Lenz stolz. Dafür wurden sie jetzt auch mit einer Glasskulptur geehrt - natürlich die Nachbildung eines Wassersportlers. q Lenz Rega-Port, Holzstraße 1A, zu erreichen unter Telefon 306371. Weitere Infos und Online-Shop unter www.lenz-rega-port.de

Comeback für Jacobsen gegen Frankfurt

Talisman TommyComeback für Jacobsen gegen Frankfurt

Düsseldorf (RP). Das Spiel in Über- und Unterzahl war der große Unterschied zwischen den DEG Metro Stars und den Berliner Eisbären. Am Freitag gegen Frankfurt soll das Comeback von Tommy Jakobsen Besserung bringen. Mike Komma fühlte sich mitten im Januar wie an Weihnachten. Zum ersten Mal seit Monaten durfte der Trainer der DEG Metro Stars wieder seinen kompletten Kader zu den Übungseinheiten begrüßen. "Und entsprechend lief das Training auch", schildert der Coach. "Mit vier kompletten Blöcken stimmt das Verhältnis zwischen Belastung und Erholung einfach. Wir haben sehr, sehr gut trainiert." Unter anderem das Überzahlspiel, das bei der 1:3-Niederlage gegen die Eisbären Berlin den entscheidenden Unterschied zu dieser Spitzenmannschaft ausgemacht hatte. Damit das morgen Abend anders wird, ließ Komma gerade das Powerplay intensiv üben. "Die Frankfurt Lions spielen in Unterzahl ganz ähnlich wie die Berliner, sehr aggressiv, fast schon ein Forechecking", berichtet Komma. "Das ist zwar sehr riskant, weil das angreifende Team mit schnellem Passspiel einen Mann ganz frei hätte. Aber wir hatten gegen Berlin Probleme, die Scheibe an diesen freien Spieler zu bringen." Eine ganz wichtige Figur für das Spiel mit einem Mann mehr auf dem Eis hat der Coach morgen wieder dabei. Tommy Jakobsen mischte in dieser Woche nach seiner Fußoperation wieder voll mit und wird gegen Frankfurt und auch am Sonntag in Kassel neben Gerhard Unterluggauer verteidigen. Martin Ulrich rückt dann neben Alexander Sulzer, nur das Pärchen Mike Pellegrims/Jeff Tory ließ Mike Komma zusammen. Auch die Sturmformationen würfelte der Trainer ein wenig durcheinander, "weil ich wegen diverser Verletzungen nur einmal die Reihen so bringen konnte, wie ich sie im Kopf habe". Im Klartext heißt das, dass Marcus Thuresson zwischen Daniel Kreutzer und Johan Molin Mittelstürmer spielen wird. Clayton Young, gegen Berlin nicht mit von der Partie, stürmt neben Pat Mikesch und Fabian Brännström. Im Tor ist zumindest gegen die Lions Andrej Trefilov gesetzt. Komma erwartet erneut ein schwieriges Wochenende, da Frankfurt bislang eine überragende Saison spielt und Kassel im Niemandsland der Tabelle überhaupt keinen Druck mehr verspürt. "Mein Freund Axel Kammerer trainiert die Huskies, und daher weiß ich, dass sie ganz locker ins Spiel gehen", sagt der DEG-Coach. "Das kann uns aber wurscht sein. Wir brauchen jetzt an jedem Wochenende mindestens drei Punkte. Egal, woher sie kommen." Der Blick aufs Ende der Doppelrunde zeigt, dass die Düsseldorfer wohl bis zuletzt um die Play-offs zittern müssen. Die letzten vier Partien führen sie nach Berlin und nach Krefeld, ehe das Heimspiel gegen Köln und die Reise nach Augsburg den Showdown bringen. Komma: "Es wäre unrealistisch zu glauben, dass wir uns bis dahin abgesetzt haben." Na dann: Fröhliche Endspiele! Von BERND JOLITZ

Top-Schiedsrichter: Collina vor Markus Merk

Urs Meier landete auf Rang 3Top-Schiedsrichter: Collina vor Markus Merk

Wiesbaden (rpo). Das ist Rekord: Zum sechsten Mal in Folge ist der kahlköpfige Italiener Pierluigi Collina von der Internationalen Föderation für Fußball-Geschichte und -Statistik (IFFHS) zum "Welt-Schiedsrichter 2003" gewählt worden. Zweitbester Schiri der Welt ist Dr. Markus Merk.Der 43-Jährige entschied das Votum zum sechsten Mal in Folge für sich und sorgte damit für einen Rekord. Collina, der unter anderem das WM-Endspiel zwischen Brasilien und Deutschland (2:0) leitete, gewann mit 157 Punkten klar vor Deutschlands bestem Schiedsrichter Dr. Markus Merk (65) aus Kaiserslautern, der als zweitbester Referee der Welt seine bisher beste Platzierung erreichte. Dritter wurde der Schweizer Urs Meier (36) vor Walentin Iwanow (30) aus Russland.

Sachsens Innenminister kämpft für Traum von eigener TV-Serie

MDR zeigt sich bisher wenig begeistertSachsens Innenminister kämpft für Traum von eigener TV-Serie

Dresden (rpo). Sachsens Innenminister Horst Rasch von der CDU hält an seinem Traum von einer Fernsehserie zum Thema Prävention fest, obwohl das sich das Land auf striktem Sparkus befindet. Für 60.000 Euro soll eine Journalistin ein Konzept ausarbeiten. Der MDR ist bisher wenig begeistert.Für 60.000 Euro wolle Rasch beim MDR eine Fernsehserie platzieren, die vor Gefahren im Straßenverkehr und vor Gaunern aller Art warnen soll, berichtete die "Sächsische Zeitung" am Donnerstag. Bisher habe sich der Sender zum Leidwesen des Innenministers wenig begeistert gezeigt von dem "Nepper, Schlepper, Bauernfänger"-Format, das nicht unbedingt höchste Einschaltquoten verspreche. Nun soll laut dem Bericht eine MDR-Journalistin für die 60.000 Euro ein Konzept für eine 13-teilige Sendung erarbeiten, das die Senderverantwortlichen überzeugen soll. Der Gesamtetat der Präventionsprojekte in Sachsen, aus dem die Journalistin bezahlt wird, beläuft sich laut dem Bericht auf 260.000 Euro. Rasch verteidigte das TV-Vorhaben: Er halte das Geld für "gut angelegt", sagte der Innenminister der "Sächsischen Zeitung". Erst am vergangenen Dienstag hatte der sächsische Finanzminister wegen akuter Geldnot 639 Millionen Euro aus dem laufenden Haushalt gestrichen.

EBay bleibt auf Erfolgskurs - Gewinn fast verdoppelt

Betrügereien werden zum ProblemEBay bleibt auf Erfolgskurs - Gewinn fast verdoppelt

San Jose/USA (rpo). Das Internetauktionshaus Ebay bleibt auch weiterhin auf Erfolgskurs. Im vierten Quartal konnte Ebay seinen Gewinn nahezu verdoppeln. Experten warnen aber, dass die steigenden Internetbetrügereien zu einem Problem für das beliebte Auktionshaus werden könnten.Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn stieg im vierten Quartal auf die Rekordsumme von 157 Millionen Dollar (125 Millionen Euro) nach 87,6 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Die Erwartungen der Analysten an der Wall Street wurden damit übertroffen. Der Umsatz im vierten Quartal stieg um 57 Prozent auf 648 Millionen Dollar im Vergleich zu 2002. Auch in diesem Jahr will das Unternehmen weiter zulegen. Die eBay-Aktie legte rund vier Prozent zu. Für das Gesamtjahr wies eBay einen Gewinn von 441,8 Millionen Dollar aus, 77 Prozent mehr als im Jahr 2002. Der Umsatz stieg um 78 Prozent auf 2,17 Milliarden Dollar. Gründe für das rasante Wachstum seien vor allem das gute Weihnachtsgeschäft und die wachsende Popularität des Handels mit Festpreis-Waren und die Ein-Tages-Auktionen gewesen, erklärte Finanzchef Rajiv Dutta. Auch die Dollarschwäche trug zu dem Gewinnsprung. Analysten warnten, das weitere Wachstumstempo könnte sich verlangsamen, wenn es eBay nicht gelinge, die Betrügereien bei den Internet-Auktionen zu stoppen. Betrugsfälle machen nach Unternehmensangaben zwar weniger als ein Tausendstel aller Transaktionen aus, doch sind davon unverhältnismäßig oft teure Waren wie Computer und Autos betroffen. "Der Schutz vor Betrug wird entscheidend sein fürs das Überleben (von eBay)," erklärte der Analyst Gene Alvarez von Meta Group.

