Leichlingen Ex-CDU-Chefin Bein: Täterin oder Opfer?

Leichlingen · Die ehemalige Stadtverbandschefin der Christdemokraten soll den neuen Vorstand von Fraktion und Partei anonym verunglimpft haben. Die Vorwürfe wiegen schwer – und diejenigen, die sie erheben, geben sich zuversichtlich, sie auch beweisen zu können. Die Beschuldigte dementiert jedoch vehement und sieht sich als Opfer einer parteiinternen Schmutzkampagne. Kurz: In der Leichlinger CDU gibt es Ärger um die frühere Stadtverbandsvorsitzende Dr. Daniela Bein.

 Dreimal Daniela Bein – oben: vor ihrer Zeit als CDU-Chefin. Mitte: bei der Wahl im Mai 2011. Unten: ein Jahr später sichtlich mitgenommen.

Dreimal Daniela Bein – oben: vor ihrer Zeit als CDU-Chefin. Mitte: bei der Wahl im Mai 2011. Unten: ein Jahr später sichtlich mitgenommen.

Foto: miserius (2), Bein

Die ehemalige Stadtverbandschefin der Christdemokraten soll den neuen Vorstand von Fraktion und Partei anonym verunglimpft haben. Die Vorwürfe wiegen schwer — und diejenigen, die sie erheben, geben sich zuversichtlich, sie auch beweisen zu können. Die Beschuldigte dementiert jedoch vehement und sieht sich als Opfer einer parteiinternen Schmutzkampagne. Kurz: In der Leichlinger CDU gibt es Ärger um die frühere Stadtverbandsvorsitzende Dr. Daniela Bein.

 Dreimal Daniela Bein – oben: vor ihrer Zeit als CDU-Chefin. Mitte: bei der Wahl im Mai 2011. Unten: ein Jahr später sichtlich mitgenommen.

Dreimal Daniela Bein – oben: vor ihrer Zeit als CDU-Chefin. Mitte: bei der Wahl im Mai 2011. Unten: ein Jahr später sichtlich mitgenommen.

Foto: miserius (2), Bein

Mehrere Mitglieder der Christdemokraten werfen der Leichlingerin, die bei der Mitgliederversammlung im Februar nicht mehr angetreten war, vor, im Internet unter dem Pseudonym "Juledule" Schmähungen gegen den aktuellen Partei- und Fraktionsvorstand zu verbreiten.

 Dreimal Daniela Bein – oben: vor ihrer Zeit als CDU-Chefin. Mitte: bei der Wahl im Mai 2011. Unten: ein Jahr später sichtlich mitgenommen.

Dreimal Daniela Bein – oben: vor ihrer Zeit als CDU-Chefin. Mitte: bei der Wahl im Mai 2011. Unten: ein Jahr später sichtlich mitgenommen.

Foto: miserius (2), Bein

Tatsächlich zeugen die Vorwürfe, die sich in "Juledules" Kommentaren finden, von einer profunden Kenntnis der Verhältnisse in der Leichlinger CDU. So schreibt sie im Januar kurz nach der Wahl von Helmut Wagner zum neuen Fraktionschef und dem Wechsel von seinem Vorgänger Domimique Rondé auf den Stellvertreterposten: "Für wie blöd will man die Leute denn noch verkaufen? Wagner Vorsitz, Rondé Stellvertreter — diese Zusammenarbeit ist so freiwillig, wie die eines Serientäters mit einem Polizisten!"

Im selben Schreiben heißt es auch: "Die Initiative ,Rettet den Stadtpark' übernimmt das Ruder. (Parteichef Rainer) Hüttebräucker, (Fraktionschef Helmut) Wagner und (Ratsherr Andreas) Heusner arbeiten Hand in Hand mit Leuten, die den Rückschritt für Leichlingen fordern. Irgendwie schreien in der CDU die Dummen am lautesten, und die anderen Lemminge laufen hinterher."

Kurz nach den Austritten der CDU-Ratsmitglieder Heide Odenthal, Sibille Hanenberg und Stefan Clemen schreibt Juledule, die drei seien regelrecht gemobbt worden. Und: "Die Gemobbten schützen die Mobber anstatt sich zu wehren. Feige sind in diesem Trauerspiel alle. Eine peinliche Vorstellung, die die CDU uns bietet."

Die Suche, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, ist in der CDU schon länger Thema. Doch nun gibt es aktuelle Anschuldigungen gegen Daniela Bein — die Vorwürfe stützen sich dabei auf die technischen Daten eines PDF-Dokuments von "Juledule". Fragt man auf diesem Dokument die Eigenschaften ab, bekommt man unter der Rubrik Verfasser den Klarnamen angezeigt. Und der lautet: Daniela Bein.

Das allein wäre noch kein klarer Beweis, denn so etwas lässt sich relativ einfach fälschen. Weitaus schwieriger ist es jedoch, die Softwareversionen von Betriebssystem und PDF-Generator so zu manipulieren, dass diese auf Daniela Bein hindeuten, obwohl jemand anderes dahintersteckt. Gleichwohl betonte die Politikerin am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung, mit all dem nichts zu tun zu haben. "Ich habe ein halbes Jahr vor der Mitgliederversammlung bekanntgegeben, nicht mehr zu kandidieren — ich bin damals bewusst nicht zurückgetreten, um meinem Nachfolger alles geordnet übergeben zu können", argumentierte sie. "Glauben Sie, ich hätte mir soviel Mühe gegeben, einen sauberen Schlussstrich zu ziehen, um dann anonym im Internet nachzukarten?" Gleichzeitig kündigte sie an, gegen die Person vorzugehen, die unter ihrem Namen solche Schmäh-Kommentare verschicke, sobald sie herausgefunden habe, wer sich dahinter wirklich verberge.

Andere bringen sich in der CDU bereits gegen Daniela Bein in Stellung. So kündigte die Witzheldenerin Beate Siebertz-Flecke gegenüber unserer Zeitung an, sollte sich der Verdacht gegen die ehemalige CDU-Chefin erhärten, werde sie einen Antrag auf Parteiausschluss stellen.

Übrigens: Sollte es zu einer wie auch immer gearteten juristischen Auseinandersetzung kommen, könnte der E-Mail-Provider verpflichtet werden, den Klarnamen von "Juledule" anzugeben. Spätestens dann wird es für eine(n) der Beteiligte(n) eng.

(RP/ac)
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