Östliches Ruhrgebiet betroffen NRW plant Feldversuch zu Tempolimits
Düsseldorf · Die rot-grüne Landeregierung will jetzt testen, ob sich Unfallzahlen, Emissionen und die Lärmbelästigung durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung reduzieren lassen. Geplant ist ein Feldversuch im östlichen Ruhrgebiet.
NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger plant einen Feldversuch zur Wirkung von Tempolimits in NRW. "Ich verspreche mir von der Untersuchung neue, gesicherte Fakten", sagte Voigtsberger. "Wie viel Lärmreduzierung lässt sich erreichen? Wird der Verkehr sicherer, gibt es weniger und weniger schwere Unfälle? Wird der Verkehrsfluss homogener und dadurch weniger stauanfällig? Wie viel Kraftstoff und damit CO2 lässt sich einsparen?"
Die Ergebnisse der Studie sollen dazu dienen, "fundierte Grundlagen für notwendig werdende Änderungen der straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften und/ oder der geltenden Regelwerke zu erhalten", heißt es in einer Erklärung des NRW-Verkehrsministeriums.
Darüber sei zu ermitteln, ob und in welchem Umfang sich durch Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen in Ballungsräumen Unfälle durch besonders schnell fahrende Einzelfahrzeuge vermeiden lassen und der Verkehrsfluss verbessert werde.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Düsseldorfer Landtag, Arndt Klocke, hatte gegenüber unserer Redaktion die Forderung nach einem generellen Tempolimit von 120 Stundenkilometern in NRW erhoben und sich für eine Bundesratsinitiative zur Einführung von Tempo 120 in Deutschland stark gemacht.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sagte gegenüber der "Westdeutschen Allgemeinen zeitung" dazu, dort, wo die Lärmbelästigung zu hoch sei oder der Schutz vor Unfällen verbessert werden müsse, sei "Tempobegrenzung richtig". Ein allgemeines Tempolimit sei jedoch "nicht Position der SPD", so Kraft. In NRW gebe es ohnehin nur wenige Stellen, an denen man angesichts des dichten Verkehrs schneller als 120 Stundenkilometer fahren könne.