FCK-Boss Jäggi stärkt Trainer Gerets den Rücken

"Wir ziehen es zusammen durch"FCK-Boss Jäggi stärkt Trainer Gerets den Rücken

Kaiserslautern (rpo). Kaiserslauterns Vorstands-Chef Rene C. Jäggi hat sich nach der Verbannung von drei Profis aus dem Kader des abstiegsbedrohten Bundesligisten demonstrativ hinter Trainer Erik Gerets gestellt."Wir ziehen es zusammen durch. Bis Saisonende. Ohne Wenn und Aber", erklärte der Schweizer im kicker. Jäggi schließt zudem nicht aus, dass nach Ex-Nationalspieler Steffen Freund, dem früheren Kapitän Thomas Hengen und Mittelfeldspieler Markus Anfang in den kommenden Wochen noch weitere Profis ausgemustert werden. "Wenn jemand meint, sich in Zukunft nicht am Riemen reißen zu müssen, kann durchaus noch mehr passieren. Erik Gerets ist bereit, diese Situation notfalls auch mit nur 15 Mann zu Ende zu bringen", sagte der Klubchef. Von der Ausmusterung der drei Spieler erhofft sich Jäggi ("Wir werden nicht absteigen") vor allem "eine ganz deutliche Verbesserung der Disziplin". Der FCK-Boss richtete deshalb auch eine klare Forderung an das Team: "Ich möchte im nächsten halben Jahr nicht mehr sagen müssen, diese Mannschaft ist ein Sauhaufen." In den kommenden Monaten werden weitere Personalentscheidungen am Betzenberg erwartet, da insgesamt elf Profiverträge zum Saisonende auslaufen und Nationalspieler Miroslav Klose seinen zukünftigen Arbeitgeber bekannt geben will. Außerdem wird ein Nachfolger für den scheidenden Klubchef Jäggi gesucht, und auch der Verbleib von Gerets über das Ende der Spielzeit hinaus ist nach wie vor fraglich.

Deutsche Bahn erhöht Fernverkehrspreise

Kampf gegen BilligfliegerDeutsche Bahn erhöht Fernverkehrspreise

Berlin (rpo). Wer lange Strecken mit der Bahn fährt, muss künftig mehr zahlen. Ab April soll die Preisobergrenze für lange Strecken bei 111 Euro für eine einfache Fahrt in der zweiten Klasse liegen. Als Begründung für die Verteuerung führt die Bahn den Konkurrenzkampf mit den Billigfliegern ins Feld. Deutsche Bahn hebt ihre Fernverkehrspreise zum 1. April um durchschnittlich 3,4 Prozent an. Auf Strecken ab 400 Kilometern stiegen sie durchschnittlich um 5,8 Prozent. Bei Fahrten bis 100 Kilometer Länge bleiben die Tarife aber stabil, wie das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Zwischen 100 und 200 Kilometern würden die Preise im Schnitt um 1,6 Prozent sinken. Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch begründete den Schritt unter anderem mit den gestiegenen Energiekosten. Zudem liege die letzte durchgängige Preiserhöhung im Fernverkehr fünf Jahre zurück. Die Unterschiede bei der Preisanhebung begründete er mit dem Bestreben, der Konkurrenz von Pkw und Billigflieger zu begegnen. Die Frühbucher- und Rabattregelungen mit der BahnCard bleiben unverändert. Die Zeitkarten im Fernverkehr werden 1,9 Prozent teurer. Von dem Schritt erhofft sich die Bahn Mehreinnahmen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Nach Angaben von Rausch geht die "sehr kurzfristig entschiedene" Preiserhöhung nicht auf die Umsatzrückgänge im Fernverkehr im vergangenen Jahr zurück. Das Preisniveau liege gegenwärtig auf dem des Jahres 1994. Zudem habe die Bahn "ein Problem auf den ganz kurzen Strecken", auf denen etwa 30 Prozent der Kunden fahren. Nur zehn Prozent der Zugpassagiere nutzten die Bahn für Strecken von mehr als 700 Kilometern Länge. Hier müsse die Bahn "eine Antwort finden auf die Attacke der Billig-Airlines". Daher würden die Preise in dem Segment angehoben, in dem das Unternehmen über die stärkste Wettbewerbsposition verfüge, also auf den Strecken zwischen 200 und 700 Kilometern Länge.

Rummenigge wirft BVB falsche Geldpolitik vor

Börsengang der Münchner ausgeschlossenRummenigge wirft BVB falsche Geldpolitik vor

München (rpo). Karl-Heinz Rummenigge ist nach eigener Aussage nicht überrascht über die finanziellen Probleme in Dortmund. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender hat dem BVB indirekt eine falsche Finanzpolitik vorgeworfen."Man kann eben nicht mit Einnahmen kalkulieren, die womöglich nicht eintreffen. Natürlich ist es für die Liga nicht gut, was da in Dortmund passiert, weil Borussia nach dem FC Bayern die erfolgreichste Mannschaft national und international ist. Wir sind daran interessiert, dass wir starke Konkurrenz haben und der Wettbewerb funktioniert", sagte Rummenigge in einem Interview mit dem Münchner Merkur. Erstaunt sei er über die Probleme in Dortmund nicht, zumal der BVB immer in Größenordnungen wie der FC Bayern agiere. "Es ist in unserem Geschäft nun mal so: Sportlicher Erfolg = finanzieller Erfolg", meinte der AG-Chef des Rekordmeisters. Die BVB-Verantwortlichen hatten zuletzt eingeräumt, dass in dieser Saison 36 Millionen Euro im Etat fehlen würden. Rummenigge schloss auch mit Blick auf die Borussia erneut einen baldigen Börsengang der Münchner aus. "Ich war von Anfang an kein Freund von Börsengängen bei Fußballvereinen, weil die Philosophien schwer in Einklang zu bringen sind." Der FC Bayern wolle nicht jeden Tag mit Analysten zu tun haben, "denen wir eine Story verkaufen müssen".

Metzger: Schwarz-Grün auf Landesebene muss kommen

Politiker wendet sich gegen Nibelungentreue zur SPDMetzger: Schwarz-Grün auf Landesebene muss kommen

Dresden (rpo). Der Grünen-Politiker Oswald Metzger hat sich gegen eine "falsch verstandene Nibelungentreue zur SPD" gewandt. Nach seiner Auffassung sollte es noch in diesem Jahr die erste schwarz-grüne Koalition auf Landesebene geben."Die Zeit ist reif für Schwarz-Grün", sagte Metzger der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Er kritisierte, die Grünen befänden sich in einer "falsch verstandenen Nibelungentreue zur SPD". Die bestehe so lange, "bis es irgendwann in diesem Jahr zu einem schwarz-grünen Bündnis kommt". 2004 stünden mehrere Landtagswahlen ins Haus, bei denen es zumindest rechnerisch für Koalitionen mit der CDU reichen könnte. Der frühere Bundestagsabgeordnete forderte seine Partei auf, sich inhaltlich und thematisch auf neue Koalitionen vorzubereiten - "nicht nur in strategischen Planspielen". Die Positionierung der Partei im linken Spektrum führe spätestens dann zu Schwierigkeiten, wenn man sich gemeinsam mit der SPD in der Opposition wiederfinde. Dann nämlich würden die Sozialdemokraten ihr linkes und soziales Herz wiederentdecken. "Der dicke Hintern der SPD sitzt uns dann platt", warnte der einstige Haushaltsexperte der Grünen-Fraktion.

Neues Endoskop ist nur einen halben Millimeter dünn

Gerät erlaubt Blick ins InnenohrNeues Endoskop ist nur einen halben Millimeter dünn

London (rpo). In Australien haben Wissenschaftler ein Endoskop entwickelt, dass nur 0,5 Millimeter dünn ist. Damit könnten Ärzte beispielsweise ins Innenohr einen Menschen blicken. Auch Untersuchungen der Blutgefäße sollen damit möglich sein.Mit dem Endoskop könnten Ärzte beispielsweise beim Einsetzen von Hörimplantaten ins Innenohr eines Patienten blicken, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" (Ausgabe vom 24. Januar). Das hauchdünne medizinische Gerät ist mit einer Reihe winziger Löcher versehen, die sich der Länge nach durch die ganze Kunststofffaser ziehen. Hergestellt wurden diese Kunstfasern von den Optik-Experten um Martijn von Eijkelenborg von der Universität Sydney. Dazu bohrten die Wissenschaftler 112 Löcher in einen acht Zentimeter dicken Kunststoffblock und zogen diesen dann so weit in die Länge, bis die Faser nur noch einen halben Millimeter dünn war. Bei dem auf diese Weise hergestellten Endoskop dienen die Löcher und deren Zwischenräume als Leiter für Licht, das auch den Krümmungen der Faser folgt. So können die Forscher nicht nur Licht beispielsweise ins Innenohr einfallen lassen, sondern auch Bilder aus dem Inneren nach außen leiten und auf einem Monitor sichtbar machen. Jedes Loch und jeder Zwischenraum der Faser entspricht dabei einem Pixel. Mit insgesamt 224 Pixeln ist die Auflösung zwar noch extrem gering, doch arbeiten Eijkelenborg und seine Kollegen bereits an Fasern mit 1000 Löchern. Neben Operationen im Innenohr könnten die Fasern zum Beispiel auch für Untersuchungen der Blutgefäße eingesetzt werden.

