So klappt's mit dem Tapezieren

Bevor Sie Ihre Wohnung neu tapezieren möchten, muss die alte Tapete natürlich ab. Zuerst können Sie versuchen, sie im trockenen Zustand abzuziehen. Wenn das nicht funktioniert, müssen Sie die Tapete bewässern. Dazu empfiehlt es sich, warmes Wasser mit Spülmittel oder Tapetenlöser zu benutzen. Wenn die Tapete einweicht ist, kann sie abgezogen werden.

Eine Grundvoraussetzung für eine schöne, frisch tapezierte Wand ist ein ebener Untergrund, ...

... also müssen Löcher und Risse ordentlich zugespachtelt werden.

Danach muss eine Grundierung aufgetragen werden, denn für die Tapete müssen die Wände sauber, trocken sowie saug- und tragfähig sein.

Beachten Sie bei der Grundierung, dass je nach Beschaffenheit Ihrer Wand ein spezielles Produkt im Fachmarkt erhältlich ist. Nicht jede Grundierung ist für jede Wand geeignet.

Nach den Vorbereitungen kann es nun endlich losgehen: Zuerst muss die Tapete zurechtgeschnitten werden. Achten Sie darauf, dass jede Bahn fünf bis zehn Zentimeter länger sein sollte als die Wand hoch ist. Es kann schließlich immer mal vorkommen,dass man sich verschneidet.

Da der Kleister meist in Pulverform verkauft wird, müssen Sie ihn zuerst mit Wasser anrühren. Dazu füllen Sie kaltes Wasser in einen Eimer und schütten unter gleichzeitigem Rühren das Pulver ein. Geben Sie den Kleister niemals in stehendes Wasser - das gibt Klumpen. Nach dem Einschütten sollten Sie noch etwa eine Minute weiterrühren, das Gemisch stehen lassen (drei bis vier Minuten) und anschließend nochmal durchrühren.

Beginnen Sie damit, die Tapete von der Mitte aus gleichmäßig einzukleistern.

Auch im Kantenbereich sollten Sie darauf achten, dass immer von der Tapete weg eingekleistert wird.

Es empfiehlt sich, nur so viele Bahnen einzukleistern, wie Sie in zehn bis 15 Minuten verarbeiten können.

Achten Sie darauf, dass die empfohlene Weichzeit eingehalten wird. Alle Bahnen müssen die gleiche Weichzeit haben. Nach dem Einkleistern wird die Tapete so zusammengelegt, dass sie 2/3 zu 1/3 liegt, wobei der 2/3-Bereich der obere Teil der Tapete sein sollte.

Nun geht es ans Kleben: Dazu wird die 2/3 Seite ausgeklappt und oben angelegt. Am besten legen Sie die Tapete so an, dass an der Decke ein Überstand bleibt (so lassen sich eventuelle Unebenheiten besser ausgleichen).

Bevor das untere Drittel aufgezogen und angeklebt wird, streichen Sie den oberen Teil von der Mitte aus mit einer Tapezierbürste aus. Das wiederholen Sie dann mit dem unteren Teil.

Denken Sie daran, dass Sie immer mit dem Lichteinfall, also von den Fenstern weg tapezieren.

Dadurch werden eventuelle Überlappungen im Nahtbereich nicht so sichtbar.

Auf die beschriebene Weise legen Sie eine Bahn nach der anderen, bis Ihr Zimmer fertig ist.

Damit Ihre Tapeten richtig trocknen können, sollten Sie zu große Wärme und Zugluft vermeiden. Optimal ist eine Raumtemperatur von ungefähr 18 bis 20 Grad.

Wer es einfacher haben möchte, kann eine andere Art von Tapezieren ausprobieren: Das Rolltapezieren. Viel anders ist es im Gegensatz zum herkömmlichen Tapezieren nicht, doch es gibt einen grundlegenden Unterschied: Nicht die Tapete, sondern die Wand wird eingekleistert.

Nach dem Anrühren des Kleisters und dem Zurechtschneiden der Tapetenbahnen werden diese mit der Rückseite nach außen aufgerollt.

Danach kann die Wand gleichmäßig eingekleistert werden.

Ohne Weichzeiten kann die Tapete dann an der Wand angelegt und von oben nach unten ausgerollt werden. Danach muss auch hier mit einer Tapezierbürste die Tapete angedrückt werden, damit sie blasenfrei ist.

Danach muss nur noch an der Decke...

... und am Fußboden mit Hilfe eines Teppichmessers oder Ähnlichem die Tapete passend abgeschnitten werden.

Für Menschen, die gerne tapezieren möchten, aber keine Lust haben, die Tapete (oder Wand) eigenhändig einzukleistern, gibt es auch etwas: Das Tapeziergerät.