Hückeswagen Religion hat in Schulen an Bedeutung verloren

Hückeswagen · In Hückeswagen ist inzwischen schon jedes fünfte Schulkind konfessionslos. Das besagt eine Statistik des Landes.

Die Religion verliert offenbar weiter an Bedeutung für viele Menschen. Ein Indiz: Rund 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche werden an den allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen unterrichtet — inzwischen ist bereits jeder achte Schüler konfessionslos. Der Anteil der Kinder ohne Religionszugehörigkeit ist seit dem Schuljahr 2006/2007, also in den zurückliegenden fünf Jahren, um 2,3 Prozent gestiegen. Diese Zahlen hat das Statistische Landesamt jetzt veröffentlicht.

Der landesweite Trend gilt auch für den ländlich strukturierten Raum. Im Oberbergischen Kreis waren im Schuljahr 2011/2012 von insgesamt gut 37 000 Schulkindern knapp 4900 konfessionslos. Das entspricht einem Anteil von 13 Prozent. Im Schuljahr 2006/2007 lag er bei nur neun Prozent.

In Hückeswagen sind, im Verhältnis zum gesamten Kreisgebiet, besonders viele Schüler konfessionslos. Nach den Daten des Landesamtes wurden an den allgemeinbildenden Schulen in der Stadt 2011/2012 gut 1500 Kinder und Jugendliche unterrichtet. Von ihnen waren 320 konfessionslos. Das entspricht einem Anteil von 21 Prozent. Anders ausgedrückt: Rund jedes fünf Schulkind in Hückeswagen gehört keiner Religion an. Prozentual gesehen ist die Gruppe der Konfessionslosen demnach in der Kleinstadt größer als im landesweiten Durchschnitt. Im Schuljahr 2006/2007 hatte der Anteil der konfessionslosen Schulkinder in Hückeswagen noch bei 17,6 Prozent gelegen, also unter dem aktuellen Wert — aber auch damals schon über dem Durchschnittswert für den Kreis.

Von den Schülern mit Religionszugehörigkeit bilden in der Schloss-Stadt die evangelischen Kinder die zahlenmäßig stärkste Gruppe (642), gefolgt von den katholischen Kindern (405) und den jungen Muslimen (77). 64 Mädchen und Jungen gehören einer anderen Religion beziehungsweise Konfession an.

Zahlenmäßig dominieren die Protestanten auch im gesamten Oberbergischen Kreis. Von den rund 37 000 Schulkindern waren im vorigen Schuljahr rund 17 050 evangelisch und nur knapp 11 300 katholisch. Lediglich 2770 Schüler gehörten dem Islam an. Anders sieht die Situation nur in Wipperfürth, Lindlar, Morsbach und Engelskirchen aus: Dort sind die katholischen Kinder in der Mehrzahl. Besonders ausgeprägt ist das in der Gemeinde Lindlar: Auf knapp 1550 katholische Schüler kamen dort im vorigen Schuljahr nur gut 530 evangelische Mädchen und Jungen.

(RP/rl)
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