Verunsicherung macht Ratten pessimistisch

Neue Studie aus GroßbritannienVerunsicherung macht Ratten pessimistisch

London (rpo). Sind Ratten verunsichert, erwarten sie auch eher negative Erlebnisse. Das haben britische Wissenschaftler in einer neuen Studie herausgefunden. Ihre Ergebnisse haben ergeben, dass die Gefühlslage der Tiere darauf Einfluss nimmt, wie sie neue Informationen beurteilen.Genau wie deprimierte Menschen erwarten Ratten, die sich in ihrer Umgebung nicht wohl fühlen, eher negative Erlebnisse, während ausgeglichene Tiere neutrale Reize eher mit positiven Erfahrungen verbinden. Diesen Zusammenhang beschreiben die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 427, S. 312). Wenn sich ein Mensch schlecht fühlt, tendiert er zu einer pessimistischeren Grundeinstellung, als ein zufriedener und ausgeglichener Mensch. Genauso prägt der Grad des emotionalen Wohlbefindens auch das Verhalten von Ratten, entdeckten Emma Harding und ihre Kollegen von der Universität in Bristol. Die Wissenschaftler brachten ihren Testnagern bei, mit zwei verschiedenen Tönen positive oder negative Erfahrungen zu assoziieren. So lernten die Tiere, bei einem bestimmten Ton eine Taste zu drücken, um damit eine Futterration zu erhalten. Erklang ein anderer Ton, folgte dem Druck auf die Taste keine Belohnung, sondern ein für die Tiere sehr unangenehmes Geräusch.Verunsicherung durch unvorhergesehene EreignisseDann veränderten die Forscher bei einem Teil der Ratten die Haltungsbedingungen: Während einige Tiere unter normalen Kontrollbedingungen in ihren Käfigen blieben, verunsicherten die Forscher andere immer wieder durch unvorhergesehene Ereignisse. So kehrten sie beispielsweise den Hell-Dunkel-Zyklus im Käfig der Tiere um, setzten die Ratten in eine ihnen fremde Umgebung oder feuchteten die Streu der Nager an. Anschließend spielten die Wissenschaftler den Ratten Töne vor, deren Tonlage genau zwischen denen der erlernten Töne lag, und beobachteten das Verhalten der Nager. Die Ratten, die durch die unerwarteten Ereignisse in ihrer Behausung verunsichert waren, zeigten sich deutlich misstrauischer als ihre ausgeglicheneren Artgenossen: Aufgrund des für sie eigentlich neutralen Tons entschieden sie sich aus Angst vor negativen Konsequenzen viel häufiger gegen das Drücken der Taste. Auch zögerten sie länger mit der Entscheidung, ob sie reagieren sollten oder nicht. Dieses Verhalten deute auf einen sehr engen Zusammenhang zwischen dem emotionalen Zustand der Tiere und der Art, wie sie auf neue Informationen reagieren, schreiben die Forscher. Auch zeigten die Ergebnisse, wie stark die Haltungsbedingungen die Gefühle der Ratten beeinflussen.

Handball-Bundestrainer Brand glaubt an EM-Titelchance

Interview mit dem BundestrainerHandball-Bundestrainer Brand glaubt an EM-Titelchance

Düsseldorf (rpo). Vor dem ersten EM-Gruppenspiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft im slowenischen Ljubljana (Donnerstag, 20.30 Uhr) glaubt Bundestrainer Heiner Brand an die Titelchance seines Teams. Allerdings warnt er vor den starken Gegnern in der Vorrunde."Die EM-Vorbereitung lief trotz eines abschließenden 29:20-Sieges gegen Russland nicht nach Wunsch. Hat sich Ihre Zielvorgabe für die EM deshalb geändert?" Heiner Brand: "Unsere Chancen sind nicht schlechter als vor zwei, drei Monaten. Trotzdem bin ich erleichtert über den Erfolg bei der Generalprobe. Es war gut, noch einmal die Erfahrung eines klaren Sieges zu machen. Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht und Selbstvertrauen getankt. Aber wir haben die härteste Vorrundengruppe erwischt, es wird schwer." "Zuletzt haben Sie die fehlende körperliche und geistige Frische Ihrer Spieler beklagt ..." Brand: "Zum Glück wirkte in den vergangenen Tagen alles dynamischer und frischer. Wir sind auch ein großes Risiko gegangen und haben Christian Schwarzer und Markus Baur Verschnaufspausen gegönnt. Das waren keine optimalen Voraussetzungen für die Vorbereitung, aber die Frische ist bei einem großen Turnier wichtig. " "Nach Silber bei der WM 2003 und der EM 2002 erwartet nicht nur DHB-Präsident Ulrich Strombach Gold in Slowenien. Sie auch?" Brand: "Es wird entscheidend sein, in welcher Form wir uns präsentieren. Wenn wir unsere optimale Leistung bringen, gehören wir zu den Favoriten. Aber in der Weltspitze geht es eng zu. Es muss vieles zusammenpassen, um den Sprung nach ganz oben zu schaffen. Wir wissen, was auf uns zukommt und dass noch eine Steigerung nötig ist, um ganz oben mitzuspielen. Meiner Meinung nach werden zehn, elf Mannschaften um den Titel streiten." "Wie schwer wiegt der Ausfall von Stefan Kretzschmar?" Brand: "Sehr, sehr schwer, er tut richtig weh. Stefan ist seit Jahren als Leistungsträger und Führungsspieler ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft. Er hat bislang eine ganz konstante Bundesliga-Saison gespielt. Seitdem ich ihn kenne, war er noch nicht in einer so guten Form. Aber wir haben in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass wir Ausfälle von wichtigen Spielern kompensieren können." "In Serbien/Montenegro, Frankreich und Polen warten starke Gegner. Wer ist Ihr Favorit in der Gruppe D?" Brand: "Die Franzosen spielen immer ganz oben mit und sind enorm gefährlich. Sie sind körperlich extrem stark, haben dazu große individuelle Stärken. Die Serben habe ich zuletzt beim Turnier in Russland beobachtet, und ich war beeindruckt von der engagierten Spielweise. Die Polen können an einem guten Tag jeden schlagen. Wir müssen vor allen Gegnern Respekt haben."

Euroleague: Alba rutscht ans Tabellenende ab

Berlin - Pamesa Valencia 80:93 (44:50)Euroleague: Alba rutscht ans Tabellenende ab

Berlin (rpo). Alba Berlin präsentiert sich in der Euroleague nicht konkurrenzfähig. Nach der achten Niederlage im zehnten Spiel ist der deutsche Basketball-Meister ans Tabellenende abgerutscht.Eine Woche nach der Niederlage in Breslau, die das Aus der "Albatrosse" nach der Vorrunde praktisch schon besiegelt hatte, zeigten die Berliner nur wenig Gegenwehr und unterlagen dem spanischen Vizemeister Pamesa Valencia mit 80:93 (44:50). Während Alba die Gelegenheit verpasste, verlorenes Prestige und Selbstvertrauen zurückzugewinnen, befindet sich Valencia wieder auf Kurs. Eine Woche nach der überraschenden Heimschlappe gegen Olympiakos Piräus verbesserte Valencia seine Bilanz auf 6:4-Siege und steuert in Richtung Zwischenrunde der besten 16 Teams in der europäischen "Königsklasse". Von Beginn an versuchten die Gäste vor 4629 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mit ihrem Center-Duo Dejan Tomasevic und Fabricio Oberto, ihre Längenvorteile auszuspielen und unter den Körben für deutliche Verhältnisse zu sorgen. Zudem war im Aufbau auf den Franzosen Antoine Rigaudeau, der im letzten Jahr noch Teamkollege von Dirk Nowitzki bei den Dallas Mavericks war, wieder einmal Verlass. So tat sich Alba in der Verteidigung schwer und erlaubte den Spaniern in der ersten Halbzeit eine Wurfquote von 67 Prozent. Doch im Angriff hatte vor allem Alba-Forward Vladimir Petrovic (18 von 34 Punkten vor der Pause) einen guten Tag erwischt, so dass der Rückstand zunächst im erträglichen Rahmen blieb. Gäste erhöhten IntensitätNach dem Wechsel erhöhten die Gäste noch einmal die Intensität und hatten kaum Mühe sich sukzessive abzusetzen. Die "Albatrosse" hingegen taten sich schwer, leisteten sich leichte Ballverluste und machten es den Spaniern phasenweise leicht. Die Alba-Verteidigung genügte nicht internationalen Ansprüchen und auch der Teamgeist ließ zu Wünschen übrig.So kamen die Spanier zu einem letztlich in keiner Phase gefährdeten Sieg. Beste Werfer bei Pamesa waren Jose Antonio Paraiso (21) und der argentinische Nationalspieler Oberto (19). Auf Seiten von Alba überzeugten nur Petrovic und John Best (16).

Jean-Paul Gaultier: Kreationen in Python- und Haifischhaut
Jean-Paul Gaultier: Kreationen in Python- und Haifischhaut

Valentino bleibt bei tragbarer Super-EleganzJean-Paul Gaultier: Kreationen in Python- und Haifischhaut

Paris (rpo). Kriegerische Ethno-Atmosphäre herrschte bei der Modenschau von Jean-Paul Gaultier. Der französische Designer legte wenig Wert auf Tragbarkeit oder Rentabilität. Davon zeugten auch alltagsferne Materialien wie Haifisch- oder Pythonhaut.Unglaublich in Ideen und Ausführung waren die 28 Modelle der Frühjahrs- und Sommerkollektion. Das Make-up im Maori-Stil und die mit Knochen- und Schildpattkämmen gehaltenen Frisuren sorgten für eine kriegerische Ethno-Atmosphäre.Und so war jeder Auftritt für Mannequin und Kleid eine technische Herausforderung: So zum Beispiel die geh-unfreundliche braune Hose aus Haifischhaut, auf die Bruchstücke einer Ritterrüstung appliziert und Metallfäden gestickt worden waren. Doch auch der Trenchcoat in durchsichtiger Pythonhaut und der gelochte Fohlenmantel waren nur mit Feingefühl vorzuführen. Geradezu schlicht wirkte da das rosafarbene Samtkleid, das mit changierendem Seidenmusselin gefüttert war. Auch Valentino stand zum Programm der Haute Couture: Luxus pur und ausgefallene, kostbare Materialien. Doch seine Modelle sind durchaus von dieser Welt, wobei der italienische Designer obendrein zu Selbstironie fähig ist: Seine Models stolzierten zum Carly Simon Hit "You're so vain" (Du bist so eitel) über die Bretter. Das heißt keinesfalls, dass Valentinos Modelle nicht auch vor Kristall- und Edelsteinstickereien nur so knisterten. Aber sein wattiertes eierschalfarbenes Kostüm mit bestickten Taschen, sein schwarz-rosa Seidenkleid für den Cocktail am frühen Abend und selbst die eng anliegenden Abendroben mit rauschenden Volants kann sich die Kundin vielleicht noch an sich selbst vorstellen. Am Donnerstag standen mit dem Amerikaner Ralph Rucci und dem Libanesen Elie Saab die letzten Shows der diesjährigen Haute-Couture-Präsentation auf dem Programm.

