Es klang ein wenig nach Trotz, als Völler und Holzhäuser Mitte Juni mitteilten, Vidal werde nur ins Ausland wechseln, aber nie im Leben zum FC Bayern. Damit ernteten sie sicherlich Beifall bei manchem Fan. Mehr aber wohl nicht. Und es muss die Frage gestellt werden, wie lange man im Werksclub diese Blockadehaltung aufrecht erhalten will und kann. Und wofür? Fürs Prestige? Aus Groll gegen Heynckes? Um keinen direkten Konkurrenten zu stärken? Um sich selbst nicht zu schwächen? Keiner dieser Gründe ist nachhaltig nachvollziehbar.

Vidal will weg. Und am liebsten zu den Bayern. Das sagt er. Das sagt Heynckes. Also warum einen unzufriedenen Spieler riskieren, der 2012 ablösefrei wäre? Zumal man in Lars Bender und Gonzalo Castro zwei Akteure hat, die zu den Gewinnern der Vorbereitung zählen und vom Weggang Vidals profitieren würden. Man müsse als Spitzenclub den Anspruch haben, jemanden wie Vidal aus den eigenen Reihen heraus zu ersetzen, sagt Robin Dutt. Recht hat er. Lässt Bayer Vidal ziehen, wäre man nicht der Dumme. Sondern der Klügere.