Leichlingen/Sandau Feuerwehreinsatz: Elbe steigt weiter

Leichlingen/Sandau · Die Lage verschärft sich weiter für die neun Leichlinger Feurwehrleute im Hochwassereinsatzgebiet Sandau im Landkreis Stendal: Das berichtete Feuerwehrchef Ronald Hillbrenner der RP gestern am Telefon: "Wir sind vom Wasser umgeben und müssen zu unseren Einsätzen durch eine regelrechte Seenlandschaft fahren", schildert Hillbrenner. Die Elbe fließe normalerweise 800 Meter von den Deichen vor Sandau entfernt vorbei. "Jetzt reicht sie an die Deiche heran und ist nur noch etwa 60 Zentimeter von der Deichkrone entfernt", weiß der Feuerwehrchef von seiner jüngsten Deichbegehung mit dem Bürgermeister von Sandau.

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Und es sei noch kein Ende abzusehen, weder, was den Anstieg der Flut, noch was ihren Einsatz anbelange, fügt Hillbrenner hinzu. Wochenlang könne man solch einen Knochenjob aber nicht aushalten, gibt er zu. "Wir sind hier zwölf bis 14 Stunden täglich im Einsatz. eigentlich war für diesen Freitag mit unserem Abmarschbefehl zu rechnen. Aber die Elbe steigt weiter, wir werden hier noch gebraucht", verdeutlicht Hillbrenner.

Trotz des harten Einsatzes seien aber alle Hilfskräfte hoch motiviert. Das gelte für alle vier Feuerwehreinheiten aus Leichlingen ebenso wie für die gesamte Einsatzbereitschaft 5 aus dem Regierungsbezirk Köln, die jetzt mit 160 Kräften vor Ort sei. Die Bundeswehrsoldaten schaufelten, was das Zeug hielte, Sand in Säcke: "Abertausende Sandsäcke werden hier gebraucht", betont Hillbrenner. Die Leichlinger sorgen mit ihren Kameraden aus dem gesamten Bezirk, dass in möglichst kurzer Zeit ein möglichst starker Schutzdamm gebaut wird, um das Wasser "vor den Stadttoren" von Sandau zu halten. Sandau habe bislang deshalb auch nicht evakuiert werden müssen: "Wir hoffen, das wir den Ortskern vor der Flut schützen können", sagt der Feuerwehrchef.

(RP)
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