Fortuna gewinnt gegen Valencia
Fortuna gewinnt gegen Valencia

morales strahlte mit der Sonne um die WetteFortuna gewinnt gegen Valencia

Valencia (rpo). Massimo Morales strahlte am Mittwochmittag mit der Sonne um die Wette: Fortunas Trainer hatte dazu auch allen Anlass. Denn seine Oberliga-Kicker haben auch in ihrem dritten Spiel im Rahmen ihres Trainingslagers an der Coasta Blanca voll überzeugt. Trotz der frühen Anstoßzeit (Anpfiff war bereits um 11 Uhr) waren die Düsseldorfer von Beginn an nämlich hellwach und setzten sich bei dem spanischen Drittligisten FC Valenzia II verdient mit 2:0 (0:0) durch. Die Tore auf der prächtigen Anlage, die ausschließlich von der Jugend und der Reserve-Mannschaft des Champions-League-Siegers genutzt wird, schossen in der Schlussphase Sören Seidel und Sergij Tytarchuk.

Stromfresser im Auto kosten Sprit

Nicht alle Verbraucher gleichzeitig einschaltenStromfresser im Auto kosten Sprit

München (rpo). Wer im Winter Probleme mit seiner Autobatterie hat, sollte sich Gedanken über die vielen Gerätschaften im und am Auto Gedanken machen. Denn Licht, Gebläse, Sitzheizung verbrauchen viel Energie. Und die gibt es auch im Auto nicht zum Nulltarif.So kann das Auto mehr Strom verbrauchen als die Lichtmaschine der Autobatterie während der Fahrt nachladen kann. Wer zudem glaubt, dass der Akku den Strom praktisch zum Nulltarif liefert, ist auf dem Holzweg: Durch den erhöhten Energiebedarf steigt auch der Kraftstoffverbrauch. Doch was sind eigentlich die größten Stromfresser im Auto? Auf Platz eins liegt laut ADAC die HiFi-Anlage mit 200 Watt (allerdings nur bei voll aufgedrehter Lautstärke), gefolgt vom gesamten Motormanagement (dazu gehören beispielsweise Steuergeräte und Kraftstoffpumpe), das 180 Watt verbraucht. Ebenfalls einen hohen Energiebedarf haben das Abblendlicht mit 150 Watt sowie die heizbare Heckscheibe mit 120 Watt. Weitere große Stromverbraucher im Auto sind den Angaben zufolge: Sitzheizung (60 Watt), heizbare Außenspiegel (30 Watt), heizbare Waschdüsen (40 Watt), Nebelscheinwerfer (100 Watt), Nebelschlussleuchte (40 Watt), Gebläse im Innenraum (80 Watt), Heckscheibenwischer (50 Watt) und Scheibenwischer (80 Watt). Die Batterie wird durch die Lichtmaschine nachgeladen, die wiederum über Keilriemen angetrieben wird. Muss die Lichtmaschine an die Batterie mehr Strom liefern, dann erhöht sich der Drehwiderstand und der Verbrennungsmotor muss für den Antrieb mehr Kraft aufwenden. Und das kostet letztlich Sprit. So benötigen den Angaben zufolge beispielsweise 400 Watt elektrische Leistung je nach Motordrehzahl und Lichtmaschinen-Auslegung schon um die 0,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer. Deshalb empfehlen die ADAC-Technikexperten, vor allem die stärkeren Energieverbraucher nicht gedankenlos mitlaufen zu lassen, wenn es gar nicht notwendig ist. "Sind viele Verbraucher häufig eingeschaltet, kann das mitunter dazu führen, dass das Auto sogar während der Fahrt stehen bleibt. Tritt dieses Problem öfter auf, sollte man die Batterie gelegentlich am Ladegerät auftanken", rät ADAC-Fachmann Helmut Schmaler.

Meier will Baelum

MSV-Trainer sah beim Test gegen Verl einen "guten Mann"Meier will Baelum

Duisburg (RP). Nach dem Test im ostwestfälischen Verl glühten die Handys. Die sportliche Leitung beim MSV empfahl den dänischen Abwehrspieler Thomas Baelum nach dessen Vorzeige-Leistung über anderthalb Stunden mit Nachdruck, die Vereinsführung machte ein finanzielles Angebot.Denn: Baelum, 25 Jahre alt, Stammverein Aalborg BK, 1,85 Meter groß, 78 Kilogramm schwer, ausgestattet mit der Empfehlung von 220 Erstligaspielen, könnte die Verstärkung für die Viererkette sein, die gewünscht wird. „Ich habe einen guten Mann gesehen“, sagte Trainer Norbert Meier nach dem durch ein Tor von Ralf Keidel kurz vor Schluss gewonnenen Test gegen den Oberligisten.Bei der Übung kam es im Wesentlichen darauf an, die Kicker auf dem Prüfstand zu beurteilen. Von beiden Skandinaviern machte Thomas Baelum ganz klar den besseren Eindruck, dies schon deshalb, weil er länger im Training ist als der Schwede Johan Andersson. Baelum ist auch ein Kind der Viererkette, steht gut, dirigiert lautstark, versteht zu organisieren. Für Chefscout Dieter Mertens nichts Neues. „Ich habe ihn letzte Woche schon in Bocholt gesehen, als er mit RW Oberhausen dort spielte, ein starker Mann.“Apropos RWO: Die Nachbarstädter sind ziemlich sauer, dass Baelum mit dem MSV flirtet. Offenbar sind sie finanziell mit dem Profi nicht klar gekommen. Deshalb war gestern rasches Handeln angesagt. Langes Taktieren erübrigt sich. Baelums Berater Steffensen befindet sich vor Ort, also muss ein vernünftiges Angebot als lukratives Lockmittel her. Das sollte am Mittwochabend noch der Fall sein. So wie es aussieht, kommt Baelum. Clubchef Walter Hellmich telefonisch aus Magdeburg: „Wir sind bei der Arbeit.“ Der Kollege Andersson schaute im Übrigen nicht glücklich drein, als Baelum auftauchte im Kreis der Zebras. So ist eben das Geschäft. Aber: Konkurrenz belebt es immer wieder.Die anderen Tests verliefen weniger anschaulich. Peter van Houdt schied nach 38 Minuten mit Oberschenkelzerrung aus, ohne bis dahin überzeugt zu haben, der junge Brasilianer Jose Luiz de Souza ist ein veranlagter Linksfuß mit Perspektive, der aber nicht sofort helfen könnte. Das kann bestimmt Thomas Baelum, wenn der erste Eindrück nicht trügt.Im Spiel fiel auf, dass die Zebras mit viel Engagement zur Sache gingen, meist klar überlegen waren, aber wenig Zug zum Verler Tor hatten. Die Chancen, die sich boten, verpfufften durch Markus Kurth, Alex Bugera und Miro Spizak. Außerdem erwies sich der Verler Keeper Kirchhoff als äußerst widerstandsfähig.MSV: Beuckert (46. Langerbein) - El Kasmi (46. Wolters), Andersson (75. Schröder), Baelum, Kruse (38. Souza) - Keidel, Maas, Caca (46. Peschel), Bugera - van Houdt (41. Spizak/70. Oswald), Kurth (60. Gruev).

Feuer im Innenministerium

Technischer Defekt:Feuer im Innenministerium

Düsseldorf (dto). Starker Rauch drang am Donnerstagmorgen aus der zweiten Etage des NRW-Innenministeriums an der Haroldstraße. Die Feuerwehr sperrte das komplette Gebäude, gab es aber nach etwa 20 Minuten wieder frei. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden wird auf 20.000 Euro geschätzt.Als die Feuerwehr um kurz vor sieben an der Haroldstraße eintraf, war die Brandursache noch nicht klar. Die Feuerwehrleute mussten sich durch dicke Rauchschwaden bis zum Brandherd vorarbeiten. Im Kabelschacht eines Schreibtisches der technischen Abteilung des Ministeriums waren offenbar durch einen technischen Defekt einige Kabel durchgeschmort und führtern zu einer starken Rauchentwicklung, so Feuerwehrsprecher Heinz Engels.Nach gut 20 Minuten konnte die Feuerwehr das Gebäude bis auf die zweite Etage wieder freigeben. Das Geschoss muss jetzt entraucht und gut durchlüftet wwerden. Warum es zu dem technischen Defekt kam, ist noch unklar.

