Leichlingen Innenstadt: 18. Juni entscheidet

Leichlingen · Architekt Bernhard Reiser, der seine überarbeitete Planung zur Umgestaltung der Leichlinger Innenstadt vorstellen soll, erhält Zustimmung aus der Politik. Die SPD kündigte gestern an, auch sie wolle kein "Abspecken" des Projekts.

 Vor allem Reisers Plan, die Neukirchener Straße unter dem neuen Gebäude hindurchzuführen, hatte Diskussionen ausgelöst.

Vor allem Reisers Plan, die Neukirchener Straße unter dem neuen Gebäude hindurchzuführen, hatte Diskussionen ausgelöst.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Der Stuttgarter Architekt Bernhard Reiser hat mit seiner Ankündigung, eine wie auch immer abgespeckte Planung zur Leichlinger Stadtmitte sei mit ihm "nicht zu machen", jede Menge Reaktionen ausgelöst. Reiser, der seine überarbeitete Version zur Umgestaltung der Leichlinger Innenstadt am 18. Juni im BUS-Ausschuss (Bauwesen, Umweltschutz, Stadtentwicklung) vorstellen soll, hatte im Gespräch mit unserer Zeitung unter anderem erklärt, "vernünftige, nachhaltige Innenstadtentwicklung" sei nur machbar, wenn es bei dem Umfang seines im Dezember vergangenen Jahres erstmals vorgestellten Entwurfs bleibe.

Politik reagiert unterschiedlich

"Ich rede nicht von einer Rewe-Ansiedlung und ein bisschen drumherum — ich rede von einer zukunftsfähigen Umgestaltung der Innenstadt", hatte er betont und damit Projektentwickler Horst Alexander Spitzkopf widersprochen, der zuvor erklärt hatte, den wuchtigen Entwurf Reisers "ein bisschen abzuspecken".

Unterstützung erhielt Reiser gestern von der Leichlinger SPD: "Auch mit uns ist eine abgespeckte Variante nicht zu machen", betonte Fraktionschef Hans Gonska. Schon gar nicht verzichtet werden könne auf wichtige Punkte wie die angekündigte Öffnung zur Wupper hin, die Verlegung der Parkplätze unter die Erde, den Wegfall des Kaufpark-Gebäudes und der Tankstelle sowie die gewünschte neue Verbindung ins Brückerfeld. Allerdings erwartet die SPD auch, dass der Architekt am 18. Juni "ernsthafte Verhandlungen mit Interessenten nachweisen kann", die in das von ihm konzipierte neue Stadtgalerie-Wohn- und-Geschäftszentrum ziehen wollen. "Sonst", sagt Gonska, "ist die Sache für uns erledigt."

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dominique Rondé kündigte gestern an, den Ausschuss am 18. Juni "auf jeden Fall zu besuchen, auch wenn ich dort kein Mitglied bin". Und er warte jetzt gespannt "auf die Dokumente dazu". Die CDU-Ratsfraktion werde auf jeden Fall nach dieser Sitzung "auf der Basis in die Beratungen einsteigen, die unsere Mitgliederversammlung vorgegeben hat", betonte Rondé gestern noch einmal. Die hatte entschieden, sich vom Reiser-Entwurf zu verabschieden.

Die Grünen ließen gestern erkennen, für sie habe sich nichts verändert. "Wir bleiben dabei, eine Bürgerbefragung durchzuführen", sagte Wolfgang Müller-Breuer — egal, wie die Planung aussehe.

Herrmann Terjung hielt für die UWG ebenfalls daran fest, das "überzeugende Grundkonzept" Reisers nicht mehr großartig zu verändern. Schließlich sei es ja auch erforderlich, um die gewünschten "Frequenzbringer" wie etwa Media Markt nach Leichlingen zu holen. Die Planung habe nicht umsonst eine große Mehrheit im Stadtrat erhalten.

Stadt soll Kaufoption erwerben

Die FDP forderte die Stadtverwaltung auf, "sofort Verhandlungen mit der Kiefer-Gruppe aufzunehmen", um sich selbst die Kaufoption für das Grundstück Tankstelle/Kaufpark zu sichern. Dies erweitere auch den Kreis von möglichen Investoren, erklärte Stadtverbandschef Lothar Esser. Außerdem sei die Stadt in ihrer Verhandlungsposition gegenüber möglichen Planern und Investoren weniger abhängig.

BWL-Fraktionschef Volker Jung konnte von unserer Zeitung für eine Stellungnahme gestern nicht erreicht werden.

(RP)
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