Leichlingen Brandstiftung Am Büscherhof

Leichlingen · Zwei Mal binnen weniger Stunden musste die Feuerwehr Leichlingen in der Nacht zu gestern zu einem Mietshaus Am Büscherhof ausrücken, weil es im Kellergeschoss brannte. Die Polizei-Ermittlungen ergaben eindeutig: Brandstiftung.

Leichlingen Die Straße Am Büscherhof gestern Morgen: Wer auf die Fassade des Acht-Parteien-Mietshauses blickt, findet kaum noch Anhaltspunkte für die Gefahr, der die Bewohner noch wenige Stunden zuvor ausgesetzt gewesen sind. Ein bislang noch unbekannter Brandstifter hatte in der Nacht zu gestern gleich zwei Mal im Kellergeschoss des Hauses Feuer gelegt. Zwei Mal wurden die Bewohner aus dem Schlaf gerissen, zwei Mal mussten sie das Gebäude verlassen — und hatten Glück, dass niemand bei dem Brand verletzt wurde.

Erster Alarm kurz nach Mitternacht

Es war 0.05 Uhr, als der erste Feueralarm auf der Wache einging. Als die Feuerwehrleute der Löschzüge eins und zwei in den Keller des fünfgeschossigen Hauses vordrangen, stellten sie fest, dass auf einem Holztisch im Gang Zeitungen und einige kleinere Gegenstände brannten. Die Flammen waren schnell gelöscht. Sicherheitshalber wurde der Brandort dennoch mit einer Wärmebildkamera abgesucht. "Damit prüfen wir, ob es vielleicht irgendwo noch Brandnester gibt, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind", erläuterte Feuerwehrsprecher Thomas Schmitz.

18 Bewohner des Hauses wurden unterdessen im Nachbargebäude von der Polizei betreut. Eine alte Dame, die das aufregende Geschehen sehr mitgenommen hatte, wurde in einem Krankenwagen versorgt. Als die Wehrleute nichts weiter fanden, wurde der Einsatz beendet. Die Bewohner konnten zurück ins Haus. Um 3.15 Uhr war es mit der Nachtruhe dann schlagartig wieder vorbei. Erneut musste die Feuerwehr zu dem Wohnhaus ausrücken, erneut brannte es im Untergeschoss — diesmal allerdings in einem Kellerraum (Waschmaschine und andere größere Gegenstände). "Das war ein richtiger Vollbrand", betonte Schmitz am Nachmittag. Diesmal hätten rund 45 Brandbekämpfer aus drei Löschzügen ausrücken müssen.

Für die Polizei stand bereits nach kurzer Zeit fest: "Wir haben es mit einem klaren Fall von Brandstiftung zu tun." Polizeisprecher Peter Raubuch ließ daran überhaupt keinen Zweifel aufkommen, auch wenn offenbar keine Brandbeschleuniger verwendet worden waren.

Ob der oder die Täter aber aus dem Haus selbst stammen oder sich von außen Zutritt verschafft haben, dazu wollte Raubuch keine Stellung nehmen: "Wir ermitteln in alle Richtungen", versicherte er. Den entstandenen Sachschaden schätzen die Ordnungshüter auf ungefähr 10 000 Euro — eine Größenordnung, die auch Feuerwehrsprecher Schmitz für wahrscheinlich hält. "Das zweite Feuer hat eine Menge an Schaden verursacht." Kabel, die geschmolzen an der Decke hängen, völlig verrußte Wände — da komme einiges zusammen.

Dass an einem Ort zweimal hintereinander Feuer gelegt wird, daran können sich in Leichlingen aber weder Polizei noch Feuerwehr erinnern. Das Verhalten zeugt in jedem Fall von hoher krimineller Energie."

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