Hückeswagen Verärgert über Bauarbeiten

Hückeswagen · Anwohner von Kleineichen sind genervt: Seit Ende Mai lässt die BEW im Bereich der Siedlung Stromleitungen für die Firma Klingelnberg verlegen. Die damit verbundenen Einschränkungen empfinden manche als lästig.

Gerhard Welp drückt sich vorsichtig aus: Die Ausführung der Bauarbeiten sei nicht gerade optimal, sagt der Anwohner und FDP-Ortsvorsitzende. Zurzeit sind die Arbeiter einer Hückeswagener Hoch- und Straßenbaufirma damit beschäftigt, an der Zufahrt zur Siedlung Gehwege und Fahrbahn aufzureißen, um Stromkabel und eine Gasleitung zu verlegen. „Der Bagger steht dann in die Straße hinein, so dass man mit dem Auto nicht mehr vorbei kommt“, bemängelt Welp. Zwar fahre der Baggerfahrer sein schweres Gerät auf Seite. „Aber so, wie die Bauarbeiten ausgeführt werden, ist das nicht zu tolerieren“, stellt Welp klar.

Auch Friedhelm Emde ist sauer. Vor allem deshalb, weil seit Ende Mai der Berghauser Busch gesperrt ist – was auch noch bis zum Ende der Bauarbeiten so bleiben soll. „Jetzt müssen wir an der viel befahrenen Bundesstraße entlang laufen“, beklagt sich der Anwohner.

Bei der Bergischen Energie- und Wasser GmbH (BEW) in Wipperfürth weiß man um die Probleme. „Wir sind natürlich im Sinne der Anlieger bestrebt, die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, um den viel begangenen Weg zwischen der Siedlung Kleineichen und der Großberghauser Straße möglichst früh wieder frei geben zu können“, versichert Geschäftsführer Wilhelm Heikamp. Doch die Bauarbeiten seien nunmal unumgänglich.

Für die Firma Klingelnberg lässt die BEW neue Stromkabel verlegen. „Das Unternehmen will auf seinem Gelände ausbauen“, berichtet Heikamp. Für diesen „starken Leistungszuwachs“ muss die Stromversorgung verbessert werden. Und weil die Baufirma momentan schonmal alles aufreißt, wird auch gleich noch ein Gasleitung mit einem Durchmesser von 225 Millimetern mit verlegt.

Die Bauarbeiten verursachen nach Mitteilung des BEW-Geschäftsführers große Mengen an Erdaushub, die seitlich gelagert werden müssen. Somit stehe im Berghauser Busch keine ausreichende Restbreite mehr für Fußgänger zur Verfügung. Heikamp: „Um jegliche Gefährdungen auszuschließen, ist die Vollsperrung des Wegs bis auf Weiteres zwingend erforderlich.“

Dass die Stromkabel und die Gasleitung durch den Berghauser Busch verlegt werden, wird von Friedhelm Emde ebenfalls kritisiert. Seines Erachtens nach hätte es mehr Sinn gemacht, dafür die ehemalige Bahntrasse zu nutzen. Dem allerdings widerspricht der BEW-Chef: „Die Trasse wird schon seit mehr als 20 Jahren nicht mehr genutzt. Die ist jetzt so zugewuchert, dass wir sie erst hätten frei schneiden müssen.“ Und das sei aus personellen wie finanziellen Gründen nicht machbar. Außerdem müsse man tief ausschachten. „Da kämen wir in den Überschwemmungsbereich der Wupper“, so Heikamp. Schon daher müssten Strom- und Gasleitungen durch den Berghauser Busch verlegt werden.

(RP)
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