Holger Fach trotz 0:1 zufrieden

Borussia verliert gegen AachenHolger Fach trotz 0:1 zufrieden

Mönchengladbach (RP).Viele Experten vermuten derzeit einen Kampf um die Kreativrolle in Borussias Mittelfeld. Thomas Broich, der neue Mann aus Burghausen, und Igor Demo, der torgefährliche Slowake, gelten als die Konkurrenten. Gestern Abend jedoch, beim 0:1 im Testspiel gegen den Zweitligisten Alemannia Aachen, spielte zunächst keiner von beiden.Demo, der muskuläre Probleme hat, wurde geschont, Broich saß zunächst auf der Bank. Borussias Trainer Holger Fach brachte stattdessen Enrico Gaede, den Vertragsamateur. "Man sollte ihn nicht vergessen. Enrico hat in den letzten Spielen der Hinrunde stark gespielt", hatte Fach schon nach dem 2:3 in Enschede am letzten Samstag gesagt.Gaede indes, der Peer Kluge mehr Offensiv-Arbeit ermöglichen sollte, konnte die zweite Niederlage in Folge nicht abwenden. Eric Meijer traf in der 57. Minute per Kopf. Trotzdem war Holger Fach nicht allzu unzufrieden mit dem vorletzten Test vor dem Rückrundenstart beim 1. FC Köln. "Wir hatten das Spiel ab der 25. Minute im Griff. Es war eine Steigerung gegenüber Enschede. Ich bin mir sicher, dass wir uns in der nächsten Woche die Spritzigkeit holen, die uns noch fehlt, und dann gegen Köln gut aussehen werden", sagte Fach.In der Tat machte Borussia das Spiel, ohne jedoch vollends zu überzeugen. Chancen, das Ergebnis positiver zu gestalten, gab es dennoch. Peer Kluge und Bernd Korzynietz sowie Vaclav Sverkos vor der Pause und noch einmal Sverkos, Joris van Hout, Joonas Kolkka und der in der 46. Minute eingewechselte Thomas Broich ließen sie aber ungenutzt. Prestigeträchtiges SpielSo sahen etwa 700 Zuschauer in Bergisch Gladbach einen Sieg der Aachener in diesem prestigeträchtigen Testspiel. "Die Ergebnisse in solchen Spielen sind uninteressant für mich. Die Aachener sind schon weiter als wir, sie haben am Montag ihr Nachholspiel gegen Nürnberg. Darum müssen wir uns keine Sorgen machen", sagte Holger Fach.Bei Aachen fehlte im Übrigen der Ex-Borusse Karlheinz Pflipsen, der wegen Rückenproblemen passen musste. Quido Lanzaat, ebenfalls ein früherer Gladbacher, machte gegen Arie van Lent ein gutes Spiel. kk

Riss im Cockpitfenster: Russisches Flugzeug notgelandet

Zwischenfall kurz nach dem StartRiss im Cockpitfenster: Russisches Flugzeug notgelandet

Moskau (rpo). Kurz nach dem Start fiel dem Pilot eines russischen Flugzeugs ein Riss im Cockpitfenster auf. Vorsorglich kehrte die Maschine mit 63 Menschen an Bord zum Ausgangsflughafen Irkutsk zurück. Der Pilot der Tu-154 meldete das Problem kurz nach dem Start im sibirischen Irkutsk, wie ein Sprecher des russischen Ministeriums für Notlagen erklärte. Aus Sorge vor einem möglichen Druckabfall ordneten die Behörden die Rückkehr des Flugzeugs an. Die Landung verlief ohne Zwischenfälle. Die Maschine der Fluggesellschaft Tscheljabinsk sollte nach Moskau fliegen.

England: Liverpool kassiert Last-Minute-Tor

"Reds" spielen gegen Wolverhamptom nur unentschiedenEngland: Liverpool kassiert Last-Minute-Tor

London (rpo). In einem Nachholspiel des 17. Spieltages der englischen Premier League enttäuschte der FC Liverpool beim Tabellenvorletzten Wolverhampton Wanderers. Die "Reds" kassierten in der letzten Spielminute den Ausgleichstreffer.Das Team von Trainer Gerard Houllier musste sich mit einem 1:1 (1:0) bei den Wanderers begnügen, der in der letzten Spielminute durch Kenny Miller noch zum Ausgleich kam. Zuvor hatte der Franzose Bruno Cheyrou die "Reds" in der 42. Minute in Führung geschafft. Die Mannschaft um den deutschen Nationalspieler Dietmar Hamann liegt nach insgesamt 22 Spieltagen mit 33 Punkten bei einem Rückstand von schon 19 Zählern auf Tabellenführer Arsenal London auf Rang fünf. Wolverhampton, das am Wochenende durch ein 1:0 gegen Titelverteidiger Manchester United überrascht hatte, liegt auf dem 19. und vorletzten Rang. Gegen "ManU" hatte ebenfalls der schottische Nationalspieler Miller mit seinem ersten Treffer in der Premier League das "goldene Tor" für die Wolves erzielt.

Uerdinger zu müde für Oberligist

KFC unterliegt Amateuren von Bayer LeverkusenUerdinger zu müde für Oberligist

Krefeld (RP). Auch in seinem zweiten Testspiel während der Winterpause musste sich Regionalligist KFC Uerdingen gestern bei den Amateuren des TSV Bayer Leverkusen geschlagen geben.An den äußeren Bedingungen im "kleinen Haberlandstadion" lag die 1:2 (0:1)-Niederlage aber nicht. Der Rasen war in einem sehr guten Zustand. Insgesamt war der Tabellenzweite der Oberliga Nordrhein, für den in zehn Tagen die Rückrunde beginnt, die frischere und beweglichere Mannschaft.Ohne Sauerland (Probetraining beim Oberligisten Emden), Eraslan, Feldhoff und Scherbe trat der KFC an. Das harte Training der letzten Tage war den Uerdingern zunächst nicht anzumerken. Als Marc Spanier dann in der 31. Minute wegen einer Platzwunde am Kopf an der Seitenlinie behandelt werden musste, ging für kurze Zeit die Ordnung in der Abwehr verloren. Das nutzte der Viertligist zur Führung.In der Pause wechselte Trainer Pele Wollitz drei Spieler aus. Ehe die Ordnung im Team wieder hergestellt war, erhöhten die Gastgeber, die vier Spieler aus dem Bundesliga-Kader testeten, mit einem Schuss ins lange untere Eck (48.). Die Uerdinger mühten sich zwar, doch die Kräfte ließen zusehens nach. Nach einer Ecke von Nouri staubte Habl zum 1:2-Endstand ab (78.). "Heute konnte man merken, dass wir bisher sehr hart gearbeitet haben. Die Spritzigkeit fehlte", sagte Wollitz hinterher.Im Tor stand gestern Daniel Knappschinski vom Süd-Regionalligisten SV Wehen. An den beiden Gegentoren war der 20-Jährige schuldlos. Trotzdem will Wollitz ihn nicht verpflichten: "Er ist für uns nicht die erhoffte Verstärkung. Wir tun dem Jungen keinen Gefallen, wenn wir ihn zu uns holen." Zufrieden ist er mit dem Debüt von Dziwior: "Die Grundlagen sind vorhanden. Er muss sich aber noch an unser Passspiel und unsere Laufwege gewöhnen.KFC: Knappschinski - Süme (46. Clarke), Spanier, Dziwior, Tauer (Habl)- Nouri, Ze Luis, Baltes, Özkaya - Reichenberger, Cebe (46. Heun).

Karte des Universums offenbar fehlerhaft
Karte des Universums offenbar fehlerhaft

Weltraumteleskop "Hipparcos" lieferte falsche DatenKarte des Universums offenbar fehlerhaft

Portland/USA (rpo). Das europäische Weltraumteleskop "Hipparcos" lieferte offenbar falsche Daten. Darum muss eine vor sieben Jahren veröffentlichte Karte des Universums möglicherweise neu gezeichnet werden. Die ihr zu Grunde liegenden Daten des europäischen Weltraumteleskops "Hipparcos" über Größe und Alter des Universums seien vermutlich um zehn Prozent verzerrt, berichten Mitarbeiter eines Forschungsinstituts der Raumfahrtbehörde NASA im Wissenschaftsmagazin "Nature". Zehn Prozent wären angesichts der riesigen Ausmaße des Weltalls eine enorme Abweichung. "Hipparcos" war von der Europäischen Weltraumagentur ESA 1989 mit einem Satelliten ins All geschickt worden und sandte vier Jahre lang Messdaten an die Erde. 1997 veröffentlichten europäische Wissenschaftler auf der Grundlage dieser Daten eine dreidimensionale Karte des Universums in 17 Bänden.Es wurde darin um rund zehn Prozent größer eingeschätzt als nach früheren Messungen. Das Alter des Universums wurde anhand der "Hipparcos"-Daten auf rund elf Milliarden Jahre beziffert; nach Messungen des "Hubble"-Teleskops dagegen auf rund 13,7 Milliarden Jahre. Die umstrittenen "Hipparcos"-Daten wurden von den Autoren des "Nature"-Artikels, Xiaopei Pan und Mike Shao vom California Institute of Technology, durch eigene Messungen überprüft. Sie seien zu Ergebnissen gekommen, die mit den vor "Hipparcos" angenommenen Werten übereinstimmten, schreiben die beiden Forscher. Eine weitere Studie soll die Kontroverse nun endgültig lösen.

