Hückeswagen Raspo geht neue Wege

Hückeswagen · Ab der Saison 2009/10 ziehen der RSV 09 Hückeswagen und der TSV Hämmern an einem Strang: Im Jugendbereich sind Spielgemeinschaften geplant. Zudem stellte der Raspo den neuen Trainer der ersten Mannschaft vor.

Hückeswagen/Hämmern Gemeinsam sind wir stark — so lautet jetzt das Motto der benachbarten Fußballvereine RSV 09 Hückeswagen und TSV Hämmern. Zur neuen Saison begründen die beiden befreundeten aber von ihrer Größe her ungleichen Vereine im Jugendbereich je nach Bedarf Spielgemeinschaften. "Der demografische Wandel macht sich auch bei uns bemerkbar", begründete Hämmerns Vorsitzender Günter Seitz in einem Pressegespräch am Dienstagabend die Planspiele.

Das heißt konkret: Immer weniger Kinder und Jugendliche melden sich in den Vereinen an, so dass die Spielerdecke immer dünner wird. So hat der TSV Hämmern nur noch zwei Jugend-Mannschaften im aktuellen Spielbetrieb gemeldet: die Bambini und die D-Jugend; insgesamt sind 42 Kinder aktiv. "Wir können nicht mehr in allen Altersklassen eine Mannschaft bilden. Da wir in Hämmern keine Grundschule haben, wandern die Kinder nach Wipperfürth ab und sind dann für uns verloren", so Seitz.

In Hückeswagen wurden hingegen für die kommenden Saison zehn Mannschaften gemeldet, und über 200 Kinder sind im Raspo aktiv. Für den Verein liegen die Vorteile einer Spielgemeinschaft ebenfalls klar auf der Hand. "In der Wirtschaft würde man von einer Win-Win-Situation sprechen", meinte der stellvertretende Schatzmeister Reiner Rey. Bereits seit zirka zehn Jahren funktioniert die Kooperation auch auf anderen Gebieten. So werden Spieler bei einem Wechsel nicht gesperrt, auch werden keine Ablösesummen gezahlt. Zurzeit darf der RSV 09 wegen des Kunstrasenbaus auf dem Platz in Hämmern spielen und trainieren.

Eine Spielgemeinschaft ist bei den Senioren im Gegensatz zum Jugendbereich nicht so einfach möglich: Hämmern gehört dem Fußballverband Mittelrhein an, während Hückeswagen zum Fußballverband Niederrhein zählt.

Für die Hückeswagener Funktionäre war die Bekanntgabe der Kooperation auch die Gelegenheit, den neuen Trainer der ersten Mannschaft vorzustellen. Das Amt übernimmt nun Valdas Kasparavicius. Zusammen mit fünf anderen Spielern war der heute 51-Jährige in der Saison 1990/91 vom litauischen Verein Jagiellonia Bialystok zum VfB Remscheid gewechselt. Das Quartett sollte den Club vor dem Abstieg retten, was schließlich auch gelang. Die weiteren Stationen führten Kasparavicius unter anderen nach Gevelsberg und 1997 erstmals zum RSV 09 Hückeswagen. "Für mich ist das Ganze sehr aufregend. Es sind auch viele junge Leute hier", betonte der neue Trainer.

Noch am Dienstag richtete er ein paar Worte an die Mannschaft. Mit dem ersten Training am 7. Juli bereitet der gebürtige Litauer die Raspo-Erste auf die neue Saison vor.

(RP)
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