Leichlingen Leichlingen: Pflegeeltern gesucht

Leichlingen · Kinder brauchen Mama und Papa, Essen und Trinken, ein Zuhause, Hilfe, Lob, Zeit zum Spielen. Aber längst nicht alle Kinder haben eine Familie, in der sie Geborgenheit finden und sich frei entwickeln können. Der Bedarf an Pflegeeltern, die diese Aufgabe übernehmen, wächst. Immer häufiger fragen deswegen die Jugendämter an beim Evangelischen Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung, dessen Geschichte schon über 130 Jahre zurück reicht.

"Wir brauchen Pflegeeltern" wirbt der Verein in seinem bunten Flyer und bietet verstärkt Informationsveranstaltungen an wie die am 9. Februar im Evangelischen Gemeindehaus an der Marktstraße. Dass man als evangelischer Verein mit den Gemeinden vor Ort zusammenarbeitet, bietet sich an. "Mit solchen Veranstaltungen fangen wir gerade erst an", erzählt Vereins-Mitarbeiterin Monika Roth. Der große Bedarf verlange mehr Öffentlichkeit.

Beim Infoabend in Leichlingen werde zunächst der Verein mit seinen Zielen und Aufgaben vorgestellt. Im nächsten Schritt erfahren die Besucher, wie so ein Verfahren ablaufen kann, was die Paare erwartet, wenn sie sich entschlossen haben, ein Pflegekind aufzunehmen. Die müssen sich, parallel zu den Erhebungen des Jugendamtes, vom Verein überprüfen lassen.

Anschließend werde jedes einzelne Paar genau beraten. Es gelte, jeweils die beste individuelle Lösung zu finden und die richtigen Kinder an die passenden Pflegeeltern zu vermitteln. "Wir wollen ja, dass die Unterbringung dauerhaft ist", sagt Roth. Not- und Zwischenlösungen haben diese Kinder in der Regel schon genug erfahren. Deswegen kann das auch nicht Ende der Vermittlung sein.

Da geht es erst richtig los, denn der Verein betreut Pflegeeltern und -Kinder dauerhaft, dank des guten Betreuungsschlüssels sei das auch praktisch zu leisten. "Wir stellen zusätzlich eine externe Supervision", berichtet Roth. Denn die Pflegefamilie ist zwar neuer Lebensmittelpunkt, aber der Kontakt zu den leiblichen Eltern bleibt in der Regel bestehen. Ein Pflegekind hat also zwei Familien. Bis zu 100 Kilometer im Umkreis der Düsseldorfer Vermittlungsstelle ist der Verein tätig, als Grenze gelten anderthalb Stunden Fahrzeit pro Strecke. Betreut werden Familien bis ins Oberbergische oder in den Bonner Raum.

Informationsabend am kommenden Donnerstag, 9. Februar, ab 18.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Marktstraße.

(RP)
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