Australian Open: Aus für die letzten Deutschen

Auch Anca Barna und Florian Mayer sind rausAustralian Open: Aus für die letzten Deutschen

Melborne (rpo). Die Australian Open gehen ab Runde zwei ohne deutsche Teilnehmer weiter. Anca Barna und Florian Mayer sind als letzte von neun deutschen Tennisprofis ausgeschieden. Die deutsche Meisterin aus Moers unterlag mit 3:6, 4:6 gegen die US-Amerikanerin Lisa Raymond, die sie im vergangenen Jahr an gleicher Stelle noch besiegt hatte. Der 20 Jahre alte Bayreuther verlor gegen den an acht gesetzten Argentinier David Nalbandian 1:6, 0:6, 3:6. Trotz der Niederlage feierte der Deutsche beim ersten Grand-Slam-Turnier seiner Karriere seinen bislang größten Erfolg und wird sich etwa auf Weltranglistenposition 170 verbessern.Vorjahresfinalist Rainer Schüttler (Korbach), Nicolas Kiefer (Hannover) und fünf weitere Deutsche waren bereits in der ersten Runde gescheitert. "Ich bin enttäuscht, weil ich einfach nicht mein bestes Tennis gespielt habe. Ehrlich gesagt habe ich nicht so lange geglaubt, dass ich überhaupt gewinnen kann", erklärte Mayer. Herren: David Nalbandian (Argentinien/Nr. 8) - Florian Mayer (Bayreuth) 6:1, 6:0, 6:3 Damen: Lisa Raymon (USA/25) - Anca Barna (Moers) 6:3, 6:4

Siemens startet mit dickem Gewinnplus

Erwartungen der Analysten übertroffenSiemens startet mit dickem Gewinnplus

München (rpo). Guter Start ins neue Geschäftsjahr für Siemens: Das Unternehmen konnte einen dicken Gewinnzuwachs verzeichnen. Der Gewinn kletterte nach Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 726 Millionen Euro, hieß es aus dem Unternehmen.Damit übertraf Siemens erneut die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz gab um drei Prozent auf 18,33 Milliarden Euro nach. Der Auftragseingang legte um zwei Prozent auf 20,49 Milliarden Euro zu. Größte Ergebnisträger waren erneut die Sparten Medizintechnik und Kraftwerk. Die frühere Sorgensparte ICN baute ihren Gewinn auf 200 Millionen Euro aus. Mit 15,2 Millionen verkauften Handys erzielte Siemens einen neuen Absatzrekord. Siemens-Chef Heinrich von Pierer zeigte sich mit den Ergebnissen des ersten Quartals "sehr zufrieden". Der Konzern bekräftigte den Ausblick für das Gesamtjahr, wonach der Gewinn prozentual zweistellig wachsen soll. Beim Umsatz ist ein einstelliges Plus angepeilt.

Bericht: Regierung bereitet mögliche Ablösung Gersters vor

Suche nach einem Nachfolger soll laufenBericht: Regierung bereitet mögliche Ablösung Gersters vor

Hamburg/Ludwigshafen (rpo). Die Bundesregierung bereitet sich offenbar auf eine mögliche Ablösung von Florian Gerster vor. Die Suche nach einem potenziellen Nachfolger hat nach Informationen der "Financial Times Deutschland" bereits begonnen. Laut der FTD gilt der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Gerd Andres (SPD), als chancenreich. Die Entscheidung über Gersters Zukunft soll vermutlich bereits am Freitag fallen. Die "FTD" zitierte ungenannte Regierungskreise, wonach Andres Reformen und BA-Umbau gegenüber der SPD-Fraktion überzeugend vertreten habe. Die CSU-Politikerin Dagmar Wöhrl sprach sich dagegen für eine Person aus der Wirtschaft aus. Wöhrl sagte am Donnerstag im Südwestrundfunk, der Posten solle nicht aus der Politik besetzt werden. Der Kandidat müsse "mit den Gedanken der Wirtschaft" den "Riesenapparat der Bundesagentur wieder in ein ruhiges Fahrwasser bringen" sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag. Gerster sei zwar fähig, die Behörde umzubauen, doch inzwischen betreibe er "Selbstdemontage". Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Brandner, sagte im ZDF-Morgenmagazin, eine Entscheidung über Gersters Zukunft werde nicht vor Freitag fallen. Dann liege der Bericht des Revisionsausschusses vor: "Dann wird auch der Bundesminister (Wolfgang Clement) entscheiden." Die Zeitung "Rheinpfalz" (Donnerstagausgabe) berichtete, dass Wirtschaftsminister Clement darauf dränge, die für Samstag geplante entscheidende Sitzung des Verwaltungsrates auf Freitag vorzuziehen. Der Rückhalt für Gerster in der Bundesregierung schwinde. Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Dirk Niebel, warf Clement unterdessen wegen der Affäre Verletzung seiner Aufsichtspflicht vor. Clement müsse sich fragen lassen, wann er von dem Verstoß gegen die Vergaberichtlinien bei den drei neuen Beraterverträgen gewusst habe, sagte Niebel der Chemnitzer "Freien Presse" (Donnerstagausgabe). Zudem hätte der Minister wegen unlauteren Wettbewerbs verhindern müssen, dass Beraterfirmen wie die von Roland Berger sowie McKinsey als Mitglieder der Hartz-Kommission Aufträge mit Millionenhonoraren von der Nürnberger Behörde erhielten. Es gehe nicht an, "dass zwei Unternehmen die ganze Republik beraten". Auch der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer im Präsidium hätte früher einschreiten müssen, betonte Niebel. Offensichtlich bestehe aber in Gewerkschaftskreisen ein Interesse, Gerster aus dem Amt zu drängen. Es gebe inzwischen mit der Weiterbildung eine regelrechte "Arbeitslosenindustrie", die fest in den Händen der Gewerkschaft sei.

Macho-Richter: Gut gekleidete Frau kann kein Gewalt-Opfer sein

Spanisches Gericht weist Klage gegen Ehemann abMacho-Richter: Gut gekleidete Frau kann kein Gewalt-Opfer sein

Madrid (rpo). Für eine misshandelte Frau sehe sie einfach zu gepflegt aus. Das reichte einem spanischen Richter als Beweis aus, um einen echten Macho-Urteilsspruch zu fällen und den Ehemann vom Vorwurf der Misshandlung seiner Frau freizusprechen. Für ein Opfer häuslicher Gewalt sei die Marokkanerin zu gut angezogen, urteilte Richter Javier Paul Collado laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Efe vom Mittwoch. Die 22-Jährige hatte ihren Mann beschuldigt, sie sechs Monate lang geschlagen zu haben, bis sie in ein Frauenhaus floh. Auch die Flucht legte der Richter als Gegenbeweis aus: Sie passe nicht "zu dem Verlust jeglicher Initiative, der misshandelte Ehefrauen kennzeichnet", zitierte Efe aus der Urteilsbegründung. Dem Äußeren der Klägerin widmete Collado einen ganzen Absatz: Ihre "äußere Erscheinung während der dreitägigen Verhandlung, nicht nur geschminkt, sondern auch jeden Tag anders gekleidet, mit Ringen und kostbaren Armreifen, stimmt nicht mit dem Bild einer Frau überein, die monatelang Gewalt erleiden musste", schrieb er dem Efe-Bericht zufolge. Politiker und Frauenrechtlerinnen reagierten empört auf das Urteil. "Es ist ein typisches Beispiel dafür, dass einige Richter absurde Klischeevorstellungen von häuslicher Gewalt haben", erklärte die Vorsitzende der spanischen Vereinigung getrennter und geschiedener Frauen, Ana Maria Perez del Campo. Sozialminister Eduardo Zaplano sagte, auf die Gerichtsentscheidung angesprochen: "Manchmal hört man von Urteilen, bei denen sich einem die Haare sträuben." Die Klägerin will Berufung gegen die Entscheidung einlegen.

"Viagra-Wasser": Potenz aus der Flasche

Mineralquelle soll bosnischer Stadt zu neuem Boom verhelfen"Viagra-Wasser": Potenz aus der Flasche

