Kommentar Die Unfallstatistik und das Alter

(RP). In den EU-Staaten kommen jedes Jahr 35.000 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, weitere 1,5 Millionen werden verletzt. Das ist schon ein guter Grund, um sich Gedanken über Gegenmaßnahmen zu machen. Der Vorstoß des Europa-Parlaments zur Verbesserung der Verkehrssicherheit ist also vollkommen in Ordnung.

Diese Autos bevorzugen US-Senioren
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Allerdings verbergen sich im Sammelsurium der Vorschläge auch einige Punkte, die es in sich haben. So sollen betagte Autofahrer, weil sie statistisch überproportional häufig in Verkehrsunfälle verwickelt sind, sich künftig regelmäßig medizinisch untersuchen lassen. Solche Vorschriften existieren bereits in einigen europäischen Nachbarländern. Ob sie sich bewährt haben, weiß jedoch niemand so genau — es wird einfach vorausgesetzt.

Damit macht man es sich etwas zu einfach. Schließlich weist die Statistik aus, dass vor allem überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol gerade für die schwersten Unfälle auf unseren Straßen verantwortlich sind und nicht etwa mangelnde Reflexe oder nachlassende Sehkraft. Medizinische Tests können trotzdem nützlich sein, es ist nur die Frage, ob man daraus gleich Sonderregelungen für Senioren machen muss.

Das Angebot freiwilliger Untersuchungen nehmen viele von ihnen heute schon an — und zeigen damit weit mehr Verantwortungsbewusstsein als so mancher jüngerer Autofahrer.

(RP)
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