Leichlingen Bürger wollen Edeka-Markt schnell

Leichlingen · Vollbesetzter Ratssaal, großes Interesse, wenig Kontroverse: Der geplante Supermarkt an der Trompete fand bei einer öffentlichen Anhörung der Stadt fast ungeteilte Zustimmung. Vor allem soll es endlich losgehen, forderten Anwohner.

Leichlingen: Bürger wollen Edeka-Markt schnell
Foto: Miserius, Uwe

Hans-Ulrich Bonus hielt sich mit Wortbeiträgen am Donnerstagabend im Leichlinger Rathaus meist zurück. Der Betreiber des Edeka-Marktes in Witzhelden, der auch gerne an der Trompete einen Supermarkt führen möchte, hörte sich die Fragen und Anmerkungen der zahlreich erschienenen Anwohner aufmerksam an.

 Vollbesetzter Saal: Das Interesse an der Anhörung zum Supermarkt-Projekt war groß. Baudezernentin Barbara Hammerschmidt (r.) erläuterte Anwohner Wolfgang Ritzdorf sowie Andrea Piotraschke und Volker Jung (BWL) die Pläne.

Vollbesetzter Saal: Das Interesse an der Anhörung zum Supermarkt-Projekt war groß. Baudezernentin Barbara Hammerschmidt (r.) erläuterte Anwohner Wolfgang Ritzdorf sowie Andrea Piotraschke und Volker Jung (BWL) die Pläne.

Foto: Uwe Miserius

Wenn er aber das Wort ergriff, wurde es interessant. Nicht mehr 1800 sondern "nur" noch 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche soll der neue Markt am Schützenplatz erhalten. Das ist inzwischen politischer Kompromiss — und das hofft die Stadt auch bei der Kölner Bezirksregierung durchzubekommen, nachdem die den ersten, größeren Entwurf abgelehnt hatte.

"15 Sorten Waschpulver"

Warum ein weiteres Abschmelzen der Verkaufsfläche fatal wäre, erläuterte Bonus anhand eines Beispiels: "Die Kunden sind heute enorme Warenvielfalt gewöhnt", sagte der Geschäftsmann — bei Waschmitteln etwa seien 15 Sorten einer einzigen Marke keine Seltenheit. "Wenn ich gerade Ihre Sorte Persil nicht da habe, verliere ich Sie als Kunden", sagte Bonus. Außerdem lege er Wert auf breite Gänge, die Müttern mit Kinderwagen sowie Leuten mit Rollstühlen oder Rollatoren Einkaufen bequemer machen sollen. Das benötige Platz.

Zumindest die 1500 Quadratmeter — mit denen Bonus nach eigener Aussage leben kann — waren in der Versammlung, die sachlich und konstruktiv verlief, unstrittig. Immer wieder betont wurde aber, dass nun an der Trompete auch endlich etwas passieren müsse. "Für die Menschen, die in diesem Bereich wohnen, wäre das eine große Erleichterung", hieß es mehrfach.

Kritische Anmerkungen gab es zum Verkehr. Schon die neue Ampel gegenüber dem Reitsport-Megastore führe zu Staus, monierten einige: "Wenn jetzt an der Trompete noch eine weitere hinzukommt, geht gar nichts mehr." Auch die in Gutachten geäußerten Vorgabe, ein neuer Markt im Außenbereich dürfe die Innenstadt nicht gefährden, stand in der Kritik. Ob damit etwa das "10 000 Quadratmeter große Einkaufszentrum" gemeint sei, das in der City gebaut werden solle, hieß es. Baudezernentin Barbara Hammerschmidt und Amtsleiterin Helge Mehrtens versicherten: "Gemeint ist ausschließlich die jetzige Innenstadt — bestehende Geschäfte dürfen nicht gefährdet werden."

Bis zum 17. September besteht noch Gelegenheit, die Pläne im Rathaus einzusehen und Anregungen oder Beschwerden abzugeben. Eine typische Beschwerde, die Supermarktleiter immer wieder zu hören bekommen, wusste Hans-Ulrich Bonus beizusteuern: "Jeder möchte gerne ab 8 Uhr früh frischen Salat kaufen", sagte er: "Aber keiner will hören, wie er angeliefert wird."

(RP/ac)
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