Kladanj (rpo). Potenz direkt aus der Flasche. Damit ist kein Alkohol gemeint, sondern ein Quellwasser aus einem bosnischen Dorf, das angeblich seit Jahrhunderten für seine erotisierende Wirkung bekannt ist und nun wieder auf den Markt kommen soll. Ein unscheinbarer Brunnen in den Bergen Ostbosniens ist der Quell der Hoffnung für die Menschen in der Kleinstadt Kladanj. Seit dem Mittelalter ist das "Männer-Wasser" für seine angeblich aphrodisierende Wirkung berühmt. Heute können die Bewohner der trostlosen 15.000-Einwohner-Stadt rund 50 Kilometer nordöstlich von Sarajevo die Wiedereröffnung einer Abfüllanlage für ihr Quellwasser kaum erwarten - brachte das natürliche "Potenzmittel" der Region doch vor vier Jahrzehnten weltweiten Ruhm und wirtschaftlichen Wohlstand ein. "Das Männer-Wasser wird Viagra verdrängen, zumindest in dieser Region", ist sich Ahmo Gogic sicher. Seine neu gegründete deutsch-bosnische Firma Muska Voda (Männer-Wasser) will in Kürze eine Abfüllfabrik für die profitabelste Ressource von Kladanj bauen und damit an die Erfolge der 60er Jahre anknüpfen, als das Quellwasser der Kleinstadt einen wahren Boom bescherte. 3,8 Millionen Euro für moderne Abfüllanlage "Diesmal wollen wir es richtig machen", sagt der Miteigentümer von Muska Voda, der zugleich Chef der staatlichen Tourismusgesellschaft von Kladanj ist. 3,8 Millionen Euro sind bereits in das Projekt für den Bau einer modernen Abfüllanlage geflossen. Dass das Wasser wundersame Wirkung entfalten kann, belegen Gogic zufolge wissenschaftliche Studien aus den 60ern, nach denen es Blutdruck senken und das Diabetes-Risiko senken kann. Möglicherweise fördere die Zusammensetzung der Mineralien auch die Sexualität. Kurz nachdem die jugoslawischen Behörden Ende der 60er mit der Abfüllung begannen, wurde das Mineralwasser zum regelrechten Verkaufsschlager. Die Flaschen mit der Silhouette eines muskulösen Mannes, aus dessen Brustkorb Sonnenstrahlen fluten, fanden reißenden Absatz in rund 50 Ländern von den Vereinigten Staaten über Saudi-Arabien bis nach Japan. Nach dem Willen Gogics und seiner Muska-Voda-Kollegen soll das Geschäft mit dem Viagra-Wasser ab Ende des Jahres wieder sprudeln - wenn denn die örtlichen Behörden ein seit langem verzögertes Gesetz zur Verwendung der Mineralwasser-Vorkommen endlich verabschieden. Dann soll es auch neue Produkte wie "Frauen-Wasser" geben. Das Rezept dafür hält Gogic jedoch noch geheim. Potenz-Wässerchen brachte AufschwungKladanj bescherte das Wunderwasser damals einen enormen Aufschwung. Hotels schossen aus dem Boden und Besucher aus ganz Bosnien und dem Ausland standen Schlange um das angebliche Potenzmittel aus den Bergen. "Kommunistische Spitzenfunktionäre fuhren im Schutz der Dunkelheit in Limousinen mit verdunkelten Scheiben vor", erinnert sich Gogic. Der noch immer populäre mazedonische Sänger Esma Redzepova setzte dem aphrodisierenden Nass sogar mit dem Titel "Casanova-Wasser" ein musikalisches Denkmal. "Kein Mann hätte zugegeben, dass er es braucht", erinnert sich der 70-jährige Adil Hadzic aus Sarajevo. "Aber fast jeder hatte ein Fläschchen auf Vorrat." Als damals jedoch wegen der vergleichsweise primitiven Abfülltechnik Erreger in den Minaralswasserflaschen entdeckt wurden, ging das Geschäft den Bach runter. Heute ist die berühmte Quelle ohne Führer kaum mehr zu finden; die meisten Hinweisschilder entlang eines schmalen Pfades durch dichten Bergwald sind mittlerweile verschwunden. Unter einem Baum gelangt das Wasser durch ein dünnes Metallrohr an die Oberfläche. Allenfalls einzelne Touristen oder Rentner verirren sich an Wochenenden noch zu der Stelle, die bald der Quell für einen neuen Aufschwung in Kladanj sein soll. Von den offenbar vitalisierenden Eigenschaften des Männer-Wassers zeugen heute die auffallend rüstigen alten Männer in der Region, die auch im hohen Alter noch schwere körperliche Arbeit verrichten. "Der Grund für meine Vitalität ist das Männer-Wasser", sagt der 72 Jahre alte Avdo, der vor seinem Haus in dem Dorf Bretejevici Holz hackt. "Ich trinke es jeden Tag und fühle mich wie ein Dreißigjähriger", fügt der schlanke Mann mit den glänzenden Augen hinzu.

Studie: Jonglieren lässt das Gehirn wachsen

Graue Zellen auch im Alter ausbaubarStudie: Jonglieren lässt das Gehirn wachsen

Jena (rpo). Jonglieren fördert die grauen Zellen. Das In-der-Luft-halten von drei Bällen lässt nach einer Studie zwei Hirnregionen wachsen, die für das Bewegungssehen verantwortlich sind. Das geht aus einer in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" veröffentlichten Studie der Universitäten Jena und Regensburg hervor. Die Forscher untersuchten dabei eine Gruppe von Erwachsenen, die durchschnittlich 22 Jahre alt waren und drei Jonglierbälle mindestens eine Minute lang in der Luft halten konnten. Ihre Hirne wurden drei Mal vermessen, kurz vor und kurz nach dem Training sowie nach einer dreimonatigen Trainingspause. Die beiden Hirnregionen seien dabei nach dem Training angewachsen, hätten sich nach der dreimonatigen Trainingsphase hingegen zurückgebildet, berichteten die Forscher. Die fraglichen Hirnpartien sind für das Bewegungssehen und für das Ergreifen von Gegenständen verantwortlich. Die Ergebnisse der Untersuchung widerlegten die Annahme, das menschliche Gehirn würde im Erwachsenenalter nicht mehr wachsen, erläuterte Christian Gaser von der Universität Jena. Bisher sei zwar ein größeres Hirnvolumen bei Musikern oder Taxifahrern festgestellt worden, stets sei aber fraglich gewesen, ob dieses angeboren oder durch das häufige Training erworben sei.

Deutscher Urlauber von Hai attackiert

Unfall nur 10 Meter vom Strand entferntDeutscher Urlauber von Hai attackiert

Caracas (rpo). Gerade mal zehn Meter war ein deutscher Urlauber vom Strand in Venezuela entfernt, da griff ein Hai an und verletzte ihn an Rücken und Hand. Er wurde von einheimischen Fischern gerettet. Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch im Mochima National Park rund zehn Meter vom Strand entfernt. Der Deutsche wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und befindet sich nach Behördenangaben in stabilem Zustand. Die Fischer schleuderten eine Harpune auf den Hai, der vorher auch einen Fischer angegriffen haben soll. Doch der Fisch konnte zunächst entkommen. Einige Stunden später wurde das rund 1,70 Meter lange Tier den Angaben zufolge dann von anderen Fischern getötet. Die Heimatstadt des Deutschen war zunächst unbekannt.

Einigung: Chronisch krank ist, wer...

Auch Fahrtkostenerstattung ist geregeltEinigung: Chronisch krank ist, wer...

Bonn (rpo). Ärzte und Krankenkassen haben sich nach einer sechsstündigen Sitzung auf eine Fahrtkostenerstattung und eine Definition chronisch Kranker geeinigt. Die Einigung ist deshalb wichtig, weil chronisch Kranke weniger Zuzahlungen leisten müssen. Nach der Sitzung erklärte der Vorsitzende des Ausschusses, Rainer Hess, als chronisch krank gelte künftig der Patient, der sich in einer Dauerbehandlung befinde, die mindestens einen Arztbesuch pro Quartal erforderlich mache. Zusätzlich müsse der Patient entweder in Pflegestufe 2 oder 3 eingestuft sein oder eine Behinderung beziehungsweise Erwerbsminderung von mindestens 60 Prozent eingetragen haben. Als Chroniker gelten aber auch Patienten, denen vom Arzt bescheinigt wird, dass ein Absetzen der Behandlung (medizinische Behandlung, Psychotherapie, Arzneimitteltherapie oder Behandlungspflege, Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln) eine lebensbedrohliche Verschlimmerung herbeiführen würde, die Lebenserwartung vermindern würde oder eine dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeuten würde. Für alle diese Patienten gilt dann eine jährliche Zuzahlung von höchstens einem statt zwei Prozent des Bruttojahreseinkommens. Kosten für die Fahrt zur Behandlung können die Krankenkassen künftig übernehmen bei Strahlen- und Chemotherapie und bei Dialyse. Zusätzlich zu diesen bereits kurz nach In-Kraft-Treten der Reform wieder in den Katalog aufgenommenen Krankheiten können Fahrtkosten aber auch erstattet werden, wenn "vergleichbare Umstände und Behandlungen" vorliegen. Außerdem gilt die neue Regelung für Schwerbehinderte mit außergewöhnlicher Gehbehinderung, Erblindung oder besonderer Hilfsbedürftigkeit sowie unter vergleichbaren Umständen auch dann, wenn kein Schwerbehindertenausweis vorliegt. Das Bundesgesundheitsministerium habe angekündigt, dem zuzustimmen, so dass die Fahrtkostenregelung bereits ab (dem morgigen) Freitag gelten könne, sagte Hess. Der Ausschussvorsitzende erklärte, es sei klar, dass durch die "relativ großzügige Regelung" die politischen Einsparziele der Gesundheitsreform "unter Umständen so nicht mehr eingehalten werden können".

Liberale: Eine Frau nach Rau

Westerwelle unter DruckLiberale: Eine Frau nach Rau

Düsseldorf (rpo). Auch die FDP will eine Frau nach Rau. Die Vorsitzende der Bundesvereinigung Liberale Frauen, Ina Lenke, hält es für "eine Selbstverständlichkeit, dass nach acht Bundespräsidenten die Forderung nach einer Frau kommt". Mit Blick auf frühere Aussagen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte sie der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe): "Wir wissen alle, dass Schröders Werben für eine Frau populistisch ist. Nichtsdestotrotz kann er von diesem Angebot nicht runter. Man sollte ihn beim Wort nehmen." Sie fügte hinzu, CDU-Chefin Angela Merkel wäre "gut beraten", sich für eine Allparteienfrau auszusprechen. Wenn 2004 eine Präsidentin gewählt werde, mindere das nicht die Chancen einer Frau auf die Kanzlerkandidatur 2006, betonte Lenke. Sie verweist auf einen Mitgliederbeschluss der Vereinigung Liberale Frauen: "Der verpflichtet mich, dem Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle zu sagen, dass wir gerne eine Frau an dieser Stelle hätten." Zuvor hatte Ex-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger die frühere Ausländerbeauftragte Cornelia Schmalz-Jacobsen (beide FDP) als mögliche Präsidentin gelobt. "Frau Schmalz-Jacobsen ist eine sehr starke Persönlichkeit. Natürlich ist sie im Reigen der Kandidaten dabei", befand nun Lenke. Sie bescheinigte auch FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt die Eignung für das Spitzenamt.

