Wuppertal Multitalent auf der Bühne

Wuppertal · Andreas Schleicher ist Sänger, Gitarrist und Komponist. Die "Popolski-Show" hat ihn bekanntgemacht. Nun kommt der Wuppertaler mit "X-Faktor" ins Fernsehen und mit "Die 3 von der Funkstille" ins Rotationstheater in Lennep.

 Andreas Schleicher arbeitet auch an seinem Solo-Projekt. Nächstes Jahr soll ein Doppelalbum erscheinen.

Andreas Schleicher arbeitet auch an seinem Solo-Projekt. Nächstes Jahr soll ein Doppelalbum erscheinen.

Foto: privat

Wuppertal Er ist Roy Sanders, "King of Superparty" aus Las Vegas, aber auch "der schöne Andrzej" aus Polen, je nachdem, wo und mit wem er gerade auftritt. Oder er ist Andreas Schleicher, der seine Soloprojekte vorantreibt und nächstes Jahr eine Doppel-CD herausbringen will. Der Wuppertaler ist extrem wandelbar und liebt es, sich zu verkleiden. Seit sieben Jahren nun wohnt er schon in Lüttringhausen, kurz hinter der Stadtgrenze zu Wuppertal. Aber aufgetreten ist er in Remscheid noch nie. Das soll sich nun ändern: Am 16. September ist er mit seinen Mitstreitern von "Die 3 von der Funkstille" im Rotationstheater in Lennep zu erleben.

Schon seit zehn Jahren gibt es die schräge Dreier-Combo, die ihren improvisierten Salonpopcomedy-Mix schon auf unzähligen Konzerten präsentiert hat. Nun startet eine neue Tour, in der die drei wieder Cover-Songs in ihrer trashigen Version spielen — "schlechter als wir könnten", gibt Andreas Schleicher zu. Er spielt in der Show den abgehalfterten amerikanischen Showstar Roy, der sich nur in Denglisch mit dem Publikum verständigen kann. Seine Mitstreiter sind Oleg Pop, ein Klaviervirtuose aus Russland, sowie Bert "Bert" Kortheim, ein Hobbyschlagzeuger.

Neue DVD der "Popolski-Show"

Andreas Schleicher hat so viele Projekte am Start, dass er selbst manchmal nicht weiß, wie er alles auseinanderhält. Denn im September erscheint ebenfalls die neue Live-DVD der "Popolski-Show", mit der Schleicher durch die Republik tourt und schon häufig im Fernsehen aufgetreten ist. "Das wird ein sehr extrovertierter Herbst", sagt Schleicher. Denn noch dazu beginnt eine neue Staffel von "X-Faktor", der Casting-Show von Vox, bei der er als "Songfinder" die Kandidaten coacht. Wie viel von seiner Arbeit zu sehen sein wird, weiß er allerdings noch nicht. "Auf jeden Fall ist es eine aufregend neue Sache", sagt Schleicher. Stillstand mag er nicht. "Ich stehe auf Abwechslung." Gerne probiert er Neues, testet die ganze Bandbreite der Möglichkeiten eines Musiker aus.

Dazu gehört natürlich auch wieder ein neues Solo-Album, an dem er momentan parallel in seinem Studio im Gartenhäuschen arbeitet. Dort ist er ganz für sich, aber auch nicht weit weg von Frau Monika und der sechsjährigen Tochter Maja. Denn mit 120 Auftritten im Jahr ist er schon häufig genug unterwegs. Sein Solo-Album ist sein "Baby" und liegt ihm am Herzen. Es soll ein Doppel-Konzept-Album werden, auf dem er zehn eigene Kompositionen, die er selbst singt, einmal mit einem weiblichen Streichquartett und einmal mit einer Männerband einspielt. Seine Texte sind deutsch, denn das sei "ehrlicher und direkter", findet der Musiker, der nach dem Abitur am Wuppertaler St. Anna Gymnasium Jazz in Arnheim studiert hat. Deutscher Pop sei momentan gefragt.

Ob er als Andreas Schleicher oder als Roy Sanders auftritt — beides sei reizvoll und anspruchsvoll, findet der 44-Jährige. Sich zu verkleiden mag er, und es hilft ihm, in die Rollen zu finden, aber: "Comedy und Unterhaltung sind anstrengend und funktionieren nicht nur, weil du ein Kostüm anhast", weiß der Wuppertaler, der erst mit 15 Jahren angefangen hat, Gitarre zu spielen. Für seine schrägen 70er Jahre-Outfits sorgt er selbst und plündert schon mal den Kleiderschrank seiner Mutter: "Den silbernen Glittergürtel hat meine Mutter früher in der Oper getragen."

(RP)
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