Der Ford B-Max im Test Schiebetür-Lifestyle hat seinen Preis

Köln · In wohl keinem anderen Mini-Van ist es so einfach, die Kinder auf dem Kindersitz festzuschnallen, wie im neuen Ford B-Max. Umso schwieriger ist es, den Kinderwagen im Kofferraum unterzukriegen.

2012: So sieht der neue Ford B-Max aus
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Ein kleiner Van mit unkonventionellem Türkonzept: Nach dem Opel Meriva mit seinen gegenläufig öffnenden Fondtüren lädt jetzt auch der neue Ford B-Max zum ungewöhnlichen Einstieg ein. Anstelle herkömmlicher Türen verfügt der kleine Kölner über zwei Schiebetüren, die einen besonders bequemen Zugang zu den Rücksitzen versprechen. Ab dem 10. November ist der vom Fiesta abgeleitete Minivan zu Preisen ab 15.950 Euro erhältlich — zum Start senkt Ford zudem die Preise auf 13.990 Euro.

Das mit den attraktiven Preisen relativiert sich allerdings schneller als dem geneigten Autokäufer lieb sein dürfte. Das Basismodell "Ambiente" ist dank seiner doch recht kargen Ausstattung kaum mehr als ein Lockvogel-Angebot, und auch in der nächsthöheren Linie Trend (ab 16.450 Euro) sollten Kunden wenigstens noch das "Cool-and-Sound"-Paket für 1.550 Euro ordern. Erst ab dem Niveau "Titanium" (ab 18.450 Euro) ist die Klimaanlage dann serienmäßig enthalten. So oder so nähert man sich ziemlich schnell der 20.000-Euro-Marke.

Jede Menge Vorzüge

Dafür bringt der B-Max gegenüber seinem schon länger nicht mehr aktualisierten und jetzt ausgemusterten Vorgänger Fusion natürlich jede Menge Vorzüge mit: ein höherwertiges Interieur, die erheblich bessere Verarbeitung, neue Sicherheits- und Komfortausstattungen und vor allem den neuen 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner, der wahlweise mit 74 kW/100 PS und 88 kW/120 PS zu haben ist. In beiden Leistungsstufen wartet der kleine Turbobenziner mit einem beachtlichen Normverbrauch von 4,9 Litern auf.

Sparsamer sind nur die beiden recht leise laufenden Dieselmotoren mit 55 kW/75 PS und 70 kW/95 PS. Start-Stopp gibt es aber nur beim Dreizylinder, und in allen Motorisierungen hat das Schaltgetriebe nur fünf Gänge — bis auf den stärksten Benziner mit 77 kW/105 PS, der zusammen mit dem Doppelkupplungsgetriebe PowerShift ausgeliefert wird. Im Gegenzug punktet der B-Max mit einer in dieser Klasse nicht selbstverständlichen Agilität und einem ausgewogenen Fahrverhalten — einmal mehr gelingt den Kölnern ein gelungener Mix aus Leichtfüßigkeit und Komfort.

Außergewöhnlich breiter Zugang

In engen Parklücken sind die Schiebetüren natürlich eine Wucht, und wer häufiger besonders sperrige Güter auf der Rückbank transportieren möchte, darf sich ebenfalls über diesen außergewöhnlich breiten Zugang zum Fond freuen. In wohl keinem anderen Fahrzeug dieser Klasse ist so leicht, seine Kinder auf dem Kindersitz festzuschnallen.

Dafür ist es umso schwieriger, den Kinderwagen im Kofferraum unterzukriegen. Denn das Kofferraumvolumen fällt mit 304 Litern sogar 30 Liter kleiner aus als beim Vorgänger Fusion. Überhaupt, der Fusion: Der TÜV-Musterknabe sieht zwar schon jetzt aus wie von 1980, war aber mindestens ebenso geräumig wie der B-Max und deutlich übersichtlicher — und kostete in der Grundversion 3.000 Euro weniger. Lifestyle hat eben seinen Preis.

(SP-X/sgo/anch/csi)
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