Costa Cordalis: War nicht immer treu

"Musikgeschäft bringt viele Versuchungen"Costa Cordalis: War nicht immer treu

Hamburg (rpo). Dschungelkönig Costa Cordalis, seit 33 Jahren mit seiner Frau Ingrid verheiratet, hatte dennoch mehrere Janes. "Es gab andere Frauen", gestand Cordalis in der "Bild"-Zeitung."Das Musikgeschäft bringt viele Versuchungen. Aber sie hat das akzeptiert." Das Paar hat drei Kinder. "Meine Ingrid ist eine Heilige für mich, eine Göttin. Wir werden immer zusammenbleiben", schwärmte der 59-Jährige. Als sein Ehe-Geheimnis sieht Cordalis "Toleranz, Respekt, Vertrauen". Zu seinen fünf Lebensregeln zählt Cordalis, der als Dschungel-König die RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" verließ, gelassen zu bleiben, im Einklang mit der Natur zu leben, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und sich nicht eine heile Welt vorzuspielen. Seine Regel fünf: "Glaube fest an den lieben Gott."

Art Garfunkel mit Marihuana erwischt

Droge bei Fahrzeugkontrolle entdecktArt Garfunkel mit Marihuana erwischt

Hurley/USA (rpo). Bei einer Fahrzeugkontrolle schnupperte ein Polizeibeamter genau hin und wurde fündig: Bei Art Garfunkel vom legendären Pop-Duo Simon and Garfunkel fand er eine geringe Menge Marihuana. Die reichte, um den Sänger nun wegen Drogenbesitzes anzuklagen. Der 62-Jährige war am Samstag von einem Autobahnpolizisten im Staat New York wegen zu schnellen Fahrens angehalten worden, wie jetzt die Zeitung "Daily Freeman of Kingston" berichtete. Der Beamte habe bei der Fahrzeugkontrolle Marihuana gerochen und eine geringe Menge des Rauschgiftes bei Garfunkel entdeckt, der allein in dem Wagen gesessen habe. Der Sänger soll sich nun am 28. Januar in der Stadt Hurley, rund 90 Kilometer südwestlich von Albany, vor Gericht verantworten; er kann allerdings auch schriftlich auf den Vorfall eingehen. Er muss nur mit einer geringen Geldstrafe in Höhe von 100 Dollar rechnen. Simon and Garfunkel hatten in den 60er Jahren Hits wie "The Sound of Silence" und "Mrs. Robinson". Im vergangenen Jahr versöhnten sich die beiden Musiker nach langem Streit und gingen erstmals seit 20 Jahren wieder auf Konzerttour durch die USA.

Mannesmann-Prozess: "Prinzip der Leistungsgerechtigkeit"
Mannesmann-Prozess: "Prinzip der Leistungsgerechtigkeit"

Angeklagte weisen Vorwürfe zurückMannesmann-Prozess: "Prinzip der Leistungsgerechtigkeit"

Düsseldorf (rpo). Heute reden die Angeklagten. Am zweiten Tag des Mannesmann-Prozesses haben Ex-Aufsichtsratschef Joachim Funk, der ehemalige IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank AG, Josef Ackermann die gegen sie erhobenen Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen. Gleich fünf Stunden will sich der frühere Mannesmann-Chef Esser äußern. "Hätten wir Herrn Esser etwa sagen sollen: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen?" Unverständnis schwingt mit in der Stimme von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, als er sich am Donnerstag an die Vorsitzende Richterin im Mannesmann-Prozess, Brigitte Koppenhöfer, wendet. Die 15,9 Millionen Euro-Prämie für den Mannesmann-Chef Klaus Esser sei angesichts des Erfolges des Konzerns nicht mehr als eine "außergewöhnliche Anerkennung für eine außergewöhnliche Leistung". Er halte sie noch heute für richtig. Angeklagte nutzen die ChanceEs ist der Tag der Angeklagten in Deutschlands spektakulärsten Wirtschaftsprozess um Manager, Machtmissbrauch und Mannesmann-Millionen. Ackermann, Esser, der Ex-Aufsichtsratschef Joachim Funk und der frühere IG-Metall-Chef Klaus Zwickel haben endlich Gelegenheit im Saal L 111 auf die Untreue-Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu reagieren. Und sie nutzen sie. "Wir haben uns vom Prinzip der Leistungsgerechtigkeit leiten lassen", verteidigte Deutschlands mächtigster Banker in einer 45-minütigen Erklärung die umstrittenen Prämien. Immerhin habe der Bonus für Esser nur 0,02 Promille des Gewinns ausgemacht, den die Aktionäre aus dem Übernahmekampf mit Vodafone gezogen hätten. Auch wenn es keinen vertraglichen Anspruch auf den Bonus gegeben habe: Derartige nachträgliche, freiwillige Zahlungen seien im Wirtschaftsleben international üblich. Das die Entscheidung für Essers Millionenprämie innerhalb weniger Minuten gefallen sei, sei nicht - wie die Staatsanwaltschaft offenbar glaube - eine Beleg für kriminelle Energie, sondern höchstens für den Kulturunterschied zwischen der Behörde und einem Wirtschaftsunternehmen: "Der ganze Übernahmekampf hat drei Monate gedauert, das Ermittlungsverfahren dazu drei Jahre", verdeutlichte der Banker mit sichtlichem Vergnügen seinen Standpunkt.Esser wirft Staatsanwaltschaft üble Nachrede vorNoch schärfer als Ackermann ging Esser mit den Staatsanwälten ins Gericht. Der frühere Mannesmann-Chef warf der Anklagebehörde "üble Nachrede" vor. Mit aller Macht habe die Behörde dafür gekämpft, in seinem Fall eine öffentliche Vorverurteilung wegen Käuflichkeit zu erreichen. Sie habe Vorwürfe der Bestechung, der Käuflichkeit und schließlich gar einer Verschwörung gegen die Mannesmann AG erfunden. Dabei sei noch keine Bezahlung eines Vorstandes rechtlich vorab so intensiv geprüft worden wie diese Millionenprämie. Sogar die Staatsanwaltschaft habe den Vorgang noch vor der Auszahlung unter die Lupe genommen - und damals keine Probleme gesehen. Unangemessen findet der Manager den Millionenregen auch heute noch nicht. "Es trifft keineswegs zu, dass solch ein Bonus in Deutschland einzigartig gewesen wäre, nicht einmal in der Höhe", betonte Esser. Aber es sei der einzige Fall gewesen, wo dies öffentlich gemacht worden sei. Doch gerade diese Transparenz habe zu einer beispiellosen Kampagne und in der Folge zum Strafverfahren geführt. Dubiose VerfahrensabläufeDer frühere Aufsichtsratschef Funk wies Vorwürfe der Staatsanwaltschaft über dubiose Verfahrensabläufe bei der Gewährung der Prämien und Abfindungen zurück: "Es ging hektisch zu. Eine feindliche Übernahme ist kein Spaziergang durch einen schönen Park. Die Situation gleicht mehr einem Schlachtfeld." Die Prämiengewährung sieht er noch heute als eine "vernünftige unternehmerische Entscheidung orientiert an Leistung und Erfolg". Zwickel, der als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat von Mannesmann saß, leugnete ebenfalls jede Schuld. "Ein Arbeitsleben lang habe ich mich für die Gemeinschaft eingesetzt. Das war auch meine Handlungsmaxime im Aufsichtsrat." Bei all seinen Entscheidungen sei es ihm um die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze gegangen, hob Zwickel hervor. "Ich habe in meinen Leben viele Kompromisse gemacht und machen müssen. Aber käuflich war ich nie."

Experte: Zum Jahresende 200.000 Arbeitslose weniger

Arbeitsmarktreformen senken BeschäftigungsschwelleExperte: Zum Jahresende 200.000 Arbeitslose weniger

München (rpo). Die Arbeitsmarktreformen sollen zum Ende des Jahres Wirkung zeigen. Dann sollen nach Expertenmeinung 200.000 Menschen weniger arbeitslos sein als Ende 2003. Die Arbeitsmarktreformen hätten dazu beigetragen, dass die Beschäftigungsschwelle auf ein Prozent gesunken sei, sagte der Chefvolkswirt der Allianz und Dresdner Bank, Michael Heise, dem "Münchner Merkur" (Donnerstagausgabe). Unternehmen seien eher bereit, wieder Arbeitskräfte einzustellen. "Die deutsche Reformpolitik ist besser als ihr Image", fügte Heise hinzu. Das Institut erwartet für 2004 ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent in Deutschland. Sollte der Kurs des Euros weiter gegenüber dem Dollar ansteigen, hält Heise eine deutliche Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) für möglich. Er sagte: "Die EZB ist in einer schwierigen Situation. Binnenwirtschaftlich ist keine Zinssenkung geboten, aber bei einem Euro von 1,35 dürfte sie doch handeln - und zwar mit einem größeren Schritt." Er könne sich einen Euro-Kurs von "1,30 oder 1,35 Dollar in einigen Wochen" vorstellen.